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XX

Dolf war erst mitten in der Nacht mit schwerem Kopf und steifen Gliedern auf dem Diwan erwacht, inmitten der »Wüstenei«, die er angerichtet hatte. Blöde starrte er um sich. Das elektrische Licht brannte noch und beleuchtete den Trümmerhaufen erbarmungslos.

Dolf fluchte leise vor sich hin, erhob sich schwerfällig und taumelte schlaftrunken in sein Schlafzimmer. Ohne seinem Kammerdiener zu klingeln, entledigte er sich hastig seiner Kleider und warf sich auf sein Lager, um sofort wieder einzuschlafen. Erst sehr spät erwachte er am nächsten Morgen, mit einem unsicheren, unbehaglichen Gefühl. Er nahm ein Bad und ließ sich, ohne ein Wort zu reden, von seinem Kammerdiener ankleiden. Entschieden beeilte er sich heute mit seiner Toilette und kam dann, nicht viel später als sonst, in das Frühstückszimmer.

Der Tisch war wie sonst gedeckt und noch unberührt. Sonst pflegte Nita in diesem Zimmer auf ihn zu warten. Heute sah er sich vergeblich nach ihr um.

Er klingelte und gebot dem eintretenden Diener:

»Das Frühstück. Und melden Sie der gnädigen Frau, daß ich Sie erwarte.«

Der Diener machte ein sonderbares Gesicht.

»Gnädiger Herr verzeihen -- die gnädige Frau ist nicht da.«

Dolf wandte sich um und sah ihn verständnislos an.

»Nicht da? Was heißt das, nicht da? Drücken Sie sich gefälligst präziser aus. Ist meine Frau ausgegangen?«

»Nein, gnädiger Herr, die gnädige Frau ist gar nicht heimgekommen seit gestern abend.«

Es ging wie ein Ruck durch Dolfs Gestalt. Ein unbehagliches Gefühl kroch ihm den Rücken herunter, und seine Augen blickten unruhig.

»Nicht heimgekommen? Ach Unsinn -- sie wird in ihren Zimmern sein.«

»Nein, gnädiger Herr, die Zimmer der gnädigen Frau sind leer. Wir haben schon überall nachgesehen.«

Dolf lief plötzlich, von Unruhe getrieben, hinaus zu den Zimmern seiner Frau. Dabei kam er auch durch das Zimmer, das er nach Tinas Ansicht in eine Wüstenei verwandelt hatte. Es war, so gut es ging, aufgeräumt, aber die Spuren seines Vandalismus waren noch überall bemerkbar.

Sein Auge glitt unsicher darüber hin. Er durchsuchte selbst Nitas Zimmer, fand aber keine Spur von ihr. Langsam, mit einem flauen Gefühl ging er ins Frühstückszimmer zurück, Wo der Diener noch seiner harrte.

»Rufen Sie mir Tina hierher«, gebot er.

Die alte Dienerin erschien sofort mit einem unbeweglichen Gesicht.

Dolf sah sie scharf an.

»Wo ist meine Frau, Tina?«

»Ich kann es nicht sagen, gnädiger Herr.«

Dolf fuhr sich, seines Scheitels nicht achtend, durchs Haar.

»Ja, zum Donnerwetter -- was ist denn nur los? Ist meine Frau wirklich nicht heimgekehrt seit -- nun seit gestern abend?«

»Nein, gnädiger Herr, und sie ist ohne Hut und Mantel ausgegangen.«

Dolf starrte finster vor sich hin, und dann fuhr er Tina an:

»Ja, zum Donnerwetter -- warum hat man mich da nicht geweckt, um mir das zu melden?«

Tina stand steif und unbewegt.

»Es hat sich niemand getraut, den gnädigen Herrn zu wecken, weil der gnädige Herr gestern abend so -- so getobt hat und solche Schimpfwörter gebraucht hat, wie sie sich ein anständiger Dienstbote nicht gefallen zu lassen braucht.«

Dolf fuhr wieder nervös über seinen sonst so ängstlich gehüteten Scheitel.

»Werden Sie nicht unverschämt, Tina! Sie nehmen sich allerhand heraus, weil Ihnen meine Frau alles nachsieht. Bei mir gibt es das nicht. Es wird euch ja nicht gleich eine Perle aus der Krone fallen, wenn man euch mal ein bißchen anhaucht. Und nun geben Sie mir mal vernünftig Bescheid. Sie kennen doch meine Frau und wissen Bescheid. Was halten Sie davon, daß sie nicht heimgekommen ist?«

Tina merkte sehr wohl, daß er unruhig war. Aber das gönnte sie ihm, und sie meinte, das sei für ihn sehr gesund. Mit wahrer Befriedigung ließ sie ihn im unklaren.

