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Fünftes Kapitel.
Der Neffe tritt an Stelle des Onkels in die Handlung ein

Etwa eine Stunde später trat der Neffe mit leidlich aufgeheitertem Gesicht wieder in den Saal und fand den Onkel noch immer auf seinem Stuhl vor dem Schreibtisch, ununterbrochen mit der begonnenen Arbeit beschäftigt. Auf dem großen runden Tische stand das Frühstück, dem Frau Dralling auf eigene Verantwortung auch eine Flasche Rothwein zugesellt hatte, und als Paul diese Vorbereitungen bemerkte, warf er der guten Frau einen freundlich dankbaren Blick zu und näherte sich dann dem unbeweglich sitzenden Professor, auf den Frau Dralling schon mit stummem Kopfschütteln gedeutet hatte, dessen Sinn zu enträthseln dem jungen Mann nicht schwer wurde.

So trat er denn hinter den Stuhl des Onkels, legte ihm beide Hände auf die Schultern und sagte laut: »Guten Morgen, Onkel! Nun laß einmal die Arbeit ruhen und nimm mit mir das Frühstück ein. Ich habe einen tüchtigen Weg gemacht, das ganze Gut von einem Ende zum andern belaufen und mir einen recht erfreulichen Appetit mitgebracht.«

Zuerst, als er so plötzlich unterbrochen ward, schaute der Professor mit stieren Augen wie geistesabwesend in die Höhe; als er aber die eben gesprochenen Worte hörte und das freundliche Gesicht seines Neffen sah, begriff er, was vorging, stand sogleich auf und rief ihm herzlich nickend zu:

»Ja, Du hast Recht. Ah, das war einmal tüchtig gearbeitet. So leicht ist es mir lange nicht aus der Feder geflossen: Ha – und auch ich habe Appetit. So komm denn.

– Ach, das ist gut,« setzte er hinzu, als er die Flasche Wein und die beiden Gläser bemerkte. »Die Alte ist vernünftig und weiß, was sich ziemt.«

Beide setzten sich. Frau Dralling blieb hinter dem Stuhl des Professors stehen, so daß dieser ihr Gesicht nicht wahrnehmen, sie selbst aber das des Baumeisters im Auge behalten konnte, welches in einem seltsam lebhaften Glanze strahlte und ihr etwas Gutes zu versprechen schien.

»Also Du hast Dir das ganze Gut besehen?« fragte der Professor nach einer Weile. »Das ist schön. Wie gefällt es Dir?«

Paul lächelte die Dralling verstohlen an und versetzte: »Der neue Pächter wird sich freuen, es in so gutem Stande zu finden. Das Land ist – so viel muß man dem Rentmeister zugestehen – trefflich bestellt, die Feldfrüchte gedeihen und ich bin fest überzeugt, Du kannst Dir den doppelten Pachtzins im nächsten Jahre notiren.«

Der Professor hielt im Kauen inne und sah den also Redenden mit gränzenlosem Erstaunen an, als ob er ihn gar nicht verstanden habe. »Der neue Pächter?« fragte er endlich. »Und den doppelten Pachtzins soll ich notiren? Wie verstehe ich das? Hast Du denn schon einen anderen Pächter, wenn der Rentmeister fortgegangen ist?«

Paul nickte freudig. »Ja, den habe ich glücklicherweise,« sagte er, »und einen recht ordentlichen und zuverlässigen, und Du wirst dem Manne eine Wohlthat erweisen, wenn Du ihm die Stelle giebst, die Dein Bruder Quentin ihm früher schon selbst versprochen hat.«

»Na, das muß ich sagen,« rief der Professor, »Du machst schnelle Fortschritte hier und bringst in einem Tage zu Stande, wozu ich ein paar Monate gebraucht hätte. Wer ist denn der Mann?«

»Das laß für's Erste noch mein Geheimniß sein, lieber Onkel. Ich habe Dir nur einen Wink geben wollen, daß Du bei der einstigen Besetzung der Stelle mich zu Rathe ziehst und nicht etwa dem abziehenden Pächter eine Gunst in dieser Beziehung gewährst, die derselbe möglicherweise von Dir begehren könnte.«

Der Professor schaute seinen Neffen wie verwirrt an, Frau Dralling aber rieb sich die Hände vor Entzücken und nickte mit strahlendem Gesicht dem so seltsam redenden Baumeister zu.

