Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Ein Wildvogel bin ich, denn ich habe kein Heim, weder Vater noch Mutter, weder Geschwister noch Verwandte. Aber gerade darum ist die ganze Welt mein Heim, und alle Menschen sind meine Verwandten. Wenigstens kommt es mir so vor, wenn ich in gehobener Stimmung bin und die Menschheit im großen und ganzen betrachte.
Ich wohne bald hier, bald da, und wie ein wilder Vogel lebe ich von allerhand, am meisten wohl von der Malerei: denn ich stelle eine Malerin vor, habe einen Blick für das Charakteristische und kann Ähnlichkeiten treffen. Darum male ich Porträts. Zuweilen soll ich eine ganze Familie malen, ein Glied nach dem anderen, zuweilen nur eine einzelne Person. In den Familien werde ich sehr verschieden aufgenommen, mitunter freundlich und kameradschaftlich, dann male ich am besten, wenn auch nicht am schnellsten, denn das gefällt mir, und ich habe keine Eile fortzukommen. Mitunter behandelt man mich aber herablassend. Dann male ich schnell, stelle die Leute hochmütig und dumm dar, wie sie sind. Das verstehen sie zum Glück nicht, sondern nehmen den hochmütigen Ausdruck in ihren Gesichtern für eine vornehme Miene. Das mögen sie meinetwegen auch gerne tun.
Übrigens ist es mir gleichgültig, wenn es mir in einer Familie nicht gefällt; es verursacht mir eigentlich nur Freude, zu wissen, daß ich da nicht zu bleiben brauche. Und wie schön ist es, die Flügel zu heben, um davonzufliegen.
Augenblicklich habe ich mich beim »Kranich« einquartiert. Meine Freundin wird Kranich genannt, weil alles an ihr lang ist. Sie ist Bildhauerin und hat ihr Nest unter dem Dachfirst. Ich liebe einen weiten Blick in die Ferne, und einen solchen habe ich vom Atelier des Kranichs. Von da sieht man weit hinaus über die Dächer und Schornsteine Stockholms.
Freunde habe ich unter allen Arten von Vögeln: Stubenvögeln, wilden Vögeln und Unglücksvögeln.
Jemand hat mir gesagt, daß es ein Zeichen der Oberflächlichkeit sei, viele Freunde zu haben; mir aber scheint es, als wäre es eher ein Zeichen von Vielseitigkeit. Wo finden wir wohl einen Freund, der uns völlig ergänzt? Für eine Seite meiner Persönlichkeit brauche ich den einen, für die andere Seite den anderen usw., die ganze Stufenleiter hinab. So bilden sie mir alle zusammen einen ganzen Freund. Diejenigen meiner Freunde, die ich am wenigsten verstehe, sind die Stubenvögel – aber davon gibt es am meisten.
Das Gitter ihrer Käfige ist freilich sehr verschieden, aber es umschließt dennoch einen Käfig. Was ich an den Stubenvögeln gar nicht verstehe, ist, daß sie unter ihrer Gefangenschaft nicht zu leiden scheinen. Man bemerkt das am besten, wenn sie hinausgelassen werden. Dann sind sie bange und machen, daß sie wieder in ihren Käfig kommen, oder sie suchen sich einen neuen aus. Das nimmt mich immer wunder, aber es ist eine so gewöhnliche Erscheinung, daß ich mich selbst frage, ob ich nicht auch von einem Gitter umgeben bin, obgleich ich es nicht bemerke, sondern mich frei glaube.
Der Kranich und ich arbeiten den ganzen Tag, des Abends aber, wenn die Dämmerung durch das große Fenster hereinbricht und alles in geheimnisvollen Zauber hüllt, dann glaubt man in des Kranichs fertigen und halbfertigen Skulpturen, zwischen Draperien und Gewächsen, eine Wunderwelt zu erblicken. Freunde und Freundinnen aus verschiedenen Ecken und Enden und von verschiedenem Beruf kommen zum Besuch. Und dann gibt es ein fröhliches Beisammensein.
Alles ist Gemeingut bei uns. Auf einem Tische stehen Zigaretten. Niemand fragt, wer sie dahingestellt hat. Wir greifen nur zu, als ob sie uns gehörten. Die Geige, auf der Valle spielt, ist vielleicht sein Eigentum, aber die Göttergabe, daß er so darauf spielen kann, gehört uns gemeinsam. Ohne uns kann Valle nicht annähernd so gut spielen, wie er es tut, wenn wir ihn durch unser Lauschen begeistern, während wir in den Ecken sitzen oder herumliegen.