»Ich kann Ihnen nichts weiter sagen, gnädiger Herr, als daß die gnädige Frau in heller Angst fortgelaufen sein muß, wie sie ging und stand, und daß sie nicht wiedergekommen ist. Wir sind alle in großer Unruhe gewesen.«

Dolf sprang auf.

»Es ist gut -- gehen Sie.«

»Soll ich das Frühstück hereinschicken?« fragte Tina ungerührt.

»Nein -- oder ja, meinetwegen -- und melden Sie mir sofort, wenn irgendeine Nachricht kommt.«

»Ja, gnädiger Herr.

Tina ging hinaus.

»Der Unmensch -- er soll vor Angst und Unruhe nicht wissen, Wohin«, dachte sie erbost.

Dolf eilte, als er allein war, ans Telefon. Er klingelte bei seinen Eltern an. Sein Vater war selbst am Apparat.

»Ist Nita bei euch?« fragte er hastig.

»Nein«, antwortete sein Vater kurz.

»Ist sie auch gestern abend nicht bei euch gewesen?«

»Nein. Aber du kannst sofort zu mir kommen, ich habe mit dir zu sprechen.«

»Hat das nicht Zeit?

»Nein, es hat nicht Zeit. Und du wirst von mir über Nita erfahren.«

Dolf atmete unwillkürlich auf. Er hatte eine unbestimmte Angst gehabt, Nita könne sich etwas angetan haben. Nun lachte er sich selbst aus.

»Kannst du mir nicht gleich am Telefon Näheres sagen?«

»Nein -- ich erwarte dich.«

Damit brach Bernhard Falkner das Gespräch ab, und Dolf bekam keine Antwort mehr. Hastig nahm er nun sein Frühstück ein und bestellte inzwischen seinen Wagen.

Eine Stunde später stand er in ziemlich gedrückter Stimmung vor seinem Vater.

Dieser sah noch immer sehr blaß und leidend aus, war aber ruhig und gefaßt und begrüßte Dolf sehr förmlich, ohne ihm die Hand zu reichen. Da machte Dolf eine ärgerliche Bewegung, als wollte er sagen: Na, dann nicht.

»Nimm Platz!« forderte ihn sein Vater auf.

Er setzte sich ihm gegenüber. Wohl war ihm nicht zumute, aber der Ärger über des Vaters formelles Wesen weckte seinen Widerspruchsgeist, und der große Posten Unverschämtheit, den er besaß, half ihm schnell über etwaige Selbstvorwürfe hinweg.

Er setzte sogar eine herausfordernde Miene auf.

»Wo ist Nita?«fragte er brüsk.

Sein Vater antwortete nicht gleich. Er spielte nervös mit einem Brieföffner. Dann hob er langsam den Blick und sah Dolf so durchdringend an, daß dessen Blick unsicher zur Seite wich.

»Was hast du mit Nita gestern abend vorgehabt? Was ist zwischen euch geschehen?« fragte der Vater, ohne auf Dolfs Frage zu antworten.

Dolf zuckte die Achseln und spielte den Harmlosen.

»Was soll denn geschehen sein? Wenn dir Nita erzählt hat, daß etwas geschehen ist, dann wird sie dir ja auch die Einzelheiten berichtet haben«, sagte er schroff.

Drohend leuchteten die Augen des alten Herrn auf.

»Ich will es aber von dir wissen -- Nita werde ich erst später hören.«

»Was zwischen mir und meiner Frau vorgeht, darüber brauche ich keinem Dritten Rechenschaft zu geben«, erwiderte Dolf unverschämt.

Bernhard Falkner zwang den aufsteigenden Zorn nieder.

»Gut -- so werde ich mich an das halten, was mir Nita zu sagen hat. Ich wollte gerecht sein und euch beide hören. Wenn du aber darauf verzichtest, dann genügt mir auch Nitas Aussage.«

Dolf schlug die Beine übereinander und betrachtete seine Lackschuhe. Dann sagte er lässig:

»Also gut -- ich kann es dir ja sagen. Nita geht mir schon seit Jahr und Tag aus dem Weg und meidet jede Gemeinschaft mit mir. Schon seit Monaten gebe ich mir die größte Mühe, mich ihr wieder zu nähern -- ich habe alle Saiten aufgezogen und es an Bitten und Vorstellungen nicht fehlen lassen. Sie beharrte aber in ihrem Trotz. Ich habe sie mehrere Male dafür um Verzeihung gebeten, daß ich -- nun ja -- daß ich verschiedene Male über die Stränge geschlagen bin. Aber sie stellte sich mir immer unversöhnlich gegenüber. Sobald ich sie einmal anfassen wollte, entwich sie mir und schloß sich in ihre Zimmer ein. Wie ein dummer Junge stand ich vor ihrer verschlossenen Tür. Und da habe ich gestern die Schlösser an ihren Türen unbrauchbar gemacht, und als sie mir wieder entwischen wollte, bin ich ihr in ihr Zimmer nachgegangen. Da hat sie mich ins Gesicht geschlagen und mich einen Elenden genannt und ist davongelaufen. Ich war nicht ganz nüchtern. Nach der gestrigen Unterredung mit dir hatte ich in der Erregung stark getrunken. Als Nita fort war, bin ich eingeschlafen, in der Meinung, das sie bald genug zurückkehren würde. Heute morgen höre ich nun, daß sie nicht heimgekehrt ist, was ich schon der Dienerschaft wegen für sehr ungehörig halte. Das ist alles.«

Bernhard Falkner sah starr in sein freches Gesicht.

