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Es ist nicht im Sinne unserer Zeit, sich um Erscheinungen wie Böcklin zu kümmern. Auf der Eisscholle des Intellekts treibt der moderne, auf äußere Naturbezwingung gerichtete Europäer ins Nichts. Die seelische Wechselwirkung zwischen Natur und Mensch ist für ihn entweder Aberglaube oder bleibt außerhalb seines Bewußtseins. Sie aber ist es gerade, der Böcklin mit heißem Bemühen und wachsendem Erfolge nachgespürt hat. Was ihm in seinen Bildern an Leben zu verdichten gelang, sollte es nicht die Gespenster überdauern, die von den Wänden unserer Ausstellungen auf uns herabstarren? Noch wollen die Führenden in Kunst und Kritik es nicht wahrhaben, aber man merkt es der Verlegenheit an, mit der sie um eine so verblüffende Schau wie die Baseler Zentenar-Ausstellung herumgegangen sind, daß sie an ihrem Evangelium irre zu werden beginnen. Die zutage getretene Abwehr gegen die Wiederholung auf deutschem Boden ist das Natürlichste von der Welt. Niemand läßt gerne seine Blöße offenbar werden, und teilte er sie mit noch so vielen.
Die fühlend im lebendigen Boden Wurzelnden sind indes noch keineswegs ausgestorben, und für sie ist dieses unzeitgemäße Buch geschrieben, in das eine kleine 1904 erschienene Schrift eingegangen ist, »Der Dichter Arnold Böcklin«.
München, Juni 1927
H. F.
Böcklinwerk der »Photographischen Union«, Verlag der F. Bruckmann A.-G. in München
H. A. Schmid, Beilage zum Böcklinwerk
H. A. Schmid, Arnold Böcklin, sein Leben und sein Schaffen, München 1901
Arnold Böcklin; Festrede, gehalten am 23. Oktober 1897
Adolf Frey, Arnold Böcklin nach den Erinnerungen seiner Züricher Freunde
Albert Fleiner, Mit Arnold Böcklin, Frauenfeld 1915
Fritz von Ostini, Böcklin, Bielefeld und Leipzig 1904
H. A. Schmid, Arnold Böcklin, zwei Aufsätze
[Nachweisungen: pauschale Angabe der verwendeten Quellen. Re.]