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Der Rauch übler, starker Zigaretten erfüllte das ganze Zimmer mit einem blauen Qualm, der Tee in den Gläsern wurde gelber und gelber und verwandelte sich endlich in kaltes Wasser, in dem die aufgeweichten Zitronenscheiben schwammen. Kozura war immer noch nicht da.
Der Besitzer der Wohnung, Ssergej Chischnjakow, ein kräftiger, breitschulteriger Primaner, schimpfte in gewählten Kraftausdrücken, daß dem Sekundaner Puschkarjow, einem weißlichen, wie eine Puppe sauberen Knaben, das Blut in die Wangen stieg ...
»Weiß der Teufel, was das heißen soll, wahrscheinlich hat er überhaupt nichts, und weiß jetzt nicht, wie er sich aus der Affäre ziehen soll, der Renommist!«
»Natürlich hat er nichts, woher soll er's denn nehmen, der Schlacks ... Renommage, weiter nichts!«
In diesem Augenblick öffnete sich die Tür, vier knöcherige Finger klammerten sich an den Türrahmen, und in der Dunkelheit des Vorzimmers wurde die lange, ungeschlachte Figur des Seminaristen Kozura sichtbar, die sich mühsam die Galoschen von den Stiefeln abstreifte.
»Wo bist du, Teufel, steckengeblieben, wir warten schon eine ganze Ewigkeit auf dich, kommst du endlich!« schrien ihm alle fünf Stimmen zu.
Kozura antwortete nichts, zog sich die Galoschen aus, hing seinen Mantel an den Kleiderhalter, und trat ein, lang, blaß, trocken, wie ein Toter.
»Nun, was ist? ... Wirst du lesen?« fragte Albow.
Kozura überblickte die Anwesenden aus seinen erstorbenen, unbeweglichen Augen, und sagte dumpf:
»Ich bin deshalb gekommen.«
»Also los ... worauf wartest du noch?«
Kozura trat an den Tisch, setzte sich, nahm aus der Rocktasche ein Blatt Papier, und überblickte sie von neuem.
Alle vier Gymnasiasten und der Kadett Bolschakow rückten näher heran, einige löschten ihre Zigaretten aus.
»Also hört,« ertönte die dumpfe, geisterhafte Stimme Kozuras: »ich will euch meine Gedanken über Gott mitteilen.«
»Fange an!« winkte ihm nachsichtig Chischnjakow.
»Schieß los!« sagte Bolschokow.
»An jeden Menschen«, begann Kozura, ohne jemanden anzusehen, »tritt früher oder später die unvermeidliche Frage heran: Was wird aus mir nach meinem Tode? ... Der Mensch lebt, leidet, kämpft und stirbt, und alle Qual und Mühen verschwinden mit ihm, wie wenn niemals etwas existiert hätte ... Das ist entsetzlich, und wenn die Menschen, wie es scheint, wenig darüber nachdenken, und sich immer nur um etwas mühen und sorgen, so kommt es etwa daher, daß das Huhn, das kopfüber an den Beinen zum Schlachten getragen wird, natürlicherweise mehr an die Schmerzen denkt, die die Hände der Köchin und der Blutandrang zum Kopf verursachen, als an den Tod, den es nicht versteht ... Kch! ...«
Kozura begann zu husten, und sagte wütend:
»Was habt ihr hier, gestreifte Teufel, vollgeraucht, es ist nicht zum Aushalten!«
»Man könnte das Klappfenster öffnen,« schlug Puschkarjow vor.
»Ist nicht nötig,« antwortete ärgerlich Kozura.
