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Verehrte Damen und werte Herrn!
Der Sirius ist ein Doppel-Stern,
Der zum Sternbild des »
Großen Hundes« gehört.
Keine Angst! Ich
tue bloß so gelehrt!
Doch dieses bißchen Astronomie
Gehört zur Hundstags-Poesie,
Bei der man nämlich wissen muß:
Daß der eben erwähnte Sirius
Zwischen dem großen Sternengewimmel
Der
hellste Stern ist am ganzen Himmel,
Der
Sirius, auch als »
Hundsstern« bekannt,
Nach ihm sind die »
Hundstage« so benannt,
Die am 24. Juli beginnen,
Am 24. August verrinnen,
Wie's bei den alten Völkern schon war
Und auch so bleibt, in jedem Jahr!
Und weil in dieser Zeit der Wonne
Der Hundsstern gleichzeitig
mit der Sonne
Des Morgens früh, des Abends spät,
So aufgeht wie auch untergeht,
Wird diese Zeit der hellen, weißen
Nächte die »
Hundstagszeit« geheißen.
Wenn wir Lebenden heutzutage Hundstags-
Poesie dichten, so können wir uns dabei auf einen
ganz großen Kollegen beziehen, der uns das vorgemacht
hat.
Friedrich Schiller ist der
Hundstags-Dichterfürst, an den ich denke. Der
junge Schiller schaute als
Karls-Schüler in
das Heft eines Mitschülers und erblickte darin
ein angefangenes Poem, das mit diesen zwei
Zeilen begann:
»Der Sonne heiße Strahlen blitzen
Bis auf des Meeres tiefsten Grund –«
Da nahm Schiller die Feder zur Hand und ergänzte das Gedicht ohne Wissen und Wollen des Mitschülers. Als der wieder ins Heft sah, strahlte ihm die Dichtung also entgegen:
»Der Sonne heiße Strahlen blitzen
Bis auf des Meeres tiefsten Grund –
Die Fische fangen an zu
schwitzen,
O Sonne, treib' es nicht zu bunt!«
Schiller als Hundstagsdichter! Das ist aber keine Hundstags-Nachricht, sondern eine historische Wahrheit. Indessen sind auch im heutigen Jahre die sogenannten Hundstags-Nachrichten nicht ausgeblieben.
So z. B. lese ich in mehreren Funk-Zeitschriften die Mitteilung:
» Die Pyramide als Funkturm? Fragezeichen.
Funkfreunde in Kairo beabsichtigen, auf dem Gipfel der Cheops-Pyramide in einer Höhe von etwa 160 Meter einen Luftleiter für eine Sendestelle zu errichten. Die Sendeapparate sollen im Grabe des Ramses untergebracht werden.«
Das Glaubwürdigste an dieser Meldung scheint mir das Fragezeichen zu sein, das hinter der Ueberschrift steht. Wenn das wahr würde – der alte Ramses würde sich in seinem Grabe dauernd herumdrehen, mit einer Geschwindigkeit von 1300 Wellen in der Sekunde.
In einer anderen Zeitschrift finde ich die Nachricht:
»In der amerikanischen Marine erhalten die Matrosen jetzt statt Kautabak eine Wochenration von hundert Gramm Kaugummi.«
Das Kaugummi erfreut sich überhaupt einer lawinenhaft wachsenden Beliebtheit. Ich habe mir nicht versagen können, diesen klebrigen Gegenstand zur Grundlage eines richtigen Hundstags- Couplets zu machen. Das lautet:
In Pernambuco, Guatemalien,
Auf Java und auf Borneo
Wächst neben andern Materialien
Das Kautschuk-Gummi, aber roh.
Es wird von dreckigen Negerhänden
Herausgelockt in Wald und Flur,
Bis daß es reif ist zum Versenden
Nach Ländern
höherer Kultur.
Dort kocht man es, bis es noch zäher,
Mit Zucker und mit Pfefferminz,
Und dann, verehrter Europäer,
Dann kaust du es vergnügten Sinns.
Für Damen, Kinder und für Herrn
Ist diese Regel streng modern:
»Mensch, beiß auf dein' Kau-Gummi,
Schieb's hin und her im Schnabel!
Mensch, beiß auf dein' Kau-Gummi,
Und schmeckt's auch miserabel!
Mensch, beiß auf dein' Kau-Gummi
Und knutsch' es lang und breit!
