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Der Heimgekehrte war von den Freunden im Nachbarhause herzlich empfangen worden, aber die alte Damia fühlte sich beunruhigt durch die Haltung, in der Konstantin und Gorgo nach ihrer ersten Begrüßung in's Haus getreten waren.
Er erschien bewegt und nachdenklich, sie freudig erregt und wie zu etwas Ungewöhnlichem entschlossen.
War Eros da im Spiele?
Hatten die Beiden vor, aus dem alten Kinderspiele Ernst zu machen? Der junge Reiterpräfekt sah schön und fesselnd genug aus, und am Ende war ihre Enkelin auch nur ein Weib.
Was Konstantin angieng, so war ihm die Alte persönlich nicht abhold, ja, sie schätzte seinen sichern, männlichen Ernst, und Alles in Allem freute sie sich auch, ihn wiederzusehen; – aber den Schiffsbauersohn, den Enkel eines Freigelassenen, den Christianer und Kaiserdiener – mochte er sich auch zum Präfekt oder noch höher hinaufgedient haben – sich als Freier um ihre Gorgo, die schöne Erbin des größten Theils ihrer Reichthümer, welche Alles umwarb, was in Alexandria jung und vornehm war, zu denken, das gieng über ihr Vermögen; und da sie sich niemals Zwang anthat, reichte sie ihm zwar mit der üblichen Begrüßung die Hand, zeigte ihm aber bald genug durch Spott und Stichelreden, daß sie seinem Glauben so abhold geblieben wie früher.
Sie mischte sich in jedes Gespräch, und als der Landmann, welcher sich nach seiner Abfertigung durch Dada zu seinem Oheim Porphyrius begeben hatte, von den Rossen sprach, die er für Marcus gezogen, und Konstantin ihn fragte, ob es jetzt in Alexandria Berberhengste aus seinen Gestüten zu kaufen gebe, rief Damia: »Ihr thut es in allen Stücken Eurem gekreuzigten Gotte zuvor; der ist auf einem Eselein geritten, und für Euch sind schon die wackeren ägyptischen Pferde zu schlecht!«
Aber der Präfekt war heute nicht aus der Fassung zu bringen, und obgleich er es recht gut verstand, auch mit der Zunge Hieb mit Hieb zu erwidern, so bezähmte er sich doch und gab sich das Ansehen, als halte er die Angriffe der Greisin für harmlose Scherze.
Gorgo freute sich über sein maßvolles Verhalten und dankte ihm mit stummen Blicken und auch mit einem Händedruck, wenn es unbemerkt angieng.
Demetrius, welcher den Präfekt schon als Knaben gekannt und ihm durch des Porphyrius Vermittlung seine ersten eigenen Pferde geliefert hatte, war ihm freundlich entgegengekommen. Gleich bei der ersten Begrüßung hatte er ihm munter zugerufen, er habe ihn vorhin schon gesehen, er sei in guter Schule gewesen und habe in Alexandria gleich das schönste Wild aufzuspüren verstanden. Dabei hatte er ihm auf die Schulter geschlagen und ihn mit einem verständnißvollen Schelmenblick angeblinzelt. Konstantin war die Meinung desselben entgangen; Gorgo aber hatte ihn auf sich selbst bezogen und ihn widerwärtig gefunden.
Porphyrius bestürmte den Heimgekehrten mit Fragen, und der Präfekt stand ihm gern Rede, bis es im Garten laut wurde. Bald gab es dort einen unerfreulichen Auftritt zu sehen: Frau Herse stieß und schleppte außer sich und mit heftigem Schelten Dada's ägyptische Sklavin vor sich her, während ihr Mann sie zur Mäßigung mahnte. Auch Orpheus, welcher hinter den Anderen hergieng, rief der empörten Mutter bisweilen ein besänftigendes Wort zu.
Bald hatte die Sängerfamilie die Anderen erreicht, und Herse übernahm es ungefragt, die Ursache ihres Zornes zu erklären.