»So -- das ist alles? Und damit scheint die Sache für dich erledigt zu sein. Aber ich frage dich, wie du es so weit gebracht hast, daß sich Nita voll Grauen und Abscheu von dir abgewandt hat? Das hast du scheinbar vergessen. Nita ist mit einem Herzen voll Liebe und gläubigem Vertrauen deine Frau geworden. Du hattest es in der Hand, dir diese Liebe zu erhalten. Aber du hast dich ihr in einem Licht gezeigt, daß alles, was sie für dich fühlte, schon nach kurzer Zeit erstorben ist unter Schmerzen und Kummer. Was sie mit ihrem reinen Sinn, mit ihrem feinen Empfinden an deiner Seite gelitten hat, das kann ihr wohl ein Mensch, wie du bist, nicht nachfühlen. Als ich in eure Verbindung willigte, da kannte ich dich noch nicht. Ich habe leider erst später bittere und traurige Erfahrungen mit dir gemacht, sonst hätte ich dir bei Gott dies arme Kind nicht ausgeliefert. Ich freute mich eurer Verbindung, weil ich wußte, daß sie dir viel Gutes brachte, daß du ein reines, gutes Weib und ein großes Vermögen erhalten würdest. Aber ich hielt dich dieses Glückes für würdig und hoffte, daß du Nita glücklich machen würdest, daß du sie ehrlich liebtest. Nun -- es ist anders gekommen, und du brauchtest dich nicht zu wundern, daß Nita in ihrem reinen Sinn vor einer ferneren Gemeinschaft mit dir zurückschauderte, als dich irgendeine Laune oder Berechnung antrieb, von neuem Zärtlichkeiten von ihr zu fordern und ihr in wenig ritterlicher Weise aufzudrängen. Durch dein gestriges Verhalten hast du jedenfalls Nita aus dem Haus getrieben, und sie weigert sich zurückzukehren. Mit einem Wort, sie will sich von dir scheiden lassen.«

Dolf fuhr auf.

»Daraus wird nichts. Sie hat keinen rechtlichen Grund zur Scheidung. Was ich früher getan habe, das gilt nicht mehr als Scheidungsgrund, denn sie ist ja danach noch lange bei mir geblieben und hat dadurch das Recht verwirkt, deshalb auf eine Scheidung klagen zu können. Und in den letzten Monaten kann sie mir nichts nachweisen, was sie zu einer Scheidung berechtigt. Daß ich mir gestern mein Recht nahm, sie zu küssen daraus kann mir kein Mensch und kein Gericht der Welt einen Vorwurf machen. Sie hat also durchaus keinen rechtsgültigen Scheidungsgrund.«

»Du scheinst dich ja genau informiert zu haben«, sagte sein Vater schneidend.

Dolf zuckte die Achseln.

»Bei so einer überspannten Frau muß man auf alles gefaßt sein.«

»Und du würdest Nita auch jetzt noch gegen ihren Willen festhalten wollen?

»Gewiss, ich werde doch nicht so töricht sein, sie ohne weiteres freizugeben.

»Auch dann nicht, wenn ich dir sage, daß sie lieber sterben will, als zu dir zurückzukehren.«

Dolf biß sich auf die Lippen, und sein Gesicht verzerrte sich, seine Augen flimmerten unheimlich. Aber dann sagte er leichthin:

»Ach, Unsinn, das sind doch romantische Phrasen, sie ist ja überhaupt ein wenig überspannt. Wenn sie vernünftig gewesen wäre und nicht Gott weiß was für Tugenden von mir verlangt hätte, dann wäre es nicht so weit gekommen. Sie wollte einen Romanhelden, ein Ideal in mir sehen, und als ich mich als ein gewöhnlicher Sterblicher entpuppte, war sie starr vor Entsetzen. Eine vernünftige Frau hätte mich austoben lassen. Man ist doch nur einmal jung, und ein Mann ist nun mal anders geartet wie eine Frau.«

»Nun -- jedenfalls kannst du nicht behaupten, dich wie ein rechter Mann benommen zu haben. Auch dem Manne sind Grenzen gesteckt, mag man ihm auch allerhand Freiheiten gestatten, die man den Frauen vorenthält. Doch nicht darüber will ich mit dir sprechen. Halten wir uns an die Tatsachen. Nita will frei sein von dir, um jeden Preis. Würdest du ihr die Freiheit unter keiner Bedingung zurückgeben? Bedenke wohl, sie liebt und achtet dich nicht mehr, denkt nur mit Grauen an dich und wird nie mehr zu bewegen sein, mit dir zusammen zu leben. Also -- unter welcher Bedingung würdest du sie freigeben?

