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Der Auszug aus meinem persönlichen Tagebuch, aus dem das vorangegangene Kapitel bestand, hat meine Erzählung bis zum 18. Oktober geführt, eine Zeit, da diese seltsamen Ereignisse rasch auf ihr schreckliches Ende zuzustreben begannen. Die Ereignisse der wenigen folgenden Tage sind mir unauslöschlich ins Gedächtnis gebrannt, so dass ich sie wiedergeben kann, ohne auf meine damaligen Notizen zurückzugreifen. Es beginnt mit dem Tag, nachdem ich zwei Tatsachen von großer Bedeutung herausgefunden hatte, nämlich einmal, dass Mrs. Laura Lyons aus Coombe Tracey an Sir Charles geschrieben und mit ihm an genau dem Platz und zu genau der Stunde verabredet war, da er den Tod gefunden hat, und zum zweiten, dass sich der Unbekannte, welcher auf dem Moor herumschlich, zwischen den Steinhütten auf dem Hügel aufhalten musste. Mit diesen Tatsachen in Händen, so ahnte ich, müssten entweder meine Intelligenz oder mein Mut nicht ausreichend sein, wenn ich nicht Licht in diese dunklen Punkte bringen könnte. |
The extract from my private diary which forms the last chapter has brought my narrative up to the 18th of October, a time when these strange events began to move swiftly towards their terrible conclusion. The incidents of the next few days are indelibly graven upon my recollection, and I can tell them without reference to the notes made at the time. I start then from the day which succeeded that upon which I had established two facts of great importance, the one that Mrs. Laura Lyons of Coombe Tracey had written to Sir Charles Baskerville and made an appointment with him at the very place and hour that he met his death, the other that the lurking man upon the moor was to be found among the stone huts upon the hill-side. With these two facts in my possession I felt that either my intelligence or my courage must be deficient if I could not throw some further light upon these dark places. |
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Ich hatte zunächst keine Gelegenheit, dem Baronet zu berichten, was ich über Mrs. Lyons am Abend zuvor erfahren hatte, denn Dr. Mortimer war bei ihm und sie spielten bis spät in die Nacht Karten. Zum Frühstück jedoch informierte ich ihn über meine Entdeckung und fragte ihn, ob er mich nach Coombe Tracey begleiten wolle. Zunächst schien er sehr interessiert daran mitzukommen, doch auf den zweiten Blick schien es uns beiden, dass das Resultat der Nachforschungen ergiebiger sein würde, wenn ich alleine ging. Je formeller der Besuch wäre, um so weniger Informationen würden wir erhalten. So ließ ich Sir Henry zurück, nicht ohne ein paar leichte Gewissensbisse, und begab mich auf meine neue Entdeckungsfahrt. |
I had no opportunity to tell the baronet what I had learned about Mrs. Lyons upon the evening before, for Dr. Mortimer remained with him at cards until it was very late. At breakfast, however, I informed him about my discovery, and asked him whether he would care to accompany me to Coombe Tracey. At first he was very eager to come, but on second thoughts it seemed to both of us that if I went alone the results might be better. The more formal we made the visit the less information we might obtain. I left Sir Henry behind, therefore, not without some prickings of conscience, and drove off upon my new quest. |
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Als ich Coombe Tracey erreicht hatte, wies ich Perkins an, die Pferde auszuspannen, und erkundigte mich nach der Dame, die ich befragen wollte. Es war kein Problem, ihre Wohnung ausfindig zu machen, die zentral gelegen und gut eingerichtet war. Ein Dienstmädchen ließ mich ohne Umstände herein, und als ich das Wohnzimmer betrat, erhob sich eine Dame, die vor einer Remington-Schreibmaschine gesessen hatte, und lächelte mir ein freundliches Willkommen zu. Das Lächeln fiel jedoch in sich zusammen, als sie bemerkte, dass ich ein Fremder war; sie setzte sich wieder hin und fragte nach dem Anlass meines Besuchs. |
When I reached Coombe Tracey I told Perkins to put up the horses, and I made inquiries for the lady whom I had come to interrogate. I had no difficulty in finding her rooms, which were central and well appointed. A maid showed me in without ceremony, and as I entered the sitting-room a lady, who was sitting before a Remington typewriter, sprang up with a pleasant smile of welcome. Her face fell, however, when she saw that I was a stranger, and she sat down again and asked me the object of my visit. |
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Der erste Eindruck, den Mrs. Lyons auf mich machte, war von einer äußersten Schönheit. Ihr Augen wie auch ihre Haare waren von derselben haselnussbraunen Farbe, und ihre mit Sommersprossen besprenkelten Wangen waren von dem erlesenen Flaum der Brünetten bedeckt, jenem zarten Rosa, das sich im Inneren einer gelben Rose befindet. Bewunderung also, ich wiederhole, war mein erstes Gefühl. Doch auf den zweiten Blick wurde ich kritisch. Mit ihrem Gesicht schien auf subtile Weise etwas nicht zu stimmen; es lag eine gewisse Derbheit im Ausdruck, vielleicht Härte in den Augen, die Lippen erschienen schlaff und trübten so den Eindruck ihrer vollkommenen Schönheit. Aber diese Gedanken kamen mir natürlich erst später. Im Moment war mir lediglich bewusst, mich in Gegenwart einer sehr schönen Frau zu befinden, die mich nach den Gründen für meinen Besuch fragte. Bis zu diesem Augenblick hatte ich mir nicht klar gemacht, wie delikat meine Mission war. |
The first impression left by Mrs. Lyons was one of extreme beauty. Her eyes and hair were of the same rich hazel colour, and her cheeks, though considerably freckled, were flushed with the exquisite bloom of the brunette, the dainty pink which lurks at the heart of the sulphur rose. Admiration was, I repeat, the first impression. But the second was criticism. There was something subtly wrong with the face, some coarseness of expression, some hardness, perhaps, of eye, some looseness of lip which marred its perfect beauty. But these, of course, are after-thoughts. At the moment I was simply conscious that I was in the presence of a very handsome woman, and that she was asking me the reasons for my visit. I had not quite understood until that instant how delicate my mission was. |
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»Ich habe das Vergnügen«, begann ich, »Ihren Vater zu kennen.« Es war ein unbeholfener Anfang und die Dame ließ es mich spüren. |
"I have the pleasure," said I, "of knowing your father." It was a clumsy introduction, and the lady made me feel it. |
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»Ich habe mit meinem Vater nichts zu schaffen«, antwortete sie. »Ich schulde ihm nichts und seine Freunde sind nicht die meinen. Wären da nicht der selige Sir Charles Baskerville und einige andere freundliche Herzen gewesen, hätte ich verhungern können, ohne dass sich mein Vater darum geschert hätte.« |
"There is nothing in common between my father and me," she said. "I owe him nothing, and his friends are not mine. If it were not for the late Sir Charles Baskerville and some other kind hearts I might have starved for all that my father cared." |
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»Gerade wegen des verstorbenen Sir Charles Baskerville suche ich Sie auf.« |
"It was about the late Sir Charles Baskerville that I have come here to see you." |
