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II. Mühlviertler Máhrl.

1. Vorspruch.

Geht's aussi in dö ganzi Welt
Und prödigts meini Lehrn!«
Den Áftrag habn dö Jüngá kriagt
Von Christum, unsern Herrn.

Dá Herr is selbá fleißi groast,
Is gwandert ab und zua;
D' Áposteln hat ár áh mitghabt,
Das woaß á Schulábua!

Doh, was bis iatzt koan Mensch nu woaß,
Is das, was i vázöhl;
Und is's nöt wahr: Der Mensch, der's sagt,
Kummt doh nöt glei in d' Höll!

I moan sogar, dá liabi Gott
Hat gar sein Wohlgfalln dran;
Denn, wer'n in dá Nähát suacht,
Is áf dá gschwindern Bahn.

Ummigli is's nöt, dáß dá Herr
In Mühlkreis gwösen wár;
Für oan, der alls vermag und kann,
Is wohl áh dös nöt z'schwár!

Und wer á gradá Michel is,
Der hat sein Hoamát gern;
Und will's wer schänden, kunnt á glei
Á bissel zwidá zwidá, übellaunig. wern.

Und solchi Micheln, Gott sei Dank,
Sán viel in unsán Kroas;
Schon lang vádrießt's ös, dáß má nix
Als Lugn von Mühlkreis woaß.

Dár oan halt's für Siberien
Und schwánnert schwánnert, faselt. von dá Költn;
Dár ander woaß von lautá Berg
Und Grábmá zun dázöhln.

Á drittá macht án Witz und sagt:
Wia Gott dö Welt hat gmacht,
Da hätt er si's bein lötzten Stroaf
Vátan und hiat recht tracht.

Dá Stroaf, das wár dá Mühlkreis gwön;
Drum schaut á heunt nu aus,
Als wár á gar nöt förti worn
Und wurd áh gar nix draus.

Á so wird grödt von unsern Land,
All Dámlang kann's dá gschehn;
Und fragst á so án Spreitzá drum,
So hat á's gar nöt gsehgn!

Er kennt dös ganzi Lándel nöt,
Er woaß nöt, wer dort löbt;
Und gleiwohl macht á 's Mäul nöt zua,
Schimpft fleißi fort und töbt.

Da muaß si doh wer höbn und sagn:
»Jatzt, Brüadál, Zeit is, – heng heng, höre auf.;
Bei uns is's, wann's nöt schenár is,
So schen, als wia bán enk!

Und wer á bissel singá kann,
Der meldt si, wann's eahm kimmt
Und gibt á bissel mehr dázua:
Er woaß schan, wor á's nimmt!

Hofkirchen.

2. Aufstieg nach Pfarrkirchen.

Unsá Herrgott, wannst ás woast,
Is mit'n Pedern häufti groast;
Denn soll oaná d' Welt regiern,
Muaß á's z'erst á weng probiern.

Übá d' Alpen sáns áh gstiegn,
Sehgn á prächtigs Lándl liegn
Und dá Herrgott hat dö Gögnd
Zsamt den Leuteln alln gsögnt.

»Liabá Petrus gib fein acht!
Schau rundumár und betracht:
So á Gögnd und solchi Leut
Kannst nöt finden weit und breit!«

Und dá Petrus reibt si d' Händ:
»Nu! So machá már án End;
Groast und gwandert sán má gnua
Und i gunn má gern á Ruah!«

»O beilei nöt«, ruaft sein Herr,
»Bauást eppá Hütten mehr?
Áf und weitá! Viel is z'tuan,
Vor dá Hand denk nöt ans ruahn!«

Und dá Pedá brummt án Eicht,
Aft váschmerzt á's und nimmt's leicht,
Schupft ön Ranzen hoh in d' Heh,
Geht so schleuni wia váneh.

Allweil gradaus, überzwerg,
Übá Wiesen, Wald und Berg
Tracht á weitá, lauft und lauft,
Steht aft wiedár und váschnauft.

Endli siagt ár áf oanmal
Häufti Wassár unt in Tal:
»Liabá Heiland! tracht má nah;
Schau da abi, siagst ön Bah?

Unsá Jordán, meiná Treu,
Siagt nöbn seiná gar nix glei;
Wiar á Gráberl, dünn und seicht,
Is á, wann má'n recht vágleicht.

Avá der – o mein, o mein –
Kann má da kám übrischrein!
Und dö Toifen, dö'r á hat –
Bitt di gar schen, schau ná grad!«

Und dá liabi Herrgott greint:
»Bist denn nimmá richti heunt?
Machst á Wösn und á Gsaus,
Bist halt allweil obenaus!«

Unsá Herrgott nimmt sein Kload,
Lögt's in 's Wassár öbn und broat,
Sitzt dráf niedár und dá Wind
Tragt'n übri völli gschwind.

Und dá Petrus hinten drein,
Tuat eahm's nachi vollá Pein;
Denn sein Mantel sauft si an –
Nettá kimmt á nu dávan!

Übá d' Leiten gáh und groß groß und naß in der Aussprache reiner Reim.
Muaß á kráxeln wáschelnaß:
»Herr und Moastá, wart má zua,
Kann má nimmá schnaufen gnua!«

Und dá Herrgott reicht eahm d' Hand,
Ziagtn áffi übá d' Wand,
Vollá Güatát, wiar ár is,
Endli stengáns áf á Wies.

Und dá Petrus sitzt si hin:
»Weil i oanmal oanmal, endlich einmal. obmá bi!«
Doh – iatzt schaut ár erst in d' Heh –
Schreit glei wiedár: »Aus is's eh!

I wár obmá, han i gmoant,
Herr, dö Gögnd is doh váboant!
Von dá Leiten klöck klöcken, genug haben. i schan
Und iatzt hängt nu oani dran!«

»Mach ná, Petrus!« ruaft dá Herr,
»Mit dein Zussern zussern, wankelmütig, furchtsam sein. hárbst mi mehr!
Höb ná schleuni deini Füaß
Hast nu viel in dir, drum büaß!«

Wiedá eili geht's in d' Heh,
Übá Acká, Wies und Klee;
Endli kemmáns durch án Wald,
Petrus denkt si: Wird's nöt bald?

Endli, endli geht's schen öbn,
Völli d' Herzen tuat's eahr höbn,
Wald und Bámá treten z'ruck,
»Pederl«, sagt dá Heiland, »guck!«

Und dá Petrus hat iatzt glacht:
»Herr, dö Schenheit und dö Pracht!
Tausend Hügel, tausend Tal
Siag i drunten áf oanmal!

O wia liabli is's nöt da,
Wald und Wiesen wechseln a
Und dö Bácherl wunderviel,
Fast án iadá treibt á Mühl!

Herr, du woaßt ás, sag má's gwiß,
Is das eppá 's Párádies?
Kalt und windi mag's schan sein,
Doh da sind si bald wer drein!«

Und dá Herrgott lacht'n an:
»Na, da hast án Sagá Sagá, Rede. tan!
Freili woaß i 's Párádies,
Avá nöt, dáß's bugli is!«

»Vollá Bugln, vollá Bieg,
Vollá Berg und vollá Stieg
Is's wohl, Moastá, das is klar,
Avá schen is', das is wahr!

Herr und Moastá, laß má's geltn,
Grad wia da, so findt má's seltn!
Und so bitt i, dáß d' mi herst
Und dös Plátzerl sögnst und ehrst!«

»Na, so gilt's!« sagt Jesus Christ,
»Weilst halt gar so kindisch bist,
Will i dár dein Willn dáfülln,
Wirst má doh koan Schlechten spieln!«

»Herr!« sagt Petrus, »wár's nöt schen,
Ság má da á Kirá stehn,
Schaun müaßts in die halbe Welt,
Mach's, i moan, du tuast nöt gfehlt!«

»Hau, mei liabá Petrus, hau,
Wár denn dös á Kirábau?
Glaubst denn wohl, es tát á guat?«
»Mach's«, sagt Petrus, »wann si's tuat!«

»Na, wögn meiná!« sagt dá Herr,
»'s Benzen benzen, hartnäckig bitten. hängst halt nimmermehr;
Avá d' Neugier muaßt dá sparn,
Baut soll's wern in tausend Jahrn!«

»Erst?« fragt Petrus, »das is lang! –
Muaß i warten, wird má bang;
Warum baust ás denn nöt grad,
Warum denn erst gar so spat?«

Und dá Herrgott, voll Geduld,
Sagt: »Mei Petrus, du bist d' Schuld;
Will má wo á Kirá baun,
Muaß már um án Fölsen schaun!

Bist ja selm án Fölsen glei,
Dráf i bau mei Himmelreih;
Avá Kirán baun in Wind
Geht, mei Pederl, nöt so gschwind!«

»Mach's ná föst, dáß haltát wird
Und in Wind nöt feindli gspürt!«
Benzt dá Petrus fort und lacht,
Bis dá Heiland Mittel macht.

So is's gangá, so is's gschehgn,
Dáß má heunt á Kirá sehgn,
Wo má sunst koan Kirá findt;
Z'hechst in Berg und vollá Wind!

Und Pfarrkirá hat má's gnennt,
Is wer, der dös Ort nöt kennt?
Weithin funkelt's von dá Heh,
Trutzt ön Wintá, Wind und Schnee.

Stehst dort obn, dann gib fein acht,
Sagst wia Petrus: uh – dö Pracht:
Tausend Hügel, tausend Tal
Siagst, wann's schen is, alli mal!

3. Datteln, Mandeln und Feigen in Pfarrkirchen.

Will unsern Mühlkroas wer in Wintá bsuachá,
So hoaßt das wahrli Gott den Herrn vásuachá;
Da braucht dá Wintá dritthalb Toal von Jahr –
Und erst in vierten wird dá Summá wahr.

Dá liabi Herr hat's gwißt, drum is á kummá
In Juni erst – um d' Sunniwendten umá,
Gar übá Doanáleitn is á groast, –
Is übel gnua, dös Wögerl, wannst ás woaßt!

Erst neuli han i's klar und deutli bsungá,
Wia Petrus vollá Freud in d' Heh is gsprungá,
Wia guat eahm d' Gögnd hat gfalln und wia dá Herr
Hoch obn Pfarrkirá gründt áf sein Begehr.

Iatzt losts má zua! – I han nu viel zun brichten
Und woaß nu viel so rári Wundágschichten;
Woher i's han – das sag i freili kám –
Ám End dáwisch i's bei dá Nacht in Trám!

Nan – dáß i weitá kimm! – Dort obn sáns gsössen,
Dá Herr und Petrus, habnt nix ghabt zun Össen,
Holzäpfel freili gáb's wohl dort und da.
Nur zwingt eahr Petrus gar koan Gschmah nöt a.

»Iatzt glaub i's gern!« sagt Petrus völli sieri sieri, verdrießlich.,
»Mit'n Párádies da bin i freili irri!
Hiat 's Párádies koan andern Apfel ghabt –
Koan Adam und koan Evá hiat drum gschnappt.

Geh, Herr, du kannst sunst Stoan in Brot váwandeln,
Geh sötz á Gártel her mit Feign und Mandeln
Und bist schan dran, so geht's doh glei in oan:
Kannst áh án Dattelbám wo zuwi loahn!«

»Nátürli!« sagt dá Heiland, »brauchst ná z'schaffen!
Nur wart bis moring fruah und lög di schlafen;
Koan Vögerl rührt si mehr, ös is schan spat
Und alls vágrabt si, was á Nesterl hat.«

Und willi folgt eahm Petrus; suacht á Dickát Dickát, Dickicht.,
Das, wiar á glaubt, si recht zun schlafen schickát,
Tragt unsern Herrgott Moos und Bláttel zsamm
Und lögt si selm aft niedár in Gottsnam!

Um 's Hahnschrein is's! – Der Schroa, der is eahm zwidá!
»So schreit dá dummi Vogel heunt schan wiedá!«
Brummt Petrus laut. »I woaß's nöt, is's má tan angetan.,
Nix gift mi mehr, als her i wo án Hahn!«

Dá guati Heiland schaut'n an großmächti
Und sagt koan Wort, ön Petrus wird's vádächti,
Er rödát gern und traut si doh nöt z' fragn
Und Jesus will von Load und Weh nix sagn!

»Iatzt steh gen áf und laß den armá Vogel«,
So mahnt á'n laut, »schau hin, dort über'n Kogel
Geht d' Sunn her, voll und prächti schauts in 's Land,
Höb d' Augn und guck á bissel umánand!«

»Was sag i denn!« schreit Petrus frisch und heitá
Und hin und her, bal rechts, bal links hin deut á –,
»Wia mächti muaßt wohl sein, Herr Jesás Christ,
Dáß d' über d' Nacht mit'n Wundá förti bist!

Da siag i Bám in Bám, dö greßten Lümmel,
Má glaubt, án iadá strot't á Loch in Himmel.
In Wipfeln siag i Datteln viel und schen –
Da muaß i um án ötlá zuwi gehn!«

Und richti springt á hin, er beutelt schleuni
Und klaubt, was fallt in d' Söck und Kappen eini;
Iatzt kimmt á zruck und schreit: »Herr, iß! Da hast,
Wanns gar sán, beutl i wiedá wo án Ast!«

»Ná!« lacht dá Heiland, »tuas ná selbár össen!
I han koan Eil und bin nöt dráf vásössen.«
Und Petrus nimmt á Dattel, wiar á's hat,
Beißt grimmi drein und überzuckt si grad.

»Pfui Teuxel!« schreit á, »Herr, das is zun fluachá,
Das will i weidá nimmámehr vásuachá!«
Und Jesus sagt: »Das sán ja Tannábám,
I wüßt nöt, wo má da á Dattel náhm!«

»So! Sán das Tannábám?« fragt Petrus eili,
»Dö Zápfen schmöckán weidá ganz abscheuli!
Müaßt's wiedá sein, i náhm, i wüßt nöt was!«
Und fuchti fuchti, zornig. saust ás dani weit in 's Gras.

Dráf gengáns fort und wiedá ganz váwundert
Bleibt Petrus stehn; – er siagt án ötlá hundert
Vázwickti Staudn und brauni Dingá dran
Und denkt si: Hau! Iatzt ruckán d' Mandeln an!

Er schaut voll Gier áf d' Haselstaudná niedá;
»Is das á Mandelgarten?« fragt á wiedá.
»Probier's!« sagt Christus, »beiß glei wiedá dran:
Nuß sáns, nöt Mandeln! Schmier di do nöt an!«

Und Petrus gibt sie zfriedn, vágißt sein Plangá,
Dráf wiedá weitá geht's áf Roan und Angá;
Áf oanmal stengáns vor án Schiebel Buabn.
Dö knotzen áf án Fel und suachen – Ruabn.

»Da guck«, sagt Christus, »siagst dö Schlánkeln hocká?
Dö sán iatzt nettá guat in Feigenbrocká!«
»Was, Feign!« schreit Petrus laut und dráht si um,
»Feign in dár Erd – da haltst mi doh für dumm!«

Da lacht dá liabi Herr und sagt: »Vásteht si!
Feign aus dár Erden grabeln, das dágeht si dágeht si, geht an, ist möglich.;
Denn, wer da Datteln will und Mandelbám,
Den schröckán áh dö Ruabn für Feigen kám!«

Und Petrus kennt's, woher dá Wind hat pfiffen,
Jatzt hat ár endli doh den Zwick Zwick, Finte, Pointe. begriffen
Und sagt: »Gmoant hiat i's freili nöt so schlecht,
Ná troffen nöt – du hast halt allzeit recht!«

Wá nettá nah mein Sinn dá Handel gangá,
Wer wurd denn aft von da nu fortválangá!
Án zweiten Himmel hiat mar áf dár Erd
Und haltát leicht den ersten nimmá wert!

Á so is's zsammgricht und vátoalt áf Erden,
Dáß neamd vágnüagt und neamd vázagt soll werden;
Drum gengán da mir d' Feign und d' Mandeln a,
Und wo si's gnua gibt, san glei d' Schlangen da.

Wo d' Mandeln blüahn, dort brennt oan d' Sunn in Schatten,
Und wo's schen küahl is, will kám 's Troadel graten;
Drum is's má recht und röd áh nix mehr drein:
Wia anerstwo muaß's áh z' Pfarrkirá sein!

4. Putzásdeof.

Putzleinsdorf.

Nomen – Omen!

Just Samstár is's – dá Jud sagt Sábbát –
Da hat dá Herrgott 's Wödá gschaut,
Ob's eppá doh koan Rögn nöt gábát
Und sagt zun Petrus stillvátraut:

»Heunt, Pederl, tán má weitá roasen,
Z' Pfarrkirá tát's áf d' Läng koan guat,
I siag's, dir bringt der Wind nu d' Froasen
Und spörrt dár aus dein hitzigs Bluat!«

»Wann's anerst wögn á Sábbát gehát«,
Moant Petrus, »náhm i 's Ránzerl gern;
Wann wo á linders Lüftel wehát,
So kunnt i wiedá leini wern aufgetaut.

»Jatzt sollst denn doh mein Feirtá kenná!«
Sagt Jesus Christ; »erst morgn wird grast;
Wann wirst di denn in d' Ordnung gwehná,
Dáß d' wiedá was mit'n Sábbát hast!

Mir gengán iatzt von da in d' Niadá;
Gib acht, – ös gibt nöt Wög und Steig,
Ná lautá Bám – á Ries án iadá –
Und wildi Staudn voll Öst und Zweig.«

So schliafens übá Stock und Wurzeln
Und Petrus dráht si nah dá Quer;
Oft is á schan in Umipurzeln
Und allmal fangt'n nu dá Herr.

»Da blieb már alli dámlang hengá«,
Sagt Petrus; »wár i nöt bei dir,
Den ganzen Wald da kunntst má schenká, –
I sötzát doh koan Fuaß nöt vür!«

»Du bist má schan dá rechti Spröchá!«
Sagt Jesus; »z' schenká mechst'n kám?
Ná wart! Ös kimmt á Zeit, wo d' Blöchá
Nu seltsam wern und d' Schindelbám!

Drum will i just den Wald váschenká:
Ön Pfarrá drobn Die Pfründe Pfarrkirchen hat beträchtlichen Waldbesitz. Ein Großteil der bewaldeten Höhe heißt auch »Pfarrwald«., den soll á ghern,
Aft magst von Himmel abádenká
Und schiar á bissel neidi wern!«

So sagt dá Herr und steigt schan wiedá
In d' Niadá abi dur á Láhn Berglehne.
Und Petrus schreit: »O, meini Gliedá –
Wann geht's denn wiedá öbmá, hán?«

Er kriagt koan Antwort. – Voll Gedanká
Is unsá Herr und geht voran;
Und Petrus kann'n kám dáglangá,
Hiet ehntá bal an Scheldá tan.

Da bleibt á stehn, wia jüngst váwichá neulich.,
Z' Pfarrkirá obn; – was gibt's denn a?
Á Viertelstund is guat vástrichá
Und Petrus steht nu allweil da.

Was siagt á denn? – Er rödt koan Wártel
Und schaut begieri áf oan'n Flöck;
Ei ja! Er siagt á Wundergártel
Und kann vor Jubel nimmá wög!

Vor Freuden is á niedágsössen,
Lögt d' Hand vor d' Augn und specht und specht,
Hiet liabá áf'n Herrn vágössen,
Allweil in d' Niadá schaut á gschlecht.

Er kann si gar nöt gnua dágucká;
»Herr«, schreit ár áf, »is dös á Pracht!« –
Áf oanmal tuat á gáh án Zucká,
Wiar eppá wer ön Trám oan'n macht.

Váflogn is alls; – er dráht si umá
Und siagt sunst nix wia Bám in Bám;
Da brummt á laut vor Angst und Kummá:
»Wia gschiacht má denn – is's nár á Trám?«

Da steht dá Heiland föst dánöbn:
»Was hast denn wiedár – is was gschehgn?«
Und Petrus sagt: »Was wollt i göbn,
Kunnt i's nár oanmal wiedá sehgn!«

»So hast was gsehgn?« sagt Jesus lachát,
»Ruck aus – was hat dár denn aft gfalln? –
I kann dár allimal nu nachát
Dö ganzi Landschaft wiedá maln!«

»Á Landschaft freili, liab und prächti,«
Schreit Petrus, »wia 's gelobte Land:
Drimáhdi Dreimähdige Wiesen. Wiesen, 's Vieh schenmechti,
Troad, Klee und Obstbám umánand.

So saubár is dös Ertel gwösen,
So putzt und nett dö ganzi Gschicht,
Wia wann án Engerl mit án Bösen
Á dutzádmal hiat drübágricht
.

Bald öbn, bal wiedá langsam zügi
Und allweil scheu, voran und hint,
Als sagát's: Schau mi an, da lieg i,
Geh, Pederl, mach di zuwá gschwind!

Und links und rechts zwoa weiti Tälá
Und saftigs Fuadá, süaß und lind;
Da derfen d' Leut nix toan wia melá melken.
Und Budá rührn für Haus und Gsind.

Ná triafft má dorten in dá Mitten
Á Gschoppát Häusel arm und schlecht;
Wann doh dö windvádráhten Hütten
Wer anderst zsammárichten mecht!«

»So richts ná selm, du Räsánirá!«
Sagt Christus, »avá roat voneh,
Und bauádst wiedá mehr á Kirá
So bau's nöt wiedá z'hechst in d' Heh.

Und dáß d' di leichtá tuast, sitz niedá
Wia z'erst und schau von da in's Tal:
Aft zoag i dá dö Landschaft wiedá,
Wias wird in tausend Jahrn ámal.«

Und wiedá is dá Wald váschwunden,
Und wiedá ruckt dös Gártel an!
So wundáliabli liegt's schan drunten,
Daß's selm dá Herr nöt laugná kann.

»O Herr«, sagt Petrus, »wann dei Gustá
Nöt anders is als wia dá mein,
So muaß dö Gögnd dös schená Mustá
Von deiná Mustákarten sein!

Ná mecht i gern wia drobn z' Pfarrkirá
Á Haus für di, wo bet't wern soll,
Und aus'n Gártel mitten vürá
Sollt's aussá schaun, aft gfiel's má wohl!«

Und wiar ás gsagt hat, is's schan gmacht áh,
A nettá Turn is áh dábei!
Der glanzt als wiar á Silbátrachtá
Und schaut weit umánand in Gäu.

Und Petrus macht von lautá Freuden
Án Sprung in d' Heh und sagt zun Herrn:
»I woaß, du magst dö Sátz nöt leiden,
Und doh! – Wer sollt nöt springád wern?

Gibt's wo á Nuß, á recht á hörti,
Du zwengst ás áf – wer fragt dánah wer fragt dánah, wie im Handumwenden.; –
Du sagst koan Wártel, d' Gschicht is förti
Du rührst koan Arm und d' Sach is da.

Nár oans nu hiat i, wanns dei Willn is,
I bitt di gar schen, mach áh das!«
Und Jesus sagt: »Wanns zun dáfülln is,
Na sag's, was willst und wia und was?«

Und Petrus sagt: »Feld, Wies und Bámá
Und d' Kirá – alls is nett und gnaun,
Just d' Häuseln sollst nu wöggárámá
Und gschwind á saubers Márktel baun.

Wüßt nöt, warum den Ort dö Hütten
Váschándeln solln, drum han i scharf;
Und derf i di von Herzen bitten,
So bitt i: Moastá, putz áh 's Dorf

Ön Heiland wird dös Betteln zwidá,
Da wirft si Petrus, dáß's was nutzt,
Vor unsern Herrgott bittát niedá,
Der höbt'n schleuni áf und – putzt!

Und gwiß is's, dáß, was der in d' Händ nimmt
Und selbár extri nu traktiert,
Koan anders als á prächtigs End nimmt
Und halt á Moastástückel wird.

Und »Putzásdeof«, so hert má's nenná,
I woaß, dáß dár das Ertel gfallt;
Magst zweidigst umánandá renná;
Á sölchás Plátzel findst nöt bald!

5. Mein Putzásdeof.

Putzásdeof, mein Putzásdeof,
Liabs Hoamátertel, bist nöt zwidá;
So oft i fort von dir mua geh, –
– I kimm mit Freuden wiedá.

Und siag i di vo weiten liegn,
Als wiar án liachten Gartenangá
So ströck i Händ und Finger aus,
Als wollt i di dáglangá!

Du bist koan Stadt und áh koan Deof,
Á Márktel abá, wia koan zweits nöt;
Hübsch kloan is's, kunnt wohl oaná sagn,
Wögn meiná: I bestreit's nöt!

Da gibt's koan Gschroa, koan Rántigkeit Rántigkeit, hoffärtiges Tun.
Und, – sán áh d' Leut oft unterschiedli,
So suacháns dost koan Zank und Streit
Und unterhalten si güatli.

Und gibt's á weng á Mánklerei,
So schickt már um á Burgámoastá;
Wer den vákost, der hat Respekt –
Dá Hiasl-Hánsel hoaßt á.

Zwen Wachtá wachten bei dá Nacht,
Das sán á paar váboanti Helden;
Wann eahr dá Diab ön Mantel stáhl –
Sö táten's nöt vámelden!

Á Kirá habn má, hell und liab,
Dort kann má doh mit Andacht beten;
Drum toan á d' Leut so viel dáfür
Und lassen si nöt neten.

Und erst dös Putzásdeofá Gläut,
Das klingt als wiar á schein Musi,
Wanns läuten, habn dö Altn eahr Freud,
Dö Jungá habnt eahr Gspusi.

Und nöbn dá Kirá steht á Bám,
Án Untier von ár alten Linden Die Marktlinde, das ehemalige Asyl.,
Dort tán si alli Jahr ámal
D' Simándln zsammá finden.

Dánöbn siagst áh á Prangásäuln,
Is dort wer gstanden, is's á Schand gwön;
Á Weibsbild, wann má's hin hat tan,
Is gwiß á recht á Band gwön!

Jatzt siagst dort lautá Mannerleut,
Dort plöderns in án iaden Feirtá;
Oft, wann schan übergstanden is,
Und treibn áh sunst eahr Keitá Ein spezifisch mühlviertlerischer Ausdruck, so viel als: närrisches Zeug treiben.!

Wirtshäusá gáht's dá nettá gnua,
Dö Putzásdeofá muaß recht dürsten,
Fleischhacká habn már áh oan'n da,
Der kann so guat zun Würsten!

Und Bäcká habn már áh á paar,
Und wiar má hert, so wöllns nu mehr wern;
Da wern á meni Semmeln gmacht
Und áh à meni sperr wern!

Heunt bacht dá Streinesbergerböck,
Der hat si mehr bán Wei vágössen;
Sein Fruahstuckbrot kimmt sichár an,
Wann d' Leut 's Mittagmahl össen.

Án Bräuá habn már áh nöt weit,
Der siadt á Bierl dreizehngrádi;
Was brauchen mir á Hátschek-Bier,
Dös Stadtherrngsiff, dös fádi!

Und wer von Bier nix wissen will,
Der kann á Bründlwassá trinká,
In Summá rinnt's wohl freili z' lang
Und tuat á bissel stinká.

Zwoa Kirtá sán in ganzen Jahr,
Das is enk weidá koan Getümmel!
Oan Wástl Wastl, für Hausierer. siagst, oan Zugáböck
Und ön Kohlrábischimmel örtliches gutmütiges Spottwort.!

In Marktspital loschiern mitsamm
Dá Pfeifenmichl und sein Goding Goding, Patin.,
Dánöbn in seiná Offizin
Dá Binder in dá Boding.

Á Rathaus habn már áh á schens,
Dort habn már unsern geistling Herrn drinn,
Dá Markt hat áh sein Kássá dort,
Da herrscht á großi Sperrn drinn.

Und willst án Zugá und Káffee,
Á Pfeifen, odá brauchst án Schwammá:
Mir habn in Markt án Handelsmann
Und nu zwoa laudi Kramá.

Mir habn sogar á Feuerwehr
Und áh á scheni Feuerspritzen,
Ná sollns nöt allweil Sitzung haltn,
Heunt toans schan wiedá sitzen.

Á Musibándá habn már áh,
Dö hat á Trinkhorn, nöt zun sagn;
Sie hat si zu dá Feuerwehr
Als Löschmannschaft iatzt gschlagn.

So sán má gstöllt mir z' Putzásdeof,
Ös faihlt si nix rundumánandá;
Jatzt geht ná 's scheni Wödá a
Und 's Geld und alláhandá!

Mir löbn halt gring und gsund dáhin
Mit den, was uns der Herr hat bschieden,
So lang i Putzásdeofá bin,
So bin i gleiwohl zfrieden.

Und kimm i nu ámal áf d' Welt,
So kimm i mit án ganzen Schübel;
Mir fliagn schnurgrad áf Putzásdeof
Und stiften uns á Stübel.

6. Putzásdeof und 's Bründl.

Wer d' Muadá liabt, der lobt ihr 's Kindl,
Á Muadá kennt koan'n andern Stolz;
Drum rödst von Putzásdeof, röd áh von Bründl,
Án Ertel daustátal liegt's drinn in Holz.

Á bsunders Wásserl kannst dort trinká
Das hilft für d' Gicht und besi Augn,
Muaßt freili á Vátraun und Glaubn mitbringá,
Sonst kann dös bösti Wassá nixi taugn.

Und hilft dá 's Bründl nöt, geh vüri
Án ötlá Schritt, da steht d' Kápelln,
Dort bet und glaub má's gwiß: du bist nöt irri,
Jatzt stehst erst bei dá rechten Gnadenquelln!

Und wer vorbei will nu so schleuni,
Ös ziagt'n eini wanndáwöll;
Und schlagt eahm 's Herz in Leib áh nu so peini,
Er geht nöt lári von der Gnadenstöll.

Brennt d' Hitz in Summá zun Versengá, –
In Bründl spürst nöt halb so viel;
Und blast's in Wintá drunten nöt zun Denká –
In Bründl halt't si allssand mäuserlstill!

Das machán d' Bám dö vieln rundumá,
Dö liabn dös Kirchál nöt zun sagn;
Drum habn si's áh so guat in d' Mitten gnummá
Und mechtens liabár áf'n Armá tragn!

Wia 's Veigerl untá Staudn und Grassát Grassát, Gras.
Steht's drinn und schaut so gschámi drein,
Als wann sie si erst fleißi suachá lassát
Und wollt nu freundli z'erst drum bötn sein.

Von rechts und links kannst zuwi kemmá
Von obn und unt – wiast liabá gehst;
Ná kannst es ehntá nöt in Augnschein nehmá,
Bis d' nöt fast nettá ganz dábei schan stehst.

Dö oanzi Muadákirá drunten
Will 's Techterl áh mit'n Augná schaun
Und rast nöt, bis's nöt hat á Mittel gfundn:
Sie laßt ihrn Turm á wengerl hehá baun.

Von Glockenfenstá schaut iatzt d' Kirá
Um's Techterl aus und kann's dásehgn:
Á bisserl guckt's mit'n Dah von Bámern vürá, –
Iatzt is dá Muadá wiedá leichtá gschehgn.

