Geboren um 469 v.Chr. in Alopeke (bei Athen) als Sohn des Bildhauers Sophroniskos und der Hebamme Phaunarete.
Zwischen 431 und 429 v.Chr. nahm er am Peloponnesischen Krieg teil und zeichnete sich durch außergewöhnliche Tapferkeit und Zähigkeit aus.
404/403 v.Chr. (zur Zeit der Herrschaft der 30 Tyrannen) verweigerte Sokrates die Mitwirkung an einem politischen Mord, den die Tyrannen befohlen hatten.
Sokrates starb 399 v.Chr. in Athen durch den Giftbecher.
Sokrates hat selbst nichts Schriftliches hinterlassen. Seine Lehre und seine Erkenntnisse wurden vor allem von seinen Schülern Platon (Apologie des Sokrates) und Xenophon (Das Gastmahl; Sokratische Denkwürdigkeiten) überliefert.
Als Philosoph versuchte er, durch eindringliche Fragen seine Mitbürger zur Erkenntnis der Wahrheit und zu ehrlicher Lebensführung zu bewegen. Sich selber verglich er mit einer Hebamme: Er kann keine Gedanken gebären, aber er beherrscht statt dessen die Kunst, anderen bei der "Entbindung" von den Gedanken zu helfen, die sie in sich tragen. Diese Kunst wird seither Mäeutik (Hebammenkunst) genannt, deren wesentliches Werkzeug die Frage ist. Sokrates Entscheidungs- und Ergänzungsfragen waren aber zumeist nicht-inhaltlicher Natur; sie dienten dazu, auf den Gesprächsprozeß steuernd einzuwirken.
Sokrates zog sich den Unmut der so Bedrängten zu: Wegen angeblicher Jugendgefährdung und Mißachtung der religiösen Ordnung wurde er in einem öffentlichen Prozeß durch das Athener Geschworenengericht zum Tode verurteilt. Obwohl Sokrates Freunde die Gefängniswächter bestochen hatten, verschmähte Sokrates die Flucht und starb am nächsten Tag an Gift.
Zur Erklärung gab Sokrates seinen Freunden an, er sei noch nie wegen drohenden Unheils geflohen und er wolle diese Gepflogenheit auch nach der Urteilsverkündung nicht aufgeben.