Mensch, beiß auf dein' Kau-Gummi –
Dann paßt du in die Zeit!«
Wenn sonst ein Freund war eingetreten
In ein gedieg'nes Bürgerhaus,
So war es ehemals vonnöten:
Man bot ihm schleunigst Trunk und Schmaus.
Sanft klapperten der Mutter Schlüssel,
Die Speiseschranktür hat geknarrt,
Bis eine wohlgefüllte Schüssel
Dem Gaste aufgetragen ward.
Und Vater holte froh indessen
Vom Keller eine Pulle Wein,
Die sollte neben gutem Essen
Dem lieben Freunde Labsal sein.
Heut gibt's von alldem nicht die Spur,
Man sagt zu seinem Gaste nur:
»
Mensch, beiß auf dein' Kau-Gummi,
Und schmeckt es auch satanisch,
Mensch, beiß auf dein' Kau-Gummi,
Sei's deutsch, sei's amerikanisch!
Mensch, beiß auf dein' Kau-Gummi,
Sei's bitter, sei's gesüßt,
Mensch, beiß auf dein' Kau-Gummi,
Und dann sei uns gegrüßt!«
Marschierst du über lange Wege,
Und Sonnenhitze brennt dir stets,
Von oben runter, grad und schräge,
Auf deinen sogenannten Deetz,
Und gibt es weit und breit zu trinken
Nicht einen einzigen Tropfen hier,
Siehst du in weitster Ferne winken
Auch nicht das kleinste Töppchen Bier,
Bist du von guten Restaurängern
Ein Dutzend Meilen weit entfernt,
Will sich die Kehle dir verengern,
Weil du bas Dursten nie gelernt,
Ist dir an Leib und Seele »mieß«,
Dann greif' nach deinen Kau-Gummi's!
»
Mensch, beiß auf dein' Kau-Gummi,
Sonst gibt es ein Malheur!
Dir konserviert das Kau-Gummi
Den Durst dann bis nachher!
Mensch, beiß auf dein' Kau-Gummi,
Das stärkt dir deinen Mut –
Nachher schmeckt nach dem Kau-Gummi
Das Bier dir doppelt gut!
Es ward zur schlimmsten aller Seuchen
Die allgemeine Kauerei;
Sie klebt und läßt sich nicht verscheuchen,
Sie bleibt ein ewiges Einerlei.
Man kaut beim Tennis, auf dem Zweirad,
Bei jedem Sport ist Kauen Brauch,
Bei der Verlobung, bei der Heirat,
Und bei der Scheidung kaut man auch.
Das
Wickelkind kriegt statt der »
Flasche«
Ein Kau-Gummi, damit's nicht flennt!
Die Großen kauen »aus der Tasche«,
Man kaut bis an des Daseins End'.
Bevor du scheidest von allhie,
Nimm erst noch schnell ein Kau-Gummi!
»
Mensch, beiß auf dein' Kau-Gummi,
Beiß zu, so lang du lebst!
Bis du mit deinem Kau-Gummi
Nach oben sanft entschwebst?
Nimm in den Mund das Kau-Gummi
Und dreh's noch dreimal rum!
Dann kommste mit dem Kau-Gummi
Ins Krematorium!«
Die Hundstage sind auch die beliebteste Reisezeit; jedes Jahr in den Hundstagen lese ich mir wieder das herrliche Reisegedicht Alexander Moszkowski's durch, das er in dem Buche »Das Freibad der Musen« veröffentlicht hat. Es heißt:
Die ganze Welt hab' ich durchstreift,
Es war sehr schön, indessen
Die Sachen hab' ich da und dort
Verloren und vergessen;
Wenn man so packt, bleibt dies und das
Gewöhnlich leider liegen,
Man merkt es erst, wenn es zu spät,
Und kann's nicht wiederkriegen.
Mein Kamm der liegt in Riesa,
Meine Bürste liegt in Pisa,
Mein Schwamm der liegt in Schandau,
Meine Schere liegt in Spandau,
Mein Plaid das liegt in Lassy,
Eine Weste liegt in Passy,
Eine zweite liegt in Landeck,
Eine dritte liegt am Handeck.