In aller Fruah, wann's Ave läuten,
Grüaßt 's Müaderl drunten z'erst in Tal;
Aft meldt si 's Techterl schan und ruaft von weiten
Und Gruaß und Ruaf begögnánt allimal!

7. In Bründlholz.

Vorspruch.

Weil d' Sunn so wödáschláchti scheint,
Gehst heunt in 's Bründl badn;
Á Schláferl in án schatting Platz
Wur eppát áh nöt schadn!

So roat i; – pfeif mein Hunderl gschwind
Und roas ön Bründl zua.
– Á Bad is gnummá! – Suachá má
Iatzt áh án Platz für d' Ruah!

Und weilád's weilád's, nachgerade, hernach. lieg i wo in Holz
Und schlaf á weng und trám; –
Da fangán d' Vögerl 's Singá an
Und 's Rauschen d' Tannábám.

»Zwö singst denn nix von Petrus mehr
Und seiná Roas in 's Land?«
Höbt d' Moasen an; »Tua weitá«, schreit
D' Amaxel, »'s is á Schand!«

Und 's Zeiserl flodritzt her zu mir
Und seist má still in d' Ohrn:
»Zwö kimmst denn iatzt so seltn zun uns? –
– Bist eppát anderst worn?«

Und d' Droscheln schreint von weiten her
Und machán mi bráv aus:
»Wo stöckt denn iatzt dein Bründlgsang, –
Wird eppá nix mehr draus?«

Und selm dá Gimpel hat si traut
Und hat sein Köpferl dráht,
Als wollt á sagn: »Was faihlt dá denn
Und bist denn lang nu stád?«

A Waldkánári kimmt áf d' Löst
Und sagt: »Geh, haltn má Rast;
I sing dá's wiedá hoamli vür,
Was d' frei vágössen hast!«

Er dráht sein Köpferl her und hin
Und pfeift so guat und fein,
Dáß alli andern nix mehr rödn –
Und richti fallt's már ein!

Und wiar i's wiedá gfundn han,
– I wüßt nöt, wer má's náhm –
Da fangt dá Wald zun Sausen an, –
– Jatzt rödn gen d' Tannábám!

Von Wipfeln abá rödns má zua
Und deuten mit dö Öst; –
Jatzt han i's wiedá – meiner Seel –
Bin i vágössen gwöst!

Jatzt bin i wiedá mitten drinn
In meiná Petrus-Gschicht;
Und weil's má wiedár eingfalln is,
wird lusti weidá dicht!

Jatzt kinnt's schan kemmá, fragts mi aus –
In Augnblick wir i's sein:
Dá Waldkánári hilft má schan
Und d' Waldbám sagn már ein!

8. Bründl.

('s Waldvögerl woaß's, wia Bad
und Wallfahrt entstanden sán!)

Waldvögerl, iatzt tán már oans singá,
I los los, höre. und du leichst má dein Zung;
Aft kimmt's már in d'Hánd und in d' Fingá,
So dáß i glei d'Födern eintung!

Und 's Vögerl lögt 's Köpferl in d' Seitn,
von Tannábám prödigt's má zua
Und d' Waldkefá summsen und läuten, –
I kann má nöt zualosen gnua.

Sán freili ganz bsunderni Gschichten
Und iabelt iabelt, manchmal. wird áfgschnittn dábei! –
Nan, woaßt: so án Vögerl steht 's Dichten,
Und 's Zuahern án Menschenkind frei.

Von Márktel á kloans Viertelstündl –
– So fangt iatzát 's Waldvögerl an –
Liegt mitten in Wald unsá Bründl,
I sing dár á Máhrl dávan!

Wia Petrus mit'n Herrn von Pfarrkirá
Áf Putzásdeof kemmár is, woaßt;
Dort sáns vo dö Obstgarten vürá
Und weitá gön Sálásbah Sarleinsbach groast.

Á dámischi Hitz zun Váschmachten
Is gwön und Mittagszeit dázua;
Wer kann, tuat ön Schattn zuatrachten
Und gunnt si á bissel á Ruah.

Da sehgns über 's Bergerl in d'Niadá
Á Wáldel voll Tannábám schaun
Und Petrus sagt allsá stoanmüadá:
»Da kunnt má si dani wo haun!«

Dá Heiland dábarmt si halt wiedá:
»Was bist für á schláfrigá Gsöll!
Meintswegn lög di da á weng niedá –
I suach már án anderni Stöll!«

Und während si Petrus án Ungá
Hat ausgsuacht und zuwí wo fallt,
Geht Jesus nu fort in Gedanká
Und findt á stills Wásserl in Wald.

Á Wásserl mit nix zu vágleichá,
So hell is's, so tautröpfelfrisch;
Rund umá sán Waldbám und Sträuchá
Und Stoanfölsen broat wiar á Tisch.

Bal táschelts's ganz muntá, bal trauri,
Bal wurlt's ganz hoamli und müad,
So daß oan'n bal fröhli, bal schauri,
Bal lusti, bal schwármüati wird.

Á so wird's án iadá nu finden,
Án iadá vspürt nu den Gwalt;
Kann's freili koan Mensch nöt dágründen
Und wurd á nu dreimal so alt!

Dá Heiland hat's selm á so gfundn
Und hat si zun Wásserl hingmacht
Und dort á paar oansami Stundn
In Lust und in Schmerzen vábracht.

So maushoamli still is's in Bründl
Und d' Bám traun ön Atn kám z' holn,
Weil's unsán liabn Herrn wiar á Kindl
A kloans bissel einschláfern wolln.

Áh d' Vögerl in Wald lassen 's Singá,
Dá Bámháckel Baumspecht. selbá laßt aus;
Er will heunt koan Lärm nöt vábringá,
Und schliast in sein wurmstichigs Haus.

Da wird unsern Herrgott so güatli;
Dá Schlaf macht eahm d' Augnhöbeln zua,
Just 's Wásserl, das rauscht unermüadli
Und singt'n nu völli in d' Ruah.

Und mitten ön Schlaf wird eahm trámát,
Á Schattn ziagt übá sein Gsicht;
Eahm trámt, dáß á 's Kreuz in d' Hand náhmát
Und wurd áf'n Schädelberg gricht.

Án Augnblick hat's daurt und bei Zeiten
Is 's Gsicht wiedá freundli und liacht!
Er trámt, dáß á mitten in Leiden
Sei heiligi Muadá nu siacht.

Und wias'n nu grüaßt voll Válangá,
Da zuckt's eahm voll Liab in dá Brust,
Und glei sán eahm d' Augn übágangá,
In Trám hat á gwoant unverwußt.

Jatzt findt'n dá Petrus und rennt'n,
Grad hat á si d' Augnár ausgwischt:
Da fallnt á paar Záherl von Händen,
Dö habnt si mit'n Bründel vámischt.

Und seither is's hoalsam, dös Wassá,
Das habnt dö paar Záherl ausgricht;
Von Wean bis áf Linz und áf Passá
Gibt's koan so guats Heilbad für d' Gicht.

Und seit unsá Herrgott in Bründl
In Trám an sein Muadá hat dacht,
Hat gar dö liab Frau mit'n Kindl
Aus'n Bründl án Wallfahrtsort gmacht.

*

Das alls hat má 's Waldvögerl gsungá,
Jatzt fliagt's már áf oanmal dávon;
Am End plagt's á bissel á Hungá,
Kimmt's wiedá, so bind i má's an!

9. Sálásbah.

Á guati Ruah is áh was wert,
Ná woaß má's oft nöt z' schátzen;
Schan gar nöt, wer hübsch hitzi is, –
Den kann's áf d' Läng nöt rátzen.
Und unsá Petrus is áf d' Löst
Alls ehntár als á Labáf Labáf, langweiliger Mensch. gwöst.

Á klebers Eichtel kurze Weile. is á glögn,
Da will eahm nix mehr pássen;
»Dös wár dös Schená«, denkt á si,
»Wann má da d' Zeit vásássen!
Leicht wohl mein Moastá grast grast, ausgerastet. schan is? –
– Na, – fragt má'n halt, aft woaß má's gwiß!«

Und richti taucht á d' Staudn in d' Seit
Und schreit zun Heiland umi:
»Mein Moastá, wannst schan muntá bist,
So tua ma's kund, aft kumm i!«
– Da muaß má freili muntá wern,
Wann's d' Leut so laut wia der begehrn! –

Dá guati Heiland richt si áf
Und sagt: »Du hast ás trábi trábi, eilig.!
Á Stünderl, wár's má nu vágunnt, –
Mein liabá Mann – was gáb i!«
– »So laß mi fort für di áf d' Stehr Stehr, Arbeit von Haus zu Haus.
Und gib á Trümmel Allmacht her!«

Kám sagt's dá Pedá, hat's 'n greut
Sein unvánünftigs Plauschen;
Dá Heiland lacht'n gleichwohl an:
»Na guat, so toan má tauschen!
Dáweil i nu in Bründl bin,
Geh du in 's Weltvábössern hin!

Da nimm den alten Fischerring,
Sunst wird dá 's Ámtel schwieri,
Von links áf rechts muaßt fleißi dráhn,
Aft gengán d' Zeiten vüri;
Án iadá Dráhá macht á Jahr;
Iatzt geh und dáß i Guats dáfahr!«

In oaná Pröll Eile. is Petrus fort,
Er will koan Zeit váschwenden;
Án Ertel hat ár übá d' Heh
Und iatzten is á drenten;
Da siagt á lautá Berg und Tal
Und Fölsenbrockán überall.

»Da liegt á scheni Stráh bánand! –
Das han i doh nia gsehá,
Wia da dá Bodn vánagelt is
Und bin von Gáliläá!«
So schreit ár áf ganz deschpárát,
Er nimmt ön Ring und dráht und dráht!

Er dráht nu lang und wird nix her her werden, herauskommen., –
– Was soll denn das bedeuten?
Dö nemling Stöck – dö nemling Stoan, –
Er kann dö Gögnd nöt reuten!
Wár leicht ön Ringerl nixi dran
Und lassát'n dá Heiland an zum besten halten.?

Er is schan wiedá da bán eahm:
»Da muaßt schan selbá kemmá;
I han má d' Fingá bluati dráht, –
Iatzt kannst dá's selbá nehmá!
I moan, du bringst ás áh nöt weit,
So glehrt, dáß d' bist, so stark und gscheidt!«

Dá Heiland geht eahm richti mit
Und nimmt sein Ringerl wiedá:
»Iatzt, Pederl, zoags: wia hast es gmacht?«
Da schaut dá Petrus niedá, –
Iatzt fallt's eahm erst beiläufi ein,
Sein Dráhá kunnt nöt richti sein!

»Von rechts áf links hast fleißi dráht,
Da gengán árschling d' Zeiten;
Du hast für'n Baurn á Wildnis gmacht,
Den wird koan Mensch beneiden.
Wo nimmt der d' Schneid, der's säubern will?
Der braucht Geduld und das hübsch viel!

Dein Stehrgehn laßt si saubár an! –
Vor Deiná muaßt di schamá!«
»O Herr!« fangt iatzt dá Petrus an,
»I bin voll Angst und Jammá;
Was i den Bauern zsammgricht han,
Das hat koan Feind den andern tan!«

»Di reut's!« sagt Christus, »das is recht,
Wer d' Reu hat, hat á Hirn nu;
Und is áh d' Landschaft ganz vápatzt:
Ös laßt si was tentiern nu:
Mir machán d' Leut recht frumm und bráv,
Aft höbt dös oan das aner áf!

Und nu was soll für d' Leut da gschehgn,
Dámit's dö Gschicht vádauhán:
Sö solln ámal án Döchát Dechant. habn,
Weils á Vágüatung brauhán.
Á paar Káplán ghernd áh dázua,
Strápátzi findens mehr wia gnua.

Dös bössár avá kimmt erst nu
Und das hast Du gar zwögn bracht;
Vádeanst is freili koans dábei;
Ös hat ná d' Dummheit Sögn bracht:
Dö Sálásbäcká kriagnt á Gwicht
Wia neamd: sö b'stimmán 's jüngste Gricht

Und kloanlaut fragt dá Petrus: »Was?
Das kann i gar nöt fassen!«
Und Jesus sagt: »Das wirst dá doh
Begreifli machá lassen!
Dá jüngsti Tag is erst ámal,
Wann öbn und glei sán Berg und Tal
.

Bis dáß dö Leut da förti wern
Mit eahná Rámássuri Durcheinander.,
Geht übán lösten Welttermin
Á scheni Zeit nu duri;
Iatzt siagst, was á vádráhti Tat
Mituntá nu für Folgen hat!«

Vor Jubel springt dá Petrus áf,
Und bußt eahm Ring und Fingá;
Sein Herz is um dö ganzen Stoan,
Dö umálingán, gringá.
» Oans nu!« sagt Jesus, der'n kennt:
» Den Ring kriagst schwerli mehr in d' Händ

10a. Kolláschlag.

Petrus áf dá
»Duschátsedt«, Ludellercherl,
Wald und Kohlágsindt
.

Was is's, mein Liabá? Gehn má gen Gehn má gen, geben wir vielleicht??
Dá Tag is hell und 's Roasen schen,
Koan Lüftel wáht, koan Wölkerl siagst
Und eppá gar was z'schaffen kriagst!«
So rödt dá Herr ön Petrus an
Und richt si schan áf d' Bahn.

»I laß di werkár ahni Ring
Und hilf dá dran, aft is's oan Ding;
I laß di schaun mit meini Augn,
Áf tausend Jahr, das wird dá taugn
Und nu viel weitá, wann di ziemt,
Dáß sunst nix aussá kimmt.«

»Mein Herr!« sagt Petrus, »woaßt ás eh,
Mir tuat dö Gschicht mit'n Ringerl weh,
Válang má weidá gar nix z' toan
Und gángát liabá hoam alloan,
Von Sálásbah bis Názáreth
Als bis in d' Duschátsedt Duschátsedt, eine hochgelegene Ortschaft der Pfarre Kollerschlag.

»Schau, schau! – das wár á Spreitzen das!
Und woaßt von Duschátsedt schan was?
Insámsing Insámsing, vorgeblich. tuast, als hiatst koan Freud,
Und schaust dábei, Gott woaß, wia weit;
Bist eppá gar schan draust in Boarn,
Dáweil má stehnd wia d' Narrn!

Du wirst viel ehntá rebi rebi, munter. wern,
Als d'moanst, und wiedár áfbegehrn!«
Lacht Jesus; »wer di kennt wiar i,
Der ránt ránt, sorgt. si weiters nöt um di,
Jatzt höb ná wiedá 's Binkerl áf,
Nimm d' Füaß in d' Händ und láf!«

Und schneidi holt dá Petrus aus,
Á Stund schan gengáns – nu koan Haus!
Koan Lámperl plärrt, koan Hunderl kallt kallt, bellt.,
Rechts liegt á Woadland, links dá Wald,
Just 's Lercherl meldt si in dá Heh
Und tiaf in Wald drinn 's Reh.

»Dö Lercherl singán anderst da
Und steign in d' Luft – má siagt kám nah!«
Moant Petrus. »Ja!« sagt Jesus dráf,
»Da haltn si d' Ludellercherl áf;
Eahr Ludeln will má bössá gfalln,
Als alli Nachtigalln!

Is koan so süaßláds Gsángelwer,
Kimmt frisch von Vogelherzen her
Und wart nöt erst áf d' Finsternis,
Wo bald á Gsángel troffen is;
Das Vögerl hat án anern Schlag:
Ös ehrt und suacht ön Tag!

In Bergnár is sein Vaterland,
Wo's sumpfi is, dort halt's nöt stand,
Und – (ob eahm áh von Steign nöt graust) –
Schan gar nöt, wo dá Geier haust:
Ganz offen liegt sein Párádies
In Fel und áf dá Wies!

So Pederl! – Wann má plauscht án Eicht,
Wia schnell oan'n da dö Zeit vástreicht!
Jatzt habn má schan dö ganzi Heh,
Wia drent z' Pfarrkirá, woaßt ás eh;
Schau umádum und sags ná frei:
Wia gfallt dá denn dös Gäu?«

»Is schen!« sagt Petrus, »überschen!
Dös Weidá laß i má vágehn
Und wann i schan was z'schaffen hätt,
So wár's wögn derá Duschátsedt!
Der Nam will mir schan gar nöt ein! –
– Geh Moastá, lög di drein!

Nenn's Hochhaus oder Lercherlfel,
Duschátsedt nöt, meinerseel!
Dös Duschátsedt, dös Duschátsedt,
Dáß oan'n dár Áppetit vágeht grob.
Dáß oan dár Áppetit vágeht –
– Váteufelts Duschátsedt!«

»Oho!« sagt Jesus, »schilt ná nöt!
Angschafft is leicht und leicht is grödt;
Was tuast denn aft mit Albernedt lauter Ortschaftsnamen der Pfarre.,
Mit Schröck- und mit dö andern Edt,
Wo d' Säu und d' Füchs eahn Nam herleihgn
Und umánaná steign?

Jatzt hast mit meini Augná gschaut,
Dö habn dá d' Zukunft anvátraut;
Schau wiedá mit dö dein in d' Welt,
So siagst, wia weit's mit'n Urtel fehlt!«
– Áf oanmal fangt's 'n Petrus her:
»Auweh! – da kimmt ä Bär

Und hinten drein á flinká Lux,
Á Wildsau dráf und aft á Fuchs,
Von Hirsch und Wölfen nöt zun rödn:
Das sán dö lötzten Gödn gwön! sind Paten zu dieser Gegend gestanden.
Und erst dá Wald, á Welt voll Bám,
Dáß neamd wohl duri kám!

»Was is denn das? – I siag nöt aus!
Was wird denn aus der Gschicht nu draus?
O, wann i doh á Richtung hätt!
Wo bist denn du, liabs Duschátsedt?
Sán doh dö Viechá schan vorbei? –
– O Heiland, hilf ná glei!«

Da rumpelt eahm á Ruck in d'Nas,
Er wittert von án Feuer was,
Und richti is's á Kohlástatt,
Dö eahm dá Ruck váratn hat,
Án ötlá Schleanzen Schleanzen, Schlingel. mit án Trum
Kienwurzen wácheln um.

Er will si andráhn áf dá Stöll,
Da kimmt á so á schwarzá Gsöll
Und will'n fahá fahá, fangen, ergreifen. – da váschwindt
Dá Wald mit Wild und Kohlágsind,
Sein Herr steht da und stöllt eahm d' Frag:
» Gehst mit áf Kolláschlag

10b. Kolláschlag.

Ön Büaberl sein Wunsch.

»Mir sán Kolláschlögá,
Sán áfgwöckti Leut;
Haben 's Herz áf dá Zung
Und ön Leibel á Schneid!«

So fangán dort abmát
Dö Vierzeiling an;
Mua schaun, ob i deart deart, denn doch. nu
Oan'n zsammbringá kann!

Für 's Mühlviertler Máhrl
Sáns freili schiar z' eng;
Da muaß má's halt ranzen
Und ströckár á wenig!

Dös Gsángel habts ghert
Von dá Kohlástatt int,
Wia dá Herrgott in Pedern
Ganz zsammgschröckti findt.

Kann d' Röd nöt vábringá,
Er náhm si recht zsamm
Und endli kimmt's vürá,
Schen kloan: »In Gottsnam!

In Gottsnam mach má weitá,
Sunst kriag i koan'n Atn;
Á söttáni Gschicht
Kunnt má nettá gnua schadn!

Rám d' Waldviechá wög
Und laß d' Kohlstatt vágehn;
Aft will i mi wiedá
Zun Wandern vástehn.

Ruck d' Zeit wiedá vüri
Á zwoatausend Jahr;
Mein Moastá, i bitt di,
Sunst wird's mit mir gar!«

Á so hat á bötn
Mit áfgröckti Händ;
Und dá Heiland dábarmt si,
Macht wiedár án End.

Schen langsam sáns weitá,
Ös gáng schan schen öbn;
Dá Petrus kann freili
Schiar d' Füaß nu nöt höbn!

Jatzt kimmt nu á Schácherl Schácherl, Wäldchen.,
Aft siacht már in's Tal;
Den Ausblick vágißt
Áh, wer fremd is, nöt bal!

Dá Behmáwald hint
Macht án Sám wiar á Wand;
Erst zügi, aft gáh
Steigt ár an nahánand.

In Wintá schen glitzlád glitzernd.,
In Summá schiar blab,
Als schlagát sein Rad hint
Von Himmel á Pfab Pfau.. –

Und vornaus schen dunkel
Dö Hölzá Wälder. rundum;
Aft Feldá schen liacht,
Wiar án ausgmalni Stubn.

Und mittn drinn liegt
Á langmächtigi Zeil
Von Häusern und Hütten –
I zöhl's nöt á Weil!

Á hunert sán's gwiß
Und á Kirá dábei;
Dö steht in dá Niadá
Und doh nu hübsch frei.

Und á Lüfterl wáht her
Á weng anscharf und frisch;
Ja – da müaßen d' Leut Schneid habn
Und wern wiar á Fisch!

Zun Dröschen und Stoangrabn,
Zun Ackern und Baun;
Und mituntá zun Dreinschlagn –
Wer náhm's denn so gnaun!

Und schlingigi schlingi, nervig. Leut
Sán ön Kaisá sein Freud;
Rekruten gáht's gnua,
Gehst ön Grenzbáchel zua.

Selbst d' Weibáleut wachsen
Viel flinká dáher;
Sö sehgn in dár Arbát
Eahr oanzigi Ehr.

– Jatzt kám i gen z'toifást
In d' Lobhudlerei
Und lassát ön Petrus
Sein Ámtel nöt frei!

Bin selbá dort herworn dort geboren.,
Drum geinát i gern
Und lassát mein Máhrl
Nöt oanheitli wern!

Iatzt gib i dá Födern
Án tüchtingá Ruck
Und greifen má schnell
Áf'n Petrussen zruck!

Der loahnt nöbn á Heiland
Und roat't in dá Gögnd;
Sie kunnt eahm schiar gfalln,
– Wann's nöt schneibt und nöt rögnt! –

Avá toan will á nix,
Áh nix wünschen dázua;
Eahm wár schier nix liabá
Als – 's Össen und d' Ruah!

»Nan! – Hoanbör Heidelbeeren. kannst finden
Und Hollábör Hollunderbeeren. áh;
Zun Schlaf'n gibt's Laubát
Und anderni Stráh.

Wannst moanst, dáß d' ás bist,
Kimm ná nachi in 's Ort,
Dort findst mi«, sagt Jesus
Und is von eahm fort.

Dá Pederl schoppt eini:
»I laß má gen schlaun!
Leicht kunnt ön váloisen,
Ös is nöt zun traun!

Zun Tunkár und Launeln
Is spötá nu Zeit
Und tracht i nöt nachi,
So kimmt á má z'weit!

Á Handvoll nu gnummá! –
Jatzt nachi nöt fäul!«
– Schen blabschwarz sán d' Händ worn
Und anruaßi 's Mäul.

Bán Eck hat án glangt erreicht.,
Wo's ganz öbn eini geht;
Viel Kiná sán umá
Und spieln áf dá Gred Gred, Steinpflaster..

Und wias'n dáblickán,
Da schreins: »dá Maman!«
Und láfen, als sengát's
Schan d' Höll hint, dávan.

»Was habn denn dö Fratzen
Und is das an Art,
Wia má grüaßt?« sagt dá Petrus
Und brummt in sein'n Bart.

Da weist'n dá Heiland
Zun Kramá für d' Tür,
Der hat als án Ausguck
Á Glasfenstá vür.

»Nan, schau á weng eini!«
– Da prallt ár in d' Seit:
»Jatzt wundert's mi nöt,
Dáß dös Gvikárát kleine Volk. schreit.«

Er wischt mit sein'n Tüachel
Und reibt, was á kann,
Aft schreit á zun Schübel:
»So kehrt's wiedár an!

I bin nöt so bes,
Wiar i ausschau, meints ös dürft es glauben.!
Ös sehgt's ja, was d' Schuld hat:
Dös Börössen dös!«

So guat hat á grödt,
Dáß's ganz hoamli sán worn
Und áffikrátscht sáns eahm
Bald hint und bald vorn.

Dá Heiland schaut zua
Und ös gfreut'n dá Saus;
Er rast't ja gern selm
Beir án Kindáherz aus!

Und wiar iatzt á Büaberl
Von Knia abárutscht,
Nimmt's Petrus in d' Händ,
Dáß á's nu á weng hutscht.

Was kann á dafür,
Dáß á's nimmámehr woaß,
Was eahm alls schan begögnt is
Dö Zeit áf dá Roas.

Und dáß á nix toan will,
Nix wünschen dázua:
Ös liagt eahm in Bluat,
Dáß ár anschaffen mua
!

»Begehr was, mein Büaberl,
Für enk mitánand;
I bitt unsán Herrgott,
Der schickt's dur mein Hand.

Ná wünsch enk nöt z'viel,
Wünsch mit Maß und mit Ziel!
Aft párier i dá schan:
Unsá Herrgott hert's an.«

Und dá Herr in dá Seit
Hat eahm gwunkár und deut,
Und 's Büaberl hat traut,
Sagt sein Wunsch her ganz laut:

» Soldatn wölln má wern,
Scheni Liedlen gern hern
Und schen gsund sein bánand,
Iatzten habt's ös allssand

»Übátriebn hast ás nöt!«
Sagt dá Petrus und lacht;
»Deine Leut Leut, Angehörigen. hiaten gwiß
Ganz was anders vürbracht.«

Und dá Heiland, ganz ernst,
Schaut ön Petrus in's Gesicht:
»Der Wunsch is nöt z' widá,
Den 's Büaberl hat dicht!

Den Wunsch will i ehrn
Und Soldaten sollns wern:
Á Soldat, is á bráv,
wögt án großen Herrn áf.

Soldatn brauchst áh du,
Wennst dein Stuhl ámal kriagst;
Von Mühlviertel meldn sö si
Jatzt schan, – das siagst
!

Und Liadá sollns habn
Und á Stimm áh dázua;
Und freun soll si 's Singá
Von spát bis áf d' Fruah; –

Denn 's Liad is á Vögerl,
So alt als wia d' Welt
Und singt von á Zeit,
Wo si gar nix hat gfehlt.

Von Glück singt's ön Menschen
Und nu von viel mehr
Und stöllt áf án Augnblick
Sein Párádies her.

Sáns muntár und gsund
Und rechtschaffen dábei,
So brauháns koan'n Reichtum,
Der schödingt ná glei!

Vádirbt dös guat Herz
Und váwüast ön Vástand
Ruiniert selm ön Magn
Und bringt d' Leut ausánand!

So bhüat di, liabs Büaberl!
Du Petrus tritt an! –
D' Roas geht nu áf Julbá,
Heunt leucht uns dá Man.«

11. Bá dá Grenzbruck.

»Wia wár's denn, mein Petrus, mir schauát'n doh
Nu zerst á weng abi zun Bah,
Dáß d' doh án Begriff von án Grenzwachtá kriagst:
Mit'n Tag sán már eh schan hintnah!«

»Na freili!« sagt Petrus, »du woaßt ás ja eh!
I geh um koan Preis nöt von dir;
Und kámán má weitá nu aussi in 's Boarn,
So kostát i 's boarische Bier!«

So kemmans áf Hanging Hanging, Finanzwachstation hart an der Grenze. und weilád kimmt d' Maut;
Da loahnt á paar Mánderln hibei
Und nehmán schen saubá ön Petrus in d' Mitt,
Der fürchtát si liabá schan glei!

Sein Binkerl muaß abá; sö grabeln grabeln, herumtasten án Eicht
Und fragn um á zollbari War.
»Nan!« sagt á, »da kemmts bei dö Unrechten an,
Mir habn ja nix z'mauten mir zwoar!«

Und weitá sánds gangá, da kimmt iatzt á Bruck
Und druntár á Báchel, nöt kloan,
Dös Wassár hoaßt Ostá, hat Perln in Sand
Und d' Ráná wird draus, wiar i moan.

Á Wappen is rechts und á Wappen is links
Von Brückel áf Holzpfosten gmaln;
Dös oan will án Adler sein, 's aner á Lew, –
Allboad habnt erschröcklichi Kralln:

Und drenten á Kunterl, á Kunterl herent,
Dár oan hat á Tailláhaubn Tellerhaube. tragn,
Dár aner á Mützen, so finstá habns gschaut,
Als hiatens an Heiling dáschlagn.

Dá Petrus will umi, dá Heiland bleibt stehn
Und wiedá wird gschnofelt und gschnürt;
Dá Kunt mit'n Taillá hat's anerst nöt tan,
– Dá Petrus wird streng visitiert.

Iatzt laßt á'n gen aus und dá Petrus will zruck,
Da schinnern klingeln, klirren. á Schlüsseln á paar;
Dá Kunt hat's vánummá und fangt'n bán Ruck:
»Ös habt's da á mautbari War!«

Da reißt si dá Petrus nu glückli von eahm,
Springt umár und schreit'n nu an:
»Dö Schlüssel, dö dráht má koan Mautná nöt aus,
Bin selbár á Mautná, mein Mann!

Und kemmts ámal gangár, ös Boarn, werdt's ös inn,
I kimm enk mit'n Amautná vür:
Ön Rádi müaßt's mauten und 's vielfölti Bier, –
Ná warts, wann i Türstehá wir!«

12. Dá Göd von Schiffl als Schiedsrichtá.

Einleitung zu »Julbá und Peilstoan«.

Bei dö »Schiffeln« Zwei Dörfer, zwischen Peilstein und Julbach gelegen. sánds iatzt gwöst
»Nan, má gengán nimmá weit,
Und dá Heiland sagt áf 's Böst:
Rasten tán má, habn ja Zeit!

Just da aussi nu den Roan
Und má sehgn schan áf Peilstoan
Und án Ertel umigstiegn,
Siagt már áh schan Julbá liegn.«

»Aus is's, Moastá! – Kann nöt gehn,
Kann nöt sitzen, kann nöt stehn,
Kann nöt loahná, kann nöt liegn, –
Seufzen muaß i in oan'n Ding.

Mit dö Gángsteig, dös da habn,
Richtens d' Háxen weidá zsamm;
So á Schwörzár is nöt z' neid'n nicht zu beneiden.,
Muaß von guati Öltern sein!

Jatzt á Fuaßbad wár nöt schlecht! –
Hau – dös Gráberl kimmt má recht,
Meint Gliedá reib i a,
Wart má, Moastá, bin glei da.«

Petrus hascht si, kimmt aft áh,
Suacht á Laubát zun rá Stráh;
Wiar in Bründel richt á's zsamm,
Dáß's á richtigs Lagá habn;

Bet't sein Psaltá gschwind nu her,
Sagt von Müadsein áh nix mehr;
Denn er liegt schan nah dá Leng
Und da trámt eahm – nöt á weng!

Wia wann's sungán sängen. von dá Fern,
Hell und deutli kann á's hern;
Oans singt drenten, oans herent
Und dös Jágeln nimmt koan End Petrus hat mit zwei Rotten nächtlich herumschweifender Burschen zu tun, die sich gegenseitig singend befehden. Der Göd ist die ausmittelnde Person..

