Hermann Bahr
Die Rahl
Hermann Bahr

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Drittes Kapitel

Fräulein Fanny Modl stand aufgeschürzt, schnaufend vor Eifer, ihren grauen Mops waschend, einseifend, bürstend, indem sie ihn am Kragen in der Wanne festhielt. Auf dem Sofa lagen in Decken, ihr Pintscher, ihr Spitz und ihr Pudel. Diese waren schon gebadet. Als Frau Marie nun eintrat, fing der Mops noch kläglicher zu heulen an. Der Spitz, der Pintscher und der Pudel, in den Decken strampelnd, stimmten ein. Das ärgerte den alten Papagei und er schrie zornig. Fräulein Fanny blies ihr kurzes dickes Gesicht auf und krähte: »Also Ruhe!« Die Hunde winselten. Der Papagei schnarrte: Also Ruhe! Er hatte ganz ihre Stimme. Und sie sagte zur Frau Marie: »Das ist gescheit, du kannst mir den Florestan halten. Gib aber acht, er beißt. Das arme Tier weiß halt nicht, daß es notwendig ist.« Frau Marie kam, nahm den Florestan und hielt ihn.

Florestan hieß der Mops, den übrigens nur Fräulein Fanny für einen Mops hielt; er war vermischt. Auch der Spitz, der Sarastro hieß, war kein Spitz. Der Pintscher, der Zanga hieß, war kein Pintscher. Und der Pudel, der Kolumbus hieß, war kein Pudel. Fräulein Fanny hielt nichts auf Rasse. »Warum soll man denn die Tiere vergewaltigen?« sagte sie. »Die Menschen heiraten auch nach Belieben. Und es ist noch gar nicht ausgemacht, ob ein Tier nicht mehr wert ist als der Mensch.« Deshalb konnte sie auch nicht leiden, daß man den Hunden so läppische Namen gab. »Ein Hund ist doch kein Bedienter,« sagte sie. Und sie hatte die Gewohnheit, ihre Hunde nach geschichtlichen Helden oder verehrten poetischen Gestalten zu taufen.

»Er wird halt schon recht alt,« sagte Frau Marie, aus Mitleid mit dem ächzenden, gurgelnden Mops.

»Also sei so gut,« sagte Fräulein Fanny streitbar, »und fang mir nicht wieder an.« Sie stritten jeden Tag. Frau Marie begriff nicht, warum Fräulein Fanny sich immer gerade die ältesten und räudigsten Hunde nahm. Es müssen doch Tiere sein, an denen man eine Freude haben kann! Aber Fräulein Fanny fand: »Das ist die ganze menschliche Gemeinheit! Bist du dazu da, daß an dir die Hunde eine Freude haben? Also wie kommen dann die Hunde dazu, daß du an ihnen eine Freude haben willst?«

»Wozu hat man denn dann aber einen Hund?« fragte Frau Marie.

»Weil er einen braucht,« erklärte Fräulein Fanny. »Ich kann Euch gar nicht begreifen, daß Ihr das nicht versteht! Ein Hund, der mich nicht braucht – ich weiß gar nicht, was ich mit dem anfangen sollte! Wozu denn? Aber wenn ich weiß: dieses arme Vieh, das kaum mehr kriechen kann, wär' sonst verloren, ohne mich, also das hat dann doch einen Sinn.«

Sie hielt es mit den Menschen ebenso. Als Tochter eines Feldmarschall-Leutnants war sie vielen angesehenen und wohlhabenden Familien verwandt. Sie kümmerte sich um keine. »Wozu?« sagte sie. »Da kommt doch nur ein verlogenes Geschwätz heraus. Schade um die Zeit! Leute, denen es gut geht, sind mir zu fad. Die haben ja keine Ahnung! Schließlich hat jeder seine eigene Art eitel zu sein; meine ist, daß ich jemandem unentbehrlich sein will. Wer mich nicht braucht, interessiert mich nicht.«