Mein Messer liegt in Pirna,
Meine Seife liegt in Smyrna;
Meine Uhr liegt in Cortina,
Meine Brille am Bernina,
Mein Kompaß in Carrara,
Ein Strumpf am Niagara,
Ein zweiter liegt in Gera,
Ein dritter in Madera,
Ein vierter auf Iviza,
Mein Trauring liegt in Nizza,
Mein Siegelring in Bozen,
Ein Schlips, der liegt in Chotzen,
Der zweite liegt in Bremen,
Der dritte liegt in Yemen,
Der vierte liegt in Wreschen,
Der fünfte liegt in Pleschen;
Ein Nachthemd liegt in Este,
Ein zweit's in Franzensfeste,
Ein Schuh in Herniskretschen,
Ein anderer Schuh in Tetschen,
Mein Baedeker in Ala,
Mein Dolch in Guatemala;
Ein Kragen liegt auf Rügen,
Ein zweiter liegt in Siegen,
Der dritte liegt in Danzig,
Der vierte liegt in Nanzig,
Der fünfte liegt in Passau,
Der sechste liegt in Nassau,
Der siebente in Posen,
In Rom sind meine Hosen,
Mein Bleistift in Carthago,
Mein Rock ist in Chicago,
Mein Mantel liegt in Kempten,
Mein Koffer in Southampton;
Mir fehlen fast sämtliche Sachen,
Dagegen ist nichts zu machen,
Jetzt sitze ich hier in Ostrowo
Und wart' auf den Zug nach Illowo.
Um in diesen Hundstagen nun endlich auf den Hund zu kommen, möchte ich ein ernstes, nur zehn Zeilen langes Hundegedichtchen, gleichfalls von Alexander Moszkowski, zitieren, das die Grabschrift für einen treuen, vierbeinigen Freund darstellt. Hier die zehn Zeilen:
Hier fand mein Fox die letzte Ruh,
Steh, Wanderer, still und höre zu:
Er hat die Treue mir gewahrt,
Mir liebend angehangen,
Er hat nach andrer Freunde Art
Mich niemals hintergangen.
Ob man ein Wesen sich gewann
Von solchen Herzensgaben,
Nur darauf kommt's im Leben an,
Da liegt der Hund begraben!
Jetzt, meine verehrten Damen und Herren, will ich eigene Verse zu dem Hundstagsthema » Hund« sprechen. Haben Sie schon einmal über den Widerspruch nachgedacht, daß » Tiere halten« – also »Tiere lieben«, wohl oft genug nichts anderes bedeutet als: » Tiere quälen?«
Die Tiere
lieben und die Tiere
quälen –
Die beiden Dinge sind so nah verwandt!
Bei aller Liebe darf da
Eins nicht fehlen ...
Darf
Eins nicht fehlen: nämlich der
Verstand!
Wie oft, verehrte Radio-Gemeinde,
Hab' ich die Qual von Tieren anzusehn,
Die nur geschieht, weil gute Hunde-
Freunde
Hier das
Erziehn des Tieres
nicht verstehn!
Zum Beispiel: vor dem Haus steht eine Dame,
Sie ruft den Dackel, der dies nicht kapiert.
Sie schreit noch wütender. Der sonst so Zahme
Kommt
nicht, weil ihn was
Andres intressiert.
Da droht die Dame wütend mit der Leine,
Ihr Antlitz wird vor Aerger gelb und grün:
»Du widerliches Tier! ich mach' dir Beine!«
Sie fängt ihn ein und – sie verprügelt ihn!
Ja glaubt sie denn, daß Schelte und daß Hiebe
Die Treue fördern und die Folgsamkeit?
Wie töricht! Nur durch
Güte und durch
Liebe
Macht ihr den Hund zum Freund euch mit der Zeit.
So oft ich solche Szene hab' zu schauen,
Tret' an den Sünder bittend ich heran,
Ob sich's um Männer handle oder Frauen,
In Ruhe sag' ich meine Meinung dann.
Das halt' ich so, seit ungezählten Jahren.
Werd' ich auch manchmal heftig angefahren,
Ich muß doch sagen, daß ich manchen fand,
Der mich und dann auch seinen
Hund verstand.
Und seht
ihr,
Freunde, solchen Hundequäler,
Verweist ihm fest und gütig seinen Fehler,
Doch seid zu ihm so mild und ruhevoll,
Wie
er's zu seinem
Hunde werden soll.
Da mögen nun wohl ein paar
Regeln frommen.