Petrus denkt si in sein'n Trám:
Wann doh oaná d' Peitschen náhm
Und vátreibát eahr ön Gspoaß,
Áf dö Schlánkeln hiat i hoaß!

Und iatzt siagt á's: Paar um Paar,
Links von Julbá kimmt á Schar,
Rechts von Peilstoan sáns schan da, –
Nan, das geht uns áh nu a!

Sán ganz friedi mitánand,
Avá denást is's á Schand,
Bei dá Finstern! – und dös Gschroa! –
Nan, was wölln denn iatzt dö zwoa?

Wiar án Ausglei kimmt's má vür,
Ei da wird's aft nimmá schiar!
Richti, kimmt á schan, dá dritt,
Den's eahr gwählt habn aus dá Mitt.

» Hans und Michel«, rödt á's an
Dö zwen Jungá dort hidan,
»Enkán Gödn habt's iatzt bötn
Und so will i für enk rödn.

's Hudeln hudeln, lobpreisen. gfallát koan'n von enk,
Áfschneidn sollt i und nöt zweng
Und á bissel lachá mechts, –
Nan, so stöllts enk links und rechts.

Du, mein Hans, muaßt Julbá sein,
Derfst má ja nöt druntá schrein;
Du, mein Michel, bist Peilstoan,
Kannst áf d' Löst dein Sagá toan!«

13. D' Julbäcká.

Dá Göd singt 's Gsang für drenten:

Liabi Leuteln! Lost's má zua:
Wundern werdts enk weidá gnua!
Denn von Julbá is iatzt d' Röd
Und vázöhln tuat enká Göd.

Liabá Michel, sei ná froh,
Dáß d' geborn bist anderswo
Nöt in Julbá, woaßt ás eh
Mit eahn Stoanfeld in dá Heh!

Grad so wandert 's falschi Geld,
Roast von Julbá wer in d' Welt;
All Leut schrein glei voll Vádruß
»Sáds von Julbá, – Kenimus!« Ein Sprichwort des oberen Mühlkreises.

Iatzt begreif i erst dö Gnad,
Dö dá liabi Herrgott hat!
Wár i Herrgott just án Eicht,
Denán hiat i längst schan gleucht.

Selm da Teufel hat si gschröckt,
Wiar á Julbá hat entdöckt:
»Wár nöt übel! Tát koan guat!
Heut váschütt i dö ganz Bruat.«

Fliagt in 's Behm wiedá zruck,
Nimmt si Stoaná tausend Stuck,
Tuat's in Sack, bindt föst zua,
Fliagt áf Julbá in dá Fruah.

Tiaf in Schlaf liegt 's ganzi Nöst;
Is ja göstern Kirtá gwöst;
Und dá Teufel lacht in d' Faust
»Hollah!« denkt á, »heunt werds zaust!«

Und so fliagt á übá d' Heh,
Kimmt schan Julbá ganz in d' Näh,
Lest schen langsam 's Bándel áf,
Tuat án lusting Scheldá dráf.

Plumps! da rutscht eahm aus dá Hand
Sack und Pack, rollt in 's Land,
Wo d' Kápelln steht windvádráht,
Siagst ás heunt nu wia hingsát.

Just á Schwörzá hat's nu ghert,
Wia dá Teufel umáplärrt:
»Hol dö Rácká, wer da will,
Mi, ön Teufel, giftens z'viel!«

Und das wissen hiatzt dort d' Leut,
Dáß's ön Teufel sán koan Freud
Und dáß's sunsten áh neamd mag
Bis zán jüngsten, jüngsten Tag!

Drum scheniert si neamd von dort,
Treibns wia ehntá allweil fort;
Bin begieri, wann bán Gricht
Unsá Herrgott 's Urtel spricht.

Denn für'n Himmel taugns nöt recht,
Weil sunst koans mehr eini mecht;
Und dá Teufel nimmt's nöt an –
Ehntá rennt á selm dávan.

Und ön Fegfeur is's koan Gspoaß,
Sengt ön Bugel völli z'hoaß;
Eppá macht eahn Gott án Stern,
Wo's bán Brandwein seli wern!

Dá Michel sagt:

O Herr Göd! Wann sie's hern
Was d' eahr dicht hast von dá Fern,
Werns di suachá, bis's di habn,
Sichá scherns di saubá zsamm.

Dá Göd antwortet:

Avá Michel, hast á Hirn?
Solchi Máhrln wernd neamd irrn
Denn áf d' Nasn sánds nöt gfalln,
Wern schan saubá wiedá zahln.

14. D' Peilstoaná.

Dá Göd singt's Gsang für herenten:

Á Peilstoaná hat was dicht,
Singt von Julbá so á Gschicht,
Wo má saubár ausgricht wern;
Hánts! Da tán má áfbegehrn!

Soll más prügeln? Soll más klagn?
Wanns von Julbá so was sagn!
Zoagát weidá nöt viel Gschmah,
Mit'n Hárbsein hilfst nöt a!

Göbn eahrs liabár anderst zruck
Mit án Tápperl áf'n Ruck;
Bleibn sie's schuldi, is's nöt schlecht,
Göbn sie's weitá, is's uns recht!

Intán Leuten áf'n Land
Is á Tandtern Spielzeug. lang bekannt,
Oft mit Ringeln, oft mit Knöpf,
Ganz vázwicktö Zrüttenköpf Zrüttenköpf, eine Art Geduldspiel.!

Und da dráht má's vorn und hint,
Bis má's endli aussá findt;
Und má bándelt's ausánand
Mit án bissel Hausvástand.

Mit án Holzstock áf án Roan
Hast schan längár umáztoan,
Erst á Flodá Flodá, Maserstöcke an Erlen, Birken und Weiden., hackt mán áf,
Schnaun und schwitzen muaß má bráv.

So á Flodár is á Trum,
Ganz vábánwalzt umádum;
Und was bringt má endli draus?
Nan, má schneidt halt Pfeifen aus!

Und d' Peilstoaná halt'n dös Toal
Mit dö Pfeifen fleißi foal;
Föst und saubá tán si's bschlagn,
Dáß's án Puffá wohl vátragn.

Alli Sorten groß und kloan,
Avár alli wia von Boan;
Habnt á Zwickeln Zwickel, Ulmerköpfe. In Peilstein ziemlich ausgedehnte Fabrikation derselben. wiar á Faust,
Dáß dá z'raucká gar nöt traust.

Ganz was bsunders is's mit'n Bschlög!
Eh sie's schickán áf'n Wög,
Wern dö Pfeifen abprobiert,
Ob án iadi haltát wird.

Wann má zuaschaut, kunnt má's áh,
Wann má nettá blángi wár,
Und án Schedel hiat so dick,
Wia's 'n selbá habn zun Glück!

Denn da wartens áf á Zeit,
Wo's án Rant gibt odá Streit;
Tán nöt kloanweis umáschrein,
Mit dá Pfeifen wixens drein!

Und dö Schedeln sán dá gricht,
Dáß schan d' Pfeifen ehntá bricht;
Hat's dös Klopfen nöt vátragn,
Wird's nu völli z'schanden gschlagn.

Anderst gschiacht ihr, kimmts dávan,
Wögn án Schrámmerl liegt nix dran;
Hat's koan Sprung nöt, káft má's gern,
Halt's á Zeitel hoh in Ehrn.

Geht's á zweitsmal nöt vánand,
Wird dös Wundá landbekannt,
Avá weitá kann's nix göbn,
Denn dös drittmal kost's ihr 's Löbn!

So á Schedel untern Huat
Mit der Dicken is wohl guat,
Wann's recht saubá niedá geht,
Dáß má deant nu bámföst steht.

Alls vátragt á: Schlög und Wix;
Avár eini laßt á nix;
Er válangt's áh, dáß d'n zmüllst,
Wannst was aussá bringá willst.

Und drum rödt má von dö Knöpf;
Glaub nöt eppá d' Pfeifenköpf;
Denn ön Flodár in eahn Hirn
Kannst nöt brauhá, nettá gspürn.

Dá Hans sagt:

Sáxen eini! Das is stark;
Was d' da vürbringst, geht in 's Mark;
So á Rätsel untern Schopf
Geht nu übern Zrüttenkopf!

Dá Göd antwortet:

Guatá Hánsl! Sei ná stád,
Denn dö Ángsten sán má z'fád!
Liad und Vogel singán frei,
Findst á Bosheit kám dábei.

Schluß zu »Julbá und Peilstoan

Trám und Gsángel sán vorbei,
Petrus ranzt si: »Meinertreu!
Wiar oan nárrisch trámá kann! –
Odá, wá denn doh was dran?«

Richti hallert's ent und drent
Und in Almern hat á's kennt,
Dáß dá Trám dö mehrá Zeit
Nachisummst dá Wirklikeit.

Und er wöckt ön Heiland gschwind:
»Moastá! – Was i dá vákünd:
Dö zwoa Ertel kenn i schan,
Hat má schierlá trámt dávan!«

»Nan! Da faß ná wiedá Muat:
Was oan trámt, is allzeit guat;
Is's was Schens, so bleibt dá Gschmah,
Is's was Wilds, – wer fragt dánah!

Lassen má's bán Trám dáweil!
– Bist nöt nu á bissel fäul?«
Mahnt'n Jesus, »schlaf di aus,
Moring wird dár eh nix draus!«

15. Ulrichsberg.

Dá Tag is so frisch und dö Gögnd is so frei, –
Jatzt bröchán már áf, sán in Müheltal glei;
Áf'n Wög kannst mi fragn, wann di d' Neugier mehr plagt,
Ná z' viel derfst nöt fragn, weil's koan Plausch nöt vátragt.

Mir müaßen nu umi in d' Lackár á weng,
Drum halt di nöt áf, bal i 's Rödn wiedá heng;
Mir kámmán sunst z' spat – für di freili bal gnua,«
Sagt Jesus zun Petrus und schmutzelt dázua.

»I kenn von á Gögnd nöt dös mehrá, das woaßt«,
Moant Petrus, »má wird von á Gögnd áh nöt foast;
Áh kann i's nöt sagn, wann's má nettá wo gfallt,
Zwögn wö – nan, má wird halt bá Zeiten schan alt!

Mir is gar so wohl da herobn áf dá Heh,
Mecht steign wiar á Lercherl und schallná wia 's Reh;
Dár Atn is so leicht und mein Brust is so gring, –
Heunt wár i guat áfglögt: geh, leih má dán Ring!«

»Mein Ring kannst nöt brauhá, du woaßt schan warum;
Du kehrátst mehr d' Welt wiar in Sálásbah um! –
Und richst ös mit'n Fragn leicht, ná frag mit án Art«,
Sagt Jesus, »aft wird mit dár Antwort nöt gspart.«

»Was sánd's denn für Landsleut da umár in Kroas?«
Fragt Petrus, der d' Röd nöt recht anz'schická woaß;
»Sánd's Behm odá Östreichá, Boarn odá Schwabn?
Von alli vier Gattungá kunntens was habn!

Von Schwabnár eahr Kraft und von Boarnár eahrn Muat,
Von Östreichá 's Herz und von Behm dös záh Bluat, –
Dö kinnán was aushaltn, mein Heiland, was sagst?«
»Nan freili«, moant Jesus, »zwö dáß d' denn nu fragst!

Das kennt má doh glei mit án bisserl Vástand,
Sö habnt ja dö richtigsti Mischung bánand;
Da halt má schan her, wann á Wödá wo steht
Und sötzt si mit Gwalt, wann dá Wind nöt guat geht.

Und Wödár und Wind is dá Brauh in der Gögnd,
Drum schinden si d' Leut, wanns áh schiar nimmá mögnd,
Sán fleißi und wörn si mit Händen und Hirn
Und lassen, wia's sagn dort, koan Traurikeit gspürn.«

»Respekt muaß má habn«, sagt dá Petrus, »halt ja!
So gibt's bei dö Leut gar koan Fäullenzá da?«
»Ámal hat's oan göbn«, sagt dá Heiland, »da drent –
Sö habn'n zwögn den ár ön Dummschedel gnennt.

Der hat á schens Guat ghabt und Geld ná grad gnua,
Án Kopf avár áh án stoanhörten dázua;
Was d' Leut um eahm tan habn, das hat á nöt g'acht, –
Er hat si á bsundáni Hausordnung gmacht.

Sein Haus is á Stall worn, sein Güetel á Wald,
Dös kloans bissel Viech is eahm umgstanden bald;
Hat Sögnbám für 's Troad kriagt und Wurzen für 's Heu,
Hat d' Ehhaltn vájagt und aft d' Kinnár und 's Wei.

Á so hat á's triebn, hat nix pflanzt und nix baut,
Zun Steuerzahln hat ár án Bám wo umghaut,
Hat d' Haustür vánagelt und d' Fenstá vámaurt,
Und wiar á wilds Tier in dá Finstán drinn glaurt.«

»Á Narr!« lacht dá Petrus und fallt eahm in d' Röd;
»Nan freili«, sagt Jesus, »koan Gscheidtá tuat's nöt;
Und doh hat ön Dummschedel 's Geldmachá gratn, –
Das kannst dá kám denká, viel wengá dáratn!

Da sáns ámal kemmá, á Zöllnár á paar,
Sein Steur is á schuldi gwön ötlichi Jahr;
Jatzt wollns'n gen pfänden und schaunt umánand –
Koan Kasten, koan Tisch und koan Bött und koan Gwand!

Á Kuah steht in Stall, avá galt is's und rách,
Dá Schindá begehrát's nöt, wann á's áh sách; –
Sunst nix umádum, just á Größtling Größtling, junge Fichte oder Tanne. is da,
Der gibt eahm zeitweili á Steigloatern a.

»Was schauts?« sagt dá Dummschedel, »táts enk nöt plagn!
Ös suacháts á Geld und i muaß erst oans schlagn.«
Aft steigt ár áf d' Loatern und is schan dáhin, –
Was tuat á denn obn áf dá zsammgfallná Bühn?

Á Korn hat ár obn mit án vierjáhring Kern –
Á Mötzen, á paar, avá her muaß's erst wern her wern, zustande kommen.;
Jatzt richt á halt drübár und drischt in oan Trumm, –
»Á weng müaßt's schon warten, ös Herrn in dá Stubn.«

Is glei wiedá da mit án Stümpfel und sagt:
»Jatzt wißt's, wiar dá Dummschedel 's Geld aussáschlagt:
Und braucháts nu mehr, kemmts halt nu ámal zruck,
I suach iatzt á wengerl nu untá dá Bruck.«

»Das wár nu án Angehn mit söttáni Leut!«
Sagt Petrus, »da kámmát dá Kaisá nöt weit!
Gwiß habn si dö anern ön Dummschedel gschröckt,
Drum arbátens bráv und sán fleißi und gwöckt!

Sán gsund wiar án Oachen und frisch wiar á Quell
Und wanns in was drinn sán, so hat's doh án Dell.«
So äußert dá Petrus sein Urtel vátraut
Und hat ganz vágnüagt zu sein Herrn umigschaut.

Jatzt kimmt á kloans Bácherl und aftát á Láhn, –
Schan will si dá Petrus schnell überi dráhn,
Da schreit eahm dá Heiland: »So bleib á weng stehn –
Da siagst iatzt was bsunders, kannst glei wiedá gehn!«

»Was wern denn dö Leutel! tiaf unten gen habn?
Á hunert sáns gwiß, dö mit Schaufeln dort grabn,
Bald guckán si 's Keot an, bald beutelns nöt gscheidt,
Und werfens aft wiedá ganz sieri in d' Weit.

Aft waschens und werfent ön Sand duránand,
Wia d' Maurá und nehmánd'n zöhnmal in d' Hand; –
Was wöllns denn da machá, was werns denn gen treibn?
Wern doh nöt ön Sand zun án Magnpulverl reibn? –

Was toans denn?« fragt Petrus, er kann's nöt dábeidn,
»Vágöbli is d' Arbát, das siag i von weitn!
Wár öppá dö Gögnd da mit Edelstoan gsögnt,
Und dáß si's nöt pfiffi gnua z' packá vámögnd?«

»Hübsch zuwi hast troffen und doh nöt in 's Schwarz!«
Sagt Christus, »dö Leut hat dá Neid in dá Boaz Boaz, Beize.,
Da bindt eahr á Herr von án Goldsand was áf,
Sö glaubn eahm's und schwöráten liabá schon dráf.

Á Gold soll zán finden sein rund umádum,
Und d' Leut solln si zsammtoan und annehmá drum,
Solln schaufeln und waschen und fleißi sollns sein,
Das tragát eahr mehr was eahr Stöckschindten Stöckschindten, Verwertung des Wurzelstockes der gefällten Stämme. ein!«

»Und glaubst aft, dáß's Gold is?« – »Á Katzengold gwiß!
Das triafst, wo áh sunsten koan Goldkerndl is;
Dö Lug sollns nöt glaubt habn: Koan Gold is nöt da,
In Mühlviertel is ja dá Bodn nöt dánah!«

Án Urfölsen is's, wo má stengán iatzund,
Dös Viertel da ghert ja zun urweltling Grund,
Da frag nöt um Gold, nöt um kostbari Stoan,
Ös muaß schan dö anmittár Erdráhmán toan!«

»Was wöllns denn aft habn?« fragt dá Petrus und lacht,
»Dá Dummschedel hiat's ja kám anerstá gmacht!«
»Sei still!« sagt dá Heiland, »was ahndst ás denn du:
Der Kunt is wohl gstorbn, – avá grüaßt hat ás nu

16. Schwarzenberg.

Prisüll und Gefangenschaft.

»Jatzt ruckt dá Schwarzenberg schan an,
Not weit hidan is d' Lacká Lacká, berüchtigter Schwärzerwinkel in Bayern.;
Mein Heiland! Is dá doh nu guat?
Mi packt á kaltá Schracká!

Án Unglück kunnt uns leicht pássiern,
Ös is schan Zwischenliachten!«
So jammert Petrus, »d' Schwörzá gar, –
Dö sán erst recht zun fürchten!«

»Dö toan dá nix!« sagt Jesus Christ
Und taucht'n wiedá weitá,
»Wannst überhaupt wen z' scheuchá hast,
So sáns schan d' Überreitá Die Aufseher waren früher beritten, daher der Name..

Und willst nöt schwörzen, kann nix gschehgn,
Mögn fuchzgö umástörzen,
So kann dá doh koan Greanár an, –
Drum Pederl, – ná nöt schwörzen!«

Án Ertel schlenkárns nu dáhin,
Da stengáns vor á Hütten,
Und Petrus will, ös is ja spat,
Um Nachtherberi bitten.

Sö kemmán in án alti Stubn,
Lang habns nöt eini gfunden,
Vorn sitzt á schwarzá Kunt bán Tisch
Und dráht án Stoan, án runden.

Und mit'n Stoan á retláds Zeug,
Halbs Stingelwer, halbs Laubát,
Án Kali mischt ár áh dázua,
Wia wann's nöt eh schan staubát!

Und jucká tuat's oan in dá Nas,
Wia wann má d' Straucká kriagát
Und niastát, dáß's oan aus dö Augn
Dös zinnliacht Wassá ziagát!

»Tschi!« macht dá Petrus, »Mann, was treibst?
Wird das á Nasenfuadá?«
Der sagt: »Das siagst! – I reib Prisüll An der österreichisch-bayerischen Grenze wird viel Schnupftabak, sogenannter »Brasil« »gerieben«.
Und grat's, so wird's á guadá!«

Er nimmt áf d' Hand á ganzi Stráh
Und halt si's untá d' Nasen;
Dá Petrus schaut – oan Rutschár is's –
Und d' Fuhr is wöggáblasen!

»Das muaß i lerná!« schreit ár áf;
»Her mit á Zeil áf d' Fingá!«
Dá Heiland schaut'n ernstli an
Und mecht'n weitábringá.

Dá Petrus nimmt á zweiti Zeil,
Wia wann's 'n gar nöt brennát;
»Nan!« sagt dá Heiland, »gfallst má schan,
Das wird gen gar á Gwehnát!

Jatzt weitá! – Da is nöt zun Bleibn,
Mir wölln wo anerst klopfen!«
Und Petrus ziagt si! – Bei dá Tür
Wird's nu ámal zun Stopfen.

Dá Häuslá will ön Petrus ehrn
Und nimmt á saubás Fláschel,
Füllt's mit Prisüll und Petrus stöckt's
Nu gschwind in 's Leibeltáschel.

Ös geht schan wiedá flink dáhin
Und Petrus glangt schen muntá
Sein Fláschel vürá, füllt sie d' Hand
Und halt's dá Nasen untá.

Dá Heiland tuat, als ság á's nöt,
Áf oanmal wird á fragát:
»Wo sán má, Pedá?« – Petrus lacht:
»Ja, – wann má's z'erst wer sagát!«

»Mir sán halt in dá Lacká gwön
Und müaßen wiedár ankehrn!«
Sagt iatzt dá Heiland, weil á will,
Dá Pedá soll si dran kehrn.

»Schan recht! Wögn meiná wodáwöll!«
Moant Petrus völli trucká,
»Dös bössá wár á Liegástatt,
I mecht mi gern schan ducká!«

Da kemmáns zun án saubán Haus
Und Petrus klopft mit'n Schlüssel:
»Mir sán zwoa Pilgá, sáds so guat
Und machts uns áf á bissel!«

Da geht á halbáts Fenster áf
Und schnarrt á Mannsbild daná:
»Da kann neamd bleibn!« – Guat hert má's drinn
Nun gran gran, murren. und schrein bánaná!

»Den muaß i freundli stimmá!« denkt
Si Petrus abá schleuni!
– Á Schnöpferl nehmáns doh von mir!«
Und halt eahm 's Fláschel eini.

Jatzt geht á Mordspektákel los,
Als hiat á Wödá zunden,
In Petrus zárrn von vorn und hint
Án ötla greani Kunten.

Án Überreitá mit Prisüll
Ön oagná Mauthaus grüaßen! –
Dö Köckheit mit sein Fláschel muaß
Dá Pedá saubá büaßen!

Sö ghaltn'n freili übá d' Nacht,
Dös Mittel hat eahm graten;
Dá Heiland laßt'n áh in Stih,
Zwö laßt á si nöt raten!

Vázweifelt schaut á si nu um –
Koan Heiland zun dáblická!
Koan Sábel hat ár áh nöt da, –
Jatzt muaß á si schan schická!

Und áf dá Pritschen liegt á drinn,
Tuat nix wia Trüabsal blasen;
Várödt sein Neugier, 's Schnopfen áh
Und schwört's bei seiná Nasen!

Und mitten in dá Kummernus
Is eahm dár Einfall kemmá;
Wann oaná grad án Plangá hat,
Der soll á Prisel nehmá.

Ná koan Prisüll, – der macht oan dumm,
Prisüll derf koaná schnopfen,
Der Geistli wird, i laß eahm sunst
Schen föst áf d' Fingá klopfen!

17. Schwarzenberg.

Dreisesselberg und Stockbehm.

Á Nacht áf dá Pritschen geht langsam vorbei;
Nan! Gehn tuats halt doh – und dá Pedá wird frei!
Er fragt um koan Fláschel, er suacht koan Prisüll,
Kám lassens'n aus, schleicht á fort in dá Still,
Biagt umi um 's Mauthaus und tracht über 's Feld,
Schaut rechts und schaut links um á Heiland in d' Welt.
Dort loahnt á bán Oachát und lacht eahm schan zua:
»Was is's mit'n Schnopfen? Hast deartá deartá, denn doch. schan gnua?«

»Mein Moastá, vázeih má's, i han's schan várödt«,
Sagt Petrus, »und weiters vásünd i mi nöt!
Das wá nu á Saustall – und erst dá Prisüll!
Der greifát oan 's Hirn an und machát oans z' viel!«
»So beutel's iatzt abi!« sagt Christus und lacht;
»Mir wandern iatzt weitá bis wiedár áf d' Nacht,
Dort siagst dö drei Fölsen hoch obn in dá Heh,
Dö gengán már an iatzt, aft schaun má zun See!

Gleichmáßi geht's auffi und obn is's schiar öbn,
Das wird dá gen wiedár án Jubeltag göbn!
Ös braucht nöt viel Hitz, nöt viel Müah und koan Schwitz,
So sán má schan drobn bei dö Stoanfölsenspitz!«
Dá Petrus is gángi und hungári z'glei,
Drum schaut á schen plángi áf d' Seiten dábei,
Packt Schlehán und Braunbör und Kránzlbör an
Und was á nöt mag, wird in 's Roasbinkerl tan.

Á Stund durch'n Wald, aft á stundlangi Woad
Und wiedár á Holz áf dá fölsingá Hoad:
Da sáns, dö drei Sesseln, um 's Glangá sáns da,
In Dreiöck sáns áfgstöllt, rundum is's wanda wanda, steil abfallend..
Dá Petrus nimmt 's Binkerl und lögt's mit'n Rock
Und dö Schlüsseln, dö zwoa, áf án zsammgfäulten Stock;
Er hat's schan mehr trábi, mua d' Sesseln probiern
Und springt umánand wiar á Gáms áf dá Firn.

In 's Behm schaut ár eini, in 's Boarn hinten drein:
Von Tábor mag d' Aussicht nöt herrligá sein;
Aft dráht á si umi zun Östreichá-Land,
Iatzt wird ár erst rebi und pascht mit dá Hand.
»Was sagst?« fragt dá Heiland. »Was kann má da sagn!«
Moant Petrus, »da hoaßt's halt mit'n Händen zsammschlagn!
I kann's nöt beschreibn und fang liabá nöt an,
Muaß alliweil schaun und váschau mi nu dran!«

Und wiedá wird ausguckt bal dort und bal da,
Mittag is schan umá, er gibt's nu nöt nah;
Dö schwarzaugát Lacká tiaf untá dá Wand
Wird áh nu gschwind bsichtingt – kurz alls mitánand!
Koan Wort bringt á vürá, so voll is sein Gmüat,
In Herzen liegt's drinn wiar á neugeborns Liad;
Wer's nettá kunnt sagn, wiar eahm is drinn – dö Freud! –
Á Dichtá müad's sein, wia's koan gibt in dá Weit!

»Kann oaná das singá, was bagitzt in mir«,
Sagt Petrus, »so ziag i'n ön Sáláman vür;
I schriebát's mit guldáni Buagstabn in d' Wand:
Den Mann druckt dá Herrgott sein Hárfen in d' Hand!«
»Der Mann laßt si finden und d' Inschrift dázua«,
Sagt Christus, »dö Seewand hat Raum ná grad gnua:
Á Herz soll á habn wiar á Spiagel so zart
Und dö Gegnd soll á spiageln áf bsunderni Art! Adalbert Stifter.

Iatzt gehn má gen rasten! – Woaßt eppár án Ort?«
»Nan freili!« sagt Petrus, »han 's Roasbinkerl dort!
Mein Röckerl liegt áh dábei, links is á Quell,
Bán Stock is viel Taschát, mir gengán kám fehl!«
Und richti! Sö finden ön Quell und ön Stock
Avá nix von án Binkerl und nix von án Rock.
»Wer kann má's denn wög habn?« sagt Petrus, »auweh!
Ös gibt doh koan Diab da herobn áf dá Heh?«

Er wendt si áf d' Seiten und dráht si gögn Plan,
Da siagt ár oan wischen – der hat's gen dávan!
Und flink springt á nachi, »halt!« schreit á, »du Diab!
I müaßt di kárwátschen und wá má nöt liab!«
Dá Kunt tuat án Schroa, den koan Deutschá vásteht,
Má hert á paar Wort, wo oan 's Magnwassá geht.
Aft schupft á sein Ranzen, á Geign hat á drein,
Ös wird wohl á behmischá Tanzgeigá sein!

Dá Diab is nöt lodá, greift klafternweis aus,
Flink Peder, sunst wird dá mit'n Einholn nix draus;
Dá z'nichtige Behm setzt dahin wiar á Bock,
Der d' Jágá váspürt, übá Staudnár und Stock.
Und wiedár á Stock is's, der halt'n iatzt áf,
Hohmechti und broat steht á mitten in Láf,
Dá Diab kann nöt drübá so gschwind als'n plangt,
Ös hiat nöt viel gfaihlt, hiat'n Petrus dáglangt!

Da wirft ár ön Pedern sein Roasbinkerl her,
Dá Petrus fangt's áf, er begehrt si nöt mehr;
Ön Rock hat á freili vágössen und kimmt
Erst dran, wiar á 's Binkerl in Augenschein nimmt.
Iatzt sötzt á nu nachi! Ja! – wann á'n nu fund!
Umsist hat á'n gsuacht nu á'n anderthal Stund,
Kimmt hundsmüadi zruck und er gift si nöt schlecht, –
Ja, – wann á den Kunten nu ankemmá mecht!

»Mein Rock is in 's Behm groast«, so keucht á voll Zorn,
»Á so bin i doh nu nia hergnummá worn!
Is's richti á Behm gwön?« Dá Heiland sagt: »Ja!«
»Nan wart!« sagt dá Petrus, »i schick eahm was nah!
Ön Rock will i büaßen, is eh nimmá z'guat,
Ön Behm avá grüaßen, dáweil si's nu tuat.
Du Stockbehm!« so schreit á, »du Stockbehm, los áf,
Den Stockbehm nimm áh mit, den gib i dá dráf!«

Hübsch laut hat á gschrian und dá Behm hat's nu ghert.
Und hat si von Pedern nix weitás begehrt;
Dá Hall hat ön Nam untá d' Leut aussi tragn,
Und wia's nettá gangár is, laßt si dáfragn.
Dá Wald sagt's ön Fölsen, dá Fölsen ön Bah,
Dá Bah sagt's ön Müllná, dá Müllná sagt's nah
Und bringt's untá d' Böckár und dö untá d' Baurn:
I glaub wohl, der Spitznam wird d' Welt übádaurn!

18. Aigen.

D' Menschá, wöllns á Halstuah káfen,
D' Buamá, wöllns á bissel ráfen,
D' Manná, wöllns á wohlfel Schuah,
D' Weibá, wöllns á saubás Firtá,
Spitzens áf'n Oagná Kirtá, Kirchtag von Aigen.
Roasen eahm von weiten zua.

Roat'st á weng, so muaßt dá denká:
Tán denn d' Leut da d' Sach váschenká?
Oft wo schlagns dá dráf nöt gscheidt,
Z' Oagn is's anerst; tuast án Sagá, sprichst du nur ein Wort.
Hoaßt's schan: »Ghert schan dein, Herr Schwagá«,
Wann di glei dá Handel reut.

Unsá Herrgott will ön Pedern
Mit'n Oagná Airtá kedern,
Dáß á wiedá muntá wird.
Habnt ön Behmáwald válassen,
Sán schan áf dá Haager Straßen,
Dö von Behm in 's Östreih führt.