»Nun also ... Es scheint einem widersinnig, daß die menschliche Vernunft einfach verschwinden könnte; daß das, was gesprochen, gelitten, die ganze Umgebung zu erfassen versucht und unzählige Eindrücke in sich aufgespeichert hatte, mit einem Nichtsein sein Ende finden müßte, wie ein demolierter Mechanismus. Das Entsetzen vor dem Tode, die absolute Unmöglichkeit, ihm zu entgehen, die Qual der Loslösung von der Welt und von den Menschen, sind dem Menschen so unerträglich, daß die Lehre von dem Leben nach dem Tode natürlich und unentbehrlich wird. In der Hoffnung, daß nicht alles zu Ende ist nach meinem Tode, daß meine Individualität auch hinter dieser Schwelle nicht aufhört, ist etwas so Lichtvolles und Frohes, daß der Mensch bereit ist, den offensichtlichsten Unsinn, jede Fabel heranzuziehen, nur um daran glauben zu können, – an das Leben nach dem Tode ... Und Jahrtausende haben die Menschen daran geglaubt ... Ich werde euch nicht an die Systeme und Anschauungen erinnern, die sich mit dem Leben nach dem Tode befassen, sondern ich will darauf hinweisen, daß das Wesentlichste an diesem Glauben, ohne das er nicht existieren, bestehen kann – Gott ist, der Glaube an Gott.«
Puschkarjow schielte ängstlich nach dem Sprechenden und errötete.
»Was ist Gott? das ist die Frage, das Problem, an dem sich die Menschen von Anfang des Bewußtseins bis in unsere Tage abgequält haben. Es ist klar, daß die eine Seite der Frage, durch das Faktum der Existenz Gottes bestimmt wird, und die andere – aus dem Begriff Gott folgt, nach dem Gott der Anfang aller Anfänge ist.«
»Warum?« erwiderte Bolschakow.
»Weil, erstens, die Kraft, die die Welt aus dem Nichtsein in das Sein versetzte, jedenfalls existiert haben muß, und zweitens, wenn Gott nicht der Uranfang aller Anfänge wäre, so hätte seine Existenz, oder die Existenz dieser Kraft, keine entscheidende Bedeutung: über ihm stünde eine Kraft, die ihn selbst erschaffen hätte.«
»Na, ja ... das ist begreiflich!« sagte langsam Chischnjakow
»Ja ... Folglich erscheint Gott als Kraft, als Anfang aller Anfänge sehr wahrscheinlich, und eigentlich hat für uns die quälende Frage über das Leben nach dem Tode als Beglaubigung der Existenz Gottes gar keinen Wert. Wenn das Leben nach dem Tode in der Auflösung unserer Individualität in die ursprüngliche Materie bestehen würde, d. h. in dem Verlust unserer Individualität, so bedeutet das schon für uns den Tod. Wenn sich unsere Vernunft nicht erhält, so erhält sich nichts ... Die Vernunft bleibt bestehen nur unter einer Voraussetzung: wenn Gott eine vernunftbegabte Kraft ist. Dann kann man annehmen, daß die Vernunft, auch wenn sie den Apparat verliert, durch den sie, wie der elektrische Strom von der Dynamomaschine, erzeugt wird, daß sie auch dann fähig sein wird, selbständig und selbsttätig zu existieren, aber so, wie der vernunftbegabte Geist Gottes. Folglich besteht das Wichtigste in der Frage nach Gott in der Definition seines Wesens.«
»Und du hast es definiert?« fragte spöttisch Chischnjakow.
»Ja! Ich habe es definiert,« antwortete Kozura, und wendete dem Frager sein Gesicht zu. Es war so leichenblaß, daß Chischnjakow etwas unheimlich wurde.