Sie hatte nur ein kurzes Gespräch mit der Mutter des Marcus gehabt, denn sie war dem Ansinnen derselben, Alexandria mit den Ihren sogleich zu verlassen und dafür eine Entschädigung von ihr anzunehmen, mit Entschiedenheit entgegengetreten. Auf die Drohung der Wittwe mit dem Richter hatte sie erwidert, daß sie keine öffentlich auftretenden Sänger seien, sondern freie Bürger, denen das Musiziren zum Vergnügen gereiche. Auf die Anklage der besorgten Mutter, daß Dada ihrem Sohne nachstelle, war sie die Antwort nicht schuldig geblieben, und hatte entrüstet erklärt, daß der gute Ruf der Tochter ihrer leiblichen Schwester wohl schwerer in's Gewicht falle als Alles, was man einem jungen Manne, dem man in Alexandria so Vieles gestatte, nachsagen könne. Sie werde es verstehen, ihre Nichte zu hüten. Darauf hatte Maria erwidert, Herse möge ihrerseits nicht vergessen, daß ihr, Maria, Mittel zu Gebote stünden, gerechte Strafe über Diejenigen zu bringen, welche darnach trachteten, einen christlichen Jüngling zu umgarnen und auf den Pfad der Sünde zu locken.
Damit war die Unterredung zu Ende gewesen; vor dem Hause in der kanopischen Straße hatte Herse ihren Gatten und Sohn gefunden und war mit ihnen ungesäumt auf das Schiff zurückgekehrt.
Dort waren sie in übler Weise überrascht worden; denn sie hatten Niemanden vorgefunden als die ägyptische Sklavin, und von dieser war ihnen mitgetheilt worden, daß Dada sie fortgeschickt habe, um ihr Schuhe zu holen. Bei ihrer Rückkehr mit denselben sei das Mädchen verschwunden gewesen. Die Sklavin wollte auch gesehen haben, daß Agne durch die Gartenpforte am See mit ihrem Brüderchen das Weite gesucht habe.
Was die Christin angehe, rief Herse, so werde sich das Weitere schon finden; aber Dada, ihre Nichte, habe stets treu zu ihnen gehalten, und so viele Beschwörer und Magier es auch in Alexandria gebe, ein gesundes Menschenkind verschwinden zu lassen, das werde doch keinem gelingen. Das unerfahrene Kind sei einem Verführer gefolgt, und sicherlich habe die ägyptische Hexe, die braune Sklavin, die Hand dabei im Spiele. Sie wolle hier Niemanden anklagen, aber sie kenne Leute, denen es gerade recht sei, wenn sich Dada und der junge Milchbart von einem Christianer gegenseitig in Schande und Schaden brächten.
Das Alles hatte sie bald zornig, bald unter Thränen hervorgestoßen und dabei jeden Beschwichtigungsversuch ihres Gatten, welcher, feinfühlig wie er war, sobald sie mit höher gestellten Fremden zusammenkamen, ihr lautes und derbes Wesen peinlich empfand, unwillig zurückgewiesen.
Die alte Damia war dem Redeflusse der empörten Frau aufmerksam gefolgt und hatte bei der versteckten Anklage gegen sich selbst nur mit leisem Schmunzeln die Achseln gezuckt.
Porphyrius, dem dieser Vorgang höchst widerwärtig war, legte sich in's Mittel, und nachdem der Thatbestand festgestellt war und es sich auch bewahrheitet hatte, daß Agne den Garten heimlich verlassen, befahl er der Sklavin, der Reihe nach mitzutheilen, was in Abwesenheit der Sänger auf dem Schiffe vorgefallen sei; für jedes unwahre Wort habe sie ein halbes Dutzend Ruthenstreiche auf die Fußsohlen zu erwarten.
Diese Drohung veranlaßte die Ägypterin zu einem lauten Klagegeheul, aber Porphyrius wußte dies bald zum Schweigen zu bringen, und nun begann Sachepris der Wahrheit gemäß zu erzählen, was sich bis zur Heimkehr Herse's auf dem Schiffe zugetragen hatte.
