Heinrich von Kleist
Gedichte und Fabeln
Heinrich von Kleist

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An den Erzherzog Karl.

Als der Krieg im März 1809 auszubrechen zögerte.

    Schauerlich ins Rad des Weltgeschickes
Greifst du am Entscheidungstage ein,
Und dein Volk lauscht angsterfüllten Blickes,
Welch ein Los ihm wird gefallen sein.

    Aber leicht, o Herr, gleich deinem Leben,
Wage du das heil'ge Vaterland!
Sein Panier wirf, wenn die Scharen beben,
In der Feinde dichtsten Lanzenstand!

    Nicht der Sieg ist's, den der Deutsche fodert,
Hilflos, wie er schon am Abgrund steht;
Wenn der Kampf nur fackelgleich entlodert,
Wert der Leiche, die zu Grabe geht: –

    Mag er dann in finstre Nacht auch sinken
Von dem Gipfel, halb bereits erklimmt,
Herr! die Träne wird noch Dank dir blinken,
Wenn dein Schwert dafür nur Rache nimmt.


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