The Project Gutenberg eBook of Moses Tod: Legende This ebook is for the use of anyone anywhere in the United States and most other parts of the world at no cost and with almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included with this ebook or online at www.gutenberg.org. If you are not located in the United States, you will have to check the laws of the country where you are located before using this eBook. Title: Moses Tod: Legende Author: Rudolf Kayser Release date: July 7, 2016 [eBook #52517] Language: German Credits: Produced by Jens Sadowski and the Online Distributed Proofreading Team at http://www.pgdp.net *** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK MOSES TOD: LEGENDE *** Produced by Jens Sadowski and the Online Distributed Proofreading Team at http://www.pgdp.net MOSES TOD LEGENDE VON RUDOLF KAYSER MÜNCHEN KURT WOLFF VERLAG Bücherei »Der Jüngste Tag«, Band 86 Gedruckt bei Poeschel & Trepte in Leipzig Copyright 1921 by Kurt Wolff Verlag A.-G. München Für Werner Schendell in großer Freundschaft Und der Herr sprach zu ihm: Dies ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe, und gesagt: Ich will es deinem Samen geben. Du hast es mit deinen Augen gesehen; aber du wirst nicht hinübergehen. Also starb Mose, der Knecht des Herrn, daselbst im Lande der Moabiter nach dem Worte des Herrn. 5. Mose 34; 4-5. Als man das Lager aufschlug, war es später Abend. Müdigkeit und die Anstrengungen der letzten Tage warfen das Volk schnell in die gebräunten Zelte. Nur Flüche, Schmerzensschreie der Mütter und kleines Jammern der Kinder gingen noch hin und her, um in der übersternten Nacht dann zu versinken. Der Morgen setzte goldene Spitzen auf die Zelte, die langsam, eins nach dem andern, sich öffneten. Hagere Männer, deren Körper nur Ausdruck von Hunger und Überdruß waren, traten, den Blick zu Boden gesenkt, hervor, sahen nach den Herden und ließen sich aus den wenigen Schläuchen, die noch gefüllt waren, in kleine Holzgefäße Wasser gießen. Da brach plötzlich durch das sich noch im halben Schlummer dehnende Lager ein Schrei: hell wie der Schofarklang, der vor der Bundeslade daherzog, und innig wie unbesorgtes Kinderlachen. Jobab, der siebzehnjährige Sohn des Priesters Josef vom Stamme Levi, der seinen braunen Körper wie jeden Morgen mit durchsengtem Wüstensande wusch, hatte ihn ausgestoßen. Von allen Seiten eilte man auf ihn zu. Selbst die am Rande des Lagers gelegenen Zelte hatten sich geöffnet. Männer und Frauen stürmten herbei, Greise und Kinder schlürften langsamer nach. Jobab stand auf einem Stein, jetzt völlig vom Morgen überstrahlt. Sein braunes Auge starrte verzückt in die Ferne. Alles hing an seinem leicht geöffneten Mund, um den ein übermütiges Lachen sich auszubreiten begann. Schließlich wies er nach Osten: auf den hell erglühenden Horizont. Und da erkannten die schärferen Augen der Jungen, daß dort, wo die Welt durch die Himmelskugel abgeschlossen erschien, die Wüste sich wellig zu heben begann. Als ob ein Schläfer am Morgen, nach einer guten Nacht, die Decke langsam von sich streift und am Fußende des Lagers auftürmt, so hob sich die Erde, und je höher die Sonne in den neuen Tag stieg, desto schwerer, breiter und zackiger empor. Über den Sand strich leiser Wind und trieb die Körner dem fremden Wunder entgegen. Da warfen Mädchen und Jünglinge ihre schmalen Leiber auf den Boden der Wüste und riefen dreimal, Angst in der Kehle und unterdrücktes Weinen in der Stimme, den Namen Jahve den Erdtürmen zu. Die Älteren aber lächelten. Freudig blickten sie sich an, ergriffen ihre harten Hände und hoben dann sanft die Kinder empor. Sie wußten, daß jene gewellte Mauer nicht der Thron Gottes sei. Sie dachten zurück an Mizrajim, an die breiten, schweren Gebirge, die das üppige Land vor der Wüste schützten. Und auf ihren Lippen formten sie dies ungewohnte Wort »Gebirg« und sprachen es langsam und feierlich aus. Das Gebirg aber begann zu wachsen. Die letzten Wolken fielen von seinen Spitzen. Im bräunlichen Licht des vollen Tages dehnte es sich in unendlicher Weite. Jeder begriff: die Wüste war hier zu Ende. Die lange Wanderung, auf der Generationen gestorben und geboren waren, hatte ihr Ziel erreicht. Jenseits dieser Mauer begann Verheißung und Glück, das kanaanitische Paradies, in das Jahve sein Volk zurückzuführen versprochen hatte. Da brach ein unendlicher Jubel im Lager aus. Schalmeien, Pauken und Schofare ertönten. Alles verließ die Zelte. Selbst die Kranken und Sterbenden schleppten sich von den Lagern, um das Ende von Israels Leidensweg zu schauen. Neue Lieder wuchsen auf Gassen und Plätzen und wurden von allen gesungen. Hier kamen junge Menschen zusammen, rissen die verfallenen Fetzen ihrer Kleider vom Leibe und begannen jauchzende Reigen. Dort fielen Paare in liebende Umarmung. Statt Fluch, Erbitterung und Not standen helle Gebärden und freudige Worte auf. Man rief sich Belehrungen über das Gebirge zu, die niemand glaubte. Jeder wußte genau, wie hoch und breit es sei und wie lange man noch bis zu seinem Fuß zu gehen hätte. In einigen Gruppen gestikulierender Männer schien sogar Streit hierüber zu entstehen. * * * * * Als der