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Wer hat Gottes Hand gesehn?
Starke Hand,
Die umspannt
Erd' und Meer und Himmelshöh'n;
Schöpferhand, die einst die Welt
Hat erbaut auf ihrem Grunde,
Die sie wandellos erhält,
Nimmer matt bis diese Stunde;
Saget mir, wenn ihr sie saht,
Ihr Gebieten, herrlich Walten,
Rasch Ergreifen, starkes Halten,
Ihres Winks gewalt'ge That.
Siehst du dort auf weitem Meer?
So geschwind
Treibt der Wind
Wie zum Spiel ein Schifflein her.
Wind und Flut hat wildes Spiel,
Heute hieher, dorthin morgen,
Und so fern ist Schiffleins Ziel,
Und der Schiffer steht in Sorgen.
Doch zuletzt kommt's froh ans Land;
Sturm und Flut hat's nicht berühret.
Weißt du, wer es hat geführet?
Merke, das ist Gottes Hand.
Schaue jenen Säemann!
Er bestellt
Sich das Feld
Klug und sorgsam, wie er's kann,
Streuet guten Samen hin,
Wünscht, der soll ihm Früchte bringen.
Sprich: wer läßt nach seinem Sinn
Nun ihm alles so gelingen?
Sage, wer ihm hat gesandt
Sonnenschein und Thau und Regen,
Daß es wachsen kann zum Segen?
Merke, das ist Gottes Hand.
Deine gute Mutter weiß,
Was dir Noth,
Giebt dir Brod,
Kleidet, decket dich mit Fleiß.
Würmlein draußen auf dem Feld,
Keine Mutter hat's gesehen,
Muß allein auf weiter Welt
Immer seine Wege gehen.
Weißt du, wer so unverwandt
Auch das Würmlein tränkt und weidet,
Sicher führt und nährt und kleidet?
Merke, das ist Gottes Hand.
Siehst du dort am Himmelsplan
Sonn' und Stern'
Nah und fern
Immer wallen ihre Bahn?
Schauest du des Sturmes Gang
Und des kleinsten Bächleins Fließen,
Jedes seinen Weg entlang?
Läßt sich keins die Müh' verdrießen.
Weißt du auch und hast erkannt,
Wer gezeigt hat ihnen allen
Ihre Wege so zu wallen?
Merke, das ist Gottes Hand.
Gottes Hand, ja merke drauf!
Dort und hie
Schaust du sie,
Schauest ihres Wirkens Lauf;
Starke Hand, die Welten schafft,
Sonn' und Stern' in ihrem Lichte,
Die sie auch mit ihrer Kraft
Morgen machen kann zu nichte;
Vaterhand, die treulich führt,
Schirmt und nähret all' die Seinen,
All' die Großen und die Kleinen,
Daß kein Unfall sie berührt. |