Viktors Tenor ist auch unser gemeinsames Eigentum, und wir lassen ihn damit ebensowenig in Frieden wie mit seinem Idealismus und mit seinen Schokoladenpralinen. Er hat eine Leidenschaft für Süßigkeiten und für den Idealismus. Viktor raucht weder, noch trinkt er. Er hat keine Laster; wir verzeihen ihm dies aber, denn er ist fröhlich, jung und harmlos. Seinen Idealismus dulden wir auch, denn er ist gar nicht herausfordernd, sondern leuchtet nur wie Sonnenschein aus seinem klaren Blick – und wer liebt den Sonnenschein nicht! Viktor ist unser Liebling und gehört uns allen. Er wird oft der kleine Viktor genannt, nicht weil er klein ist, denn er ist der größte von uns, sondern weil er etwas durchaus Kindliches in seinem Wesen hat. Er will Architekt werden und arbeitet ebenso fröhlich und leichtherzig für seine zukünftige Laufbahn, wie er unter Lachen und Singen seinem Idealismus lebt.
Ein wilder Vogel ist er nicht, denn er hat einen Vater und ein Keim in einer Gegend, die er das Paradies nannte. Er hat auch einen Bruder. Aber er ist doch kein Stubenvogel. Er ist von keinem Gitter umgeben.
Ein Unglücksvogel ist er erst recht nicht. Ich kann ihn daher zu keiner meiner drei Gruppen rechnen. Es muß also eine vierte geben – ich möchte diejenigen, die zu dieser Gruppe gehören, die Freien nennen. Sie schweben umher im sonnigen Luftmeer, hoch über allen Käfigen und Schlingen. Zu diesen gehört Viktor. Das habe ich ihm auch eines Abends gesagt, und er hat darüber gelächelt, aber nichts geantwortet. Er hat ein so sonniges und intelligentes Lächeln.
In Gedanken baut der kleine Viktor ein Schloß. Er baut schon lange daran. Das Schloß ist von einem Parke umgeben. Der Park ist groß und schön – aber verwildert. Verwildert – – nein, das ist nicht das rechte Wort. Aber alles kommt ja darauf an, wie man es nimmt. Man könnte auch von diesem Park sagen, daß er ganz ungewöhnlich gut gepflegt sei. Wie es sich nun auch damit verhalten mag, so hat man jedenfalls Rücksicht darauf genommen, daß die einzelnen Bäume und Sträucher weiten Rasen und Gelegenheit haben, sich nach ihrer Eigenart entwickeln zu können. Der Park ist reich an Hügeln und Senkungen. Eichen gibt es in Hülle und Fülle. Wo aber der Wind in den Fichten säuselt und der braune Stamm der Kiefer in der Sonne errötet, da rankt sich die kleine Liane um den bemoosten Stein. Die Luft ist sehr klar, und wenn die Sonne im Sinken ist und durch die Zweige hindurchleuchtet, da sieht man auf dem grünen Rasen den Schatten der Blumen und Halme.
Man kann lange im Parke umherwandern, ohne das Schloß zu entdecken. Doch liegt es hoch und ist sichtbar. Will man es erreichen, muß man eine Terrasse nach der anderen emporsteigen.
»Ein Schritt genügt nicht, um hinaufzukommen,« sagt lächelnd der Schloßarchitekt.
Er liebt die Mühe, die ihm das Steigen macht. – Es ist ihm ein Kinderspiel. Er ist zum Steigen geschaffen, und ich kann mir ihn auf keinem Abstieg des Lebens denken.
Im Schlosse gibt es Gänge und Gewölbe und verborgene Zimmer. Von den letzteren hat man aber keine Ahnung, und ehe man sich's versieht, steht man schon in einem derselben. Es gibt auch Balkons und Erker.
Sagen und Spuk fehlen auch nicht. In einer dicken Mauer hört man mitunter Schritte. Jemand geht auf einer Treppe, die früher dagewesen.
»Eine Treppe, die früher dagewesen?« fragte ich. »Und in einem Schloß, das noch nicht gebaut ist? Was soll das eigentlich heißen?« »Ja, das sage mir,« meint Viktor und nickt geheimnisvoll mit dem Kopfe.
»Dann hat wohl das Schloß eine Geschichte?«
»Freilich. Aber sie ist noch im Werden.«
»Man könnte fast glauben, daß du an einer Ruine bautest.«
»Das tue ich vielleicht auch. Ich kenne kein stattlicheres Bauwerk als eine alte Ruine. In einer Ruine umflüstern uns alte Erinnerungen, und die Phantasie haust darin, und die Phantasie ist ja tausendmal reicher als die Wirklichkeit.«
»Und darum baust du Ruinen?«
»Ja, es muß doch ein ganz außergewöhnliches Schloß sein, in dem Wildvogel wohnen soll, sonst würde es ihr ja wie ein Bauer vorkommen,« sagt er, und das in einem Tone, der jede Antwort überflüssig macht, und mit einer Miene, die keinen Widerspruch duldet.
