Victor Hugo
Novellen und Erzählungen
Victor Hugo

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XX.

Quasimodo's Heirath.

Quasimodo war, wie wir wissen, am Todestage der Aegypterin und des Priesters aus der Liebfrauenkirche verschwunden. Kein Auge sah ihn wieder, und Niemand wußte, was aus ihm geworden war.

In der Nacht, welche auf die Hinrichtung folgte, hatten die Henkersknechte Esmeralda's Körper vom Galgen abgenommen und, wie es gebräuchlich war, in die Höhle von Montfaucon gebracht.

Etwa zwei Jahre darauf, als man in der Höhle von Montfaucon den Leichnam Oliviers des Teufels holte, der zwei Tage zuvor gehängt worden war, und dem der Nachfolger Ludwigs XI. die Gnade bewilligte, in der Kirche des heiligen Lorenz in besserer Gesellschaft begraben zu werden, fand man zwei Skelette, deren eines das andere umfaßt hielt. Das eine derselben war ein weibliches Skelett, an dessen Leibe noch einige Lappen eines Kleides von weißem Stoffe hingen, und das um den Hals ein Band von Glaskorallen trug, woran ein seidenes Säckchen hing, das offen und leer war. Das zweite Skelett war ein männliches, dessen bucklige und hinkende Gestalt, die es im Leben gehabt, am Knochenbau noch deutlich zu erkennen war. Man fand bei näherer Untersuchung, daß dieser Mensch keines gewaltsamen Todes gestorben sei. Er war demnach freiwillig an diesen Ort gekommen, um da zu sterben. Als man ihn von dem andern Skelett losmachen wollte, zerfiel sein Körper in Staub.


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