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Die Sommersprossen in ihrem Gesicht verblassten. |
The freckles started out on the lady's face. |
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»Was kann ich Ihnen über Sir Charles erzählen?« fragte sie, während ihre Finger nervös an den Tasten ihrer Schreibmaschine spielten. |
"What can I tell you about him?" she asked, and her fingers played nervously over the stops of her typewriter. |
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»Sie haben ihn doch gekannt, nicht wahr?« |
"You knew him, did you not?" |
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»Ich habe Ihnen gerade gesagt, dass ich seiner Güte eine Menge verdanke. Wenn ich in der Lage bin, mein Leben zu bestreiten, so liegt das zu einem großen Teil an seinem Interesse an meiner unglücklichen Lage.« |
"I have already said that I owe a great deal to his kindness. If I am able to support myself it is largely due to the interest which he took in my unhappy situation." |
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»Standen Sie mit ihm in Briefkontakt?« |
"Did you correspond with him?" |
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Die Dame warf mir kurz einen verärgerten Blick aus ihren haselnussbraunen Augen zu. |
The lady looked quickly up with an angry gleam in her hazel eyes. |
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»Worauf wollen Sie hinaus?« fragte sie scharf. |
"What is the object of these questions?" she asked sharply. |
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»Es liegt mir daran, öffentliches Aufsehen zu vermeiden. Es ist besser, ich frage Sie hier, als dass sich die Angelegenheit unserer Kontrolle entzieht.« |
"The object is to avoid a public scandal. It is better that I should ask them here than that the matter should pass outside our control." |
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Einen Moment lang blieb sie still und ihr Gesicht war immer noch sehr blass. Schließlich sah sie mit trotziger und herausfordernder Miene auf. |
She was silent and her face was still very pale. At last she looked up with something reckless and defiant in her manner. |
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»Nun gut«, sagte sie. »Ich werde Ihre Fragen beantworten.« |
"Well, I'll answer," she said. "What are your questions?" |
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»Standen Sie mit Sir Charles in Briefkontakt?« |
"Did you correspond with Sir Charles?" |
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»Sicher habe ich ihm ein- oder zweimal geschrieben, um mich für seine Feinfühligkeit und Großzügigkeit zu bedanken.« |
"I certainly wrote to him once or twice to acknowledge his delicacy and his generosity." |
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»Können Sie mir die genauen Daten dieser Briefe angeben?« |
"Have you the dates of those letters?" |
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»Nein.« |
"No." |
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»Haben Sie ihn jemals getroffen?« |
"Have you ever met him?" |
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»Ja, ein- oder zweimal, als er nach Coombe Tracey kam. Er war ein sehr zurückhaltender Mensch und zog es vor, im Verborgenen als Wohltäter zu handeln.« |
"Yes, once or twice, when he came into Coombe Tracey. He was a very retiring man, and he preferred to do good by stealth." |
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»Aber wenn Sie ihn so selten gesehen haben und auch so selten geschrieben, woher wusste er dann genug über Ihre Angelegenheiten, um Ihnen so helfen zu können, wie Sie es beschrieben haben?« |
"But if you saw him so seldom and wrote so seldom, how did he know enough about your affairs to be able to help you, as you say that he has done?" |
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Sie parierte meine Zweifel mit äußerstem Geschick. |
She met my difficulty with the utmost readiness. |
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»Es gab mehrere Herren, die meine traurige Geschichte kannten und sich zusammengetan hatten, um mir zu helfen. Einer war Mr. Stapleton, ein Nachbar und vertrauter Freund von Sir Charles. Er war über die Maßen freundlich, und Sir Charles hat durch ihn von meinen Angelegenheiten erfahren.« |
"There were several gentlemen who knew my sad history and united to help me. One was Mr. Stapleton, a neighbour and intimate friend of Sir Charles's. He was exceedingly kind, and it was through him that Sir Charles learned about my affairs." |
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Ich wusste schon, dass Stapleton zu verschiedenen Gelegenheiten der Almosenpfleger von Sir Charles gewesen war, so dass mir die Ausführungen von Mrs. Lyons glaubhaft erschienen. |
I knew already that Sir Charles Baskerville had made Stapleton his almoner upon several occasions, so the lady's statement bore the impress of truth upon it. |
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»Haben Sie jemals Sir Charles geschrieben, dass sie ihn treffen möchten?« fuhr ich fort. |
"Did you ever write to Sir Charles asking him to meet you?" I continued. |
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Mrs. Lyons wurde rot vor Ärger. |
Mrs. Lyons flushed with anger again. |
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»Wirklich, Sir, das ist eine sehr merkwürdige Frage.« |
"Really, sir, this is a very extraordinary question." |
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»Es tut mir Leid, Madam, aber ich muss Sie das fragen.« |
"I am sorry, madam, but I must repeat it." |
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»Nun, dann ist meine Antwort: Sicher nicht.« |
"Then I answer, certainly not." |
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»Auch nicht am Todestag von Sir Charles?« |
"Not on the very day of Sir Charles's death?" |
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Die Röte war augenblicklich aus ihrem Gesicht gewichen und sie saß leichenblass vor mir. Ihre trockenen Lippen konnten kaum das ›Nein‹ hauchen, das ich eher sah als hörte. |
The flush had faded in an instant, and a deathly face was before me. Her dry lips could not speak the "No" which I saw rather than heard. |
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»Bestimmt täuscht Sie Ihre Erinnerung«, sagte ich. »Ich kann sogar einen Teil Ihres Briefes zitieren. Er lautete: ›Ich flehe sie an, da Sie ein Gentleman sind, diesen Brief zu verbrennen und um zehn Uhr am Tor zu sein‹.« |
"Surely your memory deceives you," said I. "I could even quote a passage of your letter. It ran 'Please, please, as you are a gentleman, burn this letter, and be at the gate by ten o'clock.'" |
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Einen Moment lang glaubte ich, sie würde ohnmächtig, doch mit äußerster Anstrengung bekam sie sich wieder in ihre Gewalt. |
I thought that she had fainted, but she recovered herself by a supreme effort. |
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»Gibt es denn keinen Gentleman mehr?« keuchte sie. |
"Is there no such thing as a gentleman?" she gasped. |
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»Sie tun Sir Charles Unrecht, er hat den Brief verbrannt, aber manchmal ist ein Brief auch dann noch lesbar, wenn er verbrannt wurde. Geben Sie nunmehr zu, ihn geschrieben zu haben?« |
