The Project Gutenberg eBook of Erzgebirgs-Kammwegführer

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Title: Erzgebirgs-Kammwegführer

Author: Josef Brechensbauer

E. A. Prasse

Release date: February 21, 2016 [eBook #51276]
Most recently updated: October 23, 2024

Language: German

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*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK ERZGEBIRGS-KAMMWEGFÜHRER ***

Anmerkungen zur Transkription

Das Original ist in Fraktur gesetzt.

Im Original in Antiqua gesetzter Text ist so ausgezeichnet.

Im Original gesperrter Text ist so ausgezeichnet.

Die Symbole und Farben der Wanderzeichen wurden so dargestellt:  Symbol Farbe .

Weitere Anmerkungen zur Transkription finden sich am Ende des Buches.

Erzgebirgs-
Kammwegführer.

Tetschen – Erzgebirge – Asch.
(Schneeberg.) (Hainberg.)

Mit einer Karte des Kammweges.

Herausgegeben

mit Unterstützung des Nordwestböhmischen Gebirgsvereins-Verbandes, des Sächsischen Erzgebirgsvereines, des Verbandes Vogtländischer Gebirgsvereine und der Sektion Asch des Deutschen und Oesterr. Alpenvereines

von

Josef Brechensbauer und Ing. E. A. Prasse.


Annaberg, Erzgebirge.

Grasersche Buchhandlung (Richard Liesche), Verlag.

1907.


[1]

Glück auf!

Wanderglück und echte Wanderfreude sei allen jenen beschieden, die unsern Erzgebirgskammweg besuchen, besonders aber dann, wenn es gilt, selben in seiner gesamten Erstreckung von Tetschen bis Asch zurückzulegen. Hierzu sind etwa 9–10 Tage erforderlich und eine solche Kammwanderung ist ein achtunggebietendes Unternehmen. Die aufgebrachte Mühe aber wird reichlich belohnt: denn hoch oben auf dem Erzgebirge, auf seinen Bergrücken und Gipfeln, am grasigen Hange, auf steiler Felsenzinne, hoch oben, wo wetterfeste Wipfel sich wiegen und weit und frei sich die Heide dehnt – da wird der Bergfreund nicht nur Lust und Wonne im Herzen fühlen, die ausgiebige Bewegung in der dünnen, reinen Höhenluft und in stiller Weltabgeschiedenheit können für Körper und Geist nur von wohltuender Wirkung sein. Gar in schöner Sommerszeit ist es auf den luftigen Kammhöhen herrlich: Leise fächelt über die sonnigen Hänge ein würziger, milder Hauch, hoch und weit blaut der wolkenlose Himmel und weit kann der Blick ringsherum in die Lande schweifen. Kühler, harziger Duft entströmt dem dunklen, dichten Walde und klare Wässerlein rieseln aus Fels und Moor zu Tale. Darum auf aus der staubigen Schwüle der Stadt und aus der qualvollen Hitze des flachen Landes und suchet Erholung auf den herrlichen Höhen des Erzgebirges!

Der Erzgebirgskammweg führt fast immer auf dem deutlich ausgeprägten Kamme des Erzgebirges, der sich meist 50–200 m über den breiten Gebirgsrücken erhebt, u. zw. im östlichen Teile in der namhaften Höhe von über 700, im mittleren und westlichen Teile aber meist mehr als 800 m bis über 1200 m hoch dahin, ohne je ins Tal herabzuleiten. Er folgt dabei nach Möglichkeit der höchsten Linie des Kammes, der Kammlinie, die gleichzeitig die Wasserscheide zwischen den sächsischen und böhmischen Gewässern darstellt. Nur dort, wo es an gangbaren Wegen mangelt oder die Erlaubnis der Grundbesitzer (letzteres in einigen dichten Waldrevieren) nicht zu erlangen war, mußte von der Kammlinie bezw. dem Gebirgskamme abgewichen werden. Dies betrifft insbesondere die Strecken: Dorf Schneeberg–Tissa, Vorder-Zinnwald–Hinter-Zinnwald, Willersdorf–Schwarzer Teich, Einsiedl–Gebirgsneudorf, Beerhübel–Forsthaus Neuhaus, Sebastiansberg–Kupferberg,[2] Wirbelstein–Keilberg, Gottesgab–Platten und Brambach–Steingrün. Hiebei wurden aber des öfteren Umwege abgeschnitten.

Der Kamm des Erzgebirges, die Wasserscheide, liegt zumeist auf böhmischer Seite und deshalb findet sich die Kammwegmarkierung zumeist auch dort; nur die Seitenlinie Keilberg–Fichtelberg–Gottesgab und die Strecke Platten–Auersberg–Gr. Kranichsee verlaufen in Sachsen, ebenso wie die im sächsischen Vogtlande markierten Strecken Aschberg–Schöneck–Ursprung und Wernitzgrün–Brambach–Elsterquelle, zusammen etwa 70 km. Außerdem aber zieht sie sich an vielen Stellen in der nächsten Nähe der sächsischen Grenze dahin. Die Höhenlage des Weges bringt es mit sich, daß er – man könnte fast sagen – immer horizontal dahin leitet, oft ist dies aber weite Strecken wirklich der Fall und darum die Wanderung sehr angenehm. Den größten Genuß bietet allerdings die gesamte Kammwegwanderung und es ist ein schönes Bewußtsein, die 248 km lange Strecke vom Elbstrom bis zu den Höhen des Fichtelgebirges auf eigenen Füßen zurückgelegt zu haben. Doch versehe man sich mit guter Ausrüstung: Wetterfestes Lodenkleid, derbe ausgetretene Schuhe und mancherorts Proviantnahme sind erforderlich; letzteres deswegen, da viele der bescheidenen Kammorte bisher für Touristenbesuch gar nicht eingerichtet sind. Auch stecke man einen der bestehenden Erzgebirgsführer[1] zu sich, da das vorliegende Büchlein wohl den Kammweg genau bezeichnet, sich aber mit dem übrigen Erzgebirge nicht befassen kann. Gute Touristenstationen aber sind: Hoher Schneeberg, Tissa, Nollendorf, Mückenturm, Vorder-Zinnwald, Hinter-Zinnwald, Fleyh, Einsiedl (Bad Einsiedl), Gebirgsneudorf, Kallich, Sebastiansberg, Preßnitz, Kupferberg, Keilberg, Fichtelberg, Gottesgab, Pleßberg, Abertham, Platten, Auersberg, Brambach, Hainberg. Bei Eintritt schlechten Wetters warte man in einem Rastorte, insbesondere dann, wenn für den Weiterweg keine Straße zur Verfügung steht.

Es verlohnt sich jedoch auch in hohem Grade, Teilstrecken des Kammweges, wozu der vorliegende Führer gleichfalls den besten Behelf bildet, zu bewandern, und es ist ein großer Vorzug des Erzgebirgskammweges vor anderen Kammwegen, daß mehrere Eisenbahnen ihn selbst überqueren, zahlreiche andere aber dem Kamme sich bis auf wenige Stunden nähern. Ein weiterer Vorzug der Kammwanderungen im Erzgebirge sind der reiche, stete Wechsel von Wald und Flur, der[3] immer neue Landschaftsbilder des Gebirgsrückens selbst und unzählige prächtige Ausblicke in die Ferne dem Auge entrollt, das Vorhandensein zahlreicher Ortschaften auf den Kammhöhen und die hierdurch bedingte historische, wirtschaftliche und volkskundliche Eigenart des Gebirgskammes.

Die beiden Grenzpfeiler des Erzgebirgskammweges sind der Hohe Schneeberg im Osten und der Hainberg im Westen, beide mit mächtigen Türmen gekrönt; doch gelten auch die Aufstiege bezw. Abstiege Tetschen–Schneeberg, Asch–Hainberg als Bestandteile des Kammweges und sind mit der gleichen Markierung versehen. Die einheitliche Markierung des Erzgebirgskammweges sind vier blaue Zinken im weißen Felde:

(Kammwegmarke).

Das vorliegende Büchlein konnte sich mit der etwa erwarteten Schilderung der landschaftlichen Schönheiten des Erzgebirges und seiner sonstigen Eigenart nicht befassen, es erblickt vielmehr seine Aufgabe darin, die Linie des Kammweges, der ja kein eigens gebauter Weg ist, sondern sich nur als eine fortlaufende Markierung bestehender Fahr- und Fußwege und Straßen darstellt, genau zu bezeichnen, so zwar, daß der Kammwegwanderer sich auch dann gut weiterfindet, wenn die Markierungen – wie auf dem hohen Erzgebirgskamme oft der Fall – durch Wintersturm und Rauhreif, Schneebruch oder durch die Axt des Holzhauers zerstört wurden. Unser Führer, der ganz auf den eigenen Wanderungs-Ergebnissen der beiden Verfasser aufgebaut ist, soll nichts anderes sein, als ein kleines, handliches Büchlein, bestimmt für die Tasche der Wanderjoppe, ein treuer Wandergefährte! Wie in den meisten Reiseschilderungen und touristischen Handbüchern wurde die Wanderung nur in einer Richtung, nämlich westwärts von Tetschen nach Asch geschildert; bei Begehung des Kammweges in entgegengesetzter Richtung wird man unschwer die Beschreibung umzustellen haben.

Möge das Büchlein beitragen, unserem schönen, deutschen Wanderwege, dem Erzgebirgskammwege, recht viele Freunde zuzuführen!

Teplitz und Leipzig, Neujahr 1907.

Die Verfasser.


[4]

Wie schimmern im goldenen Sonnenglast
Ringsum die blühenden Lande!
O Bergesstille, o wonnige Rast,
Frei bin ich der zwängenden Bande!
Und mit dem goldenen Sonnenschein,
Hier weltfern abgeschieden,
Zieht mir ins Herz besel'gend ein
Der Bergwelt hehrer Frieden.
Anton König.

[5]

1. Abschnitt.
Tetschen–Nollendorf (24 km).

Zugangswege: a) von Böhmen aus: 1. Linie Prag–Bodenbach der öst.-ung. Staatseisenbahn-Gesellschaft, 2. Linie (Prag)–Schreckenstein–Tetschen der öst. Nordwestbahn, 3. Strecke Komotau–Bodenbach der k. k. öst. Staatsbahnen. b) von Sachsen aus: Linie Dresden–Bodenbach der königl. sächs. Staatseisenbahnen. c) Aus beiden Richtungen die Sächs.-Böhm. Dampfschiffahrt.

Wir stehen auf der 178 m langen Kaiserin Elisabeth-Kettenbrücke, welche die an beiden Ufern der Elbe herrlich gelegenen Städte Tetschen und Bodenbach verbindet, und sehen sinnend hinunter auf den prächtigen Strom, dessen Fluten eilig zum freundnachbarlichen Sachsenlande hinabgleiten. Hochragende Berge und steile Felswände drängen sich an beiden Ufern bis an den Strom und machen den aufstrebenden Schwesterstädten den Platz streitig. Ein stattliches, altehrwürdiges Gebäude thront auf steiler Felshöhe, das gräfl. Thun'sche Schloß; von mehreren Höhen flattern lustige Wimpel uns deutschen Willkommensgruß zu, auf dem glänzenden Strome ein buntes Durcheinander von allerhand Fahrzeugen, großen und kleinen; an beiden Ufern eilen Eisenbahnzüge dahin, ein Rasseln, Pfauchen, Pfeifen, lautes Treiben ringsherum! Wir aber wollen hinauf auf die stillen, herrlichen Kammhöhen des Erzgebirges, in die reine, dünne Höhenluft, um unsere müden Nerven zu beruhigen und zu kräftigen und an Leib und Seele zu gesunden!

Deshalb rasch zum Brückenausgang auf der Bodenbacher Seite. Diesem gegenüber ein breites, offenes Tor – das ist der Eingang zum Erzgebirgskammwege. R. daneben an der Mauer die große Tourenkarte des Tetschener Gebirgsvereines und die Tafel: »Kammweg Tetschen–Asch via Schneeberg, Tissa hier über die Eisenbahn« mit der Kammwegmarke (4 blaue Zinken auf weißem Grunde).

Auf nun zu fröhlicher Bergfahrt! Wir schreiten durch das Tor und über das Geleise der Sächs. Staatseisenbahn, r. und l. ein Eisenbahntunnel, l. die Schäferwand, zu welcher der »Waldsteig« abzweigt. Der Kammweg – schon geht es bergwärts – führt die steile mit großen Sandsteinen gepflasterte, schmale Rotbergstraße mit schönen Rückblicken hinauf (von hier bis zum nächsten Dorfe finden sich keine Marken und keinerlei Markierung), l. die Häuser 1, 3, 5, 7, 9, 15, r. 20, 22, 24, 26. Es folgt nach etwa 10 Min. eine Wegteilung bei 2 Linden, l. Biela-Straße; wir gehen r. die Rotbergstraße weiter, l. Nr. 27, 29, 33, r. 30, 32, 34, 36, 38, 40, 42, meist kleine Häuschen, teils alter, traulicher, teils neuer, aber freundlicher Bauart. Beim Hause Nr. 33 wendet sich die Rotbergstraße nach r., l. in einiger Entfernung: Restaurant Schweizerhof. R. treten Wald und Berg an das Sträßchen, Revier-Pfosten 41 und 42, l. stehen die letzten 2 Häuser Bodenbachs Nr. 37 und 41. Wenige Schritte dahinter Wegteilung. Achtung! Nicht r., nicht l., sondern geradeaus nur mäßig ansteigend[6] am Rande einer (r.) Wiese weiter (Weg anfangs etwas verrast) auf die freie Höhe mit prächtiger Ausschau: l. Pfaffen-, Hut- und dahinter Hopfenberg, vor uns das Schneeberg-Massiv (Turm nicht sichtbar). Bald senkt sich der Weg und vor uns liegen die Häuser der kleinen Ortschaft (1¾ km[2]) Bösegründl. (R. kommen 2 Wege herab.) Wir lassen die ersten 3 Häuser ganz l., biegen r. um, an einer eingemauerten (l.) Quelle vorbei, l. altes Bauernhaus Nr. 2, Gemeindeamt und Nr. 6, r. Wegweiser mit dem 2. Kammwegzeichen und kl. Schankwirtschaft »Zum Morgenstern«. Nun Eintritt in den Wald und Wegsenkung ins Bielaer Tal. L. Wegweiser z. Manzer-Weg und Gauben-Wändl (empfehlenswerter Aussichtspunkt, 2 Min.) und bald Wegteilung. Wir schreiten r. den gebauten Touristensteig mit Geländer an der Talwand herab in das Dorf (3¼ km) Biela (1597 Einw.), queren im Tale die Straße nach Kalmswiese, übersetzen ein Wässerlein, um auf die Neu-Biela durchziehende Straße mit dem Wegweiser »In ½ Stunde zum Hohen Schneeberg« zu gelangen. L. Haus 16, r. 130. Auf dieser Straße immer weiter den Ort hinauf. Oberhalb des (r.) Postamtes l. Wegweiser. Wir folgen der Straße, die uns an mehreren Fabriksgebäuden, (l.) Kirche und Schule vorbei bis zum obersten Gasthause (Schweizer Hof oder Mühle?) führt. Vor diesem auf schmalem Pfade links die Talwand hinauf, an den einzelnen Häuschen (r.) 56 und 55 vorbei, von denen eines auf einer Tafel folgende Bemerkung zeigt: »Der Kammweg ist von hier bis Dorf Tissa nur weiß markiert.« Leider gestattete der Herrschaftsbesitzer Graf Thun in Tetschen die Anbringung der blauweißen Kammwegmarken in seinem Gebiete nicht. Weiter zum letzten (l.) Hause empor und wir sehen schon die Straße, auf die unser Weg einmündet. Dort Tafel: »Direkter Weg durch Biela nach Bodenbach« und Telegraphenstange 34. Bald zweigt l. die Nostiz-Straße ab, wir verfolgen unsere Straße weiter, bis sie nach etwa 10 Min. nach l. umbiegt. Hier weisen uns eine Wegtafel »Direkter und kürzester Aufstieg zum Hohen Schneeberge« und weiße Marken (Kalkstriche) r. auf einen teilweise gepflasterten Fahrweg, auf dem wir in wiederum 10 Min. bei einer (r.) Schutzhütte eine gerade Waldstraße rechtwinkelig kreuzen (als Fortsetzung finden wir 2 Pfade, wir wählen den der Hütte näheren). Nach 5 Min. mündet unser Weg auf einen von r. steil heraufkommenden Weg ein, den wir scharf nach l. verfolgen. Nun sind wir auf der Kammhöhe angelangt; bald führen nach r. zwei Wege, einer davon in das Wildgatter hinein. Wir bleiben l., gehen gerade aus am Wildzaun (aus Draht) etwa 5 Min. weiter. Vor uns erhebt sich ein Fels des Schneeberggipfels, an dem wir r. herum über Stufen auf die Gipfelhöhe aufsteigen, auf der wir in 12 Min. das hinter Waldbäumen verborgene Unterkunftshaus des Hohen Schneeberges (8½ km), 721 m Seehöhe, erreichen.