Dolf überlegte. Seine Augen zuckten lauernd zu seinem Vater hinüber. Ein namenloser Grimm tobte in ihm, weil Nita seiner Eigenliebe, seiner Eitelkeit eine solche Wunde schlug. Bisher hatte er noch immer geglaubt, sie liebe ihn noch und verschanze ihre Liebe nur hinter Groll und Trotz. Er war überzeugt gewesen, daß er sie nur in seinen Armen zu halten brauche, um all ihren Widerstand zu brechen. Und nun hatte sie ihn so gründlich enttäuscht, hatte ihn ins Gesicht geschlagen, ihn einen Elenden geheißen und wollte sich nun gar von ihm scheiden lassen. Das fraß an seiner Eigenliebe wie ein brennendes Gift, und dazu mußte er erkennen, daß sich sein Verlangen nach ihrem Besitz nur noch gesteigert hatte, gerade weil sie ihm nun unerreichbar schien. Ein wilder Grimm tobte in ihm. Aber zugleich machte sich doch auch sein berechnender Sinn geltend. War hier nicht eine Möglichkeit, glänzend abzuschneiden? Wurde ihm hier vielleicht Gelegenheit geboten, sich in den Besitz eines großen Vermögens zu setzen und unabhängig von seinem Vater draußen in der Welt eine große Rolle Zu spielen? Wenn Nita durchaus frei sein wollte, dann mochte sie sich das auch etwas kosten lassen. Er würde sich dann bald genug mit anderen schönen Frauen trösten. Eine wirkliche Liebe hegte er ja für Nita nicht. Das war alles nur ein Begehren seiner Sinne und gekränkte Eitelkeit, die es nicht verwinden konnte, daß eine Frau ihn, den Unwiderstehlichen, einfach aufgab. Also wenn sie durchaus eine Scheidung verlangte, dann sollte sie zahlen. Sein Vater würde natürlich wieder in allerlei Zustände verfallen, wenn er seine Bedingungen in Zahlen, und zwar in hohen Zahlen ausdrückte. Aber der alte Herr befand sich nun schon einmal in einem wahren Entrüstungstaumel, zu dem er bei seiner Vergangenheit nicht einmal eine Berechtigung hatte. Also kam es auf einen neuen Entrüstungsschrei nicht an. So ungefähr dachte Dolf über die Angelegenheit.

Er vermied es aber doch, seinen Vater anzusehen, als er nun zögernd sagte:

»Nun -- unter einer Bedingung bin ich vielleicht zur Scheidung bereit.«

»So nenne mir diese Bedingung«, sagte sein Vater ruhig und sachlich. Da sah Dolf auf seine Fingernägel und sagte:

»Nun -- unter der Bedingung, daß Nita ihr Vermögen mit mir teilt und daß mir die zufallende Hälfte sofort ausgezahlt wird.«

Bernhard Falkner fuhr mit einem Ruck empor und stand hochaufgerichtet vor seinem Sohn.

»Pfui! Pfui über dich!« stieß er hervor.

Dolfs Stirn rötete sich ein wenig, aber dann sah er unverschämt, gelassen zu seinem Vater empor.

»Bitte, rege dich nicht auf! Ich bin kein solcher Tor, meine Frau mit ihren Millionen einfach laufenzulassen. Nitas Vermögen ist im Lauf der Jahre durch deine ausgezeichnete Verwaltung und dadurch, daß sie in deinem Hause verhältnismäßig wenig verbraucht hat, auf etwa drei Millionen angewachsen. Davon verlange ich also anderthalb Millionen Mark -- und zwar sofort. Wenn ich ihr so verhaßt bin, daß sie lieber sterben will, als zu mir zurückzukehren, so wird ihr ja die Freiheit diesen Preis wert sein.«

Der alte Herr fiel in seinen Stuhl zurück. Sein Gesicht sah unendlich fahl und verfallen aus, und seine Augen blickten glanzlos und erloschen.

»Du ersparst mir nichts -- du läßt mir nicht einen Funken Hoffnung, daß doch nicht alles in dir ein einziger großer Sumpf ist. Nun wohl -- ich muß mich damit abfinden, daß sich mein Sohn von einer Frau bezahlen lassen will.«

Dolf zuckte die Achseln und machte ein freches Gesicht.