"You do Sir Charles an injustice. He did burn the letter. But sometimes a letter may be legible even when burned. You acknowledge now that you wrote it?" |
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»Ja, ich habe ihn geschrieben«, rief sie und schüttete ihr Herz in einem Strom von Worten aus. »Ich habe ihn geschrieben. Warum sollte ich es leugnen? Ich habe keinen Grund, mich dafür zu schämen. Ich wollte, dass er mir hilft. Ich war der Ansicht, durch ein Gespräch könnte ich seine Hilfe erlangen, daher bat ich ihn, mich zu treffen.« |
"Yes, I did write it," she cried, pouring out her soul in a torrent of words. "I did write it. Why should I deny it? I have no reason to be ashamed of it. I wished him to help me. I believed that if I had an interview I could gain his help, so I asked him to meet me." |
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»Aber warum zu solcher Stunde?« |
"But why at such an hour?" |
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»Weil ich gerade erst erfahren hatte, dass er im Begriff war, nach London zu fahren, und möglicherweise einige Monate lang abwesend sein würde. Es hatte seinen Grund, warum ich nicht früher dort sein konnte.« |
"Because I had only just learned that he was going to London next day and might be away for months. There were reasons why I could not get there earlier." |
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»Aber warum eine Verabredung im Garten an Stelle eines Besuchs im Haus?« |
"But why a rendezvous in the garden instead of a visit to the house?" |
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»Sind Sie der Meinung, eine Dame könnte um diese Uhrzeit einen Junggesellen allein in seiner Wohnung aufsuchen?« |
"Do you think a woman could go alone at that hour to a bachelor's house?" |
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»Nun, was ist passiert, als Sie dort ankamen?« |
"Well, what happened when you did get there?" |
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»Ich bin nie hingegangen.« |
"I never went." |
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»Mrs. Lyons!« |
"Mrs. Lyons!" |
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»Nein, ich schwöre Ihnen bei allem, was mir heilig ist, ich bin nie hingegangen. Etwas ist mir dazwischen gekommen.« |
"No, I swear it to you on all I hold sacred. I never went. Something intervened to prevent my going." |
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»Und was war das?« |
"What was that?" |
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»Dabei handelt es sich um eine persönliche Angelegenheit, von der ich Ihnen nicht erzählen kann.« |
"That is a private matter. I cannot tell it." |
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»Sie geben also zu, dass Sie mit Sir Charles eine Verabredung zu eben jener Stunde und an eben jenem Ort hatten, wo er gestorben ist, aber Sie bestreiten, die Verabredung eingehalten zu haben.« |
"You acknowledge then that you made an appointment with Sir Charles at the very hour and place at which he met his death, but you deny that you kept the appointment." |
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»Das ist die Wahrheit.« |
"That is the truth." |
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Wieder und wieder nahm ich sie ins Kreuzverhör, doch kam ich über diesen Punkt nicht hinaus. |
Again and again I cross-questioned her, but I could never get past that point. |
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»Mrs. Lyons«, sagte ich, als ich mich nach diesem langen und unbefriedigendem Verhör erhob, »Sie laden eine sehr große Verantwortung auf sich und bringen sich in eine unangenehme Lage, wenn Sie nicht reinen Tisch machen hinsichtlich allem, das Sie wissen. Wenn ich mich gezwungen sehe, die Polizei einzuschalten, werden Sie feststellen, wie ernsthaft Sie sich selbst belasten. Wenn Sie so unschuldig sind, warum haben Sie dann zuerst abgestritten, Sir Charles an jenem Tag einen Brief geschrieben zu haben?« |
"Mrs. Lyons," said I, as I rose from this long and inconclusive interview, "you are taking a very great responsibility and putting yourself in a very false position by not making an absolutely clean breast of all that you know. If I have to call in the aid of the police you will find how seriously you are compromised. If your position is innocent, why did you in the first instance deny having written to Sir Charles upon that date?" |
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»Weil ich fürchtete, dass falsche Schlüsse daraus gezogen werden könnten und ich in einen Skandal verwickelt würde.« |
"Because I feared that some false conclusion might be drawn from it and that I might find myself involved in a scandal." |
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»Und warum war Ihnen so daran gelegen, dass Sir Charles den Brief verbrannte?« |
"And why were you so pressing that Sir Charles should destroy your letter?" |
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»Wenn Sie den Brief gelesen haben, dann wissen Sie warum.« |
"If you have read the letter you will know." |
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»Ich habe nicht gesagt, dass ich den ganzen Brief gelesen habe.« |
"I did not say that I had read all the letter." |
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»Sie haben daraus zitiert.« |
"You quoted some of it." |
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»Ich habe das Postskriptum zitiert. Wie ich sagte, war der Brief verbrannt worden und nicht vollständig lesbar. Ich frage Sie noch einmal, warum es für Sie so wichtig war, dass Sir Charles den Brief verbrannte, den er am Tage seines Todes erhalten hatte.« |
"I quoted the postscript. The letter had, as I said, been burned and it was not all legible. I ask you once again why it was that you were so pressing that Sir Charles should destroy this letter which he received on the day of his death." |
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»Das ist eine sehr persönliche Angelegenheit.« |
"The matter is a very private one." |
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»Ein Grund mehr, warum Sie eine öffentliche Untersuchung vermeiden sollten.« |
"The more reason why you should avoid a public investigation." |
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»Nun gut, ich werde es Ihnen sagen. Wenn Sie von meinem unglücklichen Schicksal gehört haben, werden Sie wissen, dass ich überstürzt geheiratet und Grund dazu hatte, dies zu bedauern.« |
"I will tell you, then. If you have heard anything of my unhappy history you will know that I made a rash marriage and had reason to regret it." |
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»Insoweit bin ich informiert.« |
"I have heard so much." |
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»Mein Leben war eine einzige Flucht vor einem Ehemann, den ich verabscheute. Das Gesetz ist auf seiner Seite und jeden Tag kann ich mit der Möglichkeit konfrontiert werden, dass er mich dazu zwingt, mit ihm zusammenzuleben. Als ich diesen Brief an Sir Charles schrieb, hatte ich gerade erfahren, dass eine gewisse Aussicht für mich bestand, meine Freiheit wiederzuerlangen, sofern ich bestimmte Aufwendungen bestreiten konnte. Es hat mir alles bedeutet – Seelenfrieden, Glück, Selbstachtung – einfach alles! Ich kannte Sir Charles' Großzügigkeit und hoffte, dass er mir helfen würde, wenn er die Geschichte aus meinem eigenen Mund hören würde.« |
