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Wennst oan begegnst, der di net grüaßt
und grüaßt 'na selm, koan Gegngruaß woaß,
so wirst do glei, weil 's di vadriaßt,
vor Gift und Gall darüber hoaß.
Oba holtst 'na auf und stellst 'na 'z Red
Wirst hörn – er is koa Waldler net.
Hörst oan beim Biertisch, der recht'ment
Und schimpft und fluacht und räsoniert,
Der alles mitgmocht hot und kennt
und heint scho woaß wia 's morgen wird,
Aber dann auf oamol mitten drein
Oas singt – dös kunnt a Waldler sein.
Wenn oana lusti Abschied nimmt
Als war er morgn scho wieder do und woaß,
dass er wohl nimmer kimmt –
Dem geh verstohlns a Stückl noch
Vor'm Dörfl draußt wirst sehgn – o mein
Er flennt. – Dös wird a Waldler sein.
* * *
Hoamaterd, du bist voll Stoana,
Hoamaterd, du bist voll Dorn.
Bist so hoart und doch hot koana
No sa Liab zu dir verlorn.
Bist im Summer oft no schneewig
Und dein Himmel trüab und koalt,
Doch wir liabn di jetzt und
ewig
Hoamaterden, Böhmerwoald.
* * *
Auf den schlesischen Bergen da liegt no der Schnee
Jetzt wird mir auf oamal um den Böhmerwald so weh
da fallt mir der Ossa die Brücklalm ei
I möcht dahoam wieder sei.
Dahoam is dahoam kannst scho sagn' was d'willst
S' is nirgends so friedlich, s' is nirgends so still
Bist nirgends so glücklich wirst nirgends so warm
Der Mensch ohne Hoamat is arm.
* * *
Hojil! Heint is Pfingstlritt!
Do geng ma zouschau mit.
Dö Musikantn blosn scho,
ejtzt gejht a d'Hetz gleich o.
D'Stroß is volla Leit
Und olles nimmt sö Zeit,
wal jeda seg'n will,
wer z'erscht am Ziel.
Af amol kemman d'Reiter gsprengt,
do wird ejtzt gstoßn, geschrian und drängt.
Da »Kaiser Fronz«, der rennt ganz vorn
und hot im Eifer san Hout valorn.
D'Oichalwam liegt af da Trerd
und d'Kittln hots ihr a umkehrt.
So rennt holt olls in Saus und Braus
zum Pfingstlreitn aus.
Da Pejta, der fongt's Schimpfa o,
wal er net gschwinda renna ko,
Da Pepi glei danebn
konn a sei Füaß net heb'n.
Da Trejbal kimmt daher
und blost schier wia a Bär,
da Stauber von Fejdaritz
is a voller Schwitz.
Da Bäcka Maxi schreit und plärrt,
da Kahlhofer hot se vüre gmehrt.
Da Stoametz soucht sein Pfeifaspitz,
a Dusn soucht da Faber Fritz.
Da Irlwecktischla hot scho Durscht,
dem Vormann Sottla is dös wurscht.
o rennt holt olls in Saus und
Braus zum Pfingstlreitn aus.
Da Hejtlonga Engl rennt,
dass d' moinst, es brennt.
Da Wesselak
is heint im Frack.
Oba gor net kimmt vom Fleck
da Ohrmocha Korschinek.
Dafür vom Gricht da Fritz
rennt wej a Blitz.
Sa Brilln putzt sö da olt Schellhorn.
'n oltn Strasser kimmt da Zorn,
wals 'n oltn Sturm zruckdrängt hom,
dafür wihrt sö da Kreibich stromm,
und durt kimmt scho da Nigl Hons
mit 'n Metzner Friedrich und n' Fronz.
So rennt holt olls in Saus und Braus
zum Pfingstlreitn aus.
Pan Seltenhofer ise a beim Gscher,
da Brummer Korl kimmt wej a Pfau doher,
da Schmiedl schneid fest af,
da Dax, der sogt nix draf.