Mittag kam, fand sich das Volk den neuen Erwartungen schon zugekehrter. Die Gespräche gingen um die Genüsse und Vorteile des reichen Landes, das sie in wenigen Tagen betreten würden. Von den vierzigjährigen Entbehrungen und Qualen sprach niemand mehr. Aber wie eine Erinnerung strahlte die Wüste ihre schmerzliche Schönheit aus. In ihrer weiten Monotonie glich sie Gedanken, die ins Unendliche sich dehnten. Da war das große, braune, endlose Meer, durch das als schmales Rinnsal die Spuren eines wandernden Volkes sich zogen. Da war die schwere und tiefe Stille, die nur Schakale und göttliche Verheißung zerreißen konnten. Da war die Schönheit der Weite, Reinigung und Einsamkeit. Über die Landschaft hingen wie Abschiedsworte graue Wolkentücher. Einige Jünglinge hatten sich von den Zelten entfernt, lagerten sich auf einem erratischen Felsen und blickten schweigend zur Wüste hinab. Sie, die in der Wüste geboren und aufgewachsen waren, ihr junges Leben zwischen Auf- und Abbau der Zelte verbrachten, denen Wandern, stilles, schweres Wandern und der Glaube an Gott und Israels Zukunft einziger Lebensinhalt geworden waren -- sie hatten ihre Seele mit der Landschaft so gefüllt, daß Trennung unmöglich schien. Die Stille war in ihnen, wie sie in der Stille waren. Nur einer von ihnen streckte über die Wüste wie segnend seine Hände aus, um sie dann langsam sinken zu lassen. Da fingen alle zu beten an. Die schwere, heiße Luft saugte ihre Worte und Empfindungen auf wie der durchglühte Sand die Wasserreste. Ihre hellen Stimmen schwollen an, jubelten, klagten und sehnten sich. Irgend etwas ging in ihnen vor, das sie nicht benennen konnten. Sie sahen sich schweigend an. Sie wußten, was jetzt geschah, war anderes und größeres als die Trennung zwischen Vergangenheit und Zukunft. Entscheidungen standen bevor, fast zu schwer für ihre schwache und hilflose Jugend. Weltenschicksal wollte sich an ihnen vollziehen. Gefühle standen in ihnen auf, so mächtig, weit und furchtbar, daß ihre Leiber wie unter einem Frost erschauerten. Sie konnten die Vergangenheit nicht von sich stoßen; sie war ihnen mehr als Not und Entbehrung, sie war ihnen Leid, tiefes, verantwortungsvolles, letztes Inneres entblößendes Leid. Schließlich sprach einer: »Es ist nicht gut zu jubeln, weil wir die Wüste verlassen. Die Wüste ist schön.« »Ja, sie ist schön,« riefen sie alle und beugten sich tief über die Landschaft wie über den Körper der Geliebten hin. Sie ahnten, daß das Wandern, das Fehlen jedes Genusses, das Hinziehen der Tage in unendlicher Gleichmäßigkeit sie veredelt hatte; so standen sie fremd jenen gegenüber, die Mizrajims Reichtümer gekannt hatten und in Kanaan sie wiederzufinden hofften. Sie hatten ihr Leben nur Gott geweiht. Heiligkeit brannte in ihrem Blut. Erkenntnis lenkte ihren Willen, der weit über irdische Güter sich sehnte. Glauben verband sie einander zu einer Gemeinschaft, die, gefühlt nur und nie genannt, kein anderes Ziel als dieses eine hatte: Gott. Als sie ins Lager zurückkehrten, brach man die Zelte ab. Der letzte Teil der großen Wanderung sollte beginnen. * * * * * Noch drei Tage und drei Nächte mußte das Volk durch die Wüste ziehen, ehe es den Fuß des Gebirges erreichte. Dort angelangt, lebte man ganz in den Vorstellungen dessen, was jenseits der Berge auf Israel wartete. Alle Herrlichkeiten Mizrajims steigerte man zu einer phantastischen Fülle von Gaben, Freude und Schönheit und preßte die Seelen so voll von ihnen, daß sie müde wie überladene Weinstöcke sich neigten. Begehren glänzte von den Gesichtern und machte sie feindlich und verschlagen. Die Blicke suchten, dem Bruder die Pläne zu rauben, um alle Vorteile des gesegneten Landes auf sich vereinigen zu können. So wurden sie habgierig, zänkisch und klein. Sie riefen sich Schimpfworte und Prahlereien zu. »Ich werde die größten Weiden am Flusse Jordan haben; Herden von Rindern, Schafen und Ziegen, unzählig wie die Herden des Stammvaters Abraham. Du aber wirst in der Stadt hausen, in einer engen, schmutzigen Kammer und dich kümmerlich nähren von deinem armseligen Handwerk.« »An meiner Tür wirst du betteln, und ich werde dich fortpeitschen lassen wie einen räudigen Hund.« »Ich werde ein Handelshaus haben, das seine Karawanen nach Babylon, Damaskus und Kairo schickt.« »Ich werde Gold aufhäufen, gleißendes, gelbes Gold, zu Bergen, höher als der Libanon, und wenn ich sterben werde, so nehm' ich das Gold und streu' es zuvor in den Jordan, damit niemand nach mir es haben wird.« Die Entbehrungen ihres bisherigen Lebens strömten sich in solchen Wünschen aus. Ihre Herzen waren hart und verschlossen geworden, und wo sonst Hilfe und Güte waren, herrschte Neid und Mißtrauen. So standen sie schon in dem Schatten kommenden Besitzes und waren eitel und schlecht. Sie klagten nicht mehr, aber sie beteten auch nicht mehr; sie träumten und planten, wie Räuber und Eroberer es tun. * * * * * Der letzte Abend in der Wüste war gekommen. Die Israeliten ruhten vor ihren Lagerfeuern und sprachen, zankten und ereiferten sich. Plötzlich erschien mitten in ihrem Kreis, steinern und groß, den breiten Körper wie eine Brücke zwischen Himmel und Erde gespannt, den Blick in jede Seele gewandt, Mose, ihr Führer. Schnell waren die Gespräche verstummt. Man versuchte, die schlechten Worte und Blicke zu verbergen, wie ein Dieb unter seinen Gewändern die gestohlenen Gegenstände verbirgt. Ein großes und ängstliches Schweigen lagerte unter dem nächtlichen Himmel. »Führer, sprich!