Der Anfang ihres Berichtes enthielt nichts Besonderes, und nachdem man sie zu größerer Eile angetrieben hatte, fuhr sie fort: »Und dann – dann kam der Herr Konstantin zu uns auf's Schiff, und schöne Herrin spaßte mit ihm und bat ihn, den Helm abzunehmen, denn schöne Herrin wollte die Narbe sehen, den bösen Schwertstreich da über dem Auge, und der Herr Konstantin nahm ihn herunter –«
»Das ist nicht wahr!« unterbrach sie Gorgo.
»Doch, doch. Sachepris hat ihre Sohlen lieb, Herrin,« klagte die Sklavin. »Fragt nur den Herrn Konstantin selber.«
»Ich war auf dem Schiffe,« fiel ihr dieser in's Wort. »Als ich aus der Werft kam, fiel einem Mädchen der Fächer in's Wasser. Da fischte ich ihn auf ihre Bitte heraus und gab ihr den Wedel zurück.«
»Ja! So, so ist es gewesen!« rief die Sklavin. »Und schöne Herrin spaßte mit Herrn Konstantin, und – war es nicht so? – und nahm ihm den Helm ab – und wiegte ihn in den Händen . . .«
»So hast Du auf dem Wege hieher mit der blonden Dirne getändelt?« fragte die Jungfrau empört. »Pfui über euch Männer!«
Aus diesen Worten klang Konstantin Groll und bitterer Abscheu entgegen. Da schnitt er ihr das Wort ab und rief ihren Namen ernst und mit mahnendem Vorwurf; sie aber konnte ihre Entrüstung nicht beherrschen und fuhr neu aufbrausend fort: »Du hast mit der Dirne – auf dem Wege, mitten auf dem Wege hieher – hast Du mit ihr getändelt. Pfui und noch einmal pfui! Man nennt's ja ein Glück, leichten Herzens zu sein! Was mich betrifft, so mögen die Götter mich vor solcher Gabe behüten! Getändel, Gekose, und hui – wie man die Hand umdreht – der tiefste, heiligste Ernst! Und dann – wer steht mir dafür – bevor der Schatten auf dem Weiser zwei Finger breit vorgerückt ist, wird wieder getändelt!«
Gorgo lachte bitter und schmerzlich auf; aber nur einen kurzen Augenblick. Dann verstummte sie und trat erbleichend zurück, denn mit Konstantin war eine Veränderung vorgegangen, die sie erschreckte.
Die Narbe über seinem Auge hatte sich dunkelroth gefärbt und seine tiefe Stimme einen ihr fremden, rauhen, heiseren Klang angenommen, als er ihr mit gekrümmtem Halse und weit vorgestrecktem Haupte zurief: »Und hättest Du es mit den leiblichen Augen gesehen, daß ich mit dem Mädchen getändelt, Du dürftest es nicht glauben; und wenn Du noch einmal sagst, daß Du es glaubst, so geb' ich Dir Dein ›Pfui!‹ zurück! Es geht mir an's Leben; aber ich thu' es!«
Die Hand des Präfekten hatte sich dabei fest um die Lehne des Stuhles vor ihm gekrampft. Wie ein drohender Kriegsgott stand er dem Mädchen gegenüber, und sein zornig glühendes Auge suchte das ihre.
