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Durch die Leichengebirge der Zeit
keucht der letzte tote Soldat zum Gipfel der Ewigkeit.
Vom Schädelberg, höher als alle Berge der Welt,
späht er, die Hand vor den Augen, und seine Stimme gellt.
»Hier auf höchstem Gipfel des Grausens will ich stehn,
einen Menschen nur, einen einzigen Menschen zu sehn.
Doch nur tote Soldaten erspäh ich fern und nah.
Ist denn kein Mensch, kein lebendiger Mensch mehr da?..
Künde dich, Bruder, ob weiß oder schwarz von Haut,
daß mein Blick ein belebtes Antlitz schaut! ...«
Durch die Klüfte des Himmels brechen sich Flammen den Lauf,
aus den Schluchten von Leichen züngeln Feuer herauf,
und der Rufer, von Sehnsucht nach seinem Menschen erfüllt,
steht ganz in Brand und heilige Lohe gehüllt.
Seine Uniform mit allem bunten Ballast
wird von den Flammen ergriffen, wird von der Glut erfaßt.
Als sie knisternd verkohlt von seinem Leibe sinkt,
sieht er in Asche den toten Soldaten, der Abschied winkt.
Auf dem Schädelberge, in lauterer Feuer Schein,
steht ein nackter Mensch, schuldlos und sündenrein,
ohne Geschütz und Granaten, ohne Dolch und Gewehr ...
Wie am Schöpfungstage blickt er um sich her.
Faßt mit sinnender Liebe im großen Kinderblick
die zerstörte Welt und ihr blutiges Geschick
und durch Tod und Grauen, durch Trümmer und schwelenden Brand
schreitet er federnden Fußes in neues Menschenland.