Frau Marie war mit ihr auf der Schule zusammen gewesen. Aber sie mochten sich damals nicht. Marie hatte so was Feines. Als aber ihr Mann starb, kam Fanny an und schlug ihr vor, zu ihr zu ziehen. Als ob das ganz selbstverständlich wäre. Unter guten alten Freundinnen! Der Feldmarschall-Leutnant war tot, sie hauste seitdem allein. Das heißt: mit alten Hunden, Papageien, Katzen; oder wenn sie ein weinendes Kind auf der Gasse fand, wenn ihr ein Bettler erbarmte, die mußten mit. »Das Asyl,« sagten die Nachbarn höhnisch. Es wurde ihr deswegen auch immer wieder gekündigt. Man beschwerte sich, es kam so viel verdächtiges Gesindel ins Haus. »Ja,« sagte sie, »einem obdachlosen Minister bin ich in der Nacht halt noch nicht begegnet und für die kleinen Grafen reicht das Theresianum aus!« Sie nahm es übrigens den Hausherrn nicht übel. Die reichen Leute können das nicht verstehen, das ist das Unglück! Wie jeder seine Zeit bei Militär machen muß, sollte jeder seine zwei, drei Jahre betteln müssen, dann würden sich die Menschen kennen! Sie hatte dies in einer langen Schrift dem Minister vorgeschlagen. Sie ist schon ein bißchen verrückt, hieß es. Ihre Verwandten genierten sich. Man führte es darauf zurück, daß sie, kaum acht Jahre alt, als das Ringtheater abgebrannt war, von einer neugierigen Gouvernante mitgenommen wurde, die verkohlten Leichen anzusehen. Sie lag, vor Schreck, Wochen im Fieber. Und seitdem hatte sie so seltsame Gedanken. Übrigens war auch der Feldmarschalleutnant ein wunderlicher Herr gewesen, »ohne Manieren«.

»Gib mir das Tuch,« sagte sie jetzt. Frau Marie holte das Tuch vom Ofen, sie trockneten den Florestan ab und wickelten ihn ein. Dann kam er auch auf das Sofa, in Decken gehüllt. Es war aber nun ein solcher Dunst im Zimmer, vom warmen Wasser und von den triefenden Tieren und von der Seife, daß sie lieber in die kleine Küche gingen. Hier setzten sie sich, Fräulein Fanny durch den Spalt horchend, ob die Hunde nichts brauchten, Frau Marie von Samon erzählend.

»Er ist ein Esel,« sagte Fanny, »und du bist ein Schaf. Er ist wenigstens dafür amtlich angestellt. Aber du? Komm, es ist noch Wasser da, ich werd' dir den Kopf waschen. Und dann kannst dich auch aufs Sofa legen.«

»Es ist ernst,« sagte Frau Marie traurig. Und wieder begann sie von ihren Sorgen. Und wie der Franz verändert wäre; und: Der Bub hat was.

»Laßt ihn doch!« sagte Fanny. »Laßt ihn doch in Ruh! Das ist das Unglück, daß man immer an den Kindern zerrt, und hütt und hott; da müssen sie ja damisch werden. Ein Kind braucht Ruh, es findet sich schon selbst heraus.«

»Er ist jetzt in dem gefährlichen Alter,« sagte Frau Marie.

»Ja, meine Liebe, das Leben ist gefährlich, überhaupt. Beim Gehen kann man sich die Haxen brechen und beim Stehen fällt ihm ein Ziegel auf den Kopf. Da mußt ihn im Keller eingraben.«

»Mit jedem fremden Bettler hast du Mitleid,« sagte Frau Marie gekränkt.

»Wenn ich ihm helfen kann! Wenn sich der Franz die Nase zerschlägt, werde ich ihn pflegen. Wenn du mir aber vorjammerst, daß sich der Franz die Nase zerschlagen wird, was soll ich denn da tun? Warten wir es doch ab!«

»Ja so bist du,« sagte Frau Marie. »Aber man will es ihm doch lieber ersparen!«

»Du kannst einem Menschen das Leben nicht ersparen,« sagte Fanny.

