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Herr von der Heide

          Sagt an, Herr von der Heide, sagt!
Was soll dies weiße Kleid?
»Wohl auf der Höh', weh! auf steiler Höh'
Steht mir ein Rad bereit!«

Sagt an, Herr von der Heide, sagt!
Wo ist denn Euer Weib?
»Wohl auf der See, weh! auf weiter See
Schifft sie zum Zeitvertreib.«

Man führt ihn unter Sang und Klang
Zu Bremen zum Tor hinaus,
Zwei Raben fliegen hinterher,
Zwei andre fliegen voraus.

»Hört an! o hört an, ihr Vögel schwarz,
Da in der blauen Höh'!
Seid ihr von meinem Fleische satt,
Erzählt's der Frau zur See!« –

Leis streicht das Schiff durch die grüne See,
Der Mond durch den Himmel blau,
Stolz blickt vom Verdeck mit ihrem Galan
Herrn von der Heidens Frau.

»Seht an! seht an! die Vögel schwarz
Da in der blauen Höh';
Sie sinken auf Mast und Segelstang',
Halt, Schiffer! mir wird so weh!«

Hurra! huhu! ihr schwarzen Gäst'
Auf Mast und Segelstang'!
Sie blicken ruhig, sie sitzen fest.
»Halt, Schiffer! mir wird so bang!«

Der erste läßt fallen ein Auge schwarz,
Der zweit' ein Fingerlein,
Der dritte läßt fallen eine Locke Haar,
Der vierte läßt fallen ein Bein.

Leis streift das Schiff durch die grüne See,
Der Mond durch den Himmel blau –
Tot liegt im Arme des Galans
Herrn von der Heidens Frau.


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