»Hast dein Röckel nimmá gfundten,
Kriagst dáfür án Kirtá drunten«,
Sagt dá Heiland, dáß á'n trest.
Petrus denkt? Aft is's schan troffen,
Denn das derf i sichá hoffen,
Dáß dá Moastá 's Wort bal lest.

Wia's von Haag in d' Niadá trachten,
Und ön Wind dö Gögnd betrachten,
Fangt a wiedá 's Menten an:
»Dáß denn d' Leut nöt druntá kemmán,
Und ön Wind zun Fuhrmann nehmán
Statts dá Schnágerl-Eisenbahn!

Hert má'n wiar um Oagn da pfeifen,
Kann má d' Menschheit nöt begreifen,
Dáß sie's ön nöt z' nutzen macht;
Mit dá Bahn geht eh nix weitá,
Afgöbn solln sie's, das wá gscheidtá,
Wann má's recht bán Lischt betracht!

Mecht mi nöt gern druntá mischen,
will áh koani Schlög dáwischen,
Avá recht wird's nöt dö Gschicht!
Sán von lautá Extrikeiten,
Tán sunst nix wiar allweil streiten
Und dös mehrá hat koan Gwicht!

Baut má's oan nöt grád für d' Nasen,
Tuat á nix wia Trüabsal blasen, –
Nan, wer trestát si da viel!
wird's gen Ernst, so fahrns in Summá,
Allsand in án Rádel umá,
Wia má's siagt in Ringelgspiel.

Und in Wintá bleibns aft stöcká,
Mögnt vor lautá Schnee nöt wöggá,
Nan, das wird á Frötterei!
Tátens doh ön Wind váwerten,
Kámáns weitár áf dár Erden,
Sáhán doh koan Narrn nöt glei!«

»Sán nu mehr so Sprüchel lödi,
Odár is's schan gar dein Prödi?«
Sagt sein Herr: »Du rödst halt drein!
Nan, so gilt's: ön Wind probiern má,
Nimm dá d' Richtung und tentier ná,
Muaßt halt nöt gar ángstli sein!

Denk, du springádst mit'n Flehán,
Stöll di köck und frei áf d' Zehán,
Sötz aft wög und halt di grad,
Muaßt in d' Luft mit'n Örmeln greifen
Und án Bugel mach, án steifen,
Dáß dá Wind án Angriff hat.«

Hui – da geht's dáhin frei richti,
Beuteln tuats'n freili tüchti,
Aten kriagt ár áh schiar koan;
Und ös dráht'n um in Rádel,
Wiar á truckás Laubátbláttel, –
Nan, – wo wirds'n zuwi loahn?

Übá d' Gárten kimmt á gstrichá,
Mitten untá d' Leut und Viechá,
Bummt ön d' Kramástándeln an;
Untá d' Gschirrleut tragts'n eini
Und er wird schan völli peini,
Weil á si nöt fangá kann.

D' Zugáböcká wern rebellisch,
D' Kramá fluachán deutsch und wällisch,
Endli kimmt á doh áf d' Füaß;
Avá renná muaß á dená,
Lernt ön Oagnáwind erst kenná,
Wiar á 's Floign so gern schan liaß!

Halbs in Schlögl is ár unten,
Bis á Rast und Stand hat gfundten
Und dá Heiland wart eahm vür:
»Nan, iatzt kennst ön Wind sein Kutschen,
Willst nu weitá dani rutschen,
Steig ná wiedár áf mit mir!«

»Dáß már eppát mit der Glögnát
Z' löst was árgers nu begögnát?
Nán!« sagt Petrus, »'s Fliagn is gar!
Z'erst váhabt's oan frei ön Aten
Und dánah will 's Stehn nöt graten, –
Gehn má liabá z' Fuaß mir zwoar!«

»Mechst ön Markt sehgn? Gehn már áffi,
Was d' zun Kirtá willst, das káf i!«
Sagt dá Heiland, »geh ná, Bua;
D' Kirá muaßt ja denát bsichten,
Derfst di avá ghöbi richten,
Arbát kriagst dort – nettá gnua!«

»Willst was káfen, káf á Gwándel!«
Sagt dá Petrus, »Siagst dös Stándel?
Nöbn dá Kirá loahnt's hibei;
Rechts von Hafná mit dö Kácheln
Siagt má Röck und Hosná wácheln, –
Um á Röckel plangt mi frei!«

»Suach dár aus! – I bin dá's willi«, Ich tue deinen Willen.
Sagt dá Heiland, »káf ná billi!
Was dá faihlt, das zahl i dráf!«
Und dá Peder foalt á Röckel, –
Um an oanzigs Guldenflöckel
Kunnt á's habn, so steht dá Káf.

Und dá Heiland laßt'n zabeln
Und mit'n Kramá weitá babeln,
Endli lest án aus begleicht die Forderung. und lacht.
Petrus nimmt si 's Röckel daná
Und dá Kramá tuat án Zahná, –
Hat án guaten Handel gmacht!

»Jatzát wird in d' Kirá gangá,
Denn was kunnt i nu válangá?«
Sagt dá Petrus, zuckt sein Rock;
»Meini Kreuzá bleibnt már übá,
Und, mein Herr, du greinst nöt drübá,
Lög is dort in Opferstock!«

Wia's schan mitten drinn sán gwösen
Schreit dá Petrus: »So á Wösen
Han i hin und hin nöt gsehgn!«
Seini Kreuzá lögt á niná,
Hat si gar nöt helfen kinná,
Völli oartlá is eahm gschehgn!

Traut si weitá gar nöt vüri:
»Gehn má wiedá!« schreit á sieri
Und sö sán schan wiedá daust.
»Herr, da laßt si nix mehr röden,
Moanst nöt selm, ös wá vánöten,
Dáß d' dá da was Gscheidters baust?«

»Wart eahr zua á weng! Was mach i,
Táns nöt selm á wengerl nachi?«
Sagt dá Heiland. »Schau ná grad;
Göbns ámal á bössárs Zoachá,
Greif i gern á weng in d' Spoachá –
Anerst wár um d' Guatheit schad!«

»Nan, wögn meiná magst eahr beidten!«
Sagt dá Petrus, »will nöt streiten,
's Kloster muaß's halt mögn áf d' Löst!
Laß mi iatzt áf d' Seiten springá,
Will nu was in Ordnung bringá!«
(Wögn á Röckel is eahm gwöst!)

In án Zeitel kimmt á grennti:
»Herr, dö Gschicht, dö hirnvábrennti!
Kunnts denn doh nu dümmá sein?
Wiar i 's Röckel gnauá bsichting,
Von den Kramá ent, den znichting,
Siag i's erst: – ös is dös mein!

Wia má's náchst dá Behm hat gnummá,
Is's schan heunt in Handel kummá
Und schen billi, – das is leicht.
Nán, das laßt si nöt vázeihá
Und den Kramá nimm i zleihá, –
Moastá, wart má nu án Eicht!«

Petrus suacht'n vorn und hinten,
Kann den Schlánkel nimmá finden,
's Standel is schan wöggágrámt;
Fragt eahm nah bán Kramáleuten,
Laßt si gar in d' Häusá deuten, –
's Geld is hin und d' Zeit vásámt.

Wiar á wiedá zruck is kemmá,
Will á gar koan Rat annehmá,
Bis dá Herr und Moastá sagt:
»Nan, was sán denn das für Faxen,
Solln dá grábi Haar gen wachsen,
Weilst'n nimmá hast dáfragt?

Laß'n gehn den Ding, den gscherten,
Schau, má lernt nöt aus áf Erden,
Sprich di selm von Schuld nöt frei;
Mörk dá das von Oagná Kirtá:
Káft má d' War nöt abprobiertá,
Eh má zahlt, so is's vobei!«

19. Schlägl.

Dá Heiland und sein altá Gspan
Sán kám á weng von Aign hidan,
So dráhn sö si in allá Ruah
Bergab á weng áf Schlägl zua.
Und wia dá Petrus abischaut,
So hat á kám ön Augná traut:
»Mein Herr! – Ös gibt má frei án Riß –
Glaubst denát, dáß's á Klostár is?

Wann Kirá, Turm und Kreuz nöt wárn,
I haltát's für á Schloßkássärn
»Du hast ás allmal gschwind bánand!«
Sagt Christus, nimmt ön Ring in d' Hand
Und dráht'n, wiar á's nettá will,
– Dá Petrus schaut eahm zua schen still, –
Und d' Zeiten dráhn sö á mitum,
Da wird's ganz anerst umádum!

Á Wildnus wird – frei schauderli –
Koan anbauts Flöckel hin und hin,
Dá Schnee liegt mitten drinn in Wald
Und is dá Summár um schan bald;
Von Bergná geht á Költen her,
Als gábát's gar koan Sunnschein mehr,
Und d' Mühel macht á schröckligs Gsaus,
Zárrt Fölsen mit als wiar á Haus.

Jatzt fangt á Glöckel 's Läuten an,
A Dutzád Manná bricht sö Bahn,
Mit Haun und Krampen gengáns drein,
Zun Reuten wird's und Bámumschnein;
Und kimmt á Bär, wer fragt dánah, –
Sö klopfen eahm ön Bugel a;
Wann doh dö grimmi Költn nöt wár! –
Dö macht eahr 's Löbn und d' Arbát schwár!

Bal sán á zwoa á drei dáfrorn,
Da habn dö andern d' Schneid válorn;
Sö roasen hoam in's deutsche Reih
Und schildern dort dö Wüstenei;
Á Zeitel is koan Mensch nöt da,
Aft ruckt á laudá Schübel nah:
Norberti-Chorherrn sán's! Dö bleibn
Und kanns koan Wintá nöt vátreibn!

Ös geht eahr wiar án Trupp Soldatn,
Denn kämpfen hoaßt's und allssand gratn!
Und förti macháns Zelln um Zelln
Und mitten drinn á Stoankápelln.
Án Grabn, án weiten, bringáns z' stand,
Dánöbn á Pállisádenwand,
Sö schützen sö, so guat als's geht
Und – guat is's gangá: 's Klösterl steht!

Und aus'n Klösterl wird was draus,
Sö grabn dö ganzi Wildnus aus,
Sö bringán Leut von weit hidan
Und siedeln Baurn und Häusler an;
Ön Wild sein Herrschaft is vorbei
Und liachtá wird's in ganzen Gäu;
Dá Wintá hat sein Gwalt válorn –
Dá Wög is frei und offen worn.

Jatzt hat dá Heiland 's Ringerl stád
Um ötlá Rucká vüridráht,
Da is dös alti Klösterl fort,
Á prächtigs Münster siagt má dort;
Á Márktel loahnt si dran schen föst,
Is ehntá nur á Nöstel gwöst –
Und wiedá gibt's án Kampf und Streit,
D' Nátur habns bändigt bis – áf d' Leut!

D'Hussiten sánd's, dö meldn si an,
Von Derfán geht dá Ruck dávan,
Sö sengán, morden, stehln und raubn
Und sagn, sö tátens wögn á Glaubn!
Dá Kátholik wird niedágschlagn,
Ön Geistling, kinnáns oan dáfragn,
Den lassens z'erst nu d' Foltá gspürn,
Aft treibns án Nagel dur sein Hirn.

Dár Oagná Markt is niedábrennt,
Jatzt kemmáns schan gögn Schlögl grennt,
Spektákel machens wiadáwöll,
Als kámáns nettár aus dá Höll!
Sö finden 's Klostá guat váspörrt,
Dár Eingang wird eahr tapfá gwöhrt,
Heunt kinnáns nu was inná wern,
Wanns aners oans áf 's Gnáck begehrn!

Und d' Glocken bummán hoh ön Turm,
D'Hussiten láfen dreimal Sturm
Und dreimal wird eahr sauber gwart,
Mit Pöch und Stoaná wird nöt gspart
Und siadáts Wassá nehmáns ein,
Das gilt dáweil für'n Klostáwein,
Und statt'n » Kölch«, um den sös plangt,
Habns Eisen kurz und lang dáfangt.

Und liegt áh von dö Klostáleut
Á Toal schon bluati áf dá Seit,
Dár aner haut und sticht und schlagt
Und macht ön Feind nu gar vázagt;
Áf oanmal dráht á si in Ruck
Und laßt án Háffen Toter zruck;
Zun Einstand hat á mehr wia gnua –
Á Zeitel gibt á gwiß án Ruah.

Dá Petrus schaut ön Heiland an:
»Á bissel kumm i doh schon dran,
Was Schlägl seit dá Gründungszeit
Für's ganzi Lándel da bedeut;
Á Klostár is's, schen weit und groß,
Und koan Kássárn und áh koan Gschloß
Und schaut's soldatenmássi drein,
So muaß dá Weltláf d' Ursach sein!«

»So schau ná weitá!« spricht dá Herr,
»So schwári Zeiten siagst nu mehr!«
Er dráht aft 's Ringerl wiedár um
Und wiedá kreamelt's umádum;
Und wiedá läutens obn ön Turm
Und wiedá láfens dausten Sturm:
Ön d' Pforten tümmelt d' Schwedenfaust,
Dö örgá wia dá Teufel haust.

Á hoaßá Strauß wird abigfecht,
Ön Schweden leuchtens hoam nöt schlecht;
Er fahrt bei Nacht und Nöbel a
Und laßt dö halbát Mannschaft da.
Viktoriá! Dá Feind is gsprengt,
Heunt wird koan Schwedentrunk nöt gschenkt,
Was da bliebn is, das liegt ön Grabn,
Dort is án aners Tránkerl z' habn.

Und 's Ringerl dráht si nu ámal
Und wiedá kracht's ön Schläglátal;
Á Wödá ziagt um Schlägl áf,
Ös blitzt und doarnt glei hintendráf;
Dö Großen habnt ön Bauern ghötzt,
Bis dáß á Sögns und Mössá wötzt
Und gibt si für dö neuchi Lehr
Á weng zun Awischhadern her.

Und haut dá Bauer über d' Schnur,
So kummt á nimmá leicht in d' Ruahr
Und wann ár endli drübá fallt,
Hat er den schlechten Handel zahlt.
Ös wöllns dö Landstánd und dö Herrn,
Dá Bauer soll rebellisch wern
Und wird eahr aus'n Trám nix draus,
So geht sö si ön Bauern aus!

So greift dár Aufstand umánand,
Áfrühri wird dös ganzi Land,
Und dáß dá Mühlkreis áh was gspürt,
Wird übá d' Doaná köck spaziert.
Dámit má 's Liacht, dös neuchi, kennt,
Wern Markt und Derfá niedábrennt,
Und wer si nöt zun Gsindel schlagt,
Der wird von Haus und Hof vájagt.

Vor Jahrn is schan án Angriff gschehgn,
Da habn si d' Baurn nöt aussi gsehgn:
Dá Kaisá hat Soldatn hergschickt,
Dö hiatn eahr eppá d' Joppen gflickt!
Für dösmal is dá Zeitpunkt recht:
Drei jungi Herrn, – an altá Knecht, –
Haltn eppá dö nu 's Klostá her? –
Da gibt's koan Wöhrn und Sötzen mehr!

Dö anern sán vor Angst dávon,
Dá Zellá-Stöffel ruckt schan an;
Dreitausend Bauern, wann's ná glöckt,
Habn knapp vor Schlägl 's Lager gstöckt.
Án iadá sagt si's unváhohln:
Wer hiat si da nöt flüchten solln!
Soldaten sán koan umáglögn,
Dá Kaisá hat nöt helfen mögn nöt mögn, nicht vermocht, nicht gekonnt..

Sö bröchán bei dá Pforten ein, –
Is das á Gjodlát und á Schrein!
Jatzt bleibn dö vieri áh nöt da,
Bán Seitentürl taucháns a.
Dö Bauern richten in á Stund
Dös ganzi Klostá saubá z' Grund
's Árchiv wird plündert, d' Büachárei
Und d' Kirá, Gruft und Sákristei.

Dö heiling Leibá tastens an
Und Kölch und Mößkload tragns dávan,
Und kinnáns was nöt weitá tragn,
So wird's in tausend Trümmá zschlagn;
Dá lötzti Nagel aus dá Wand,
Das lötzti Rindel aus'n Stand,
Das lötzti Kerndl áf'n Tend
Muaß aussár und in eahni Händ.

Da wird koan Augnblick vásámt,
Ön Kellá habns váneh schan grámt;
Dö mehrán liegán schon hibei
Und walzen si wia d' Hund und d' Säu;
Ön Petrus graust ön derá Bruat,
Er bitt ön Heiland: »Sei so guat
Und dráh doh 's Ringerl wiedár um, –
Mir ökelt ön den Heidentum!«

Á wengerl hat á 's Ringerl dráht, –
Wer kummt denn da? – Dá David Spát!
Und weil á nix mehr plündern kann,
So lögt der Raubá Feuer an;
Dös ganzi Klostá brennt ár a,
Án ötlá Mauern stehnt nu da;
Sunst kann má lautá Trümmá schaun, –
Wer soll dös Klostá wiedá baun?

Koan Geld – koan Hilf und koani Leut! –
Da braucht's Vástand, Geduld und Schneid
Und Kraft dázua á ganzi Schwing! –
Und wiedá dráht dá Herr ön Ring:
Á Jáhrl hat án vüri gruckt,
Da schaut dá Petrus ganz vázuckt;
»Ös is schan wiedá förti gmacht! –
Wer hat dös Wundá gen vollbracht?«

Dá Heiland hilft eahm freundli drein:
» Probst Mártin is's – der derf di gfreun!
Á Mann, ön Glaubn wia du so föst,
Váwalt á 's Ehrenamt áf 's Böst.
Er schaut in d' Nähát und in d' Weit,
Is ernst und schneidi, frumm und gscheidt;
Stift Schlägl kriagt koan brávern Abt,
Wann d' Welt áh tausend Jahr nu habt
.

Ös ehrt'n Volk und Herrenstand,
Er deant sein Klostár und ön Land:
Á solchá bringt sein Pfund in Láf
Und baut nu mehr wia Klöstár áf!«
Und wiedá hat dá Heiland dráht,
Da kemmán Zeiten, völli stád,
Wo d' Welt koan bsundern Lärm vollführt
Und doh viel gschlicht und g'arbát wird.

Mituntá freili braucht's á Lehr,
Aft geht á kloaná Bögel Bögel, kleine Wolke. her;
Má nimmt si zsamm und gwingt eahm's a,
Und schaut si bössá zua dánah.
Und nu á Sturm wird abigfecht,
Dá Zeitgeist kimmt und furmt's nöt schlecht.
Ön Geistling macht á zun Schándtárn
Und d' Klöstá zun – á Schloßkássárn! –

Er macht wohl áh was aners draus:
Á Gfängnis odár Irrenhaus; –
In Schlägl will's eahm nimmá gratn,
Er kimmt bei Zeiten schan von Atn,
Und Schlägl hiat eahm páßt so guat, –
Wia schad is's, dáß's is nimmá tuat!
– Dá Petrus hat halt doh was kennt,
Wiar á's á Schloßkássárn hat gnennt! –

»Á Bildel laß i dá nu schaun!«
Sagt Christus, »los und schau ná gnaun,
»I dráh dár 's Ringerl nu ámal
Aft scheiden már von Schläglátal.«
Und wiedá hat's dort drunten kracht,
Brinnliacht is's in dá Summánacht
Und d' Glocken läuten, dáß's ná surmt, –
Wird eppá wiedá 's Klostá gsturmt?

Und wia dá Petrus ángstli schreit
Da sagt's dá Heiland, was's bedeut:
»Dö feiern heunt 's Norberti-Föst,
Is nia dá Tag so wichti gwöst;
Und Norbert hoaßt dár iatzi Abt,
Habnt gar nu niar án Norbert ghabt,
Und willst ös wissen, sag i's gern:
Der kann a zweitá Mártin wern

20. Rohrbáh.

Dá Wochámarkt.

Jatzt is már um mein Zithern bang:
Mein Rohrbáhgsángel daurt gen lang, –
Án Jodlá mecht i áh probiern, –
Da muaß i's saubá strápáziern!
Dös Rohrbáh wird schan bal á Stadt,
Dö lautá Herrn und Schreibá hat;
Dö Leut, dö sunst nu übábleibn,
Sán d' Wirt, dö mit dá Kreiden schreibn.

Ön Montá kennt mán'n guat vonand
Ön Burgár- und ön Herrenstand;
Dá Burgá schmutzt in allá Fruah,
Dár aner halt si d' Nasen zua.
Ön Montá sán ja d' Ochsen d' Herrn, –
Was nutzát da án Áfbegehrn;
Denn, wurd koan Mist nöt zuwibracht,
Hiat Rohrbáh längst schan Feirabnd gmacht!

Da stengán d' Ochsen Paar in Paar,
Má denkt si: »wird denn d' Schar nöt gar!«
Á tausend Stücke! sán's schan gwiß,
Wann áh koan großá Zuatrieb is.
Und Handlá kemmán, saprámear!
Ön Montá ghert dá Markt schan eahr:
Von Behm und Boarn, von Steirerland,
Sánds da und tauchánd a inand.

Der fáßt den andern föst bán Arm
Und macht eahm mit'n Anbot warm,
Der ander nimmt'n um á Hals, –
Á feiná Gsöll probiert halt alls!
Und wia si sö nu wöhrn und dráhn,
Wanns eh schan völli oani sán! –
Mit'n Händten paschens zöhnmal zsamm
Und hat dá Handel nu koan Nam!

Ös schaut si wia 's Tschinellnáschlagn,
Oan Pratschen tuat dö ander jagn,
Und soll dá Handel richti sein,
So fallt dá Pasch Pasch, hier Handschlag. von obmát ein.
Oft gibt dá Baur á Párl her
Und fragt nöt lang: »Wer is denn der?«
Er beidt beidt, wartet zu, borgt. eahm gern áh vierzehn Tag,
Da bringt á 's Háptgeld Háptgeld, Hauptgeld, Ankaufssumme., – wann á mag.

Und selten gibt's á Klag bán Gricht,
Da hat dá Handschlag nu á Gwicht;
Má findt halt doh nu rári Leut,
Bei dö á Wort án Mann bedeut!
Oft, weil má 's Vieh insámsing insámsing, vorgeblich. kennt,
Wern d' Hunertá bán Káf nöt gnennt;
Da hert má »zwoanzgi! – dreißgi!« schrein, –
Wer fragát, müaßt án Ösel sein!

Und grad dö Gscheidtern sitzen áf,
Oft faihlt á Hunertá in Káf;
Dá Káfá will schen hintenbleibn
Und wer vákáft, schen vüritreibn!
Das wird á Gláchtá hintendrein,
Ön Wirtshaus aft kuniern sie's fein
Und wann si koaná brichten brichten, eines besseren belehren. laßt,
Aft kriagn dö Doktá doh án Gast.

So geht dá Handel áf'n Platz,
Den oan váfaihlt's, den anern grat's,
In Wirtshaus geht's aft wiedár an,
Dá Leitkáf Leitkauf, Angabe, Leit = Wein. wird nu gschwind vátan.
Á Gschnoattel Gschnoattel, Geschneide, Kutteln. geht nu mit in Káf,
Dö Ránting Ránting, die sich mehr zu sein einbilden. wichsen 's Brátel áf;
Oft oaná fragt ön Markt nöt nah, –
Is nettá wögn á Brátel da!

Und wer si selbá nix vágunnt,
Der loahnt aft daust án ötlá Stund;
Vázöhrt sein Schedel Schedel, Kuchen mittelst Preßhefe erzeugt. in dá Sunn
Und habt ön Schnabel untern Brunn.
Oft oaná, muaß á weither treibn,
Kann leicht in Wirtshaus übábleibn;
Aft wird chineselt, zwickt und kratzt
Und áf dá Budel Budel, Kegelbahn. 's Geld vápatzt.

Wer káft, der soll mit'n Trinká beidtn;
Dá Handel kann koan Rausch dáleidn;
Wann der ön Zwischenhandlá macht,
Wird nöt viel bsunders hoam mit bracht.
Da treibt á Baur sein Párl her,
Halbgfuadert is's, – was will má mehr, –
Das gáb á hin und káfát gern,
Á schwárás – will von sunst nix hern.

Á Zeitel weist á's umánand,
Aft hängt á's zuwi wo zun Stand;
Er suacht si seini Nabbern áf,
Fangt 's Plödern plödern, lebhaftes Gespräch vollführen. an und zöcht schen bráv.
Und d' Zeit vágeht – ös wird schan Nacht,
Da hat á gschwind nu Ertá gmacht Ertá gmacht, Ende gemacht.,
Bringt seini Faibeln halbwögs an

Und suacht á schwárás Paar hidan.
Und wiar á's richti gfunden hat,
So káft á's gschwind und zahlt's áh grad;
Dreihundertfuchzgö kost's dös Paar, –
Schiar anteur sáns – das is wohl wahr!
Er treibt's von Rohrbáh hoam schen stád
Und rechent nachi ákkárád:
»Dreihunert han i selbá kriagt, –
Was wird denn 's Wei sagn, wann sie's siagt?«

Und 's Wei hat's gsehgn! – »Was treibst denn, Mann?
Ön Rohrbáh bist dös drittmal schan
Und bringst dö Knöpfel Knöpfel, hier klein geratene Ochsen. nöt in d' Leut!
Hast denn zun Handel gar koan Schneid?«
»Was?« sagt dá Baur und schaut in ihr,
»Das Kefeln kefeln, keifen. hast halt schan in dir!
Du glaubst, dáß i ön Markt aláf
Und aft dö oagná Faibeln káf?«

Jatzt hat ár erst nu gnauá gschaut: –
»Höllsáxen, han mi i váhaut!
Ös sáns schan d' Faibeln! – Aus is's, Wei! –
Mein Rohrbáhgehn is iatzt vorbei!«
Von Fuchzgá hat á gar nix gsagt,
Da hiat á's erst bán Wei dáfragt! –
Áf Rohrbáh geht á heunt nu gern, –
Án altá Brauh muaß ghalten wern!

21. Rohrbáh.

Petrus áf'n Wochámarkt.

Iatzt habts von Markt á weng was ghert,
A Gsángel is ár allmal wert,
Drum habn már eahm áh d' Ehr antan;
– Iatzt kummt dá Petrus wiedá dran.
Von Oagn áf Rohrbáh is's nöt weit
Und just is's Montá – das is gscheidt.
Da geht má mit dö Wochábaurn,
Dö lassen oan bráv nachischnaurn nachischnaurn, nachkeuchen..

Bán Grögá-Häusel Grögá, berüchtigte, vormärzliche Schwärzerfigur. sáns vorbei,
Dá Herr und Moastá zoagt eahm's glei;
Dort hat ámal á Schwörzá ghaust,
Der hat schen langsam umágmaust;
Ön Zöllnán hat á Hadern gstráht,
Ön Phárisäern Nasen dráht –
Má sollt eahm's frei nöt schuldi bleibn
Und oagns á Grögá-Büachel schreibn!

Und bis áf Rohrbáh geht's hübsch gschwind.
Begleiten tuat's dá Oagná Wind;
Ös hat eahr allssand guating gfalln,
Dá Turm und d' Kirá halt vor alln!
Bal stengán's áf'n Platz hidan,
Da geht dös Foaln und Handeln an;
Is das á Gsurmát und á Gschmátzt,
Mar oans dös aner rátzt und trátzt!

Dá Petrus kann si's nöt vásagn,
Er muaß si untá d' Handlá schlagn;
Er denkt si: »Hiat i Geld bei mir!«
– Ös kummt eahm alls so wohlfei für!
Ná geht'n koanár an zun Glück,
Sunst hiat's 'n áf án Augenblick; –
Sö lösen eahms von Gwándel a:
Bei den sán koani Máxen da.

Er schaut á Zeit nu fleißi zua,
Wia 's Keudá Keudá, Keitá, Possenspiel. treibn und lacht si gnua.
Dös Paschen, wann dá Handel geht,
Dös Halsen, wann á wiedá steht!
Dös Boiten und dös Hintenbleibn!
Dös Áffihabn und Übátreibn! –
So seltsam is's eahm und so neu –
Er wá nu längá gern dábei!

Da zupft'n wer; ös is sein Herr:
»Mein Petrus, du váschaust di mehr;
Was geht denn di dá Markt da an?
Bist nix zun Handeln – woaßt ás schan Anspielung auf Nr. 18 »Aigen«.!
Mir kinnán doh nöt allweil stehn
Und müaßen áf'n Trostberg gehn;
Is oaná nöt ön Trostberg gwön,
So kann á nöt von Rohrbáh rödn!«

22. Rohrbáh.

Trostberg und Schickenus. Bildsäule des heiligen Ivo.

Záh áffi geht's bán Schloß vorbei,
Aft kummt már in á Hölzl glei
Und 's Kircherl kummt aft áh zun Gsicht,
Is völli glögnsam zsammágricht.
»Ös habn schan was zun Anschaun gmacht,«
Lobt Petrus, der si's guat betracht,
»Was braucht's denn aber Jahr und Zahl
Und gar ön Nam da überall?«

Dá Heiland hat eahm g'antwort dráf:
»Laß's sein und sei ná selbá bráv;
Schwachheiten gibt's halt alláhand,
Mir schaun iatzt draußen umánand;
Dort siagst á Bildsäuln ohni Nam,
Dö d' Weibáleut in Ehren habn:
Dort steht ár áf'n Postáment,
Dá Heili, den koan Mensch nöt kennt;«

»I kenn á gar nöt! – Kennst'n du?«
Fragt Petrus, »eppát foppst mi nu!«
Da kummt á schnáppigs Dirndel grennt,
Dö fragt dá Petrus, wias'n nennt!
Sie sagt schen köck: » Ön Schickenus
Dá Petrus macht án völling Schuß –
»Herr!« schreit á, »ruaf'n má d' Heiling zsamm –
Nöt oaná führt den dummá Nam!«

Er wunárt si nu fort á Weil,
Da kemmán Leut – á ganzi Zeil,
Bluatjunge Dirndeln, Paar in Paar
Und alti Jungfern ár á Schar.
Und Petrus sagt: »Das kenn i schan,
Dö beten alli um án Mann
Und tán ön Schickenus várehrn –
Der muaß ja z'erst nu heili wern!«

Er will's ön Menschern expliziern,
Wia weit's mit eahná Moanung irrn;
Da bsinnt á si zur rechten Zeit:
Wia sáns denn nöt, dö Weibáleut!
Dö mehrán wölln nöt Deutsch vástehn;
Sö solln ná fleißi zuwigehn,
Dá Schickenus kann eh nix toan –
Sö tán si's selbá ganz álloan.

Sö hängán si in d' Kunten an,
Liegt d' Heirát áh nu weit hidan;
Sö baunt áf eahnán Schickenus
Und richti kemmáns schen zun Kuß:
Sö holn si gar á laudi Gnad,
Is nettár um eahr Andacht schad;
Á bissel soll á's denát zahln
Und kann eahr doh koan Mann nöt maln!