Ohne meine Erlaubnis zu haben, baut er das Schloß seiner Gedanken um mich her. Ich habe versucht, es ihm zu verbieten, aber es hilft nicht. Er tut es dennoch.
»Ich hab' dir's ja gesagt, daß ich ein Wildvogel bin, daß ich kein festes Heim liebe. Ich will immer frei sein, um nach Belieben umherflattern zu können.«
»Ja, ja,« sagt der Unverbesserliche. »Ich weiß schon. Frei wirst du auch wohnen in dem Schloß meiner Gedanken.«
Viktor liebt meine Freiheit und verteidigt sie eifersüchtiger als ich. Er sieht die Schlinge vor meinem Fuß, ehe ich selbst sie bemerke. Warnungen pflegen mir sonst Lust zu machen, gerade das zu tun, wovor ich gewarnt werde, aber Viktor warnt auf seine eigene Weise.
Es ist gefährlich, verlockenden Tönen zu folgen. Einst lauschte ich solchen Tönen. Sie kamen von einem, der das Locken gut verstand. Ich sah mich nicht vor und wurde fortgerissen. Die verlockenden Töne priesen gerade die Freiheit.
Eines Abends, als ich nahe daran war, ganz betört zu werden, fing Viktor an zu singen. Er sang keine der gewöhnlichen Lieder. Es war ein ganz neuer Gesang, erhaben und doch prachtvoll, und sein Tenor hat noch nie so gut geklungen.
In meinem innersten Wesen fühlte ich sogleich den Unterschied zwischen dem erhabenen Gesang und den verlockenden Tönen, die mich bezauberten. Beim Vergleich wurde mir die Falschheit der letzteren klar.
Aber ich wollte nicht hören. Es ärgerte mich.
»Du willst mich hindern, nach meinem Gutdünken zu handeln. Du versuchst, mich zu binden. Weißt du denn nicht, daß ich die Freiheit über alles liebe?«
»Gerade deine Freiheit wird bedroht. Siehst du nicht die Schlinge vor deinem Fuß?« »Ich sehe keine Schlinge. Du bildest dir das nur ein. Wie dem aber auch sei, so gehe ich freiwillig hinein,« antwortete ich trotzig.
»Wirklich? Leb wohl denn, Wildvogel!«
Und er sah mich so an, wie man sein sinkendes Ideal ansieht. Sein Blick ging mir zu Herzen, und ich mußte in meinem Innern weinen. Mein Trotz aber war noch nicht gebrochen.
»Wer ist wohl freier als der, der mich lockt? Nichts bindet oder schüchtert ihn ein.«
Viktor antwortete nicht gleich, sondern blickte schweigend in der Dämmerung zum Atelierfenster hinaus über die Dächer und Schornsteine. Nichts regte sich in seinem Gesicht. Es war das Gesicht eines Mannes, das sah ich jetzt zum ersten Male.
Wir saßen allein in einer Ecke des Ateliers, und das fröhliche Geschwätz der anderen erreichte unser Ohr nur wie ein schwaches Murmeln, störte uns aber nicht.
Schließlich wandte Viktor seinen Blick vom Fenster und fing an, mit seinem Taschenmesser an des Kranichs Tisch zu schnitzen.
»Oberflächlichkeit ist nicht Freiheit,« sagte er nur. Kein strahlender Schimmer erleuchtete sein Gesicht, und der offene Blick haftete auf dem Tisch, den er, ohne es zu merken, mit seinem Messer verdarb.
Er machte mir angst. Aber alles, was in meinem Innern weinte, fühlte sich zu seiner edlen Männlichkeit wie zu einer Befreiung hingezogen. Es ist nun schon ein Jahr her, und ich habe sehr viel gelitten, ehe ich mich aus der Schlinge um meinen Fuß befreite. Ich war schon fester gebunden, als ich wußte. Ich fühle eine unbegrenzte Dankbarkeit gegen Viktor, der mir die Schlinge zeigte, ehe es zu spät war. Der Fuß wurde verwundet, aber ich habe die Flügel noch – und meine Freiheit.
Viktor besteht darauf, mir seinen Vater und sein Paradies zu zeigen. Er sprach schon gestern davon, und die Lust regte sich in mir, mit ihm zu gehen. Ich möchte ja gern alles sehen, aber wie ist das wohl denkbar? Wie vorurteilsfrei sein Vater auch sein mag, so wird er wohl kaum die junge Freundin seines Sohnes empfangen wollen. Viktor gab zu, daß sein Vater solch ein Verhältnis wie das unsere schwerlich verstehen würde.
»Meine Braut aber würde er mit offenen Armen aufnehmen,« erklärte er. »Daher ist es gewiß am besten, daß wir uns verloben – vorläufig nur zum Spaß. Und der Spaß bleibt unter uns beiden. Andere Leute brauchen nichts davon zu wissen.«
Der Vorschlag interessierte mich so sehr, daß ich darauf einging. Und nun sind wir verlobt, und er wird mir das Paradies zeigen.