« Mose machte eine Gebärde, aber er sprach noch nicht. Auf seinem Gesicht stand tiefe Klarheit und Feierlichkeit. Er wandte sich Menschen, Bergen und Wüste zu, und jeder sah, daß ein Erlebnis seine Seele schwellte, groß und erschütternd wie einst am Sinai. Da erinnerte sich mancher an Moses Blicke und Worte, als er die Tafeln zerbrach, da das Volk von Gott abgefallen war. Furcht und Beschämung griffen um sich. Viele empfanden Reue, viele Furcht vor kommenden Vorwürfen, denn Mose kannte jede Sünde. Sie lagerten sich in einem großen Kreis. Die giftige Besitzgier war schnell verschwunden. Auf den Gesichtern stand Demut und Feierlichkeit. Alle empfanden ihr Auserwähltsein durch Gott, ihre Gemeinschaft und Einsamkeit unter den Völkern. Mose trat in die Mitte des Kreises. Langsam und träumerisch erklangen die ersten Worte, um dann in mächtiger Steigerung emporzubrausen. Doch kein Wort des Vorwurfs erklang. »Gesegnet seist du, Volk Israel, da das Ende deiner Wanderung erreicht ist. Zweimal wird die Sonne noch auf- und untergehen, dann schreitet dein Fuß über üppiges Land, das Jahve, dein Gott, dir verheißen hat. Deine Herden weiden auf heimatlichem Boden, Brunnen rauschen in deinen Dörfern, jeder wird seinem Tagewerk nachgehen. So werdet ihr Ruhe und Freuden finden. Auch Gott wird zur Ruhe kommen, und seine Lade hinter Tempelmauern stehen. Vierzig Jahre habe ich dich durch Wüste und Entbehrung geführt, wie Gott es befahl. Nun sind wir am Ende. Der Segen Jahves wird dich weiter geleiten. Ich habe das Land eurer Kinder gesehen. Sonne strahlt über Weiden und Seen. Wälder stehen tief und dunkel. Im Westen erglänzt das Meer. Jahreszeiten bescheren Blüte, Frucht und Ernte. Ewiges Werden und Vergehen randet um Israel, und du wirst bleiben, mein seßhaftes Volk. Doch meine Zeit ist erfüllt. Gottes Hände graben mein Grab in den Bergen. Ihr zieht in das Land der Weiden und grünen Wiesen. Doch Gottes Wort lastet eisern auf euch. Ihr wart auserwählt unter allen Völkern der Erde, den Geist zu erkennen und zu verkünden. Verrat wird dennoch unter euch herrschen, und der Zorn Gottes, entflammt über eure Untreue, euch strafen und in alle Länder vertreiben. Dich, Josua, Sohn Nuns, hat Gott erwählt, von nun an dieses Volkes Führer zu sein. Einsicht beleuchte deinen Weg. Kummer und Verzweiflung bleiben dir fern, bis auch an dich das Wort Gottes ergeht, das dich von den schwellenden Jordanufern fortruft in sein ewiges Reich.« Bei diesen Worten zitterte ein Volk. Abschied, Mahnung und Schicksal sprachen, fesselten Mensch an Mensch, gaben ihrem Leben Weite, Ungewißheit und Not. Bruder, Schwester, Stunde, Land und Gott! Alle Geheimnisse schwanden, Wünsche starben, Bilder lösten sich ab. Erinnerungen standen auf, Ängste zuckten, Stimmen jammerten, und alles schlug zusammen in dieser einen Erkenntnis, unwahrscheinlicher als Weltuntergänge und Wundertaten: der Führer stirbt! Da ist nicht Raum für ein anderes Gefühl, da ist nicht Zeit für andere Gedanken, da ist nur Augenblick, weit, dumpf und gefährlich, und in seiner Mitte die eine Gestalt: schwer, gereckt, einsam, tausende Blicke tragend, Turm über der Wüste, Mensch über dem Volk. Ein Schweigen griff um sich, das Blut und Atem stocken ließ. In diesem Kauern, Liegen, Warten der Tausende geschah noch einmal Heiligkeit, Demut und Leid. Ist das unser Ziel? Wir Wanderer, Armen, Gott-Träger am Tore des Paradieses. Wir braunen Wüstentiere, hager, von Jahve getrieben und geführt, auserkoren unter allen Völkern der Erde. Früchte warten unser, Weide, Milch, Honig, ein gesegnetes Land. Aber der Führer schreitet nicht mehr voran, ebnet nicht Wege, läßt Jahves Wort nicht steigen durch Gebirg, Täler und Feinde. Wir sind die Verlassenen, die rissigen Tafeln der Verkündung, blökende Herde, beschwert und zerdrückt von der blutigen Last unseres Gottes. * * * * * Roter schwerer Abend an der Grenze Afrikas und Asiens. Dumpf fegte ein westlicher Wind Steine und Geräusche in das Lager, knatterte über die Zeltbahnen und lagerte sich dann, kosend und gesänftigt, Mose zu Füßen. Da geschah aus dem Gebirge Pisga dumpfes, schweres Dröhnen. Staubwolken stoben empor, Sterne verdunkelnd und die Atmosphäre zusammenpressend. Unter Blitz und Donner senkte eine helle Lichtsäule sich zwischen die Berge. Ein großer, glänzender Arm griff, eine mächtige Schaufel, in den Boden, hob eine Scholle nach der andern empor und türmte in unendlichen Pyramiden sie zu neuen Gebirgen auf. So schaufelte Jahve dem Mose das Grab. Alle sahen empor, von blassem Grausen erfüllt. Als ob jeden Tod, Krankheit oder Fluch treffen sollten, so zitterten sie und wurden klein und still vor der Furchtbarkeit Gottes. In ihren Blicken leuchtete Schrecken und Nichtbegreifenkönnen. Als die ersten Schollen stiegen und sanken, ging ein Zittern über den Leib Moses. Ein grelles Heulen der ihm am