»Ich nütze einfach meine Chancen als guter Kaufmann -- das ist alles.«

Der alte Herr strich sich über die Augen, als wolle er etwas Quälendes abtun, dann sagte er kalt und hart:

»Nita würde diesen Preis vielleicht zahlen -- aber ich gestatte nicht, daß sie ihn bezahlt. Das hieße, sie gewissenlos ausrauben wie ein Bandit. Jawohl -- wie ein Bandit! Und das dulde ich nicht. Ich will dir einen anderen Vorschlag machen. Wenn du in die Scheidung einwilligst, so will ich dir die Fabrik übergeben. Du sollst Herr darüber sein. Ich bedinge mir dann nur eine mäßige jährliche Rente aus, wovon ich mit deiner Mutter leben kann. Du sollst alles haben, was ich selbst besitze, wenn du Nita freigibst. Über mein Eigentum kann ich ja verfügen, wie ich will. Aber für Nitas Vermögen bin ich mit meiner Ehre und meinem Gewissen verantwortlich, davon soll dir nach meinem Willen kein Pfennig mehr zukommen, als dir nach Recht und Gesetz zukommen würde. Deshalb biete ich dir alles, was ich habe, um den Schimpf von uns abzuwenden, daß wir eine mir anvertraute Waise in unerhörter Weise ausrauben.«

Dolf machte eine verächtliche Bewegung.

»Du sprichst immer in so großen Worten, Papa. Ich stehe auf einem nüchternen Standpunkt. Es fällt mir nicht ein, mich so abspeisen zu lassen. Was liegt mir an der Fabrik, die ohnedies noch mit fremdem Kapital belastet ist.«

»Nur noch hunderttausend Mark stehen von Nitas Vermögen darauf, das andere ist abgezahlt. Und diese Restsumme will ich in diesen Tagen ablösen, sie liegt bereit. Die Geschäfte gehen brillant, und die Fabrik wird auch weiter gut laufen, wenn du auch nicht mit dem nötigen Ernst bei der Sache bist. Die Leute sind ohne Ausnahme tüchtig und zuverlässig. Du mußt nur die Oberaufsicht führen, und mit der Zeit wirst du ja auch Interesse daran gewinnen, wenn sie dein Eigentum ist. Ich fühle mich ohnehin nicht mehr stark genug, ich bin alt und müde geworden. Deine Mutter und ich, wir werden nicht mehr viel zum Leben brauchen, und du kannst zufrieden sein.«

Dolf kniff die Augen zusammen.

»Du läßt dir ja Nitas Freiheit verteufelt teuer werden, das ist doch sehr seltsam.«

»Weil ich mich an Nita versündigt habe, als ich sie dir zur Frau gab.«

»So, so. Und du willst mir die Fabrik rückhaltlos übergeben?«

»Ja.«

Dolf lachte spöttisch auf.

»Und Gerd? Du vergißt, das der eines Tages kommen würde, um die Hälfte davon als sein väterliches Erbe zu beanpruchen.«

»Gerd wird zu deinem Gunsten auf sein Erbteil verzichten.«

Mißtrauisch sah Dolf auf.

»Gerd wäre ja ein Narr.«

»Ich weiß, daß er es trotzdem tun würde.«

»Davon bist du so fest überzeugt?

»Ja.«

Dolf sah seinen Vater mit funkelnden Augen an.

»Ah -- das ist doch recht seltsam, das gibt mir zu denken. Gerd würde auf sein väterliches Erbe verzichten -- wenn ich mich von meiner Frau scheiden und mich dafür mit der Fabrik abfinden lasse? Sieh, sieh! Da sehe ich plötzlich sein Scharmutzieren und Schöntun mit meiner Frau mit anderen Augen an. Ein bißchen mißtrauisch habe ich dem Herrn Professor schon auf die Finger geschaut. Sollte er am Ende die Absicht haben, sich selbst die Millionärin, die ihn ohnedies nach allen Regeln anschwärmt, zu angeln, wenn ich sie freigebe?«

Sein Vater zog finster die Stirn zusammen.

»Darauf gebe ich dir keine Antwort.«

Höhnisch lachte Dolf auf.

»Aha -- Spiritus, merkst du was? Jetzt dämmert mir allerlei. Für deinen Goldsohn Gerd willst du die Hand der Millionärin freimachen, nicht wahr? Also daher Nitas Widerstand gegen meine Versöhnungsversuche. Ist mir doch schon ihr Gehabe und Getue mit Gerd auf die Nerven gefallen. Also jetzt geht mir ein Licht auf, worauf das alles hinauswill. Ich soll mit der Fabrik abgespeist werden, und er verzichtet großmütig auf den Pappenstiel, weil er durch Nitas Millionen reichlich entschädigt zu werden hofft. Sehr fein! Sehr fein! Da kann man noch etwas lernen. Aber ihr habt die Rechnung ohne mich gemacht -- nun gebe ich Nita überhaupt nicht frei, auch nicht für die Hälfte ihres Vermögens. Dem Heimtücker Gerd, der sich mit allerlei edlen Gefühlen drapiert und dabei im trüben fischt, dem gönne ich sie am allerwenigsten. Nita bleibt meine Frau und damit basta.«

Bernhard Falkner stützte wie gebrochen den Kopf in die Hand.

