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In der Dunkelheit der Nacht war Michael nicht ganz unwillig, Harry Del Mar zu folgen, obwohl er den Mann nicht mochte. Wie ein Einbrecher, der unendlich vorsichtig ist, um keinen Lärm zu machen, hatte sich der Mann zu dem Schuppen auf Dr. Emorys Hof geschlichen, wo Michael eingesperrt war. Del Mar kannte die Bühne zu gut, um sich auf einen so melodramatischen Effekt wie eine elektrische Lampe einzulassen. Er tastete sich in der Dunkelheit zur Schuppentür hin, schob den Riegel beiseite und fühlte sich mit den Händen vor, um den rauhhaarigen Pelz zu finden.
Michael, der vom Scheitel bis zur Zehe ein Menschenhund und ein Löwenhund war, sträubten sich augenblicklich die Haare beim Kommen des ungebetenen Gastes, aber er bellte nicht. Statt dessen beschnupperte und erkannte er ihn. Obwohl er den Mann nicht mochte, ließ er sich doch von ihm die Leine um den Hals knüpfen und folgte ihm schweigend auf die Straße, bis zur Ecke und in die wartende Droschke. Seine Schlüsse – wenn man seine Fähigkeit, Schlüsse zu ziehen, nicht bestreiten will – waren ganz einfach. Diesem Manne war er mehr als einmal in Stewards Gesellschaft begegnet. Es hatte Freundschaft zwischen ihm und Steward geherrscht, denn sie hatten am selben Tische gesessen und miteinander getrunken. Steward war verschwunden. Michael wußte nicht, wo er ihn finden sollte, und er war selbst auf einem fremden Hofe gefangen. Was einmal geschehen war, konnte ein zweites Mal geschehen. Steward, Del Mar und Michael hatten am selben Tisch gesessen. Dies konnte und sollte wahrscheinlich auch jetzt wieder geschehen, er sollte noch einmal in dem hellerleuchteten Kabarett auf einem Stuhl zwischen Del Mar und dem geliebten Steward mit einem Bierglas sitzen.
Michael konnte ja indessen über diesen Schluß nicht in Worten denken. »Freundschaft« war zum Beispiel ein Wort, das in seinem Bewußtsein nicht zu finden war. Ob er über diesen Schluß in einer Reihe schnellgeformter Spiegelungen und Bilder nachdachte oder nicht, das ist ein Problem, das die Menschen noch lösen sollen. Die Hauptsache ist, daß er dachte. Bestreitet man seine Fähigkeit in dieser Richtung, so müßte er ganz instinktiv gehandelt haben, was von vornherein noch wunderbarer erscheint, als wenn er auf dunklen Wegen einen vagen Gedankenprozeß durchgeführt hätte.
Wie dem auch sei, jedenfalls lag Michael auf dem Wege durch das Straßenlabyrinth San Franziskos auf dem Boden der Droschke zu Del Mars Füßen, machte keine Annäherungsversuche, zeigte jedoch andererseits nicht, wie abgestoßen er sich von dem Manne fühlte. Denn Harry Del Mar, der ein schlechter Mensch war, und den sein habgieriges Verlangen nach dem Besitz Michaels noch schlechter gemacht hatte, war von Michael in bezug auf seine Gemeinheit von Anfang an durchschaut worden. Bei der ersten Begegnung im Kabarett an der Barbarenküste hatten sich Michael bei seinem Anblick die Haare gesträubt, und er hatte sich, als der Mann ihm die Hand auf den Kopf legte, kriegerisch steifgemacht. Michael hatte durchaus nicht über Del Mar nachgedacht und noch weniger versucht, ihn zu analysieren. Aber an der Hand war etwas gewesen, das nicht war, wie es sein sollte. An der Hand und an der gleichgültigen Art, wie sie ihn berührt hatte unter einem Anschein von Herzlichkeit, der vielleicht den Zuschauer täuschen konnte. Die Berührung war nicht angenehm gewesen. Es war keine Wärme, kein Herz darin, und sie hatte ihm keine Botschaft von echten, freundschaftlichen Gefühlen in der Seele des Mannes gebracht.