Und kriagns koan Mann, so kriagns á Kind,
Dá Schickenus hilft freili gschwind! –
»Mei Herr! Válaub's – i bitt di drum,
I renn gen iatzt den Heiling um!
Aft habt koan Weibáleut mehr still,
Wann oans in Trostberg áffi will
Und fangt's erst obmát 's Beten an,
So kummt's doh ehntá zun án Mann!«

Dá Heiland wöhrt'n freundli a:
»Mir lassen schan dö Bildsäuln da;
Dö falschi Andacht stirbt nöt aus,
Wird überall dös Nämli draus;
Wer's nettá nach sein Sinn begehrt,
Der is ön Schickenus schan wert,
Und rennst'n da in Trostberg um,
So baun si'n d' Leut in d' Extrástubn

23. Hasláh.

Dá Petrus in Hasláh.

Von Hasláh laßt si häufti rödn,
Is ehntá gar á Föstung gwön;
Gáh übá d' Michel habn sö's baut
Und ganz váwögn hat's abigschaut.
Links hat si in án weiten Bogn
Á broatá Láfgrabn umázogn;
Sán freili nimmá bsunders schen!
Nu siagt má Tor und Türmel stehn,

Und stehst in Torwög mitten drinn,
So kummt dár alláhand in Sinn;
D' Hussiten sán da durchmárschiert
Und Hasláh habns áf 's Bluat sekkiert,
Dö schwarzen Bauern hintendrein
Ziagn ötligsmal in Hasláh ein,
Brandschatzen t'ans und plündern bráv,
Á paarmal geht's in Feuer áf.

Á hörti Zeit is's gwön, halt ja!
Wer's laugnát, gáb án Simpel a;
Má habn nöt viel in ihr válorn,
In manchi Stuck is's bössá worn.
Dö alti Schindterei is gar,
Koan Mensch wird gschlickt mit Haut und Haar,
Má frißt'n iatzt schen kloanweis zsamm
Mitsamt dá Freiheit, dö má habn.

I han mi untern Torwög gstöllt,
Der hat má Gschichten gnua vázöhlt;
Dá zöhnti Toal is gnua für mi,
Wo kám má sunst mit'n Singá hin!
Just was i nöt váhalten kann,
Das bringt für mi dá Petrus an;
Von Rohrbáh hat's 'n umizogn,
Er will si in dá Michel zwogn zwogn, waschen, baden.!

In Rohrbáh hat eahm oaná gratn,
Er soll si doh in Hasláh badn;
Ös kunnt'n bei den Umázeiln
Sunst eppá gar nu d' Gicht dákreiln!
Da hat ás nöt vásámá wolln
Und hat si hoamli umigstohln;
Dá Heiland hiat eahm gwiß nu gratn,
Er soll si doh vánünfti badn!

Er is nu nöt in Hasláh gwön,
Da hert á schan von Wöbern rödn;
Kám is á drinn, so geht's schan an,
Da hat ár Augn und Mäul áftan!
Rundum wird gwöbert, dáß's schiar bummt,
D' Fábriken hat von weiten brummt,
Er dráht si in án Rádel um
Und hert schiar nix wia tschi bum bum!

Dös Wöbern in án iaden Haus
Is Petrus seltsam überaus;
Er gsöllt si zun án alten Mann
Und fragt'n um án Wöbálahn.
»Ön Wöbálahn wollt's inná wern?«
Sagt's Mándel. »Nan, ös sollts was hern!
I sing enk gen á Liadel vür,
Hans lang schan umátragn mit mir.«

24. Haslah.

's Liad von Wöbálahn.

Mit'n Spinná hat's schan lang án End,
Wia trauri hat si's Bláttel gwendt!
Án ötlá Kreuzá für án Strehn, –
Da müad má si von Össen gwehn!
Und fragst án Wöbá, herst ás glei,
Für d' Wöbáleut is d' Zeit vorbei,
Und willst ás wissen áh, warum:
Um d' Wöbá schaut si gar neamd um!

Dös mehrá hat uns d' Bámwoll tan,
D' Fábriken tán uns áh viel an,
Und d' Schafwoll kummt nu hintendrein,
Dö ganzi Welt will wollá sein!
Dö wollá Modi richt uns z' Grund
Und sán á so schan áf'n Hund;
Flánell und Barchát ziagt má vür,
Sálfedá Sálfedá, Servietten. machens von Papier!

Ön Wöbá habns schan ganz vátriebn,
Dös oanzi Handtuah is eahm bliebn:
Má wischt si doh nöt gern in d' woll,
Wann 's Waschen nu was hoaßen soll. –
Wo gibt's á Hausfrau in dá Stadt,
Dö nu á Stückel Leinwád hat?
Ös kennt schan manchi áf'n Land
Kartan und Leinwád nöt vánand!

Ön Wöbá geht's wia seiná War.
Was gschiacht nöt allssand schan bán Haar!
Z'erst wird á gfangt, aft sáns schan da
Und riffeln eahm sein Köpfel a,
Aft táns'n retzen in á Schwöll,
Aft zödeln in á sunning Stöll,
Aft wird á brechelt in á Laubn,
Dáß d' Ágn schen saubá danistaubn.

Aft wird á gar durch d' Háchel zogn!
In Bock gspannt und áf Reistel bogn,
Aft spörrns'n unbarmberzi ein
Und káft'n wer, so ghert á sein;
Aft höbt si wiedá 's Ölend an,
In d' Rocká wird ár áffi tan
Und gspunná, gháschpelt, gsottn und gröckt
Aft bunden und – uns Wöbern gstöckt.

Jatzt hoaßt á Garn und geht in d' Schul,
Wird gspult und gschwoaft für'n Wöbástuhl,
Aft andráht, bámt, áf 's Bláttel gricht
Und z'löst nu saubá gstörkt und gschlicht.
Dá Wöbá nimmt'n scharf in d' Lehr,
Mit Hánd und Füaßen gibt á's her;
Er drillt'n fleißi Schlag áf Schlag
Und sötzt eahm zua, so viel á mag.

Und d' Schützen is eahms mit dábei,
Dö fahrt eahm übern Bugel glei,
Da lernt dá Kerl bal án Art
Mit Schuß und Kötten wird nöt gspart
Und geht á von dá Studie a
So steht ár aft als Leinwád da.
Jatzt kummt nu d' Bloach, dö daurt gen lang,
Aft 's Lögn und 's Prössen in dá Mang!

Mit Schnür und Bándel putzt má's áf
Und schreibt nu Preis und d' Nummern dráf,
So weit is's recht und d' War is da,
Jatzt fragt sö si: Wer káft má's a?
Leinwádherr bringt selm nix draus,
D' Hausierá gengán Haus von Haus
Und druckán mit dá gfixten gfixten, mit Átzkalk gebleicht, im Gegensatze zur Naturbleiche: mit ersterem wird schneller und noch weißer gebleicht, aber für die Haltbarkeit schädlich. War
Ön Handel niedá ganz und gar.

Dá Zoagá steht schan lang áf Null, –
Da kemmáns mit dá Wöbáschul!
Dös Pflastá pickáns árschling áf,
Dös wird gen ziagn! – I pfeif eahr dráf!
Á Wöbár is án armi Haut,
Er macht án Arbát, dáß má schaut,
Und fragt már um á Wöbálahn,
So kann koan Hund nöt löbn dávan.

Und gibt's á War nu extri fein,
So muaß's schan dö von Wöbá sein:
Ös wird von Anfang bis zun End
Ön koaná so viel Müah váwendt. –
Und wann má's aft bán Liacht betracht,
Was d' Menschheit aus dá Leinwád macht,
So mecht án Wöbá übel wern,
So niedátráchti tán sö's ehrn!

Und wollt má's nettá gnau beschreibn,
So kunnt má d' Leut von Tisch vátreibn:
Dös wildá, was má denká kann,
Das tuat dá Mensch dá Leinwád an.
Oft kummt dá Mensch nu nöt in d' Wiagn,
Derf doh schan d' Leinwád föst dáziagn
Und kann ám End nöt aners sterbn,
Muaß nu ön Wöbá d' War váderbn!

25. Hasláh.

Bán Spanná-Pedern!

Dá Wöbá hat sein Gsang vollendt
Und Petrus hat's nöt globt, nöt gschándt,
Ös is nöt viel mit'n Wöbálahn,
So viel vásteht á freili schon;
Er fragt'n, ob á für á Bad,
Nöt nu á Trümmel Leinwád hat,
– Er hiat gern wiedá weitá tracht –
Und 's Mándel hat án Ertel bracht.

Dá Petrus is in d' Michel gstiegn
Und bleibt á halbáts Stündel liegn,
Aft krátscht á wiedár aussá stád,
Áf alli Seiten hat's 'n dráht;
Da denkt á si: Was is denn das? –
I wollt, i wár den Würfel los!
Und wia's mi peinigt, wia's mi sticht, –
Ná meinerseel – da is's ja, d' Gicht!

Er klagát liabá d' Michel an
Und is doh selbá d' Schuld dávan!
Was hat er von án Kaltbad kennt!
Dáhitzti is ár eini grennt
Und bleibt aft liegn als wiar á Stoan,
Da soll aft d' Michel wundá toan!
Nán, sagt á zlöst, d' Schuld han schan i, –
Jatzt muaß i gen zun Spanná hi!

Er fragt á weng in Hasláh nah:
»Is nöt dá Spanná-Peder da?
Má hert schan in dá Weit hidan,
wia viel dá Wundádoktá kann.«
Doh zoagns eahm eini in á Haus:
» Dort toalt á seini Gnaden aus
Geduldi hadert in dá Stubn
Á Schübel Kranká umádum.

An iadá kriagt sein Urtel z'hern
Und derf bálei nöt lachád wern,
Wann's hoaßt: »Du bist schan lang nöt gsund,
Hast d'Herzgicht und ön Löbáschwund,
Dein Lumpel hat án Dübel kriagt,
Und 's Fiabá reißt di, wia má siagt,
Dá Magn hat unt und obn á Loh –
Schlecht bist bánand! – I hilf dá doh!«

Án iaden fragt ár um á Nam
Und rechent si ön Handel zsamm,
Á bissel roat't á hin und her,
Ast woaß á's schan: »Das is gen der!«
Er hat ja seini oagná Leut
In Hasláh selm und in dá Weit;
Án iadi Kundschaft specháns aus,
Dös aner macht er selm schan draus!

»Du bist nu lödi? – Gel, i woaß!
Und du bist blángi wiar á Goaß!
Und dir da, gel, is 's Wei dávan?
Und du da hast dös vierti schan?«
Án Fünften sagt á hoamli was,
Der wird feurrot – wia woaß á das?
»Na!« sagt dá Spanná, »is's nöt wahr?
Und bstátten muaß á's áf á Haar!

Jatzt fangt á mit was anern an
Und zoagt eahr, wiar á 's Spanná kann.
Bal spannt á weit, bal laßt á nah,
Bal bleibt á Trumm, bal geht eahm a,
Bal zahnt á bráv, bal lacht á fein,
Bal schaut á ganz vázweifelt drein –
Dö Kranká schaunt halt ár á so –
So lab als's is, sö glaubn eahm doh!

Jatzt ziagt á d' Vaterunsá bei,
Und wer nöt glaubt hat, glaubt gen glei,
weil oan dá Mensch viel bössá gfallt,
Der doh nu was áf 's Beten halt!
Das nutzt ár aus und macht eahr vür:
»I bet mit enk – ös bets mit mir
Und ganz dö gleichi Zahl in Tag
Von Vaterunsán wiar i's sag.«

Dá Petrus zählt á wengerl nah:
Á fuchzgö Kranki sán gen da –
Án iaden hat á, wanns ná glöckt,
Á Dutzád Vaterunsá gstöckt –
Und selbá will á's beten áh –
Da triafft'n gen á scheni Stráh! –
I schau eahm nu án Eichtel zua,
Hiat freili schan in d'Haut ein gnua!

Just wiar á'n ghöbi zsammschern will,
wird's doh án anern áh schan z'viel:
»Du Schwindelpeder!« schreit ár áf,
»I weis dár áf dein Schwindel dráf:
In Wirtshaus bist dö mehrá Zeit,
Wo 's Beten kám án Heiling gfreut –
Á Räuschel trinkst dár áh gern an –
Jatzt sag, wann kummst mit'n Beten dran?«

Is da á Gláchtá förti worn!
Dá Spanná kennt zun Glück koan Zorn,
Er hiat sös grad nöt z'hern válangt,
Hat gschwind um seini Zöhnerl glangt
Und macht si pfiffi mit sein Raub
– Áf Hoad Haid, die Wohnstätte des Pfuschers. zua – kloanweis aus'n Staub.
Dá Gnadensaal is gspörrt für heunt,
Weil d' Sunn so hoaß áf's Dáchel scheint.

Dá Petrus hat án Grausen kriagt,
Er tracht áf Oswald mißvágnüagt
Und reißen tuats'n in dá Hift,
Da kimmt eahm erst á rechtá Gift:
»Gar Peder nennt á si, der Schelm!
Na wart, du spannst dá gen nu selm!
I lög dá schan á Fürwort ein,
Dá Moastá wird má's willi sein!«

Er triafft sein Herrn in Oswald an
Und hat eahm richti Meldung tan;
Der nimmt eahm d' Gicht – (nan; lachts enk gnua!)
Und schickt's as Hoad ön Pedern zua.
Dá Spanná hat si richti gspannt,
Aft gwendt – aft hat ás gar nu bannt
Und hat's nu heutingtags sein Gicht,
Das is das schenár in der Gschicht
.

26. Öpping.

Á Seitensprung.

Jatzt hiatn má heili áf Öpping vágössen!
Und wá schiar nöt recht, wann nöt d'Röd wá dávon;
Má suacht halt án eignartign Maßstab zun Mössen,
Sunst fangát si's Geiná von Öpping nöt an.

Und 's Mühlviertler Máhrl soll nix übáhüpfeln;
Ös is eahm schan bstimmt, dáß's koan Ertel vágißt;
Da hoaßt's spintisiern und gar oft á weng tüpfeln
Und d' Kerndel zsammklaubn, wia dá Hahn áf'n Mist!

Willst eppát á Stünderl, á guats, aft vápflicht di,
Schen schneidi von Rohrbáh zun Öppingán z'gehn;
von Peilstoan áf Öpping is's nettá so richti –
Má muaß halt dö doppelt Bedeutung vástehn!

So is's schan hübsch lang und is anerst nöt z'denká,
Wird ár á so bleibn, so lang d'Erdrindten halt;
Drum willst á guats Stünderl dir selm ámal schenká,
So woaßt schan mein Mittel, probier's ná fein bald!

Ob eppá dá Peder dös Mittel probiert hat?
– I woaß nöt und hat má's koan Trám nöt vátraut;
Áh 's Waldvögerl nöt, das má viel expliziert hat, Siehe »'s Bründlmáhrl«, Nr. 8, Entstehung der Wallfahrt.
Wann's bockboani wird, aft vánimm i koan Laut.

Was aners hat's gwißt und das sag i gern weitá,
Wird d' Öppingá gfreun, wann si's gen ámal hern;
Und nimmt eahr's koan Spitzbua, koan Diab und koan Neidá,
Vánünftigá kunnt má sein Hoamát nöt ehrn.

Dá Herr hat ön Petrus dös Pfárrl váraten;
»Willst Ruah und án Fried, nan so laß i di da,
Und tragt's dá koan Zehát und koani Dukaten,
Á tüchtigá Pfarrá fragt eh nöt dánah!

Sán d' Leut zun dáleidn, is d' Kirá nöt zwidá,
So halt már á dutzádi Jáhrln schan aus.«
»Mein Heiland!« sagt Petrus, »da knotz i nöt niedá,
Wiar wurd denn aus mir nu dein Statthaltá draus?«

»Ja so,« sagt dá Heiland, »hat's denát án Hágl Hágl, Hindernis.!
Du fürts fürts, fürchtest. dá schan wiedá, du kámást nöt z'toal;
Na wart, hast ás um ámal, 's seidáni Krágl –
Vielleicht wár's dár oft um dös Pfárrl da foal!«

Dá Petrus is báff – hat koan Antwort nöt gfunden
Und Christus hat áh nimmá grödt von den Plán,
Schen hoamli sinnierns nu án ötlichi Stunden,
Bevor sö si wiedá gögn Rohrbáh zua dráhn.

Jatzt hat si dá Petrus áf 's Antworten bsunná,
Er kennt's, dáß dá Heiland wo aners aus will:
»Zwö willst má denn nettá dös Plátzerl vágunná?
I lassát má's gfalln, avá – frei is's má z'still!

Má siagt nix, má hert nix, das kann i nöt kiefeln,
Langweili is d' Ruah und i goamitz goamitz, gähne. nöt gern,
Mecht liabá zeitlöbns durch'n Behmáwald stiefeln,
Dort kann má doh d' Heher und d' Wildtaubmá hern!«

»Wár d' Ruah mit'n Fäullenzen oans, hiatst ás Rechten!«
So fallt eahm dá Heiland bei Zeiten in d' Röd;
»Wann d' Leut recht was z'nichtigs gern anbringá mechtn,
Aft höbn si's z'erst áffi, sunst gángát's ja nöt!

Was abá koan Lärm braucht, is ehntá zun schátzen,
An richtingá Menschen wird 's Geinár Geinár, Lobhudelei. á Last;
Jatzt gehn má – sunst mecht di das Plátzel nu rátzen
Und ghert nimmá dein, weilst ás zruckgwiesen hast!

Á Grödát is groß oft und – groß áh dá Kummá,
Je glücklichá 's Ehpaar, je wenigá 's Gschroa;
Und gengáns ön Leuten ön Mäul ámal umá,
Steht's gwiß nimmá richti wia sunst mit dö Zwoa!

Und denkst áf á Pfárrl, is's just wiar á Heirát,
Dá Pfarrá is Mann und sein Weiberl is d' Gmoan;
Und glaubst, dáß's ös tát, wann á losát und feirát
Und lassát ihr d' Arbát und d' Müahsal álloan?

Drum fort mit'n Plauschát von erst und ön Stolz wög!
Der hat di váblendt, dáß d' nöt eingstanden bist;
Geh nimmár áf 's Glanzen, sunst bist áf'n Holzwög, –
Dáß d' pická nöt bleibást, hiatst ehntá schan gwißt!

Ön Platz nöt vástehn und schen bhaupten sein Posten,
Bist groß odá kloan áf dá kloangroßen Erd;
Koan Zucká nöt toan, soll's áh 's Löbn ámal kosten;
Das gibt erst ön Menschen sein oanzingá Wert!

Jatzt han i dá prödigt, du hast mi vástanden,
Af d' Öppingá denk, bist schan zweidingst hidan;
Aft macht di koan Hogfahrt, koan Stolz nimmá z' schanden, –
So Pederl! – Jatzt gengán má d' Roas wiedár an!«

27. St. Oswald.

Jatzt sán már in Oswald; dö Roas hat á Läng!
wer sollt má's denn wöhrn, wann i unverdings unverdings, unverhoffter Dinge, unvermittelt. häng?
Und 's Ertel is nettá wia gschaffen dazua,
wann 's Máhrl da áfhert, denn aglögn is's gnua!

Stád hintumischleichá steht á nöt wohl an,
Das páßt für án Schwörzár und nöt für án Mann;
Nán! Mit muaß's, dös Oswald, mir lassens nöt zruck,
Án ötligi Stuck habn má nu ás dá Muck! –

Ös is nöt so z' widá, dös Oswald, meints Leut,
Und oans hat mi allweil in Oswald da gfreut:
Ön Pfarrá sein Gschlößel und 's Wáldel dázua,
Sunst woaß i wohl nix, is dös bissel nöt gnua?

»Á Rast wiar in Oswald, dö laß i má gfalln!«
Sagt Petrus, »má derf nöt viel Schlafkreuzá zahln;
Dö Haslachá-Gschicht hat si doh nu guat gwendt,
Mein Gicht is dáhin und dá »Spanná« hats ent.

Válaub má's, mein Heiland, i gáng gern spaziern,
Du kannst ja in Párk da á Schláferl probiern!«
»Geh zua«, sagt dá Heiland, »und geh má nöt z' weit,
Án anderthal Stünderl, wögn meiná, hast Zeit!«

Dá Petrus is gangá so flink wia váneh,
Ös tuat eahm koan Fláxen, koan Áderl nöt weh;
Er steigt áf án Bühel und schaut umánand, –
Á weng is á doh schan mit'n Lándel bekannt.

Pfarrkirá dáblickt ár, ön Amásberg Amásberg, Ameisberg áh,
Und Duschátsedt, wo á bal eingangá wá,
Und dortát dös Schöpfel herobertal Oagn,
Mit Haag in dá Seiten, – áf alls kann á zoagn.

Jetzt siagt ár ön Trostberg und d' Michel, dö graoß,
Und Hasláh vor eahm und von Behm her dö Straß,
Grad will á si dráhn, weil á weitá nix kennt,
Da kimmt just von Behm her á Mannáleut grennt.

Wia 's Reh áf dá Flucht schaut á drein, kloanvázagt,
So dáß'n dá Petrus vor Mitleiden fragt:
»Ja, mein Mann, was sprengst denn so eiláds dáher,
Bist eppát á behmischá Tanzgeigá mehr?«

Da fallt eahm dár aná schier trauri in d' Röd:
»Von Behm bin i wohl, abá geign kann i nöt;
I kann áh nöt behmisch, drum bin i dávan!«
»So bist aft á Deutschá?« – »Jetzt wárst schan bal dran!

Ja, sein tát i's freili und trau má's nöt z'sagn!«
»Du Narr«, sagt dá Petrus, »zwö sollst ás nöt wagn?
Du bist halt á Deutschbehm?« – »Nan ja, mit Válaub!«
»was tuast da?« – »I mach mi á weng aus'n Staub!«

»Das is ja nöt schen, wann má d' Hoamát válaßt!«
Sagt Petrus, »má muaß nöt glei gehn, wann's oan haßt! wenn man sich vom Schicksal verfolgt glaubt.
Was willst denn heraußen? Das fangt nöt guat an,
Bist neunmal á Deutschá, má glaubt nöt gern dran!«

»Und drinn bin i neunmal als Deutschá válorn!
Da mecht má schan fragn, zu was bin i geborn?
In Deutschland á Behm und in Behm drinn á Schwab,
Váspielt áf zwoa Seiten, das wird má schan z'lab!«

»A traurigi Gschicht is's«, sagt Petrus, »hast recht!«
– Er roat't á weng nah, weil á'n gleirichten gleirichten, beruhigen. mecht –
»Geh hoam!« sagt da Petrus, »und halt di nátrail nátrail, neutral.
Und röd nix und deut nix, aft geht dá nix faihl!«

»Das geht nöt, meints Herr! – Wann i's wiadáwöll mach,
So nehmáns án Prügel und sausen má'n nach;
Da laß i oan kemmá, der's recht machá kann
Und löbt wo in Behm drin als deutschá Kaplan

»Auweh!« schreit dá Petrus, »da hast ás dáfragt!
Zwö hast denn, was d' bist, nöt in Anfang schan gsagt?
Koan Mensch kann dá helfen, das woaß i schan gwiß,
Da muaß már oan bitten, der allmechti is!

Jatzt bleib á weng stehn, i bin glei wiedá da!«
Sagt Petrus und rennt in sein Eifá tala;
In Párk hat á'n gfunden, sein Moastár und Herrn,
Den will ár iatzt angehn, er hilft ja so gern!

»I han was dálöbt!« fangt ár an mit sein Bricht,
Vázöhlt eahm von behmischá Geistling dö Gschicht
Und rödt si in d' Hitz, wia's eahm öfter pássiert,
So dáß á schiar allweil lebendiga wird!

»O Herr!« sötzt á bei, »du hast woltá viel tragn,
Und was d' dá nu vürnimmst, kann áh nu neamd sagn:
Du nimmst má's nöt übel, mein oanföltigs Rödn:
Kaplan drinn in Behm bist halt doh nu nia gwön

Da nimmt'n dá Heiland schen still bei da Hand:
»So sei á weng ruhigá, – röd mit Vástand!
I schick eahm án Trám iatzt, den armá Kaplan,
Und – glaub má's, er geht ahni Trost nöt daran!«

Und daust is á glögn, daß i's allssand vázöhl,
Dár armi Kaplan in á schadingá Stöll,
wird roatát roatát, nachdenklich. und macht si's zun Rasten bequem,
Da geht eahm á Schláferl zua, wißt's ja, von wem!

Iatzt kimmt áh dá Trám. Nan, was wird denn gen das?
Er trámt von án Kreuz und das bringt á nöt los;
Er tragt's schan langmechti und tuat eahm schan weh,
Da siagt á drei anáni Kreuz áf dá Heh.

Ön Herrn in dá Mitten und d' Scháchá, dö zwen,
Und gáh wird á muntá und richt si zun gehn;
Gottlob, hat á gsagt, oaná muaß si bekehrn,
Dá Deutschi? – Dá Behm? Nan, das wird má schan hern!

28. Altenfelden.

Wia d' Gögnd, so d' Leut, der Spruh is alt
Und unseroaná laßt'n gelten;
Dámit má's siagt, probiern má'n halt
Iatzt glei á weng bei Altenfelden.
Wia schen liegt's da dös alti Fel,
Má moant, má wár in Lándel Lándel, Hausruckkreis. enten!
Und d' Altenfeldná – meinerseel –
San ár á so, als wárns von dienten!

Á bisserl windi is's wohl da,
Das kennt má nettár áh bán Leuten;
Und fragst án Altenfeldná nah,
So triaffst'n gern bán Fahrn und Reiten;
A wengerl ránti liegt's schan obn,
Dös Altenfelden, in dár Angrád Angrád, auf der Schneid.;
Drum muaßt án Altenfeldná lobn, is
Was d' magst, sunst jagt á di davan grad!

Da fallt már iatzt án Auswög ein:
Dá Petrus soll má's aussástreihá
Und treib i wo án Zwickel drein,
So táns aft wenigá dágleihá,
Wia leicht má's doh bán Dichten hat!
Má muaß si halt vástehn áf's Ránkeln;
Oft sagt má was schen glatt und grad,
Oft wiedá muaß má's dráhn und – mánkeln.

Nan, dáß i gen in's Práchten kimm!
Mir habn ön Petrus z'Oswald lassen,
Fort hat'n Christus wiedá triebn
Arnreit zua, áf dá Linzástraßen.
Dá Petrus hat si gnua dáschaut
Und sagt zun Heiland unváhohlná:
»Den Kerl, der dö Straß hat baut,
Den sollt má weidá d'Haut vásohlná!«

A Fuhrmann is da plagt nöt zweng,
Der hat ja alli Dámlang Hándel Hándel, Anstände.,
Bergáf, bergab, án iadi Spreng Spreng, jäher Hang.
Habns gfunden in den Radschuahlándel!
Jatzt ráckert nettá d'Post dáher;
Dá Petrus springt nu gschwind áf d'Seiten:
»Is das á Gigelgagelwer!«
So tuat á fort gewenedeiten.

Dá Heiland laßt'n rödn á Zeit,
Aft treibt á'n wiedá kloanweis weidá;
Af oanmal sehgns in's Land schen weit,
Dá Wög wird áh um häufti gscheidá.
Dá Petrus is schon wiedá guat,
Hat ganz áf 's Resániern vágössen,
Und wia si d'Landschaft broaten tuat,
Da geint á wiedá ganz vámössen.

»Is das á Pracht!« so schreit á laut,
»I kann's mit'n Augná kám dámachá;
Kám han i wo was Schens dáschaut,
Kimmt nu was Schenás áh schan nachá!
Mir geht's als wia z' Pfarrkirá obn,
Das kann i má schon aussá nehmá;
Ös hat má 's Herz schon wiedá ghobn
Und wir wohl aus'n Reindel kemmá.« in Verzückung geraten.

Dá Heiland tuat, als wollt á gehn,
Da zupft á'n bei da Mantelfalten:
»Geh, Heiland, bleib á wengerl stehn
Und laß mi wia z' Pfarrkirá schalten!«
Dá Heiland dráht si lachád an:
»Ös is ganz aus mit Dir! – Wögn meiná
Kannst Kirán baun, ös liegt nix dran,
Nár übálög dá's dösmal feiná!«

»So hilf már ár á weng dázua!«
Sagt Petrus dráf, »aft muaß's ja graten,
Und wann i was in árschling tua verkehrt anpacken.,
So kimm má zeitli z' Hilf mit'n Raten.
Jatzt wird á Kirá dorthin baut!
(Er zoagt eahm nah dá Quer mit'n Fingá)
Und ön Johannes anvátraut,
Das is dá ja dá liabá Jüngá!«

»So hoaszt's Gád Gád, Sankt. Hanns gsagt Jesus Christ
»Dár Anfang gfallt má gar nöt zwidá!«
»Mannst nettá nix dáwidá bist«,
Sagt Petrus dráf, »i bin's schan wiedá!
I derf nöt weit von Hannsen sein,
Drum ruck i mit'n Plán glei vürá:
Gád Peder klingt ákrát so fein!«
I bau dánöbn für mi á Kirá!«

»Das gfallt má gar nöt!« sagt dá Herr,
»Du bringst als Zweits was Saubers nachá!
Jatzt übáhöbst di wiedá mehr
Und soll dá doh nix druntá machá!
– Wögn meiná gilt Gád Peder áh,
Du muaßt halt d' Leut schen saubá leiten,
Sunst wern d' Sankt Pedringá so gáh
Wia du und pratschen gern áf d' Seiten!«

Dá Petrus hat si gschwind dámahnt:
»Vázeih má's! Kennst mi doh schan längá;
I bin dö gáhi Weis schan gwahnt
Und mecht mi selbá drübá kränká!
I hiat halt für mi áh was wölln,
Das kannst má doh nöt ganz vádenká!
Und kann si oaná nöt vástölln,
So soll már eahm sein Faihlá schenká!«

»Sei stád! Ös is dá schon váziehgn!«
Sagt Christus, »bleib ná treu und offen!
Denn, hiatst dein Plangá köck váschwiegn.
So wár von dir nix Guats zun hoffen!
I han was anders iatzt für di:
Gögn Behmán liegt á wildi Stoanedt,
Dort baun már ár á Kirá hin, –
Wia nennst denn eppát aft dö Ganedt?«

»Wia wirst denn dort á Kirá baun!
Mein Herr, dö Gögnd is frei abscheuli!
Da kann si kám wer zuwi traun
Und wár á neunmal frumm und heili!«
»Nan!« sagt dá Herr, »ös laßt si gwehn,
Dá Zöhnti freili wurd dákemmá;
Ös gibt halt allmal doh nu wen:
Wir müassen ön Gád Stöffel nehmá!«

»Wer is denn der?« hat Petrus gfragt;
»A Bluatzeug!« hat dá Herr erwidert,
»Der 's Löbn für mi in d' Schanzen schlagt
Und nöt án Augnblick wankt und zidert.
Dá Stöffel nimmt si schon drum an,
Wer anders fándt dázuar ön Löffel?
Dá Pfarrá gwehnt si áh aft dran:
Ös gilt: dö Kirá hoaßt Gád Stöffel!