»Man konnte das Wesen Gottes deshalb nicht definieren, weil er unsichtbar, unhörbar und unfühlbar ist. Diejenigen Dimensionen, von denen die Menschen Gebrauch machen, sind ungeeignet für die Bestimmung des unsichtbaren Wesens. Die Menschen, die an seine Existenz glauben, versuchten ihn zu sehen, und so entstand die Vorstellung von der rätselhaften vierten Dimension. Man räsonierte so: Es existieren drei Dimensionen: Länge, Breite, Höhe; diese aber umfassen nicht alle Inhalte des Menschen. Zum Beispiel Ewigkeit und Unendlichkeit, d. h. gerade das, was das unveräußerliche Attribut Gottes ist, liegt außerhalb, ebenso Unsterblichkeit und Unsichtbarkeit. Man rechnete ungefähr so: denken wir uns ein Wesen, das nur zwei Dimensionen aufweist, und stellen wir uns vor, daß dieses Wesen auf der Oberfläche des Wassers lebt. Alles in der Welt muß diesem Wesen als auf der Fläche liegend erscheinen, und der Mensch, der bis zu den Knien im Wasser steht, muß sich diesem Wesen als zweiflächig darstellen, gleich dem Querschnitt der menschlichen Beine. Wenn der Mensch ein Bein aus dem Wasser heben und ans Ufer steigen würde, müßte er unbedingt aus dem Gesichtskreis des zweidimensionalen Wesens verschwinden, weil er sich aus der Fläche auf eine Höhe entfernen würde, die für zwei Dimensionen nicht existiert. Es war somit nichts leichter, als die Existenz eines Wesens anzunehmen, das über vier Dimensionen verfügt, das sich somit in der Sphäre dieser vierten Dimension bewegt und somit für den dreidimensionalen Menschen unsichtbar wird. Ist es klar?«
»Glänzend!« stimmte Bolschakow begeistert zu.
Es schien, als ob das allgemeine, gespannte Interesse allen das Atmen erschwerte.
»Ich habe als erster entdeckt, daß es vollkommen falsch ist,« sagte Kozura mit feierlicher Stimme. »Hört! Diese drei Dimensionen sind rein geometrische Dimensionen. Sie setzen einen Raum voraus, aber keineswegs einen Körper. Indessen ist die ganze Welt mit Körpern erfüllt und mit dem Raume, und es ist auch ganz unmöglich, sich einen Raum allein vorzustellen. Von hier ausgehend, habe ich begriffen, daß die vierte Dimension eine Dimension sein muß, die das Wesentliche aus dem Bereich des Vorstellbaren in den Bereich des Seins überführt, es sichtbar, fühlbar und wahrnehmbar macht. Diese vierte Dimension ist das Gesicht ...«
»Also das ist die Entdeckung!« sagte lachend Chischnjakow.
»Schweig, Esel,« erwiderte ärgerlich Kozura. »Ja, das habe ich entdeckt ... Ich habe etwas entdeckt, das immer war, daß allen auf der Zunge lag, das aber irrtümlicherweise immer auf den falschen Platz abgeschoben wurde ... Amerika spukte schon längst in allen Köpfen, entdeckt hat es aber Columbus!«
»Also bist du Columbus!« kicherte Chischnjakow.
»Und du bist ein Kamel!«
»Dann habe ich so gedacht: was besitzt nur eine Dimension? Zum Beispiel, die Zeit ... sie hat nur ihre Länge, und weiter nichts. Was hat zwei Dimensionen? – Zum Beispiel, der Ton ... er hat eine Länge und eine Höhe, er hat also die Möglichkeit, sich in zwei Richtungen zu verändern. So. Es ist zu beachten, daß der Begriff Ton im Verhältnis zum Begriff Zeit, zum Beispiel, eine größere Vorstellbarkeit, eine sozusagen größere Dichtigkeit besitzt. Wenn für die Existenz der Zeit kein Körper notwendig ist, so ist er für die Existenz des Tones unentbehrlich. Somit entfernen wir uns mit der zunehmenden Zahl der Dimensionen nicht von der Dichtigkeit, sondern im Gegenteil, wir nähern uns ihr. So. Versuchen wir jetzt das Wesen der drei Dimensionen zu bestimmen, und sehen wir zu, ob es denselben Weg der Annäherung zum Körper verfolgt. Da sind zum Beispiel Licht und Wärme. Das Licht wie die Wärme haben drei Dimensionen: Länge, Breite und Höhe.«
»Das ist ja Blödsinn!« empörte sich Chischnjakow.