nächsten Liegenden antwortete drauf und setzte als dumpfes, geschütteltes Weinen bis zu den äußersten Rändern des Lagers sich fort. Dann kamen wieder Sicherheit und Glaube in Mose, richteten den Körper empor, machten sein Gesicht lächeln und froh, einen hellen Schein weißer Locken um es gespannt. Plötzlich stürzte eine Schar von Jungen auf ihn zu, umfaßte sein Knie, küßte sein Gewand und lagerte sich um ihn als leuchtender Glanz. Suchend und verharrend, waren sie Kreis zu dieser gewaltigen Mitte. Ein Schweigen, wartend auf Zeichen oder Wort, das die Unerträglichkeit des Augenblicks aufheben würde, umspannte das Lager. Vom Gebirge dröhnte immer noch Gottes Hand. Da sprang Jobab, der zu Moses Füßen lagerte, empor, richtete sich an ihm auf, zitternd und schmal, griff seine Hand und sprach: »Bleib bei uns, Führer. Stirb nicht. Kehren wir in die Wüste zurück, damit du leben kannst.« Mose schüttelte ein Sturm. Wie fiebernd warf er seinen Körper herum, streckte die zitternden Arme, nunmehr ein Greis, den Kindern zu, die weißen Locken ihnen windig entgegen. Dann faßte er Jobabs Hände, sah ihm suchend ins Auge, legte ihm schließlich die Rechte aufs braune Haar. Ganz leise waren seine Worte, so daß nur Jobab sie hören konnte, so sehr das Volk sich auch um beide drängte. »Knabe, wozu hat Gott dich ausersehn, daß du um das Geheimnis meines Todes weißt? Woher kennst du und nur du den Sinn unsrer Wandrung? -- Dies Volk betritt Kanaan, wie es Mizrajim verließ: eitel nach äußerem Gut; gierig nach Besitz und Genuß; fremd Jahve und seinem Wort. Israel sollte herrlich vor allen sein. Geist und Dienen waren Sinn von Entbehrungen und Sterben, von langem Wandern durch Sinais Sand. Kanaan sollte Ziel sein, nicht als Paradies, Glück, Weide, Reichtum, sondern als Einkehr und Heimat. Gott hat mein Gebet nicht erhört. Sie wurden nicht frei und gütig. Gottes Hoffnung ist zerstört, und ich ward ausgehöhlt und schal. Drum führte mich Gott auf den Berg Nebo, zeigte mir die Länder Gilead, Ephraim, Manasse und Juda und sprach: Dies ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe, und gesagt: Ich will es deinem Samen geben. Du hast es mit deinen Augen gesehen; aber du sollst nicht hinübergehen. So laß mir meinen Tod, da mein Leben verloren ist. Bleibe Gott treu und deinem Volk. Sinai kehret zurück.« Jobab sank klein zusammen. Tränen traten ihm in die Augen. Schmerzen gingen auf ihn zu, sinnlos, unfaßbar, alles Schwere des Lebens in einen Augenblick voranstellend. Sein Körper ward ihm so müd, daß er sich niederlegen mußte, nackt auf nackten Boden. Erinnerungen, Hoffnungen, Weinen und Weh trieben durch seine Seele. Als Brausen aus weiter Ferne umschlangen ihn Stimmen der Männer und Frauen, die ihn bekümmert betrachteten. Wie ein Erwachender trübe seufzend, reckte er seine Glieder, hob den Blick, stieß seine Finger in den Sand, den Staub leise zerreibend. Dann sprang er bestürzt empor, wandte sein Gesicht wieder dem Führer zu. »Ich will nicht nach Kanaan. Ich hasse das Land. Ich will in der Wüste sterben ...« Böse Blicke drangen auf ihn ein. Wut und Entsetzen sprachen heftige Worte über den Gotteslästrer. Doch es gelang keinem, die geballte Faust fallen zu lassen oder Jahves Fluch herabzurufen. Denn Jobab war aufgesprungen. Schmal stand er vor allen auf einem Stein. In seinem Auge glühte der Osten und machte sein Gesicht klar und tief. Dann sprach er mit heller Stimme: »Brüder und Schwestern, blickt auf die Wüste. Seht ihre Bräune. Mimosen und Disteln gedeihen auf ihr. Mit flinken Sohlen jagen Antilopen über sie hin, den Staub aufzuckend wie Blitze. Sandsäulen eilen den Stürmen voran. In dieser Wüste wurden wir Volk. Wunder geschahen, wie kein andres Volk sie je erfahren. Süß wurden die bittren Wasser von Mara. In Sin regnete es Wachteln und Manna, und in Raphidim tranken wir durstig aus Felsen. Vom Sinai erscholl das Gesetz, ließ uns wachsen über Tier und jede Art Mensch; wir sahen die Tafeln Jahves und Moses glänzendes Angesicht. Dort in der Wüste, in Not und Stille bauten wir Jahves Haus: aus Akazienholz, Widderfellen und Purpur, wie das Gesetz es befahl. Das alles soll hinter uns liegen wie ein zu Ende gesungener Psalm? Nie mehr werden uns Wunder geschehen? Nie mehr werden wir Volk sein, Gott hingegeben und irdischer Eitelkeit abgewandt? Ich glaube, wir verlassen das Paradies, da wir es betreten. Freunde, wir sind wie die Wüste, still und einsam, Unendlichkeit um uns und in uns. Wollt ihr die Stille durch Lärm beleben? Sollen Marktbuden vor Gottes Lade stehen und Feilschen die Gebete der Priester überschrein? Wollen wir prassen an irdischem Gut, aber den Geist abschwören? Hört mich! Wir werden Gott verlieren. Wir waren Dienst und werden Herrschaft, genügsam mit Reichtum und Genuß, eine schmatzende, lärmende Menge. Wir wanderten und sollen nun seßhaft sein? Wir wollten Jahve suchen und finden gefüllte Scheuern, Weiden und beschauliche Abende an den Ufern des Jordans. Wir hatten die Not und triefen nunmehr von Glück. Volk, laß uns zurückkehren zur Wüste. Geben wir uns hin der Weite und Demut. Nehmen wir Abschied vom Glück, das wir noch nicht genossen. Pest ist Kanaan, Unrat und Schmutz. Seine Äcker und Wiesen sind Kloaken und Fieberherde. Seine sanften Jordanufer wogen geil wie Dirnenbrüste, und allenthalben starrt Dreck und niedrige Lust. Das ist das Paradies!