»Das begreife wer kann!« sagte der Professor. »Doch jetzt esse ich. Nachher mehr darüber.«

»Nein,« erwiderte Paul, »darüber noch nicht. Es giebt vor der Hand Wichtigeres zu besprechen und das soll noch heute Morgen vor Tische abgemacht werden. Du hast mir ja Deine Geschäfte übertragen, lieber Onkel, und ich muß Dir beweisen, daß ich eben so schnell handeln kann, wie ich mich rasch dazu entschieden habe.«

»Dralling!« rief der Professor mit drolligem Eifer. »Gießen Sie Wein ein. Ich brauche eine Stärkung, denn mein Begriffsvermögen fängt an schwach zu werden.«

Frau Dralling ließ sich nicht zweimal dazu auffordern. Bald standen die Gläser gefüllt und Paul hielt das seine dem Professor hin, indem er sagte:

»Auf Deine Gesundheit und daß mir mein Unternehmen gelinge!« Und damit trank er das ganze Glas leer und ließ es sich sogleich wieder von der diensteifrigen Wirthschafterin füllen.

Als die beiden Männer aber dem Dargebotenen fleißig zugesprochen und ihren Appetit genügend gestillt hatten, begann Paul von Neuem zu sprechen. »Darf ich jetzt reden, Onkel?« fragte er.

»Ei gewiß, ich brenne nach Deiner Mittheilung, denn Du hast mich neugierig gemacht. Frau Dralling – wir wollen Geschäftssachen besprechen – leben Sie wohl!«

Paul gab ihr einen Wink, daß sie bleiben solle und sagte: »Laß Frau Dralling bei uns, Onkel. Sie ist ja von Allem, was hier vorgegangen ist, unterrichtet und so wird es gut sein, wenn sie im Zuge bleibt und erfährt, was von jetzt an vorgehen soll.«

»Ich bin es zufrieden,« murmelte der Professor mit leichtem Kopfnicken. »Dann mag sie sich einen Stuhl nehmen und auch ein Glas Wein trinken.«

»Den Wein werde ich trinken und danke Ihnen für Ihre Güte; sitzen aber kann ich nicht, ich bin zu unruhig dazu.«

»Dann bleiben Sie stehen, wenn es Ihnen beliebt. Nur machen Sie keine Männerchen hinter mir, wozu Sie immer aufgelegt sind – haha! ich kenne das schon. Nun fange an, Junge, was hast Du mir mitzutheilen?«

Paul nahm eine ernste Miene an, trank noch ein halbes Glas Wein und sagte dann mit ruhigem und überzeugendem Wesen, so daß die Dralling sogleich innerlich aufjauchzte, der Professor dagegen mit jedem Augenblick unruhiger wurde:

»Mein lieber Onkel! Ich habe den Rentmeister Uscan Hummer nun etwas näher kennen gelernt und er hat mich auch seinerseits einen Blick in Deine Verhältnisse thun lassen. Um mein Urtheil über diesen Mann, sei es nun richtig oder falsch, gut oder – nicht gut, handelt es sich in diesem Augenblick noch nicht und so mag dasselbe noch eine Weile auf sich beruhen. Das Gespräch mit ihm über das Testament Deines Bruders und was sich daran knüpft aber hat mir die sichere Ueberzeugung verschafft, daß allerdings hier irgend wo ein Irrthum obwaltet und diesen Irrthum – so nenne ich ihn vor der Hand – will ich jetzt näher beleuchten, nachdem ich mir die ganze Sachlage in aller Ruhe überlegt habe. Also zur Sache jetzt. Ohne allen Zweifel – auch der Rentmeister zweifelt nicht daran – hat Dein Bruder mehr baares Geld hinterlassen, als Du gefunden hast. Zu entdecken, wo das Fehlende geblieben – das soll meine jetzige nächste und hauptsächlichste Aufgabe sein. Ich kann mir bis jetzt nur Folgendes denken. Entweder hat er es irgend Jemanden anvertraut, der noch nicht damit hervorgetreten ist, weil er glaubt, Du habest keine Kunde von seinem Verbleib und er könne es also als gute Beute für sich behalten; oder er hat es hier irgend wo verborgen, wo Du es bis jetzt noch nicht gefunden hast. Bevor wir den ersten Punct in's Auge fassen und weiter verfolgen, wollen wir den zweiten zu erledigen suchen und uns zuerst alle Mühe geben, das etwa hier irgend wo versteckte Geld aufzufinden, womit wir zugleich das Suchen nach dem vermißten ›Büchelchen‹ verbinden, von dessen Verbleib – deß bin ich gewiß – der Rentmeister keine, nein, gar keine Kunde besitzt, obwohl er selbst die Existenz eines solchen höchst wahrscheinlich vorausgesetzt hat.«

»Ah!« rief hier der Professor und zugleich die Dralling aus. »Aber woher weißt Du das?« fragte der Erstere naiv.