Elektrische Lampen, ein von Bergen von Gepäck und Gütern gefüllter Kai, Hafenarbeiter und Matrosen, die lärmten und arbeiteten, das stoßweise Schnaufen der Donkeymaschinen, Blockscheiben, die kreischten, wenn die Trossen durch die Blöcke liefen, eine Schar Stewards in weißen Jacken, die Handgepäck trugen, der Quartiermeister am Fuße der Laufbrücke, die steil zum Promenadendeck der Umatilla hinaufführte, mehrere Quartiermeister und goldbetreßte Offiziere am anderen Ende der Laufbrücke, und neue Scharen, die in bunter Mischung zusammengepreßt das schmale Deck versperrten – das alles bewies Michael, daß er wieder auf das Meer und seine Schiffe gekommen war, wo er, abgesehen von der soeben abgeschlossenen schrecklichen Periode in der großen Stadt, mit Steward gelebt hatte. Auch die Bilder Kwaques und Cockys huschten durch sein Bewußtsein. Er keuchte und zerrte an der Leine und setzte sich der Gefahr aus, von den vielen, wenig rücksichtsvollen, unruhigen, mit Lederschuhen bekleideten Menschenfüßen auf die empfindlichen Zehen getreten zu werden, während er nach Cocky und Kwaque, am meisten aber nach Steward spähte und schnupperte.
Michael ertrug mit Fassung seine Enttäuschung, daß er sie nicht sofort traf, denn seit er denken konnte, waren ihm die Grenzen und Beschränkungen, die für Hunde in ihrem Verhältnis zu den Menschen galten, in Form von Geduldsvorstellungen eingebleut worden. Er hatte gelernt, geduldig zu warten, wenn er selbst heimgehen wollte, Steward aber am Tisch sitzenblieb, redete und Bier trank, und Geduld hatten ihn auch die Leine um seinen Hals, das Gitter, das zu hoch war, um es zu überklettern, und das kleine Zimmer mit der verschlossenen Tür gelehrt, die er nie öffnen konnte, deren Klinke niederzudrücken aber Menschen so leicht fiel. Er ließ es sich daher gefallen, vom Schlachter des Schiffes fortgeführt zu werden, der alle Hundepassagiere an Bord der Umatilla in seiner Obhut hatte. In einem kleinen Zwischendecksverschlage eingesperrt, der zum größten Teil mit Kisten und Warenballen gefüllt war, und dazu noch mit einer Leine um den Hals festgebunden, erwartete er jede Minute, die Tür sich öffnen und Steward leibhaftig eintreten zu sehen.
Obwohl Michael damals noch nicht ahnte, daß es eine Art Machtentfaltung Del Mars war, öffnete ihm statt Steward der Schiffsschlachter, der ein gutes Trinkgeld erhalten hatte, die Tür, band ihn los und übergab ihn dann dem Kajütssteward, der ebenfalls ein gutes Trinkgeld erhalten hatte und ihn in Del Mars Kajüte führte. Bis zum letzten Augenblick war Michael überzeugt, daß er zu Steward gebracht würde. Statt dessen traf er in der Kajüte nur Del Mar. »Kein Steward«, dachte Michael, aber mit der Geduld, die die Grundstimmung seines Wesens war, fand er sich darein, noch einige Zeit auf die Begegnung mit seinem Gotte, seinem heißgeliebten Steward, warten zu müssen, der unter all den vielen Menschengöttern sein Auserwählter war.
Michael wedelte mit der Rute, legte die Ohren, selbst das verkümmerte, glatt an den Kopf und lächelte, schnupperte, um auch ganz sicher zu sein, daß keine Spur von Steward da war, und legte sich dann nieder. Als Del Mar ihn ansprach, blickte er auf und starrte ihn an.
»Ja, mein Junge, die Zeiten haben sich geändert«, sagte Del Mar in kaltem, hartem Ton zu ihm. »Ich gedenke, dich zu dressieren und auftreten zu lassen. Also zuerst: Herkommen ... hierher!«
Michael gehorchte, ohne sich zu beeilen und ohne zu zögern, offenbar aber auch, ohne gerade zu sehr darauf versessen zu sein.
»Du wirst dich schon noch daran gewöhnen, mein Junge, und ein bißchen Dampf dahintermachen, wenn ich mit dir rede«, versicherte ihm Del Mar; und die Art, wie er es sagte, enthielt eine Drohung, die Michael nicht überhören konnte.