»Ich kann nur mit Grauen sehen, wie niedrig du selbst empfinden mußt, um bei andern eine so niedrige Gesinnung vorauszusetzen«, sagte er leise.

Dolf schlug abwehrend durch die Luft.

»Ich bin, wie ich bin, und will mich nicht besser machen. Beweise mir doch, das mein Verdacht grundlos ist. Gib mir dein Wort, daß Gerd dieser Angelegenheit fernsteht, daß er nicht daran denkt, Nita für sich zu erobern, wenn sie frei ist. Kannst du mir dieses Wort geben?«

»Ich verschmähe es, auch nur ein Wort zu Gerds Rechtfertigung zu sagen. Du kannst dich ja in die Größe und Lauterkeit seines Empfindens nicht einmal hineindenken.«

Dolf lachte häßlich auf.

»Mein Gott -- garniere ihn doch gleich mit einem Heiligenschein! Also, du willst mir dieses Wort nicht geben? Nun, das bestärkt mich nur in meinem Verdacht. Und jetzt werde ich selbst zu dem Herrn Professor gehen und ihm das Wort abverlangen, daß er in keinerlei Beziehungen zu dieser Angelegenheit steht.«

Der Vater sprang auf.

»Das wirst du nicht tun.«

»Ich möchte den sehen, der mich daran hindern wird!« rief Dolf wütend. »Zu Nita werde ich auch gehen und sie zu ihrer Pflicht zurückführen. Sage mir, wo sie sich aufhält.«

»Das wirst du nicht eher erfahren, als ich es für gut halte.

»Nun -- sie wird ja auch ohnedies zu finden sein. Jetzt werde ich erst mal energisch in dieser Sache vorgehen. Denke nur nicht, das du mit mir umspringen kannst wie mit einem dummen Jungen. Lange genug habe ich mich unter deiner Vormundschaft ducken müssen. Jetzt hat das ein Ende. Vorläufig will ich erst einmal meinen Herrn Bruder aufsuchen und ihm einige Fragen vorlegen. Dann werden wir weitersehen. Adieu.«

»Bleib!« rief der alte Herr gebieterisch. Aber Dolf war schon hinausgeeilt. Wie gelähmt starrte ihm der Vater nach.

»Ist es denn noch nicht genug, was ich gebüßt habe? Soll mich noch größeres Unheil treffen?« ächzte er verzweifelt, und in seinem Kopf jagten sich die Gedanken, wie er das drohende Unheil abwenden könnte. Wenn er Gerd wenigstens warnen könnte.

Da fiel ihm das Telefon ein.

Hastig klingelte er an und ließ sich mit Gerd verbinden. Dieser war zu Hause und meldete sich am Apparat.

»Bist du dort, Gerd?

»Ja, Vater.«

»Also hör zu, Gerd. Dolf ist auf dem Weg zu dir. Ich habe soeben mit ihm verhandelt, Nitas wegen. Einzelheiten kann ich dir nicht mitteilen -- nur soviel: Dolf hat Verdacht, daß du auf Nitas Hand reflektierst, wenn er sie freigibt. Da ich ihm jede Antwort darauf verweigerte, ist er davongestürmt, um dich selbst zu fragen. Ich flehe dich an, Gerd, laß ihn abweisen.«

Gerd erschrak. Aber sein energischer, entschlossener Sinn verwand diesen Schrecken sofort.

»Das wäre feige, Vater. Ich werde ihn nicht abweisen lassen.«

»Aber was willst du ihm antworten?«

»Das weiß ich jetzt im Augenblick noch nicht, Vater. Aber sei ruhig, ich finde schon die rechte Antwort.«

»Gerd -- ich bin außer mir vor Angst und Unruhe. Ich beschwöre dich, bleibe du ruhig und besonnen. Bedenke, daß ihr Brüder seid! Dolf ist in gereizter, unberechenbarer Stimmung -- ich habe gar keinen Einfluß mehr auf ihn. Wenn es ein Unglück gäbe zwischen euch beiden -- Gerd, ich habe schon so unendlich schwer zu tragen.«

»Sei ganz ruhig, Vater, ich gebe dir mein Wort, daß ich immer an dich denken und jede Katastrophe verhindern werde. Mach dir keine Sorgen, ich bitte dich, du reibst dich nur auf.«

»Ach, ich kann ja nicht ruhig sein. Aber hab Dank für dein Versprechen, Gerd. Ich muß sehen, wie ich diese Stunde ertrage.