« Die Menge hatte mit Schaudern gehorcht. Stürzten die Berge nicht über dem Lästrer zusammen? Verschlang der Boden ihn nicht wie Korah und seine Rotte? Doch nichts geschah. Auch Mose sagte nichts, sondern blickte lange den Jüngling an. Aus seinen Blicken sprachen weder Strafe noch Haß. Das Volk aber murrte und verlangte den Tod des Gottesleugners. »Ausgeburt der Wüste, von Schakalen gezeugt, du bist kein Sohn Israels.« »Steinigt ihn.« »Steinigt ihn.« So rief es und drängte immer mehr auf Jobab zu, der neben Mose stand. Da erhob Mose die Hand. Schon zuckten in tausend Fäusten die Steine empor, den Knaben so zu zerschmettern. Aber ein Blick voller Schmerz und Zorn traf sie. Dann sagte Mose langsam und klar: »Tötet ihn nicht. Denn dies Kind ist heilig und von Gottes Geist erfüllt.« Grauen brannte auf allen Gesichtern. Maßloses Staunen verschüttete jeden Laut und jede Bewegung. Verwirrung bedrohte aller Denken und Glauben. Es brach aus der Mitte des Volks ein gellendes Lachen hervor, das erst schwieg, als Moses Blick den alten Spötter und Verächter traf. * * * * * Jobab hatte sich an Mose geschmiegt und begann jetzt mit ihm das Lager zu verlassen. Sie stiegen zu den Bergen empor; ihr Umriß ging langsam im zackigen Gestein verloren. Auf einer Terrasse blieben sie stehen und blickten zurück auf das betende Volk. Da erhob Mose noch einmal die Hände und sprach mit einer Stimme, die grollend wie Donner über die Wüste zog, die alten Segensworte über Israel aus. Jobab gab er den Befehl, ihn nunmehr zu verlassen; denn die Stelle sei nah, wo Gott ihm sein Grab gegraben. Dann trat er in eine Felsenspalte, den menschlichen Augen für immer verloren. Jobab, geschüttelt von unendlichem Weh, trat zögernd den Rückweg an. Von einem Vorsprung aus sah er das israelitische Lager, aus dem laute Stimmen und Flüche ihm entgegenschollen. Auf der andern Seite, weiß von Sternen beglänzt, ruhte die Wüste. Da schwang Jobab die Arme empor, schrie einen jauchzenden Ruf und lief, das Geröll mit den Füßen vor sich treibend, atemlos, von Heimkehrfreude erfüllt, zur Wüste hinab. * * * * * Am nächsten Morgen brachen die Israeliten die Zelte ab, stiegen zu den Bergen hinauf und jenseits wieder herab und nahmen Besitz vom kanaanitischen Lande. *** END OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK MOSES TOD: LEGENDE *** Updated editions will replace the previous one—the old editions will be renamed. Creating the works from print editions not protected by U.S. copyright law means that no one owns a United States copyright in these works, so the Foundation (and you!) can copy and distribute it in the United States without permission and without paying copyright royalties. Special rules, set forth in the General Terms of Use part of this license, apply to copying and distributing Project Gutenberg™ electronic works to protect the PROJECT GUTENBERG™ concept and trademark. Project Gutenberg is a registered trademark, and may not be used if you charge for an eBook, except by following the terms of the trademark license, including paying royalties for use of the Project Gutenberg trademark. If you do not charge anything for copies of this eBook, complying with the trademark license is very easy. You may use this eBook for nearly any purpose such as creation of derivative works, reports, performances and research. Project Gutenberg eBooks may be modified and printed and given away—you may do practically ANYTHING in the United States with eBooks not protected by U.S. copyright law. Redistribution is subject to the trademark license, especially commercial redistribution. START: FULL LICENSE THE FULL PROJECT GUTENBERG LICENSE PLEASE READ THIS BEFORE YOU DISTRIBUTE OR USE THIS WORK To protect the Project Gutenberg™ mission of promoting the free distribution of electronic works, by using or distributing this work (or any other work associated in any way with the phrase “Project Gutenberg”), you agree to comply with all the terms of the Full Project Gutenberg™ License available with this file or online at www.gutenberg.org/license. Section 1. General Terms of Use and Redistributing Project Gutenberg™ electronic works 1.A. By reading or using any part of this Project Gutenberg™ electronic work, you indicate that you have read, understand, agree to and accept all the terms of this license and intellectual property (trademark/copyright) agreement. If you do not agree to abide by all the terms of this agreement, you must cease using and return or destroy all copies of Project Gutenberg™ electronic works in your possession. If you paid a fee for obtaining a copy of or access to a Project Gutenberg™ electronic work and you do not agree to be bound by the terms of this agreement, you may obtain a refund from the person or entity to whom you paid the fee as set forth in paragraph 1.E.8. 