Wie lernt der junge Hund das »
Kommen«?
Zum ersten merke man sich gut das
Eine:
Beim Ueben stets den Schüler
an die Leine!
Du rufst nun »komm!« und rufst beim Namen ihn;
Beim Rufen
ganz leicht an der Leine ziehn!
Wenn er dann
kommt, ihn loben, streicheln, füttern!
Doch nie durch Schlag und Schelte ihn erbittern!
Wie lehrst du deinem Hund das »
Apportieren«?
Erst einen »Apportierbock« konstruieren!
Wie macht man den? Nimm eine nicht zu lange
Und nicht zu dicke, leichte Stange,
An der befestigst du nun beiderseits
Je ein aus Holz gemachtes, kleines Kreuz –
Die beiden Kreuze stehen so, daß dann
Das Hundemaul den Bock leicht »fassen« kann.
Du sagst: »Apport!« Das sagst du öfter. Und
Dabei schiebst du den »Bock« ins Maul dem Hund.
Zuerst braucht's hierzu einen sanften Zwang,
Doch diese Zeit des Zwanges währt nicht lang,
In kurzer Frist versteht der Hund den Herrn
Und apportiert, wenn du's befiehlst, sehr gern.
Wie ist's dem jungen Hunde beizubringen,
Hübsch auf Kommando
übern Stock zu springen?
Du legst den Stock auf eine
Kiste drauf,
Sagst »hopp!« und springst nun
selbst in vollem Lauf
Mit deinem Hund, der vorher
angeleint ist.
Allmählich erst begreift er, was gemeint ist.
Wenn es dann halbwegs annehmbar gelingt,
Daß er –
mit dir – so übers Stöckchen springt,
Dann ist es Zeit, die »
Kiste« auszuschalten.
Ein
Andrer muß euch jetzt das Stöckchen halten.
Auf das Kommando »hopp!« aus deinem Mund
Springst du noch immer selber
mit dem Hund.
Bis endlich sein begreifender Verstand
Den Zweck der Hebung halb und halb erkannt.
Nun springt er auf Kommando zwar allein,
Doch stets noch
an der Leine muß er sein.
Kann er es endlich glatt und unentwegt,
Dann wird die Leine schließlich weggelegt.
Nun ein besonders kitzliches Kapitel!
»
Die – Stuben-Reinlichkeit« so heißt sein Titel.
Auch da, verehrter Hundefreund, erwäge:
Gib deinem jungen Schüler niemals Schläge.
Der Unterricht ist
also aufzufassen:
Du bist
verpflichtet, gründlich aufzupassen!
Und läßt das kleine Tier zu schnödem Zwecke
Sich langsam nieder in der Stuben-Ecke,
So klatsch' in deine Hände, ruf: »Hinaus!«
Jag' ihn mit lauten Worten aus dem Haus.
Das Hündchen merkt in aller Bälde dann,
Daß es nur »
draußen« Ruhe finden kann.
Es geht von selbst, es findet draußen Ruh',
Und drinnen findest Ruhe jetzt auch du!
Nicht wahr? wir sehn: man kann sich schon zu Zeiten
Ausplaudern über solche – Schwierigkeiten.
Ich wüßt' nicht, wollt' man mir's verwehren,
Wozu wir dann in den –
Hundstagen wären!
Wie vertragen sich Hunde und Katzen, wenn sie im gleichen Hause leben? Meine Erfahrungen über dieses Kapitel habe ich in einem kleinen Gedichte niedergelegt. Es heißt:
So oft wir nach zwei Leutchen fragen,
Die sich nicht sonderlich vertragen,
Dann tut uns gleich der Nachbar kund:
»Die Beiden leben wie Katz' und Hund!«
Wir blinzeln schlau und nicken klug,
»Wie Katz' und Hund« – wir wissen genug.
»Ei, ei«, staunt da des Weisen Mund,
»Wie
machen's denn also
Katz' und Hund?
Anstatt die Tierchen zu verachten,
Laßt uns sie lieber genau betrachten:
Der Hund sitzt rechts, das Kätzlein links ...
Und jetzt bemerken wir allerdings:
Der Hund beginnt mit den Füßen zu schurren,
Er rollt die Augen, hebt an zu knurren,
Indessen die tückisch blickende Katze
Sich rüstet zu einem kühnen Satze,
Ein Fauchen, ein Grollen, ein Murren, ein Zischen –
Da kommt der Weise und tritt dazwischen;
Er mahnt und warnt. Kusch! – naht der Friede.
