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WAs wiltu Doris machen

WAs wiltu Doris machen /
    Brich deinen stoltzen geist;
    Diß was du schönheit heist /
Sind blumen-gleiche sachen /
    Die unbeständig sind /
    Und fliehen wie der wind.

Es wird auff deinen wangen
    Nicht steter frühling seyn.
    Es weicht der sternen schein /
Als wie der blumen prangen.
    Die zeit so alles bricht /
    Schont auch des leibes nicht.

Was ist der schönheit gläntzen /
    Als ein geschwinder blitz?
    Sein zubereiter sitz
Besteht in engen gräntzen.
    Kein fluß verrauscht so bald /
    Als schönheit und Gestalt.

Was heute purpur träget /
    Und alabaster führt:
    Was sich mit rosen ziert /
Wird morgen hingeleget /
    Und ruhet ungeacht
    In seiner todes-nacht.

Nun Doris lerne kennen /
    Was falscher hochmuth sey /
    Bleib nicht alleine frey /
Laß deine jugend brennen /
    Und laß der liebe glut
    Durchwandern hertz und blut

Gebrauche deine schätze /
    Weil blut und blüte siegt.
    Wann dich die zeit betriegt /
So trennet auch das netze /
    So vormahls um dich hieng /
    Und manche seele fieng.

So du dich selbst kanst lieben /
    So nimm die warnung an /
    Die ich dir itzt gethan.
Ich werde mich betrüben /
    So diese rose stirbt
    Und ohne lust verdirbt.


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