Iatzt abá hern má 's Gründen áf,
wia solln má sunst dö Roas vollenden?
Denn d' Michel schneidt uns ab ön Láf, Das eigentliche Mühlviertel wird durch die Große Mühl abgegrenzt.
Drum bleibn má liabá ganz herenten!«
»Nan!« sagt dá Petrus, »mir is's recht,
I bin áf's Roasen just so hoaß nöt,
I han má weidá gnua umgfecht;
Dös Gossenláfen Gossenláfen, herumtreiben. is koan Gspoaß nöt!

Dort umi nimm án anern mit
Und laß'n Kirá baun und schalten;
Dö Ströcken hat von mir án Fried,
I will's mit'n obern Viertel halten!«
Da sagt dá Herr: »Und da, wost stehst,
Wia soll denn da dá Schutzherr hoaßen?«
Und Petrus moant: »Bei mir is's Rest,
Mit'n Námán göbn is nöt zun gspoaßen!«

»So tuat má's selbá!« spricht dá Herr,
»Du wurdst dár eh kám helfen kinná;
Für d' Altenfeldná braucht's schan mehr;
I muaß mi selbár erst nu bsinná,
An iaden nehmáns má nöt an,
Langmechti müaßt már umástreiten, –
Má kennt dö Altenfeldná schan, -
Sö sán vo lautá Extrikeiten!

Gebürti muaß á sein von Land,
Sunst macháns eahm von eh schon Mándel Mándel machen, Schwierigkeiten erheben.
Und doh dábei von hechsten Stand,
Sunst habns'n alliweil in Bándel in Bándel habn, quälen, verfolgen.,
An gwehnling Heiling werns nöt ehrn,
Da muaß má mit án Bsundern kemmá,
Á Kaisá odá Pabst muaß's wern, –
So wolln má halt ön »Sixten« nehmá

29. Neufelden.

Neufeldná, gelts, ös schauts nöt z' weng,
Dá Petrus kimmt halt iatzt zun enk!
Eahm tuat schan wiedá d' Neugier plagn;
Von Hopfen hat á was vánummá
Und glei dráf áffi Urlaub gnummá:
– Er will si untá d' Handlá wagn!

»Von Altenfelden is's nöt weit!«
So denkt á si; »da han i Zeit.«
Ön Heiland hat ár eh schan bötn;
Der sagt: »Wögn meiná trumpf nur abi
Und misch di untá Geir und Habi, –
I han di weiters nöt vánötn!«

Dá Heiland is áf Pötsch Pötsch, Wallfahrt nahe bei Neufelden. dáweil,
Und Petrus furt in oanár Eil
Getal von Felden abigrennt;
In Markt sán d' Handlá umágstrichá
Und Petrus hat si zuwigschlichá,
Dáß's nöt von da sán, hat á kennt.

Dá Duránandá hat eahm gfalln,
Da bringáns Hopfen Balln in Balln, –
A ganzi Stráh liegt umánand;
Oan sán, dö wöllnt'n awögn lassen,
Do anern pássen áf dá Straßen
Mit'n Hopfenmustár in dá Hand.

Einkáfá sán heut z' troiffen da,
Sö fragn den schenern Hopfen nah,
wanns glei dábei in Wirtshaus bleibn;
Dort speanzelns mit dö Zimmámádel
Und tán si bei rán Stückel Brádel
Recht scheu gemüatli d' Zeit vátreibn.

Dá Hopfen is in Fürigehn,
Das kann dá Petrus bal vástehn;
A guatá Wind is gehád worn.
»Há!« denkt á si, »iatzt werns gen láfen
Dö Handlár und was Platz hat was Platz hat, so viel angeht. káfen,
Sunst is dö Glögnát glei válorn.«

Á Zettel gengáns richti drein,
Ast stöllns ön Káf schon wiedár ein
Und lassen d' Leut scheu zeiti wern;
Sö lassen si in Wirtshaus suachá
Und d' Hopfenbaurn hintnachá fluachá, –
Sö sollnt ná schrein und áfbegehrn!

Ön Petrus will's nöt aus'n Sinn:
»Was mánkelns denn in Wirtshaus drinn?
I nimm má gen dö Kámpeln haps haps nehmen, auf der Tat ertappen.!
In Vorhaus kann má niedásitzen
Und muaß i was für 's Zuahern schwitzen,
So wagt má halt á Glásel Schnaps.«

Und wiar á drinn is, hats schan gratn,
Dös ganzi Gspiel is eahm váratn;
Sö habnt'n für eahrsgleichá ghabt!
Er tragt ja áh án Bart, án langá,
Drum sáns eahm leicht in 's Eisen gangá,
Sunst hiat si koaná nöt váschnappt.

»Was denkst denn!« sagt á Handelsmann
»Und schauts enk nu án Hopfen an?
Da treibt má'n nettá recht in d' Heh.
Sö solln si'n wiedá hoamzua rádeln,
Wir bleibn dáweil bán Kármánádeln,
Ön Hopfen kriagn már anerst eh!«

»Ja!« sagt dá Wirt, á feiná Gsöll,
»Sö solln si sötzen wiadáwöll;
Wir warten áf'n Steuertag;
Denn ehntá machán má's nöt tásti,
Da wern dö Leut wia Gummilásti,
Aft kann má's nudeln wia má mag!

Und steigt dá Hopfen übá d' Nacht,
So wird wögn den koan Gläuf vábracht;
I káf'n für dö Herrn schan ein!
Ná sitzen bleibn, so werns nix inná, –
wer handelt, muaß si helfen kinná,
Sunst gábn si d' Leut nöt willi drein!

Dös Umánandkutschiern is z' fád,
Drum halts enk liabá mäuselstád;
Was sollts denn um á Hopfen foahln?
Bleibts bei dö Indián und Gánseln,
Dö Baurnleut kann i bössá hánseln, –
Ön Gwing, vásteht si, tán má toaln.

Denn, haltn má nöt wia d' Schraufen zsamm,
So kriagt der Hopfen da án Nam,
Und findt alloan sein Wög in d' Welt;
Aft kriagn mán nimmá wohlfel z' káfen
Und kinnán áh nöt vüritáfen, für Saazer Hopfen verkaufen.
Da gángát's ja weit mechti gfehlt!«

Aft laßt á d' Handlá steign schen föst;
Dö sán eahm recht erkenntli gwöst,
Habn »Brávo!« gschrian und pascht dázua
Und d' Hopfná draußen áf dá Straßen
Habns saubá Trüabsal blasen lassen, –
Dö habn si weidá g'örgert gnua!

Da denkt si Petrus: »Guati Nacht!
hat der á scheni Röd vábracht!
Der schaut áf seini oagná Leut!
Den oagná Land ön Rahm afangá
Und extri nu um 's Trinkgeld glangá, –
Der wird ön Handlárn áh nu z' gscheidt!«

Und aussi zwángt á si mit Gwalt,
Rennt durch'n Markt und bis in Wald,
Wo Christus seiná wart, und sagt:
»Pfui Teuxel! Iatzt nu will's mi röcká,
Und nettá muaß i eini schmöcká!
Da han i mehr was schens dáfragt!

Dö Handlá sán ja 's Ausjagn wert!
Das han i doh nia gsehgn und ghert
Und bin so lang schan áf dá Bahn!
Wo bleibt denn 's Gwissen, mecht i wissen?
Das habns ja saubá wöggágschmissen,
Sunst gángáns nöt so lumpisch an!

Ám mehrán gift mi nu dá Christ,
Der aus dá nämling Schüssel frißt!
Da fallt má sunst koan Gleichnus ein:
Wer mit dö Hopfen-Juden bándelt
Und's oagni Nöst áh so váschándelt,
Muaß wohl zun Judás Vödá sein!«

30. Kirchberg.

Kirchberg finden kann bal oaná:
Eahná vieri sán in Land;
Nöbn dá Michel bei da Doaná
Loahnt dös unsá köck bán Rand.

In dá Nähát findst á Gschlössel,
D' Römá habns dort áffipickt,
Nettár übán Doanákössel,
Wiar in d' Fölsen einizwickt!

Burgstall nennt má's! – Niedágfrössen
Hat's dá Kriag, dá Mensch und – d' Zeit;
Was drinn gschehgn is, is vágössen:
Lust und Liab und Neid und Streit.

Avá schen is's obn in Summá!
Wer schan dort gwön is, der woaß's;
Löbst nöt weit von Kirchberg umá.
Magst dö Roas schan wagn in Gspoaß.

Bist von weidá, kimm ná her da!
Hast á weng án Fund in dir,
Sagst wohl gar: »Mir gfallt's schan mehr da
Wiar in wean und kost't koan Müah!

Mit dö oagná Schuastárappen
Kannst in Burgstall áfmáschiern;
Brauchst koan Rutschá, koani Knappen,
Koani »Führá«, dö di schnürn.

Sitzst da drinn wo áf dá Mauer
Odá áf'n Rasen dort:
Schaust dá d' Augn schiar liabár auer
Und du kimmst so bal nöt fort!

Ja, so is's! – Und willst was dichten:
So á Plátzerl is ja gweicht;
Kannst schen trestlá trestlá, getrost. drübárichten,
Tuast di ninást ninást, nirgends. wo so leicht!

Selbá bin i obmát gsössen
In á summálangá Nacht;
Han dö ganzi Welt vágössen
Und án Gsang, án lauden laud, wacker., gmacht.

Gschichten sán már untákummá,
Dö má sunst nöt leicht vánimmt;
Han's mit Freuden hoamzua gnummá
Und mein Zitherl saubá gstimmt.

Aloanweis will i's vürábringá,
Was i dorten gfunden han;
's Ránzerl wird zwögn den nöt gringá;
Mit válaub: Iatzt fang i an:

 

D' Vásuachung áf Burgstall.

Wiar á Windhund, den koan Gürtel
Und koan Habband nöt scheniert,
Is in unsán liaben Viertel
Petrus umánandspáziert;
Hat ön Heiland oft válassen,
Fleißi is ár umázeilt umázeilt, herumgewandert.;
In án iaden Seitenstraßen
Hat á si á weng váweilt.

Richti siagt á drobn dö Mauer
von dá Michel unt in Tal: –
»Hau! Da schaut ja áh was auer!«
Denkt á si: »Das habn má bal!«
Áffi krátscht ár übá d' Leiten,
Scheucht koan Wurzen und koan Stoan;
Übá d' Fölsen muaß á reiten, –
Endli steht á drobn alloan.

D' Aussicht hat eahm práchti gschiená,
Fleißi guckt ár umánand,
Hat si gar nöt trenná kinná,
Sitzt nu alleweil dort bán Rand;
Wiar á ganz vázuckt is gsössen,
Kummt's ön Teufel nettá glögn,
Denn der hat si lang vámössen,
Will ön Pedern Fallná lögn.

»Was d' da siagst, Wald, Feld und Häusá
Soll da ghern!« so hat á benzt;
»wirst so reih wern wia dá Kaisá,
Wannst mi für dein Herrn dákennst!«
»Ghalt ghalt, behalte. dá Wald und Haus und Acká!«
Sagt dá Peder, der nöt ziagt.
»Halt! Den muaß i aners packá«,
Denkt da Teufel, »dáß'n kriagt!«

Weil á woaß, ös kunnt'n schröcká,
Papierfábrik in Tal,
Will á's gschwind mit'n Schwoaf vádöcká
Und probiert'n nu ámal!
»Wög mit'n Schwoaf, – i her's ja brummá,
Drunt d' Fábrik, du bist nöt wiff!«
Lacht dá Petrus, »Teufel dummá, –
Hintenaussi geht dein Pfiff!«

Hat dá Teufel gment und gwödert,
Weil á si vágagelt hat! –
Übá d' Fölsen is á plödert,
Guggengschossen hat á grad.
Und um d' Michel fahrt ár umá,
Is iatzt Borkenkáfá worn;
Laßt d' Fábriken saubá brummá
Sunn- und Feirtá vollá Zorn.

31. Lembáh.

Petrus löst eine Preisaufgabe.

Jatzt gengán má schnurgrad áf Lembáh!
Hat Christus zun Petrussen gsagt;
Aft habns um á Gangsteig scheu fleißi
Bal Bauern, bal Bettelleut gfragt.
Heruntertal Lembáh bán Wádel
Habns 's Gwand á meng agstaubt und gwischt,
D' »Bárrácken« » Bárrácke«, Gasthaus an der Landstraße. is dort nu nöt gstanden,
Tunst hiat'n fö si ár á weng gfrischt gfrischt, erquickt..

Z'erst gengáns in Lembáh in d' Kirá,
Aft dráhn sö si aussi zun Gricht;
Das is á Gebäu, das si sehgn laßt,
Tunst fallt eahr nix bsunders in 's Gsicht.
Und wias á weng stengán bau »Dorná« » Dorná«, Gasthausname.,
Da gengán just d' Amtsstunden an;
Das is enk á Gwálzát Gwálzát, Gewühl. dort eini,
Als wár dá ganz Markt áf dá Bahn!

Dö Kundschaften sán gen von Kappel Kappel, hier ist Oberkappel gemeint.,
von Neustift und Ránná nöt weit;
Ös habn halt dö Leut bei dá Gránitz
Mit'n Grichtgehn eahr oanzigi Freud.
Das nenn i á notigi Hogfahrt,
Sein Geldel mit'n handeln váschlagn,
Dáhoam aft án Saurenzá Saurenzen, mißlaunig, wie Faulenzer gebildet. machá
Und sindlár sindlár, wehmütig, auch sehnlich. in Tischtuahzipf nagn!

»Nan«, meldt si dá Petrus, »in Lembáh,
Da geht nu á Gschäft, wia má siagt;
Ná schad, dáß má gwehnli bán Handel
Arrest odá Geldstrafen kriagt!
Geh, gengán má weitár in 's Mühlholz,
Dort steht á Kápelln áf dá Schneid –
Und lassen dö Leutel da streiten, –
Dö kennán koan schenáni Freud!«

Und richti sáns aussi. Bán Freidhof
vorbei und aft schleuni in d' Heh;
Dá Heiland is eini in 's Kirárl
Und Petrus halt Umschau váneh.
Da siagt ár án Kunten nöbn seiná,
Der lost und sinniert áf án Roan;
Den fragt á: »Du hast gen án Kummá, –
Sag's aussá, was kann má dá toan?«

»Meints Herr«, sagt dár aná, »i han mi
Várennt in á hoaglingá Frag;
Dö kann i má gar nöt entrátseln
Und stöll má's seit Jahr und seit Tag!
Und wann i dö gscheidtesten Manná
Drum angeh, so lest már ön Knopf
Koan oanziger áf und drum liegt má
Dö Frag wiar á Stoansäuln in Kopf!«

»Da bin i denn doh schon begieri!«
Sagt Petrus, »und derf má drum fragn?«
»Was denn«, sagt dár aner, »was sollt's denn
Ös áh nöt dran kifeln und nagn!
Iatzt sagt's má, warum is dös Lembáh
Án Industrialort
? – habts ghert?«
»Án Industrialort!« sagt Petrus
»Das Wort is án Auslögung wert!

I moan halt, án Industrialort
Válangt Industrie, das is klar!«
»Nán, Herr!« sagt dár aner, »das gilt nöt,
Habn muaß á's, sunst is's ja nöt wahr!
Und wann i má d' Augn ausságuckát,
So frag i koan bissel dávan;
Ehzeit Ehzeit, vor Zeiten. hiat doh d' Leinwád was austragn, –
Jetzt bringt má koan Stückel nöt an!

Und sunst kann i áh nix entdöcká, –
Dá Sauhandel ghert nöt da her;
Mituntá habns ghandelt mit'n Sáuán,
Iatzt handelns halt áh nimmámehr.
Drum frag i, warum is dös Lembáh
Án Industrialort
? – habts ghert?«
»Án Industrialort!« sagt Petrus –
– »I bin má z'weng blösen und blehrt!

Halt!« schreit ár, »iatzt han i's schan gfunden:
Ön Industrialort macht 's Gricht! –
Dort geht nu á Gscháft, wie má gsehgn hat,
Sunst hiat ja dá Markt gar koan Gwicht!«
»Habts Recht!« sagt dár aner, »iatzt habn má's!
I Ösel han jahrlang studiert;
Án Industrialort is Lembáh,
Vágelt's Gott! – Iatzt bin i kuriert!«

32. Niederkappel.

Da Kirábau.

Dippel, Dappel,
Niederkappel, –
wird's denn doh zun Kirábaun?
Schau, i fedá,
Di dur'n Pedá;
Denn sunst wurd si wohl neamd traun!
Muaßt halt nix in Übel nehmá
Und not glei mit'n Stecká kemmá!

D' Gögnd is prächti,
D' Lag schenmächti –
's Ertel selbá kunnt oan gfalln;
Tát si d' Kirá
Áh nu vürá,
Kunnt má's gar not schená maln!
Statt dá Kirá muaß dö Lucká
Mit der Schlafhaubn ausságucká!

Vollá Bangá
Kemmáns gangá,
Petrus und dá Heiland áh.
»Moastá!« fragt á,
Kloanvázagtá,
»Wann gen das dort d' Kirá wá?«
»Nan, was wár's?« – »Das wár halt schauri!«
Sagt dá Pedá völli trauri.

Völli peini
Gengáns eini,
Weils von draußen gnua schan habn.
Kám sáns drinná,
Wern si's inná:
Kern und Schölern pássen zsamm;
Petrus kann kám d' Röd vábringá,
Nettá mag á's aussá zwingá:

»Bábelátschen,
Alti Krátschen!«
Schreit á, »Herr, das is á Gwalt!
Vorn und hinten
Nix zun finden,
Was án Christenmenschen gfallt!
Hácht denn nöt dá Chor schan danná? –
– Habn dö Leut án Zoig Zeug. bánaná!

Is der Heili St. Paulus-Statue.
Nöt abscheuli,
Der mit'n Sábel loahnt dort vorn?
Grimmi schaut á! –
Eppát haut á
Gar nu drein vo lautá Zorn!
Glaub eahm's gern! – Er mecht gern wöggá, –
Tát si gern á weng vástöcká!

's Alter 's Alter, Altar. zrissen,
D' Mäurn voll Klissen Klissen, Sprünge, Spalten.,
Stiagn und Stáffeln umánand,
Sitz und Bänká
Frei um's glengá
Von dá Kanzel mit dá Hand –
Nan, da kann má doh dö Löding
Zuwáfangá glei bán Pröding!

Mit oan Fahrá
Glangt dá Pfarrá
Wann á will án iaden Kopf,
Wolltens schlafen,
Kann á's strafen,
Nimmt án iaden glei bán Schopf –
Nan, da dank i für dö Glögnát, –
Wann oan selm so was begögnat!

Aussi mecht i!
Niedáträchti
Wird má, Moastá, glaub má's gwiß –
So ablechti
Und vádechti,
Dáß má wia dá Kirá is!«
»Nan, wiar is denn der? laß's vürá!«
»– Grad zun Umfalln is dá Kirá!«

Draußen steht á
Iatzt dá Pedá,
Sagt zun Heiland frei dágrimmt:
»Laß mi schalten
Da und walten,
Dáß án End dös Wösen nimmt!
Han i's nöt z' Pfarrkirá troffen?
Derfst áh da koan Gflickwer hoffen!«

»Kann's nöt zuagöbn,
Muaßt án Ruah göbn!«
Sagt dá Heiland, »gib di z'friedn!
Wo's ön Hagn hat,
Wia viel's gschlagn hat,
Wirst mit'n Fragn alloan nöt inn!
Sagt dá's nöt dein kloaná Fingá, –
wirst ás schwerli aussábringá.«

»Sán dá's d' Leut nöt?
Habns koan Schneid nöt?
Wagns koan Geld, koan Fuhr, koan Sand?
Habns koan Stoan nöt?
Rührt si d' Gmoan nöt?
Hilft eahr d' Muadá Die Mutterkirche Pfarrkirchen. nöt und 's Land?«
»Nán! – da faihlt nix, koan Gedanká, –
Pedál, weit faihl a is's gangá.

D' Leut sán richti,
Geld wagns tüchti,
D' Gmoan is recht und Freund hats áh
D' Muadákirá,
Laßt si vürá,
Weils ön Techtál willi wá
's Land wird áh koan Ausriß machá, –
Pedál, rat: Wo faihlt's iatzt nachá?«

»Kanns nöt finden
Und dágründen!«
Sagt dá Petrus, den's schon krailt krailt, wurmt..
»Nan, dös Wahrá
Woaß dá Pfarrá«,
Sagt dá Heiland, »wo's da faihlt.
Muaßt eahm avá hoamli kemmá, –
Kunntens d' Leut várübel nehmá!«

Und dá Pedá
Schleuni geht á
Fort von Herrn ön Pfarrhof zua.
Laßt ön Pummá
Dreimal brummá,
Schreit als wiar á Haltábua; –
Nan, das hoaß i laut vámelden, –
D' Köchin hert má drinn schan schelten!

»Brandweintögel
Grobá Flöge!,
Moanst, már is wögn deiná da?«
Aus is's! denkt á,
Linksum schwenkt á,
Übá'n Freidhof fahrt ár a –
»Hat der Pfarrá da á Hejning Heining, Keiserin.
Nan, dö wird'n weidá peining!«

»Sitzung habn má
Heunt bán Kramá!«
Hert ár iatzt ön Deaná rödn.
»Kemmts fein sichá,
Denn váwichá
Is's á recht á Gfröttát gwön!
Ganz á noiá plán is kemmá, –
Tát's 'n guat in Augnschein nehmá!«

Schnell bánaná
Sáns dö Manná
Und dá Petrus macht si an;
»Endli!« lacht á
Zubi tracht á,
Dáß ár alls vánehmá kann,
Habnt ön Pfarrá nöt vágössen,
Mitten drinnát is á gsássen.

Laßts ös angehn!
Wer will drangehn?
Allisand! An iadá spricht;
Dumms mituntá,
Pfiffigs druntá
Und dös ganzi hat koan Gwicht.
Was wird's wern? Ghaut odá gstochá?
Leidá nix! Ös wird halt gsprochá!

»Wá schan nedá«,
Denkt dá Pedá
Wann dá Pfarrá 's Ruadá náhm; –
Avá leidá
Geht nix weitá,
Denn dá Pfarrá rührt si kám.
Und warum, das muaß má wissen –
's Ruadá habns eahm wöggá grissen!

Nix is her worn,
Ehntá mehr worn
Is dá Duránand und Stritt.
Ausánaná
Gengán d' Manná,
Weitá kemmá sáns koan Schritt.
– Petrus geht, ön Moastá z' sagn,
Dáß á'n gfunden hat – ön Hagn!

»Nan, wia hoaßt á?«
Fragt dá Moastá
»Hast was ghert von Kumitee?«
»Hau, da nennst'n
Grad ön schensten!«
Sagt dá Petrus, »der is's eh!
Denk dá's, wia si's treibn dö Helden:
Lassen kám ön Pfarrá gelten!

Wer si traun will
Und was baun will,
Braucht vor allen freie Hand
Nöt án Gföhrten
Áf dá Föhrten,
Der sunst nix wia – 's Áfhalt'n kennt:
Mit den Kumitee hintnachá,
Müadst du selm da Feirabnd machá

»Kunnst wohl recht habn,
Wurd mi schlecht habn!«
Sagt dá Herr, »wann oans nöt wá!
D' Liab! – Dö stirbt nöt
Und vádirbt nöt,
Drum wird's gehát, avá záh!«

33. Hofkirá.

Táts überstatt á weng, i bitt enk liabi Leut
Mit meiná Petrusgschicht! – Mir roasen nimmá weit;
Von Niedákapxel áf Hofkirá roasts mit mir,
Der Wög, der uns nu bleibt, den gehn má nimmár irr! wird uns nicht mehr viel zu schaffen machen.

Z' Hofkirá sán d' Touristen gern schiar alli Jahr
Und wann's nöt häufti sán, so is's halt doh á Schar;
Dö schnappen Luft herobn und fangán Spöck Speck fangen, an Fleisch zusetzen. á weng,
Drum habns bán Markt und gar bán Wirten erst ön Gheng Gheng, Sympathie.!

Mit'n Dampfschiff fahrt már aussi bis in d' Ráná Ráná, Dampfschiff-Station. gern,
Wo d' Doanáleiten übergáh und finstá wern,
Má moant, már is schon mitten in Ámeriká
Und kehrát gern nu an, wann's wögn dá Leut nöt wá!

Da hoaßt's halt áfschaun, dáß oan ja koan Bär nit beißt
Und in dá Doaná 's Krokádül nöt abireißt,
Má bleibt bán Wassá, weil má sunst koan Wög nöt hätt'
Und dáß má si in Urwald nöt so leicht vágeht!

Hofkirá liegt bán Wassá; gibt's nu wildi da,
So hat má doh nöt weit und taucht mit'n Dampfschiff a;
So macht má's, wann má neuchi Lándá suachá will,
Drum geht's mit'n Ober-Mühlkreis gar so stád und still!

Iatzt Gspoaß bei Seit! I woaß schan nu án bössán Grund,
Warum 's Hofkirá suachán wiar á Boan dá Hund:
Mit meiná Petrusgschicht hángt's zsamm, da brauchts nöt z'fragn,
Und weil i's woaß, so will i's ahni Umschwoaf sagn!

Von Niedákappel, wo dö reschen Bauern sán,
Dö bei dár Arbát d' Händ so fleißi umádráhn
Und áh in Wirtshaus nix vásámán, is dá Herr
Mit'n Petrus áf Hofkirá gwandert überquer.

Á hoaßá Summátag is's; unsá Petrus hat
Föst hintnachi gschwitzt, er is schan völli matt,
Da kemmáns áf án öbmi Stöll, zun rasten wird's
Und Petrus sagt: »Gottlob! Váneten hat's án iads!«

Er sitzt si hin und lögt sein Binkerl ár áf d' Wies:
»I woaß's nöt«, sagt á, »dáß má da so güatli is
Und kimm doh heut zun erstenmal in Löbn da her!«
»So!« sagt dá Heiland, »kennst dös Plátzerl nimmámehr?

Schau áffi da in d' Heh und schau in d' Niadá dráf!«
Und richti geht ön Petrus glei á Liachtl áf:
»Herrje! Da habn má ja das oanmal áh schan grast't, Vide Nr. 1 und 2 der Mühlviertler Máhrl.
Wiast von dá Doanáleitn mi áffágráckert hast!

Dort bin i weidá mit den Kráxeln förti warn!
Iatzt glanzt Pfarrkirá drobn, wia's wird in tausend Jahrn
Und unten sán már übágfahrn, wo d' Doaná saust –
Is gfahrlá gnua gwön, dáß má heuntigstags nu graust!

Und áf dá Wies da habn má grast't wia heunt, gelt ja?
Nan! Sán már eppá förti mit dá Roas schan da?«
»Nöt ganz nu«, sagt dá Heiland, »avá bal is's gschehgn,
Aft kriagst ás Mör und d' Galiläá wiedá z' sehgn!«

»Juh!« schreit dá Petrus áf, »mein Hoamát is má wert,
Á Dalkendüwel, der sei Muadáland nöt ehrt!
Gern blieb i da, nu liabá roas i hoam, das woaßt:
Mir sán im Michelland gnua umánandá groast!

Schen gnua is's da! Wir habns schan saubá durchgstudiert
Und sán náh kreuz und quer in Mühlkroas ummáschiert;
Ös kann ön Lándel nimmá faibln, seitdem mir zwoa
Da groast sán; wann's wer beschreibt, so kimmt's halt doh in 's Gschroa!

Und áh den Gang soll's gehn. Z' erst übá d' Doanáleitn
Werns krátschád wern, vor Angst nu rasten z'erst und beitn
Aft weitá dani áh nu schaun, sunst wár's á Schand:
Denn d' Leut sán recht und bráv und d' Gögnd vádeant's und 's Land!«

»Wögn meiná!« sagt dá Heiland, »grad áh so soll's gehn
Wias d' moanst und unseroaná laßt si áh was bstehn,
Dámit má doh den Plátzerl áh sein Toal beschert,
Bevor már eahm für alli Zeit ön Bügel kehrt.

Was habn már heunt?« »Ön Mantá!« sagt dá Petrus dráf,
»Nan also!« sagt dá Heiland, »mörk á bissel áf!
Und ön án Mantá habn má da dös erstmal grast,
Das fallt dá gwiß nu ein, wannst á Gedächtnus hast.«

»Nátürli!« sagt dá Petrus, »nettá fallt's már ein,
Drum wird halt da dá Mantá von Bedeutung sein!«
»Ja, Petrus! In án Mantá solln dö Geistling gern
Da eahr Kápitel habn und unterháltli wern!«

»Geh, laß má's schaun!« schreit Petrus, »wia's eahr d'Zeit vátreibn,
Du kannst dein Ringerl ja á bissel vürireibn!«
Und Jesus nimmt sein Ringerl, dráht's án ötligsmal,
Da sáns áf oanmal in án niadán Gartensaal.

Bán Meisl hoaßt's; iatzt ruckán schan dö Geistling an,
Tán Kartenspieln und werkán áf dá Kögelbahn;
Sán guat und freundli mitánand und dischkáriern,
Und wer án guaten Witz hat, laßt'n áfspáziern.

»Da bin i áh dábei!« sagt Petrus, wiar á's siagt,
»Da geht's so gmüatli her, dáß már án Plangá kriagt!«
»O mein!« sagt Christus, »schau, ös is halt ár á Rast
Und geht so gschwind vorbei, dáß d' gar nöt Sori hast! ohne daß es dir auffällt.

's Kapitel daurt halt áh wiar alls á kurzi Zeit,
Oan reißt's in d' Weit, den anern gar in d' Ewigkeit;
An iadá nimmt was mit und ewi bleibt nix da,
Drum Pedál gib di zfriedn, mir fahrn iatzt selbár a!«

34. Oberkappel.

I.
Was Petrus in Oberkappel siagt.

I han mi lang nöt drübá gwagt,
Von Oberkappel z'singá
Und bin nu allweil kloanvázagt,
Ös mecht má Hándel bringá!
Dö Roatung geht már übá'n Strih
Und tragt nix aus, mir müassen hi!

Má kann gar oft ön Wald nöt sehgn,
Von lautá Stöck und Bámá;
Drum is má völli oartlá gschehgn,
Von lautá Wöggárámá!
Und iatzten is már áh nöt wohl,
I woaß's nöt, wiar i's anstölln soll!

I derf má's zsammschaun, das is klar!
Denn, wann i mi vápappel,
So frössens mi mit Haut und Haar
Dö Leut von Oberkappel!
Und kann nöt wöggá von dá Bahn –
Zwö höb i má dö Gschichten an!

Jatzt richt i drübá mit án Gwalt,
Sunst bleib i richti pická;
Dáwischens mi, so bitt i's halt,
Sö sollnt mi doh nit schlická,
Und wanns mi klagn, so wir i sagn,
I han nu d'Halbschoad untáschlagn!