»Das laß allein meine Sache sein. Ich habe das Geschäft übernommen und ich werde es nach besten Kräften zu Ende führen. – Wenn jedoch der erste Fall, den wir bis jetzt noch nicht in Erwägung ziehen, vorhanden ist, also das Geld in eines Anderen Händen sich befindet, so bin ich fest überzeugt, daß irgend wo, nicht nur ein Irrthum, sondern sogar ein Betrug, ein unerhörter und ganz gemeiner, aber allerdings sehr schlau verdeckter Betrug obwaltet. Wie gesagt, ich denke noch immer nicht an diesen Betrug, aber doch müssen wir ihn als möglich nebenbei im Auge behalten. Nun hat aber die Sache ihre ganz eigenthümlichen Schwierigkeiten, und die hat vielleicht wider Wissen und gewiß gegen seinen Willen Dein verstorbener Bruder Quentin selbst heraufbeschworen. Entschieden ist, daß er ein Sonderling gewesen und seine ganz besonderen Absichten auf ganz besonderen Wegen verfolgt hat. Seiner eigenen Aussage nach, die er in dem Schreiben an Dich niedergelegt, hat er Niemanden, selbst seinen vertrauten Secretair nicht, mit seinen Geldangelegenheiten bekannt gemacht, und daß dies eine Wahrheit ist, glaube ich ganz zuversichtlich; Hummer wußte also wirklich nichts Gewisses darüber und ihm war weder etwas von jenem Büchelchen noch von der Höhe des baaren Nachlasses bekannt, so lange Dein Bruder lebte. So viel steht fest. Es handelt sich also allein um den Verbleib des vorhanden gewesenen baaren Vermögens. Nun aber ist wiederum Zweierlei möglich. Wie es Dein Bruder in jenem Schreiben verheißen, so hat er Dich vor seinem Ableben von der Höhe seines Vermögens in Kenntniß setzen und Dir zu diesem Zweck das bewußte Büchelchen auf irgend eine Weise in die Hände spielen wollen. Da dies nicht geschehen, so ist nun entweder anzunehmen, daß der Tod ihn überrascht und er seinen Vorsatz also nicht mehr hat ausführen können, oder er hat Dir wirklich durch irgend Etwas den Ort bezeichnet, wo dies Buch liegt, und Du hast dasselbe nur noch nicht entdeckt, da Dir selbst die Bezeichnung jenes Ortes nicht zugegangen ist. Vor allen Dingen müssen wir daher diesen Saal und seine Nebenräume, die Möbel und Papiere darin einer genauen Musterung unterwerfen, denn hier allein hat Dein Bruder sich aufgehalten, für diesen Saal hat er alle seine Sicherheitsvorkehrungen getroffen, hier hat er also auch sein Vermögen verborgen und so wird er auch hier irgend wo das Buch niedergelegt haben. Erst in dem Fall, daß unsere Untersuchung fruchtlos bleibt, was möglich ist und uns nicht bekümmern darf, erst in diesem Fall, sage ich, müssen wir oder muß ich meine Untersuchung auf einen weiteren Kreis ausdehnen, und da, muß ich Dir sagen, habe ich zufällig eine Entdeckung gemacht, die mir von Nutzen sein kann, obgleich ich auch darauf nicht ganz fest fußen und mir zu früh mit einem glücklichen Erfolge schmeicheln will. Alle diese Untersuchungen werden mich einige Tage hinreichend beschäftigen, und erweisen sie sich fruchtlos, dann werde ich ungefähr einen Tag gebrauchen, um einen ausführlichen Bericht zu schreiben, den ich an einen Mann senden will, dem ich vertraue und der mir seinen Beistand im Fall der Noth versprochen hat. Diesen Beistand werde ich in Anspruch nehmen und ehe er mir nicht seinen Rath ausgesprochen hat, werde ich keinen Schritt weiter in der Sache thun. Wozu er aber räth, das werde ich unter allen Bedingungen thun, denn er ist der Mann, dessen Einsicht, Scharfblick und Geschäftskenntniß in Geldsachen von unläugbarem Werth für mich ist. Bist Du mit diesen Vorschlägen einverstanden?«

Während diese Worte ruhig und bedächtig gesprochen wurden, war Frau Dralling allmälig wie eine Purpurrose aufgeblüht und hatte schon lange durch allerhand Zeichen und Geberden ihren Beifall zu erkennen gegeben; der Professor dagegen war sehr ernst geworden, blickte wie eingeschüchtert vor sich nieder, und erst als Paul jene Frage an ihn richtete, sagte er:

»Ach mein Gott, mein Gott, was man doch Alles erleben muß! Also nun geht die Geschichte von Neuem los. Na ja, das habe ich mir denken können. Doch ja, ich habe Dich ja darum hierher beschieden und natürlich, natürlich sollst Du handeln, wie es Dir gut dünkt. Jedoch wäre es mir lieb, wenn wir ohne die Hülfe eines Fremden auskämen – der trägt am Ende noch einmal auf eine gerichtliche Untersuchung an – und davor habe ich ein Grauen, das ich Dir nicht mit Worten beschreiben kann.«