»Jetzt wollen wir nun mal versuchen, ob ich dich dazu kriegen kann, mir zu gehorchen. Hör' zu und sing', wie du es bei deinem aussätzigen Herrn getan hast.«
Er zog eine Mundharmonika aus der Westentasche, setzte sie an den Mund und begann den »Marsch durch Georgia« zu spielen.
»Setz' dich!« kommandierte er.
Wieder gehorchte Michael, obgleich alles in ihm protestierte, während die schrillen, süßen Töne aus den silbernen Zungen ihn durchrieselten. Jede Fiber in seiner Kehle und seiner Brust sehnte sich danach zu singen; aber er beherrschte sich, denn er wollte nicht für diesen Mann singen. Das einzige, was er von ihm wollte, war Steward.
»Ach, du bist eigensinnig, was?« lächelte Del Mar höhnisch. »Der Haken ist, daß du ein Vollbluthund bist. Na, mein Junge, zufällig kenne ich dich und deinesgleichen, und ich glaube, dich noch dazu zu kriegen, daß du dich zusammennimmst und ganz genau so gut für mich arbeitest, wie du es für den andern getan hast. Also los!«
Er wechselte die Melodie, aber mit Michael war nichts zu machen. Erst als die schmelzenden Töne von »Alt-Kentucky« ihn durchströmten, verlor er seine Selbstbeherrschung und erhob das weiche Geheul, mit dem er das vor Jahrtausenden verschwundene Rudel zu rufen pflegte. Von dieser aufreizenden Musik hypnotisiert, konnte er nicht anders, er brannte vor Sehnsucht nach dem fernen, vergessenen Leben, das das Rudel führte, als die Welt jung und das Rudel noch ein Rudel war, ehe es dank der Zähmung unzähliger Jahrhunderte für immer verschwand.
»Aha«, lachte Del Mar kaltblütig, ohne etwas von der fernen, ungeheueren Vorzeitperspektive zu ahnen, die er mit den Tönen seiner Harmonika beschwor.
Ein starkes Klopfen an der Wand verkündete ihm, daß ein schläfriger Mitpassagier Einspruch erhob.
»Für heute genug«, sagte er barsch und setzte die Mundharmonika ab. Und Michael schwieg und haßte ihn. »Ich denke, ich weiß Bescheid. Aber glaube nicht, daß du hier liegen und schlafen, dir deine Höhe kratzen und mich im Schlafe stören sollst.«
Er drückte auf den Klingelkontakt, und als der Steward kam, übergab er ihm Michael, der ihn in dem überfüllten Hundeverschlag unter Deck anbinden mußte.
Bei diesem Aufenthalt an Bord der Umatilla, der mehrere Tage und Nächte dauerte, lernte Michael Harry Del Mar richtig kennen, ohne doch etwas von seiner Vergangenheit zu wissen. So wußte er zum Beispiel nicht, daß Del Mars wirklicher Name Percival Grunsky lautete. Michael wußte auch nicht, daß er, als er die Volksschule kaum zur Hälfte durchgemacht hatte, in die Fürsorgeanstalt gekommen war; auch nicht, daß er nach zwei Jahren aus der Anstalt von Harris Collins übernommen worden, der davon lebte und heute noch ausgezeichnet davon lebt, Tiere zu Kunststücken abzurichten. Noch viel weniger konnte er etwas davon wissen, daß Del Mar sechs Jahre lang als Collins Assistent Tiere dressiert hatte und dabei selbst dressiert worden war. Was Michael hingegen wußte, war, daß Del Mar keinen Stammbaum hatte, sondern im Vergleich mit Vollblutmenschen wie Steward, Kapitän Kellar und Herrn Haggin auf Meringe ein sehr gewöhnlicher Mensch war. Und das lernte er schnell und ganz natürlich. Am Tage wurde Michael von einem Steward geholt und aufs Deck zu Del Mar gebracht, der stets von begeisterten jungen und älteren Damen umringt war, die Michael mit Liebkosungen überhäuften. Das ließ er sich gefallen, wenn es