Jakob Wassermann
Alexander in Babylon
Jakob Wassermann

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Elftes Kapitel

Ein Zwiegespräch

Vergeblich hatte Arrhidäos im Palast auf Alexander gewartet. Als die Nacht einbrach, verließ er den prunkvollen Raum, wohin ihn die Sklaven geführt hatten, irrte eine Weile herum, ohne einen Ausgang zu finden, und kam endlich in die Gärten. Es war ihm zumut, als wandle er in einer wohlriechenden Wolke; in der wunderlichsten Weise verlor er die Erinnerung an sich selbst, und das Unstete seines Wesens machte einer süßen Ruhe Platz. Er fühlte sich als Herrn des Palastes, ihm gehörten die Gärten, ihm das kauernde Babylon. So sehr vergaß er die Wirklichkeit, daß er über die Befehle nachdachte, die er bei der Rückkehr in den Palast den wartenden Führern geben würde. Ein berauschendes Königsgefühl durchströmte ihn, als er über den Wall schritt und hinunterschaute auf den Euphrat und die Tausende von Arbeitern am Werk sah, die das Bett des Stromes verbreitern mußten. Da wurden Sandwagen geschoben, Ziegel gebrannt, Asphalt geschmolzen, Bretter gesägt, Eisen geglüht und geschmiedet, da knisterten die Feuer, sangen die Zimmerleute zum Schlag der Äxte, brüllten die Aufseher durch ihre Sprachrohre in die Nacht. Er ging weiter zwischen den Hecken und Büschen durch die Baumalleen und über die geschmückten Wege, und sein Schritt wurde immer leichter, seine Bewegungen fürstlicher. Der Zufall führte ihn ans Ufer des Wasserbeckens, wo Alexander badete, und vor den steinernen Sessel, wo das königliche Kleid und Diadem lagen. Lächelnd band er das Diadem um die Stirn und warf den purpurnen Mantel um die Schultern, ohne Zaghaftigkeit, ohne Verwunderung. Er setzte sich auf das Throngestühl. Eine tiefe musikalische Stille erfüllte seinen ganzen Organismus, und glückselig lauschte er in sich selbst hinein. Als Alexander nackt vor ihm stand, erkannte er ihn zunächst nicht, erst die flackernden Fackeln der Sklaven und ihre entsetzten Mienen brachten ihn zur Besinnung.

Nur der Tod konnte diesen Frevel sühnen. Aber Alexander wagte nicht, ein solches Urteil zu sprechen. Das Unheilverkündende des Ereignisses suchte er zu verwischen und lächerlich zu machen, er wollte ihm den Schein der Wichtigkeit rauben und gab den Befehl, Arrhidäos wie einen Sklaven auszupeitschen. Arrhidäos nötigte den Vollziehern der Strafe Bewunderung ab durch die heldenhafte Art, wie er die Schmerzen ertrug. Während seine Haut von den Geißelhieben zerrissen wurde, drang kein Laut aus den festverpreßten Lippen, und der Ausdruck seiner Augen flößte Schrecken ein; es war die Begeisterung des Wahnsinns darin. Perdikkas, der zugegen war, ließ die Folter beenden. In seinem Erbarmen um den Bastard Philipps von Makedonien lag ein letzter Funke von Anhänglichkeit an den früheren Herrn.

Der Frühling war gekommen; alles stand in Blüte. Die Gärten waren mit rotem Mohn bedeckt, an den Mauern klomm die blaue Winde. Die Frauen trugen kupferne Gefäße mit Rosen in die Tempelvorhallen. Jeder Tag war ein Fest. Die Söldner wollten die Zeit der Freude nutzen, die ihnen Babylon noch gab, denn nach Hephästions Leichenfeier sollte der Aufbruch des Heeres stattfinden. Ungern überließen sie sich dem Schlaf, von Ausschweifungen erschöpft, kamen sie zu den militärischen Übungen. Sie schauderten im stillen vor den kommenden Entbehrungen der Kriegszüge und empfanden eher Befriedigung denn Sorge, als sich die Nachricht verbreitete, Alexander sei erkrankt, er habe sich bei dem nächtlichen Bad erkältet.