Von dem freien Platze vor dem Unterkunftshause genießt man eine herrliche Aussicht nach S. und O. (Orientierungskarte auf der Mauerbrüstung); vom 30 m hohen, steinernen Turme eine großartige Rundsicht (Panoramakarten sind erhältlich) besonders über die ganze sächsische Schweiz und einen großen Teil Sachsens. Die Türme von Dresden erblickt man deutlich; bei klarer Luft im O. außer dem ganzen Lausitzer Gebirge, das Isergebirge,[7] die Schneekoppe u. a. m. Im Unterkunftshause gute Verpflegung, 50 Nachtlager, schöner Speisesaal, im Nebenzimmer Erinnerungen an den wiederholten Besuch seitens der königl. sächs. Familie: 1876, 1888, 1905.

Vor dem Turm vorbei in südwestlicher Richtung führt der Kammweg hart am südlichen Steilabsturze der Hochfläche des Schneebergs weiter, nach 5 Min. Wegteilung, wir l. den Serpentinenweg teils über Stufen hinab, queren die Straße und folgen dem Wegweiser zum Hotel »Schweizerhof« im (10 km) Dorfe Schneeberg (492 E.), beliebte Sommerfrische. Vom Schweizerhof auf der Straße wenige Min. nach Süden, am (l.) Gasthause »Zur Hoffnung« und Haus Nr. 23 vorbei; beim nächsten Hause Straßenkreuzung, l. Stein 117, r. Stein 116, Wegweiser. Wir wenden uns r. auf die westlich gegen Tissa führende Straße, die in einer Seehöhe von etwa 600 m und bald nach dem Eintritte in den Wald 2½ km geradlinig dahinführt. Schließlich wendet sich die Straße scharf nach r. und senkt sich. Nach 6 Min. neuerliche scharfe Wendung nach l. An dieser Stelle (bei Reviertafel »Schönsteiner Revier«) verlassen wir die Straße und steigen r. bei der Tafel »Eingang in die Tissaer Wände« einen schmalen Pfad mit Stufen hinan. Nach 1 Min. r. und l. Pfade ab mit schönen Ausblicken; der eine (l.) führt zum »Tisch« (Felsbildung). Wir gehen unsern anfänglich eingeschlagenen Pfad weiter, dann einige Stufen herab und bemerken bald r. eine Stiege mit eisernem Geländer abwärts, eigentlicher Eingang in die Wände. Wir steigen jedoch l. den Kammweg hinauf, der uns über den horizontalen Kamm der Wände führt, die nach Süden 60–70 m mauergleich abstürzen und reizende Ausblicke auf den Ort Tissa, das Eulautal und Mittelgebirge gewähren. Im Westen sehen wir das Erzgebirge aus der Senkung von Tissa sanft ansteigen bis zur Nollendorfer Höhe, von der uns das weitschauende Kirchlein begrüßt. Endlich müssen wir r. über eine steile Steinstiege durch eine schmale Schlucht tief hinab in das Innere der Wände. Es empfiehlt sich nun, ein Stück in das Innere nach r. hineinzugehen, um sich die interessanten, mächtigen Felsgebilde zu betrachten, die verschiedene abenteuerliche Formen zeigen und dementsprechend Namen (teilweise angeschrieben) tragen, wie: Frosch, Helm, Januskopf, Medusenhaupt, Pilatussohle, Doktor u. a. m. oder mannigfache Höhlen und Spalten bilden: Schneiderloch, Enge Pforte, Klausenkirche u. v. m. Man vergesse jedoch den Rückweg nicht oder nehme einen Führer, die meist in der Nähe warten, oder aber gehe solange weiter, bis man nahe dem östlichen Ausgange wieder auf den Kammweg gelangt.

Am untern Ende der vorgenannten Steinstiege wendet sich der Kammweg nach l. und führt durch das »Torloch« südlich herunter in den Ort (15 km) Tissa, beim Friedhofe und der Kirche vorbei auf die nach Peterswald führende Straße, wo einige Schritte östlich der Kirche das Kaiser Josef-Denkmal und gegenüber das Hotel »Zur böhmischen Schweiz« (sehr empfehlenswert) steht. Im Orte Tissa betreten wir das Urgestein des Erzgebirges, meist roten Gneis, auf dem westlich bis gegen Nollendorf-Schönwald stellenweise Sandsteinreste aufruhen, wie wir es selbst auf dem Kammwege wiederholt betrachten können.

Tissa (544 m), Dorf mit 2200 Einw., ein schmucker Ort, hat ansehnliche Industrie, besonders Erzeugung von Knöpfen. (Berlet,[8] Erzg. R. II a). Wir schreiten auf der Peterswalder Straße noch etwa 5 Min. aufwärts und beim Gasthaus »zum Grafen Thun« vorbei. Bei der (l.) Schmiede des Josef Hocke, Hufschmieds, (Wegweiser; hier beginnt die ununterbrochene blauweiße Kammwegmarkierung) verlassen wir die Straße und folgen (l.) einem rechtwinklig abzweigenden, nach Süden fast geradeaus führenden Fahrwege durch zerstreute Häuser weiter. Erst senkt sich der Weg etwas, die Richtung desselben wird von ferne schon durch einen einzelnen hohen Nadelbaum (Lärche) bestimmt. L. von diesem steht ein größeres Gebäude, r. die Häuser Nr. 46 und 289. Der Rückblick auf Tissa und die Wände wird immer herrlicher. Nach 8–10 Min. biegt der Weg nach r., dann gleich wieder nach l. und dann wieder nach r. stark um.

L. in einiger Entfernung stehen dichtgedrängte Häuser, das ehemalige Gut Schönstein. Genau hinter Tissa erscheint erst wenig, später mehr der Turm auf dem Schneeberge und r. in weiter Ferne die schöne Pyramide des Rosenberges. Auch der Blick in das Eulautal mit dem Hegeberge, Hopfen-, Lotter-, Hutberge bei Bünauburg ist reizend. Der Weg führt wieder gerade weiter südwestlich und bergan. Nach 2 Min. erste und wieder 2 Min. zweite Wegkreuzung; letztere auf der Höhe des Tissaberges, der nach r. ansteigt.

Die Aussicht wird umfassender: Weit im Südosten der dominierende, sattelförmige Geltsch und r. davon der mächtige Langeberg. Vor und zwischen beiden der markante, bewaldete Blankenstein mit Ruine.

Nun senkt sich der Weg und wendet sich etwas nach r. Vor uns ragt der Gebirgskamm mit der Ebereschenstraße Nollendorf–Schönwald und r. der Sattelberg auf, l. Ziegelteich. Nach 4 Min. erreichen wir eine Waldecke. Unser Weg wendet sich hier stark nach l., (während r. zwei Wege abgehen) r. vom Hochwald, l. von Jugend begleitet. Eine rotweiße Marke begleitet uns von der Waldecke an bis nahe an Oberwald. Nach 2 Min. Wegteilung, wir treten r. in den Hochwald ein und folgen einem ausgefahrenen, ansteigenden Hohlwege. Nach 1 Min. Wegteilung, wir gehen r. Nach 8 Min. treten wir aus dem Walde. Am Waldrande l. von uns begleitet uns längere Zeit ein Weg, der bei nassem Wetter besser gangbar ist und sich außerhalb des Waldes mit unserem vereinigt. Unser Weg schlängelt sich nun lieblich auf der freien Kammhöhe dahin, die hier den Namen »Auf der Schöne« führt und eine herrliche Aussicht gewährt. Etwa ¼ Stunde dauert die reizende Wanderung, bis wir etwa 400 Schritte vor uns und etwas tiefer zwei Gehöfte erblicken. Hier achte man genau auf die Kammwegmarken[3], die nun an Gesträuch einen nach r. rechtwinklig abzweigenden, verrasten Fahrweg zur Höhe hinaufleiten, wo wir nun einem ganz schmalen Pfade l. eben durch Heidekraut und Gehölz folgen. Wo dieser sich senkt und in niedrige Jugend eintritt, folgen wir l. rechtwinklig einem Pfade, der immer an Grenzsteinen und schließlich am Waldrande (l. ein Feld) weiterleitet, bis er einen Fahrweg erreicht[9] und wir vor uns auf grünen Matten die wenigen und teils altersgrauen Häuser von Oberwald erblicken. Die Kammwegmarkierung führt nun etwas rechts über den Fahrweg, quer durch die Wiesen, auf eine kleine Brandruine und das einzige sehr bescheidene Gasthaus des Wenzel Bail zu, wo wir recht gerne ein Glas frischer, guter Milch erhalten. L. oberhalb des genannten Gasthauses steht an dem breiten Fahrwege ein steinernes Kreuz mit der Jahreszahl 1819, dort müssen wir vorbei und den Fahrweg nach r. nordwestlich benützen bis zum letzten (r.) Hause. Der bisherige Weg führt geradeaus weiter nach Peterswald. Wir aber folgen dem l. rechtwinklig zur Höhe ansteigenden Fahrwege, der nun durch mageren Föhrenwald in wenigen Minuten nach (22 km) Jungferndorf führt. R. vom Wege erhebt sich der 686 m hohe kahle Sandkopf mit weiter Aussicht nach Sachsen, l. stehen etwa drei kleine Häuschen. Die meisten Häuser des Ortes gewahren wir erst r. an der Westseite des Sandkopfes, wenn unser Weg die breite Kaiserstraße erreicht hat. Wir wandern nun auf dieser in südlicher Richtung nach Nollendorf führenden Straße, l. Wegtafeln des Teplitzer Gebirgsvereins Nr. 736 und 735 (etwas kürzerer Weg nach Oberwald) rotweiße Marke.

(24 km) Nollendorf (679 m – 322 E.) Historisch merkwürdig durch die Schlacht bei Kulm im Jahre 1813, in der die Franzosen unter General Vandamme von den vereinigten Oesterreichern, Preußen und Russen eine heftige Niederlage erlitten, die zur panikartigen Flucht der Franzosen über Nollendorf (Straße nach Jungferndorf) führte. Kaiser Napoleon betrachtete vom Turme der Nollendorfer Kirche den Verlauf der Schlacht. – In Josef Güttlers Gasthaus gute Unterkunft und Verpflegung. (Berlet, Erzg. R. II b).


2. Abschnitt.
Nollendorf–Neustadt (28 km).

Zugangswege: a) von Sachsen aus: 1. Bahnstrecke Pirna–Gottleuba. Von hier nach Nollendorf 14 km. 2. Mügeln–Geising, nach Zinnwald 3½ km. Dresden–Kipsdorf, nach Zinnwald 11 km. b) von Böhmen aus: Staatsbahn Bodenbach–Komotau. Station Tellnitz 3 km von Nollendorf entfernt.

Um unsere Kammwegwanderung fortzusetzen, schreiten wir auf der von Jungferndorf durch Nollendorf führenden Straße durch diesen Ort bis zur hochstehenden Kirche. Ueberraschend schöne Aussicht nach Süden. Gehen wir aber der Friedhofmauer, welche die Kirche einschließt, entlang und dann auf einem Feldwege etwa 8 Min. gegen Osten bis auf die Höhe des Nollendorfer Berges (701 m), so gestaltet sich dieselbe noch entzückender. Der Kammweg aber zweigt von der Straße r. gegenüber der Kirche als schmaler Fahrweg gegen Westen ab. Wegweiser Nr. 729, mit der Kammarke läuft von hier etwa 1000 Schritte eine blaugelbe Marke (nach Tellnitz). Mäßig ansteigend gelangen wir auf dem baumlosen Kamme mit schöner Aussicht in das Pockautal, aus dessen Hintergrund Aussig, beschirmt von der düstern Burgruine Schreckenstein, heraufschaut, und über drei Feldweg-Kreuzungen zu einem Steinkreuze mit grünem Holzgitter, wo sich unser Weg nach r. wendet. Die blaugelbe Markierung führt ins Tal.[10] Nun r. auf das oberste Haus zu, durch dessen Hof (zwischen Haus und Scheune) der Kammweg führt. Dann l. zum Wegweiser Nr. 731 und 732 und dessen blaugelbblauer Marke außer der Kammarke nach (gegen Streckenwald) r. an der Rückseite eines großen Gehöftes in nahezu nordwestlicher Richtung den Fahrweg weiter. R. erstreckt sich die freie Hochfläche des Kaibler (722 m), über welche in einiger Entfernung die eschenbesäumten Straßen nach Schönwald und Peterswald führen, l. ragt die waldesdunkle Hornkappe (665 m) empor, ein walderfülltes Seitental senkt sich hinunter zum tiefen Tellnitzer Grund und jenseits strebt der 792 m hohe Zechberg empor. Vor uns über dem Walde in der Entfernung von 4 km erscheint unser nächstes Ziel, der Ort Streckenwald mit dem schlanken Türmchen seines Kirchleins. Fast 2 km geradeaus geht es auf der herrlichen Höhe bis zum Waldrande mit dem Stein 108. Nun wenden wir uns l. an demselben abwärts, dann in den Wald hinein. Es folgen die Steine: 109, 110, 111, 39, 40, 41, 42, 43 (dann kommt ein Weg l. herab). Unser Weg schlängelt sich zuletzt, Stein 45, und wir sind in einer etwa 100 m tiefen Einsenkung des Kammes angekommen, durch die eine Straße von Tellnitz nach Schönwald, der sog. Schießhausweg, führt. Wir queren diese und ein Wässerlein. Unser Fahrweg führt nun teils durch Wald, teils an Feldern und Wiesen vorbei. Es folgt Stein 46, Pfosten 24, (ein Weg kommt von r.) r. kleine Sandgrube, Stein 278, Weg windet sich stark nach l., Stein 277, r. etwa 5 km entfernt im Norden der spitze Sattelberg (719 m), l. Tellnitztal. Bei Stein 275 wieder Wendung nach r., (zwei Wegabzweigungen nach l.) r. halten, Stein 270, Weg steigt wieder an, Stein 269, (Wegabzweigung l.) r. halten. Austritt aus dem Walde. Freie Fluren. Weiter Ausblick nach Sachsen. Schloß Schönwald, Orte Breitenau, Liebenau u. a., r. zwei einzelne Wäldchen (aus dem Walde l. kommt ein Weg). Es folgen nun viele Wegkreuzungen, da meist auf jedes Feld ein Weg abzweigt. Wir müssen nun so ziemlich unsere gerade Richtung nach Westen einhalten und bald erscheint Dorf Streckenwald, bei dessen Kirchlein wir die nach Adolfsgrün führende Straße betreten, die rechtwinklig zu unserem bisherigen Wege nach Süden führt, r. das letzte Haus des Ortes Gasthaus.

(5½ km) Streckenwald (753 m – 508 E.) Die Bewohner treiben mannigfachen Handel, besonders mit Borstenvieh, und sind als rührige Geschäftsleute weit bekannt. Die kleine freundliche Kirche ist im Jahre 1901 erbaut. An ihr Gedenktafel: »Zu Ehren Sr. königl. Hoheit Prinz Max, welcher am 14. September 1902 zur Kirchweihe die Festrede abhielt. Gewidmet von Karl Watzke.« (Berlet, Erzg. R. II c).

Auf der genannten Straße fast eben in 20 Min. nach Adolfsgrün. R. vorher Friedhof am Waldesrand.

(7 km) Adolfsgrün (747 m – 40 E.) wurde erst vor etwa 60 Jahren gegründet. L. Gasthaus »Zur Waldesruh«, r. »Stadt Dresden«.

Nun die Straße geradeaus aus dem Orte hinaus und weiter. Die Straße senkt sich in eine sanfte Mulde (Kammlinie läuft südlich), deren Rinnsal ins Müglitztal ausmündet. Ein weiter Blick nach Sachsen erschließt sich. Markant hebt sich der Geisingberg mit Turm ab, an dessen l. Abhang lehnt die Stadt Altenberg. Nach 1 km übersetzt die Straße das vorgenannte Bächlein. Zwischen dem 9. und 10. Baum jenseits verlassen wir die Straße und folgen in fast südlicher Richtung einem mäßig der Kammhöhe zustrebenden Fahrwege[11] über zwei Wegkreuzungen, geradeaus auf das steinerne Kreuz zu, errichtet von Anna Patzelt am 14. Juli 1905, weiter auf zwei neuerliche Kreuze, die »Ritschelkreuze« (765 m), zu. Genau auf der Kammlinie, weite Ausschau: vor uns Ebersdorf, der Mückenberg, r. davon ein mächtiges Stück des Kammes mit dem Vorder-Zinnwalder Kahlenberg, dem »Toten Kinde« und dem Kahlenberg i. S. ganz r. L. merkwürdige Terrain-Erscheinung: der Gebirgskamm schiebt zwei Berge nach Südosten, die höher als er sind: Zechberg und Schauplatz (beide 792 m).