"My life has been one incessant persecution from a husband whom I abhor. The law is upon his side, and every day I am faced by the possibility that he may force me to live with him. At the time that I wrote this letter to Sir Charles I had learned that there was a prospect of my regaining my freedom if certain expenses could be met. It meant everything to me – peace of mind, happiness, self-respect – everything. I knew Sir Charles's generosity, and I thought that if he heard the story from my own lips he would help me." |
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»Aber warum sind Sie dann nicht hingegangen?« |
"Then how is it that you did not go?" |
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»Weil ich in der Zwischenzeit aus einer anderen Quelle Hilfe bekommen hatte.« |
"Because I received help in the interval from another source." |
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»Warum haben Sie dann Sir Charles nicht geschrieben und alles erklärt?« |
"Why then, did you not write to Sir Charles and explain this?" |
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»Das hätte ich getan, hätte ich nicht am nächsten Tag aus der Zeitung von seinem Tod erfahren.« |
"So I should have done had I not seen his death in the paper next morning." |
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Die Geschichte dieser Dame passte in allen Details und keine meiner Fragen war fähig, sie zu erschüttern. Die einzige Möglichkeit zu prüfen, ob sie den Tatsachen entsprach, war herauszufinden, ob sie tatsächlich zum Zwecke der Scheidung entsprechende Schritte gegen ihren Ehemann zur Zeit der Tragödie in die Wege geleitet hatte. |
The woman's story hung coherently together, and all my questions were unable to shake it. I could only check it by finding if she had, indeed, instituted divorce proceedings against her husband at or about the time of the tragedy. |
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Es schien mir unwahrscheinlich, dass sie es wagen würde zu bestreiten, in Baskerville Hall gewesen zu sein, wenn sie wirklich dort gewesen wäre, denn sie hätte eine Kutsche gebraucht, um dort hinzugelangen, und sie hätte nicht vor dem nächsten Morgen in Coombe Tracey zurück sein können. Ein solche Ausflug konnte nicht verheimlicht werden. Es war daher wahrscheinlich, dass sie die Wahrheit sagte oder jedenfalls einen Teil der Wahrheit. Verwirrt und niedergeschlagen kehrte ich zurück. Wieder einmal stand ich vor der unüberwindlichen Mauer, die quer über jeden Weg gebaut zu sein schien, auf welchem ich mich dem Ziel meiner Mission zu nähern suchte. Doch je mehr ich über die Mimik und Gestik jener Dame nachdachte, um so stärker fühlte ich, dass sie etwas vor mir verbarg. Warum sonst hätte sie so blass werden sollen? Warum sträubte sie sich gegen jedes Zugeständnis, bis ich es ihr entrissen hatte? Warum schwieg sie so verbissen über den Tag der Tragödie? Sicher konnte die Erklärung dafür nicht ganz so unschuldig sein, wie sie mich glauben machen wollte. Im Moment kam ich in dieser Richtung nicht weiter, daher musste ich mich der anderen Spur zuwenden, die ich zwischen den Steinhütten auf dem Moor zu suchen hatte. |
It was unlikely that she would dare to say that she had not been to Baskerville Hall if she really had been, for a trap would be necessary to take her there, and could not have returned to Coombe Tracey until the early hours of the morning. Such an excursion could not be kept secret. The probability was, therefore, that she was telling the truth, or, at least, a part of the truth. I came away baffled and disheartened. Once again I had reached that dead wall which seemed to be built across every path by which I tried to get at the object of my mission. And yet the more I thought of the lady's face and of her manner the more I felt that something was being held back from me. Why should she turn so pale? Why should she fight against every admission until it was forced from her? Why should she have been so reticent at the time of the tragedy? Surely the explanation of all this could not be as innocent as she would have me believe. For the moment I could proceed no farther in that direction, but must turn back to that other clue which was to be sought for among the stone huts upon the moor. |
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Doch dies war eine recht unsichere Spur. Das wurde mir deutlich, während ich zurückfuhr und bemerkte, wie Hügel auf Hügel Überreste des alten Volkes aufwies. Barrymores einziger Hinweis besagte, dass der Fremde in einer dieser verlassenen Hütten lebte, und davon lagen hunderte kreuz und quer über das Moor verstreut. Doch wies mir mein eigenes Erlebnis den Weg, hatte ich doch den Mann mit eigenen Augen auf dem Gipfel des Black Tor stehen sehen. Auf diese Stelle wollte ich meine Suche konzentrieren. Von hier aus wollte ich jede Hütte untersuchen, bis ich auf die richtige stieß, und sollte sich der Mann darinnen aufhalten, so würde ich ihn mit meinem Revolver bedrohen und aus seinem eigenen Mund hören, wer er sei und warum er uns so lange Zeit beschattet habe. In Regent Street konnte er uns leicht entkommen, doch in der Einsamkeit des Moores würde ihm das schwer fallen. Sollte ich jedoch die Hütte finden, ohne dass er sich darinnen befände, müsste ich dort auf ihn warten, wie lange es auch dauern sollte, bis er zurückkäme. Er war Holmes in London entwischt. Es wäre wirklich ein Triumph für mich, dort erfolgreich zu sein, wo der Meister versagt hatte. |
And that was a most vague direction. I realized it as I drove back and noted how hill after hill showed traces of the ancient people. Barrymore's only indication had been that the stranger lived in one of these abandoned huts, and many hundreds of them are scattered throughout the length and breadth of the moor. But I had my own experience for a guide since it had shown me the man himself standing upon the summit of the Black Tor. That then should be the centre of my search. From there I should explore every hut upon the moor until I lighted upon the right one. If this man were inside it I should find out from his own lips, at the point of my revolver if necessary, who he was and why he had dogged us so long. He might slip away from us in the crowd of Regent Street, but it would puzzle him to do so upon the lonely moor. On the other hand, if I should find the hut and its tenant should not be within it I must remain there, however long the vigil, until he returned. Holmes had missed him in London. It would indeed be a triumph for me if I could run him to earth, where my master had failed. |
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In der ganzen Angelegenheit hatte sich das Glück immer und immer wieder gegen uns gestellt, doch jetzt endlich kam es mir zu Hilfe, und der Überbringer der guten Nachricht war niemand anderer als Mr. Frankland, der mit seinem grauen Schnurrbart und rotem Gesicht vor seinem Gartentor auf der Landstraße stand, die ich entlang kam. |
Luck had been against us again and again in this inquiry, but now at last it came to my aid. And the messenger of good fortune was none other than Mr. Frankland, who was standing, gray-whiskered and red-faced, outside the gate of his garden, which opened on to the high road along which I travelled. |