»Für jetzt sind wir noch nicht so weit,« entgegnete Paul lächelnd, »und vielleicht kommen wir ganz ohne sie zum Zweck.«

»Das wäre göttlich, Junge, ja, rein göttlich! O, mache doch, daß Du ohne sie fortkommst – Du weißt nicht, was so eine gerichtliche Untersuchung zu bedeuten hat – und gegen Wen sollte sie denn überhaupt gerichtet werden?«

»Gegen Den,« sagte Paul mit einer selten an ihm wahrnehmbaren Strenge in Miene und Ausdruck, »der das Geld unterschlagen oder Dir auf irgend eine Weise vorenthalten hat, denn nur wenn dies wirklich der Fall wäre, könnte von einer Untersuchung die Rede sein.«

»Na, dann fürchte ich mich noch nicht vor ihr,« rief der Professor, »denn betrogen hat mich gewiß Niemand – so schlecht sind die Menschen nicht – und das ganze Mißverhältniß kann nur auf einem unschuldigen Irrthum beruhen.«

Die Dralling lachte fast laut und selbst Paul stimmte ihr darin bei. Der Professor aber war so von neuer Angst und Sorge mitgenommen, daß er es nicht bemerkte und ganz aus Zerstreutheit ein Glas Wein nach dem andern trank, so daß die Flasche bald leer war.

»Mit der Untersuchung hier im Hause bist Du doch einverstanden?« fragte Paul ihn noch einmal.

»Ei, das versteht sich von selber, mein Junge. Wann willst Du damit beginnen?«

»Gleich heute nach Tisch, und Du brauchst Dich dadurch nicht im Geringsten von Deiner Arbeit abhalten zu lassen. Gieb mir und der Dralling nur die Schlüssel, alles Uebrige ist unsere Sache.«

Der Professor nickte fröhlich. »Da sind sie, die Schlüssel. Thut, was Ihr wollt, aber für heute werde ich wenigstens dabei sein und Dir zeigen, wo ich gesucht und – nichts gefunden habe.«

Frau Dralling konnte es nicht unterlassen, zu Paul heranzugehen und ihm durch Winken und Nicken ihren vollen Beifall zu spenden, da sie es nicht wagte, in Gegenwart ›des alten Mannes‹ die Worte zu sprechen, die ihr an der Seele brannten. Paul aber verstand sie und so war die erste wichtige Verhandlung beendet und der junge Mann ruhte nun ein Stündchen, um sich durch stilles Nachdenken auf seine nächsten Arbeiten vorzubereiten.

Unmittelbar nach Tisch begann die beschlossene Untersuchung und wurde an diesem ersten Tage von den drei Personen ununterbrochen bis zum Anbruch der Dämmerung fortgesetzt. Paul fing nach einem bestimmt vorher festgesetzten Plan in der Bibliothek, und zwar mit dem wichtigsten Theile derselben, mit dem Schreibtisch, an; und bei der Durchstöberung dieses vielfächerigen und inhaltreichen Möbels verfuhr er in einer ganz anderen Weise, als sein Onkel es früher gethan, der bald hier bald da ein Fach aufgezogen, darin herumgekramt und dabei manche Ecke außer Acht gelassen hatte. Der kostbare Schreibtisch war eine Art Cylinderbureau, aber von großem Umfange und mit einer eigenthümlichen inneren Einrichtung versehen. Paul nahm zuerst nach Baumeisterart ganz bestimmte Maaße von seiner Länge, Breite und Tiefe und maß dann die einzelnen Kasten und Fächer ebenfalls, um so den Inhalt des Ganzen zu berechnen und dadurch vielleicht noch auf geheime und bisher verborgene Fächer zu stoßen. Die ihm bekannt gewordenen hatte der Professor zuerst mittelst des ihm vom Secretair gezeigten Mechanismus' geöffnet, außer diesen aber fand sich auch jetzt nach genauster Abwägung der Verhältnisse kein neues vor.

Bei der Untersuchung sämmtlicher herausgenommener Fächer und Kasten ging Paul gleichfalls sehr ruhig und umständlich zu Werke. Jeden einzelnen Gegenstand besichtigte und durchforschte er, wie er auch jedes beschriebene Blättchen Papier und die verschiedenen Notizbücher genau durchlas. Frau Dralling, als sie dem Baumeister erst die Art und Weise abgelauscht, wie er verfuhr, erwies sich ungemein aufmerksam und geschickt im Spüren, und wo ihre Finger und Augen geweilt, da brauchte Paul, das erkundete er sehr bald, die seinigen nicht hinzulenken, da er überzeugt sein konnte, daß der klugen Frau nichts entgangen war. Diese so krittliche Arbeit nahm aber viel Zeit fort und erst als des Professors gewöhnliche Kaffeestunde gekommen, war man kaum mit dem Schreibtisch fertig geworden, der nun als völlig durchforscht betrachtet werden konnte und nichts Wichtiges verrathen hatte, außer daß auch Paul's Augen seinen reichen Inhalt, die vielen goldenen Dosen und sonstige Kleinodien kennen gelernt hatten.