Bei diesen Kreuzen mündet ein Weg von l. in unsern ein, wir gehen nach r., neuerliche Abzweigung, wieder r. halten und in wenigen Schritten treten wir in (9 km) Ebersdorf ein, l. Kaufmann Hermann Merl Nr. 222, r. Josef Kohlschütter, Schneider. Wir wenden uns r. auf die Dorfstraße, gehen nur bis zum nächsten (r.) Hause Nr. 137. Diesem gegenüber schreiten wir l. vor einem neugebauten feuerfesten Hause mit Pappdach und zwei Blitzableitern auf einem Feldwege hinaus aus dem Orte gegen Westen. Der Kammweg durchquert also nur den Ort im oberen Ortsteile, sog. Oberdorf, der eine ausgesprochene Längsrichtung hat. Ebersdorf (753 m, 984 E.) ist eine alte Ansiedlung mit dem ursprünglichen Namen Eberhardsdorf. (Berlet, Erzg. R. II c).

Wenn wir bei genanntem Hause hinaustreten, queren wir sogleich einen Pfad, der parallel mit dem Dorfe läuft. Außerdem führen zwei Wege hinaus, wir folgen dem etwas nach r. führenden. Nach 80 Schritten wieder Wegteilung, wir gehen r. auf dem verrasten Wege weiter. Nach 300 Schritten Wegkreuzung, wir müssen geradeaus. Von r. münden nun wiederholt aus dem Dorfe kommende Feldwege ein. Wir gehen immer in unserer Richtung weiter und auf das im freien Felde stehende eiserne Kreuz mit zwei Bäumen und Umzäunung (errichtet von Zechel »Schenkerkreuz«) zu.

Bei klarem Wetter ist nun ein Verirren unmöglich, da man vor sich den Mückenberg als Wanderziel sieht; bei Nebel aber Achtung! Vom Kreuze weder r. noch l., sondern geradeaus, es folgen mehrere Wegkreuzungen, wir immer in der gleichen Richtung weiter, l. Ausblick durch die Dachsenschlucht auf den Teplitzer Schloßberg; der Weg senkt sich und an seiner tiefsten Stelle steht ein neuerliches Kreuz, Goldammerkreuz, 724 m, 1867, und Wegweiser Nr. 126 und 127, dem wir zum Mückenberg hinauf folgen, noch 10 Min. bergan.

Freundlich blickt das in Holz gekleidete und im Schweizerstil erbaute (12 km) Mückentürmchen aus dem Waldesgrün hernieder und zierlich schlängelt sich der Pfad des Kammweges zu ihm hinauf an Halden und Bingen, Zeugen des einstigen Bergsegens, vorbei. Der Mückenturm, ein vortrefflich bewirtschaftetes Unterkunftshaus, hat mehrere Restaurationsräume, eine größere Anzahl von Fremdenzimmern und dürfte zu einem wichtigen Ruhepunkt für Kammwegwanderer werden. (Berlet, Erzg. R. II c).

Von Tissa bis hierher besteht die Hauptmasse des Erzgebirges aus Urgestein u. zw. Gneis, Glimmerschiefer und Tonschiefer. Der Mückenberg gehört bereits einem Porphyrstocke an, der zwischen Graupen und Niklasberg den Gebirgsrücken durchquert.

Wir steigen nun westlich vom Mückentürmchen hinunter an der St. Wolfgangskapelle mit Holzkanzel im Freien vorbei und übersetzen die von Voitsdorf nach Graupen führende Straße, r. Zollamt. Wegweiser (über Siebengiebel etc., auf dem Bierwege nach V.-Zinnwald). Der[12] hier bezeichneten, ganz ebenen Straße folgen wir etwa 8 Min. bis zum Forsthause mit Wegweiser (676). Vor diesem r. auf schmalem Fahrwege = Bierweg mit blauer Kammarke und blaugelber Marke in den Wald hinein und immer in nordwestlicher Richtung auf dem ebenen, bewaldeten, teils moorigen Kamme nahezu 3 km fort, dann Austritt aus dem Walde. Auf diesem Wege anfangs zwei Wegteilungen, wir immer l., Rückblick auf den Mückenberg, vorbei an Stein 842, Stein mit Nr. 12, 13, 14, 27, Stein 13, 14, 15, 29, dann Wegkreuzung und bei Stein 15, 31, 13, gerade Schneise, welche wir beide kreuzen. Weg senkt sich, über Wegkreuzung geradeaus, l. Pflanzgarten, dann durch den Wildzaun. Hier Wegteilung, wir r. abwärts auf den inmitten der Wiesen stehenden Wegweiser 299 und 300 zu. Hier verlassen wir die blaugelbe Marke (Achtung), wenden uns scharf nach l. auf die Häuser von (16 km) Vorder-Zinnwald zu. Erst treffen wir l. ein Holzkreuz, r. ein Haus mit 5 kleinen Ebereschen. Man sieht gerade vor sich den Kammweg den Berg hinansteigen. In 6 Min. vom Wegweiser quert er ein nach Süden führendes Sträßchen und führt zwischen zwei Häusern in der bisherigen Richtung hinauf. Das l. Haus ist ein altes Gebäude mit drei alten Bäumen. Auf der Höhe wendet sich unser Weg scharf nach r. und gewährt eine überraschend schöne Aussicht auf die vorher zurückgelegte Kammwegstrecke sowie weite Fernsicht nach Sachsen, infolgedessen »Dresdner Aussicht« genannt. L. läuft eine Steinmauer, erst näher, dann sich entfernend, wir gerade aus fort nach Norden bis auf die von Vorder-Zinnwald nach Hinter-Zinnwald führende Straße (r. letztes Haus von Vorder-Zinnwald), die wir nach l. (Westen) hinansteigen und auf der wir in ½ Stunde die Bergstadt (20½ km) Hinter-Zinnwald (816 m, 1118 E.) erreichen. L. die braun-weiße Schule und die Kirche, r. Haus des Franz Hönig. Nach diesem verlassen wir die Straße und schreiten r. abwärts auf das Pochwerk Moritzhütte zu. Wir steigen nun an der Landesgrenze (in Sachsen!), l. Steine 44, 41, einen Hohlweg hinan, auf das Gasthaus »Zum Bergmanns-Gruß« an der Straße zu, die von Sachsen nach Böhmen führt. Hinter-Zinnwald, (Berlet, Erzg. R. III.)

Seitentour: Hinter-ZinnwaldAltenbergGeisingbergGeisingWettinhöheHinter-Zinnwald. Von Hinter-Zinnwald über die Grenze in das anschließende Sächs.-Zinnwald und auf der beim Gasthofe »Zum sächsischen Reiter« l. abzweigenden Straße in dreieinhalb km nach Altenberg (Berlet, Erzg. R. II d), Stadt mit 1750 E., hierauf in 35 Min. auf den 823 m hohen Geisingberg (Basaltkuppe) mit 17 m hohem Aussichtsturm und schöner Aussicht. Hierauf Abstieg auf markiertem Wege nach (3 km) Geising. Stadt mit 1240 E. (Berlet, Erzg R. II c). Von hier auf die Wettinhöhe (zweieinhalb km) mit 15 m hohem eisernen Turm (zur Wettinfeier 1888 errichtet). Nun Abstieg nach Westen und entlang des Aschergrabens (altangelegter Graben für die Pochwerke in Altenberg) nach Zinnwald dreieinhalb km, zusammen 15 km.

Auf der vorgenannten Straße nach r. (Norden), r. Gasthof zur Biliner Bierhalle. Nach wenigen Schritten Wegweiser Nr. 603 (nach Niklasberg und Neustadt), diesem nach auf die nach l. aufwärtsführende Straße bei (l.) Kaufmann Wenzel Renner, steinernes Kreuz, Annaschacht, Gasthof zur Linde, (r.) Gnade Gottes-Zeche, Steinbruch, große Halden vorbei. R. in geringer Entfernung die Landesgrenze, darüber ganz nahe die Häuser von Sächs.-Zinnwald. Die Straße macht zwei große Kehren und erreicht die freie Höhe. R. schaut gewaltig der Geisingberg herüber und die zwei Häuserreihen des etwa 10 Min.[13] entfernten Ortes Neu-Georgenfeld kehren dem Böhmerlande alle ihre Giebel zu, was uns nicht Wunder nimmt, sind es doch die Anwesen der im Jahre 1728 von Hinter- und Vorder-Zinnwald vertriebenen 777 glaubenstreuen Evangelischen. Bald erblicken wir auch r. aus dem Walde aufragend den felsigen Lugstein, der in Sachsen befindlich, eine schöne Aussicht sowohl nach Sachsen wie nach Böhmen bietet. Immer auf der Straße weiterwandernd, treten wir bald (22 km) in den dichten Wald ein, der uns nun 4 km lang begleitet. Eine reizende Waldwanderung in nahezu 900 m Höhe und traulicher Einsamkeit. Oft kann man hier stattliches Hochwild erblicken. Die Kammlinie läuft l. von uns über den flachgewölbten, mächtigen Bornhau (911 m), von dem zahlreiche Wässerlein dem Tale der Weißeritz bei Rehefeld-Zaunhaus zueilen. Anfangs schöner Rückblick auf Zinnwald, dann r. hinter uns der Kahlenberg i. S. und auf freier Höhe die fernen Häuser von Schellerhau. Wir dürfen nie von unserer Straße abweichen, auch nicht in der Senkung, in welcher bei einer Holzhauerhütte r. eine Straße nach Kalkofen abzweigt. Nachher l. Stein D/6, eingezäunte Waldwiese, Stein 2/1 und 6/3, r. Blick ins Rehefelder Tal. Beim Stein b/1 gelangen wir nun durch den Wildzaun, wo r. ein Fahrweg abzweigt. Wir auf der Straße weiter, am (l.) Wildzaun entlang bis zum Austritt aus dem Walde. Hier kommen von l. zwei Straßen: eine aus dem Wildgatter herab, das sich nun nach l. wendet, die zweite längs desselben, l. beim Tor Stein FB; r. Wegweiser (nach Zinnwald 5,6 km, nach Niklasberg 2 km), l. geht außerdem ein Fahrweg hinab. Unsere Straße wendet sich ziemlich scharf nach r., l. Blick auf den Stürmer, gerade vor uns die Häuser von Neustadt, r. Bahnhof Moldau mit dem Polterberge, l. steht das »Rote Kreuz«. Wenn man vor dieses einige Schritte vorgeht, schöne Aussicht nach Böhmen: im Vordergrunde die große Eisenbahnbrücke, dahinter der Biliner Borschen und die südöstlichen Kegelberge des Mittelgebirges, mächtig erscheint r. neben ersterem der Schladniger. Beim roten Kreuze senkt sich steil ein Weg hinab nach Niklasberg. Nach einigen Schritten auf unserer Straße l. Wegweiser (derzeit unleserlich), wo l. die Straße nach Niklasberg und Neustadt, r. nach Kalkofen nördlich führt, welch letztere wir 50 Schritte benützen. Hier zweigt dann l. (Achtung!) ein Fahrweg ab, der durch Wiesen zum nahen (3 Min.) Walde emporleitet. Diesem folgen wir. L. erscheint der Donnersberg, vor ihm viel näher das hölzerne Aussichtsgerüst auf dem Warteck bei Niklasberg, hinter uns der Bornhau. Am Waldrande nun, weder l. noch r., sondern geradeaus in den Wald hinein und gerade weiter, wir überschreiten den ebenen Keilberg, 829 m. Nach 7–8 Min. Austritt aus dem Walde, Weg senkt sich, vor uns Neustadt, dahinter schaut über den Wald der hohe Wieselstein. Weiter unten kommt von r. hinten ein Weg. Herrlicher Blick: l. vom Donnersberg erscheint der Lobosch bei Lobositz, dahinter der Georgsberg bei Raudnitz, l. unten im Tale das alte Bergstädtchen Niklasberg, r. und l. das Geleise der Strecke Brüx–Moldau und wir schreiten über den Tunnel weg. Der Wald tritt r. zurück und läßt uns ganz nah die Station Neustadt und l. oben am Waldrande das Forsthaus erblicken. R. am Waldessaume großer Stein 105. Weg steigt wieder an, am[14] Waldesrande l. die Steine 121 und 123. Auf der Höhe erblickt man nun die Straße, auf welcher der Kammweg r. nach (28 km) Neustadt führt, zu der wir deshalb hinabschreiten. L. Wegweiser 153 »Ueber das Hohe nach Niklasberg«. Nach 6 Min. betreten wir beim Hause Nr. 11 des Wenzel Preißler, Holz- und Kohlenhandlung, das kammthronende Dorf, 826 m, 305 E. (G. Biliner Bierhalle, beim Wolf.) Am Nordende des Ortes bezeichnet eine Tafel das Haus, in dem Kaiser Josef 1779 Mittagsrast hielt.

Wenige Schritte nach dem Hause Nr. 11 erblickt man die erste Ueberbrückung der wilden Weißeritz, die r. neben der Straße hinuntereilt. (Berlet, Erzg. R. IV.)

Seitentouren: a) NeustadtStürmerNeustadt. Vom Wegweiser an der Weißeritzbrücke Nr. 59–61 einige Schritte l. am Hause Wegtafel: Zum Stürmer, 1 km, rotweiße Zeichen. Der Weg steigt an, anfangs zwischen einigen Häusern, später durch Wiesen. Auf der freien Höhe l. schöner Blick auf das Mückentürmchen, vor uns weit ins Böhmerland hinein. Weiter und wenige Schritte in den Wald hinein. Hier Wegweiser, der aber nach jedem Winter umgefahren ist. Der bisherige Weg senkt sich stark, wir l. horizontal zur nahen, jedoch baufälligen Schutzhütte. Schöne Aussicht, insbesondere auf (r.) die Strobnitz (853 m), vor der einige Gründe tief in das Gebirge einschneiden. Der hinter der Schutzhütte befindliche Gipfel ist mit Hochwald verwachsen, dieser aber seit neuerer Zeit verbrochen. Besuch desselben derzeit nicht lohnend. Auf demselben Wege wieder zurück nach Neustadt.

b) NeustadtRehefeldMoldauMuldenquelleNeustadt. Von Neustadt zur Station Neustadt über das Geleise auf blauweiß markiertem Wege zum Forsthause Kalkofen. Von hier l. im Tale der wilden Weißeritz abwärts nach Zaunhaus-Rehefeld mit königl. sächs. Jagdschloß, 1869 erbaut. (Berlet, Erzg. R. IV). Von hier westlich den sog. Bierweg hinauf zur Hermsdorfer Straße und auf dieser l. nach Station Moldau (791 m), Gasthaus zum Fischerhaus, Stern etc. Dorf Moldau ist 3 km entfernt. Nun auf der südlich nach Neustadt führenden Straße bis zur ersten Schneise r., diese, obwohl Verbotstafel, ruhig wenige Minuten bis zur Wiese r., an deren l. Seite nahe dem unteren Ende etwa 40 Schritte von der Straße die Muldenquelle mit einfacher Holzfassung zu suchen ist. Hierauf mit Rücksicht auf das Verbot zurück zur Straße und auf dieser mit schöner Ausschau nach Osten am (r.) Torfwerke vorbei nach Neustadt (zusammen 13 km).


3. Abschnitt.
Neustadt–Einsiedl (24 km).

Zugangswege: a) von Böhmen aus: 1. Bahnlinie Prag–Brüx–Moldau: Station Neustadt. 2. Elektrische Bahn Teplitz–Eichwald mit Benützung der unter 1 genannten Strecke. b) von Sachsen: Linie Freiberg–Moldau mit Anschluß nach Neustadt.

Wir folgen der Tafel 60: Nach Willersdorf, Fleyh etc. des Wegweisers Nr. 59–61 bei der Weißeritzbrücke und schreiten auf schmalem Sträßchen in südwestlicher Richtung zum Orte hinaus, r. Häuser Nr. 36 und 35, l. zweigt ein Weg zum letzten Hause des Dorfes ab. Schöner Rückblick! R. anfangs Wald, l. immer freie Flur und Steine 198–204. Wiederholt tauchen im Süden die Gipfel des Mittelgebirges auf. Nach 1½ km treten wir in den Wald ein, r. knorrige Ulme und Stein 261, l. Stein 240 (3 m abseits). Unsere Straße wendet sich erst etwas nach r., bald aber führt sie 1 km schnurgerade dahin, bis sie endlich scharf nach r. umbiegt und in einen wohl breiten, aber verrasten Waldweg übergeht. Bei der Biegung Pfosten IV, 6 und weiterhin entlang des ganzen Weges (2 km) die Steine 375–344. Dann Austritt in die freie Flur von Willersdorf, dessen freundliche Häuser wir schon einige Zeit vorher erblickten.

(5 km) Willersdorf, früher Wilhardsdorf, meist Neudörfl genannt, zählt 52 Häuser und liegt im Hochtale des Fleyhbaches (Flöha). Gasthaus des Paul Meyer.

[15]

Beim Eintritte in den Ort, Wegweiser 150, an einer Mühle vorbei bis zum etwas abseitsstehenden (r.) Hause Nr. 8 des Alwin Mayer, Fleischer. Hier über die Brücke auf das l. Ufer der Fleyh. L. Wegweiser 229 nach Neustadt und wir schreiten auf der Straße bei Wegweiser 225 und 226 abwärts. R. Gasthaus und Fleischerei des Paul Mayer. Bald über die Steinbrücke wieder auf das r. Ufer des Baches und die Dorfstraße hinab bis zur Wegteilung mit steinernem Kreuze (H. E. 1809) und Wegweiser 305 (n. Fleyh). Hier folgen wir dem Fahrweg links geradeaus, während nach r. ein Weg abzweigt, kommen an den Steinen 167–154 vorbei bald in den Wald und gerade aus, weder r., noch l., weiter, nach wenigen Minuten wieder freie Flur, liebliche Mulde mit dem Kirchorte Fleyh. R. stehen später 2 Kreuze mit Wegweiser 151, 152, weil Weg r. von Grünwald einmündet. Wir bemerken zahlreiche Granitblöcke, wir sind ins Granitgebiet eingetreten. Bald nachher über die Brücke des Motzdorfer Baches und in den Ort hinein.

