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Komm, reizende Levkoje, die ich liebe,
Und streichle mir die Hände, sage mir,
Wo ist der holdeste der Himmel: dort
Zu unsern Häupten, wo die Sonne scheint,
Oder in deinen dunkelblauen Augen?
»Gern komm ich, um die Hände dir zu streicheln
Und dir zu sagen, daß der holdeste
Der Himmel nicht dort oben ist und nicht
In meinem Blick, – er lacht in den Türkisen
Des Halsbands, das du mir versprochen hast.«
Komm, zaubervolle Rose, die ich liebe,
Und streichle mir die Schläfen, sage mir,
Wo ist die strahlendste der Sonnen: dort
Zu unsern Häupten an dem blauen Himmel
Oder im Grunde deiner blauen Augen?
»Gern komm ich, um die Schläfen dir zu streicheln
Und dir zu sagen, daß am schönsten nicht
Die Sonne strahlt, die dort am Himmel steht,
Noch meiner Augen Grund, – am schönsten schimmert
Der goldne Ring, den du mir schenken willst.«
Komm, schöne Hyazinthe, die ich liebe,
Und küsse mir die Wangen, sage mir,
Was weißer ist: der Schleier, der dein Antlitz
Verbirgt oder des Mondes weiße Strahlen,
Die lächelnd über deine Stirne gehn?
»Gern komm ich, um die Wangen dir zu küssen
Und dir zu sagen, daß viel weißer als
Mein Schleier und das Mondlicht, das mir über
Die Stirne geht, der Silberschmuck erglänzt,
Den du mir in die Haare stecken wirst!«
Volkslied
* * *
Ich glaubte durch die Spalte einer Türe
Zwei rote Rosenblüten zu erblicken,
Doch scheint es, daß mein Auge mich betrog:
Was ich für zarte Rosenblüten hielt
An einem hochgewachsnen Stamm, es waren
Die wundervollen Wangen Sulimas.
Ich glaubte durch die Spalte einer Türe
Zwei Blüten einer Lilie zu erblicken,
Doch scheint es, daß mein Auge mich betrog:
Was mir als blendend weiße Lilienblüten
Zuerst erschien, es war der wundervolle,
Wie Blüten weiße Busen Sulimas.
Ich glaubte durch die Spalte einer Türe
Zwei Blüten des Granatbaums zu erblicken,
Doch scheint es, daß mein Auge mich betrog:
Was irrend ich für feuerrote Blüten
Eines Granatbaums hielt, es war das Glänzen
Der flammend roten Lippen Sulimas.
Sie ist die Königin der Fraun, sie schreitet
Gleich der Gazelle, tut der Holden kund,
Daß meines Hauses Gärten groß und kühl
Und voller Blumen sind in allen Farben
Und wie geschaffen für ein göttlich Wesen
Mit Fleisch wie Ambra und wie Elfenbein.
Und sagt ihr, daß ich heißer nichts begehre
Als ihrer Wangen, ihrer roten Lippen
Und ihrer Schultern Blütenherrlichkeit.
Volkslied
* * *