Am Tage der Leichenfeier waren die Straßen in der Umgebung des Sonnentors von dichten Menschenmassen belagert. Viele hatten sich seit der vorhergehenden Nacht auf den Zinnen und Dächern der Nähe niedergelassen. Die von den Frühjahrswassern hochgeschwollenen Kanäle wimmelten von Fahrzeugen aller Art. Das sonore Rauschen der zahllosen Stimmen klang, als ob gewaltige Metallsaiten von einem Ende des Horizonts zum ändern ausgespannt seien und der Wind spiele in ihnen mit mächtiger Hand. Das Geschmeide der Männer und Weiber blitzte in der scheidenden Sonne, die Metallhelme der Söldner sahen aus wie Kristalle, und ihre Schuppenpanzer schimmerten silbern und golden.

Ein Murmeln des Erstaunens erhob sich in der Ferne, kam näher und schwoll an wie ein Gesang, als der Wagen nahte, der den Leichnam enthielt. Er hatte vier Deichseln, an jeder waren vier Joche, und vierundsechzig Maultiere zogen ihn, jedes mit einem vergoldeten Kranz geschmückt, an jedem Backen eine goldene Schelle und um den Hals eine Kette von Halbedelsteinen. Goldene Löwen standen am Eingang des Wagens um den Katafalk und schauten mit majestätischer Kopfbewegung auf den Sarg zurück. Der gewölbte Baldachin wurde von silbernen Säulen getragen, zwischen denen ein goldenes Netz mit fingerdicken Fäden lief.

Dem Zug ritt Perdikkas voran. Sein Gesicht zeigte eine finstere Versonnenheit. Er fürchtete nicht mehr die Entdeckung seiner Tat. Er wußte, daß der Dampf der Lüste Babylons die Sinne jener mitschuldigen Söldner in eine Raserei versetzt hatte, in der sie ihr ganzes früheres Leben vergaßen; mit teuflischer Berechnung hatte er ihre Quartiere rings um den Tempelhain der schauerlichen Astarte verlegt. Das Geschehene glich einem Traum; Gebeine sind Gebeine; wer konnte einen verbrannten Körper mit Namen nennen?

Doch die Lüge an seinem Herrn brannte wie Feuer. Was er vollbracht, zeigte ihm die Zustände dieser Welt in absonderlicher Schalheit, ernüchterte seinen Geist und verhärtete sein Herz.

Fanfaren meldeten die Ankunft Alexanders. Wenn der erste Stern am verdunkelten Himmel aufleuchtete, sollte der Fackelbrand geworfen werden. Aber noch immer schwammen rosige Wölkchen über die graublaue Wölbung und wurden wie von unsichtbaren Armen höher gehoben, um sich aufzulösen im rosigen Licht. Aus der Ferne schallte das dröhnende Gebrüll der Stiere, die zum Blutopfer bestimmt waren; bisweilen schrien sie im Chor, es klang wie Meeresbrandung.

Dem Rat der Ärzte zuwider hatte Alexander den Palast verlassen. Es fror ihn ein wenig, und er verlangte einen wärmeren Mantel. Dann schritt er gegen das Eingangstor des gigantischen Scheiterhaufenbaues.

