Henrik Ibsen
Hedda Gabler
Henrik Ibsen

 << zurück 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Vierter Akt

Dieselben Zimmer bei Tesmans. Es ist Abend. Das Gesellschaftszimmer liegt im Dunkel. Das Hinterzimmer ist von einer Hängelampe erleuchtet, die über dem Tisch hängt. Die Vorhänge vor der Glastür sind zugezogen.

Hedda, schwarz gekleidet, geht in dem dunkeln Zimmer auf und ab. Kommt dann ins Hinterzimmer und geht hinüber nach links. Man hört ein paar Akkorde vom Piano. Dann kommt sie wieder zum Vorschein und geht in das Gesellschaftszimmer.

Berte kommt von rechts durch das Hinterzimmer mit einer brennenden Lampe, die sie auf den Tisch vor dem Ecksofa des Salons stellt. Ihre Augen sehen verweint aus, und sie hat schwarze Bänder am Häubchen. Geht still und behutsam hinaus nach rechts. Hedda geht zur Glastür hin, hebt den Vorhang etwas nach der Seite hin und sieht ins Dunkel hinaus.

Bald darauf kommt Fräulein Tesman im Trauerkleide, mit Hut und Schleier, herein vom Vorzimmer. Hedda geht ihr entgegen und reicht ihr die Hand.

Fräulein Tesman. Ja, Hedda, da komme ich in den Farben der Trauer. Denn nun hat meine arme Schwester endlich ausgelitten.

Hedda. Ich weiß es schon, wie Sie wohl sehen. Tesman hat mich, durch eine Karte verständigt.

Fräulein Tesman Ja, das hatte er mir versprochen. Aber ich meinte, ich müßte doch hierher zu Hedda, – in das Haus des Lebens, – und den Tod selbst melden.

Hedda. Das war sehr freundlich von Ihnen.

Fräulein Tesman. Ach, Rina hätte nur grade jetzt nicht aus der Welt gehen sollen. Heddas Haus sollte von Trauer verschont bleiben in dieser Zeit.

Hedda ablenkend. Sie ist ja doch so ruhig gestorben, – nicht, Fräulein Tesman?

Fräulein Tesman. Ach, so schön, – so friedlich war ihre Auflösung. Und dazu das unsägliche Glück, daß sie Jörgen noch einmal sehen durfte. Und richtigen Abschied von ihm nehmen konnte. – Er ist am Ende noch nicht zu Hause?

Hedda. Nein. Er hat geschrieben, ich sollte ihn nicht so bald erwarten. Aber setzen Sie sich doch.

Fräulein Tesman. Nein, danke, liebe gute Hedda. Ich möchte gern. Aber ich habe so wenig Zeit. Jetzt soll sie aufgebahrt werden und geputzt, so gut ich es vermag. So recht schmuck soll sie in ihr Grab kommen.

Hedda. Kann ich nicht mit etwas helfen!

Fräulein Tesman. Wo denken Sie nur hin! Bei so etwas darf Hedda Tesman nicht mit Hand anlegen. Auch nicht ihre Gedanken darf sie auf so was richten. In dieser Zeit nicht, – bewahre!

Hedda. Ach, die Gedanken, – die lassen sich nicht so meistern –

Fräulein Tesman fortfahrend. Ja, du lieber Gott, so geht es in der Welt. Bei mir zu Haus, da müssen wir nun das Leinenzeug nähen für Rina. Und hier wird es wohl auch bald etwas zu nähen geben, wie ich mir denken kann. Aber das wird freilich von anderer Art sein, – Gottlob!

Tesman kommt durch die Vorzimmertür herein.

Hedda. Nun, es ist gut, daß Du endlich einmal kommst.

Tesman. Du bist da, Tante Julle? Bei Hedda? Denk nur!

Fräulein Tesman. Ich war eben im Begriff, wieder zu gehen, mein lieber Junge. Na, hast Du nun alles besorgt, was Du mir versprochen hast?

Tesman. Nein, Du, ich bin wirklich bange, daß ich die Hälfte davon vergessen habe. Ich springe morgen wieder zu Dir hin. Denn heut ist mir ganz wirr im Kopf. Ich kann die Gedanken nicht zusammenhalten.

Fräulein Tesman. Aber, mein guter Jörgen, auf solche Art mußt Du es nicht nehmen.

Tesman. So? Wie denn sonst, meinst Du?

Fräulein Tesman. Du sollst froh sein in der Trauer. Froh über das, was geschehen ist. Ebenso wie ich es bin.

Tesman. Ach ja, ja, Du denkst an Tante Rina.

Hedda. Jetzt wird es Ihnen einsam vorkommen, Fräulein Tesman.

Fräulein Tesman. In den ersten Tagen, ja. Aber es wird wohl nicht so lange dauern, will ich hoffen. Der seligen Rina Stübchen darf doch nicht leer stehen, will ich meinen.