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»Guten Tag, Dr. Watson«, rief er mit ungewohnt guter Laune. »Sie müssen ihren Pferden wirklich eine Pause gönnen und hereinkommen, um mit mir ein Glas Wein zu trinken und mich zu beglückwünschen.« |
"Good-day, Dr. Watson," cried he with unwonted good humour, "you must really give your horses a rest, and come in to have a glass of wine and to congratulate me." |
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Nach allem, was ich darüber erfahren hatte, wie er seine Tochter behandelt hat, waren meine Gefühle ihm gegenüber nicht sonderlich freundschaftlicher Natur, doch erschien mir dies eine gute Gelegenheit, Perkins und den Wagen nach Hause zu schicken. So stieg ich aus und sandte Sir Henry die Nachricht, dass ich rechtzeitig zum Abendessen zurückkehren würde. Dann folgte ich Frankland in sein Speisezimmer. |
My feelings towards him were very far from being friendly after what I had heard of his treatment of his daughter, but I was anxious to send Perkins and the wagonette home, and the opportunity was a good one. I alighted and sent a message to Sir Henry that I should walk over in time for dinner. Then I followed Frankland into his dining-room. |
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»Heute ist ein großer Tag für mich, einer, den ich rot im Kalender anstreichen kann«, rief er glucksend. »Ich habe einen doppelten Sieg errungen. Ich werde ihnen in diesem Teil der Welt schon noch beibringen, dass Gesetz Gesetz ist und sie einen Mann vor sich haben, der nicht davor scheut, sein Recht einzufordern. Es ist mir gelungen, freien Durchgang mitten durch den Park des alten Middleton einzuklagen, keine hundert Meter von seiner Haustür entfernt. Was halten Sie davon? Wir werden diese Magnaten schon lehren, dass sie die Rechte der Bürger nicht mit Füßen treten können! Und ich habe erreicht, dass der Wald gesperrt wird, in welchem die Leute von Fernworthy zu picknicken pflegten. Anscheinend glauben diese Leute, dass es kein Eigentumsrecht gibt und sie herumlungern können, wo es ihnen beliebt mit ihrem Wurstpapier und ihren Flaschen. Beide Fälle entschieden, Dr. Watson, und beide zu meinen Gunsten. Einen solchen Tag habe ich nicht mehr erlebt, seit ich Sir John wegen Hausfriedensbruch verurteilen ließ, weil er in seinem eigenen Gehege jagte.« |
"It is a great day for me, sir – one of the red-letter days of my life," he cried with many chuckles. "I have brought off a double event. I mean to teach them in these parts that law is law, and that there is a man here who does not fear to invoke it. I have established a right of way through the centre of old Middleton's park, slap across it, sir, within a hundred yards of his own front door. What do you think of that? We'll teach these magnates that they cannot ride roughshod over the rights of the commoners, confound them! And I've closed the wood where the Fernworthy folk used to picnic. These infernal people seem to think that there are no rights of property, and that they can swarm where they like with their papers and their bottles. Both cases decided, Dr. Watson, and both in my favour. I haven't had such a day since I had Sir John Morland for trespass, because he shot in his own warren." |
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»Aber wie um alles in der Welt haben Sie das fertig gebracht?« |
"How on earth did you do that?" |
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»Lesen Sie das in den Büchern nach, es ist es wert – Frankland gegen Morland, Queen's Bench Court. Ich habe zwar 200 Pfund zahlen müssen, aber ich habe meinen Urteilsspruch bekommen.« |
"Look it up in the books, sir. It will repay reading – Frankland v. Morland, Court of Queen's Bench. It cost me 200 pounds, but I got my verdict." |
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»Hat es Ihnen einen Nutzen gebracht?« |
"Did it do you any good?" |
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»Keinen, Dr. Watson. Ich kann voller Stolz sagen, dass ich kein persönliches Interesse an diesem Fall hatte. Ich handle vollständig aus öffentlichem Interesse heraus. Natürlich habe ich keinen Zweifel, dass die Leute von Fernworthy mein Bild noch heute Nacht auf dem Scheiterhaufen verbrennen werden. Letztes Mal habe ich der Polizei gesagt, sie sollte solche schamlosen Veranstaltungen unterbinden. Die Polizei der Grafschaft ist in einem erbärmlichen Zustand und war nicht in der Lage, mir angemessenen Schutz zukommen zu lassen. Der Fall Frankland gegen die Krone wird die Angelegenheit vor die Öffentlichkeit bringen. Ich habe ihnen bereits erklärt, dass sie ihre Behandlung meiner Person noch zu bereuen haben, und schon haben sich meine Worte bewahrheitet.« |
"None, sir, none. I am proud to say that I had no interest in the matter. I act entirely from a sense of public duty. I have no doubt, for example, that the Fernworthy people will burn me in effigy to-night. I told the police last time they did it that they should stop these disgraceful exhibitions. The County Constabulary is in a scandalous state, sir, and it has not afforded me the protection to which I am entitled. The case of Frankland v. Regina will bring the matter before the attention of the public. I told them that they would have occasion to regret their treatment of me, and already my words have come true." |
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»Wie das?« fragte ich. |
"How so?" I asked. |
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Der alte Mann setzte eine schlaue Miene auf. |
The old man put on a very knowing expression. |
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»Weil ich ihnen verraten könnte, was sie für ihr Leben gern wissen möchten; aber nichts kann mich veranlassen, diesen Lumpen auf irgendeine Weise zu helfen.« |
"Because I could tell them what they are dying to know; but nothing would induce me to help the rascals in any way." |
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Die ganze Zeit hatte ich nach einer Entschuldigung gesucht, um seinem Klatsch zu entkommen, doch nun war ich neugierig, mehr zu erfahren. Inzwischen war ich mit dem widerspenstigen Charakter des alten Sünders vertraut genug, um zu wissen, dass jedes zu offensichtliche Anzeichen meines Interesses ihn am sichersten davon abbringen würde, mir weitere Vertraulichkeiten zu erzählen. |
I had been casting round for some excuse by which I could get away from his gossip, but now I began to wish to hear more of it. I had seen enough of the contrary nature of the old sinner to understand that any strong sign of interest would be the surest way to stop his confidences. |
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»Bestimmt ein Wildererfall«, sagte ich in gleichgültigem Ton. |
"Some poaching case, no doubt?" said I, with an indifferent manner. |
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»Ha, mein Junge, etwas viel Wichtigeres als das! Was halten Sie von dem Sträfling im Moor?« |
"Ha, ha, my boy, a very much more important matter than that! What about the convict on the moor?" |
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Ich fuhr zusammen. »Sie wollen doch nicht sagen, dass Sie wissen, wo er sich versteckt?« rief ich. |
I started. "You don't mean that you know where he is?" said I. |