Der Unterbau aus Backsteinen enthielt sechsunddreißig Gemächer, die mit wohlriechenden Kräutern, mit Weihrauchwerk, Sandelholz, Granatholz oder Aloe gefüllt waren, lauter leichtentzündlichen Stoffen. Auf dieser Plattform erhoben sich bis zur Höhe von hundertundfünfzig Ellen fünf würfelartige Stockwerke, in Terrassenform zurückweichend, aus Palmstämmen erbaut. Jedes Stockwerk war mit Bildnereien verziert und leuchtend bunten Draperien verkleidet. Zuunterst waren zweihundertundvierzig vergoldete Schiffsschnäbel angebracht, sechzig auf jeder Seite, und auf ihren Ruderbänken kniete je ein Bogenschütze und stand ein geharnischter Reiter, ganz aus Silber, fünf Ellen hoch. Die Zwischenräume waren mit zottigen Purpurvorhängen bedeckt. Das zweite Stockwerk war mit lauter langen goldenen Fackeln geschmückt, am Handgriff hingen goldene Kränze, und an Stelle der Flamme senkte sich mit ausgebreiteten Flügeln ein goldener Adler gegen einen Drachen herab, der den Stiel umklammerte. Der dritte Umkreis war mit gestickten Geweben verhängt, die einen Fries von Jagden bildeten, der vierte zeigte einen Kentaurenkampf, der fünfte trug eine sich fünfzigmal wiederholende Gruppe: ein Löwe im Kampf mit einem Stier.

Als der Sarg mit der Leiche in das Innere des Gebäudes gebracht war, ließ sich Alexander eine Fackel reichen und ging hinein. Eine jähe Stille umfing ihn. Von oben durch die Fugen zwischen dem Gebälk tropfte rotes Sonnenlicht herab. Er wandte sich zu der hölzernen Treppe, die emporführte, da sah er eine menschliche Gestalt, aufrecht an einem Pfosten lehnend. Ein drückendes Gefühl der Unentrinnbarkeit umfing Alexander wie Dunst, als er Arrhidäos erkannte.

»Verzeihe meine Gegenwart, Alexander«, flüsterte Arrhidäos, »aber mir ist wohl in Gräbern. Ich liebe die Toten.«

Alexander schritt vorbei und erwiderte nichts. Er stieg einige Stufen aufwärts, dann wandte er sich um. »Sind denn die Wunden schon geheilt, die du von der Peitsche hast?« fragte er.

Arrhidäos seufzte. »Diese Wunden sind Wunden des Fleisches, sie sind leichter zu ertragen als die deinigen, Alexander«, entgegnete er.

Alexander starrte ihn an.

»Ich kenne deine Qual, Alexander«, fuhr Arrhidäos mit gedämpfter Stimme fort.

Wieder wandte sich Alexander ab, wieder schritt er einige Stufen empor, wieder kehrte er sich um. Arrhidäos war ihm gefolgt.

»Wie einsam ist es hier«, sagte Arrhidäos, noch immer schüchtern und demütig. »Ringsum ist alles dem Tod verfallen. Wunderbar ist es zu leben.«

Alexander sah in dies Gesicht, das zugleich knabenhaft und greisenhaft war, in diese hagern und doch verschwommenen Züge, in dieses Auge, halb sanft und zärtlich, halb verzückt und ekstatisch, und er glaubte, den Affen der Trauer, den Affen der Würde, den Affen der Weisheit zu sehen. Etwas zog ihm das Herz zusammen.

»Schon lange hat es mich gedrängt, mit dir zu sprechen«, begann Arrhidäos von neuem, und der Klang seiner Stimme war weiblich schmeichelnd. »Ich bin übers Meer gefahren, habe keine Demütigung gescheut, die Not hat mich nicht entmutigt, mein Inneres hat nach dir verlangt. Du hast mich beleidigt, geschlagen, erniedrigt, und ich bin ein Mensch.«

»Beredt bist du«, höhnte Alexander, »du bist beredter als ein Tafelschwätzer. Schwerter sind nichts gegen deine Zunge.«

»Ich kenne deine Qual, Alexander; ich kenne nicht deine Schuld, aber ich kenne deine Qual.«

Sie standen auf der zweiten Plattform, die mit makedonischen Waffen bedeckt war. Ein säuselnder Wind blies in die Flamme der Fackel, die Alexander hielt.