Adams Paradies war von fünf Strömen durchzogen, das Paradies Viktors wird von Seen bewässert.
Von hohen Felsen sieht man hinab in die Tiefe. Da ist das Wasser dunkel, denn die Sonne wird von dem Berge, den es abspiegelt, ganz verdeckt. Unten in der Tiefe lockt der Tod die Lebensmüden, aber dort oben jubelt das Leben und ladet uns ein, in der sonnigen Gegend mit blau glänzenden, spiegelklaren Seen, umgeben von hohen, waldbewachsenen Ufern zu verweilen. In der Sonne drüben zwischen zwei Seen schäumt weiß und frisch ein prächtiger Wasserfall. Er leitet einen See in den anderen, ohne daß der geleerte See leer wird oder der gefüllte über die Ufer tritt. Die Gegend ist bebaut, und die Bewohner erlangen ihre Nahrung aus den Bergen, Wäldern und Seen. Über dieser echt schwedischen Landschaft zittert die Luft voller Sonne und Duft.
Aber das alles ist doch eigentlich nicht das Paradies Viktors. Sein Paradies liegt um das Doktorhaus an dem Ufer Vängans, wo die Wellen die Steine umspülen, die ihm einst Spanien, Kalifornien, Granada, das Kap der Guten Hoffnung und andere entfernte Gegenden vorstellten, nach denen der kleine Viktor und sein Bruder ihre Schiffe sandten. Sein Paradies ist auch der Pferdestall, in dem es früher kein Pferd gab – jetzt aber ist eines da. Die Pferdestände aber waren bald Schlösser und Burgen, die vom kleinen Viktor und seinem Bruder, oder umgekehrt, verteidigt wurden, bald Schiffswerften, wo Borkenboote, Prahme und andere stolze Fahrzeuge gebaut wurden. Sein Paradies ist der Hinterhof, wo das Ferkel im Kot herumwühlte, wo der Hahn auf dem Düngerhaufen krähte, und wo des Abends die zwei Kühe gemolken wurden und Anne-Liesens Buben mit denen des Doktors spielten. Sein Paradies ist der alte, weite Boden, wo es spukte, und auf den Viktor oder sein Bruder sich niemals allein wagten, nicht einmal mitten am Tage, wo es aber in den Ecken und Kisten prächtiges, altes Gerümpel gab. Sein Paradies ist jedes Hüttchen, wo es einen Hund gab, der ihm und seinem Bruder bekannt war. Es ist außerdem jeder Baum, auf dem es Vogelnester gab. Sie nahmen die Nester aber nicht aus, sondern ließen die Eier den Vogelmüttern. Daher genossen sie auch die Freude, die Vögelchen auskriechen zu sehen. Und sie strahlten vor Glück, wenn sie das Fliegen lernten, groß wurden und nach dem Süden zogen. Im Frühling aber, wenn die Vögel zurückkehrten, freuten sie sich womöglich noch mehr. Und die Jungen betrachteten die Vögel als ihr Eigentum.
Viktor hat mir sein Paradies gezeigt, und ich habe es verstanden wie ein Gedicht.
Der Pferdestall in Gransbo ist jetzt nicht mehr leer wie in Viktors Kinderzeit. Ein altes Pferd steht darin. Wie das Pferd in den Stall gekommen, ist ganz bezeichnend für Doktor Reis, den Vater Viktors. In seinen jungen Tagen besaß der Doktor kein Pferd. Er radelte, wenn er seinen Patienten einen Besuch machte, und das würde er gewiß auch noch tun, wenn nicht etwas dazwischen gekommen wäre. Ein Pferd zu halten, kostet Geld, und der Doktor mußte sparen. Es gab nämlich viele Arme in seinem Bezirk. Eines Tages aber – es ist schon ein paar Jahre her – kam ihm unterwegs ein Bauer entgegengefahren. Der Bauer schlug sein altes, müdes Pferd mit seiner Peitsche, zerrte an den Zügeln und fluchte so fürchterlich, daß es weit und breit nach Schwefel roch. Er war wütend, weil man ihm den alten, abgearbeiteten Gaul angeschwindelt hatte. Da der Bauer den Gauner, der ihm das Pferd aufgeschwatzt hatte, nicht erreichen konnte, so wollte er nun an dem armen Tiere sein Mütchen kühlen.
Und bei dieser Gelegenheit schaffte sich der Doktor ein Pferd an. Er kaufte dem Bauern den Gaul ab.
Wäre er nicht solch einem Gaul begegnet, hätten ihm die Umstände gewiß nicht erlaubt, ein Pferd einzustellen. Nun aber hat der Doktor sein altes Pferd. Aber es wird wenig gebraucht. Nur auf bequemen Wegen und bei gutem Wetter. Wenn er einen weiten oder beschwerlichen Weg zu machen hat, oder wenn das Wetter schlecht ist, dann radelt er wie früher oder geht zu Fuß.