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»Vielleicht weiß ich nicht genau, wo er ist, aber ich bin ganz sicher, dass ich der Polizei helfen könnte, ihn zu schnappen. Ist Ihnen denn noch nie der Gedanke gekommen, dass man einen Mann am einfachsten fängt, indem man herausfindet, woher er seine Nahrung bekommt, und diese Spur zu ihm zurückverfolgt?« |
"I may not know exactly where he is, but I am quite sure that I could help the police to lay their hands on him. Has it never struck you that the way to catch that man was to find out where he got his food, and so trace it to him?" |
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Er schien sicherlich der Wahrheit auf unangenehme Weise nahe gekommen zu sein. »Kein Zweifel«, sagte ich, »aber woher wissen Sie, dass er sich noch im Moor aufhält?« |
He certainly seemed to be getting uncomfortably near the truth. "No doubt," said I; "but how do you know that he is anywhere upon the moor?" |
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»Weil ich mit eigenen Augen den Boten gesehen habe, der ihm das Essen bringt.« |
"I know it because I have seen with my own eyes the messenger who takes him his food." |
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Ich begann mir Sorgen um Barrymore zu machen. Diesem boshaften alten Prozesshansel ausgeliefert zu sein sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Doch seine nächste Bemerkung nahm mir eine Last von der Seele. |
My heart sank for Barrymore. It was a serious thing to be in the power of this spiteful old busybody. But his next remark took a weight from my mind. |
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»Sie werden überrascht sein zu hören, dass sein Essen von einem Kind gebracht wird. Jeden Tag sehe ich es durch das Teleskop auf meinem Dach. Es nimmt denselben Weg zur selben Stunde, und wohin sonst sollte es wohl gehen außer zu dem entflohenen Sträfling?« |
"You'll be surprised to hear that his food is taken to him by a child. I see him every day through my telescope upon the roof. He passes along the same path at the same hour, and to whom should he be going except to the convict?" |
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Das war wirklich ein Glücksfall! Und doch unterdrückte ich jeden Anschein von Interesse. Ein Kind! Barrymore hatte erzählt, dass unser Unbekannter von einem Jungen beliefert wurde. Frankland war auf seine und nicht auf die Fährte des Sträflings gestoßen. Wenn ich sein Wissen aus ihm herausbekäme, könnte es mir eine lange und mühevolle Suche ersparen. Meine stärksten Trümpfe waren offensichtlicher Unglaube und Gleichgültigkeit. |
Here was luck indeed! And yet I suppressed all appearance of interest. A child! Barrymore had said that our unknown was supplied by a boy. It was on his track, and not upon the convict's, that Frankland had stumbled. If I could get his knowledge it might save me a long and weary hunt. But incredulity and indifference were evidently my strongest cards. |
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»Es scheint mir doch wahrscheinlicher, dass es sich um den Sohn eines Moorschäfers handelt, der seinem Vater das Mittagessen bringt.« |
"I should say that it was much more likely that it was the son of one of the moorland shepherds taking out his father's dinner." |
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Das leiseste Anzeichen von Widerstand provozierte den alten Autokraten. Seine Augen blitzen mich böse an und sein grauer Schnurrbart zitterte wie der einer verärgerten Katze. |
The least appearance of opposition struck fire out of the old autocrat. His eyes looked malignantly at me, and his gray whiskers bristled like those of an angry cat. |
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»Also wirklich, Sir!« rief er und wies mit der Hand über das sich weit erstreckende Moor. »Sehen Sie den Schwarzen Felsturm dort drüben? Gut, sehen Sie den flachen Hügel dahinter mit dem Dornengestrüpp obendrauf? Der steinigste Teil des ganzen Moores. Ist das ein Ort, wo sich aller Wahrscheinlichkeit nach ein Schäfer aufhalten würde? Ihre Vermutung ist völlig absurd, Dr. Watson!« |
"Indeed, sir!" said he, pointing out over the wide-stretching moor. "Do you see that Black Tor over yonder? Well, do you see the low hill beyond with the thornbush upon it? It is the stoniest part of the whole moor. Is that a place where a shepherd would be likely to take his station? Your suggestion, sir, is a most absurd one." |
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Demütig entgegnete ich ihm, dass ich gesprochen hatte, ohne alle Fakten zu kennen. Meine Unterwürfigkeit gefiel ihm und verleitete ihn zu weiteren Offenbarungen. |
I meekly answered that I had spoken without knowing all the facts. My submission pleased him and led him to further confidences. |
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»Sie können sicher sein, Sir, dass ich gute Argumente habe, bevor ich mir ein Urteil bilde. Immer wieder habe ich den Jungen mit seinem Bündel beobachtet. Jeden Tag und manchmal sogar zweimal konnte ich – doch warten Sie, Dr. Watson, täuschen mich meine Augen oder bewegt sich gerade in diesem Moment etwas auf jener Seite des Hügels?« |
"You may be sure, sir, that I have very good grounds before I come to an opinion. I have seen the boy again and again with his bundle. Every day, and sometimes twice a day, I have been able – but wait a moment, Dr. Watson. Do my eyes deceive me, or is there at the present moment something moving upon that hill- side?" |
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Obwohl er sich einige Kilometer entfernt befand, konnte ich doch deutlich einen kleinen dunklen Punkt vom dunklen, grünlich-grauen Himmel unterscheiden. |
It was several miles off, but I could distinctly see a small dark dot against the dull green and gray. |
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»Kommen Sie, Dr. Watson!« rief Frankland und rannte nach oben. »Sie werden es mit eigenen Augen sehen und selbst beurteilen können.« |
"Come, sir, come!" cried Frankland, rushing upstairs. "You will see with your own eyes and judge for yourself." |
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Das Teleskop, ein prächtiges, auf einem Stativ befestigtes Instrument, stand auf dem flachen Dach des Hauses. Frankland schaute hindurch und stieß einen befriedigten Schrei aus. |
The telescope, a formidable instrument mounted upon a tripod, stood upon the flat leads of the house. Frankland clapped his eye to it and gave a cry of satisfaction. |
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»Schnell, Dr. Watson, schnell, bevor er den Hügel überschreitet.« |
"Quick, Dr. Watson, quick, before he passes over the hill!" |
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Dort befand er sich zweifellos, ein schmächtiges Bürschchen mit einem kleinen Bündel auf der Schulter, der sich langsam den Hügel hinauf mühte. Als er den Kamm erreichte, sah ich die zerlumpte, linkische Gestalt sich einen Moment gegen den kalten blauen Himmel abheben. Er schaute sich mit flüchtiger und verstohlener Miene um, als ob er einen Verfolger fürchtete. Dann verschwand er jenseits des Hügels. |
There he was, sure enough, a small urchin with a little bundle upon his shoulder, toiling slowly up the hill. When he reached the crest I saw the ragged uncouth figure outlined for an instant against the cold blue sky. He looked round him with a furtive and stealthy air, as one who dreads pursuit. Then he vanished over the hill. |