(8 km) Fleyh (729 m, 490 E.) hat eine im Jahre 1653 erbaute hölzerne Kirche, die Bewohner beschäftigen sich meist mit Viehzucht, Ackerbau, Holzarbeit und Handel (6 Sägemühlen). Gasthaus zur Sonne und Touristenhotel zur Mühle. Forellen-Schmaus! (Berlet, Erzg. R. IV.)

Beim Touristenhotel zur Mühle vorbei über die Fleyhbrücke (l.) mit Wegweiser 194, 195 r. die Straße den Bach entlang 2 km abwärts, bis die Straße eine scharfe Wendung nach r. macht. Wir folgen dem Wegweiser über Göhren nach Johnsdorf, indem wir l. durch den Wildzaun treten und die sogenannte Flösselstraße emporsteigen und uns immer entlang der Telephonleitung halten. R. der Geiersberg. Nach 1½ km kreuzt eine fast 5 km lange, ganz gerade Schneise mit Waldstraße unsern Weg, an deren nördlichem Ende das Jagdschloß Lichtenwald, am südlichen Ende das Forsthaus Georgshöhe erscheint (Wunderbare Perspektive). L. Wegweiser 911 (?) oder 811, nicht leserlich. Nun in der bisherigen Richtung weiter (l. Telephonstange 236). Bald zweigt r. rechtwinklig eine Straße ab, wir geradeaus. Es geht fast 4 km im herrlichen Hochwalde eben dahin. Auf einer Waldblöße wird l. der Wieselstein (956 m) und der Schwarze Berg (888 m) sichtbar. Hierauf kommen wir durch das stattliche Tor des Tiergartens hinaus, der Wildzaun verläßt uns gleich dahinter. L. führt eine Straße in den Rauschengrund, mit ihr die Telephonleitung, wir geradeaus fort. Es folgt Wegweiser r. nach Rauschenbach und in 2 Min. r. der (16 km) Schwarze Teich (801 m) in stiller Waldeinsamkeit auf dem Kamme. L. fällt das Terrain schroff zum genannten Grunde ab. Gleich hinter dem Teiche Wegweiser nach Bad Einsiedl, wir aber folgen unserer Straße, die einen scharfen Bogen nach l. macht, und kommen in 15 Min. aus dem Walde, wo r. das Forsthaus und später l. einige Häuser von (20 km) Göhren sichtbar sind. Schöner Blick auf das Wieselsteinmassiv.

Wenige Schritte hinter dem Forsthause Wegweiser. Wir gehen auf dem hierdurch bezeichneten Fahrwege nach Deutsch-Einsiedel etwa 80–100 Schritte nach r. (schräg zurück!) l. runder St. 25, bis Weg mit Pfosten C/₂₀ und Verbotstafel nach l. abzweigt. Auf diesem nach S. Nach 5 Min. kommt ein Weg von r. Geradeaus weiter,[16] dann r. Pfosten 20 und 17 und Stein 9 und Austritt aus dem Walde, gerade auf das mittlere Haus zu auf die Straße (auf dieser nach r.), die von Göhren am letzten (r.) Hause 34 vorbei westlich nach Böhm.-Einsiedl führt. Bald tritt sie in den Wald, führt dann sanft abwärts, bis sie nach 2½ km aus dem Walde tritt. Wir treffen l. Pfosten G/₁₆, E/₁₅, E/₂₀, dahinter zweigt eine Straße nach r. ab, wir links. Bald bietet sich uns ein schöner Anblick der Orte Böhm.-Einsiedl und Deutsch-Einsiedel dar, hinter letzterem der hohe Urs (Ahornberg) (833 m) in Sa. In Böhm.-Einsiedl mündet unsere Straße auf die Bezirksstraße Brüx–Sayda ein bei Karl Reißig's Gasthaus. Wegweiser, Straßenkilometerstein 3. Nun die Straße r. im Dorf abwärts, vorbei l. an Hüttl's Schanknahrung, Finanzwache, Kriegerdenkmal, r. Postamt, Denksäule für Erzherzog Stephan, Schule, bis zum Hause Nr. 10 (Agentschaft und Feuermeldestelle), wo der Kammweg gegen Gebirgsneudorf weiterführt.

(24 km) Einsiedl (760 m, 436 E.), hart an der sächs. Grenze am Schweinitzbache, treibt Spielwarenindustrie, reger Verkehr mit Sachsen. G.: Hugo Kunze's Gasthof, Hüttl's Schanknahrung. 2 km südlich nahe der Brüxer Straße der 774 m Haselstein mit 14 m hohem Aussichtsturm. Schlüssel in Hugo Kunze's Gasthof erhältlich.

Seitentouren: a) FleyhWieselsteinLangewieseStrobnitzLangewieseFleyh. In Fleyh über die Brücke und wenige Schritte auf der Straße abwärts, dann steilen Pfad l. aufwärts, der später in einen fast ebenen Fahrweg übergeht. Auf diesem erreicht man nach 3 km l. die Hortenwiese mitten im Hochwalde und nach dieser Wegkreuzung. Hier r. hinauf zum Wieselstein (956 m). Aussicht der höchsten Felskoppe verwachsen, dafür schöne Aussicht auf einer etwa 200 Schritte südl. Felskoppe. Abstieg auf gleichem Wege, bei der Wegkreuzung aber nun geradeaus eben fort und nach einer halben Stunde aus dem Walde und nun über den freien Wolfsberg mit neuerdings schöner Aussicht nach Dorf Langewiese. Von hier auf blaugelbblau markiertem Wege zur (10 km) Strobnitz (853 m) (herrliche Aussicht auf das Teplitzer Talbecken) und wieder zurück nach Langewiese und nun auf der Straße nördlich nach Fleyh, insgesamt 19 km.

b) EinsiedlDeutsch-EinsiedelBad EinsiedelUrsDeutsch-EinsiedelEinsiedl Auf der Straße über die Grenze nach D.-Einsiedel (513 E.) und die Saydaer Straße 2 km hinauf, bis zum Kurhaus Heidelberg, wo 3 Min. r. von der Straße idyllisch inmitten dichten Waldes das gernbesuchte Eisen- und Schwefelbad Einsiedel mit sehr guter Restauration liegt. Wieder zurück zum Kurhaus Heidelberg die Straße kreuzend in südwestlicher Richtung durch den gleichnamigen Ort (s. Berlet, Erzg. R. VII a) mit sehenswerter Spielwarenindustrie auf den Urs (Ahornberg), 833 m, mit farbenprächtiger Aussicht und zurück südöstlich nach D.-Einsiedel und Böhm.-Einsiedl, zus. 10 km.


4. Abschnitt.
Einsiedl–Sebastiansberg (31 km).

Zugangswege: a) von Sachsen: Bahnlinie Freiberg–(Chemnitz)–Olbernhau–Neuhausen. Nach Einsiedl 6 km. b) von Böhmen: 1. Bahnlinie Komotau–Bodenbach bis Haltestelle Johnsdorf. 2. Elektrische Bahn Brüx–Johnsdorf. Von Johnsdorf nach Einsiedl 9 km.

Bei dem oben bezeichneten Hause Nr. 10 westlich aus dem Orte, zum Hause Nr. 13 und 12 an letzterem Wegtafel (n. Gebirgsneudorf 4 km). L. zweigt Weg ab, wir nach r. Der ziemlich gute Fahrweg schlängelt sich durch Felder und Wiesen, ein herrliches Tal dehnt sich sanft hinunter, freundlich schaut der sächsische Ort Bruderwiese herüber, vor uns im SW. blaut die über 900 m hohe Kammlinie des Bernstein und der Hübladung. Schöner Rückblick. Nach 20 Min. kommt[17] (immer gerade fort) eine ½-stündige Waldwanderung und schon senkt sich unser Weg zwischen steinbesäten Fluren dem l. zur Kammhöhe emporstrebenden Gebirgsneudorf zu, das wir r. bei einer Schleiferei, l. bei Haus Nr. 133 betreten. Auf dem Waldwege von Gebirgsneudorf her bemerkten wir l. Pfosten E/₂₆, 6, 7, C/₃, r. Pfosten 7, 3, 8 und Stein 41.

(4 km) Gebirgsneudorf, 700 m, 1788 E., langgestreckter Ort mit Spielwarenindustrie. Bestes Gasthaus am untersten Dorfende »Zum grünen Baum«. (S. Berlet, Erzg.-Wegweiser R. VII a.)

Seitentour: Nach Katharinaberg und zurück. Hinter dem »Grünen Baum« am Berg empor zum Kaiser Franz Josef-Aussichtsturm, herab in die altertümliche Bergstadt Katharinaberg (Hotel Kronprinz Rudolf, einfach, aber gut) (s. Berlet, Erzg. R. VII a) und nun auf derselben Straße bei genanntem Turme vorbei in südöstlicher Richtung (l. immer schöne Aussicht auf Gebirgsneudorf und Einsiedl) in 1 Stunde an das obere Ende von Gebirgsneudorf und nach Nickelsdorf, wo wir beim Hause Nr. 19 (Rasierstube) auf den Kammweg treffen und uns nach r. wenden.

Unternimmt man die vorgenannte Seitentour nicht, so steigt man l. durch Gebirgsneudorf empor, r. Kirche, Ferd. Grumptmann, Gasthaus und Fleischerei, weiter oben Spar- und Vorschußkasse; l. Ferd. Neubauers Gasthaus, Schule, Gasthaus zur Linde, Postamt und schließlich (l.) Haus Nr. 125. Hier gegenüber verlassen wir den Ort, auf schmalem Steige durch die Wiesen, in 150 Schritten erreichen wir an der Straße Haus Nr. 19 in Nickelsdorf mit Rasierstube.

(5 km) Nickelsdorf (755 m), 500 E. Der östliche Teil des Ortes liegt unmittelbar auf der Kammlinie (Wasserscheide der böhmischen und sächsischen Gewässer). Dort befinden sich auch die zwei Gasthäuser des Ortes »Zur Gebirgshöhe« und »Tropschuh's Gasthaus«. Von Nickelsdorf senkt sich das tief eingeschnittene Mariental mit dem Ruttenbache nach Obergeorgental (Eisenbahnstation) hinab (6 km).

Die Straße wendet sich dann r. gegen Katharinaberg hinab, wir aber schreiten l. auf einem Fahrwege zwischen den Häusern von Nickelsdorf (die Dorfstraße) geradeaus hindurch.

Vorher Blick r. auf den Kaiser Franz Josef-Aussichtsturm bei Katharinaberg und die kammthronenden Häuser von Kleinhan. Am Ende des Ortes schöner und umfassender Blick ins Schweinitztal mit den Ortschaften Gebirgsneudorf, Deutsch-Neudorf, Deutsch-Katharinaberg (beide letztgenannte in Sachsen).

Nun schlängelt sich unser Fahrweg durch Jungwald sanft hinab und wir betreten die nach Schloß Eisenberg führende Waldstraße, auf der wir l. mäßig ansteigend nach etwa 700 Schritten zum Wildzaun (l. Pfosten 25) gelangen.

Schon nach wenigen Schritten nach Betreten dieser Straße schöner eigenartiger Rückblick auf die dichtgedrängten Giebel und Dächer von Nickelsdorf.

Am Wildzaun (Tor) verlassen wir die Straße und folgen dem nach r. abzweigenden Fahrwege immer etwa 790 m hoch am Wildzaune (l.) und am Fuße des (l.) Adelsberges (901 m) in nordwestlicher Richtung. Bald kommt man wieder durch einen Wildzaun (das Tor wieder schließen!); l. Grenzsteine 16/3 und 108 und Pfosten 37, r. Pfosten 6. Der Weg senkt sich etwas. Nach etwa 6 Min. von der Straße an Wegkreuzung. Wir bleiben weiter auf unserem Wege, der sich nach l. wendet, während der querende Weg r. in eine gerade Schneise mit Blick auf eine ferne sächsische Ortschaft abfällt, l. aber zum Adelsberge ansteigt, wo nun in einiger Entfernung der erstbemerkte Wildzaun verläuft.

[18]

Nun folgen l. Stein 109, weiter l. Stein mit den Buchstaben U. L. und nach etwa 100 Schritten neue Wegkreuzung. R. ein Weg zurück und ein Weg (unser bisheriger) gerade aus. Wir steigen l. ziemlich steil gegen den Adelsberg hinauf.

Mit jedem Schritte wird die Aussicht (Rückblick) umfassender und zeigt schließlich folgendes prächtiges Bild: Ueber dem Walde im Vordergrunde geradeaus der Gebirgskamm mit den kammstehenden Häusern der Orte Nickelsdorf und Gebirgsneudorf, hinter ihnen der kahle, flurstreifige Wachhübel (765 m), gerade dahinter aus dunklem Walde aufragend der eiserne Turm des 774 m hohen Haselsteines (erbaut vom Brüx-Oberleutensdorfer Erzgebirgsverein) und l. hinter diesem der 849 m hohe, flachgewölbte Wolkenhübel, über den uns der Kammweg von Göhren herübergeleitet hat, l. dahinter die schöne Kuppe des Schwarzen Berges und r. dahinter der dominierende, 956 m hohe Wieselstein, an dessen Südabhang die Strobnitz (853 m) und der Ossegger Spitzberg (661 m) zur Ebene absteigen. Hinter diesen schiebt sich noch die Koulisse des Mückenberges hervor, r. ragen das Elbe- und Mittelgebirge auf mit dem Donnersberge und seinen Trabanten. L. senkt sich das Schweinitztal mit den vorher genannten und anderen Ortschaften nach Sachsen hinein, wo in weiter Ferne die Bergstadt Sayda und westlich ein ferner Berg sich deutlich abheben. Näher im Norden ragt der Katharinaberg mit der gleichnamigen Stadt malerisch empor. Eine herrliche Ausschau!

Weitersteigend treten wir in den Hochwald ein und erreichen die Höhe von 900 m. Unser Weg mündet bald auf eine von l. kommende Straße, die wir nach r. verfolgen. L. kleine Quelle, r. Steinbruch mit Holzhütte. Bald dahinter Weggabelung: die Straße wendet sich l. Wir schlagen den r. abzweigenden Fahrweg zwischen Pfosten 34 und 35 ein.

Auf der Straße mit Tafel »Verbotener Weg« (l.) kann man zum Gipfel des Bernsteins (921 m) [südöstlich] gelangen, wenn man nach etwa 8 Min. l. einen Pürschsteig verfolgt (insgesamt 1,5 km). Auf dem mächtigen, aber flachen Gipfel befinden sich einige Felsgruppen, deren höchste eine Triangulierungssäule trägt. Aussicht teilweise verwachsen.

Unser Weg steigt nun weiter noch ein wenig an und mündet in etwa 6 Min., wo der Wald sich lichtet, in einen von r. kommenden Hohlweg ein, gleichzeitig wendet er sich stark nach l. Wir kommen l. nahe an den Wildzaun und erreichen nun die höchste Erhebung der Kammwegstrecke im östlichen Erzgebirge mit 910 m Seehöhe, leider ohne Ausblick. Es folgt Jungwald. Von links kommt aus dem Wildzaun ein Fahrweg und dann eine breite Straße, die sich mit unserem Fahrweg vereinigt. R. Stein 23 und 112. Weg senkt sich. Austritt auf eine große Waldblöße, durch die sich lieblich und sanft ansteigend unser Weg hindurchschlängelt und schließlich nach r. umbiegt. L. Steine 111, 108, 42, 6; r. 1 (hier zweigt ein Fahrweg l. ab), 2, 3, 4, ⁴/₁, auf der Straße weiter und schon werden einige Häuser des Dorfes Ladung sichtbar, auf die wir zuwandern. Wir kommen zu dem 1. Hause Nr. 23. Die Straße führt l. in das Dorf Ladung, der Kammweg gerade aus, r. nahezu nördlich an dem Hause Nr. 23 vorbei.

(10 km) Ladung ist eines der höchstgelegenen Dörfer des Erzgebirges (911 m) und zählt 28 Häuser mit 115 Einwohnern. Echtes Gebirgsdorf mit 2 einfachen Gasthäusern (das obere ist besser). Ladung hieß vor Zeiten Langendorf. Eine Zollstraße führte durch den Ort. Diese konnte aber zwischen Stolzenhan und Ladung wegen der überaus großen Steigung kein beladener Wagen befahren, die Ladung mußte über die steile Lehne heraufgetragen werden und konnte erst wieder »in der Ladung« auf den Wagen geladen und weiter befördert werden. Der Name Langendorf kam bald außer Gebrauch.