»Ich habe es ja früher immer getan. Warum sollte ich es nicht auch jetzt tun? Daß zufälligerweise ein Pferd im Stalle steht, braucht mich nicht davon abzuhalten,« sagt er bärbeißig, wenn jemand darüber eine Bemerkung macht.
Gestern früh, schon vor Sonnenaufgang, ging Viktor mit seinem Vater und dem alten Baron Sporre vom Inselschloß auf die Jagd. Weder Forstgehilfen noch Knechte begleiteten sie, sondern nur mehrere Hunde. Ihre Flinten hatten sie über die Schultern geworfen, die Jagdtaschen für das Wild hingen an ihrer Seite, und froh und munter machten sie sich auf den Weg. Ich war nicht aufgestanden, aber ich hörte ihre Stimmen und ihr Pfeifen. Ich schob den Vorhang etwas zur Seite und guckte ihnen nach. Sie bemerkten mich aber nicht.
Einige Stunden später ging ich zum Frühstück hinunter. Ich dachte, daß ich ganz allein frühstücken müßte, aber zu meiner frohen Überraschung befand sich Max im Zimmer. Max ist der ältere Bruder Viktors. Er ist augenblicklich zum Besuch im Elternhause. Ich hatte ihn des Morgens nicht mit den anderen gehen sehen, aber ich glaubte dennoch, daß er mit sei. Er konnte ja vorausgegangen oder ihnen später gefolgt sein.
»Warum bist du nicht mit auf der Jagd?« fragte ich.
»Auf der Jagd!« wiederholte er verächtlich.
»Ja. Die anderen sind gegangen.«
»Ich mag solchen Humbug nicht.«
»Humbug?«
»Ja, gerade. Sie haben noch nie Beute mit nach Hause gebracht.«
»Schießen sie denn so schlecht?« rief ich lachend aus.
»Nein, gewiß nicht. Sie sind alle drei geschickte Schützen und treffen immer ins Schwarze.«
»Machen sie denn keinen Gebrauch von ihren Flinten?«
»Doch. Sie schießen schon. Der Wald hallt von ihren Schüssen wider, aber sie zielen immer an dem Wild vorbei. Sie wollen nichts erlegen.«
»Wozu denn das Schießen?«
»Ach, sie sind eben drei große Kinder, die das Knallen der Büchsen lieben.«
»Dann könnten sie doch ebensogut zu Hause bleiben und nach der Scheibe schießen.«
»Jawohl, aber sie lieben nun einmal, in Feld und Wald herumzustreifen.«
»Aber die Hunde? Warum nehmen sie die mit?«
fiel ich ein. Ich hatte das Gefühl, daß Max nur scherzte.
»Sie haben die Hunde gern.«
»Ach was! Ich weiß schon, warum du so geringschätzig von der Jagd sprichst. Du wärest gern mitgegangen, aber du hast dich verschlafen«
»Nun, wir wollen mal sehen,« gab Max zur Antwort.
Und wirklich, als sie des Abends zurückkamen, brachten sie nichts mit. Ihre Jagdtaschen waren leer.
»Das sind sie immer,« erklärte Viktor lachend.
»Aber warum nennt ihr es denn Jagd?« fragte ich.
»Ach, irgend einen Namen muß es doch haben.«
»Ja, aber warum schleppt ihr die Jagdtaschen mit?«
»In was sollten wir sonst unseren Mundvorrat stecken?«
Ja, sie sind, wie Max gesagt, drei große, nette Kinder. Es würde ihnen rein unmöglich sein, ein Stück Wild zu töten. »Leben und leben lassen«, ist ihr Wahlspruch.
Man könnte fast sagen, daß die Kaustiere des Doktors den idyllischen Frieden des tausendjährigen Reiches genießen. Alle Leute sind freundlich gegen sie, und sie tun sich auch untereinander kein Leid. Heute, als ich mit dem Doktor einen Rundgang auf dem Hofe machte, wurde ich den Tieren vorgestellt. Er macht immer diesen Rundgang nach dem Frühstück, das heißt, wenn nicht eine Bitte um ärztlichen Besuch dazwischen kommt.
Zuerst besuchten wir das alte Pferd. Es kriegte Zucker und Brot, wurde freundlich gestreichelt und angeredet, als ob es ein Mensch wäre. Darauf gingen wir in den Viehstall. Dieser enthielt drei Kühe, vier Schafe und zwei Ziegen. Alle leckten Salz aus der Hand ihres Herrn. Die Ziegen waren fast zu zärtlich gegen ihren Hausherrn und kletterten förmlich an ihm in die Höhe.
