Friedrich Hebbel
Gedichte
Friedrich Hebbel

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An meinen Freund Gurlitt

            Ich dachte dein, als ich die Herrlichkeiten
    Der Steiermark vom Berg herab erblickte
    Und im Empfindungswirbel fast erstickte,
Weil mir die Kraft gebrach, ihn abzuleiten.

Denn wer, wie du, in nebelhafte Weiten
    Den Künstlerblick so oft schon siegreich schickte
    Und sicher war, daß keine ihn verstrickte,
Vermag auch dort mit der Natur zu streiten.

Zwar werde ich dir nie die Hand mißgönnen,
    Doch könnt' ich dir das Auge fast beneiden,
        Vor dem des Chaos Formen nicht bestehen.

Ich möchte Bilder schaun, nicht machen können,
    Und bloß, um nichts vom Häßlichen zu leiden,
        Denn niemals hat's der Maler noch gesehen.

 


 


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