ihn auch im höchsten Maße langweilte; was ihn aber unsagbar ärgerte, waren die heuchlerischen Liebkosungen, die Del Mar an ihn verschwendete. Er wußte, welch hartherzige Falschheit dahinterlag, denn abends, wenn er in Del Mars Kajüte gebracht war, hörte er ihn nur in seinem kalten, harten Ton reden, fühlte nur das gefahrdrohende Unbehagen, das von seiner Person ausging, spürte, wenn die Hand des Mannes ihn berührte, nur Härte und Kälte, die ihn an Stahl und Holz erinnerte, da ihr jede Zartheit des Herzens und der Seele fehlte. Dieser Mann hatte zwei Gesichter, zweierlei Benehmen. Ein Vollblutmensch hat stets nur ein Gesicht und ein Wesen. In diesem gewöhnlichen Burschen aber steckte keine Ehrlichkeit. Ein Vollblutmensch hatte Leidenschaften kraft seines heißen Blutes; dieser Kerl aber hatte keine Leidenschaften. Sein Blut war ebenso kalt wie seine Ruhe, und alles, was er unternahm, geschah erst nach reiflicher Überlegung. All das dachte Michael nicht. Er hatte nur das lebhafte Gefühl, daß es so war, wie jedes Tier fühlt, wenn es sich um lieben oder nicht lieben handelt.
Das schlimmste war, daß in der letzten Nacht an Bord Michaels Vollbluttemperament gegenüber diesem Manne, der selbst kein Temperament besaß, durchging. Es kam zum Kampfe. Michael kämpfte königlich und griff immer wieder an, obgleich er zweimal durch einen Schlag der flachen Hand unters Ohr zu Boden geworfen wurde. Wenn Michael auch schnell war, so konnte er doch diesen Mann, der sechs Jahre lang unter Leitung Harris Collins mit Tieren umgegangen war, nicht packen. Sobald er auf die rechte Hand Del Mars losfuhr, packte der ihn, noch in der Luft, am Unterkiefer und warf ihn hintenüber, daß er rücklings auf dem Fußboden landete. Wieder sprang er an, wurde aber so hart zu Boden geschleudert, daß ihm fast der letzte Rest von Atem ausging. Der nächste Sprung wäre beinahe sein letzter gewesen. Er wurde an der Kehle gepackt. Zwei Daumen preßten ihm den Hals zu beiden Seiten der Luftröhre gerade auf den Schlagadern, unterbanden die Blutzufuhr zum Gehirn und erregten einen unerträglichen Schmerz. Ihm wurde schwarz vor Augen, und er verlor das Bewußtsein. Als er wieder zu sich kam, lag er zitternd auf dem Fußboden und sah undeutlich die erleuchteten Kabinenwände und Del Mar, der sich eine Zigarette anzündete, ihn aber sorgsam dabei im Auge behielt.
»Komm du nur«, sagte Del Mar herausfordernd. »Ich kenne deinesgleichen. Du wirst nicht mit mir fertig. Fertig werde ich mit dir vielleicht auch nicht, aber ich kriege dich schon so weit, daß du für mich arbeitest. Komm!«
Und Michael kam. Als Vollbluthund sprang er mit entblößten Zähnen auf ihn los, um ihn an der Kehle zu packen, obgleich er wußte, daß er ebensogut die Kabinenwände, einen Baumstamm oder einen Felsen mit seinen Zähnen hätte angreifen können. Das, worauf er lossprang, war nichts als Übung und Formeln. Und es erging ihm ganz wie zuvor. Er wurde an der Kehle gepackt, die Daumen schnitten ihm die Blutzufuhr zum Gehirn ab, ihm wurde schwarz vor Augen. Hier war etwas Unangreifbares, Unbezwingliches. Das konnte er ebensowenig besiegen wie den zementierten Bürgersteig in einer Stadt. Das Ding war ein Teufel mit der ganzen Härte und Kälte, Schlechtigkeit und Klugheit eines Teufels. Es war ebenso schlecht, wie Steward gut war. Beide waren zweibeinig, beide waren Götter, aber das hier war ein böser Gott.