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»Nun? Habe ich Recht?« |
"Well! Am I right?" |
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»Sicher, das war ein Junge, der einen geheimen Auftrag zu haben scheint.« |
"Certainly, there is a boy who seems to have some secret errand." |
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»Und was dieser Auftrag ist, kann wohl sogar ein Grafschaftspolizist vermuten. Aber ich werde ihnen nicht ein Wort sagen, und Sie verpflichte ich auch zum Schweigen, Dr. Watson. Kein Wort! Haben Sie verstanden?« |
"And what the errand is even a county constable could guess. But not one word shall they have from me, and I bind you to secrecy also, Dr. Watson. Not a word! You understand!" |
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»Ganz wie Sie wünschen.« |
"Just as you wish." |
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»Sie haben mich schändlich behandelt, schändlich! Wenn im Fall Frankland gegen die Krone die Wahrheit ans Licht kommt, so wage ich zu behaupten, dass ein Aufschrei der Entrüstung durch das Land gehen wird. Nichts wird mich dazu bringen, der Polizei in irgendeiner Weise zu helfen. So wie sie sich um mich gekümmert haben, hätte es ich selbst an Stelle einer Puppe sein können, die diese Lumpen auf dem Scheiterhaufen verbrannt hätten. Sie wollen doch nicht schon gehen, Dr. Watson? Sie werden mir helfen, den Weinkrug zu leeren zu Ehren dieses herausragenden Anlasses.« |
"They have treated me shamefully – shamefully. When the facts come out in Frankland v. Regina I venture to think that a thrill of indignation will run through the country. Nothing would induce me to help the police in any way. For all they cared it might have been me, instead of my effigy, which these rascals burned at the stake. Surely you are not going! You will help me to empty the decanter in honour of this great occasion!" |
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Doch ich widerstand all seinen Bemühungen und brachte ihn auch erfolgreich von der angekündigten Idee ab, mich nach Hause zu begleiten. So lange ich in Sichtweite war, hielt ich mich auf der Straße, dann ging ich quer durchs Moor in Richtung auf den steinigen Hügel, wo der Junge verschwunden war. Alles lief zu meinen Gunsten und ich schwor, dass ich die Chance, die das Schicksal mir zu Füßen gelegt hatte, nicht durch Mangel an Energie oder Ausdauer vertun würde. |
But I resisted all his solicitations and succeeded in dissuading him from his announced intention of walking home with me. I kept the road as long as his eye was on me, and then I struck off across the moor and made for the stony hill over which the boy had disappeared. Everything was working in my favour, and I swore that it should not be through lack of energy or perseverance that I should miss the chance which fortune had thrown in my way. |
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Die Sonne war schon am Untergehen, als ich die Spitze des Hügels erreichte, und die langen Abhänge unter mir waren alle goldgrün auf der einen und schattengrau auf der anderen Seite. Ein leichter Dunst hing über der entferntesten Linie am Horizont, vor welcher sich die fantastischen Umrisse von Belliver und Vixen Tor abzeichneten. Über die gesamte Weite hörte man keinen Ton und sah nicht die geringste Bewegung. Ein großer grauer Vogel, eine Möwe oder ein Brachvogel, stieg in den blauen Himmel hinauf. Er und ich schienen die einzigen Lebewesen zwischen dem Himmelsgewölbe und der Wüstenei darunter zu sein. Die triste Landschaft, das Gefühl der Einsamkeit und das Geheimnisvolle und Dringende meiner Aufgabe ließen mich erschauern. Von dem Jungen war keine Spur zu sehen, doch weit unter mir lag in einer Senke zwischen den Hügeln ein Kreis von alten Steinhütten, und in ihrer Mitte erblickte ich eine mit noch ausreichend erhaltenem Dach, um als Schutz gegen die Unbilden des Wetters zu dienen. Mein Herz machte einen Sprung, als ich es sah. Dies musste die Höhle sein, in welcher der Fremde lauerte. Endlich hatte mein Schritt die Schwelle seines Verstecks erreicht – sein Geheimnis war in meiner Reichweite. |
The sun was already sinking when I reached the summit of the hill, and the long slopes beneath me were all golden-green on one side and gray shadow on the other. A haze lay low upon the farthest sky-line, out of which jutted the fantastic shapes of Belliver and Vixen Tor. Over the wide expanse there was no sound and no movement. One great gray bird, a gull or curlew, soared aloft in the blue heaven. He and I seemed to be the only living things between the huge arch of the sky and the desert beneath it. The barren scene, the sense of loneliness, and the mystery and urgency of my task all struck a chill into my heart. The boy was nowhere to be seen. But down beneath me in a cleft of the hills there was a circle of the old stone huts, and in the middle of them there was one which retained sufficient roof to act as a screen against the weather. My heart leaped within me as I saw it. This must be the burrow where the stranger lurked. At last my foot was on the threshold of his hiding place – his secret was within my grasp. |
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Als ich mich ebenso vorsichtig der Hütte näherte, wie sich Stapleton mit seinem Netz an einen ruhenden Schmetterling anschleichen würde, bemerkte ich zu meiner Genugtuung, dass dieser Platz tatsächlich als Behausung gedient hatte. Ein kaum erkennbarer Pfad führte zwischen den Findlingen zu der zerfallenen Öffnung, die einst als Tür gedient hatte. Drinnen war alles still. Möglicherweise lauerte mir der Unbekannte dort auf oder er trieb sich auf dem Moor herum. Meine Nerven vibrierten vor Abenteuerlust, ich warf meine Zigarette fort, schloss meine Hand um den Revolver, lief flink auf die Tür zu und schaute in die Hütte hinein. Der Platz war leer. |
As I approached the hut, walking as warily as Stapleton would do when with poised net he drew near the settled butterfly, I satisfied myself that the place had indeed been used as a habitation. A vague pathway among the boulders led to the dilapidated opening which served as a door. All was silent within. The unknown might be lurking there, or he might be prowling on the moor. My nerves tingled with the sense of adventure. Throwing aside my cigarette, I closed my hand upon the butt of my revolver and, walking swiftly up to the door, I looked in. The place was empty. |
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Doch gab es eine Reihe von Anzeichen, dass ich nicht auf der falschen Fährte war. Dies war bestimmt der Ort, wo der Mann wohnte. Einige in einen Regenmantel eingerollte Decken lagen auf genau der Steinplatte, auf der die Menschen im Neolithikum geschlummert hatten. Die Asche eines Feuers war unter einem einfachen Herdrost aufgehäuft. Daneben lagen einige Kochwerkzeuge und ein halb gefüllter Wassereimer. Einige leere Dosen zeigten, dass der Ort eine ganze Weile bewohnt worden war, und nachdem sich meine Augen an das dämmerige Licht gewöhnt hatten, sah ich einen Becher und eine halb leere Schnapsflasche in der Ecke. Ein flacher Stein, der sich in der Mitte der Hütte befand, diente als Tisch und auf diesem befand sich ein kleines Stoffbündel – dasselbe, ohne Zweifel, das ich durch das Teleskop auf der Schulter des Jungen gesehen hatte. Es enthielt einen Laib Brot, eine Dose Zunge und zwei Dosen eingelegte Pfirsiche. Nachdem ich es untersucht hatte, wollte ich es wieder hinlegen, als ich plötzlich darunter auf dem Tisch ein Blatt Papier liegen sah, auf dem etwas Handgeschriebenes stand. Ich hob es auf und las fahrig mit einem Bleistift gekritzelt: |