Sie schleichen von dannen ... 's ist »Ruh im Gliede« ...
Ist erst ein voller Monat um,
Gibt's weder Fauchen noch Gebrumm,
Da fressen sie beide, Kopf an Kopf,
Zusammen aus
einem Futtertopf
Und schlafen friedlich auf
einer Matraze.
Seht ihr! So leben Hund und Katze!
Wie aber lebte das Menschenpaar,
Von dem zuerst die Rede war?
Von dem die Nachbarn die Auskunft geben,
Daß sie »wie Hund und Katze« leben?
Ei, ei! Mir scheint bemerkenswert:
Die machten's grade
umgekehrt!
Als die sich zum ersten Male geschaut,
Hat
keines von beiden dem andern mißtraut.
Sie sagte »mein Lieber!«, er sprach »meine Gute!«
Es war ihnen beiden gar zärtlich zu Mute.
Katzbuckeln tat er zwar auch, doch – dezent!
Bei den Menschen heißt
so etwas »Kompliment«.
Doch an die Nase sprang er ihr nicht,
Er küßte zärtlich ihr Gesicht!
Nachdem sie jedoch einen Monat getraut,
Da hat es ganz anders ausgeschaut!
Statt zärtlichem Kosen und freundlichem Schmatzen
Ein Murren, ein Grollen und manchmal ein Kratzen...
Und manchmal ein Fauchen und manchmal ein Zischen...
Und mischt sich da etwa ein Nachbar dazwischen,
Nun – dann riskiert er, daß er prompt
Gleich auch sein Teilchen mit abbekommt.
Kann man nun sagen von solchen Zwein,
Sie lebten »wie Katz' und Hund«? O nein!
Mir scheint vielmehr das Wort am Platze:
Die könnten
lernen von Hund und Katze!
Hätten sie »Katze und Hund« vor Augen,
Das Paar möcht' ihnen als
Vorbild taugen!
Und würden sie sich wie
das vertragen,
So möchte kein Nachbar von ihnen sagen,
Daß dieses Menschenpaar... nun eben!...
Daß sie »wie Hund und Katze« leben. –
Das war mein Katz'– und Hund-Gedicht...
Mit dem sich bei mir
der Gedanke verflicht:
Ja, zwischen Wauwau und zwischen Miez
Klafft doch der Spalt des Unterschieds!
Gibt's Junge bei meinen Schäferhunden,
Dann kommen die Nachbarn und bekunden,
Sie möchten bei diesen jungen Tieren
Sofort auf eines abonnieren. –
Wenn's aber junge
Kätzchen gibt,
Die sind weit weniger beliebt.
Zum Beispiel bin ich jetzt wieder dabei
Und suche für meine jüngsten zwei
Schwarzweißgescheckten, niedlichen Kätzchen
Bei guten Menschen passende Plätzchen.
Die munteren Tierchen sind jetzt bald
Selbständig und zwei Monate alt,
Doch fand sich noch kein Pflegevater
Für die winzige Miez und den winzigen Kater,
So daß wir diese kleinen »Remonten«
Bis jetzt noch nicht verschenken konnten.
So leben die Kätzchen in trautem Idyll,
Bis jemand kommt, der eins haben will.
Und nun möchte ich diesen Vortrag mit einer kurzen Notiz beschließen, die ich unter alten Reise- Erinnerungen fand. Sie paßt sowohl zum Reise- Thema, als auch zum Thema » Hund«, diese kleine Notiz aus meiner Feder. Als Junggeselle noch, schrieb ich damals in mein Reisetagebuch:
Nun geht ein schöner Tag zur Rast ...
Der Marsch war lang und munter.
Dorthinten geht mit Glanz und Glast
Die liebe Sonne unter.
Ich lieg' am Strand und schau' ins Meer,
Drin bald das Licht verglommen ...
– – – – – – –
Wenn jetzt mein
Hund noch bei mir wär',
Dann wär' mein Glück vollkommen!
*
Und damit wäre er denn aus,
Der Vortrag über Miez und Wauwau's.
Grüßt Männe und Bella, grüßt Fox und Möhrchen
Und die Miesekatze! – Auf Wiederhörchen!