»Dann hört überhaupt jede Erziehung auf!«

»Besser wäre es,« sagte Fanny trocken. »Ich habe noch nicht bemerkt, daß sie was geholfen hätte. Jeder macht alle Dummheiten wieder. Wie er damit fertig wird, darin zeigt sich, was er wert ist. Und das Leben muß doch irgendwie vergehen. Wenn es so weit käme, daß es keine Dummheiten mehr gäbe, ich möchte wissen, was dann die Menschen eigentlich anfangen würden. Laß ihn austoben, er soll nur auch seinen Puff kriegen! Tut's weh, dann wollen wir schauen, was sich machen läßt. Und ich sage dir, nichts fehlt ihm, als daß der Bub verliebt ist. Sei froh!«

»Glaubst du wirklich?« fragte Frau Marie, wie vor etwas Entsetzlichem. »Ist es denn möglich!«

»Kannst dich darauf verlassen, daß es möglich ist,« sagte Fanny. Aber da sie nun das Entsetzen in den Augen der Freundin sah, rückte sie neben sie und indem sie sie täppisch zärtlich in die Seite stieß, rief sie nur immer: »Marie! Schaf! So sei doch nicht – was hast du denn nur?« Aber Marie mußte weinen. Und das tat ihr gut. Sie weinte darauf los. Und Fräulein Fanny, Hand in Hand neben ihr, ließ sie gewähren und manchmal streichelte sie sie und sagte nur: »No ja, no ja.«

Plötzlich mußte Fräulein Fanny hinein. Der Florestan bekam seinen Husten. Immer wenn er sich langweilte, fing er auf einmal dumpf zu röcheln an, die stieren Augen quollen vor, sein kleiner fetter Leib zuckte, bis ihn Fräulein Fanny nahm und mit leisen Fingern hinter den Ohren zu kitzeln begann. Das half, langsam fing er sich zu beruhigen an, er atmete wieder, das Stöhnen ließ nach, bald war es nur noch ein langsam wogendes Schnurren, behaglich gedehnt, wie einer Katze. Und Fräulein Fanny hielt ihn wiegend; die Marie sollte sich einstweilen ausweinen.

Schnurrend schlief der Florestan wieder ein, Fräulein Fanny kam in die Küche zurück, Frau Marie sagte lächelnd: »Du hast schon dein Kreuz mit uns!«

Fräulein Fanny sagte: »Also jetzt werden wir dich halt auch ein bißl an den Ohren kratzen. Was ist denn? Der Bub gefällt dem Herrn Lehrer nicht? Um so besser. Das weiß man doch, wie die sind! Also da macht man dem Herrn Lehrer halt ein verlogenes Gesicht vor und tut ihm ein bißl schön, weiter wollen sie ja nichts, diese armen Hascher, und lacht ihn heimlich aus. Einverstanden?«

»Das schon,« sagte Frau Marie.

»Aber?« fragte Fräulein Fanny.

Leise sagte Frau Marie furchtsam: »Glaubst du denn das wirklich? Daß der Franz am Ende . . . daß er sich verliebt?«

»Merkwürdig sind die Menschen,« sagte Fräulein Fanny. »Ihr scheint gar kein Gedächtnis zu haben. Wie war es denn mit uns? Warum soll denn das jetzt plötzlich anders sein? Hast du dich gewundert, wie der Franz den ersten Zahn gekriegt hat? Bist erschrocken? Nein, der Mensch kriegt halt Zähne, darüber denkt man nicht mehr nach. Und später kriegt er die Liebe. Da gibt's eben auch nichts. Aber jede Mutter glaubt, das passiert alles nur ihrem Kind allein und macht ein Geschrei! Glaubst du, bei deinem Buben fängt eine neue Welt an? Nein, meine liebe Marie, die alte ist noch ganz gut.«