Rufe mich sofort an, wenn Dolf wieder fort ist, und sage mir Bescheid. Auf keinen Fall sag ihm, wo Nita ist.«

»Nein, nein, Vater. Und nochmals, sei ruhig, ich stehe dafür ein, daß nichts geschieht, was du fürchtest.«

 

Gerd hatte nicht viel Zeit, sich zu überlegen, was er seinem Bruder sagen sollte. Aber er war doch wenigstens vorbereitet.

Als Dolf ihm gemeldet wurde, ließ er ihn gleich in sein Arbeitszimmer führen. Bei seinem Eintritt erhob er sich und trat Dolf ruhig entgegen.

»Guten Morgen!« sagte dieser kurz.

»Guten Morgen, Dolf. So früh hast du mich noch nie besucht. Bitte, nimm Platz.«

Dolf blieb stehen. Mit flackernden Augen sah er in Gerds ruhiges Gesicht.

»Ich denke, was ich dir zu sagen habe, kann stehenden Fußes geschehen.«

»Nun -- wie du willst. Was wünschest du?«

»Ich will dir nur einige Fragen vorlegen«, sagte Dolf in brüskem Ton.

Gerd ignorierte diesen Ton und blieb ruhig und höflich.

»Also bitte, ich stehe zur Verfügung.«

Gerds Ruhe irritierte Dolf nun doch ein wenig. Er zögerte einen Augenblick. Dann fragte er wieder sehr schroff:

»Weißt du, daß zwischen meiner Frau und mir eine Entfremdung besteht?«

»Ja«, antwortete Gerd ruhig.

»Von wem weißt du das?«

»Das hat mir niemand sagen müssen, ich habe es selbst bemerkt.«

Dolf bohrte seinen Blick in den des Bruders.

»So hast du wohl auch Kenntnis davon, daß Nita mir davongelaufen ist und daß sie sich von mir scheiden lassen will?

Gerd zögerte nur einen Moment, dann antwortete er ruhig und bestimmt:

»Ich weiß jedenfalls, daß sie nicht länger mehr mit dir zusammenleben will.«

Dolfs Gesicht verzog sich zu einer hämischen Grimasse.

»Ach, dacht ich's doch! Nun wirst du mir hoffentlich auch mit derselben Offenheit eine andere Frage beantworten.«

Gerd hob die Hand.

»Einen Augenblick! Jetzt gestatte du mir erst einmal eine Frage. Wie kommst du dazu, solch ein Verhör mit mir anzustellen? Was berechtigt dich dazu?«

Mit stechendem Blick sah Dolf in seine Augen.

»Wie ich dazu komme? Nun, nehmen wir an, daß ich dich in einem bestimmten Verdacht habe.«

»In welchem Verdacht?« fragte Gerd so ruhig, daß Dolf etwas unsicher wurde. Aber dann antwortete er doch scharf und brüsk:

»In dem Verdacht, daß du selbst nach dem Besitz meiner Frau trachtest und deshalb ihre Scheidung von mir wünschst.«

Gerds Augen richteten sich ernst und groß auf sein Gesicht.

»Nita ist deine Frau. Ich habe weder danach getrachtet, meines Bruders Weib zu besitzen, noch habe ich eure Scheidung gewünscht.«

Dolf wurde noch unsicherer. Gerds Ruhe machte ihn stutzig.

»So laß mich noch eine andere Frage an dich richten. Vater hat mir soeben erklärt, das du auf dein väterliches Erbe, auf deinen Anteil an Vaters Fabrik verzichten würdest, wenn ich in eine Scheidung von Nita einwillige. Er will mir dann die Fabrik als mein Eigentum übergeben. Weshalb willst du das tun?«

Ehrlich erstaunt sah Gerd ihn an, so daß Dolf an eine Verstellung nicht glauben konnte.

»Wenn Vater dir das erklärt hat, so hat er wohl seine Gründe dafür. Ich habe über diesen Punkt noch nie mit ihm gesprochen, aber ich habe auch nie mit einem väterlichen Erbteil gerechnet. Ich besitze das Vermögen, das mir meine Mutter hinterlassen hat, und da ich außerdem ein gutes Einkommen habe und meine Werke mir viel einbringen, so habe ich mehr zum Leben, als ich brauche. Vielleicht kannte Vater meine Ansicht zu diesem Punkt, ohne daß wir darüber gesprochen haben, und ist davon überzeugt, daß ich, wenn er es wünscht, sofort zu deinen Gunsten zurücktrete.«

»Ohne jeden Hintergedanken?«

»Ich habe keinen Hintergedanken dabei.«

»Gibst du mir darauf dein Ehrenwort?«

»Unbedenklich gebe ich dir das. Aber nun dürfte dieses seltsame Verhör wohl zu Ende sein. Ich habe es mir ruhig gefallen lassen, weil du mein Bruder bist. Ein anderer hätte mich ungestraft nicht so examinieren dürfen.«

Dolf warf trotzig den Kopf zurück.