Als man etwas rasch den Kaffee verzehrt, ging es an die einzelnen Bücherschränke, wie sie der Reihe nach standen, und hier wurde von den obersten Regalen an jedes Buch herausgenommen, durchblättert und außerdem jeder Winkel der vielen Schränke besichtigt. Diese Arbeit erwies sich gerade nicht als eine sehr mühselige, aber höchst langweilige, die ebenfalls viel Zeit fortnahm, dennoch wurde sie gewissenhaft zu Ende gebracht. Niemand ermüdete oder gab ein Mißfallen zu erkennen, und so behielt man noch Zeit, die übrigen Gegenstände in der Bibliothek zu untersuchen, die Gemälde von den Wänden zu nehmen, die Uhren, die Vasen, die Unterlagen der Statuen zu durchstöbern, bis endlich in dieser Abtheilung des Saales kein Gegenstand mehr vorhanden war, an dem man nicht seine Pflicht erfüllt hätte.

Erst als die Abenddämmerung hereinbrach, stellte man die Arbeit für heute ein und nun ergingen sich der Professor und Paul noch etwas im Freien, um sich wenigstens an der warmen Frühlingsluft zu erquicken und so der gewohnten Bewegung nicht ganz zu entbehren.

Abends aber saß man etwas verstimmt beisammen, da man sich eingestehen mußte, in der gehegten Hoffnung getäuscht zu sein; allein Paul ermuthigte den Onkel immer wieder, der einen gänzlichen Fehlschlag des Unternehmens prophezeite und Alles schon mit hinreichender Sorgfalt durchforscht zu haben erklärte. Aus diesem Grunde redete ihm auch Paul zu, am nächsten Morgen seinerseits der Untersuchung ferner nicht mehr beizuwohnen, sondern sich lieber mit seiner Arbeit zu beschäftigen, und als der Morgen endlich kam und die Fortsetzung der Nachforschung begann, ließ er sich auch willig finden, am Schreibtisch Platz zu nehmen und seinen Neffen und Frau Dralling allein schalten und walten zu lassen.

Während nun der Professor schrieb und rechnete, nahmen die beiden Anderen den mittleren Saal vor, und hier ging die Untersuchung rascher als am vorigen Tage von Statten, da nicht so viele kleine Gegenstände in Betracht gezogen zu werden brauchten. So war man auch hier bald mit den Gemälden und Spiegeln, den Tischen und Sesseln und allen einzelnen Schränken fertig, und die aufmerksame Frau Dralling kehrte sogar die Teppiche um und durchstöberte die Kamine, ohne jedoch irgend eine Spur, weder von Geld, noch von dem so eifrig begehrten Buche zu finden.

So gelangte man endlich an die dritte Abtheilung des Saales, wo die Gesellschaftstische und das Billard standen, und von hier aus ging man auf den wichtigen Alkoven und seine verschlossenen Räume über, was in der Tiefe desselben bei hellem Kerzenglanz und auf die vorsichtigste Weise geschah; aber auch hier wie an den anderen Orten fand sich nichts vor und Frau Dralling mußte leider von den Lippen des Baumeisters vernehmen, daß er überzeugt sei: das Gesuchte finde sich nicht vor und man werde sich wie bis jetzt auch ferner vergeblich bemühen.

»Ach, mein lieber Herr Paul,« sagte da die von Schweiß triefende Frau, die immer noch einen neuen Trostgrund auffand, »doch nicht so ganz vergeblich, denn nun erst wissen Sie ja bestimmt, daß hier nichts zu hoffen ist, und nun können Sie getrost an den Bericht gehen, von dem Sie gestern gesprochen haben.«

»Ja, das werde ich morgen gewiß thun, Frau Dralling, aber erst kommt der Keller an die Reihe und dann folgen die anderen Gemächer des Hauses, denn ich habe mir vorgenommen, gründlich zu verfahren und nicht eher zu rasten, als bis ich die feste Ueberzeugung gewonnen, daß der erste Theil des ganzen Unternehmens als vollständig gescheitert zu betrachten ist.«

So begab man sich auch in den Weinkeller und hier wurde jede Flasche, so mühselig es war, von ihrem Platze genommen, jede Wand mit Hammer und Zollstock untersucht, aber auch hier wie in den übrigen Gemächern des Hauses, die man an den nächsten Tagen durchforschte, fand sich kein geheimes Behältniß, noch weniger ein Gegenstand vor, der nur die entfernteste Spur von einem Buche oder gar einer Geldkasse geboten hätte.