»Famose Tiere, diese Ziegen,« sagte der Doktor, und je mehr sie mit ihren erdigen Füßen seinen Anzug beschmutzten, desto vergnügter sah er aus. »Sie haben Charakter und Herz. Ich habe solche freundlichen Tiere gern.«
Und freundlich sind sie, das unterliegt keinem Zweifel. Selbst die dummen Hühner schienen ihn zu erkennen. Sie kamen ihm gackernd entgegen und pickten Gerste aus seiner Hand.
Auf dem Hinterhofe ist eine Einzäunung für das Ferkel. Bei dem Klang von seines Herrn Stimme kam das Ferkel uns entgegengetrottelt und lieh sich den borstigen Rücken mit Wohlbehagen kratzen.
Es muß zugegeben werden, daß das Ferkel wirklich nett ist; zwar nicht vom wirtschaftlichen Gesichtspunkte – denn es ist gar nicht gemästet –, aber es ist hübsch und sieht natürlich aus.
»Du mußt wissen, daß dies ein altes Ferkel ist,« sagte der Doktor.
»Alt pflegen Ferkel sonst nicht zu werden,« antwortete ich.
»Nein, aber das ist schade. Es sind kluge, nette Tiere, und ich lasse meines leben.«
»Aber warum hältst du denn ein Ferkel?«
»Ach, siehst du,« sagte er belehrend, »in einer Wirtschaft gibt es ja immer sehr viel Abfall, der weggeworfen werden muß, wenn man kein Ferkel hat.«
»Ja, aber was für Nutzen hat man denn von einem Ferkel, wenn man es schließlich nicht verspeist?«
»Nutzen? Ach was! Seine Freunde verspeist man doch nicht. Es ist kein Tier eine Woche lang auf dem Hofe, ohne daß es mein Freund wird. Und daher, siehst du, wird hier nie geschlachtet. Habe ich nicht viel mehr Vergnügen von meinem Ferkel, wenn es lebt, als wenn ich es aufesse? Sieh nur, wie zutraulich es ist, und wie klug und spaßhaft!«
»Hast du alle die anderen Tiere auch nur zum Zeitvertreib?«
»Nein, bewahre! Die Kühe habe ich der Milch wegen, die Ziegen ebenso, die Hühner wegen der Eier, die Schafe wegen der Wolle. Das Ferkel habe ich wegen tiefer psychologischer Forschungen, die Katze der Gemütlichkeit wegen, und Tasso – ja, warum habe ich dich, Tasso?«
Der Doktor wandte sich mit dieser Frage an seinen großen, schwarzzottigen Hund, der diese Aufmerksamkeit durch stürmische Freudenbezeugungen erwiderte.
»Was für eine Rasse ist Tasso eigentlich?«
»Gar keine Rasse. Das sieht man ihm an. Aber ein Hund ist ein Hund, ob er rasseecht ist oder nicht.«
»Wo hast du ihn her?«
»Weiß nicht. Er kam elend und verhungert zu uns und blieb hier.«
»Klug von ihm, gerade hierher zu kommen.«
»Ja, Tasso ist klug, und ein treueres Tier gibt es nicht. Du hättest ihn sehen sollen. Als er eine Woche hier gewesen, sich satt gefressen und wieder Hund geworden – – –«
»Was war er denn vorher?« unterbrach ich ihn.
»Ein Gerippe. Weiter nichts.«
»Aber nach einer Woche war er ja nicht Hund, sondern Freund.«
»Allerdings! Und eines Tages geht mein Freund aus, und als er wieder zurückkommt, bringt er noch einen herrenlosen, jämmerlichen Hund mit, räudig und abgemagert. In der Hundesprache hat Tasso dem armen Teufel mitgeteilt, daß er hier aufgenommen und gepflegt werden würde.«
»Und aufgenommen und gepflegt wurde er gewiß,« sagte ich.
»Ja,« antwortete der Doktor, »aber meine Bemühungen waren erfolglos. Er starb nach ein paar Wochen.«
Und er seufzte, als er an das arme Tier dachte.
»Ich glaube, du lachst über meine Liebe zu den Tieren. Aber diese Liebe ist nicht ausschließlich Schwäche. Sie ist bei mir Grundsatz, gehört zu meiner Lebensanschauung. Gerade weil die Tiere uns untergeordnet und abhängig von uns sind, stellen sie, nach meiner Meinung, größere Anforderungen an uns, als wenn sie unseresgleichen wären.«
»Stellen sie größere Anforderungen an uns als unsere Mitmenschen?«
»In gewissem Sinne, ja. Je schutzloser und von mir abhängiger ein Geschöpf ist, desto größere Anforderungen werden an meinen Edelmut gestellt. Je größeres Recht ich über jemanden habe, desto wichtiger ist es für mich, dieses Recht nicht zu mißbrauchen,« sagte der Doktor und blickte gedankenvoll in die treuen Augen Tassos.