»Mit deiner Fackel wirst du den Brand entfachen«, sagte Arrhidäos klagenden Tons, »was du berührst, muß zu Asche werden. Das Lebendige ist dir nichts, und was sind dir die Toten? Tausende unseres Volkes sind verblutet, und keiner weiß, wo sie ruhen. Warum solches Gepränge um einen einzelnen Mann? Was liegt dir an ihm? Was liegt dir am einzelnen? Willst du dein vergeßliches Herz aufrütteln? O sprich wahr, Mund, und wenn dich der Tod dafür schließen müßte!«

Der Zorn regte sich in Alexander, lähmte ihm aber wie nie zuvor den Arm. »Was heftest du dich an mich, was folgst du mir, drängst dich an mich?« grollte er.

Sie stiegen die vierte Treppe empor.

»Die bauen hoch, die die Erde fürchten. Ich kenne deine Qual, Alexander. Ich kenne den asiatischen Schmerz.«

»Du Sohn einer Hure, einer gichtbrüchigen Hure!«

»Du bist verraten, Alexander.«

»Ich wäre verraten? Wer hätte mich verraten?«

»Ja, wer hätte dich verraten? Wer hätte dich nicht verraten!«

»Fort mit dir, fort!« schrie Alexander.

»O Alexander, mächtigster Mensch auf Erden!«

»Schmeichelst du nun?«

»Du verlassenster Mensch, Alexander. Kein Herz schlägt für dich, alle zittern nur vor dir. Allein stehst du der Finsternis gegenüber. Ich kenne deine Qual.«

»Fort! Fort! Fort!« schrie Alexander außer sich.

»Warum hast du mir das Diadem von den Haaren gerissen, mein Bruder? Warum hast du mich blutig schlagen lassen? Erkenne mich doch. Sieh mich an. Dir bangt nach mir. Dir bangt nach dem Menschen. Sieh mich an, auch ich bin Alexander.«

Sie standen auf der letzten Terrasse des Baues. Riesenhafte Sirenen waren hier aufgestellt, und in ihrem hohlen Innern waren die Sänger verborgen, die jetzt das Totenlied sangen. Es waren schwirrende, helle, langgezogene Töne, als ob weit draußen in der Ebene eherne Glocken angeschlagen würden. Dann schwoll es an, die Stimmen wurden tiefer, sammelten sich zum Chor, flössen wieder auseinander, als suchte jede einzelne trostlos irrend ein Ziel zu erreichen, setzten aufs neue gemeinsam ein, brachen in einem klagenden Schrei wieder ab, um endlich den ganzen Schmerz zu finden, den die Gesichte des Todes den Lebendigen einflößen.

Die Babylonier drüben auf den Wällen und Mauern verhüllten ihr Haupt.

An einer eisernen Klammer in der Mitte war durch einen Strick ein Adler festgebunden. Mit blitzenden Augen und ausgebreiteten Flügeln erhob sich das Tier und flog, soweit es die Fessel erlaubte, gegen Arrhidäos zu, der einen Jubelruf ausstieß. Alexander, besinnungslos vor Wut, schwang die Fackel und warf sie gegen das Gesicht des Menschen. Sie fiel nieder, und Arrhidäos war verschwunden, wie vom Boden eingeschluckt. Aus der Tiefe schallte ein dumpfes Gelächter.

Über dem Stufenturm des Rammantempels funkelte der erste Stern wie ein vom Schlaf erwachtes Auge.

Alexander blickte sinnverwirrt ins Weite. Sein Körper wurde innen und außen von einer eisigen Kälte überzogen, sein Gesicht wurde fahl. Das ungeheuer Wahre, das unleugbar Selbstverständliche des Lebens durchdrang und erschütterte sein Gemüt wie niemals vorher eine Empfindung. Zugleich war es ihm, als ob seine Seele von den Schauern des Körpers mitergriffen wäre und sich aus ihrem Haus zu befreien strebte wie dort der Adler, der an seinem Strick zerrte und verzweifelt mit den Flügeln schlug.