1.B. “Project Gutenberg” is a registered trademark. It may only be used on or associated in any way with an electronic work by people who agree to be bound by the terms of this agreement. There are a few things that you can do with most Project Gutenberg™ electronic works even without complying with the full terms of this agreement. See paragraph 1.C below. There are a lot of things you can do with Project Gutenberg™ electronic works if you follow the terms of this agreement and help preserve free future access to Project Gutenberg™ electronic works. See paragraph 1.E below. 1.C. The Project Gutenberg Literary Archive Foundation (“the Foundation” or PGLAF), owns a compilation copyright in the collection of Project Gutenberg™ electronic works. Nearly all the individual works in the collection are in the public domain in the United States. If an individual work is unprotected by copyright law in the United States and you are located in the United States, we do not claim a right to prevent you from copying, distributing, performing, displaying or creating derivative works based on the work as long as all references to Project Gutenberg are removed. Of course, we hope that you will support the Project Gutenberg™ mission of promoting free access to electronic works by freely sharing Project Gutenberg™ works in compliance with the terms of this agreement for keeping the Project Gutenberg™ name associated with the work. You can easily comply with the terms of this agreement by keeping this work in the same format with its attached full Project Gutenberg™ License when you share it without charge with others. 1.D. The copyright laws of the place where you are located also govern what you can do with this work. Copyright laws in most countries are in a constant state of change. If you are outside the United States, check the laws of your country in addition to the terms of this agreement before downloading, copying, displaying, performing, distributing or creating derivative works based on this work or any other Project Gutenberg™ work. The Foundation makes no representations concerning the copyright status of any work in any country other than the United States. 1.E. Unless you have removed all references to Project Gutenberg: 1.E.1. The following sentence, with active links to, or other immediate access to, the full Project Gutenberg™ License must appear prominently whenever any copy of a Project Gutenberg™ work (any work on which the phrase “Project Gutenberg” appears, or with which the phrase “Project Gutenberg” is associated) is accessed, displayed, performed, viewed, copied or distributed: This eBook is for the use of anyone anywhere in the United States and most other parts of the world at no cost and with almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included with this eBook or online at www.gutenberg.org. If you are not located in the United States, you will have to check the laws of the country where you are located before using this eBook. 1.E.2. If an individual Project Gutenberg™ electronic work is derived from texts not protected by U.S. copyright law (does not contain a notice indicating that it is posted with permission of the copyright holder), the work can be copied and distributed to anyone in the United States without paying any fees or charges. If you are redistributing or providing access to a work with the phrase “Project Gutenberg” associated with or appearing on the work, you must comply either with the requirements of paragraphs 1.E.1 through 1.E.7 or obtain permission for the use of the work and the Project Gutenberg™ trademark as set forth in paragraphs 1.E.8 or 1.E.9. 1.E.3. If an individual Project Gutenberg™ electronic work is posted with the permission of the copyright holder, your use and distribution must comply with both paragraphs 1.E.1 through 1.E.7 and any additional terms imposed by the copyright holder. Additional terms will be linked to the Project Gutenberg™ License for all works posted with the permission of the copyright holder found at the beginning of this work. 1.E.4. Do not unlink or detach or remove the full Project Gutenberg™ License terms from this work, or any files containing a part of this work or any other work associated with Project Gutenberg™. 1.E.5. Do not copy, display, perform, distribute or redistribute this electronic work, or any part of this electronic work, without prominently displaying the sentence set forth in paragraph 1.E.1 with active links or immediate access to the full terms of the Project Gutenberg™ License. 1.E.6. You may convert to and distribute this work in any binary, compressed, marked up, nonproprietary or proprietary form, including any word processing or hypertext form. However, if you provide access to or distribute copies of a Project Gutenberg™ work in a format other than “Plain Vanilla ASCII” or other format used in the official version posted on the official Project Gutenberg™ website (www.gutenberg.org), you must, at no additional cost, fee or expense to the user, provide a copy, a means of exporting a copy, or a means of obtaining a copy upon request, of the work in its original “Plain Vanilla ASCII” or other form. Any alternate format must include the full Project Gutenberg™ License as specified in paragraph 1.E.1. 