Wo sán má neuli stöcká bliebn?
Z'Hofkirá, moan i – richti!
Dá Heiland hat ön Petrus triebn
Und ausmáschiert sáns tüchti.
Sö habnt án fösten Mársch vábracht
Und ár á weng án Umwög gmacht.

»Jatzt bringst mi von dá Doaná her,
In dö váflixti Kreanzen Kreanzen, elende Gelände.
Sagt Petrus, »förti bin i mehr
Von lautá Umáschleanzen!
Á dritthal Stunden sán má gstiegn,
Nu siag i nix von Kappel liegn!«

Dá Heiland fallt eahm glei in d'Röd:
»Du fragst um Oberkappel?
Siagst denn dös Pföffábüchsel nöt
Und dort dö söchs Stuck Pappel?
Dázwischen liegt's halt drinn dös Nöst,
Wer mehr will sehgn, der schneidt si föst!«

»Wo sán denn d'Leut? – I siag neamd gehn,
Sö wern ja doh nöt schlafen?«
Fragt Petrus wiedá, »das wá schen,
Dö Fäulheit müad má strafen!«
»Sei stád!« so sagt dá Heiland dráf:
Dö Leut da stengán ehntár áf!

Neamd bleibt dáhoam, drum siagst dös Ort
Wiar ausköhrt und válassen;
Án iaden treibt was anás fort,
Ös wurln Stög und Straßen
Und bis áf d' Schul- und Pfarrhofleut
Is alls in Gschäften áf dá Weit!«

»Und was für Gscháftln treibns denn nu,«
Fragt Petrus, »nöbn den Störzen?«
Da sagt dá Herr: »Du Fragnkás du!
Was werns denn treibn nu? – Schwörzen!
Bal Salz, bal Kleovieh Klauenvieh., nah dá Schwárn,
Bal Rauchtábák und Knallzigárrn Knallzigárrn, bayrische Zigarren mit Pulverkerndl inmitten. Weiß ich noch von meinem eigenen Schwärzen als Student in den Ferien. Z.

»Gelt, Moastá,« fallt dá Petrus drein,
»Á Schwörzá muaß halt gschwindi sein,
Sunst spörns'n wiar án Spitzbuam ein –
Doh – weiters wird's koan Sünd sein!«
»Ös is koan Sünd und áh nöt brav!«
Sagt schmutzlád unsá Herrgott dráf.

Da moant dá Petrus: »Meinertreu,
Mi plagt á weng á Gustá;
Geh zoag már von dá Schwörzerei
Án ötlá scheni Mustá!«
»Nan!« sagt dá Heiland, »meinetwögn –
Dö láfen uns von selm entgögn!

Dort siagst á Schácherl in dá Seit,
Wia gschaffen is's zun Pássen;
I moan halt, wann már uns á Zeit
Dort mitten eini sássen?
Dort kannst ás gnau betrachten, Bua,
Wia d' Schwörzá kemmán ab und zua.

Oans laß dá gsagt sein: Wanns wer wagt
Und tuat si druntá mischen,
Der hat schan oft Árrest dáfragt
Und kann selm Schlög dáwischen!«
»I dank schen!« hat dá Petrus gsagt;
»I woaß's von Schwarzenberg, was's tragt!

Áf Hanging denk i áh nu heunt
Und áf den Boarn den groben!
Auweh!« so schreit á, »wia má scheint,
Dort steht der Kláchel oben!
Er is's! – I muaß's schan richti glaubn;
I kenn ár in dá Tailláhaubn!«

Er greift um d' Schlüsseln alli zwoa
Und wills in Gwand vástöcká;
»Geh!« sagt dá Heiland, »sei koan Narr
Und laß di doh nöt schröcká:
Der steht ja nöt wögn unsá da, –
Er schaut halt ár á wengerl nah!«

Da hat si der mit'n Taillá dráht
Und schaut gögn Kappel eini;
Aft höbt á si, – z'erst geht á stád
Aft abá flink und schleini.
»Gottlob, den treibt dá Durst dávon!«
Sagt Petrus, » z'Kappel zápfens an

Jatzt is ár erst zun Schácherl gern
Und hat si eini ghodert;
Viel hat á z' sehgn kriagt, viel zun hern,
Hat oft dávon nu plodert,
Aft hat ár allmal glacht nöt z'weng:
Á Bissel was várat i enk!

35. Oberkappel.

II.
Dö verschiedenen Schwörzá.

Mit'n Schwörzen is's á so á Sach,
Má nimmt si's häufti z'gring;
Blieb oaná just bán Schwörzen stehn,
Aft freili wár's oan Ding!
So hängt si halt nu häufti an,
Das gwehnán aft die Leut,
Und wanns ámal recht schleissi schleissi, leichtfertig. wern,
Aft faihlt's schan himmelweit.

Á köcká Wilddiab wird aft draus,
Der schaut um gar neamd um;
Und wer ámal i 's Wildern kimmt,
Der kennt koan Eigentum.
Er wagt si wögn án Stückel Geld,
Vádirbt sein Gsund dábei,
Áf d' Arbát wird váneh nöt denkt,
Allssaná wird eahm glei!

Ön Wirtshaus wird dá Tag vábracht,
Da geht dá Gwing áf d' Seit;
Aft treibt's 'n wiedá fort áf d' Nacht,
Oft ötlá Stunden weit;
Und – hat dá Gang, wia oft, vágratn,
So jagt á d' Kinár aus,
Selm 's Weib mua fort, dö gengán aft
Um 's Brot von Haus zu Haus.

Er avá knotzt bán Bier und Wein
Und kollert wiar á Hahn,
Vákáft ön Weib ihr Bettelmehl
Und trinkt si an dávan.
Von söllá Kunden röd i nöt,
Dö ghern bá mir in 's Loh;
Ös gibt wohl doh nu anár Leut –
Bei dö is's nöt á so!

Dö machán si koan Gwehnát draus
Und blieben gern dáhoam;
Wann's avár anerst nimmá geht,
Aft springáns übá'n Doam arten aus..
Herent und drent da nemli Stamm,
Dös nemli deutsche Bluat
Und doh der Schrankbám, doh der Zoll! –
Das tuat halt doh koan Guat!

So lang si's tuat, is's eh nu recht,
Má zöhlt si eh nöt frei;
Wann avá gar koan Gscháft nöt geht,
Aft wird oan Angst dabei.
Koan Schátzen rund für Troad und Holz.
Für 's Vieh dö Ösels-Maut, –
Und d' Stoiern doh so bittá gwiß
Als wia dös tägli Kraut! –

Dá Deanár is um d' Umlag da,
D' Prozentá sán zun zahln;
Da denkt dá Baur: wo nimm i's her?
I kann má's doh nöt maln!
Ös kimmt dá Schmied, dá Wagná lögt
Sein Roatung áf'n Tisch,
Dá Pfarrá holt si d' Sammlung a
Und steift si áf sein Wisch auf die Urkunde..

Dá Postbot lögt á Zöderl ein,
Dös schickt eahm 's Gricht in 's Haus;
Iatzt soll á nu á Freigeld zahln
Und is so lang schan aus!
Heunt wiedá sammelns für á Stadt
In Behm- und Ungerland,
Und wá schiar not, dá Bauer gáng
Schan selbár umánand!

Und Bettlá kemmán scharenweis
Um Mehl, um Oar, um Schaub;
D' Zigeuná nehmán, was eahr páßt –
Dö löbn schan ganz von Raub!
Allssaná rupft und zupft in eahm,
Bis dáß á d' Achseln schupft
Und, weil dá Wagn nöt weitá will,
Köck übá d' Deixel hupft.

So kann dá Baur á Schwörzá wern,
Wann sunst koan Mittel bleibt,
Dámit á 's Löbn dárötn kann
Und d' Bremeln Bremeln, Bremsen. danni treibt.
Er muaß á weng was extrigs wagn,
Sunst wird eahm d' Keuschen pfándt;
Er denkt si: geht's not rechtá her,
So wird in árschling gwendt!

Du sagst: »Das soll halt doh nöt sein!«
Ja! – kann denn er dáfür!
Ön Bauern fallát's eh nöt ein,
– Is eh sein lötzti Tür!
Er wöhrt si um dö oagni Haut,
Sunst wird á kantráwandt,
Bevor á 's Schwörzen nu probiert,
Das is ja landbekannt!

Dö Gattung Schwörzá schándt i nöt,
Sán eh hautübel dran!
Und halt dö ganzi Grenz nöt zsamm,
So stengáns erst nu an;
So avá hilft án iads dázua,
Das Litz und Witz vásteht,
Dámit dá Wagn án Tauchá kriagt
Und wiedá kloanweis geht!

Und nu á Gattung Schwörzá gibt's:
Dö übámüating Leut;
Dö treibn eahr Schwárzen wiar á Gspiel
Und habn dábei eahr Freud.
Da geht's mituntá gspoassi her,
Mituntá grausli dumm;
Oft schmöckt d' Finánzwach áh dázua
Und dráht eahr d' Karten um.

Oft spielt dár oan á Trümpferl aus,
Dö aner Seiten sticht,
Á Drittá páßt den Zweiten a
Und is mit'n Welli gricht;
So trumpfens fleißi áfánand
Und d' Hötz is nöt vorbei,
Bis »d' Sau« ámal in Handel kimmt,
Aft siagt's eahm erst was glei.

As koana Seiten sáns válögn,
Kennt oans dös aná guat,
Und iabelt, wann's si's tuat á Zeit,
Spielns untán nemling Huat;
Aft gibt's zun Schein á mentisch Gschroa,
Und is dá helli Gspoas;
Erst, wann's maushoamli abágeht,
Wird boaden Seilen hoaß!

D' Finánzá sán ja selm von da,
Dö von dá Mannschaft gar;
Dö kennán d' Leut rund umádum
Und d' Wög und Stög áf's Haar!
Drum gibt si wer zun Schwörzen her
Und hat koan Salz in Hirn,
Der geht mit Sau und Welli ein,
Und muaß sein Gspiel váliern.

Jatzt habts ös ghert, wer schwörzen tuat:
Lump, den sunst nix gfreut,
Bauer, wann á nettá muaß
Und aft dö lusting Leut.
Drei Stückeln hat dá Petrus gsehgn
Da áf dá Kappler-Ströck;
Dö bring i bei der Glögnát an
Und sings in oana Röck!

36. Oberkappel.

1. Stückel.
Dá Pfarrá und dá Kommissär.

Dá Pfarrá z'Oberkappel mag
Dö greani Farb nöt leidn:
D'Finánzá habnt'n gstraft ámal,
Das steht nu in dá Kreid'n.
Oans gift'n avá nu viel mehr
Von dö Finánzá da:
Dáß d'Weibáleut so nárrisch sán
Und láfen eahr nu nah!

»Ihr Mädel,« hat á gsagt ámal
Und von dá Kanzel gar!
»Ihr seid doch alle kurz von Sinn
Und lang von Haar fürwahr!
Es ist nicht alles Gold was glänzt!
– Was schaut ihr so verdutzt?
Die Knöpfe der Finanzer sind
Mit Trippel nur geputzt!«

D'Finánzá habnt'n ár in Magn
Mitsamt den Kanzelspruh,
Bis áf den alten Kommissär,
Der is mit eahm per Du;
Sö kennán si von Jügád áf,
Habnt mitánand studiert,
Dár oan is aften geistli worn,
Und er hat d' Welt probiert.

Er is in Achtávierzgá-Jahr
Á bissel ruassi politisch verdächtig. worn
Und hat si z'erst ins Boarn und aft
Bis zu dá Wacht válorn.
Á deutschá Michel is á bliebn
Und Menschenfreund dábei;
Da siagt má freili bei den Amt
Àn hellen Narren glei.

Dá Pfarrá hat eahm nettá taugt;
Wen hiat á sunsten ghabt?
Oft sáns bánand; is sunst neamd da,
So wird á bissel tappt Tarockspiel zu dreien.,
Oft wiedá zwickt und Kögel gschiebn,
Dábei vázöhlt und glogn,
Mituntá von dá Studi-Zeit
Á Stückel vürázogn.

Und geht dá Tropfen schan áf d' Noag,
So roast dá Kommissär;
Mit'n Pfarrá geht á bis in's Haus
Und nimmt sein' Wein nu her.
Von Herzen is ár eahm vágunnt,
Á Stückel Brátel áh;
Án iadá denkt si: wá nöt schen,
Wann's eppár anást wá!

Von tausend Sachán dischkárierns,
Von Schwörzn avá seltn;
Dá Pfarrá laßt ön Kommissär
Und der ön Pfarrá geltn.
Der freili halt ön Schwörzern zua
Und hilft eahr, wor á kann;
Nátürli is á still dábei,
Sunst gáng's dá Freundschaft dran!

Ön Pfarrá siagt már alli Tag
Bán Wassár unt spaziern,
Sein Bummerl hat ár áh bán eahm,
Den laßt ár ápportiern;
Aft suacht á si an schatting Platz
Und nimmt á Buach in d' Hand,
Löst avá nöt dös Mehrá drinn,
Schaut liabár umánand.

Koan Stempen áf'n weiten Fel,
Koan Fáhnl hinter'n Haus,
Koan Hölzel, wia's dá Bah forttragt,
Koan Deutá kimmt eahm aus.
Er woaß án iaden Pfiff und Schroa
Und deut't si'n, wiar'n ziemt; nach seinem Dafürhalten.
Ös gibt ja tausend Mittel, dö
Dá Schwörzá z' leichá nimmt.

Und oanmal is ár wiedár unt,
Da hert á was hidan;
In Wáldel muaß's nöt kaschá sein
Das kennt da Pfarrá schan;
Und drenten steht dá Kommissär,
Der páßt wohl áf án Fang?
Nan, denkt dá Pfarrá, wart á weng,
I bring dö Gschicht in Gang!

Er dráht si, dáß'n der nöt siagt,
Ön Wáldel zua und specht,
Da ziagt si oaná her zun eahm
Und sagt: »Heunt geht's má schlecht!
I han á Fuhr Tábák bei mir,
In Dikárát Dikárát, Dikát, Dickicht. steht's drinn!«
Da sagt dá Pfarrá: »Halt di stád!
Mir fahrn eahm durch'n Sinn!

I ziag mi hiatzten hin zun eahm
Und mach á weng án Gspoaß;
Du nutzt dáweil dös Eichtel aus
Und tuast eahm aus 'n Kroas.« trachtest aus seinem Bereiche zu kommen.
Dá Pfarrá macht si fort schen stád
Und geht á Reiben aus,
Springt über'n Bah und macht mit'n Hund
Sein Wödár und sein Gsaus.

Oan Prügel um den anern wirft
Er eahm und schreit'n an;
Dá Kommissär dáblickt'n iatzt
Sein alten Freund und Gspan.
»Woher, mein Freund?« »Spaziern á weng!
Heunt is's ja gar so schen!
Was stehst denn da? Willst nöt mit mir
Zun Wirt in » Hammer« Hammer, Wirtshaus auf der bayrischen Seite. gehn?«

»Hab leider keine Zeit dazu!
Der Dienst!« – »Her áf damit!
Bei derá Hitz! – Drunt zápfens an!
Laß heunt ön Dienst mit Fried!«
Iatzt reißt's ön Kommissär in d' Seit:
»Was ist dort unten los?«
»Du tausend!« hat dá Pfarrá denkt –
»Er hört ön Wagn und d'Roß!«

»I han nix ghert!« so sagt á dráf,
»Und her doh sunst so guat!
I glaub halt, dáß si wo dá Wind
A weng váfangá tuat!«
»Schon wiedá!« schreit dá Kommissár.
»I her iatzt áh schan was!«
Hat hoamli iatzt dá Pfarrá brummt,
»Dort links her von dá Straß!«

»Nein, rechts:« – »Was hast denn, liabá Freund,
Du herst ja nimmá fein!
Von links is's kemmá, was i moan,
Von rechts her kann's nöt sein!«
(– Grad links hin liegt dá Hammerschmied,
Dort umi muaß's 'n ziagn,
Sunst kann's den armá Heitá rechts
In Wáldel unten kriagn! –)

»Heunt kimmt ámal án Extrábier
Von München áf'n Tisch!«
Fangt von dá Seit dá Pfarrá an
Und packt'n wiedá frisch.
»Von München?« fragt dá Kommissär,
»Doch nicht vom Stieglerbräu?«
»Ja«, sagt dá Pfarrá, »just von dem,
Drum gehn már iatzten glei!«

Gottlob und dank, das hat was braucht!
Iatzt wird ár endli warm!
Hat unsá Pfarrá denkt und nimmt
Sein Hausfreund untá'n Arm.
A bissel hat á zuckt dábei,
Dá guati Kommissär;
Dá Pfarrá avá traut eahm nöt
Und halt'n fleißi her.

In Hammer sáns aft sitzen bliebn
Und habn sie güatli tan;
Mit'n Münchner Bier is's richti gwön,
Má kennt's án iaden an;
Dá Pfarrá hat sie z'erst dámahnt:
»Iatzt, Freunderl, habn má Zeit,
Sunst steßt ár uns, dá Münchnábock,
Ös faihlt schan nimmá weit!

Und hoamzua sáns nu rebi gwön,
Habn plauscht á guati Neicht;
Dá Pfarrá hiat eahm liabá schan
Dö Gschicht mit'n Schwörzá beicht.
Dá Kommissär kimmt selbá dráf
Und sagt: »Mein lieber Freund,
Du hast mich heute nachmittags
Beluxelt wie mir scheint!«

»Ja, ja!« sagt der, »a bissel gschwörzt
Is unt in Wáldel worn;
Á Fuhr Tabak, was liegt denn dran,
Da is nöt viel válorn!«
»Nun«, sagt dá Kommissär, »das ist
Denn doch ein bißchen viel;
Ich bitte, bleib ein andermal
Doch mehr bei Maß und Ziel!«

37. Oberkappel.

2. Stückel.
D' Boanlkuah und 's Schmerzensgeld.

Iatzt stöll i enk zwoa Schwörzá vür,
Hans jungáhoadt jungáhoadt, in früher Jugend. schan kennt:
Ön Hánselbaurn von Östereih,
Ön Lenz von Boarn drent.
Án iadá hat á glögnsams glögnsam, geeignet, geschickt. Haus,
Ön Bah habns in dá Mitt,
Und suacht der oan den anern áf,
So braucht's nöt tausend Schritt.

Á so á Glögnát bei dá Grenz
Dö zwingt ön Menschen frei,
Drum handelnt alli zwoa mit'n Viah
Und macháns schwarz schwarzmachen, schwärzen. dábei.
Dá Hánsel, mecht á schwárzen gern,
Steht áf'n Lenzen an,
Und áh dá Lenz válangt si nix,
Woaß nöt dá Hans dávan.

Náchst sagt dá Hans zun zweiten Knecht:
»Du richst di iatzten zsamm;
Heunt muaß's nu umi über'n Bah
Dös Wösen Wösen, Zeug, hier Vieh., was má habn;
Dá Nahbár Lenz is áh schan gricht,
Er hat má d' Post schan tan:
I pack dö Gschicht von derá Seit
Und er von drenten an.

Heunt kimmt dá boarisch Kommissär,
Das habns már áh schan gstöckt gstöckt, heimlich vertraut.
Und dáß má glückli umimögn,
Wird eahm á Kedá glögt.
Du nimmst dö alti Boanlkuah
Und weist ás denká Hand denká Hand, links.
Mit Fleiß dem nechsten Posten zua,
Dö wird aft Kontráwand.

Und rennán aft d' Finánzá zsamm,
So nutzt má flink dö Zeit
Und rutscht eahr mit án Schübel Viah
Gschwind umi áf dá Seit.
In Stall drinn páßt dár Oberknecht;
Sobal sö 's Kedá habn,
Taucht er mit söchsi Exeln a; –
Iatzt geh und nimm di zsamm!«

Und drentá 's Báchel hat dá Lenz
Mit'n öltern Suhnbuam grödt:
»Du treibst már iatzt dö gscheckát Kuah
Zun Bah und sámst di nöt ohne Verzug.!
Dö grast aft umi übá d' Grenz,
Sie kennt den Wög schan lang;
Du selbá lög di wo in 's Holz
Und laß dá Kuah ön Gang!

Und spring i zuwá wia dá Blitz,
Aft muaßt erbärmli schrein;
I avá ment und schilt mit dir
Und beutel di zun Schein!«
»I bitt di, Vadá!« sagt dá Bua,
»Du tuast má doh nöt weh?
Erst neuli hast má besli tan
Mit'n Beuteln, woast ás eh!«

»Geh zua!« so sagt dá boarisch Lenz,
»Ös wird so aus nöt wern;
Du muaßt halt, wann i mi vágáß,
Á Schmerzensgeld begehrn.«
Dár Österreichá lost dáweil
Á guati Zeit hidan,
Da geht áf oanmal denká Hand
Á Höllspektákel an.

D' Finánzá pfänden d' Boanlkuah, –
Dö habnt á guati Stund!
Dös Schená is denn doh dabei,
Dáß eahrs dá Hans vágunnt!
»Gsögn Gott!« so hat á hoamli gsagt,
»Der Fang, der hat was tragn!
Was táts denn mit dá Boanlkuah?
Dö muaß dá Schindtá schlagn!«

In Mauthaus hat dá Kommissär
Án Emerl Mörzen zahlt
Und d' Mannschaft hat si drübá gmacht
Und übámüati prahlt;
Dáweil is áh dár Obáknecht
Schan áf dá Schwörzábahn
Und ruckt á wengerl seitátal
Mit seini Exeln an.

Flugs is á drenten übá'n Bah
Und treibts ön Lenzen zua;
Der hat schan páßt und rehrt und lacht
Váwögn dá Boanlkuah!
»Dö Söchsi habn má!« hat á gsagt,
»Dö wögn dö Kuah schan áf!
Dö anern söchsi kriagn már áh
Und gar mein Kuah nu dráf!«

Dáweils nu kudern kudern, kichern. mitánand
Geht drunt dá Kommissär,
Und d' Mannschaft treibt ön Kontráwand
Glei hintá seiná her.
»Iatzt muaß i trachten!« sagt dá Lenz
Und sötzt schan übá d' Wies
Schnurgrad ön Bah und Suhbuam zua
Er woaß's schan, wo der is!

In 's Hölzel springt ár eini glei
Und fangt á Hötz drinn an,
Wia wann da Fuchs in d' Heahrsteig bricht
Und suacht si dort án Hahn;
Ön Suhnbuam zárrt ár umánand
Und reißt'n wia ná glei,
Der steßt dö' größten Plärrá aus,
Dá Lenz dákimmt schan frei.

»Halt«, schreit dá Kommissär, »was gibt's?«
Und geht der Mötten nah;
»Das ist zu viel! Was treibt Ihr, Lenz,
Mit diesem Jungen da?«
Der avá faukelt faukelt, schüttelt. fort in eahm,
Als hiat á gar nix ghert,
Sein Suhnbua hat si áh vástöllt
Und allweil örgá gmehrt gmehrt, gebrüllt..

»Halt!« schreit dá Kommissär voll Zorn,
»Du wüster Grobian!
Was hat dir denn das arme Kind
So Übles angetan?«
Iatzt hat si erst dá Bauá dráht:
»Vázeihgns, Herr Kommissär!
Der Sákrá hat má 's Vieh váhüat
Und bringt mi in 's Málér!«

Und wiedá glangt ár um á Schopf
Von Buam und reißt'n bráv;
»Halt!« schreit dá guati Kommissär
Und geht erschröckli áf;
»Nan!« sagt dá Lenz, »das mecht i sehgn!
Wen ghert á denn, dá Buá?
Dá Vadá wird doh 's Rechten habn!
I beutel má'n nu gnua!

Da liegt dá Lump in Hölzl drinn,
Statt daß á fleißi hirt;
Dáweil sán d' Riná Riná, Rinder. über'n Bah
Und übá d' Grenz máschiert!«
Und wiedá fangt á'n her dá Lenz
Und beutelt'n wia toll,
Und wiedá schreit dá Kommissär
»Halt ein, infamer Schroll!

Jetzt läßt du mir den Buben los,
Du grober Bauernlenz!
Und treibst dein ganzes Vieh zurück,
Ich gebe dir Lizenz;
Die Mannschaft richtet sich danach,
Nun geh und laß ihn frei,
Sonst fahr ich mit der Fuchtel drein
Und haue dich zu Brei!«

Iatzt endli laßt der Schlánkel aus,
Hat avá lang nu gment
Und is dá guati Kommissär,
Schan übá d' Reiben ent!
A paar Finánzá stehn nu da,
Dö sán zu den bestimmt,
Dáß doh dá grobi Bauernlenz
Zu seini Riná kimmt.

Der treibt iatzt richti söchsi her,
Sein Kuah nu obendrein;
D' Finánzá freili schaunt á weng,
Ás will eahr gar nöt ein.
»Nan!« sagt á, »laßt's mi umár iatzt,
Ös braucht's nöt, dáß i benz benz, bettle.,
Ös habts'n ghert ön Kommissär,
I han ja mein Lizenz.«

Schen gmüatli roast á hoam dámit,
Sö kinnán eahm nöt an
Und habn dön alten Kommissär
Nu sauri Meldung tan.
In Sunntá dráf is's lusti gwön
Bán Hammáwirt hibei;
Dort halt dá Hánsel seini Knecht,
Dá Lenz sein Suhnbuam frei.

Von Schwärzen is dö wengá Röd,
Von Trinkár avá gnua:
»Heunt schwoabn má's abi«, sagt dá Hans
»Dö alti Boanlkuah!«
Von Lenzen avá hat dá Bua
A Schmerzensgeld begehrt;
»Da hast á Márkel!« sagt dá Lenz,
»Du hast für Zöhni plärrt!«

38. Oberkappel.

3. Stückel.
Dá derrisch Tani und 's Sagmiatzel.

Dös Hölzel bán Grenzbah, dös is avá gschickt!
Wia das nettá gwunschen zun Ausspechá liegt!

Für d' Schwörzá so goagnt, für d' Finánzá wia gricht, –
Dös Hölzel laßt's rödn, dös woaß mehr wiar oan Gschicht!

Iatzt stölln már uns eini, Zeit habn má ja gnua,
Und lang wird's nöt anstehn, so geht uns was zua so erfahren wir etwas Neues.!

Ös suacht schan wer umá von Grenzbáchel her,
Iatzt haltn már uns stád, dáß más inná wern, wer!

Voran geht á Mannsbild, á Weibsbild hintnah;
Dö zwoa sollt i kenná, – iatzt woaßs i's halt ja!

Dá derrische Tani und 's Sagmiatzel z' Krean;
Dá Tani tuat schwörzen und 's Sagmiatzel dean.

Wo geht denn dá Tani mit'n Miatzel da um?
Dá Kunt dá langmechti und sie dös Enztrum?

Nan, wern más dáhern! – Müaßen eh da vorbei,
Wanns rödn mitánandá, aft wissen má's glei!

Iatzt her i ön Tani, der is in Vázöhln:
»Ja!« sagt á, »áso muaß má d' Staudnvögel Er meint die Finanzwächter. prölln!

Náchst kimm i von Boarn mit án Rausch mit án schwárn
Und kann schiar mein Binkel Zigárrn nöt dázárrn!

Dáweil wird's má finstár, i woaß nöt wo aus,
I kimm in án Wald und find lang nimmá draus.

Dráf blend't mi á Liachten und geh ihr glei zua
Und denk má: rast aus á weng, heunt hast schan gnua!

I kimm zun án Haus und i schau áh so dran, –
Bekannt kimmt's má vür und woaß doh nöt, wo an!

I Dummkopf! – Dá Rausch hat mi völli váblend't,
Drum han i in Tummel Tummel, Betäubung. dös Haus nimmá kennt!

I steh bei dá Haustür, da fallt's már nu ein:
Schau eini bán Fenstá, laß 's Anklopfen sein!

I siag á paar Mándl, dö loahnt umádum,
Habnt Sábeln umghängt und voll Gwöhrá is d' Stubn;

Iatzt han i mi auskennt! – Das is ja d' Kássárn!
Nan, Tani! – Dö wurden dá 's Binkerl gschwind láárn!

Was glaubst denn, mein Mensch, was i iatzten han tan?«
»Leicht gwißt!« sagt iatzt 's Miatzel, »du bist halt dávan!«

»Dávan han i wölln!« hat dá Tani dráf gsagt,
»Mi hat avá d' Neugier und d' Boshát z'viel plagt.

I dámerl dámerln, klopfen. in 's Fenstár und richt mi zun Láf,
Ös Manná! so schrei i, gehts machts á weng áf!«

»Was gibt's? Wer is draust?« – Á so her is drinn schrein,
Da sag i: Á Schwörzá! – Wer soll's denn sunst sein!

Da gibt's eahr án Riß drinn, ön Sábel habns zogn,
Sö moan, sö sán gfoppt – und i han doh nöt glogn!«

»Und hast ás«, sagt 's Miatzel, »á zweitsmal nöt gwagt?«
»Nan«, sagt á, »da hiat i was saubers dáfragt!

Heunt schrei i eahr wiedá, dö Klácheln wird's schnölln,
I renn halt dávan, wanns má nachteuxeln wölln!

Geh bleib á weng stehn«, sagt á, »rasten má da,
D' Finánzá sán drent heunt, da kimmt uns neamd nah!«

»Wögn meiná!« sagt 's Miatzel, »han eh schan fest gschwitzt,
Und bin von den Wög nöt á wengerl dáhitzt!«

»Schau!« sagt iatzt dá Tani, »du gehst di ja z' schwár,
Zwö bist á so angwámmst angwámmst, mit viel Kleidern behaftet.!« – »Nan!« sagts, »Du bist rár!

Moanst eppát, i gángát ganz láári so weit?
I han án Kártan áf'n Leib in da Seit!«

»Já so!« sagt dá Tani, »und is dá nix gschehgn?«
»Wer kennt má's denn an?« sagts, »den kann ja neamd sehgn!

Da Mautnár is auá auá, heraus. und hat á weng tappt,
I han mi vástöllt und han 's Lachá váhabt.

»Pássiert!« sagt der Ösel und laßt mi dávan,
»Á weng wann ár umigreift, kimmt á schan dran!«

Und 's Miatzel wird lachát, aft lacháns all zwoa,
Áf oanmal tuat 's Miatzel án nárrischen Schroa;

Ön derrischen Tani hat hint oaná gfáßt, –
Wer is's? – á Finánzá, der hat á weng páßt!

Und 's Miatzel will renná, kimmt avá nöt weit,
Á zwoatá Finánzá is schnell áf dá Seit:

»He, Schátzerl, was laufst denn, i mecht ön Kártan,
Und greif schan guat umi, aft kimm i schan dran!«

»Nan!« sagt aft dár aner zun Tani und lacht:
»Heunt brauchst gar nöt z'schrein, wird dá 's Nachtlagá gmacht!«

Iatzt treibns sös vor eahr hin, zun Mauthaus geht d' Roas,
Ön Tani wird urá urá, schlecht, übel., ön Miatzel senghoaß!

Dá derrische Tani wird streng untásuacht, –
Was nutzt's, dáß á schilt und d' Finánzá váfluacht!

