Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
In einem Hain, der einer Wildniß glich Und nah' am Meer ein kleines Gut begrenzte, Ging Phanias mit seinem Gram und sich Allein umher; der Abendwind durchstrich Sein fliegend Haar, das keine Ros' umkränzte; Verdrossenheit und Trübsinn mahlte sich In Blick und Gang und Stellung sichtbarlich; Und was ihm noch zum TimonTimon: Eine Anspielung auf den armseligen Aufzug, worin Lucian in einem seiner dramatischen Dialogen den berüchtigten Timon, den Menschenhasser, aufführt. – »Wer ist denn (fragt der auf die Erde herab schauende Jupiter den Merkur) da unten am Fuße des Hymettus der lumpige schmutzige Kerl in dem Ziegenpelze, der ihm kaum bis über die Hüften reicht?« u.s.w. S. Lucians sämmtl. Werke, I. Theil, S. 60 der neuen Deutschen Übersetzung. fehlt', ergänzte Ein Mantel, so entfasert, abgefärbt Und ausgenutzt, daß es Verdacht erweckte, Er hätte den, der einst den Krates deckte, Vom Aldermann der Cyniker geerbtAls hätt' er den... geerbt: In der Ausgabe von 1769 lautete der letzte Vers so: (Ihr wißt ja wo?) vom Diogen geerbt. Nun wußten aber die meisten Leser nicht wo? Man hat also für besser gehalten, den Vers abzuändern, und dem Leser, dem die Anekdote, auf welche hier angespielt wird, unbekannt oder entfallen seyn könnte, durch eine kleine Anmerkung zu dienen. Der Sinn dieser Stelle ist also: Der Mantel des aus seinem ehemaligen Wohlstande, gleich dem Timon, herunter gekommenen Phanias, der seine ganze Kleidung ausmachte, habe so abgenutzt ausgesehen, als ob es eben derselbe wäre, welchen Diogenes über seinen Freund und Schüler Krates ausgebreitet haben soll, als dieser (aus einem kleinen Übermaß von Eifer, die Cynische Lehre, »daß nichts natürliches schändlich sey,« durch eine auffallende That zu bekräftigen) sich die Freiheit nahm, sein Beylager mit der schönen Hipparchia in der großen Halle (Stoa) zu Athen öffentlich zu vollziehen. – Daß dem Diogenes die Benennung eines Aldermanns der Cyniker zukomme, bedarf wohl keines Beweises, und man hat sie in dieser Ausgabe der in einigen vorgehenden, wo es, dem Aldermann der Stoiker, d. i. dem Zeno, hieß, vorgezogen, weil von einem Mantel, der vom Diogenes bis auf den Zeno, und sodann weiter von einem philosophischen Bettler zum andern endlich bis auf den Phanias fortgeerbt worden wäre, wahrscheinlich gar nichts mehr als Fetzen übrig geblieben seyn müßten. . Gedankenvoll, mit halb geschloßnen Blicken, Ermüdet wirft er sich auf einen Rasen nieder, Ja wohl, vergänglich ist und flüchtiger als Wind Der großen Wahrheit voll, daß alles eitel sey Der Helden Zahl? – Hier steht er wieder an; |