Er ging hinab und gebot, das Feuer zu entzünden. Die Sänger verließen den Bauch der Sirenen, und bald darauf schlug eine schmale lanzengerade Feuersäule durch alle fünf Stockwerke empor. Die trockenen Balken krachten, in allen Winkeln des riesigen Baues knisterte, surrte, sauste, knatterte es, und oft klang es wie die lustigen Stimmen von Zechern und oft wie Hilferufe von Kinderstimmen. Höher kochte die Flamme. Die goldenen Schiffsschnäbel bogen sich, die Ruderknechte und Geharnischten aus Silber sanken wie sterbend zusammen, die gekräuselten Draperien flammten auf, ein Meer von Funken durchstob die Luft und glich einer abenteuerlichen, beweglichen Stickerei, leuchtend durch das Dunkel der Nacht zum schwarzblauen Himmel flatternd. Die zahllosen Gesichter rings schienen mit Blut überströmt, die Augen schimmerten feucht und rot.

Perdikkas wurde zu Alexander gerufen. Er ging mit bleischweren Füßen. Charippos brennt, tobte es in seinem Hirn, Charippos brennt. Ihn durchblitzte eine Ahnung der Zukunft, in der nichts anderes nötig war, als, das Schwert in der steinharten Faust, alles niederzustoßen, was sich auf dem Lügenweg hindernd erhob.

Alexander hatte die Hände über das Gesicht gelegt. Er erinnerte sich nicht mehr, weshalb er nach Perdikkas verlangt hatte.

Da erscholl eine gellende Stimme aus den Flammen. Alle blickten empor. Es war der Adler. Das Feuer hatte seine Strickfessel zerrissen, und nun hob er sich mit einem häßlichen Geschrei in die Lüfte, von zwei Flammengabeln ohnmächtig verfolgt.

Der Kreis der Söldner, der Opfernden und Wachen wich vor der beständig wachsenden Hitze zurück. Der Backsteinunterbau stand in Weißglut; aus den verbrannten Spezereien in seinem Innern entwickelten sich Dämpfe von betäubendem Wohlgeruch. Glühende Fäden durchwirbelten die Luft; die Masse der nach allen Seiten spritzenden, wie aus einem Vulkan heraufgespienen Funken blendete jedes Auge. Krachend stürzten die Balken aufeinander. Das geschmolzene Metall rann mit sausendem Geprassel durch die Flammen. Deutlich unterschied sich das dunkelströmende Gold von dem alabasterartig weißen Silber, das schwerfließende Blei von den braungelben Bächen der geschmolzenen Waffen. Die Sirenen wankten. Langgezogene Klagelaute wurden vernehmbar, die erhitzte Luft drang tönend durch die Öffnungen. Feurige Flocken flatterten wie brennende Vögel gegen das Firmament. Die Stiere, von denen immer neue Scharen zum Opfertod geführt wurden, brüllten schwermütig. Ihr unaufhörlich fließendes Blut siedete zu purpurnen Wolken auf, wenn das herabschießende Metall hineinfloß. Auf die erkaltenden Massen lauerten die Griechen, sie glaubten an eine Mischung von Blut und Gold, die in ihren Augen Zauberkraft besaß.

Der Himmel war von einem Flammenband besäumt. Schwere Rauchwolken bedeckten die menschenerfüllten Straßen, die Speerspitzen der Söldner leuchteten wie Lampen.

Von seiner Unruhe getrieben, wollte Perdikkas noch einmal zu Alexander. Da hieß es, Alexander habe das Opfermahl nicht abgewartet, er sei plötzlich in den Palast zurückgetragen worden. Die Makedonier waren enttäuscht und erschrocken. Perdikkas wurde mit Fragen bestürmt. Er blieb stumm. Unter den halbgesenkten Lidern schaute er mit schiefem, trübem Blick zu Boden und machte eine Handbewegung, als ob er Fliegen von sich abwehre.

Ein Krach ertönte. Die zwei obersten brennenden Stockwerke stürzten in das Innere des Flammenschlundes. Feurige Scheite flogen im ganzen Umkreis nieder. Ein Soldat rannte schreiend mit brennendem Gewand, eine lebendige Fackel, auf und ab.


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