Vom Hause 23 führt uns eine neuerbaute Straße (Kammwegmarke und grünweiße Marke) unmittelbar in den Wald und ziemlich[19] gerade abwärts. Eine lange Schneise mit herrlicher Aussicht auf waldige Höhen kreuzt rechtwinkelig, eine große Waldblöße wird durchschritten.

R. erhebt sich die 920 m hohe Hübladung mit (r. vorne) den Felszacken des Eduardsteines.

Nach 1½ km von Ladung taucht vor uns das Forsthaus Nr. 23 auf, Austritt aus dem Walde und herrliche Ausschau.

Die Kammhöhen senken sich zum Natschungtale und bilden eine liebliche Mulde mit den zerstreuten Häusern von Kleinhan und (12 km) Rudelsdorf. Kammthronend (auf einem Seitenkamme) stehen Kirche und Schule von Kleinhan. Sie sind ein Denkmal Kaiser Josef II., welcher auf einer Erzgebirgsreise im J. 1766 auch hierher kam und auf Ersuchen der Bewohner von Kleinhan, Rudelsdorf und Ladung beide erbauen ließ. Die gesamte Kircheneinrichtung (auch Altar und Predigtstuhl) mit Ausnahme einiger Bänke stammt aus dem Kloster von Laun an der Eger, das Kaiser Josef neben andern überflüssigen Klöstern Oesterreichs aufhob und dessen Einrichtung er der Kirche zu Kleinhan überließ. Die Kleinhaner Kirche (848 m) ist im oberen Flöhagebiet weithin sichtbar.

Vor dem 1. Hause (Forsthaus) Wegteilung, gerade aus nach Kleinhan, r. zum Eduardsteine 0,5 km.

Der Eduardstein (früher großer Stein genannt) ist eine romantische Felsengruppe auf dem Hübladung mit weiter Aussicht besonders gegen Sachsen bis in die Gegend von Augustusburg, aber auch bis zum Keil- und Fichtelberg hinauf gegen Westen. Er wurde vor etwa 20 Jahren zu Ehren des damaligen Obmannes des Görkauer Erzgebirgsvereines Eduard Täubner »Eduardstein« genannt. Er ist ein Granitfels, wie auch das ganze Bernsteinmassiv aus Granit besteht.

Als Kammweg führt vom Forsthause l. ein Sträßchen hinab zum Wegweiser an der Bezirksstraße Göttersdorf–Kleinhan. Ein meterhoher Grenzstein kündet uns, daß wir nun den Brüxer Bezirk verlassen. Wir schreiten nun l. die Straße gegen Neuhaus (Göttersdorf) hinab. L. ein kleiner Teich hart an der Straße, r. eine Mühle mit größerem Teiche, aber entfernter.

Die Straße macht nun eine scharfe Wendung nach r., tritt in den Wald ein und steigt langsam zur Wasserscheide an, auf der sie genau weiterführt. L. Pfosten 15 und 16. Bald aber unterfließt ein Bächlein die Straße von r. nach l. und nach 1½ km kommt von r. ein stärkerer Bach, der Aubach, und unterquert gleichfalls die Straße (799 m), r. Tafel 20, Revier Neuhaus, l. Tafel 17, Revier Ladung. Hier biegt die Straße scharf nach l., wir verlassen sie und wenden uns dem scharf r. abzweigenden Sträßchen zu, das zuerst durch hohen Bestand, dann jungen Bestand sanft ansteigend (l. Pfosten ¹⁹/₂₁, r. ²⁰/₂₁) nach l. sich wendet, im hohen Bestand bald mit einem andern Fahrweg sich vereinigt und r. wendet (r. Abzweigung eines Fahrweges). Kammweg wendet sich im Jungbestand nach l. und übersetzt einen Wasserlauf der von l. kommt (Aubach). Von hier steigt das Waldsträßchen stark an bis zur Weggabelung, wo der Kammweg gerade aus als Fahrweg weiter geht, während sich das Waldsträßchen nach l. wendet. Bald ist ein Hauptschneisenkreuz erreicht, wo r. Pfosten 25 steht. Auf der r. abbiegenden Schneise weiter bis r. Pfosten 14 erreicht wird. Gegenüber bei Pfosten 16 wendet sich der Kammweg rechtwinkelig ab auf eine Nebenschneise bei Stein 224 vorbei, bald im Hochwald, der bis zur Bezirksstraße Göttersdorf–Kallich geht, wo der Kammweg auftrifft, unweit kl. Beerhübel an der Grenze der Forstreviere Neuhaus (Domaine Görkau) (nach Göttersdorf zu) und Ochsenstaller,[20] r. Abteilung 16, l. Abteilung 15, bei Telegraphenstange 106. Zwischen Telegraphenstangen 115 und 116 an der scharfen Biegung nach l. ein Bildstock mit Bild des weißen Hirsches, r. Pfosten 16 und 17. Revier Ochsenstaller 18 grenzt mit Revier Kallich 22 r. und 21 l., weiter die Reviergrenzen Kallich 19/20, 23/22 und bei Telegraphenstange 145 die Reviergrenzen 18/19, 24/23. Wegweiser nach Gabrielahütten 1 Stunde und Göttersdorf 2 Stunden. Bei Telegraphenstange 183 das Gemeindeamt und Kirche, bei Telegraphenstange 199 Gasthaus zur Hoffnung, bei Telegraphenstange 200 Gasthaus zur Post, Gasthaus zur Einigkeit (Oberlehrer).

(19 km) Kallich, 721 m, 1012 E., liegt in einer weiten Mulde und gewährt mit den anstoßenden sächsischen Ortschaften Ober- und Nieder-Natschung und Rübenau einen imponierenden Anblick. Hat ein Emaillewerk und Spielwaren-Hausindustrie. Bei Kallich gibt es inmitten der Gneismassen Lager von Urkalk, woher der Name kommt.

Vom Gasthof zur Einigkeit, wo die kleine Straße nach Görkau abgeht, auf der Reitzenhainer Straße schwach ansteigend durch die Häuserreihe bis zum Hochwald (Revier Natschung, Pfosten 27). Ausblick nach Sachsen und den zunächst gelegenen Häusern von Ober-Natschung. Sofort nach Eintreten in den Wald l. ab und über Werkgraben, bei Weggabelung gerade aus (nicht r.) ansteigend, erst in hohem Bestand, dann im Jungholz über Wiese nach Heinrichsdorf an Gasthaus von Kosch vorbei. Auf der Dorfstraße abwärts in 5 Min. bis zur Natschungbrücke und 100 m hinter letztem Haus (Nr. 48) r. ab an den Waldrand (Revier Natschung, l. Pfosten 26, r. Pfosten 27). Nach etwa 200 m r. ab, etwa 200 m, dann l. ab in Schneise, Revier Neuhaus; auf dieser zum Teil steil ansteigend nach Stein A (787,7 m), wo Reviere 3/21 4/22 angrenzen, und weiter zum Wildzaune mit Tor und Treppe. R. ab nach Annasäule auf den Steinhübel. Im Wildpark erst Blöße l., dann Jungholz, sanft abwärts bei Pfosten 35 r. Blick auf den Alten Teich l. Noch 300 m durch hohen Bestand zum Zaun des Forsthauses Neuhaus (25 km). Durch Gehöft und Zaun l. hinab und 100 m unter der Zaunecke r. durch Unterholz über den Bach (Ablauf des neuen Teiches), von wo man steil aufwärts über Schneise und Waldweg zum Wildgattertor mit Treppe heraus auf den großen Fahrweg gelangt, der zunächst (ca. 400 m) am Wildzaun entlang führt, dann l. abzweigt und von dem ab Fußsteig dann hinabführt in das Flößbachtal. Hier kreuzt man den Grundtalweg von Komotau nach Reitzenhain. (Es lohnt ein Abstecher nach (l.) der sog. Hölle (Felsschlucht mit Brücke über den herabstürzenden Bach. Hin- und Rückweg etwa 25 Min.)

Will man den nicht zu langen Rückweg von der Hölle aufwärts sparen, so kann man weiter hinab zum Assigbach gehen und entlang desselben auf der Straße hinaufsteigen nach Sebastiansberg; umsomehr zu empfehlen, da der Kammweg ziemlich viel verlorene Steigung enthält.

Der Kammweg führt nun über die Bachbrücke, dann hinauf in den Wald und wieder hinab zum Assigbach, wo zunächst Straße nach Reitzenhain (6 km) getroffen wird, über eine Treppe zur Grundtalstraße bei der Brücke über kleinen Assigbach, Haulmühle, Görgmühle vorbei, unter der hohen Eisenbahnbrücke hindurch, etwa 1 km bis zur Bahnhofstraße, auf welcher man zur Stadt (31 km) Sebastiansberg gelangt.


[21]

5. Abschnitt.
Sebastiansberg–Keilberg (31 km).

Zugangswege: Von Sachsen und Böhmen aus: Eisenbahnlinie Reitzenhain–Komotau mit Station Sebastiansberg.

Die Königl. Bergstadt Sebastiansberg (841 m, 1995 E.) liegt auf dem sog. Paßberg und wird daher im Volksmunde kurz »Baßberg« genannt. Sie wurde etwa in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gegründet, als hier der Bergbau auf Silber und Kupfer aufgenommen wurde. Die Stadt ist in regelmäßigen Quadraten angelegt. Für Ausbeutung der großen Torflager ist seit 1898 eine Moorkulturstation hier eingerichtet worden und erhielt diese wie die Korbflechtschule im Jahre 1906 ein neues Gebäude. Gasthäuser: Löwe, Krone, Adler, städt. Rathaus.

Zur Eisenbahnstation auf der Bahnhofstraße in ½ Stunde. Auf dem Marktplatz steht eine Orientierungstafel des Erzgebirgs-Vereins Komotau. Die im Jahre 1906 angebrachte Markierung des Kammweges führt am nordwestlichen Ende des Marktes bei Wohlfahrts Gastwirtschaft die Straße hinaus und es beginnt am letzten Haus (Nr. 184) eine breite Trift mit einseitiger Baumreihe.

Im Rückblick unterhalb der Stadt Sebastiansberg der Bahnhof Krima-Neudorf und die Komotauer Gegend, nach vorwärts Reischberg und Aschberg, während r. der Hirtstein und andere Höhenpunkte Sachsens sichtbar werden.

Hinter der in 20 Min. erreichten Brücke über den großen Assigbach wird der Weg schmäler, nähert sich dem bis an die Reitzenhainer Heerstraße sich erstreckenden Moorlager und steigt anfangs stärker an. Bei zwei Weggabelungen hält man sich l., ebenso auf der Ulmbach-Preßnitzer Straße, welche in etwa 1 Stunde erreicht wird. Diese Straße wendet sich von Pfosten schwarz 7, rot 2 ziemlich scharf westlich und erreicht an der Grenze des Revieres Ulmbach 9 und mit der Domäne Preßnitz (Revier Sonnenberg 43) die Landesgrenze, gekennzeichnet durch den Hauptstein VII K. Böhmen/K. Sachsen. Die Straße folgt auf eine längere Strecke der Landes- bezw. Reichsgrenze, welche auch noch zwei alte Grenzsteine mit böhmischer Königskrone und sächsischem Kurschwert bezeichnen, steigt wieder an und erreicht an der Grenze der Bezirkshauptmannschaften Komotau und Kaaden (10 km von Sebastiansberg) bei Pfosten Domäne Preßnitz (Revier Sonnenberg 44) die mit Stationssteinen versehene Waldstraße (4,984 km von dem später zu erwähnenden Nullpunkt nach Preßnitz zu). R. bietet sich zeitweise ein Ausblick nach Sachsen, nach dem Hirtstein, Zöblitz und in die Marienberger Gegend. Bei km 4,2 wendet sich die Landesgrenze von der Straße ab; bei km 3,7, wo die Straße einen scharfen Knick nach l. macht, trifft von r. ein Hauptflügel auf, welcher direkt auf den sächsischen Ort Satzung zuführt.

Die Waldstraße bietet bei km 2,0 einen Ausblick nach r. in das obere Preßnitztal, führt abwechselnd durch niederen und hohen Bestand, bis bei km 0,9 der Wald endet und sich eine freie Aussicht nach dem wenige hundert Meter entfernten Forsthaus und darüber nach Preßnitz, dann Reischberg, Kupferhübl, Spitzberg sowie Keilberg öffnet. Man gelangt an dem Forsthaus vorbei, hinab in das Tal der Preßnitz an das Mauthaus (W). Hier mündet die bisher verfolgte Ulmbacher Waldstraße (als Nullpunkt) ein in die von Preßnitz nach Christofhammer führende Kleinstraße. An dem Mauthaus steht für[22] diese Straße der Kilometerstein 1,3. Von km 1,0 bis 0,4 zeigt sich im Rückblick das Massiv des hohen Haßberges (990 m).

Nachdem man den Preßnitzbach überschritten hat, gelangt man (oberhalb der Straße vom Mauthaus) an das Waldschlößl (W), von wo aus die von Sorgenthal, Jöhstadt, Pleil kommende Hauptstraße (km 1,486) als Kammweg (13,0 km) zur Stadt Preßnitz hereinleitet.

Als Seitentouren lohnender Art können in Vorschlag kommen: Von Sebastiansberg über Ulmbach nach Satzung mit dem Hirtstein, eine hochinteressante Basalt-Quellkuppe. Von Sebastiansberg über Neudorf, Zollhaus, Hohentanne und Platz (kleinste Stadt Böhmens mit nur 401 Einwohner) zur Ruine Hassenstein 9 km,  = blau/weiß  markiert. Von Preßnitz auf dem Kammweg bis zum Mauthaus, dann die Straße links weiter nach Pleil und Sorgenthal, dicht an der Reichsgrenze. Es ist der Besuch von Jöhstadt, ja von Annaberg leicht zu ermöglichen, weil man mit der Eisenbahn über Weipert, das wohl auch eines Besuches wert ist, nach Schmiedeberg (Station oder Haltestelle) schnell zurückgelangen kann, um am Spitzberg vorbei wieder nach Preßnitz zu kommen, falls man es nicht vorziehen sollte bis Kupferberg zu fahren und hier wieder die Kammwanderung fortzusetzen.

Die Stadt Preßnitz (727 m, etwa 4000 E.) ist weitbekannt durch die von hier aus die Welt durchziehenden Musikkapellen, die sich seit 100 Jahren gebildet haben, nachdem der Bergbau im 18. Jahrhundert zum Erliegen gekommen war, Spitzen-Fabrikation und Handel mit Posamenten nur wenig Erlös abwarf. Am viereckigen und mit Anpflanzungen versehenen Marktplatz das herrschaftliche Amtshaus und gegenüber die 1906 installierte Bezirkshauptmannschaft. Gasthöfe: Hotel Roß, Herrenhaus.

Vom Marktplatz am Herrenhaus vorüber und zur Kaadner Straße hinaus gelangt man an die Friedhofskapelle (0 km), wo links die Straße zum Bahnhof Preßnitz-Reischdorf abzweigt, während der Kammweg auf der Straße nach Dörnsdorf (Kupferberg) noch 0,8 km weiter läuft. Sofort nach Ueberschreitung der Hammerlebachbrücke zweigt der Kammweg zunächst als Fußsteig r. ab, setzt sich dann oberhalb Dörnsdorf als Fahrweg fort und führt bei den obersten Häusern von Köstelwald vorbei zu einem sehr schmalen Eisenbahn-Durchlaß, durch welchen man unter der Eisenbahn hinweg bald zu einer Kapelle und, am Fuße des Kupferhübels entlang, (18 km) zur Stadt Kupferberg (841 m, 1101 E.) gelangt. Gasthöfe: Hotel Deutsches Haus, Sonne, Städtisches Rathaus; Wirtschaften: Touristenheim zur Krone, Stadtpark.

Es muß hier darauf hingewiesen werden, daß der Kammweg, wie vorstehend geschildert, über Preßnitz markiert wurde, daß man aber hierbei etwas weit vom eigentlichen Gebirgskamme abgewichen ist. Es geschah in der Hoffnung, daß man die Markierung über den Haßberg werde führen können, was zur Zeit noch nicht ermöglicht werden konnte. Vorläufig kann daher nur als Nebenroute des Kammweges die der Wasserscheide sich mehr nähernde Trasse gelten, welche als Kammweg vorzuziehen wäre. Es führt diese von Sebastiansberg zur südw. Ecke der Stadt hinaus durch das Sonnenberger Forstrevier nahe der Eisenbahn Krima–Preßnitz über den Basberger Hau, überschreitet die Eisenbahn nördlich vom Reischberg und leitet zu diesem 873 m hohen Berge, wo sich eine prächtige Rundsicht, besonders nach Böhmen zu, bis zum Karlsbader, Duppauer und Mittelgebirge erschließt. Ein Abstecher von hier über den Galgenberg nach der Stadt Sonnenberg mit ihrer weithin sichtbaren Kirche ist zu empfehlen. Die Kammwegmarkierung würde vom Reischberg bei Eisenbahnstation Preßnitz-Reischdorf südlich vorbei, über Pöllma-Höhe und nach Passierung der Eisenbahn auf hoher Überbrückung an Station Kupferberg vorbei nach Stadt Kupferberg zu führen sein.