Sein Binkerl is hin, mag á nu á so schrein,
Und weil á's nöt nah gibt, so spörrns'n halt ein!

Und 's Miatzel? Ja! 's Miatzel, dö hat si's váwüaßt, –
Sö hat ön Kártan und nu Geld dázua büaßt!

Zweit grödt hat's, sunst hiatens nöt griffen so weit, –
Und seither hat's Miatzel mit'n Schwörzen koan Freud!

39. Ránáriedel.

's Ringerl dráht si zun lösten Mal.

Das Kreuz als Lanzen-, Galgen-,
Prügel-, Scheren- und wirkliches
Kreuz versinnbildet die Vergangenheit
des Schlosses von der Entstehung
bis in die jüngste Zeit.

Von Obákappel wög
sán übá Stoan und Stög
Dá Heiland und da Petrus weidázogn;
Áf Neustift habns nöt wolln,
Drum habn sö si vástohln
In Kroas scheu stád a wengerl umánandábogn.

Áf Ránáriedel zua
Máschierns in allá Fruah,
Dort loahnt's ja ent – ön Petrus wird's schan z'dumm,
A söttás Raubánöst
Is nia sein Gustá gwöst –
Gebángli kimmt's eahm für – er kehrát liabár um!

»Da is ja gar nix dran,
Má siagt's von weiten schan!
I fürt, dö Krátschen kunnt uns zwee dáschlagn;
viel liabár riß i aus,
Mi packt á kaltá Graus,
Wögn der Káluppen kann má doh sein Löbn nöt wagn!«

Da Heiland greint á weng:
»Du hast nix z' fürten fürten, fürchten., heng heng, höre auf, schweige!,
Und brauchst di gar nöt z'ránten ránten, aufregen. wögn den Gschloß,
Iatzt hat's so lang schan ghaltn
Und is nöt zsammágfalln –
Und dáß's schan alt is – na, das gibt eahm áh koan Stoß!«

Dá Petrus hat si dráht,
Geht wiedá nachi stád –
Iatzt sáns bán Ziel und nehmán d'Ráná wahr;
Dö jagt dá Doaná zua
Als wiar á köcká Bua,
Der juchzát übá d'Plangá springt und acht koan Gfahr.

Und d'Doaná blitzt schan her,
Dö gfallt ön Petrus mehr!
Iatzt geht á gern nu zuwi, dáß á's siagt!
Sö sán schan föst hibei
Bei Ránáriedel glei,
Wo d'Doaná zun á kalten Jausen d'Ráná kriagt.

Iatzt is eahm leichtá gschehgn,
Er braucht von Gschloß nix z' sehgn
Und fragt nöt lang, ob's nöt ön Herrn vádriaßt;
Der laßt'n gehn á Zeit á Zeit, eine Weile.
Und aussi schaun in d' Weit,
Er hat eahm niar á Freud und áh nöt dö váwüaßt.

Er stuckt eahm selbá dran hilft selbst dazu.,
Hat 's Ringerl vürá tan
Und dráht's (áf derá Roas dös lösti Mal!)
Iatzt fangt's ön Pedern her –
Er kennt kám d'Doaná mehr,
So dámisch kimmt's dáher und macht án schiachen Schwall. Völkerwanderung.

Bal wird's lebendi drunt:
Á riesenstarká Kunt,
Der nixi an hat was á Zagelfell Zagelfell, Lammfell.,
Hat mit án anán gráft
Und hat eahm d' Schneid akáft –
Der nimmt iatzt d' Flucht und kráxelt übá d' Leiten schnell.

Dár aná tuat eahm nah setzt ihm nach.,
Iatzt sáns all zween schan da,
Von Schloß is nix zum sehgn, wo's gstanden is,
Ös mag án Öschen Esche, geheiligter Baum, Asyl. sein,
Dö nimmt ön Platz dort ein,
Und dorthin láfáns iatzt, dá Flüchtling und dá Ries!

Dár oan hat 's Ziel dáglengt,
Dar aner 's Renná ghengt
Und friedli sitzens iatzt bán Bám hibei.
»Was sán denn das für Leut?«
Fragt Petrus mit dá Zeit,
»Und was bedeut't dá Bám, geh, Heiland, sag's ná glei!«

»Das sán zwoa Deutschi zsamm,
Dö just án Handel habn Handel, Streit.,
Dár oan á Márkomán, der oan á Boar,
Und sáns áh stammváwandt,
Sö kemmán doh inand geraten aneinander.
Und fahrn si gern in tausend Jahrn nu oft in d' Haar.«

»Und sán dös Christen schan?«
Fangt Petrus wiedár an;
»Nán!« sagt dá Heiland, »Heiden! schau di um;
Sö habn koan Kreuz nu nöt
Und áh koan gweichti Stött:
An Öschen is eahr Zufluchtsort und Heiligtum!«

»Wia wird's aft spötá wern?«
So laßt si Petrus hern,
»Wann's Christen sán und 's Kreuz várehrn wiar i?«
»Sobal's dös wahri is,
Steht's guat, das glaub má gwiß,«
Sagt Christus, »is's á falschs, so geht's eahr übá'n Strih.

Iatzt mach ná d'Augn ár áf,
I bring ön Ring in Láf,
Und nimm di zsamm, dámitst má nöt dáschrickst!
Wirst hörti Zeiten sehgn,
Oft wird dár oartlá gschehgn,
Und sag's fein, wann di ziemt, dáß d'wo á Kreuz dáblickst!«

Dö Riesen fahrn iatzt a,
Koan Bám is áh nöt da,
Dáfür á Gschloß, das Turn und Láfgrabn hat;
Má siagt áh Leut hibei.
Dö sehgn schan mehrá glei
Und tragn gar Eisen áf'n Leib von fruah bis spat.

Jetzt fangt von Turn hidan
Á Mann zun Blasen an
Und d'Kötten lassens niná mit dá Bruck,
Á ganzá Reidáschwurm
Is ausgruckt wia dá Sturm,
Dár Erdbodn wackelt, Petrus fallát bal in Ruck.

Dá Doaná sprengáns zua,
Má hert's nu tümmeln gnua,
Jetzt kemmáns zruck, dá Petrus hat si gschröckt;
Habn Sach und Leut mitbracht
Und nöt viel Gschichten gmacht,
Habn d'Sach in d'Kammer, d'Leut in toifi Kellá gstöckt.

»Das sája Raubersleut!«
Sagt Petrus, »faihlt's má weit?«
Da fahrt á Blitzá »über 's Kreuz« dáher.
»Das is koan Christengschlecht
Und 's Kreuz is áh nöt recht,
Zwoa schwári Lanzen sán's, dö liegnán übá quer!«

Dá Heiland hat eahm's bstátt:
»Du kennst ás ákkárát!«
Er dráht schan wiedá; 's Schloß wird schwarz und alt;
Koan Láfgrabn is nöt da,
Dá Turn geht halbáts a,
Má siagt koan Rittá, der si Roß und Knappen halt't.

Dös eiser Regiment
Hat freili nu koan End:
Denn d'Herrschaft zsamt'n Wappen is ja bliebn!
Statt Knappen stöllt's schen fein
Iatzt Schörgn und Jágár ein,
Und laßt's tentiern. – Dö habn eahr Wösen saubá triebn!

Gáh schreit dá Petrus áf:
»Halt, Kerl, schoiß nöt dráf!«
– Er siagt án Jágá, wiar á nettá zielt;
Á Wildschütz schlaft hidan,
Da hat's ön Tuschá tan
Und umbracht is dá Wildschütz wiar á Stückl Gwild;

Und wiedá gibt's was a,
Á Meni Leut sán da;
Iatzt führns oan aus, der nix vábrochá hat,
Sö habn'n gfoltert föst
Und kloanweis aussáprößt,
Was's braucht habn, d'Untersuachung habns iatzt freili rat! können sie entraten.

Das geht ja völli gschmiert,
Er is schan mássákriert,
Und d'Ratsherrn von dö Márktel sán dábei,
Was hiatens machá solln?
Eahr Herrschaft hat's befohln;
Spalier stehn müassens bán án iadn Schindterei!

Iatzt zuckt á Blitz in d'Heh
Und fahrt vonand váneh;
Dá Petrus sagt: »I kenn mi aus, mein Herr!«
»Nan, Pederl, was bedeut's?«
»Das is nu lang koan Kreuz!
Das is á Galing!« sagt á, »nettá páßt áh der!

Geh, Heiland, dráh doh zua,
I han in d' Haut ein gnua!«
Da wird dös Ránáriedel wiar á Fuchsenhöhln;
Und eini schliafen d' Leut!
Ja – sáns denn doh nu gscheidt?
Dö wagn si gar in 's Gliegá, nan, dö wird's gen schnölln!

Dö werns in Augnblick inn:
Án altá Fuchs is drinn,
Der schnágelt schnágelt, schnappt.! Leutel, hüats enk vor sein Biß!
Und wann ár aussákimmt,
Da tuat ár erst dágrimmt!
Wer's selm dálöbt hat, woaß's, dáß das dá Pflögár is!

Und wer eahm d' Hand nöt bußt,
Der wird föst umágnußt gepeinigt.;
Er hat án Schreibá, sötzt der d' Födern an,
So muaß má tásti tásti, gefügig. wern
Und nutzt koan Áfbegehrn,
Sunst kummt dá Deaná mit sein Fanghund áh nu dran!

Dá Deaná is sein Hund,
Is erst á grobá Kunt;
Da rennán d' Leut, sobalds'n sehgn ámal!
Bal fangt áh d' Buamár a Buam fangen, zum Militär pressen.
Und hötzt sein Fanghund nah,
Bal d' Manna – selm áf d' Weibá geht ár in sein Drall.

Soldaten müassen sein,
Drum fangt ár d' Buamár ein,
Für d' Robát d' Manná, denn sunst sáns zu nix.
Und meamelns meameln, murren. nu á weng,
So schnallt á's glei áf d' Benk
Und statts'n Taglahn tragt's án Buckelkorb voll Wichs!

Was wird's mit'n Weibern aft?
Mit dö wird anerst gschafft!
Manns jung sán, weist á's glei ön Pflögá zua;
Findt der koan Gfalln nöt dran,
So ruckt dá Schreibá an;
Dö rársten Burgersfrauán habn vor eahr koan Ruah!

»Is da á Schmier bánand!«
Schreit Petrus, »pfui, dö Schand!«
Da wirft dá Blitz á dowelts Schlángel her,
Das furmt á völligs Kreuz;
»Nan, Petrus, was bedeut's?«
Fragt unsá Herr, und Petrus sagt: »I han's schan mehr!

Dös echti kann's nöt sein,
Das geht án Ösel ein:
Dö Wirtschaft kennt koan Kreuz und Christenheit! –
Wárns nöt so dick dö Strich,
Má náhms für Födern hin;
Nán, – Prügel sáns! A Prügelkreuz! Nan, faiblts má weit?«

»Ös hat dá gar nöt gfaihlt!«
Sagt Christus unváweilt
Und dráht. In Gschloß wird's aners und in Wald,
Á Meni Leut sán da
Dö rámán d' Hölzár a
Und 's Schloß táns spreitzen, dáß nöt gar nu zsammá fallt.

»Hánts Leut, was is da gschehgn?
Koan Herrschaft laßt si sehgn,
Koan Pflögá! – Hat dös Gschloß án fremden Herrn,
Der's eppá gar nöt nutzt
Und d' Wáldá wöggáputzt?«
So roat dá Petrus. »Nan, das wern már inná wern!«

Und wiar án Antwort dráf
Zuckt gáh á Blitzstrahl áf
Als wiar á Kreuz; jetzt laßt's ön Pedern an!
Ös geht eahm nöt von stattn, –
Er kann nöt zuwi ratn –
»Nan«, sagt ár, »recht is's nöt dös Kreuz, das kenn i schan!

Á Schneidáschár kunnt's sein!«
»Guat!« fallt dá Heiland drein;
»Iatzt rat ná wiedá, was's bedeuten soll.«
Dá Petrus wird válögn,
Das bringt á nimmá zwögn:
»Geh, Moastá«, sagt á, »hilf má drein, mir wird's schan z'toll!«

»Nan guat, i hilf dá schan!«
Fangt iatzt dá Heiland an.
»Ös kimmt á Zeit, iatzt liegts nu freili weit,
Da wird 's Papier dá Herr
Und gilt áf Erden mehr
Als Haus und Hof und Grund und Bodn – für manchi Leut!«

»Um alles in dá Welt!
Aft wird 's Papier á Geld?«
Schreit Petrus. »Freili«, sagt dá Heiland dráf,
»Wer Geld hat, sitzt aft da
Und schneidt Kuponár a,
Wer koans hat, mag si schinden, denn er kummt nöt áf!«

Ön Petrus packt dá Zorn,
Er is schiar mentát worn:
»So herts nöt áf im Land dö Schindterei!
I bitt di gar schen, hán:
Magst nimmá vüri dráhn?
Bei der Kapaunáschár vádriaßt oan 's Löbn schan glei!«

Dá Heiland hat nöt greint,
Er is eahm's willi heunt
Und laßt sein Ringerl wiedá vüri gehn;
Da höbt ön Gschloß voran
Án aners Wösen an,
Dá Petrus freili kann's in Anfang nöt vástehn:

Denn 's Schloß wird wiedá gnutzt,
Is saubár abáputzt,
Oan Toal is niedábrochá, weil ár irrt,
Und rámáns nu was a,
Is Platz nu z' troiffen z' troiffen, zur Übergenüge. da, –
Nan, Zeit is's, dáß dös Nöst á bissel gsäubert wird!

Iatzt kimmt á ganzi Schar
Von Dirndeln, Paar in Paar,
An iadi arbát't föst und plagt si bráv;
Und Petrus will schan schrein, –
Eahm fallt dá Pflögár ein;
Der, wann's dáblickt, fahrt wiar á Taubenstessel dráf!

Iatzt siagt ár áf dá Seit
Á Meni alti Leut,
Dö rasten aus und schaun dár Arbát zua;
Nan, was eahr eppá gschág,
Sobal's dá Deaná ság,
Wann's nu oan gábát, denkt á, hötzen wur ás gnua.

Und wiedá ruckt hidan
Á lautá Schübel an,
Hausdeppen sáns, dö koan Vástand nöt habn;
Damit má'n langsam wöckt,
Werns da in Gschloß vápflögt:
Und Petrus sagt: »Der Handel geht má bössá zsamm!

Wia mit dö Singerl d' Heahr,
Tuat dort dö Frau mit eahr
Und nimmt si an; iatzt mag's ön Blitzá toan!
I han's schan ausstudiert,
Á Kreuz wann förti wird,
Is's áh dös echt und braucht koan zweits mehr wiar i moan!«

»Nan, Petrus, schau ná gnau,
Das is á Klostáfrau
Und tragt á Kreuzel, nimmst ás nu nöt wahr?«
Ön Petrus hat's schan glückt,
Hat 's Kreuzel schnell dáblickt:
»I siag's schan«, sagt á, »avá kloan is's offenbar!

Geh, Heiland, dráh nu um,
I bitt di herzli drum!«
»Nán!« sagt da Herr. »Ös muaß was übá bleibn!
Wann d' Leut dös Kloani ehrn,
Aft wird's schan greßá wern;
Iatzt richt di zsamm, denn 's Ringerl laßt si nimmá reibn!«

40. Altenhof.

Was is's?

Sán má förti?
Hat 's Roasen án End?
Geh, machán má Feirabnd,
I wir dá sunst lend!

Dein Ringerl willst áh
Nimmá dráhn, hast má gsagt?
Was kann má denn sehgn,
Wann má 's Ringerl nöt fragt!

So röd't á, dá Pedá,
Und benzt in sein Herrn.
»Nan guat!« sagt dá Heiland,
»I mag mi nöt schern!

Und weilst schan so müad bist,
So fahrn má halt a;
Mir sán schan lang gnua
In den Stoanlándel da.

Án oanzigi Leithen –
Und 's Gehn hat án End
Aft d' Fahrt übá d' Doaná, –
In Flug sán má drent.

Von dort wirst váschant,
Weil i mitleidi bin;
Mir roasen aft hoamzua
Mit'n Wolknán dáhin.

Oan Plátzel nu sögn i
Dort ein in dá Heh,
Und morgn bist dáhoam
Und kannst fischen in See Genesareth.

»Gelt 's Gott!« sagt dá Pedá,
»Da bin i dábei!
Wo is denn dös Plátzel?
So suachán má's glei!«

»Geh mit!« sagt da Heiland,
»Dort liegt's entá 's Tal! –
(– wia d' Ráná mehr tümmelt! –
Das find't má nöt bal! –)

Dort müassen má hin
Nöbn dá Schlucht dur á Holz;
Der Wög, wer'n kennt,
Macht ön Mühlviertlá stolz!«

Dá Pedá vágißt,
Was á nettá hat gsagt;
Er hat übá d' Mattigkeit
Gar nimmá klagt.

Á Stündel sáns gangá,
Da schwingt á sein Huat:
»Halt!« schreit á, »mein Moastá,
Iatzt is's wiedá guat!

Wer fragt nah dá Hoamát!
Da gehn i's nöt irr!
Iatzt bleibn már erst da,
Wann dár is, als wia mir!«

»Nán, nán!« sagt dá Heiland,
»I stöck nimmár um;
Du tuast má z' viel wánkeln,
Das wird má schan z'dumm!«

»Au weh!« schreit dá pedá,
»Iatzt gschiagt már erst hart!
Zwö hast denn so lang
Mit den Plátzel da gspart?

Wann 's Ringerl nu gángát,
Da hiat i á Freud!
Wia schen muaß's da wern
In dá christlingá Zeit!«

»Du woaßt«, sagt dá Herr,
»Dáß dá Ring nimmá gilt;
Der hat z'Ránáriedel
Dös lötzti Mal gspielt.

Und willst von dá Zuekunft
Was inná nu wern
So rast mit'n Gschau
Und válög di áf 's Hern

»So zoag má's!« sagt Petrus,
»Wia stöllt má's denn an?
Gern will is's probiern,
Wann i's zsammbringá kann!«

»Nan guat!« sagt dá Heiland,
»Das is gar nöt hart:
Du nimmst deine Schlüsseln
Und pfeifst dur'n Bart.

Aft klingán dá d' Ohrn
Und du schaffst ná glei an,
So herst áf fünf Stund
Und nu weitá hidan!

Was Gwiß's muaßt válangá,
Sunst hat's ja koan Ziel
Und d' Zeit nöt vágössen!
– Iatzt mörk dá dös Gspiel!«

»Das geht má schan ein!«
Sagt dá Pedá zun Herrn,
»I denk má was Gwiß?
Und das will i begehen!

Dös Gwiß is á Liad
von den Platz, wo i steh
Und d' Zeit? – Nan, da muaß i
Nu roaten váneh!

– Iatzt han i's – Dö Zeit,
Wo dös Lándel wer bsingt
Und mi und di selbár
In d'Vers einibringt

Iatzt glanzt ár um d' Schlüsseln
Und pfeift dur'n Bart,
Aft halt á's zun Eohrná Eohrná, Ohren.,
Hat gar nöt lang gwart.

»Nan!« sagt á, »was is's,
Dáß má gar nix vánimmt? –
– Halt, das is á Klampfen Klampfen. Gitarre.,
Dö wird nettá gstimmt!

Nan! 's Klampfenschlagn kann á,
Das muaß i schan sagn!
Wer is denn der Klempárá?
Darf má drum fragn?«

»Halt ja!« sagt dá Heiland
Und hat eahm áh gnennt:
»Das is dá Vikári
Von Putzásdeof ent!«

»Ja – hat á denn Zeit dázua?
Hat á nix z'toan?«
Sagt Petrus, »ja richti, –
Sein Pfárrl is kloan!

Wia schaut á denn aus?
Eppá singt ár um 's Brot?«
»Nán, nán!« sagt dá Heiland,
»Das hat á nöt not!

Rundfoast stöll dá'n vür
Mit án Gsund wia ná glei!
Ös geht eahm schiar z' guat
Und drum singt á dábei!«

»Und lassent'n dort?«
Fragt dá Pedár und lacht,
»Da habns mehr án Plutzár
In Linz unten gmacht!

Der ghert áf án Posten,
Wo's trábigár is;
Aft lassát á 's Singár
Und 's Klampfenschlagn gwiß!«

»Wer woaß's!« sagt dá Heiland,
»Der hat's schan in Bluat;
Er singt, weils 'n treibt,
Tuat eahm anerst koan Guat!«

»Pst!« deut eahm dá Pedá,
»Iatzt fangt á was an;
Iatzt kimmt gen mein Liad,
Was i ausghandelt han!

Iatzt singt á von Wög,
Den má gmacht habn da her
Und nennt á paar Gschlössá
Und Erteln nu mehr.

In oans is á völli
Várennt und vábrennt
Und wann i nöt irr,
Hat á's Altenhof gnennt!

Er lobt's übá d'Maß
Und findt's überaus schen
Und just, wo má sán,
Áf den Plátzel soll's stehn!«

Dá Pedár is stád worn;
Schaut rund umádum,
Sötzt d' Schlüsseln föst an
Und lost fort in oan' Trum.

»Nan?« fragt iatzt dá Heiland,
»Wia spielt á denn áf?«
»Schan recht!« sagt dá Pedá,
»Er macht's völli bráv!

Iatzt wollt i, er fangát
Von vorn wiedár an,
Aft kunt i dá's sagn,
Und dázöhlát dávan!«

»Greif zua!« sagt dá Heiland,
»So hast ás ja da,
Dö Schlüsseln; – Pfeif wiedár,
Ös kimmt schan was nah!«

Dá Pedá, glei bsunná,
Hat 's Mittel probiert
Und mit dö zwoa Schlüssel
Á Zeitel tentiert.

Iatzt lost's, was dá Pedá
Von Altenhof hert,
Und wia's dá Vikári
Von Putzásdeof ehrt!

41. 's Liad von Altenhof.

1.

Is dá 's Michelland
Nu nöt recht bekannt:
Roas áf Altenhof, dá Ráná zua!
Hast dös Flöckerl gsehgn,
Wird dá leichtá gschegn,
Kannst ás nimmá lobn und geiná gnua!
Kummst mit'n Dampfschiff an,
Herst áh d' Ráná schan,
Frag ön Weinwög nah und steig in d' Heh;
Willst alloan máschiern,
Wird di frei neamd irrn, –
Wann dá schan was gögnt, so is's á Reh!

Refrain:

Altenhofer-Leiten,
Grüaß di Gott von weiten!
Stadtherrn, Burgá, Bauer, Moar und Knecht, –
Koaná kann vorbei,
Zuwi reißts'n frei,
Wann á neunmal hintenumi mecht!
D' Altenhofer Gögnd
Hat dá Herrgott gsögnt,
Hat sein Siegel áfdruckt umánand:
Laßt's án Juchzá los!
Grüaß di, Gäu und Gschloß!
Bist ja 's Moastástuck von Michelland!

 

2.

D' Ráná links von dir
Kimmst in 's Waldrevier;
Bám und Staudná ruckán freundli zsamm;
Bán án iaden Schritt
Habns di in dá Mitt
Wiar á Bildel in á greaná Rahm.
D' Ráná saust in Tal
Wiar á Wassáfall,
Lang nu kannst ás drunten tümmeln tümmeln, tosen. hern;
Denn ihr kimmt dá Groll,
Dáß's schon gar sein soll
Mit ihrn Láf und da tuat's áfbegehrn áfbegehrn, sich auflehnen, entrüstet sein..

Refrain.

 

3.

Weilád weilád, nachgerade. höbt si gschwind
Tiaf in Wald dá Wind
Und vámengt si mit den Ránágsaus;
Singt eahm überi die Arien werden vom Volke statt sekundiert mit Terzen übersungen. s' Liad von Altenhof zu singen nach der Arie von Franz Abt zum Studentenliede »Wenn im Purpurschein«, zu finden im Lahrer Kommersbuch Nr. 416.
Über d' Schlucht dáhi, –
Gar á seltsams Liadel wird da draus.

Und dös Liadel stimmt,
Dáß di gfangá nimmt,
Denkst weit máchti zruck und wirst nöt schiar schiar, scheu.:
Gögnát dár á Mann,
Mit án Gwand antan
Wiar á Rittá, gángst ás gar nöt irr!

Refrain.

 

4.

Bist hibei schan roan
Bei Schloß Falkástoan,
Ruckt á Fölsen an, zun Rasten gschickt.
Dorten hat dá Löst
Von den Raubánöst
Landváwiesen Leib und Joppen gflickt!
Ei! Da pickt's ja drobn
Áf dá Stoanwendt obn
Und ös schaut si, wann má's guat vágleicht,
Wiar áltá Ries,
Der schan rogli rogli, gebrechlich. is,
Und vor dem si doh nu manchá scheucht!

Refrain.

 

5.

Falkástoaná Gschloß!
D' Falken bist wohl los, –
Avá trutzi schaust nu allweil drein!
Stehst nu föst in Sturm
Und dein Wassáturm
Jagt oan' nu án kalten Schrackár ein.
Schaun má nu ámal
Zruck in 's Ránátal
Und ás Ránáriedel nah dá Quer:
Gel, du wirst nöt satt
Und von Stehn nöt matt?
Hat's án iadá gsagt und sagns nu mehr!

Refrain.

 

6.

Brock von Buxbám da
Gschwind án Buschen a,
Stöck von Wintágrean á Sträußel áf!
Reiß di los mit Gwalt,
Is schan nimmá z' bald,
Gib án aners mal á bissel dráf!
Aussi aus'n Holz!
Siagst ás liegn schen stolz
Unsár Altenhof so liab und frei?
Seit án Dutzád Jahrn
Is's wohl anerst warn, –
Avá siagt án Schloß nu allweil glei!

Refrain.

 

7.

Habns wohl guating gstutzt,
Viel is wöggáputzt!
Garten, Párk und Klausen Klausen, Eremitage. sán vánicht;
Wiar á Weibáleut,
Do ihr Löbn nöt gfreut,
Hat si Altenhof in d' Oanschicht gricht.
Avá nu is's schen,
Wirft ás selbá bstehn;
Schaust im Gschloß á bissel umánand,
Denkst dá: Gherát'st mir,
Gáng koan Tritt von dir,
Denn du bist dá Stolz von Michelland!

Refrain.

 

8.

Ziagst dö Waldápracht,
Nimmst dá Flur in Acht,
Kennst dös gsundi Lüfterl und dö Lag!
Kannst ás nöt vástehn,
Wia má dani gehn
Und dös Párádeis válassen mag.
Was á Landschaft ziert,
Is bal ausstudiert:
Is koan Reim nöt dráf, so kann's nöt gfalln!
Wannst á zeitigs Obst
Wögn dá Schenheit lobst,
Hat's dá Himmel mit án Reimerl gmaln!

Refrain.

 

9.

Fallt dá Wintár ein,
Will á Maler sein,
Lögt sein Reim in d' Staudnár und in Wald;
Is dá Summa da,
Macht á's richti nah,
Avá nettá, wo's eahm guating gfallt!
So vásteh's halt i,
Weil i findi bi;
Nenn's romántisch, klássisch oder – was!
Gehst den Reim nöt nah,
Hast sunst áh koan Gschmah,
Für á Landschaft avá gar koan Nas!

Refrain.

 

10.

Hast dein ganzi Freud
Mit dár alten Zeit,
Suachst Ruinán, kann dá Hohhaus dean
Und z' Pfarrkirá obn
Wirst áh d' Aussicht lobn,
Siagst bis Münchá hin und bis gögn Wean!
Willst án bsundern Wög?
Suach ön Schwörzástög,
Kannst dá kráxeln gnua und umákreiln!
Willst án Widerhall?
Findst'n überall,
Kreuzvágnügt wirst umánandá zeiln!

Refrain.

 

11.

Willst án stádern Gang,
Wird már áh nöt bang:
Geh nár aussi zun » válorná Reit
Wer's á bissel kann,
Fangt dort 's Almern an
Und vágißt sein Trübsal áf á Zeit,
Wissát'st gern nu mehr,
Roast halt öftá her:
»Hat nöt glogn dá Kunt!« á so wirst sagn;
Lang nu hintendrein
Wirst má dankbar sein
Und ön Ruaf nu weitá dani tragn!

Refrain.

42. Altenhof.

Schlußgsángl.

»Nan schau!« sagt dá Pedá,
»Iatzt habn má's halt ghert,
Wia drent dá Vikári
Dös Altenhof ehrt.

Was sagst denn, mein Herr?
Hat á 's Rechten dázua?«
»Und ob!« sagt dá Heiland,
»Viel mehr nu wia gnua!«

»Aft stimmán má zsamm!«
Sagt dá Pedá, »mir zween,
Drum mecht i di bitten,
Geh, laß dá was bstehn!

Und sögn má dös Plátzel,
Di kimmt's nöt hart an,
Und laß ön Vikári
Án Antoal dávan!«

»Ös gilt!« sagt dá Heiland,
»Dös Plátzel is gsögnt,
Ös hat uns koan schenás
Weitumá nöt gögnt.

Und was ön Vikári
Dort enten betriaft,
So hat der sein Antoal
Wia gsiegelt und briaft!

Er hat si sein Herz
Und sein Gmüat nöt váwüaßt,
Wo tausnd von Leuten
Eahr Löbn schiar vádriaßt;

Er hat án kloan' Schatz
In dá Brust und in Hirn:
Koan Mensch áf dá Welt
Kann ár ausfiládiern.

Er kennt seine Landsleut,
Hats gern allisand;
Und wann á wo hánti wird,
Is's eahr koan' Schand!

Ös muaß eahr án Ehr sein,
Wann's oanmal wer wagt
Und übár eahr Lándel
Was singt und was sagt!

Und weil á sein Zeit
Áf sein Hoamát váwend't,
So soll á ná dichten
Der Kámpel dort ent.

Er soll unsá Roas
In án Máhrl beschreibn,
Sein Gmüat soll'n weisen
Und d' Liab soll'n treibn
!

Und wann ár áh di
Und mi selm einibringt:
Ös is eahm váziehgn,
Wanns ná rechtschaffen klingt!

Und wird á wo lötz,
Wern eahm's d'Leut schan vázeihgn:
Ös nimmt ja oan Landsmann
Den anern gern z'leihgn
!

Iatzt – was i nu sagn will –
Hast 's Mánterl bei dir?
Nöt dáß i di eppát
In Wassá válier!«

»Ja, ja!« sagt dá Pedá,
»I han's schan nu da,
Wohl fragát i liabá
Dár Überfuhr nah!«

»Ná, ná, wia má kemmá sán,
Roasen má zruck!«
Sagt lachát dá Heiland
Und fácht'n bán Ruck.

Iatzt sáns bá dá Doaná,
Dá Behmwind taucht an;
Und heunt kimmt dá Pedá
Viel leichtá dávan.

Koan Háderl is naß worn
Und glückli sáns drent:
Nátürli hat's Mühlviertler
Máhrl án End
!


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