Ein solches, lange Zeit ohne Unterlaß fortgesetztes vergebliches Suchen pflegt aber nicht nur stets eine große Ermüdung und Abspannung, sondern auch in der Regel eine mehr oder minder große Verstimmung in ihrem Gefolge zu haben. Die Spannung, der Eifer, die Hast wachsen mit jedem Augenblick und die darauf folgende Enttäuschung bedrückt das Gemüth, wie sie auch endlich die ausdauerndste Kraft lähmt und den besten Willen erschlafft. Solches sollte endlich auch Paul an sich verspüren; und um seine Mißstimmung über den so gänzlich verhehlten Zweck die Anderen nicht merken zu lassen, begab er sich am Abend des dritten Tages, während der Professor schon wieder bei den Büchern saß, in den Park, um hier, langsam auf- und abgehend und eine Cigarre rauchend, mit seinen Gedanken über die nun folgende Unternehmung zu Rathe zu gehen.

»Morgen Mittag,« sagte er unter Anderm zu sich, »bin ich mit der Untersuchung ganz fertig, und dann komme ich nicht wieder darauf zurück, sonst wird es eine Arbeit ohne Ende und wir versäumen nur eine kostbare Zeit. Morgen Mittag beginne ich meinen Bericht an Ebelings zu schreiben, und wenn ich recht fleißig bin, hoffe ich bis Abend fertig zu werden, und dann will ich einmal nach der Kugelbaake hinüber und mich noch einmal nach Laurentius Selkirk erkundigen, der mir immer wieder von Neuem einfällt und mir gar nicht mehr aus den Gedanken will. Wenn dieser Mann noch auf Neuwerk ist, und Friede Whistrup wird mir durch den Capitain Haidegge wohl sichere Nachricht darüber verschaffen können, so will ich selbst nach der Insel hinüber, ihn aufsuchen, mit ihm sprechen und – dann werden wir vielleicht wieder neue Anhaltspuncte finden. – Guten Abend, Barker! Na, ist die Tagesarbeit vollbracht?«

Der Gärtner, seine Pfeife rauchend und sein Handwerkszeug auf der Schulter tragend, kam eben langsam durch den Park daher, um sich in das Schloß zu begeben, wo er in den Souterrains, die vielen Dienern früher zur Wohnung gedient, sein Stübchen hatte.

»Ja, Herr van der Bosch,« sagte der alte Mann, indem er seine Pfeife in die Hosentasche stecken wollte, »die Tagesarbeit ist vollbracht und nun will ich mich ruhen, denn ich bin herzlich müde, Guten Abend, Herr!«

»Das glaube ich. Doch laßt Eure Pfeife nicht ausgehen, legt Euer Geräth hier auf den Rasen und begleitet mich ein paar Schritte diesen Gang hinunter, ich möchte mich von Euch noch in einigen Dingen unterrichten lassen.«

Der Alte war sogleich bereit, legte Gießkanne, Harke und Schaufel bei Seite und schloß sich dem jungen Herrn an, der langsam einen offenen Weg hinabwandelte, über dem noch das letzte Abendroth spielte, während die Sonne schon lange in die Fluthen des Meeres gesunken war.

»Barker,« begann Paul seine Rede, »ich habe Vertrauen zu Euch gewonnen. Wodurch und warum, weiß ich selber nicht, aber Ihr scheint mir ein braver, ehrlicher Mann und ein treuer Diener Eures Herrn zu sein. Habe ich mich darin geirrt, mein Freund?«

Der alte Gärtner schaute den so offenherzig Redenden mit einem seltsamen Blick von der Seite an und erwiderte erst nach einer Weile: »Darauf kann ich eigentlich sehr wenig sagen, denn Jedermann, selbst der untreue und unehrliche Diener würde hierauf mit einem Ja dienen; und damit würden Sie ja noch lange keine Bestätigung meiner Aussage erhalten. Wenn Sie mir aber sagen, daß Sie Vertrauen zu mir haben, so freue ich mich sehr, und dann sage ich Ihnen, daß ich es auch zu Ihnen habe und von dem Augenblick an gehabt habe, als ich Sie mit der Frau Wirthschafterin, die auch eine ehrliche Seele ist, neulich daher kommen sah.«

»Ich danke Euch für dieses Geständniß, Barker, und nun biete ich Euch meine Hand. Da habt Ihr sie, und nun wollen wir einen Freundschaftsbund geschlossen haben, der so lange dauern soll, als wir Beide auf Betty's Ruh bleiben.«

»Bleiben Sie denn lange hier?« fragte der Alte neugierig, nachdem er den warmen Händedruck des jungen Mannes nach seiner Weise herzlich erwidert hatte.«

»Ja, Euch will ich es gleich zum Beweise meines Vertrauens sagen, ich werde wahrscheinlich lange Zeit, wenn nicht für immer an Ort und Stelle bleiben.«

»O, das ist mir ja sehr lieb, Herr, und ich wünsche dem Herrn Professor Glück dazu, eine so rasche Hand in seiner Nähe zu haben, die ihm hoffentlich mehr leistet, als hundert fremde Hände, und woran es ihm bisher so sehr gefehlt hat. – Dann wollen Sie in Zukunft das Gut wohl selbst bewirthschaften?« fuhr der alte Mann voll rasch aufblitzender Neugierde fort.