Da hielt sich die alte Damia nicht länger, stieß den Stock heftig zu Boden und knirschte dem Krieger entgegen:
»Das wär' mir das Rechte! Der Tochter dieses Hauses drohen und gegen sie wettern wie gegen die Reiter im Lager! Die Ohren geöffnet, mein Herrchen im bunten Rocke! Im Hause eines freien alexandrinischen Bürgers hat Kaiser, Konsul und Comes nichts zu befehlen, nur die gute Sitte zu wahren!« Dann wandte sie sich an Gorgo und wiegte den Kopf leise von einer Seite zur andern, während sie fortfuhr: »So geht es, mein Täubchen, wenn man sich zu freundlich herabläßt. Machen wir's kurz: Willkommen und Abschied liegen oft dicht bei einander!«
Da wandte sich der Präfekt und betrat die in den Garten führenden Stufen, aber Gorgo eilte ihm nach, klammerte sich an seine Hand und rief der Greisin zu:
»Er hat Recht, Großmutter; gewiß, er hat Recht! Und Du, Konstantin, bleibst und verzeihst meine Thorheit. Wenn Du mich liebst, Mutter, so schweigst Du; er giebt uns nachher die Erklärung!«
Der Soldat athmete tief auf und nickte ihr schweigend zu; die Sklavin aber begann von Neuem: »Und als der Herr Konstantin fort war, ist der Herr Demetrius gekommen, und der Herr Demetrius – was kann arme Sachepris wissen – laßt den Herrn Demetrius selber erzählen!«
»Das ist rasch gethan,« sagte der Landmann, der sich kaum die Hälfte von Allem, was hier vorgieng und geredet wurde, zu deuten wußte: »Mein Bruder, der Marcus, ist in das hübsche Frätzchen bis über die Ohren verliebt, und um den unerfahrenen Jungen vor Unheil zu wahren, wollt' ich den Schaden auf die eigenen Schultern nehmen, denn die sind breiter und fester. Ich gieng dabei tüchtig in's Zeug und bot dem Mädchen – schämen muß ich mich über das tolle Gebot – und bot ihm die Schätze des Midas; aber bieten und nehmen sind zweierlei Dinge, und das schnippische Ding hat mich abfahren lassen – Kastor und Pollux – so erbärmlich abfahren lassen! Mein Trost war, daß Konstantin, wie ich kam, das hübsche Kind gerade verlassen. Gegen solchen Kriegsgott, dachte ich mir, kommt der Pan vom Lande nicht auf; aber Ares verleugnet die Venus, und so muß ich, schon um vor mir selbst nicht gar zu tief im Werthe zu sinken, annehmen, daß der muntere Blondkopf ein viel braveres Mädchen ist, als wir denken. Mein Gebot, für das jede andere Schöne, die ich hier kenne, einem Krüppel in den Hades gefolgt wäre, hat sie bis zu Thränen verletzt, und ich habe längst angefangen, diese Dada zu achten!«
»Sie ist meiner leiblichen Schwester Kind!« unterbrach ihn Herse, welche die geringe Meinung, die hier Jedermann von ihrem Pflegekinde hegte, aufrichtig empörte, und betonte dabei das Wort »leiblich« so stark, als sei sie überreich mit Stiefschwestern gesegnet. »Wenn wir auch jetzt als Sänger unser Brod verdienen, haben wir doch bessere Tage gesehen! Wer in diesen bösen Zeiten heute Krösus ist, kann morgen schon Irus sein. Was uns betrifft, so hat Karnis das Seine nicht verpraßt, sondern – närrisch ist es gewesen, aber schön war es dennoch – und vielleicht thäten wir's wieder – mit seinem Erbe hat er versucht, der Kunst auf die Füße zu helfen. Aber wer fragt, wo das Vermögen geblieben, wenn es dahin ist! Gewinnt man oder behält man, dann ist man brav vor den Leuten; den Verarmten beißen die Hunde! Die Mädchen – wir haben sie gut gehalten, sie gehütet wie leibliche Töchter und das Letzte mit ihnen getheilt. Karnis hat sich geplagt, ihre Stimmen zu bilden, und nun sie etwas vermochten und selbst strengen Richtern genügten, nun sie uns helfen konnten das Brod miterwerben – nun, nun . . .«