Der Kupferhübel bei Kupferberg ist als ein besonders hervorragend schöner Aussichtspunkt im Erzgebirge bekannt und wird seit langem, auch von Sachsen aus, viel besucht, da er vom Bahnhofe und von der Stadt leicht und bald zu erreichen ist, auch schon lange ein Restaurationsgebäude neben der weithin sichtbaren kleinen Kapelle trägt und als Rundsicht alle diejenigen Ausblicke vereinigt, die auf den Zugangswegen zu diesem kahlen Berggipfel zu genießen waren. (Siehe: Berlet's Wegweiser durch das sächs.-böhm. Erzgebirge, Annaberg, R. Liesche.)

[23]

Als Sehenswürdigkeit von Kupferberg gilt ein etwa 800 m unterhalb der Stadt an der Straße nach Steingrün und Pürstein zu bemerkendes Felsgebilde, welches einer liegenden »Sphinx« sehr ähnlich ist; von hier prächtiger Blick hinunter in das Egertal, da hier die Südseite des Erzgebirges besonders steil abfällt.

Setzt man die Wanderung auf dem markierten Kammwege von Stadt Kupferberg weiter fort, so steht dafür eine bequeme Bezirksstraße zur Verfügung, welche nach Oberhals (3 km) führt, bis wohin sich mehrfach Ausblicke nach Böhmen bieten. Von der Abzweigung der nach Schmiedeberg führenden Nebenstraße tritt unser Wanderweg in hohen Bestand ein und endet bei km 4,₁₃₅ an der Grenze des Forstreviers Orpus der Domäne Preßnitz, (zugleich Bezirksgrenze Kaaden-Joachimstal). Von dem daselbst befindlichen Langenhauer Hegerhaus führt die Straße in hohem Waldbestand weiter und gewährt nun an der Wegabzweigung nach Boxgrün einen Ausblick auf Königsmühle, Stolzenhainer Forsthaus, Kalkwerk und die Gegend bei Weipert. In bequemer Wanderung von 2 bis 2½ Stunden ab Kupferberg gelangt man an ein Forsthaus und daneben eine Gastwirtschaft (Mauthaus), wo man Einkehr halten muß, wenn man Auskunft für einen lohnenden Abstecher nach den Wirbelsteinen bedarf.

Die im Hauensteiner Revier gelegenen Wirbelsteine findet man leicht, wenn man auf der gräflichen Privatstraße nach Hüttmesgrün vom Forsthaus etwa 1 km südöstlich ansteigt und den gekennzeichneten Waldweg r. abgeht; der Wirt im Mauthaus führt auf Ersuchen zum nördlichen Felsgipfel direkter auf einer schmalen Waldschneise. Jedenfalls muß man beide Felszacken erklettern, wenn man die sich bietende schöne Aussicht vollständig genießen will. Mehr als 1 Stunde erfordert dieser kleine Abstecher kaum an Zeit.

Vom Mauthaus auf der Straße weiter wandernd tritt man bald, an der Grenze der Bezirkshauptmannschaften Kaaden und Joachimsthal, aus dem Waldbestande heraus und genießt nun den Blick in das von Stolzenhain nach Weipert und Bärenstein sich hinunterziehende Wiesental, in welchem beiderseits der Grenze Böhm.-Wiesental und in Sachsen Unter- und Oberwiesenthal gelegen sind, überragt von den beiden höchsten Kuppen des Erzgebirges, dem Keilberge und Fichtelberge.

Die bequeme Straßenwanderung endet jedoch bald bei dem 2 km entfernten Gasthause zum Hofberg, wo unsere Bezirksstraße in die von Joachimstal nach Weipert führende Kaiserstraße (km 30,1) einmündet.

Während sich die Kaiserstraße r. nach Wiesental hinabsenkt, steigt sie in gerader Richtung am Hang des Keilbergs aufwärts, muß aber vom Kammwegwanderer schon nach etwa 100 m verlassen werden, denn weit hin sichtbar kennzeichnet eine blaue Tafel und das bekannte Kammwegzeichen, daß nach l. ein Fußsteig abzweigt, welcher den sogenannten bequemen Aufstieg zum Keilberg bildet. (31 km nach Sebastiansberg). Dieser Aufstieg zum Gipfel der höchsten Bergesspitze des Erzgebirges ist wohl nicht zu verfehlen, da sich bisher schon zahlreiche Marken vorfanden, welche die Erzgebirgsvereine Kupferberg und St. Joachimstal anbringen ließen  × schwarz/gelb  in weißem Felde. Im oberen Teile fällt dieser Fußweg zusammen mit der für Hörner- und Rodelschlittenfahrt sowie Skilauf abgesteckten Fahrbahn, denn bei guten Schneeverhältnissen ist der Verkehr in dem obersten Teile des Gebirges fast[24] noch lebhafter als im Sommer. Jedenfalls wird man erstaunt sein, auf den beiden höchsten Bergspitzen, Bauten zu finden wie wir sie früher nur in bevorzugten Gegenden deutscher Mittelgebirge antreffen konnten.

Der Kaiser Franz Josefs-Turm auf dem Keilberge ehrt seinen verdienstvollen Anreger, k. k. Bezirksschulinspektor Wenisch, früher in Joachimstal jetzt in Teplitz. Die daneben aufgeführten Bauten bieten reichlich Unterkunft und gute Verpflegung. Die weite Aussicht wird dem Besucher in bester Weise durch vorhandene Schriften und Zeichnungen (Panoramen) erläutert. (S. Berlet's Erzgebirgsführer).


6. Abschnitt.
Keilberg–Platten (21 km).

Zugangswege: Zum Keilberg gelangt man von den Eisenbahnstationen Schmiedeberg und St. Joachimsthal in Böhmen oder von Oberwiesenthal in Sachsen. Von St. Joachimsthal verkehrt eine Fahrpost nach Wiesenthal, die man benutzen kann bis dahin, wo die Straße zum neuen Haus abzweigt. Im Sommer ist für die Karlsbader Kurgäste ein täglicher Omnibusverkehr von Bahnhof Joachimstal zum Keilberg eingerichtet.

Vom Unterkunftshause auf dem Keilberg benutzt man zunächst die neue Bergstraße, welche uns zu der (bei Gasthof Hofberg) verlassenen Reichsstraße (km 27,38) führt. Auf dieser Straße vorbei bei den Sonnenwirbelhäusern (km 26,9 und 26,7) dorthin, (km 25,7), wo die von Sachsen (Oberwiesenthal) kommende Straße rechtwinkelig einmündet.

Es hat sich notwendig gemacht, hier eine Abzweigung des Kammweges einzuführen und zu bezeichnen. Diese einzige Ausnahme bedingt die über 300 m unter dem Gipfel des Keilberges liegende sächsische Stadt Oberwiesenthal, die höchstgelegene Stadt Deutschlands, und das in Böhmen benachbart gelegene Städtchen Wiesental.

Ein steiler Fußsteig führt vom Keilberg hinab zur Kaiserstraße, welche man nahe dem Kilometerst. 29 überschreitet und auf steilem Fußsteige dann hinab zur Mühle an der Reichsgrenze (Stein 424) gelangt.

Vom Keilberg kann man auch die Bergstraße benutzen bis zur Kaiserstraße und auf dieser (von km 27,38) bis zu dem erwähnten Kilometerstein 29 auf bequeme Weise mit Umweg gelangen. Will man auch den weiteren steilen Abstieg vermeiden, so folgt man der Kaiserstraße weiter bis zum Gasthause zum Hofberg (siehe 5. Abschnitt) und kann auf der Kaiserstraße hinab nach Böhm.-Wiesental (900 m, 1156 E.) gelangen. Auf dem als Kammweg markierten Fußsteige oder auf der Straße erreicht man in etwa 1 Stunde von der Höhe des Keilberges die nur durch den hier die Reichsgrenze bildenden Bach getrennte sächsische Stadt Oberwiesenthal (Markt 918 m, 1799 E.) mit anstoßendem Städtchen Unterwiesenthal (723 E.)

In Oberwiesenthal auf dem Markte ein sehenswertes Alpinum mit Pflanzen des Erzgebirges und Alpengebietes; Posamenten- und Handschuh-Erzeugung, Klöppelei.

Gasthäuser: Rathaus, Stadt Karlsbad mit einem Logierhaus und Badehaus, Deutscher Kaiser.

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Starker Besuch von Touristen im Sommer und Wintersportfreunden, weshalb auf der Nebenbahn von Cranzahl auch Sonderzüge abgelassen werden.

Die größte Zahl aller nach Oberwiesenthal kommenden Fremden besucht beide höchsten Berggipfel des Erzgebirges (Keil- und Fichtelberg) oder mindestens den Fichtelberg, der bequem auf Fußweg beim Springbrunnen vorbei oder auf der steileren für die Hörnerschlittenfahrt hergestellten Fahrbahn in 1 Stunde erstiegen werden kann.

Der Fichtelberg (1214 m) ergänzt die Aussicht des Keilberges nach Norden über das sächsische Erzgebirge, Mittelgebirge und Nordrandgebirge hinweg. Aussichtsturm und Unterkunftshaus mit Bewirtschaftung und vielen Schlafstätten (S. Berlet, Erzg. R. XII.)

Von Oberwiesenthal führt die Fahrstraße zum Gasthaus am Fichtelberg (Neues Haus) und von hier auf dem Prinzenweg zum Fichtelberghaus. Bleibt man auf der Straße, so überschreitet man sehr bald die Landesgrenze und erreicht (bei km 25,7) die von Weipert nach St. Joachimstal führende Reichsstraße, welche der Kammweg von den Sonnenwirbelhäusern benutzt hatte und in welche hier die über Böhm.-Wiesental, Oberwiesenthal und den Fichtelberg (siehe vorstehend) gelegte Kammweg-Abzweigung einmündet, wenn man vom Fichtelberghaus den Fürstenweg hinab zum Neuen Haus geht. Die Reichs- oder Kaiserstraße vereinigt die von Keil- und Fichtelberge kommenden Wege (bei km 25,7) und bringt uns bald auf dem Kammwege nach:

Gottesgab (1017 m, 2610 E.), ist der höchstgelegene Ort Mitteleuropas; er hat ansehnliche Spitzenindustrie und starken Weinschank, da viele Touristen, besonders von Sachsen her, hier gern Einkehr halten.

Gasthäuser: Grünes Haus, Hotel Wien, Tiroler (Anton Günther.) Weinstuben: Oppl mit Logierhaus und Kranl.

Wer nicht von St. Joachimstal aus zum Keilberg gekommen ist, wird entweder vom Keilberg direkt (z. B. über die Pfarrwiese) oder über Gottesgab hinabsteigen nach der interessanten alten Bergstadt St. Joachimstal, welche in historischer, bergbaulicher und naturwissenschaftlicher Hinsicht sicher jedem Besucher lohnende Ausbeute zu gewähren vermag, auch als Fundort der radiumhaltigen Uranerze in neuester Zeit vielfach erwähnt wurde.

Als Kammweg dient auch von hier aus noch die Kaiserstraße weiter bis km 22,0, wo sie sich scharf l. und hinab nach St. Joachimstal wendet, während die Kammwegmarke nun die hier r. abzweigende Bezirksstraße (nach Abertham und Bärringen) verfolgt, auf welcher man in etwa 10 Min. wiederum eine Straßenteilung erreicht, da r. eine Nebenstraße zu den Försterhäusern und weiter nach Seiffen führt. Dem Telegraphengestänge nachgehend führt die Kammwegmarke in ½ Stunde bei den r. liegenden Einzelhäusern von Werlsberg vorbei und verläßt bei Telegraphenstange 132 (etwa 1 Stunde von der Kaiserstraßenecke) die Bezirksstraße, da ein Waldweg (auch Marke, grünes schief gestelltes Kreuz in quadratischem weißen Felde) bei Forsthaus »Weite Wiese« vorbei uns hinauf zum Pleßberg (1027 m) geleitet. (17,5 km vom Keilberg.) Die Wegteilungen vorher können kaum irre führen, denn die Warte auf dem oben kahlen Berge ist meist sichtbar und deshalb bieten sich auch schon im Anstiege schöne Rückblicke, besonders auf den Keilberg, den Fichtelberg und die Umgebung von St. Joachimstal.

Die Warte, vom Verein der Naturfreunde in Abertham errichtet, bietet weite Ausschau, doch empfiehlt es sich auch den angebauten Turm[26] zu besteigen, um die ganze Rundsicht voll genießen zu können. Der bisher kahle Berggipfel ist mit vielem Fleiß bepflanzt worden, sodaß später der steile Anstieg vielleicht in schattigem Hochwald wird zurückgelegt werden können.

Hinab zur Stadt Abertham führt ein Weg, an dessen unterem Teile zu beiden Seiten Bäume angepflanzt sind und welcher auf die (am Forsthaus Weite Wiese) von uns verlassene Bezirksstraße einmündet. Diese durchzieht das ganze Städtchen, welches durch schwunghaft betriebene Handschuhindustrie bekannt ist und wo ein Photograph in interessanter Weise Mikrophotographien herstellt. Zum Hotel Stadt Wien (oberhalb der Kirche), wo der Kammweg von der weiter nach Bärringen führenden Straße r. abzweigt und durch Wiesen, am Waldrand entlang über Auslauf des Wistritzbachtales zu der von Lichtenstadt nach Johanngeorgenstadt führenden Hauptstraße 1 km vor der Stadt Platten (23 km vom Keilberg) gelangt.

Als Seitentour von Abertham ist zu empfehlen: Besuch der Stadt Bärringen unter Benutzung der Bezirksstraße, welche von Gottesgab aus begangen wurde: Spitzen- und Tüllfabriken, Mustersammlung von A. Meinl. Von hier zum Wölfling oder (auch mit Benutzung der Eisenbahn bis Saifenhäusl) zum Peindlberg mit Aussichtsturm.

Als Nebentour des Kammweges könnte auch die von Gottesgab über die Försterhäuser beim Spitzberg (1111 m) vorbei, über Seiffen und Irrgang am gr. Plattenberg (1040 m) vorbei führende Bezirksstraße nach Platten in Frage kommen, doch bietet der Pleßberg eine so ausgezeichnete Rundschau, daß über ihn, obschon er etwas niedriger ist, die Kammwegroute gelegt wurde.


7. Abschnitt.
Platten–Gr. Kranichsee (25 km).

Zugangswege: Von Sachsen und Böhmen aus: Eisenbahnlinie Karlsbad–Johanngeorgenstadt mit Station Platten.

Die Kgl. Bergstadt Platten (868 m, 2770 E.) hat den Niedergang des Bergbaues ebenso schwer empfunden, als ehemals die teilweise Auswanderung seiner Bewohner nach Sachsen, welche zur Gründung der Stadt Johanngeorgenstadt Veranlassung gab. Die Erbauung der Eisenbahn von Karlsbad nach Johanngeorgenstadt hat zunächst der Stadt vielfachen Verkehr durch Touristen gebracht, was hoffentlich auch zur Besserung der industriellen und wirtschaftlichen Verhältnisse beitragen wird.

Einen bequemen und lohnenden Spaziergang von der Stadt bildet der Besuch des großen Plattenberges, welcher eine schmale tiefe, jedenfalls durch Einsturz von Bergwerksbauten gebildete Binge besitzt, die in ihrer Tiefe fast in allen Sommerzeiten noch Eis und Schnee erkennen läßt.

Als Abstecher von Platten aus ist zu empfehlen der Besuch der Stadt Bärringen und von Eisenbahnstation Saifenhäusl aus die Besteigung des Peindl-Berges mit hohem Aussichtsturm. Die Aussicht von hier ist höchst lohnend; über Neuhammer gelangt man nach Platten zurück.

Der Kammweg führt von der Stadt Platten aus unter der Eisenbahn hinweg und entlang der Häuser weiter auf der Breitenbacher Bezirksstraße, welche sich an der Eisenbahnbrücke (Wegweiser) von der über Neuhammer nach Hirschenstand und Neudeck führenden Straße getrennt hat. An der Holzstopfen- und Holzwoll-Fabrik verlassen wir die Bezirksstraße und betreten den l. nach der bewaldeten Talwand sich wendenden Waldweg. Er führt am nördlichen Hange des 996 m hohen Rammelsberges durch den Waldteil: Am tiefen[27] Graben, nachdem wir den Zienerwiesbach überschritten haben. Auf diesem sogenannten Kuhbrückenweg erreichen wir in etwa 1 Stunde die Reichs- und Landesgrenze dort, wo sie am Grenzstein V eine scharfe Spitze nach Süden bildet und die Grenze der Bezirke St. Joachimstal und Graslitz daran antrifft in einer Höhe von 956 m. Wenn auch von hier Waldwege weiter nach Hirschenstand führen, so verlassen wir doch an dieser Stelle auf längere Zeit das Böhmerland und überschreiten die Grenze, um nun eine Wanderung auf sächsischem Gebiete anzutreten.