»Das glaube ich wohl nicht, denn dazu gehört Geschick und Erfahrung, und ich besitze leider Beides nicht.«

»Na, das ist übel,« sagte der Alte, »denn wenn Sie es selbst bewirthschafteten, dann würden Sie bald einsehen, daß die jetzige Verpachtung eigentlich nur dummes Zeug ist und daß der Herr Professor sehr Unrecht gethan hat, das ganze große Land für solch einen Firlefanz von Geld an den – den Rentmeister zu verpachten, der auch nicht viel von der Landwirthschaft versteht und Alles seinen Helfershelfern überlassen muß.«

»Er zahlt zweitausend Thaler jährlich – wißt Ihr das wohl?«

»Ja wohl weiß ich das, wie es hier jedes Kind weiß – und wissen Sie denn,« fuhr er energischer fort, »wieviel andere Leute dafür zahlen würden?«

»Nein, das weiß ich nicht, aber ich möchte wohl von Euch etwas Vernünftiges darüber hören.«

Der Gärtner lachte. »Na, das ist hübsch, daß Sie mich zu Rathe ziehen,« sagte er, »und ich will dafür ein ehrliches Wort sprechen. Ich kenne einen Mann, der das Doppelte, ja das Dreifache zahlen würde und doch noch sehr zufrieden wäre, wenn er die Pachtung erhielte – das weiß ich aus seinem eigenen Munde, und er – er hat ein Verständniß davon.«

»Wer ist dieser Mann?« fragte Paul, nun ebenfalls neugierig werdend.

»Das ist der Feuerwärter auf der Kugelbaake – Whistrup ist sein Name. Der ist früher Oekonom in den Vierlanden gewesen und nur durch das Unglück in jenes kleine Amt gekommen.«

»So, so. Also dieser Whistrup ist ein ehrlicher und mit der Landwirthschaft vertrauter Mann?«

Barker hob seine blauen Augen zum Himmel auf, als wolle er den zu seinem Zeugen anrufen. »Na, ob!« sagte er. »Einen ehrlicheren und fleißigeren Menschen giebt es hierin der ganzen Gegend nicht und in seinen Händen wäre das kostbare Land am besten aufgehoben. Das wußte auch wohl der selige Herr, der es ihm gewissermaßen schon versprochen hatte – da aber starb er und – der Rentmeister drängte sich in die erste Reihe vor und – na! es war kein Wunder, daß er den fetten Braten für ein Butterbrod wegschnappte.«

Paul ging gedankenvoll neben dem Gärtner auf und nieder und im Stillen freute er sich, daß er sich in dem braven Whistrup nicht geirrt hatte. »Das sollt Ihr mir nicht vergebens gesagt haben,« versetzte er endlich, »ich werde es nicht vergessen.«

»Nein, Herr, vergessen Sie es nicht. Wenn Sie aber für den Herbst schon den Mann im Auge haben, dann müssen Sie es ihm bald sagen, damit er seine Stelle kündigen kann, die er nicht verlassen darf, bis ein Ersatz für ihn da ist. Und für das erste Jahr müssen Sie auch noch keine zu hohe Pacht von ihm fordern, da er sich ja Alles neu und blank beschaffen muß, und viel baares Geld wird der arme Teufel auch nicht auf der Kante liegen haben.«

»Das ist natürlich und ich werde sehr bald mit meinem Onkel ernstlich darüber reden. Doch ich habe noch eine andere Frage, Barker. Ist Euch auch der Laurentius Selkirk bekannt, der früher als Leibdiener meines verstorbenen Onkels hier im Hause diente?«

»Der Laurentius Selkirk?« rief Barker verwundert. »Na, den werde ich doch wohl näher kennen? Er hat ja zehn Jahre mit mir, Stube an Stube, unter einem Dache gewohnt und ist mit dem seligen Herrn aus Batavia gekommen, wo er ihm schon fünfundzwanzig Jahre treu und redlich gedient hatte.«

»Ja, das weiß ich. Nun erzählt mir einmal von dem Laurentius, ich möchte den Mann auch etwas genauer kennen lernen.«

»Ja, Herr, was kann ich da viel erzählen? Der alte Laurentius ist eine gutmüthige, ehrliche Haut, wie man zu sagen pflegt, nur etwas eingeschüchtert und furchtsam, der an Spuk glaubt, wie kein Anderer, und das ist wahrhaftig auch, glaube ich, der Grund gewesen, daß er das Haus hier, wo er sich einst so wohl gefühlt, Hals über Kopf in der Nacht verlassen hat. Daß aber irgend eine mir unbekannte Teufelei dabei im Spiele ist, lasse ich mir nicht ausreden, und so viel ist wenigstens sicher, daß ihn – den Laurentius meine ich – der da drüben auch auf seinem Gewissen hat.«

»Meint Ihr mit dem da drüben den Rentmeister?«

»Ja wohl, Herr, den meine ich.«

»Aber wie kann er ihn denn auf seinem Gewissen haben?« fragte Paul mit sichtbarer Spannung.