1.E.7. Do not charge a fee for access to, viewing, displaying, performing, copying or distributing any Project Gutenberg™ works unless you comply with paragraph 1.E.8 or 1.E.9. 1.E.8. You may charge a reasonable fee for copies of or providing access to or distributing Project Gutenberg™ electronic works provided that: • You pay a royalty fee of 20% of the gross profits you derive from the use of Project Gutenberg™ works calculated using the method you already use to calculate your applicable taxes. The fee is owed to the owner of the Project Gutenberg™ trademark, but he has agreed to donate royalties under this paragraph to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation. Royalty payments must be paid within 60 days following each date on which you prepare (or are legally required to prepare) your periodic tax returns. Royalty payments should be clearly marked as such and sent to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation at the address specified in Section 4, “Information about donations to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation.” • You provide a full refund of any money paid by a user who notifies you in writing (or by e-mail) within 30 days of receipt that s/he does not agree to the terms of the full Project Gutenberg™ License. You must require such a user to return or destroy all copies of the works possessed in a physical medium and discontinue all use of and all access to other copies of Project Gutenberg™ works. • You provide, in accordance with paragraph 1.F.3, a full refund of any money paid for a work or a replacement copy, if a defect in the electronic work is discovered and reported to you within 90 days of receipt of the work. • You comply with all other terms of this agreement for free distribution of Project Gutenberg™ works. 1.E.9. If you wish to charge a fee or distribute a Project Gutenberg™ electronic work or group of works on different terms than are set forth in this agreement, you must obtain permission in writing from the Project Gutenberg Literary Archive Foundation, the manager of the Project Gutenberg™ trademark. Contact the Foundation as set forth in Section 3 below. 1.F. 1.F.1. Project Gutenberg volunteers and employees expend considerable effort to identify, do copyright research on, transcribe and proofread works not protected by U.S. copyright law in creating the Project Gutenberg™ collection. Despite these efforts, Project Gutenberg™ electronic works, and the medium on which they may be stored, may contain “Defects,” such as, but not limited to, incomplete, inaccurate or corrupt data, transcription errors, a copyright or other intellectual property infringement, a defective or damaged disk or other medium, a computer virus, or computer codes that damage or cannot be read by your equipment. 1.F.2. LIMITED WARRANTY, DISCLAIMER OF DAMAGES - Except for the “Right of Replacement or Refund” described in paragraph 1.F.3, the Project Gutenberg Literary Archive Foundation, the owner of the Project Gutenberg™ trademark, and any other party distributing a Project Gutenberg™ electronic work under this agreement, disclaim all liability to you for damages, costs and expenses, including legal fees. YOU AGREE THAT YOU HAVE NO REMEDIES FOR NEGLIGENCE, STRICT LIABILITY, BREACH OF WARRANTY OR BREACH OF CONTRACT EXCEPT THOSE PROVIDED IN PARAGRAPH 1.F.3. YOU AGREE THAT THE FOUNDATION, THE TRADEMARK OWNER, AND ANY DISTRIBUTOR UNDER THIS AGREEMENT WILL NOT BE LIABLE TO YOU FOR ACTUAL, DIRECT, INDIRECT, CONSEQUENTIAL, PUNITIVE OR INCIDENTAL DAMAGES EVEN IF YOU GIVE NOTICE OF THE POSSIBILITY OF SUCH DAMAGE. 1.F.3. LIMITED RIGHT OF REPLACEMENT OR REFUND - If you discover a defect in this electronic work within 90 days of receiving it, you can receive a refund of the money (if any) you paid for it by sending a written explanation to the person you received the work from. If you received the work on a physical medium, you must return the medium with your written explanation. The person or entity that provided you with the defective work may elect to provide a replacement copy in lieu of a refund. If you received the work electronically, the person or entity providing it to you may choose to give you a second opportunity to receive the work electronically in lieu of a refund. If the second copy is also defective, you may demand a refund in writing without further opportunities to fix the problem. 1.F.4. Except for the limited right of replacement or refund set forth in paragraph 1.F.3, this work is provided to you ‘AS-IS’, WITH NO OTHER WARRANTIES OF ANY KIND, EXPRESS OR IMPLIED, INCLUDING BUT NOT LIMITED TO WARRANTIES OF MERCHANTABILITY OR FITNESS FOR ANY PURPOSE. 1.F.5. Some states do not allow disclaimers of certain implied warranties or the exclusion or limitation of certain types of damages. If any disclaimer or limitation set forth in this agreement violates the law of the state applicable to this agreement, the agreement shall be interpreted to make the maximum disclaimer or limitation permitted by the applicable state law. The invalidity or unenforceability of any provision of this agreement shall not void the remaining provisions. 