Die nun folgende Tour über den Auersberg zum Kranichsee ist die einzige Hauptstrecke des Kammweges im Bereiche des sächsischen Erzgebirges, wo Gelegenheit ist, die vom Gesamtvorstande des sächsischen Erzgebirgsvereins angeregte und durchgeführte farbige einheitliche Wegmarkierung kennen zu lernen. Es sei hier nur darauf hingewiesen, daß diese Markierung ausgeführt wurde in den vier Farben: rot, blau, gelb und weiß, und aus parallelen, aufrecht oder wagrecht gestellten Strichen oder aus mehrfarbigen, schräg gestellten Kreuzen gebildet wird. Am Anfange und Ende, sowie bei Hauptkreuzungsstellen sind Wegetafeln zur Orientierung über Entfernungen und Farbenmarken aufgestellt. Dargestellt ist das Netz dieser Markierung auf der offiziellen »Wanderkarte« des Erzgebirgsvereins – Graser'sche Buchhandlung (R. Liesche), Annaberg Komm.-Verlag = 40 Pfennig.

Zur Zeit, da dieser Führer in Druck gelangt, ist die Markierung des Kammweges auf dieser sächsischen Strecke bis zum Kranichsee nur vorgesehen, weil sie erst im Herbst 1906 beschlossen wurde und deshalb noch nicht ausgeführt. Die Begehung dieser Strecke geschah vor der Markierung, in welcher jedoch voraussichtlich wenig von der nachstehenden Beschreibung wird abgewichen werden.

Nach Ueberschreitung der Landesgrenze wendet man sich nach l. (nordwestlich) und folgt den Grenzsteinen (27) 114 (26) 113 und so fort auf einem Waldwege; man gelangt am Ausgange des Tales, in welchem der Pechhofer Bach nach Breitenbach und Johanngeorgenstadt hinabfließt, am Grenzstein 111 zu einer Weggabelung, bei welcher man sich immer l. (geradeaus) hält und in Weiterverfolgung des Grenzweges bald bei Grenzstein IV zu einer breiten Schneise gelangt, auf welche der  = rot/gelb  markierte Weg von Hirschenstand nach Oberjugel verläuft. Wir überkreuzen denselben, bleiben in der Nähe der Landesgrenze und treffen zwischen Stein 90 und 89 auf einen gleichfalls von Hirschenstand kommenden  || rot/gelb  markierten Weg, der uns nunmehr von dem Grenzzuge ab zu einigen einzelnen Häusern (Waldwärter, Wirtschaft), Henneberg (920 m) genannt, bringt. In nächster Nähe derselben hat der Erzgebirgs-Zweigverein Johanngeorgenstadt ein hölzernes Gerüst errichten lassen, welches einen interessanten Ueberblick bietet über den kleinen Kranichsee, ein Hochmoor mit eigenartiger Flora und Fauna. Folgen wir diesem Waldwege noch ein kurzes Stück, so gelangen wir an die Wegetafel Nr. 99, auf welcher zu finden ist die Bezeichnung  ||| blau/weiß/blau  (lt. Karte weiß-blau-weiß) für einen nordwärts verlaufenden Waldweg, welcher zur Höhe des »schwarzen Bär«, 936 m ansteigt, dann aber sich senkt und geradlinig hinab führt zu der Hauptstraße (Chaussee) von Johanngeorgenstadt über Wildenthal nach Eibenstock. Wir treffen auf diese bei einigen Gebäuden (ehemals Pochwerk) eines Bergwerks (Wilder Mann) – Wegetafel Nr. 98.

[28]

Der Kammweg folgt dieser  = blau/rot  markierten Straße vom Kilometerstein 29,3 bis Kilometerstein 28,2 durch das Dorf Steinbach (840 m, 216 E.). In seiner Umgebung erblicken wir neben einigen Torfstichen zahlreiche Halden als Ueberreste des früher in der Umgebung von Eibenstock rege betriebenen Saifenbergbaues auf Zinn, welcher die Zersetzungsprodukte der zinnhaltigen Erzgänge des Granites erschloß.

Von hier verläßt der Kammweg die Straße, um einem blau-rot markierten Waldweg zu folgen, der zwischen den Torfstichen r. abzweigt und bei einigen einzelstehenden Häusern – Sauschwemme genannt – an der Wegetafel 107 vorbei zu dem  × blau/weiß  markierten Hauptflügel 31 führt, einem Wirtschaftsstreifen, der von Norden nach Süden über den 1018 m hohen Auersberg gelegt ist. In bequemem Anstieg und nach einer etwa 10 km langen Wanderung auf sächsischem Gebiete gelangen wir bei Wegetafel 112 zu dem alten Aussichtsturme auf den dritthöchsten Gipfel des Erzgebirges – Unterkunftshaus daneben in Errichtung. – Betr. Aussicht siehe Berlet's Erzg. R. VIII.

Nicht zu verfehlen ist der Abstieg auf dem (überdies  × blau/rot  markierten) Zickzackweg nach Wildenthal (720 m, 397 E.) eine sehr beliebte Sommerfrische, auch viel besucht von den Bewohnern des wohl eines Besuches werten Städtchens Eibenstock. Nach etwaigem Aufenthalt in dem viel besuchten Gasthof zu Wildenthal setzt man die Kammwegwanderung fort und folgt (der Angabe auf der großen dort aufgestellten Orientierungstafel gemäß) zunächst der Johanngeorgenstädter Straße aufwärts bis dahin (unterhalb des stattlichen Forstgehöftes), wo wieder eine Wegetafel anzeigt, daß die r. abzweigende Straße nach Frühbuß und Sauersack eingeschlagen werden muß. Sie bildet zugleich, als  || gelb/weiß  markiert, den die Straße abkürzenden, bei Kilometerstein 1,6 l. abzweigenden Weg nach Weiters Glashütte (und Weiters Wiese), sowie den Kommunikationsweg nach Carlsfeld, welcher ( = rot/gelb  markiert) bei Kilometerstein 2,9 von unserer Hauptstraße r. abbiegt. Bei Kilometerstein 3,8 erreicht die Straße Weiters Glashütte (eine alte Glashütte) mit Zollhaus, doch verlassen wir dieselbe bei Kilometerstein 4,0, um dem gelb weiß markierten Wege nach Weiters Wiese zu folgen; dies sind einige Waldwärterwohnungen an der  || blau/weiß  markierten Waldstraße, welche von Carlsfeld kommt.

Carlsfeld (1781 E.) mit interessanter kleiner Rundkirche, Glashütte etc. ist Endstation der von Wilkau über Wilzschhaus kommenden Flügelbahn.

Wir treffen die Waldstraße bei Wegetafel 109 a und folgen ihr etwa 10 Min., wo wir bei Wegtafel 109 b einen l. abgehenden Fußweg erreichen, der direkt hinein führt in den Großen Kranichsee, das größte Hochmoor des Erzgebirges. Für die Besichtigung empfiehlt sich Vorsicht; bei trockener Jahreszeit kann man bis zu den Landesgrenzsteinen, die sich mitten durch den See ziehen, gelangen.


[29]

8. Abschnitt.
Gr. Kranichsee–Zwota (29 km).

Zugangswege: a) von Sachsen: Bahnlinie Wilzschhaus–Carlsfeld; Endstation nach dem Kranichsee 3 km. b) von Böhmen: Bahnlinie Karlsbad–Johanngeorgenstadt. Von Station Hochofen über Frühbuß oder von Neuhammer über Hirschenstand 13 km.

Der von der böhmisch-sächsischen Landes- bezw. Reichsgrenze durchschnittene Große Kranichsee ist das größte Hochmoor im Gebiete des Erzgebirges, in einer Höhe von 920 m gelegen und zwei Stunden Gehweges im Umfang; er enthält ein ansehnliches Wasserquantum, welches die Zuflüsse der Zwickauer Mulde und der Zwodau (Zwota) speist. Sumpfkiefern, Moosbeersträucher und Riedgräser ragen über das dichte Moosbett heraus, dazwischen einzelne offene Wassertümpel. Vorsicht beim Durchwandern ist geboten. – Berlet, Erzg. R. XVIII.

Der Kammwegwanderer verläßt auf dem Fußweg das Moorgebiet und betritt bei der Wegetafel 109 b die als Kommunikationsweg von Weiters Glashütte nach Obersachsenberg ausgebaute Waldstraße, welche auch als Schwerdterstraße bezeichnet wird. Sie tritt sofort am Ende der Waldabteilung 76 des Glashütter Reviers in das Gebiet des ehemaligen Vogtländischen Kreises ein. Der Grenzflügel läßt l. eine scharfe Ecke der Landesgrenze mit Grenzstein I K. B./K. S. erkennen, die Straße selbst trägt neben der Kammwegmarke die Zeichen  = weiß/gelb  und  || blau/weiß . Die erstere Marke gilt dem Kommunikationsweg nach Sachsengrund, welcher nach etwa 1 km bei Wegetafel 110 a am Brücken- oder schwarzen Teich r. abzweigt in das Tal der großen Pyra sich hinabziehend. Wir folgen der Schwerdter Straße (blau weiß) weiter und gelangen bald an die Landesgrenze, der wir nun auf eine lange Strecke folgen.

Hierbei ersteigen wir eine Höhe von 945 m, zwischen dem 956 m hohen großen Rammelsberg und dem großen Hirschberg; von hier senkt sich unser Weg wieder abwärts bis zu einer manneshohen Grenzsäule, die »weiße Frau« genannt, nahe einer scharfen Ecke des Grenzzuges bei Grenzstein 628.

Wir folgen zunächst der jetzt südwestlich verlaufenden Grenze bis zu Stein 620 und ersteigen auf einem l. abzweigenden Waldwege (in Böhmen) den 935 m hohen Aschberg, der eine Ausschau über zahlreiche Ortschaften hinweg weit nach Böhmen und Sachsen hinein ermöglicht – siehe Metzner, das obere Vogtland, 29. Partie. – Der Aschberg bildet den Markstein des nördlichen Gehänges vom Zwotatal, das zwischen Klingenthal und Graslitz von der Landesgrenze durchschnitten wird. Auf der südlichen Seite liegt als entsprechende Höhe, allerdings niedriger, dicht am Grenzzuge die Höhe der Dreirainsteine (siehe nächsten Abschnitt).

Nach Rückkehr vom Aschberg verfolgen wir von Wegetafel 111 a ab den von Obersachsenberg kommenden und nach Morgenröthe führenden Kommunikationsweg (Waldstraße  = blau/weiß  markiert). Auf derselben erreichen wir nach etwa 800 m den obersten Lauf des ostwärts zum Herolds-Teich hinabfließenden Heroldsbaches und verlassen hier die Straße, um auf dem l. abzweigenden  × blau/rot  und  ||| weiß/blau/weiß [30] markierten Waldwege zunächst die 894 m hohe Wasserscheide der über Morgenröthe nach Rautenkranz zur Zwickauer Mulde fließenden großen Pyra und der über Tannenbergstal nach Jägersgrün ebendahin fließenden kleinen Pyra zu ersteigen. Der Weg führt weiter vorbei auf einer Waldlichtung, in deren Wiesenfläche eingestreut die wenigen Häuser des Dorfes Mühlleithen (169 E.) liegen. Bald erreichen wir an der Wegetafel 137 a die von Auerbach über Bahnhof Jägersgrün nach Klingenthal führende Landstraße an ihrem höchsten Punkte (»Abspann« oder »Köppe« genannt) und verfolgen sie etwa 800 m weit abwärts bis zur Gastwirtschaft »Buschhaus« (11 km) bei dem Stein 15,9, wo wir in bescheidener Weise uns zum Weitermarsch stärken können. Der Kammweg führt von der erwähnten »Köppe« der Straße ab zur Höhe des Kiel (941 m), doch halten wir uns r. vom Gipfel, folgen der Marke  × blau/rot  und kommen hierbei an die 5 Häuser des Dorfes Winselburg (35 E.), in deren Nähe zahlreiche Halden ehemaligen Bergbau (auf Zinn) andeuten. Auch der vom Gebirgsverein Klingenthal mit 10 bezeichnete Weg vereinigt sich mit dem unserigen und gelangen wir den Wegmarken  × blau/rot  bezw. 11 und 3 folgend bald zum (14 km) Schneckenstein. Die 890 m hohe Felsenkuppe ist nicht nur bekannt als ein Aussichtspunkt über ein weites Waldgebiet, sondern weit berühmt infolge ihrer geologischen Beschaffenheit. Die ziemlich haushohen Felsen bestehen aus weichem turmalin- und glimmerreichen Schiefer, in welchem sich weingelbe Topase eingebettet finden, welche früher bergmännisch ausgebeutet wurden; siehe Metzner: das obere Vogtland, 16. Partie.

Vom Schneckenstein folgt zunächst der Kammweg noch der Marke 3 des Gebirgsvereins Klingenthal im Hochwald und am Affenstein vorbei, bis er in einer Höhe von 723 m eine Hauptwegekreuzung erreicht, von der wir bald aus dem Wald heraus auf die vom obersten Muldenlaufe durchflossene Talmulde gelangen, in welchem der Ort Muldenberg (680 m, 361 E.) gelegen ist. Auch zwei kleine Gräben überschreiten wir auf Holzbrückchen; sie dienten früher der Holzflöße.

Nahe derselben liegen die Muldenhäuser beiderseits der von Aue herauf nach Schöneck führenden Eisenbahn, welche wir (19 km) überschreiten, um die Kammwegwanderung wieder in Hochwald (allerdings keine schönen Bestände) fortzusetzen bis zur Eisenbahnstation Schöneck (770 m hoch), von welcher wir durch Kammwegzeichen hinab geleitet werden nach der Stadt Schöneck (24 km vom Kranichsee).

Die Stadt Schöneck (4512 E.) ist wahrscheinlich eine alte Sorbengründung und bietet jetzt eine recht gute Unterkunft. Inmitten der Stadt erhebt sich der 735 m hohe Friedrichstein, auch Friedrich August-Stein genannt, welcher eine vortreffliche Rundsicht über den südlichen Teil des sächsischen Vogtlandes, nach Böhmen und Bayern gewährt, weit umfassender, als der Aschberg oder Schneckenstein zu bieten vermögen. Die Stadt wird als Sommerfrische viel aufgesucht und stehen dafür hübsche Wohnungen zur Verfügung. (Siehe: Metzner, das obere Vogtland, 22. Partie.)

Der Kammweg, dessen Marke uns vom Bahnhof zur Stadt herein geführt hat, ist als Rückweg durch den hübsch angelegten Stadtpark gelegt worden, bringt uns schließlich wieder auf die Klingenthaler Straße bei dem Ferienheim der Stadt Plauen (Kilometerstein 7,0).[31] Wir folgen dieser Straße nach dem Tannenhaus zu, verlassen sie aber (bei Kilometerstein 7,8) an der Villa Waldhaus, um auf der r. abzweigenden Straße, der Kärnerstraße (ein früher und seit dem 16. Jahrhundert benutzter Salzabfuhrweg), wieder eine Zeit lang abwärts zu wandern. Wir überschreiten hierbei wiederum die von Schöneck nach Zwota gehende Eisenbahn und bleiben in der Nähe derselben, bis wir an einigen Wohnhäusern unweit unseres Weges l. den Bahnhof Zwota erblicken, von welchem aus die Eisenbahn sich verzweigt in eine über Klingenthal nach Böhmen führende Linie und die Hauptlinie über Markneukirchen nach Adorf.


9. Abschnitt.
Zwota–Brambach (26 km).

Zugangswege. Aus Sachsen und Böhmen: Eisenbahnstation Zwota an der Linie Aue–Adorf bezw. Graslitz (Klingenthal)–Zwota.

Der Bahnhof Zwota liegt ziemlich einsam am Anfange des Zwota- (Zwoda i. B.) Tales, das sich über das Dorf Zwota hinunter nach Klingenthal und Graslitz erstreckt. Einige Wohnhäuser für Eisenbahnbedienstete, Waldarbeiter und Private sind neben den Dienstgebäuden selbst errichtet worden. Der Bahnhof Zwota hat nur deshalb Bedeutung, weil hier die von (Graslitz) Klingenthal und von Adorf in starken Steigungen heraufkommenden Bahnlinien sich vereinigen zu der Weiterfahrt über Schöneck und Muldenberg (s. Abschn. 8).

Wir verlassen den wenig ansprechenden Bahnhof in der Richtung nach Adorf zu, überschreiten die dahin führende Bahnstrecke etwa 500 m vom Stationsgebäude entfernt und folgen dem über die Bahn führenden Wege zu der Kärnerstraße, welcher vom Tannenhaus ab dem Kammweg gefolgt war.