»Warte ... Wie kann man das Licht messen? Die einzige Möglichkeit ist, daß man das Licht in ein Gefäß einschließt, das über drei Dimensionen verfügt: Länge, Breite, Höhe. In diesem Gefäß hier brennt die Lampe, außerhalb seines Bereiches ist kein Licht mehr, ist Dunkelheit. Somit stellt in diesem Falle das Licht der Lampe einen Würfel vor, dessen Größe durch die Ausdehnung der Wände bestimmt wird.
Ich brauche nicht zu sagen, daß Licht und Wärme nur das Produkt der Bewegung von Atomen sind, somit ist es Tatsache, daß das Wesen der drei Dimensionen kategorisch den Begriff der körperlichen Erscheinung heranzieht. So ist es klar, daß die vierte Dimension notwendigerweise in derselben Richtung zu suchen ist, und der nächste Schritt führt zu der Dichtigkeit des Körpers, oder zu dessen Gewicht, was im Grunde genommen dasselbe ist ... Der Körper ist die endliche Form des Sichtbaren, des Fühlbaren, des Wahrnehmbaren, und deshalb schon ist es ohne weiteres klar, daß man nicht mehr weitergehen kann. Eine fünfte Dimension kann es nicht mehr geben, folglich – ist hinter der sichtbaren Welt nichts mehr.«
Und das Wort »nichts« und der tote Blick Kozuras, und die Gedanken, die sich ins Gehirn hineinpreßten, erdrückten alle. Es wurde unheimlich, man wollte jetzt allen Ernstes, daß Kozura hier nicht stehen bleibe, sondern weitergehe und zu irgendeinem Schluß gelange.
»Als ich das begriffen habe,« sprach Kozura weiter, »habe ich auch begriffen, daß man, um zur Definition Gottes, als eines unsichtbaren, unfühlbaren, unhörbaren und nicht wahrnehmbaren Wesens, zu gelangen, muß man eine der Körperlichkeit entgegengesetzte Richtung einschlagen, d. h. also nicht in der Richtung der vierten Dimension, sondern umgekehrt in der Richtung des gänzlichen Fehlens jeder Dimension überhaupt.
Ich habe verstanden, daß Gott keine Dimensionen besitzt, ich habe verstanden, daß er eben deshalb unsichtbar, ewig und unendlich ist.«
Es wurde immer unheimlicher, aus blassen Gesichtern glänzten die Augen, und die tote Stimme Kozuras klang immer dumpfer.
»Gott ist Kraft, aber die Kraft existiert nicht an und für sich, da sie Bewegung erzeugt, die Bewegung erzeugt den Stoff. So ist es mir klar geworden, daß das Sein Gottes elementar zum Schaffen verurteilt ist, und die Erschaffung der Welt kein Willensakt, sondern eine unabänderliche Notwendigkeit ist ... Als ich das gesehen habe,« begann wieder Kozura, und erhob sich langsam mit dem Ausdruck des Entsetzens auf dem vertrockneten, leichenhaften Gesicht, »war ich entsetzt! ... mich erfaßte ein Grauen.«
Eisige Kälte strömte durch die Adern der Zuhörer, die Köpfe hoben sich und sahen den Sprechenden von unten an.
Puschkarjow, der gottesfürchtige, gläubige Knabe, wurde blaß wie ein Leichentuch; nur Chischnjakow lächelte gekünstelt.
»Mein Verstand suchte nach einem Ausweg, wo es keinen Ausweg gab. Dann, für einen Augenblick, kam mir ein Gedanke ...«
Puschkarjow erhob sich, zitternd, nahe daran, einen Anfall zu bekommen.
»Gut, es gibt keinen Willen, aber gibt es vielleicht eine Vernunft? ... Wenn ja, so ist die ganze Schöpfung vernünftig, und ein Verschwinden des menschlichen Geistes ist unmöglich, weil es unsinnig und nicht vernünftig wäre. Gott, sagte ich mir, meine Vernunft, besitzt ja auch keine Dimensionen, und sie existiert dennoch! Warum soll also mit ihr nicht auch die oberste Vernunft existieren, oder mit der obersten Vernunft auch meine Vernunft? ...«
»Nun?« fragte gedehnt Puschkarjow, und reckte sich an den Sprechenden heran.
