August von Kotzebue

Geboren am 3.5.1761 in Weimar; gestorben am 23.3.1819 in Mannheim.

Kotzebue entstammte einer angesehenen weimarischen Kaufmanns- und Ratsfamilie. Nach dem Besuch des von seinem Onkel Musäus geleiteten Gymnasiums in Weimar studierte er ab 1777 Jura in Jena und Duisburg. 1781-90 bekleidete er hohe Ämter in Petersburg und Estland; gleichzeitig leitete er in Reval ein Liebhabertheater. 1790 reiste er nach Mainz, Mannheim und Paris. 1792 kehrte er nach Rußland zurück, ging 1798 als Theaterdichter nach Wien und 1800 wieder nach Rußland, wo er unter dem Verdacht, Jakobiner zu sein, verhaftet und nach Sibirien verbannt wurde. Nach vier Monaten wurde er begnadigt und zum Direktor des Deutschen Hofschauspiels in Petersburg ernannt.

1801, nach der Ermordung des Zaren, ließ sich Kotzebue in Weimar nieder. Ein Konflikt mit Goethe eskalierte so weit, daß er erneut nach Paris reiste. Ab 1803 gab er gemeinsam mit Garlieb Merkel von Berlin aus die gegen Goethe und die Brüder August Wilhelm und Friedrich Schlegel gerichtete Zeitschrift »Der Freimüthige« heraus, zerstritt sich aber schon bald mit Merkel und kündigte seine Mitarbeit auf. Nach Napoleons Sieg 1806 floh er nach Estland, von wo er die antinapoleonischen Zeitschriften »Die Biene« und »Die Grille« herausgab. Nach der Niederlage Napoleons 1813 wurde er zum Generalkonsul in Preußen ernannt, zog nach Königsberg und übernahm die Leitung des Theaters.

1817 kehrte er nach Weimar zurück und gründete das »Litterarische Wochenblatt«, in dem er gegen die politischen Ziele der studentischen Turnerbünde und Burschenschaften, gegen Demokratie und Pressefreiheit zu Felde zog. Seine Ermordung durch den Jenaer Burschenschafter Karl Ludwig Sand gab Anlaß für die Karlsbader Beschlüsse.


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