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Rudolf Kubitschek (1895-1945)

An den lieben Leser!

Beim Heimkommen ruft mir jedes Mal aus dem ersten Häuslein ein alter Mann zum blumengeschmückten Fenster heraus:

»Grüaß Gott im Böhmerwald!«

Diesen schönen Gruß entbiete auch ich allen Lesern, die zuhören wollen, was nach der Not und Arbeit des Alltags uns aus Überlieferung oder Erlebnis heraus beim Erzählen und Zusammendichten auf der Hausbank, am Biertisch oder sonst in kurzweiliger Gesellschaft im allerhintersten und allertiefsten Wald erfreut, ergötzt und erheitert.

Allhier ist ein gut bayerischer Menschenschlag daheim, der sich auf der guten und auf der schlechten Seite – vielleicht ein wenig mehr als anderswo – an den Vierzeiler hält:

»Draußt halb'n Muckenbrunn
geht d' Straß' i da Reib'n;
dös, was dö Leut z'wider is,
dös muaß ma treib'n!«

Aber du bist allen Leuten hier gleich gut und die Einkehr reut dich nicht.

Und wenn es immer bei uns am höchsten hergeht, da haut ein alter und guter Freund mit der Faust fest auf den Tisch und überschreit alle andern mit den Worten, die dem lieben Leser – auch wenn er das Büchlein wieder weglegt – nimmer aus dem Sinne kommen möge:

»Gibt's denn was Schöners, als wann sih Boarische g'müatli unterhalt'n!«