»Nun, ich meine damit, daß der Rentmeister schuld ist, daß der Laurentius so rasch weggelaufen ist; und ganz ohne Noth. Er hat ihn, mit einem Wort, bange gemacht, hat ihm von dem Spuk des seligen Herrn erzählt, hat ihm weisgemacht, daß er umgehe und Gott weiß was er ihm sonst noch vorgelogen hat – und da ist der Laurentius kopfscheu geworden, hat ganz im Stillen seine sieben Sachen zusammengepackt und – fort war er, obgleich der Herr Professor ihn gern behalten hätte, wie er ihm und auch mir selbst gesagt hat, als er die Anderen entließ.«

»So, so!« sagte Paul, wie zu sich selbst. »Und wißt Ihr vielleicht, wohin der Laurentius von hier gegangen ist?«

»Nein, Herr, das weiß ich wirklich nicht,« versetzte der Gärtner nach einigem Besinnen, »obgleich mir bekannt ist, daß er hier irgend wo in der Nähe einen Verwandten haben soll. Aber der da drüben weiß es gewiß, denn als die Untersuchung stattfand – Sie werden ja wohl davon gehört haben – da hatte er ihn gleich bei der Hand, und er, der Rentmeister, meine ich, ist gewiß auch daran schuld, daß der Laurentius so verbiestert war wie ein Schwachköpfiger, und kein Wort sprechen konnte, vor Angst, daß der Geist des seligen Herr ihm in der nächsten Nacht erscheinen, ihn beim Schopf nehmen und mit in sein steinernes Gewölbe ziehen würde.«

»So – und Ihr meint, der Laurentius hätte mehr sagen können, wenn er von dem Rentmeister nicht eingeschüchtert worden wäre?«

Der Gärtner sah sich mißtrauisch nach allen Seiten um und flüsterte dann: »Beschwören kann ich es freilich nicht, aber glauben thue ich es, so wahr mir Gott helfe! Ich wenigstens bin immer überzeugt gewesen, daß Alles, was jetzt hier in Betty's Ruh noch dunkel ist, klar werden könnte, wenn der Laurentius sprechen thäte, wie es ihm um's Herz ist, aber die Furcht vor dem Rentmeister ist in ihm zu groß und der hat ihn ganz im Sack. Gott weiß, wodurch ihm das gelungen ist, aber eine Teufelei steckt, wie gesagt, dahinter, das werde ich bis in mein Grab behaupten, obgleich ich nicht angeben kann, worin sie besteht.«

Paul dachte eine Weile nach, dann sagte er: »Barker, wir sind nun wirklich vertraute Urkunde geworden. Was Ihr mir heute Abend gesagt, soll Niemand erfahren, selbst mein Onkel nicht. Nur werde ich danach handeln, ganz in der Stille; denn, Ihr müßt wissen, es ist meine Absicht – das Dunkel aufzuhellen, welches auf Betty's Ruh liegt, und das werde ich mit allen Kräften versuchen.«

»Haha!« lachte der alte Gärtner laut auf. »Das habe ich Ihnen gleich an der Nase angesehen, als Sie mir neulich da drüben mit der Frau Wirthschafterin entgegen kamen – und die glaubt das auch von Ihnen. Ja, hellen Sie das Dunkel auf; es liegt hier viel davon begraben, und wenn ich etwas beitragen könnte, Licht zu machen, ich wollte es wahrhaftig nicht daran fehlen lassen, denn den guten Willen habe ich dazu, aber freilich – an Kraft gebricht es mir.«

»Ich nehme schon mit dem guten Willen vorlieb, und danke Euch herzlich für Eure Mittheilung. So, jetzt will ich in das Schloß gehen und mir die Sache überlegen.

Wenn ich wieder eine Frage an Euch zu richten habe, werde ich Euch aufsuchen.«

»Na, und ich werde mich immer finden lassen. Und jetzt Gute Nacht, Herr!«

Paul verließ den Alten und begab sich, mit zwei neuen wichtigen Erfahrungen bereichert, in den Saal, wo er den Onkel wieder von dem Schreibtisch loskettete und den Abend mit ihm in mancherlei Gesprächen verbrachte.


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