Claude Anet
Männer – Frauen und . . .
Claude Anet

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» . . . Vergiß die Peitsche nicht!«

Sagen wir es ohne Umschweife, ohne uns um die Empörung zu kümmern, die eine solche Behauptung erregen wird: Es gibt Frauen, die insgeheim Schläge wünschen.

Sie geben es niemals zu, sich selbst gestehen sie es selten; vielleicht wissen sie es gar nicht, aber sie wollen geschlagen sein.

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Welche Frau, die dieser Bezeichnung und ihres wunderbaren Geschlechts würdig ist, kannte nicht Stunden höchster Erregung, dank denen wir schließlich den Wert eines ruhigen Lebens zu schätzen wissen? Welche Frau macht keine Szenen?

Nun, man kann folgendes Axiom aufstellen: Eine Frau, die eine Szene macht, sehnt sich nach Schlägen!

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Ist eine Frau intelligenter als der Mann, mit dem sie lebt, dann leidet sie unter diesem unnatürlichen Zustand. Sie ist glücklich, wenn ihr der Mann durch gelegentlichen Gebrauch seiner Fäuste beweist, daß er ihr wenigstens auf einem Gebiet überlegen ist. So wird das Gleichgewicht wieder hergestellt.

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Wenn du eine Frau, die du liebst, zum ersten Male geschlagen hast und sie krümmt sich schluchzend auf einem Divan oder auf deinem Teppich, dann wirst du – oh Macht der Gewohnheit! – heftige Selbstvorwürfe und lebhaftes Mitleid empfinden. Du wirst zu dieser weinenden Frau hinstürzen, sie in deine Arme pressen und um Verzeihung bitten wollen. Halte dich um Gottes Willen zurück! Rühre dich nicht vom Fleck. Ein Wort, eine Bewegung von dir genügt, und du bist verloren. Wenn die Frau vermutet, daß du im Jähzorn gehandelt hast und daß du es bedauerst, dann reicht dein ganzes weiteres Leben nicht aus, um diesen Augenblick der Verirrung ungeschehen zu machen. Darum bleibe vollkommen ruhig, zünde dir eine Zigarette an, betrachte den im Schluchzen zuckenden Körper deiner Freundin und denke daran, daß die Pfade zum Glück steil sind, aber daß der edle Zweck das Übermaß der angewendeten Mittel heiligt.

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Nur der Mann, der geliebt wird, hat das Recht, zu schlagen.

Ein Mann, der sich von einer allzu anhänglichen Geliebten befreien will, meine ja nicht, daß es genüge, sie zu prügeln, um einen Bruch herbeizuführen. Sie wird danach nur noch viel zärtlicher werden, als sie es vorher war.

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Ein einziger gut gezielter Schlag kann genügen. Unsere schwache Gefährtin soll ja nur die überlegene Kraft unserer Muskeln an ihrem Körper fühlen. Der Zweck ist erreicht. Statt einen Nervenanfall zu bekommen, weint sie; sie ist glücklich.

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Den Triumph der Zivilisation erblicke ich in dem kaltblütigen Mann, der aus reinen Vernunftgründen und ohne Zorn schlägt. Zwischen ihm und dem Rohling, der blind wütend zuschlägt, ist der gleiche Unterschied wie zwischen dem Mörder, der seinem Opfer das Messer in den Rücken bohrt, und dem Chirurgen, der doch gleichfalls seinen Stahl in lebendes Fleisch versenkt.

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Magere Frauen soll man mit einem Stock schlagen.

Für die Vollschlanken ist die Faust zu empfehlen.

Bei den Dicken genügt die flache Hand.

Das Wichtigste ist, sich selbst nicht weh zu tun.

 


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