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Leipzig und Wien
Bibliographisches Institut
[1872]
»Jacob von Tyboe«, das elfte der Holbergschen Lustspiele – es kam im Frühjahr 1724, unmittelbar nach der »Maskerade«, zum ersten Mal zur Darstellung – ist, wie der Dichter selbst bekennt, hauptsächlich dem berühmten »Miles gloriosus« des Plautus nachgebildet; Vieles ist auch dem »Eunuch« des Terenz, Einzelnes den »Promenades à Paris« des »Théâtre Italien« entlehnt. Der Stoff – den Holberg auch noch in einem zweiten Stücke, »Dietrich Menschenschreck« (von 1725) behandelte – war damals sehr populär; dennoch scheint »Jacob von Tyboe« Anfangs nur geringes Glück gemacht zu haben, wenigstens wurde er in den 21 Jahren von 1748 bis 1769 nur achtmal gegeben. Später verschwand er sogar völlig, bis er zu Anfang der achtziger Jahre, unterstützt und getragen durch die vorzüglichen Darsteller, deren die Kopenhagener Bühne sich damals erfreute, einen Schwarz als Tyboe, Gjelstrup als Jens, Kemp und später Lindgren als Peter, Knudsen als Christoph, Madame Knudsen als Mutter, Madame Gjelstrup als Pernille &c., viel Beifall erlangte und häufig wiederholt ward. – Auch in Deutschland war das Stück sehr beliebt und beherrschte lange Zeit das Repertoire, wie denn Schröder noch 1760 in Straßburg zum ersten Mal den Peter spielte.