Alle beherrschte eine atemlose Spannung.
»Warum? ... Hier erinnerte ich mich daran, daß der Gedanke nicht etwas ist, das außerhalb der Dimensionen steht ... Er braucht Zeit, Dauer, Länge! ...«
Kozura richtete sich seiner ganzen Länge nach auf, überblickte alle aus seinen unbeweglichen Augen, und sagte mit dumpfer, aber fester Stimme:
»Also, wenn der Gedanke ein Wesen nur einer Dimension ist, und Gott außerhalb aller Dimensionen steht, so kann folglich unser Gedanke nicht in seine Sphäre der Unsichtbarkeit, der Unfühlbarkeit, der Unhörbarkeit eindringen, und da es offensichtlich ist, daß er nach dem Tode des Menschen unsichtbar wird, so heißt das soviel, als daß er einfach vernichtet wird, und daß es ein Leben nach dem Tode nicht gibt, nicht geben kann.«
Kozura bückte sich und sammelte seine Notizen. Eine tiefe Stille herrschte. Alle schienen erdrückt und fühlten eine Kälte im Herzen und eine Schwere im Gehirn. In dieser gedrückten Stimmung irgendeiner inneren Gebrochenheit begannen alle schweigsam auseinanderzugehen.
Draußen war es Winter und Mondnacht. Der Schnee funkelte im hellblauen, frostigen Staub. Es war spät, und die Häuser standen, schwarz auf der einen und weiß auf der anderen Seite, tot und ungeheuer groß. Die nicht brennenden Laternen glänzten kalt mit ihren Scheiben und warfen über die weiße Straße scharfe, schwarze Sterne über den weißen Fäden der Telegraphen-Schatten. Unerreichbar, hoch oben funkelten die [Telegraphen]drähte.
»Eine verfluchte Kälte!« sagte unsicher Bolschakow, versteckte die Hände in den Aermeln und blickte Kozura an, der mit methodischen Schritten voranschritt.
Puschkarjow hob die glänzenden, träumerischen Augen zu den Sternen empor und sagte: »Es ist wirklich so ... Ganz klar ... Blinde Kraft und nichts weiter ...« Alle sahen Kozura an. Albow stellte Bolschakow ein Bein.
»Teufel, du kriegst eine Ohrfeige!« schrie er, sah dann wieder Kozura an, und fügte hinzu: »Ich habe nie geglaubt ...«
»Nicht um den Glauben handelt es sich,« sagte wichtig Albow: »wenn irgendeine vernünftige Kraft existieren würde ... Du Satan!« brüllte er plötzlich, als er einen kräftigen Stoß in die Seite verspürte, und rannte hinter Bolschakow her, der über die Straße lief. Ein junger, klingender Schrei ertönte in der kalten Luft. Puschkarjow stellte Albow ein Bein, erhielt aber selbst einen Stoß in den Rücken, und lag im nächsten Augenblick auf dem Boden, die Aermel voller Schnee. Bolschakow und Albow kämpften wild mitten auf der Straße, und ihre Schatten kämpften noch wilder auf dem blauen Schnee.
Kozura blieb stehen, blickte sie verächtlich an und öffnete eben den Mund. Albow bückte sich in diesem Augenblick, und der ihm zugedachte Schneeball flog über seinen Kopf, und wie ein weißer, weicher Stern verklebte er das ganze Gesicht Kozuras.
Aufs höchste entrüstet geriet sein ganzer Körper plötzlich in Bewegung, er warf sich stürmisch auf die Kämpfenden, im selben Augenblick stellte auch ihm jemand ein Bein, erhielt aber dafür eine Ohrfeige. Nach einer Minute bewegte sich ein unentwirrbarer Knäuel mitten auf der Straße; atemlose, fröhliche Stimmen klangen in der Luft.
Ueber den vereisten Telegraphendrähten funkelten leidenschaftslos die Sterne.