1.F.6. INDEMNITY - You agree to indemnify and hold the Foundation, the trademark owner, any agent or employee of the Foundation, anyone providing copies of Project Gutenberg™ electronic works in accordance with this agreement, and any volunteers associated with the production, promotion and distribution of Project Gutenberg™ electronic works, harmless from all liability, costs and expenses, including legal fees, that arise directly or indirectly from any of the following which you do or cause to occur: (a) distribution of this or any Project Gutenberg™ work, (b) alteration, modification, or additions or deletions to any Project Gutenberg™ work, and (c) any Defect you cause. Section 2. Information about the Mission of Project Gutenberg™ Project Gutenberg™ is synonymous with the free distribution of electronic works in formats readable by the widest variety of computers including obsolete, old, middle-aged and new computers. It exists because of the efforts of hundreds of volunteers and donations from people in all walks of life. Volunteers and financial support to provide volunteers with the assistance they need are critical to reaching Project Gutenberg™’s goals and ensuring that the Project Gutenberg™ collection will remain freely available for generations to come. In 2001, the Project Gutenberg Literary Archive Foundation was created to provide a secure and permanent future for Project Gutenberg™ and future generations. To learn more about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation and how your efforts and donations can help, see Sections 3 and 4 and the Foundation information page at www.gutenberg.org. Section 3. Information about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non-profit 501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the state of Mississippi and granted tax exempt status by the Internal Revenue Service. The Foundation’s EIN or federal tax identification number is 64-6221541. Contributions to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation are tax deductible to the full extent permitted by U.S. federal laws and your state’s laws. The Foundation’s business office is located at 809 North 1500 West, Salt Lake City, UT 84116, (801) 596-1887. Email contact links and up to date contact information can be found at the Foundation’s website and official page at www.gutenberg.org/contact Section 4. Information about Donations to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation Project Gutenberg™ depends upon and cannot survive without widespread public support and donations to carry out its mission of increasing the number of public domain and licensed works that can be freely distributed in machine-readable form accessible by the widest array of equipment including outdated equipment. Many small donations ($1 to $5,000) are particularly important to maintaining tax exempt status with the IRS. The Foundation is committed to complying with the laws regulating charities and charitable donations in all 50 states of the United States. Compliance requirements are not uniform and it takes a considerable effort, much paperwork and many fees to meet and keep up with these requirements. We do not solicit donations in locations where we have not received written confirmation of compliance. To SEND DONATIONS or determine the status of compliance for any particular state visit www.gutenberg.org/donate. While we cannot and do not solicit contributions from states where we have not met the solicitation requirements, we know of no prohibition against accepting unsolicited donations from donors in such states who approach us with offers to donate. International donations are gratefully accepted, but we cannot make any statements concerning tax treatment of donations received from outside the United States. U.S. laws alone swamp our small staff. Please check the Project Gutenberg web pages for current donation methods and addresses. Donations are accepted in a number of other ways including checks, online payments and credit card donations. To donate, please visit: www.gutenberg.org/donate. Section 5. General Information About Project Gutenberg™ electronic works Professor Michael S. Hart was the originator of the Project Gutenberg™ concept of a library of electronic works that could be freely shared with anyone. For forty years, he produced and distributed Project Gutenberg™ eBooks with only a loose network of volunteer support. Project Gutenberg™ eBooks are often created from several printed editions, all of which are confirmed as not protected by copyright in the U.S. unless a copyright notice is included. Thus, we do not necessarily keep eBooks in compliance with any particular paper edition. Most people start at our website which has the main PG search facility: www.gutenberg.org. This website includes information about Project Gutenberg™, including how to make donations to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation, how to help produce our new eBooks, and how to subscribe to our email newsletter to hear about new eBooks.