»Aber bei diesen Anschauungen solltest du nie Fleisch essen,« sagte ich.
»Nein, das ist wahr, ich sollte es nicht, und ich will es ja auch nicht und habe schon einen Versuch gemacht, es zu lassen, aber ich vertrug es nicht gut. Doch esse ich so wenig Fleisch wie möglich, und wenn es geschieht, verspeise ich nicht meine Freunde hier auf dem Hofe, sondern andere arme Tiere, die ich nie gesehen.«
Der Doktor schwieg einen Augenblick, und sein Gesicht bekam einen gequälten Ausdruck. »Unser Dasein ist ein rätselhafter Erniedrigungszustand, indem wir es nicht vermeiden können, einander zu verzehren,« fuhr er fort. »Mit jedem Atemzug ziehen wir ja in unsere Lungen eine Menge Geschöpflein, die wir verzehren, das heißt, wenn sie uns nicht ihrerseits verzehren.«
Hier klärte sich das Gesicht des Doktors auf, und er setzte sein Selbstgespräch fort.
»Wir glauben, Herren über die Tiere zu sein. Nach Gutdünken jagen, schlachten und vernichten wir sie, wir selbst aber entgehen dem gemeinsamen Schicksal nicht – wir werden auch verzehrt, und zwar von den allerkleinsten Organismen. Wenn man alles in Betracht zieht, herrscht doch vielleicht Gerechtigkeit in der Welt, obschon es, oberflächlich gesehen, manchmal aussieht, als ob sie gänzlich fehlte.«
Scheinbar zufrieden mit dieser Tatsache, kratzte der Doktor sein altes Ferkel, das vor Behagen grunzte. Manchmal drückt sich der Doktor in einer Weise aus, daß man nicht recht weiß, ob er es ernst meint. Ich glaube aber nicht, daß er sich über die Bazillen freut.
Ich merke, wie der Hase läuft. Viktor will mich so viel wie möglich an unser Spiel gewöhnen. Er denkt, daß ich es später schwerlich über mich bringen werde, damit aufzuhören. Er versucht, Wildvogel zu fangen. Er ist gewohnt, in allem Glück zu haben, und glaubt, daß ihm auch dies gelingen wird. Aber Wildvogel will von keinen Banden wissen. Wildvogel duldet so etwas nur zum Spaß. Es ist manchmal recht schwer, das Spiel aufrecht zu erhalten, und ich fange an, mich davor zu fürchten. Gestern zum Beispiel, als ich damit beschäftigt war, den Doktor zu malen, gab mir unser Spiel plötzlich einen Stich ins Herz.
Der Doktor hat einen sehr charakteristischen Kopf, und es ließ mir keine Ruhe, ich mußte ihn malen. Um es aber zu tun, muß ich aufpassen, wenn er mit Lesen beschäftigt ist. Dazu nimmt er sich immer Zeit. Dagegen würde er unbedingt nicht darauf eingehen, unbeschäftigt vor meinem Pinsel zu sitzen. »Das wäre Zeitverschwendung,« sagt er ohne Umschweife.
Er liest viel, studiert die Wissenschaft.
»Die schreitet vorwärts, steht nicht still, und ich muß versuchen, mitzustiefeln.«
»Ist das so nötig? Du willst ja doch nie von hier fortziehen. Wozu denn das viele Lesen? Was du weißt, ist doch gut genug für die Leute an diesem entlegenen Ort,« sagt Viktor.
»Schäme dich, Junge! Nur das Beste ist gut genug für die Leute hier.«
»Und daher bleibst du so treu bei ihnen. Ich verstehe.«
»Pfui, sage ich dir!«
Und ein Sonnenblick funkelt in den kleinen lebhaften Augen des Doktors. Diesen Sonnenblick möchte ich gern mit meinem Pinsel bannen, aber es wird wahrscheinlich nicht glücken, der Doktor wird mich nicht lange genug ansehen. Einen Sonnenblick wiederzugeben, der sich schnell offenbart und ebenso schnell verschwindet, ist nicht leicht. Es ist gerade das Augenblickliche, gerade der Wechsel, der dem Sonnenblick den Reiz verleiht. Manchmal blickt der Doktor von seinem Buch auf. Dann aber ist er gewöhnlich so tief in Gedanken versunken, daß er nicht einmal weiß, was er betrachtet. Bei solchen Gelegenheiten sieht er ganz genial aus, und sein Blick glänzt von Geistesschärfe.
Diesen Blick möchte ich auch gern fangen.
Zuweilen sieht er mich aber doch, das habe ich schon bemerkt. Einmal, als ich plötzlich von meiner Malerei, in die ich vertieft war, aufblickte, begegnete ich seinem Blick, und ich merkte, daß er mich eine Zeitlang betrachtet hatte. Und er sah aus, als wäre es ihm leid um mich.