Ober da Gobes schreit 'n o:
»Holt dennast d' Goschn scho!«
Da Schinkmann kimmt doher akrat,
da Baierl, der kimmt a net z'spat.
Da Joule Richard hot sö greckt,
wenn 'r a kam zwejn Schritt weit legt.
Af d' Letzt kimmt no da Tschida o,
da Taferl blost net weit davor
So rennt halt olls in Saus und Braus
zum Pfingstlreitn aus.
Da Löfflmonn von Hadruwa,
der is gonz sicha a daba.
Da Mühlliesl schreit: »Da mei
mou heint da Erste sei!«
Da Treml Tone hot
'n Bäumla g'frozzelt grod.
Der schreit: »Kreizsakrafix!
I sog do eh gor nix!«
Da long Thenitha steigt in d' Höh,
'n Feicht Benedikt toun d' Hehneraug'n weh.
Da Fechter brummt, da Feigl locht,
'n Wallischn Honsn d' Hosen krocht.
Hinter eahm geht glei da Fronz,
der sogt zum Bertl: »Gel, der konn's?«
So rennt holt olls in Saus und Braus
zum Pfingstlreitn aus.
Und weita hint'n drein
hört ma d' Weiber schrein.
Dö olte Schäfferin,
dö schupsns her und hin.
Da Pejterin gejht, o Graus,
scho bold da Otum aus.
Dafür, wos war denn dös,
rennt fei dö Schlosser Res
und d' Trejbalin, dö rennt voro,
oba d' Totzerin taucht a guat o.
D' Neumonnin, mei, bleibt a net zruck,
oba d' Schöfflin rennt ihr vür a Stuck.
D' Noglmüllnerin holt a fest mit,
a d' Tremlin hot koan schlechtnTritt.
So rennt holt olls in Saus und Braus
zum Pfingstlreitn aus.
* * *
Wia i no gonz kloa gwen bin
Hot's mi oft af d'Nosn g'haut.
In der Hosn Löcha drinn' …
Hob mi oft net hoamgeh' traut.
D' Riss' im G'wandta, d' Riss' im G'sicht,
D' Muada hot s' scho wieda g'rich't.
Wia i größer wordn dann bin
Hob i erst koa guat net ton.
Nix wia Fank im Schädl drinn',
's bot koa Gloas gebn für mei Bohn.
Wos hob i net all's verricht!
D' Muada hot 's do wieda g'schlicht.
Kaum a Stündl follt ma ein,
Wo i ihr net weh hob ton.
Oba d' Muada sagt: »O mein,
Wenn i dir nur helfa kon.
Woaßt jo wia i gern verzicht,
Is für di nur all's schön g'richt't.«
»Soll Enk heit a Gelt's Gott sogn
Für dö vüle Lia,
Für dö Nötn und dö Plogn
Alls nur wenga mia .. .
Hob oan Wunsch nur heit als Donk,
Muada! Lebt's ma no recht long!«
* * *
Grüaß enk da Herrgott, grüane Wälder
Mit den tiaf'n, dunkl'n Seen,
Grüaß enk da Herrgott, Wiesen, Felder
Drunt im Tal und auf den Höh'n.
Mir grüaß'n enk mit frohem Singa,
Dass es von den Bergen hallt,
Frei soll unsa Ruaf erklinga:
Hoamaterdn – Böhmerwald.
Hoamaterd, Du bist voll Stoana,
Hoamaterd, Du bist voll Doarn,
Bist so hoart und doch hot koana
No sa Lia(b) zu Dir verlorn.
Wia bist Du goar so oft verschloss'n
Und Dei Himml trüab und koalt,
Doch mir liabn Di unverdross'n
Hoamaterdn – Böhmerwald.
Hoamatliab auf allen Wegen
Hoamatsprach liegst mir im Bluat,
Hoamaterdn mit Dein' Segen
Wia a Muatta bist Du guat.
I(ch) hob koan andern Wunsch auf Erd'n,
Bin i oamol stad und koalt,
Als in Dir begrob'n werd'n:
Hoamaterdn – Böhmerwald.