Paul Gerhardt
Gedichte
Paul Gerhardt

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        Fröhlich soll mein Herze springen
dieser Zeit,
da vor Freud
alle Engel singen.
Hört, hört, wie mit vollen Chören
alle Luft
jauchzt und ruft:
Christus ist geboren!

Heute geht aus seiner Kammer
Gottes Held,
der die Welt
reißt aus allem Jammer.
Gott wird Mensch dir, Mensch, zu gute;
Gottes Kind
das verbindt
sich mit unserm Blute.

Sollt uns Gott nun können hassen,
der uns gibt,
was er liebt
über alle Ma0en?
Gott gibt, unserm Leid zu wehren,
seinen Sohn
aus dem Thron
seiner Macht und Ehren.

Seht, er liegt in seiner Krippen,
ruft zu sich
mich und dich,
spricht mit süßen Lippen:
lasset fahren, liebe Brüder,
was euch quält,
was euch fehlt;
ich bring alles wieder.

Ei so kommt und laßt uns laufen;
stellt euch ein,
groß und klein,
kommt mit großen Haufen!
Liebt den, der vor Liebe brennet,
schaut den Stern,
der uns gern
Licht und Labsal gönnet.

Die ihr schwebt in großem Leiden,
sehet, hier
ist die Tür
zu den wahren Freuden.
Faßt ihn wohl, er wird euch führen
an den Ort,
da hinfort
euch kein Kreuz wird rühren.

Wer sich findt beschwert im Herzen,
wer empfindt
seine Sünd
und Gewissensschmerzen,
sei getrost, hier wird gefunden,
der in Eil
machet heil
auch die tiefsten Wunden.

Die ihr arm seid und elende,
kommt herbei,
füllet frei
eures Glaubens Hände.
Hier sind alle guten Gaben
und das Gold,
da ihr sollt
euer Herz mit laben.

Süßes Heil, laß dich umfangen,
laß mich dir,
meine Zier,
unverrückt anhangen.
Du bist meines Lebens Leben;
nun kann ich
mich durch dich
wohl zufrieden geben.

Ich will dich mit Fleiß bewahren;
ich will dir
leben hier
und mit dir heimfahren.
Mit dir will ich endlich schweben
voller Freud
ohne Zeit
dort im andern Leben.

 


 


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