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War's ein Traum? Ist's wahr? – Was macht's!
Bilder ziehn und fliegen.
Einen Toten sah ich nachts
auf der Bahre liegen.
Schlug die Augen nicht mehr auf,
hielt den Mund geschlossen
und ließ doch den Worten Lauf,
die im Kreis zerflossen:
Schreiner, füge mir den Sarg
aus sechs starken Brettern.
Wer das Herz in Schlummer barg,
trotzt nicht mehr den Wettern.
Wer am Wege niederfiel,
müde und verlitten,
braucht, daß er ihn leit zum Ziel,
keinen Gott zu bitten.
Wem die Sonne nicht mehr scheint,
kann die Liebe missen.
Wieviel Trauer um ihn weint,
braucht er nicht zu wissen.
Himmel – Hölle, Dunkel – Licht,
heitrer oder trüber –
Tote unterscheiden nicht.
Lust und Leid: vorüber!
Schreiner, richte mir die Truh
aus sechs starken Brettern.
In den Grabblock meißle du,
Steinmetz, diese Lettern:
Menschen, laßt die Toten ruhn,
euer ist das Leben.
Jeder hat genug zu tun,
Arm und Blick zu heben.
Laßt die Toten! Sie sind frei
im durchnäßten Sande.
Euch entringt der Sklaverei!
Euch der Not und Schande!
War ein Kampf des Lebens wert,
spart dem Tod die Spende –
aber nehmt des Toten Schwert!
Führt den Kampf zu Ende!
Kämpft, o kämpft, und nützt die Zeit
zu der Menschheit Glücke!
Fällt ein Mann, so steht bereit:
Vorwärts! Schließt die Lücke!
Wollt ihr denen Gutes tun,
die der Tod getroffen,
Menschen, laßt die Toten ruhn
und erfüllt ihr Hoffen!