»Das hilft mir gar nichts,« sagte Frau Marie plötzlich erbittert. »Das machst du mir immer so! Ich bin besorgt, da rechnest du mir vor, daß es gescheiter wäre, nicht besorgt zu sein. Ich glaube dir das schon, ich bin aber besorgt, also was nützt das? Hilf mir lieber! Aber alle sind gleich. Alle reden auf einen los und verstehen alles viel besser, das nützt mir doch nichts! Gut, du hast recht, du bist eben gescheiter als ich, da kann ich ja nichts dafür. Mir tut was weh, jetzt kommst du, und willst mir beweisen, daß das ein Unsinn ist; es braucht mir gar nicht weh zu tun, behauptest du. Ja aber Fanny, da habe ich nichts davon, es tut mir eben weh. Du glaubst nämlich, man kann einen mit gescheiten Worten an den Ohren kratzen. Nein, du irrst dich! Das ist gar nichts.«

Fräulein Fanny wurde ungeduldig: »Helfen! Helfen sagst du immer. Aber da muß doch erst was geschehen sein, nicht? Wenn du die Masern hast, kann ich dir helfen und wenn du die Blattern hast, kann ich dir auch helfen und wenn du den Scharlach hast, kann ich dir wieder helfen; für alles gibt es bestimmte Mittel und eine eigene Kur. Wenn du mir aber sagst: Ich habe solche Angst, einmal die Masern und die Blattern und den Scharlach zu kriegen, dagegen gibt es nichts. Da kann ich dir nicht helfen. Da kann ich dir nur sagen: Warten wir es doch erst ab! Es gibt aber Menschen, die sich jeden schönen Tag mit der Angst verderben, daß es morgen regnen wird.«

»Es regnet ja aber schon,« sagte Frau Marie. »Du sagst ja, er hat sich schon verliebt.« Und plötzlich den Ton ganz verändernd, fragte sie schreiend: »In wen denn?« Und immer drängender, immer ängstlicher: »Red' doch! Was weißt du?«

»Gar nichts weiß ich,« sagte Fräulein Fanny. »Das ist es ja. Ich denke mir: er ist im Alter, sich zu verlieben. Nun sagst du mir: der Bub hat was! Also wird es wohl das sein. Damit wissen wir ja aber noch gar nichts. Nein, Mariedl, es regnet noch nicht! Nehmen wir an, er ist verliebt; aber das muß doch deswegen nicht gleich Regen und Sturm, es kann ja auch Sonnenschein und blauer Himmel sein. Verstehst mich? Ich bin ja nur eine alte Jungfer, was weiß denn ich? Aber eigentlich macht ihr einem wenig Lust und es ist mir recht verdächtig, daß alle Mamas so besorgt sind, ihr Kind könnte sich verlieben. Es soll doch so schön sein, höre ich. Nun ihr müßt es ja wissen.« Mit einem leisen Hohn sagte sie das.

»Du verstehst mich gar nicht,« sagte Frau Marie. Dann schwiegen sie. Man hörte nur durch die Türe die Hunde schnaufen.

Und leise sagte Frau Marie: »Ich weiß es doch von meinem Mann. Ich habe dir doch einmal erzählt. Wir hatten uns so lieb. Und doch! Dann aber seine Reue! Er tat mir so furchtbar leid, daß ich an mich gar nicht dachte. Und daher weiß ich, wie das einem Mann durchs ganze Leben nachgeht, wenn es das erstemal häßlich und schmutzig ist. Davor habe ich solche Angst für den Franz.« Und dann sagte sie noch einmal ganz leise: »Hilf mir doch!«