Die brave Matrone brach bei diesen Worten in Thränen aus; Karnis aber suchte sie freundlich zu beruhigen und sagte: »Wir kommen auch ohne sie durch. ›Nil desperandum!‹ sagt der Römer Horaz. Sie sind auch keine Lacerten, die in den Mauerfugen verschwinden, und ich kenne Alexandria und gehe gleich auf die Suche.«
»Und ich helfe Euch, alter Freund,« versicherte der Landmann. »Wir fahren nachher zum Hippodrom, und die jungen Herrlein dort sind treffliche Spürhunde für Wild, wie das Kind Eurer ›leiblichen Schwester‹, würdige Matrone. Die schwarzköpfige Christin, – ich hab' ihr ja oft genug auf dem Schiffe gegenübergestanden . . .«
»Sie hat sich zu ihren Glaubensgenossen begeben,« unterbrach ihn Porphyrius. »Olympius hat sie mir geschildert. Ich kenne ihresgleichen aus der Kirche. Das wirft Glück und Leben von sich wie Apfelschalen, um das zu retten, was es für sein ewiges Heil hält. Wahn, Wahn, lauter aberwitziger Wahn! Im Tempel der Teufelin Isis mit Gorgo und anderen Götzendienern zu singen, das hätte sie ihren Platz im Paradiese gekostet; und darum, denk' ich, ist sie geflohen!«
»Nur darum! Aus keinem andern Grunde!« rief Karnis. »Wie wird das den edlen Olympius verdrießen und – beim Apoll – so schwer ist mir das Herz schon lange nicht gewesen! Erinnert Ihr Euch noch, Herr,« und er wandte sich an den Landmann, »an unser Gespräch auf dem Schiffe über das Trauerlied auf Pytho? Da hatten wir nun auch das Klagelied der Isis in die lydische Harmonie übertragen, und wie dabei dieser wunderbaren Jungfrau Stimme und die unserer Agne mit dem Flötenspiele des Orpheus zusammenklangen, es war zum Entzücken! Meinem alten Herzen sind Flügel gewachsen bei diesem Gesange. Übermorgen sollte alles Volk im Isistempel den Genuß mit uns theilen. Es hätte eine Begeisterung ohnegleichen gegeben! Gestern war das Mädchen mit ganzer Seele bei der Sache; ja, noch heute Morgen hat sie mit der edlen Gorgo die Klage vom Anfang bis zum Ende durchgesungen. Morgen noch eine Probe, und dann, dann hätten die beiden Jungfrauen etwas geleistet, wie es in dem alten Isistempel vielleicht noch niemals gehört ward.«
Konstantin hatte mit wachsender innerer Unruhe auf die letzten Worte gelauscht. Er stand dicht neben Gorgo, und während die Anderen beriethen, welche Maßregeln man ergreifen solle, um der Entflohenen wieder habhaft zu werden, fragte er die Geliebte leise und mit einem finsteren Blick:
»Du gedachtest, im Tempel der Isis zu singen? Vor allem Volke und mit einem Geschöpf dieses Gelichters?«
»Ja,« entgegnete sie fest.
»Und Du hast schon gestern gewußt, daß ich heimgekehrt sei?«
Sie nickte bejahend.
»Und dennoch hast Du noch heute Morgen, während Du meiner harrtest, das Stückchen mit der Dirne probirt?«
»Agne ist keine Dirne wie die Andere, die mit Deinem Helme gespielt hat,« entgegnete Gorgo, und die starke Linie ihrer dunklen Augenbrauen zog sich trotzig zusammen. »Ich habe Dir schon vorhin zu bedenken gegeben, daß ich noch nicht Dein bin. Noch dienen wir Beide verschiedenen Göttern.«
»Ja!« rief er so laut, daß die Anderen sich nach ihm umschauten und die alte Damia sich wieder unwillig in ihrem Lehnstuhl regte.
Dann nahm er sich gewaltsam zusammen, schaute eine Zeitlang schweigend zu Boden und flüsterte endlich der Jungfrau zu: »Für heute hab' ich genug geduldet. Besinne Dich, Gorgo; Gott schütze mich vor Verzweiflung!«
Damit verneigte er sich vor der Jungfrau und den Anderen, warf in wenigen Worten hin, daß der Dienst ihn rufe, und entfernte sich schnell.