Dem ehemaligen »Salzkärnerweg« folgen wir auf unserer Kammwegwanderung auch noch weiter, überschreiten die von Zwota nach Adorf führende Eisenbahn auf einer hohen Brücke und treten nun wieder in höheren Waldbestand ein. Hier kreuzen wir bald den von Oberzwota nach Gunzen führenden Straßenzug und gehen ziemlich gleich bleibend in einer Höhe von 700 m weiter bis zur Einmündung in die von Markneukirchen nach Klingenthal führende Landstraße. Hier müssen wir die nach Gopplasgrün und Erlbach weitergehende Kärnerstraße verlassen und einem mit Nr. 4 bezeichneten Wege folgen, der uns in schöne Waldbestände am 804 m hohen Brand vorbei führt. Gehen wir weiter über Pauli-Berg und haben einen kleinen Waldbach überschritten, so treten wir in den großen Döhler Wald ein, dessen höchste Erhebung (807 m) die Dreirainsteine bilden, deren wir in Verbindung mit dem Aschberg in der Beschreibung des vorigen Abschnittes bereits gedachten. Sie liegen nahe dem Hauptwege, der auf sächsischer Seite entlang des Landesgrenzzuges von Erlbach nach Klingenthal führt. Der Kammweg quert diesen Weg und übersetzt auch die Reichsgrenze selbst, da er auf eine kurze Strecke hier wieder auf böhmisches Gebiet übertritt. Es ist dies geboten, um den Auslauf des Tales, in welchem der Schwarzbach über Erlbach und[32] Markneukirchen nach Adorf zur Elster läuft, zu umgehen und den Höhenkamm wieder zu gewinnen, der sich hier in dem 818 m hohen Ursprung-Berg und dem Felsenlabyrinth des 777 m (13 km) Hohen Steines ausgesprochen kennzeichnet. Zwischen diesen beiden Erhebungen liegen in einer Höhe von 680 bis 750 m zerstreut die kleinen böhmischen Ortschaften Ursprung, Kirchberg und Stein, durch welche wir gehen müssen, um zu dem von fern einer Ruine gleichenden Felsstock zu gelangen. Der Hohe Stein bietet eine ausgezeichnete Rundsicht und wird viel besucht besonders von Markneukirchen und Klingenthal aus – siehe: Metzner, das obere Vogtland 26. Partie.

Nach längerem Verweilen auf diesem Aussichtspunkt nehmen wir den Abstieg wieder zu dem Wege, der uns vom Dorfe Stein aus hierher gebracht hatte und folgen demselben abwärts, bis wir uns nach kurzer Wanderung scharf r. (einer Ziegelei zu) wenden müssen, um in einer Höhe von 650 m wiederum die Grenze zu überschreiten und entlang derselben auf sächsischer Seite ihr zu folgen bis zur Bezirksstraße von Markneukirchen nach Schönbach. Entlang dieser Straße zieht sich in weitem Tale das Dorf Wernitzgrün (605 E.) mit stattlichen Gebäuden abwärts. Wir kreuzen oberhalb des Zollamtes diese Straße und folgen der Landesgrenze von Stein 285 weiter auf dem Grenzweg bis zum Stein 277; von hier folgen wir dem Wirtschaftsweg, der uns zu der weit sichtbaren Triangulierungsmarke auf der Landwüster Höhe (664 m) geleitet. Diese Höhe und die unweit davon stehende Kirche des Ortes Landwüst (557 E.) bilden ein weit erkennbares Merkmal für das südliche sächsische Vogtland. Die Aussicht nach Sachsen und Böhmen ist belebt durch eine große Zahl von Ortschaften, deren hohe Lage sie auch über die vielen Bergkuppen hinweg sichtbar werden läßt.

Bei der Umschau von dieser Höhe erblicken wir südwestlich eine Kuppe, zuweilen auch einen Eisenbahnzug oder den Rauch von Lokomotiven. Es ist dies die Gegend des 638 m hoch sich erhebenden Hengst-Berges, zu welchem die von Plauen nach Eger führende Eisenbahnlinie ansteigen muß, um die Wasserscheide der weißen Elster und der Eger zu überwinden. Der Kammweg führt uns auf dem Brambacher Sträßchen nach dieser Richtung hin und zwar fast anhaltend abwärts.

Ueber Rohrbach (600 m, 205 E.) führt die Straße, meist weite Ausblicke bietend, an den Spuren des »Alten Schlosses« und der »Schwedenschanze«, sowie beim Geiersberg (638 m) vorbei, in etwa 2 Stunden nach dem Marktflecken Brambach, der an der alten Heerstraße von Plauen nach Eger gelegen ist, welche wir bei Stein km 25,9 an der Kirche erreichen.


10. Abschnitt.
Brambach–Elsterquelle–Asch (19 km).

Zugangswege: Aus Sachsen und Böhmen: Eisenbahnlinie Eger–Adorf mit Station Brambach.

Nach ausgiebiger Rast in dem als Sammelpunkt von den Brambacher Sommergästen gern benutzten Hotel Wilfert in Brambach[33] (550 m, 1831 E.) hat man die Kammwanderung wieder mit einem längeren Anstiege fortzusetzen und folgt dabei zunächst der nach Eger führenden Chaussee. Eine bald l. abzweigende Straße führt zum Bahnhof Brambach (Station der Haupteisenbahnlinie von Plauen i. V. nach Eger i. B.), den wir auch als Ausgangspunkt der Kammwegwanderung betrachten können und von dem wir in wenig Minuten nach der vorerwähnten, nur etwa 209 m entfernten Chaussee gelangen, auf welcher wir die hohe Ueberführung der Eisenbahn durchschreiten.

Bald (bei km 26,8) gelangt man an die rot-weiß markierte Abzweigung eines Fußweges, der über Hohndorf (als Tour 4) zur viel besuchten und bekannten böhmischen Wirtschaft »Frosch« und von da weiter zur Elsterquelle führt.

Fast 80 m müssen wir vom Bahnhof Brambach aus ansteigen bis kurz vor Kilometerstein 29,6, wo die sogenannte alte Straße, an welcher die Telegraphenleitung hinführt, r. abzweigt. Ihr folgen wir (von Stange Nr. 66 ab) bis zu der bei Stange 78 aufgestellten Bank, welche erstmalig wieder einen Ausblick nach Süden, über das in der südlichsten Spitze Sachsens gelegene Dorf Schönberg hinweg nach der Franzensbader Ebene und auf das Kaisergebirge, ermöglicht. Hier geht der Kammweg hinauf zum Kapellenberg.

Es lohnt, der alten Straße noch etwa 10 Min. zu folgen und man gelangt dann an einen erfrischenden Quell, von welchem die Sage berichtet, daß er ehemals neben einer Kapelle St. Katharina (einige nahe der Quelle sichtbaren Mauerreste sollen von einer Kirche stammen) gelegen war. Man befolgt gern die Einladung, unter dem Schatten der Bäume zu rasten, welche die Anschrift besagt:

»Gestatte dir, Wandrer, der Quelle Erquickung,
Genieße der Ruhe, sie ladet dich ein,
Empfinde den Frieden der Stätte mit Rührung
Und laß deinem Schutz befohlen sie sein.«

Von der Quelle kann man in kurzer Zeit auch nach Dorf Schönberg mit gutem Restaurant gelangen. Nur wenige Schritte rückwärts führen uns zur Stange Nr. 94, bei welcher ein Fußsteig (zum Teil mit Stufen) zum Kapellenberg hinauf führt.

Der Kapellenberg, die höchste Erhebung (759 m) in der Südspitze Sachsens, bildet eine wichtige Station der europäischen Gradmessung und besitzt um den Vermessungspfeiler herum ein besteigbares, hölzernes Gerüst, das eine umfassende Aussicht bietet. – Berge: Glatze, Dillenberg, Kösseine, Waldstein, Hainberg, Geiersberg, Hoher Stein und Karlsbader Berge.

Auf einer breiten Schneise durch Hochwald wieder abwärts über die »Geiershäuser« nach dem kleinen Ort Bärendorf (118 E.). In der Wirtschaft von Nürnberger hält man Rast vor dem gänzlichen Verlassen des sächsischen Landes zur Stärkung für die nun beginnende längere Waldwanderung. Von genannter Wirtschaft führt uns ein befahrener Weg etwa 300 m weiter, dann zeigt ein Wegweiser, daß wir r. nach dem Wald zu abbiegen müssen und an einem Grenzstein (des Rittergutswaldes Schönberg) leuchtet uns das bekannte Wegzeichen entgegen. Der Waldweg gelangt bald an die Reichs- bezw. Landesgrenze bei Stein Nr. 636 und wir folgen der Grenze bis zum Stein Nr. 633. Hier treffen wir auf den vom Gebirgsverein Brambach als Tour 9 bezeichneten Weg, in welchen der von Steingrün heraufkommende Fahrweg mündet. Der als Tour 9 bezeichnete Weg hat auch die Kammwegmarke erhalten und führt uns in 5 Min. zur Elsterquelle, dem obersten und wesentlichsten Ursprung des Elsterflusses.

[34]

Durch den Verband der Vogtländischen Gebirgsvereine ist diese Quelle, obschon auf böhmischem Gebiete (Waldparzelle des Edlen von Helmfeld auf Altenteich) gelegen, im Jahre 1898 mit einer geschmackvollen Steineinfassung versehen worden und behauptet mit Recht ihre höhere Bedeutung gegenüber dem etwa 1 km entfernt und nicht wenig tiefer liegendem Elsterbrunnen, welcher einen weniger wasserreichen Zuflußarm speist.

Von der Quellfassung gehe man recht aufmerksam dem Kammwegzeichen nach, welches von hier bis nach Asch die dortige Sektion des deutschen und österreichischen Alpenvereins angebracht hat. Zunächst etwa 300 m zurück nach dem Hauptweg, welcher von Bärendorf kommend, auch als Tour 6 bezeichnet, nach Oberreuth führt. Nach etwa ¼ Stunde trennt sich von ihm das Kammwegzeichen, das einem l. abzweigenden, ziemlich ebenen Waldwege folgt. Immer der bekannten blauen Marke folgend gelangt man bei weiteren zwei Wegabzweigungen (nach Steingrün und Vorder-Himmelreich) vorbei auf eine Wiese oberhalb Schwarzweber-Hinter-Himmelreich. Hier wende man sich l. nach dem einzeln stehenden Hause (Restauration Elsterquelle) und genieße die unweit desselben sich bietende Aussicht auf das Fichtelgebirge, Hainberg bei Asch, den Steingrüner und Elsterwald. Die Kammwegmarke unterstützt mehrfach eine weiß-grün-weiße Marke, welche in etwa 1 Stunde an einem einzelnen Haus vorbei führt und als Fußsteig am Steinberg (mit Sandgrube) in einen breiteren Waldweg einmündet, welcher bei der Volksschule zu Nassengrub den viel benutzten Kommunikationsweg von Steingrün über Vorder-Himmelreich erreicht. Beim Restaurant Krauß vorbei gelangt man von hier in etwa 30 Min. zum Bahnhof Asch, indem man dahin nach der von Eger kommenden Kaiserstraße hinabsteigt.

Bleibt man von Nassengrub aus auf der Dorfstraße, so wiederholt sich noch einige Male das vierzackige Zeichen, da der Kammweg in die Stadt Asch hineinführt, hier aber nicht endet, denn der Wanderer aus dem Erzgebirge wird nicht unterlassen, noch die kurze Strecke zum Hainberg aufzusteigen mit dem Unterkunfts-Restaurationshaus der Alpenvereinssektion und dem wuchtigen Bismarckturm, der von manchen Punkten des Kammweges bereits die Aufmerksamkeit auf sich zog und einen prächtigen Abschluß der Wanderung entlang der sächsisch-böhmischen Landesgrenze von der Elbe her bildet.


Nachtrag. Die Hinweise im 1. und 2. Abschnitte auf den Berlet'schen Wegweiser durch das sächsisch-böhmische Erzgebirge beziehen sich auf die Auflagen vor der 11. Auflage, in letzterer sind die Routen I und II vertauscht. Es muß deshalb, wenn die 11. Auflage des »Berlet« benutzt wird

aufSeite8 stattR. II. aheißenR. I. a,
""9 "R. II. b"R. I. b,
""10 und 11 "R. II. c"R. I. c,
""12 "R. III."R. I. d,
""12 "R. II. c"R. I. c,
""12 "R. II. d"R. I. d.

Fußnoten:

[1] Empfehlenswert: Berlet, Wegweiser durch das sächs.-böhm. Erzgebirge. 11. Auflage 1907. Verlag der Graser'schen Buchhandlung in Annaberg.

[2] Die Entfernungen sind in jedem Abschnitt vom Ausgangspunkte an gerechnet.

[3] Sollte die Abzweigung der hier dem Wintersturm sehr ausgesetzten Kammwegmarken nicht gefunden werden oder die Markierung zerstört worden sein, so setze man ruhig den Fahrweg über die einzelnen Gehöfte, die zum Dörfchen Oberwald gehören, fort. bis man jenseits dieses Ortes die Kammwegmarken (gegen Nollendorf) wieder antrifft, dabei immer rechts halten!


Grünes Haus, Gottesgab

Hoher Schneeberg

Hotel de Saxe, Johanngeorgenstadt

Keilberg

Linde, Zinnwald

Sonne, Fleyh

Post, Teplitz-Schönau

Grüner Baum, Gebirgsneudorf

Mühle, Fleyh

Karte des Erzgebirgs-Kammweges.

Karte, Teil 1

Karte, Teil 2

Karte, Teil 3

Karte, Teil 4

Karte, Teil 5

Karte, Teil 6

Namenregister.


Im Verlag der
Graserschen Buchhandlung (Richard Liesche),
Annaberg, erschienen:

Berlet, B., Professor, Wegweiser durch das sächs.-böhm. Erzgebirge. 1907. 11. von P. Kabisch bearbeitete Auflage, geb. Mk. 2.–.

Berlet und Brechensbauer, Kl. Führer durch das böhm. Mittelgebirge. 1907. Mk. –.80.

Brechensbauer und Prasse, Erzgebirgs-Kammweg-Führer von Bodenbach bis Asch. 1907. Mk. –.80.

Führer durch das Erzgebirge mit 10 Ansichtskarten. Mk. 1.–.

Gedichte und Geschichten in erzgebirgischer Mundart. 23 Hefte je Mk. –.70 geheftet, –.80 kart. Heft 1–20 in 5 Leinwandbändchen je Mk. 2.50.

Günther, Anton, Erzgebirgisches Festliederbuch. Erzgeb. Heimatlieder besonders des erzgeb. Sängers Anton Günther. Mk. –.50.

Krauß, P., Touristenkarte vom Zentralerzgebirge. 1 : 75000. Mk. –.90., aufgezogen auf Leinwand Mk. 1.80.

Krauß, P., Wander- und Reisekarte vom Erzgebirge mit Angabe der hauptsächlichsten Touristenwege Mk. –.60, aufgezogen Mk. 1.50.

Krauß, P., Wander- und Reisekarte durch die Sächsische Schweiz und das böhmische Mittelgebirge mit Angabe der hauptsächlichsten Touristenwege Mk. –.50.

Metzners Führer durch das gesamte Vogtland. 5. Auflage. Gesamtausgabe Mk. 2.50. – 1. Teil: Plauen und die Vogtländische Schweiz. Mk. –.75. 2. Teil: Das Saaletal. Mk. 1.20. 3. Teil: Das obere Vogtland. Mk. 1.20.

Ziehnert, W., Sachsens Volkssagen. Balladen, Romanzen und Legenden. 5. Auflage. Geh. Mk. 3.–, geb. Mk. 4.–.


Weitere Anmerkungen zur Transkription

Offensichtlich fehlerhafte Zeichensetzung wurde stillschweigend korrigiert.

Unterschiedliche Schreibweisen, soweit nicht unter den Korrekturen aufgeführt, wurden beibehalten.

Die Kartenblätter wurden geteilt und in größerer Darstellung hinterlegt.

Korrekturen:

S. 6: »führt« ergänzt
zum obersten Gasthause (Schweizer Hof oder Mühle?) führt

S. 14: Uberbrückung → Ueberbrückung
erblickt man die erste Ueberbrückung

S. 17: sich sich → sich
Der Weg senkt sich etwas

S. 19: Osterreichs → Oesterreichs
überflüssigen Klöstern Oesterreichs aufhob

S. 19: genant → genannt
früher großer Stein genannt

S. 22: Erlösabwarf → Erlös abwarf
Handel mit Posamenten nur wenig Erlös abwarf

S. 24: Klöppellei → Klöppelei
Posamenten- und Handschuh-Erzeugung, Klöppelei

S. 24: einen → einem
Stadt Karlsbad mit einem Logierhaus

S. 25: km ergänzt
17,5 km vom Keilberg

S. 27: Häuser → Häusern
Grenzzuge ab zu einigen einzelnen Häusern

S. 30: Schreckenstein → Schneckenstein
der Aschberg oder Schneckenstein zu bieten vermögen

S. 31: des des → des
einsam am Anfange des Zwota-

S. 31: Markneukichen → Markneukirchen
von Markneukirchen nach Klingenthal führende Landstraße

S. 32: Erbebungen → Erhebungen
diesen beiden Erhebungen liegen

Index: Bad Einsiedl Seitennummer ergänzt
Bad Einsiedl 16

Index: Deutsch-Einsiedl → Deutsch-Einsiedel
Deutsch-Einsiedel 15, 16

Index: Dilleuberg → Dillenberg
Dillenberg 33

Index: Hassensteiu → Hassenstein
Hassenstein 22

Index: Hornklappe → Hornkappe
Hornkappe 10

Index: Kleinhau → Kleinhan
Kleinhan 17, 19

Index: Kösseina → Kösseine
Kösseine 33

Index: Tellnitz Seitennummer ergänzt
Tellnitz 9