François Villon wurde 1431 in Paris geboren und starb nach 1463. Sein eigentlicher Name war vermutlich François de Montcorbier oder François des Loges. Er gilt als bedeutendster Dichter des französischen Spätmittelalters. In seinen beiden parodistischen Testamenten und in zahlreichen Balladen verarbeitet er die Erlebnisse seines abenteuerlichen Lebens als Scholar, Vagant und Krimineller.
1489 wurde Villon zum ersten Mal gedruckt. Als Autor von Bedeutung wiederentdeckt wurde Villon zur Zeit der Romantik. 1832 erschien die erste Edition nach modernen Kriterien, 1834 widmete ihm daraufhin der Dichter Théophile Gautier eine vielbeachtete Studie in La France littéraire. Die erste vollständigere deutsche Übertragung war die des Österreichers K. L. Ammer 1907.
Zu einer Art deutschem Villon wurde der expressionistische Lyriker, Erzähler und Dramatiker Paul Zech. Dieser veröffentlichte 1931 eine äußerst freie Nachdichtung, die auf den bereits vorhandenen deutschen Villon-Versionen beruhte. Hierbei verkürzte Zech die beiden Testamente erheblich, ließ etliche Balladen fort und glich dies aus, indem er viele selbst erfundene Balladen einfügte. Einer der eindrucksvollsten Interpreten Zechscher Villon-Texte war der Schauspieler Klaus Kinski. Der dank ihm bekannte Vers »Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund« aus »Eine verliebte Ballade für ein Mädchen namens Yssabeau« hat übrigens, so wie die gesamte Ballade, kein Vorbild bei Villon, sondern stammt von Paul Zech.
Quelle: de.wikipedia.org
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