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Die Schrift über Glauben und Wissen erschien in der Zeitschrift Kritisches Journal der Philosophie, die Hegel in den Jahren 1802/03 zusammen mit seinem Freunde Schelling herausgab. Sie steht damit innerhalb jener Reihe von Aufsätzen, in denen Hegel die Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Philosophie, die er mit seiner philosophischen Erstveröffentlichung über die Differenz des Fichteschen und Schellingschen Systems der Philosophie begonnen hatte, ausweitet und vertieft. Umfangmäßig die größte dieser Arbeiten, kommt ihr auch inhaltlich besonderes Gewicht zu. Hegel beschäftigt sich hier mit den drei bedeutendsten Denkern, in denen er die von ihm bekämpfte »Reflexionsphilosophie« repräsentiert sieht: Kant, Jacobi und Fichte. Er stellt seine Erörterungen thematisch unter die Frage nach dem Verhältnis von Glauben und Wissen und schlägt damit ein Thema an, das von grundsätzlicher Bedeutung ist für seinen Versuch, Wesen und Aufgabe der Philosophie zu klären.
In der Gesamtausgabe der Werke, welche die Schüler Hegels nach seinem Tode veranstalteten, steht die Abhandlung am Beginn des ersten Bandes (Berlin 1832). Unsere Einzelausgabe bringt einen unveränderten Abdruck des Textes aus dem von G. Lasson herausgegebenen Bande: G. W. F. Hegel, Erste Druckschriften (Leipzig 1928, Philos. Bibl. Bd. 62). Damit glaubt der Verlag dem häufig geäußerten Wunsch, diese Schrift in einer gesonderten Ausgabe für das Studium bereitzustellen, unter den zur Zeit gegebenen Umständen am besten zu entsprechen. Die beigefügten Ausführungen Lassons »Zur Feststellung des Textes« und das Verzeichnis der Lesarten geben die nötige philologische Rechenschaft.