Dies alles oder auch nur etwas davon dachte er nicht. Aber in menschliche Ausdrücke für Denken und Verstehen umgesetzt, ergibt es doch ein treffendes Bild seiner Gefühle Del Mar gegenüber. Würde Michael mit einem warmblütigen Gott gekämpft haben, so hätte er wütend und blind kämpfen, in der Hitze des Gefechts manchen Stoß geben und nehmen können, wie ein solcher warmblütiger Gott Stöße gegeben und genommen hätte, weil er alles in allem auch nur ein lebendes, atmendes Wesen aus Fleisch und Blut war. Dieser zweibeinige Gott-Teufel aber wütete nicht blind und war nicht imstande, sich leidenschaftlich zu erwärmen. Er war eine fein durchdachte, massiv stählerne Maschine, er tat Dinge, die Michael nicht ahnen konnte, und die im übrigen wenige Menschen im allgemeinen, wohl aber alle Tierbändiger tun: Er sorgte dafür, daß sein Gedanke dem Michaels stets voraus war, und war daher imstande, stets zu wissen, was er tun mußte, um Michaels nächster Handlung vorzugreifen. Das war es, was Harris Collins ihm beigebracht hatte, der ein sanfter, zärtlicher Gatte und Vater und zugleich ein Erzteufel war, wenn es Tiere außerhalb des menschlichen Geschlechtes galt, und der in einer Tierhölle herrschte, die er selbst geschaffen und zu einem einträglichen Geschäft gemacht hatte.
Michael ging in Seattle an Land. Er war mit Ungeduld geladen, zerrte an seiner Leine, bis er fast vor Husten erstickte, und wurde von Del Mar kräftig verflucht. Denn Michael war wie besessen in seiner Erwartung, jetzt Steward zu treffen, und er hielt an der ersten Straßenecke und später an allen andern Straßenecken mit unvermindertem Eifer nach ihm Ausschau. Aber unter all den vielen Menschen befand sich kein Steward. Statt dessen wurde er in den Keller des Neuen Washington-Hotels geführt und unter Aufsicht des Hausknechts gehörig mit einer Leine um den Hals angebunden, inmitten einer Alpenkette von Koffern, die beständig abgeladen, durchsucht, heruntergeholt, fortgeschleppt und durch neue vermehrt wurden.
Drei Tage mußte er dieses traurige Dasein ertragen. Die Hausknechte befreundeten sich mit ihm und brachten ihm reichlich gekochtes Fleisch von den Überresten aus dem Speisesaal. Michael war zu enttäuscht und zu traurig über Stewards Abwesenheit, um viel zu fressen, aber Del Mar schnauzte die Hausknechte mächtig an, weil sie die Fütterungsvorschriften übertreten hatten.
»Ein widerlicher Kerl«, sagte der erste Hausknecht zu seinem Gehilfen, als Del Mar gegangen war. »Er ist fett. Ich habe nie einen brünetten Menschen leiden können, der fett war. Meine Frau ist brünett, aber Gott sei Dank nicht fett.«
»Aber sicher«, räumte der Gehilfe ein. »Ich kenne seinen Typ. Du kannst Gift drauf nehmen, wenn du ihn mit einem Messer stichst, fließt kein Blut. Nur Schweinefett, reines Schmalz.«
Worauf beide sofort Michael große Fleischportionen brachten, die er nicht fressen konnte, weil die Sehnsucht nach Steward ihn überwältigte.
Unterdessen gab Del Mar zwei Telegramme nach New York auf. Das erste an Harris Collins' Schule für Tierdressur, wo seine Hundetruppe während der Ferien untergebracht war:
»Verkauft meine Hunde. Ihr wißt, was sie können und wert sind. Bin fertig mit ihnen. Abzieht Pension und verwahrt Rest bis Wiedersehen. Habe hier fabelhaften Hund. Schlägt alle meine früheren Nummern. Wird Knallerfolg. Wartet, bis Ihr ihn seht.«
Das zweite an seinen Agenten:
»Setzt mich voran auf Liste. Macht tüchtig Reklame. Habe Nummer bereit. Schlager. Ganz fabelhaft. Prima Reklame genügt nicht. Unvergleichlich mehr. Bereitet sie auf Hund vor, bis ich diese unerhörte Glanznummer anbiete. Ihr kennt mich. Bekommt sie baldigst. Wird überall Hauptnummer im Programm.«
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