»Und du willst dich wirklich verheiraten?« sagte er.
Es klang fast, als ob er mich bedauerte. Ich konnte nichts erwidern. Ich konnte ihm nicht sagen, daß ich gar nicht beabsichtigte, mich zu verheiraten.
»Es tut mir immer leid um so eine heitere, kleine Braut. Das arme Ding weiß ja nicht, was es tut. Du liebe Kleine, wenn du dich nicht gerade mit meinem Jungen verheiraten wolltest, würde ich dir vielleicht abraten. Nun bin ich aber von Herzen froh darüber, daß du es willst. Das ist vielleicht sehr selbstsüchtig von mir.«
Ich schwieg beschämt. Was würde er wohl sagen, wenn er wüßte, daß alles nur Spaß ist. Mit welchem Blick würde er mich dann ansehen? Ob sein Blick finster werden und auf jemand hinabsehen kann?
Es wurde mir schwer, den Spaß fortzusetzen, als ich wieder mit Viktor allein war. Das Spiel fing an, gefährlich zu werden, und drohte in Ernst überzugehen.
Viktor hat mich keinmal geküßt. So etwas gehört nicht zu unserem Spiel, aber wir plaudern, lachen und amüsieren uns. Seit gestern geht es aber nicht mehr so flott. Die Worte des Doktors lagen mir im Sinn, und ich schwieg, und Schweigen ist gefährlich. Da kommt das Gefühl herangeschlichen, da geht die Zärtlichkeit auf den Zehenspitzen. In der Luft liegt es wie eine Frage, eine Bitte: Warum bist du verstimmt? Vertraue es mir an! Laß mich helfen! Um dieser Frage und dieser Bitte vorzubeugen und um sie zu verhindern, sich in Worte zu kleiden, raffte ich mich auf und fing an, ganz ungewöhnlich lebhaft und aufgeräumt zu sein. Viktor machte es mir nach, aber merkte doch die Verstellung und wunderte sich.
Nun ist es mir unmöglich, den Blick des Doktors zu malen, wenigstens wenn der Blick mich verfolgt. Ich möchte ihn nicht auf mich geheftet haben.
Welch edle Form sein Kopf hat!
Ich begnüge mich nicht mit einer Studie von diesem Kopfe, ich muß mehrere machen. Der Doktor aber lacht mich aus.
»Wie in aller Welt kannst du so einen Greifenkopf schön finden?« sagt er.
Aber er läßt mich machen. Ich darf ihn von mehreren Seiten malen, während er über den Büchern sitzt. Ich mag ihn furchtbar gern, und dies freut Viktor ungemein.
»Ich wußte schon, daß er dir gefallen würde,« sagte er triumphierend.
»Aber Kinder,« sagt der Doktor, und lacht sein kurzes, herzliches Lachen. Wie gern höre ich sein Lachen! Das Haar meines Studienkopfes ist silbergrau, das Gesicht mager und von der Sonne und dem Winde gebräunt. Mit seiner gebogenen Nase erinnert es an einen Vogel, aber nur an einen königlichen. Der Mund ist anspruchslos, kann gut und hübsch lächeln, aber auch einen gebieterischen Zug annehmen. Vielleicht rasiert sich der Doktor, nur um diesen Zug hervortreten zu lassen. Bei seiner Praxis ist ihm ein solcher Zug gewiß nützlich. Seine Haltung ist ungezwungen, aber stattlich und imponierend. Er arbeitet unter den Menschen und bemüht sich, sein Allerbestes zu tun. Und seine Arbeit hat ihm ihren Stempel aufgedrückt.
Heute abend fragte ich Viktor, warum wohl sein Vater bei seiner Begabung eigentlich in solch einem entlegenen Ort geblieben sei.
»Er hat hier bleiben wollen. Es tut ihm leid um Leute in entlegenen Orten.«
»Hat er denn gar keinen Ehrgeiz?« fragte ich.
»Gewiß, aber keinen gewöhnlichen.«
»Sein Ehrgeiz treibt ihn jedenfalls nicht vorwärts,« sagte ich.
»Nein, er treibt ihn nicht vorwärts,« wiederholte Viktor. »Wenigstens nicht im gewöhnlichen Sinn. Und doch ist er weiter gekommen als die meisten. Aber sein Weg geht zu hoch und ist daher nicht allen Augen sichtbar. Ich hätte doch geglaubt, daß du ihn sehen würdest,« fügte er hinzu und wunderte sich über meine Kurzsichtigkeit. Aber ich sehe freilich den Weg seines Vaters. Ich sehe, daß dieser sehr hoch geht. Ich sehe etwas davon in seinen Blicke, wenn er bei anderen das Gute sieht, das in seinem eigenen Herzen wohnt. Und gerade diesen Blick kann ich oft nicht aushalten.