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Aus Amerika kommt dein Brief, der mir gebietet, dem Dorfschreiber die Erlebnisse zu diktieren, die mir seit meiner Kindheit widerfahren sind. Du sagst in deinem Schreiben, daß die Geschichte meines Lebens, wenn sie aufgeschrieben ist, vielen Kindern in jenem fernen Amerika, wo man die Häuser so hoch baut, daß sie an die Sterne rühren, Vergnügen und Freude bereiten wird. Ich wünschte, ich könnte von etwas Großartigem erzählen. Aber ein armer Jäger, dessen Bücherwissen sehr gering ist, muß sich mit den kümmerlichen Ereignissen zufriedengeben, die sich in regellosem Durcheinander auf seinem Lebensweg anhäufen.
Da ich, wenn überhaupt, selten schreibe, habe ich nach dem Schreiber unseres Dorfes gesandt. Er sagt mir, daß er mir weniger pro Seite berechnen will, da das, was ich zu diktieren habe, ja kein Liebesbrief wird. Wie du sehr wohl weißt, o mein Zögling, verlangen Schreiber für Liebesbriefe mehr, weil diese mit zahllosen Beiworten üppig ausgeschmückt werden müssen. Und Beiworte sind teuer.
Muß ich nun meine Erlebnisse auch nicht niederschreiben, so muß ich sie doch erzählen. Keine leichte Aufgabe für einen Mann, dessen Sprache die bäuerliche Mundart ist, bar der Vornehmheit und halb nackt wie die schlecht bekleideten Körper derer, die in Indien den Boden bestellen. Wie der Kopf des Hindulandmanns ist auch der meine völlig leer. Nein, schlimmer noch, er ist nur ein Nest voller Irrtümer.
Dennoch, o Liebling des Glücks, will ich vor dir die Jahre meiner Erziehung in den indischen Dschungeln ausbreiten, wo Tiere und Vögel in der gleichen Überfülle gedeihen wie Phantasiegebilde unter der Hirnschale eines Wahnsinnigen. Keiner kann sagen, woher sie kommen und welche Bestimmung sie erfüllen. Aber solange sie leben, sind ihre Wege ebenso vorgezeichnet wie die der Menschen, und ihr Sinn für Wohlverhalten ist, wenn nicht edler, mindestens ebenso ausgebildet, wie wenn sie in Häusern wohnten und in mit Pferden bespannten Wagen führen.