»Nun, nun -- setz dich nur nicht so aufs hohe Roß! Eine Frage wirst du mir doch noch beantworten müssen. Bestehen zwischen dir und meiner Frau irgendwelche Beziehungen -- liebst du sie?

Gerd wurde bleich. Diese Frage hatte er befürchtet.

»Was in meinem Herzen vorgeht -- darüber brauche ich keinem Menschen Rechenschaft zu geben, nur mir selbst. Es muß Dir genügen, wenn ich dir mein Ehrenwort gebe, daß ich in Nita stets deine Frau respektiert habe und daß sie mir viel zu hoch steht, um ihr je mit einem Wort oder einem Gedanken zu nahezutreten.«

Dolfs Gesicht verzog sich höhnisch.

»Das ist ein sehr dehnbarer Begriff, damit lasse ich mich nicht abspeisen. Ich verlange klipp und klar dein Ehrenwort, daß du Nita nicht zur Frau begehren wirst, wenn ich mich von ihr scheiden lasse.«

Gerd richtete sich straff auf.

»Ich spreche dir die Berechtigung ab, mir dieses Wort abzufordern, denn wenn Nita nicht mehr deine Frau ist, hast du kein Recht mehr auf sie.«

Dolf lachte höhnisch.

»Aha -- da sitzt der Fuchs in der Falle. Hätte ich mich doch beinahe von deiner Erhabenheit düpieren lassen. Also, man hofft auf die Zukunft, man liebäugelt trotz allen schonen Reden mit den Millionen und will den leichtgläubigen Bruder mit einem Pappenstiel abspeisen. Die Fabrik soll mir als Köder vorgeworfen werden, damit mein Herr Bruder ungestört die Millionen einstreichen kann.«

Gerd machte eine Bewegung, als wolle er sich auf Dolf stürzen und ihn zu Boden schlagen. Aber unter Aufbietung all seiner Kräfte hielt er sich zurück, weil er an seinen Vater dachte.

Mit mühsam beherrschter Stimme sagte er heiser, dicht vor Dolf hintretend, so daß dieser unwillkürlich vor seinen flammenden Augen zurückwich:

»Jetzt ist es genug, jetzt kein Wort mehr! Ich bedauere dich, daß du so erbärmlich bist, so niedrig von den Menschen zu denken. Und wenn du Nita in ihrem vollen Wert erkannt hättest, dann würdest du dir sagen können, daß ihre Person einen viel höheren Wert hat als ihr armseliges Geld. Wenn es dir nur um ihr Geld zu tun ist, so bin ich überzeugt, daß sie es dir ohne Zaudern überlassen wird, wenn du sie nur freigeben würdest.«

»So, so -- und du würdest sie dann wohl gar ohne einen Pfennig Mitgift heiraten?« höhnte Dolf.

Gerd richtete sich auf, und ein Leuchten lag in seinen Augen, vor dem Dolf die Augen niederschlagen mußte.

»Ich sagte dir schon: Solange Nita deine Frau ist, will ich nicht einmal mit einem Gedanken erwägen, daß sie einst mir angehören könnte. Daß es mir aber ganz nebensächlich wäre, ob mir eine Frau Geld und Gut ins Haus brächte, darauf kann ich dir mein Wort geben. Ich bin Manns genug, selbst für eine Frau zu sorgen und ihr ein angenehmes, sorgenfreies Leben zu schaffen, wenn ich mich einmal verheiraten sollte.«

Dolf war wütend, daß alle seine Angriffe wirkungslos an Gerd abprallten. Sein Gesicht verzerrte sich vor Grimm, gerade weil er fühlte, das Gerd Nita mit einer Liebe zugetan war, die er selbst nicht kannte. Daß ihm Gerd überlegen blieb, reizte ihn noch mehr, und doch wußte er nun nichts mehr zu sagen.

»Also, kurz und bündig, ich lasse mich nicht von Nita scheiden«, stieß er hervor. »Ich verlange, daß sie zu mir zurückkehrt, und werde ihr von jetzt an zeigen, wer Herr im Haus ist, damit ihr die romantischen Grillen vergehen. Kehrt sie nicht freiwillig zurück, dann werde ich sie zwingen.«

Damit stürmte Dolf ohne Gruß davon.

Gerd sah ihm mit zusammengezogener Stirn nach, und erst nach einer Weile lösten sich die angespannten Muskeln seines Gesichts. Er hatte mit übermenschlicher Kraft seine Ruhe bewahrt.

Mit einem tiefen Atemzug trat er dann ans Telefon, um einen Vater zu beruhigen.

Dolf ging zunächst nicht wieder zu seinem Vater zurück, sondern suchte abermals ein Weinlokal auf, wo er mit einigen Kumpanen bis in die Nacht hinein zechte. Erst am hellen Morgen kam er in einem sehr fragwürdigen Zustand heim.


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