But there were ample signs that I had not come upon a false scent. This was certainly where the man lived. Some blankets rolled in a waterproof lay upon that very stone slab upon which Neolithic man had once slumbered. The ashes of a fire were heaped in a rude grate. Beside it lay some cooking utensils and a bucket half-full of water. A litter of empty tins showed that the place had been occupied for some time, and I saw, as my eyes became accustomed to the checkered light, a pannikin and a half-full bottle of spirits standing in the corner. In the middle of the hut a flat stone served the purpose of a table, and upon this stood a small cloth bundle – the same, no doubt, which I had seen through the telescope upon the shoulder of the boy. It contained a loaf of bread, a tinned tongue, and two tins of preserved peaches. As I set it down again, after having examined it, my heart leaped to see that beneath it there lay a sheet of paper with writing upon it. I raised it, and this was what I read, roughly scrawled in pencil: – |
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Dr. Watson ist nach Coombe Tracey gefahren. |
Dr. Watson has gone to Coombe Tracey. |
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Einen Moment lang stand ich wie vom Donner gerührt, das Papier in der Hand, und überlegte, was diese kurze Mitteilung zu besagen hatte. Offenbar war es nicht Sir Henry, sondern ich, der von diesem geheimnisvollen Mann beschattet wurde. Er war mir nicht selbst gefolgt, sondern hatte einen anderen – vielleicht den Jungen – auf meine Fährte gesetzt und dies war sein Bericht. Wahrscheinlich hatte ich keinen Schritt unternommen, seit ich im Moor angekommen war, der nicht beobachtet und aufgezeichnet worden war. Immer war da dieses Gefühl einer unsichtbaren Macht gewesen, ein fein gesponnenes Netz, mit unendlicher Sorgfalt und Geschick um uns gewoben, uns so sacht festhaltend, dass wir nur in einigen wenigen Augenblicken bemerkt hatten, wie sehr wir tatsächlich in seine Maschen verstrickt waren. |
For a minute I stood there with the paper in my hands thinking out the meaning of this curt message. It was I, then, and not Sir Henry, who was being dogged by this secret man. He had not followed me himself, but he had set an agent – the boy, perhaps – upon my track, and this was his report. Possibly I had taken no step since I had been upon the moor which had not been observed and reported. Always there was this feeling of an unseen force, a fine net drawn round us with infinite skill and delicacy, holding us so lightly that it was only at some supreme moment that one realized that one was indeed entangled in its meshes. |
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Gab es diesen Bericht, so gab es sicher noch andere, also durchsuchte ich die Hütte, doch ich fand keinerlei Spur von irgendetwas anderem dieser Art noch konnte ich irgend einen Hinweis darauf entdecken, welche Absichten der Mann verfolgte, der an diesem seltsamen Platz lebte, oder was für einen Charakter er besaß, abgesehen davon, dass er spartanische Gewohnheiten haben musste und wenig um Komfort besorgt war. Wenn ich an die schweren Regenfälle dachte und mir die klaffenden Lücken des Daches ansah, wurde mir klar, wie stark und unumstößlich das Ziel sein musste, das ihn an diesem ungastlichen Wohnplatz festhielt. War er unser grausamer Feind oder vielleicht doch unser Schutzengel? Ich schwor, dass ich die Hütte nicht verlassen würde, bis ich die Lösung kannte. |
If there was one report there might be others, so I looked round the hut in search of them. There was no trace, however, of anything of the kind, nor could I discover any sign which might indicate the character or intentions of the man who lived in this singular place, save that he must be of Spartan habits and cared little for the comforts of life. When I thought of the heavy rains and looked at the gaping roof I understood how strong and immutable must be the purpose which had kept him in that inhospitable abode. Was he our malignant enemy, or was he by chance our guardian angel? I swore that I would not leave the hut until I knew. |
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Draußen stand die Sonne tief am Horizont und der Westen glühte scharlachrot und golden. Der Himmel spiegelte sich in den rötlichen Flecken der fernen Tümpel im großen Grimpener Moor. Dort sah man die zwei Türme von Baskerville Hall, und in der Ferne markierten Rauchschwaden die Stelle, wo sich das Dorf Grimpen befand. Dazwischen befand sich hinter dem Hügel das Haus der Stapletons. Im goldenen Abendlicht erschien alles sanft, mild und friedlich, doch während ich mich so umschaute, konnte ich das friedliche Bild der Natur nicht nachempfinden, sondern zitterte vor der Unbestimmtheit und dem Schrecken der Unterhaltung, die jede Minute näher rückte. Die Nerven zum Zerreißen gespannt, doch fest entschlossen, saß ich in einer dunklen Nische der Hütte und wartete voll düsterer Geduld auf die Rückkehr ihres Bewohners. |
Outside the sun was sinking low and the west was blazing with scarlet and gold. Its reflection was shot back in ruddy patches by the distant pools which lay amid the great Grimpen Mire. There were the two towers of Baskerville Hall, and there a distant blur of smoke which marked the village of Grimpen. Between the two, behind the hill, was the house of the Stapletons. All was sweet and mellow and peaceful in the golden evening light, and yet as I looked at them my soul shared none of the peace of nature but quivered at the vagueness and the terror of that interview which every instant was bringing nearer. With tingling nerves, but a fixed purpose, I sat in the dark recess of the hut and waited with sombre patience for the coming of its tenant. |
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Und schließlich hörte ich ihn. Von fern ertönte das scharfe Schaben eines Schuhs auf einem Felsen. Dann noch einmal und noch einmal, näher und näher kommend. Ich zog mich in den dunkelsten Winkel zurück, spannte die Pistole in meiner Tasche, entschlossen, mich nicht zu zeigen, bevor ich nicht selbst Gelegenheit hatte, einen Blick auf den Fremden zu werfen. Eine lange Pause zeigte mir an, dass er stehen geblieben war. Dann näherten sich die Schritte wieder und ein Schatten fiel durch die Öffnung der Hütte. |
And then at last I heard him. Far away came the sharp clink of a boot striking upon a stone. Then another and yet another, coming nearer and nearer. I shrank back into the darkest corner, and cocked the pistol in my pocket, determined not to discover myself until I had an opportunity of seeing something of the stranger. There was a long pause which showed that he had stopped. Then once more the footsteps approached and a shadow fell across the opening of the hut. |
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»Welch schöner Abend, lieber Watson«, sagte eine wohlbekannte Stimme. »Ich glaube wirklich, dass es hier draußen viel angenehmer ist als dort drinnen.« |
"It is a lovely evening, my dear Watson," said a well-known voice. "I really think that you will be more comfortable outside than in." |