Fräulein Fanny setzte sich zu ihr, nahm ihre Hand und streichelte sie. »Wir werden schon acht geben auf den Buben! Du darfst nur nicht gleich die Geduld verlieren. Denn schau, das glaube ich, wäre, das Schlimmste, wenn du den Buben vor der Zeit aufweckst. Man soll einen Menschen nie fragen, was er hat. Denn dann hat er gleich was. Laß den Arzt holen und du bist krank! Und du mußt doch auch ein bißl Vertrauen in deinen Buben haben. Wenn man euch Eltern zusieht! Gar nichts scheint ihr von euren Sprößlingen zu halten. Wir wollen ja schon acht auf ihn geben. Zwei so gescheite alte Weibsbilder wie wir, denk' nur, da kann's doch nicht fehlen. Aber er darf es nur nicht merken. Glaub' mir! Und ängstige dich doch nicht! Das ist wirklich dumm. Du stellst dir sicher alles viel schwärzer vor. Der Mensch hält schon einen Puff aus. Es schadet ihm gar nicht. Vielleicht ist es ganz gut, wenn einer beizeiten gebeutelt wird. Einmal muß er doch erfahren, wie's im Leben und mit den Menschen zugeht; früher gibt das Schicksal keine Ruh. Und eigentlich, siehst du, glaube ich das gar nicht recht. Das was dir dein Mann gesagt hat. Ich weiß nicht, ob er sich da nicht täuschte. Was ihm gar nicht zu verdenken wäre. Der Mensch redet sich gern auf die Umstände aus. Ich glaub's aber nicht. Ich kann's nicht glauben, daß das eigentlich so wichtig ist, was der Mensch erlebt. Wenn an einem was ist, kommt er überall durch. Und sonst geht es doch nicht. Und wenn die Männer über die schlechten Weiber jammern, ich weiß nicht. Und den Weibern, die alles auf die Männer schieben, glaube ich es auch nicht. Man geht schon meistens an sich selbst zugrunde. Und es wäre doch auch sonst zu fad, auf der Welt. Im Widerstand zeigt einer erst, was an ihm ist. Ich sollte heute eine strenge Frau Generalin irgendwo sein, Patronesse auf den feinsten Bällen. Und jetzt bin ich eine alte verrückte Hundemamsell. Hat alles nichts genützt! Der Mensch ist stärker. Jetzt wollen wir aber die Hunde aus den Decken wickeln, komm!«

Dann sagte Frau Marie, auf ein Bild zeigend: »Kennst du denn eigentlich die Rahl?«

»Ich war einmal bei ihr wegen einer Vorstellung für die Bescherung der Findelkinder. Ich komme ja sonst nie ins Theater. Daß sich die Leute da künstlich was vormachen, wo's im Leben doch viel stärker zugeht, kann ich nicht recht begreifen. Aber das war schon schön! Donnerwetter! Mich wundert's eigentlich, daß man so was frei herumgehen läßt. Ich hätte Angst, sie zündet einmal die Stadt an. Sie war übrigens sehr nett mit mir. So zu Haus ist sie ganz zahm. Merkwürdig müssen solche Menschen übrigens sein! Wenn ich so wäre, nein, ich könnte mir das nicht bloß für den Abend aufheben. Da glaubt man, wenn sie anfängt, Mord und Tod ist los! Donnerwetter! Aber dann fällt der Vorhang und sie ist die Frau Gräfin, mit einem galonierten Bedienten auf dem Bock. Eine komische Gesellschaft!«

Nun waren die Hunde los. Frau Marie hielt noch immer das Bild der bekränzten Frau, sah es an und zitterte. »Ach so!« sagte Fanny mitleidig lächelnd. »Das glaubst du? In die sind sie ja alle verschossen, Buben und Mädeln. Laß ihm das doch! Das kennt man ja. Der Mensch braucht halt das Gefühl, daß es in der Ferne irgendwo was ganz Schönes und ganz Großes gibt. Als kleines Kind war ich schrecklich in den Kaiser verliebt. Und jetzt bin ich eine Betschwester. Nur ganz weit weg muß es sein. Und da hat der Bub halt die Rahl. Es kommt auf eins heraus. Mariedl, du bist dumm!«

Und sie nahm sie zärtlich.

Aber Frau Marie sagte: »Ich weiß nicht. Mir ist bang.«

»Mach' dich lieber auch ein bißl nützlich,« sagte Fräulein Fanny, »und hilf mir jetzt den Hunden die Zähne putzen.«

 


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