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Kyffhäuser.

              Verwittert, zerbröckelt zerfallen
Ragt droben das alte Gestein,
Die moosigen Trümmer umzittert
Des Mondes gespenstiger Schein.

Und ruhlos umflattern Gestalten
Den Turm in der stillen Nacht,
Laut krächzende Raben, sie halten
Beim Throne des Kaisers die Wacht.

Tief drunten mit treuen Vasallen,
Da sitzet der Herrscher so bleich,
Und wehklagend zieht durch die Hallen
Der Schatten vom deutschen Reich.

»Erheb dich, du tapferer Ritter,
Ergreif dein gewaltiges Schwert,
Damit es im Schlachtengewitter
Wie einst alle Feinde verheert!

Noch ist ja dein Ruhm nicht verklungen,
Noch rollet ja feurig dein Blut
Hat selbst doch den Marmor bezwungen
Des Bartes gewaltige Flut!«

»Es konnte mein Bart wohl bezwingen
Im Laufe der Jahre den Stein,
Wie soll ich mein Schwert aber schwingen,
Ich deutscher Mann ganz allein?

O schließe die Augen auf immer,
Du Wand'rer in altdeutschen Gaun,
Die Trümmerwelt wirst du wohl nimmer
Als einiges Ganze erschaun!

Kein Strahl wird die Nacht dir erhellen,
Obgleich dies die Sage verheißt.
Dein Hoffen muß ewig zerschellen
An Deutschlands uneinigem Geist!«


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