Schöne stille Seele
hatte einen Garten,
rings um den Dornheckenwerk
und Urwalddickicht starrten,
einen Blumengarten.
Schöne stille Seele
saß in ihrem Zelt,
bebte vor den Häßlichkeiten
oh der wilden Welt,
in ihrem seidnen Zelt.
Schöne stille Seele
sah gern Kolibris
durch die Blütenbüsche huschen
überm warmen Kies,
die goldnen Kolibris.
Und die bunten Schmetterlinge,
und die blanken Schlangen;
schöne stille Seele
sah sie gern im Dickicht prangen,
die sonneblanken Schlangen.
Sah auch gern die blauen Blitze
über den Wäldern jagen
und die fernen schneebedeckten
Kraterberge ragen;
schöne stille Seele!
Schöne stille Seele
erschrak auf einmal sehr:
durch das Dornwerk drang ein hoher
wilder Fremdling her.
Seele bebte sehr.
Fremder Weltumsegler,
ich saß so schön allein;
du wirst mich Schlange schelten,
dann werden wir häßlich sein.
Und stehst so schön allein.
Schöne stille Seele
konnt alldas nicht sagen,
sah den Fremdling vor sich höher
als die Berge ragen;
konnt kaum Willkomm sagen.
Konnt ihn nur empfangen endlich,
Ihn – o wilde Welt –
Blitze, Blüten, Kolibris
jagten um ihr Zelt –
schöne wilde Welt! – |