Tesman. So? Wen willst Du denn da hinein haben? Was?

Fräulein Tesman. Ach, es findet sich schon noch immer irgend ein armes krankes Geschöpf, das Beistand und Pflege braucht, – leider.

Hedda. Wollen Sie wirklich solch ein Kreuz wieder auf sich nehmen?

Fräulein Tesman. Kreuz! Gott verzeihe Ihnen, mein Kind, – das ist doch kein Kreuz für mich gewesen.

Hedda. Aber wenn da nun ein ganz wildfremder Mensch kommt, so –

Fräulein Tesman. Ach, mit Kranken wird man bald gut Freund. Und ich, ich brauche ja doch auch so notwendig jemand, für den ich leben kann. Na, Gott sei Lob und Dank, – hier im Hause wird es wohl auch für eine alte Tante immer etwas zu tun geben.

Hedda. Ach, sprechen Sie doch nicht von uns.

Tesman. Ja, denk Dir nur, wie schön wir drei es zusammen haben könnten, wenn –

Hedda. Wenn –?

Hedda unruhig. Ach, nichts. Es wird schon noch in Ordnung kommen. Wir wollen es hoffen. Was?

Fräulein Tesman. Ja, ja. Ihr zwei habt wohl miteinander zu sprechen, denk' ich mir. Lächelt. Und Hedda hat vielleicht Dir auch etwas zu erzählen, Jörgen. Adieu! Jetzt muß ich nach Haus zu Rina. Wendet sich bei der Tür um. Lieber Gott, wie wunderlich ist es doch, sich das vorzustellen! Jetzt ist Rina zugleich bei mir und beim seligen Jochum.

Tesman. Ja, denk nur, Tante Julle! Was?

Fräulein Tesman geht durch die Vorzimmertür hinaus.

Hedda folgt Tesman kalt und forschend mit den Augen. Ich glaube fast, der Todesfall geht Dir mehr zu Herzen als ihr.

Tesman. Ach, es handelt sich nicht um den Todesfall allein. Ejlerts wegen bin ich in so großer Unruhe.

Hedda rasch. Ist wieder etwas mit ihm passiert?

Tesman. Ich wollte schnell zu ihm hin heut nachmittag und ihm sagen, daß das Manuskript gut aufgehoben ist.

Hedda. Nun? Und Du hast ihn nicht getroffen?

Tesman. Nein. Er war nicht zu Hause. Aber hernach bin ich Frau Elvsted begegnet, und die hat mir erzählt, er wäre heute früh hier gewesen.

Hedda. Ja; Du warst grade weggegangen.

Tesman. Und er soll ja gesagt haben, er hätte das Manuskript zerrissen. Was?

Hedda. Ja, das hat er behauptet.

Tesman. Aber mein Gott, dann war er doch ganz von Sinnen. Und da hast Du vermutlich auch nicht gewagt, es ihm zurückzugeben, Hedda?

Hedda. Nein, er hat es nicht bekommen.

Tesman. Aber Du hast ihm doch wohl gesagt, daß wir es hätten?

Hedda. Nein. Rasch. Hast Du es vielleicht Frau Elvsted gesagt?

Tesman. Nein, das wollte ich nicht. Aber ihm selbst hättest Du es sagen müssen. Denk nur, wenn er nun in seiner Verzweiflung hingeht und sich ein Leids antut! Gib mir das Manuskript, Hedda. Ich will auf der Stelle damit zu ihm hinüberspringen. Wo hast Du das Paket?

Hedda kalt und unbeweglich, auf den Lehnstuhl gestützt. Ich habe es nicht mehr.

Tesman. Du hast es nicht! Um alles in der Welt – was meinst Du damit!

Hedda. Ich habe es verbrannt – von A bis Z!

Tesman fährt voll Schreck auf. Verbrannt! Ejlerts Manuskript verbrannt!

Hedda. Schrei nicht so! Das Dienstmädchen könnte Dich sonst hören.

Tesman. Verbrannt! Aber du großer Gott –! Nein, nein, nein, – das ist ja ganz unmöglich!

Hedda. Und doch ist es so.

Tesman. Aber weißt Du denn auch, was Du da getan hast, Hedda! Das ist ja eine gesetzwidrige Aneignung gefundenen Guts! Denk nur! Ja, frag' bloß den Assessor, – da wirst Du es schon hören.

Hedda. Es ist gewiß das Ratsamste, Du sprichst nicht darüber, – weder zum Assessor noch zu irgend sonst jemand.

Tesman. Aber wie konntest Du denn nur so etwas Unerhörtes tun! Wie bist Du nur auf den Gedanken verfallen? Wie konnte so etwas über Dich kommen? Gib Antwort! Was?

Hedda unterdrückt ein kaum merkbares Lächeln. Ich habe es Dir zuliebe getan, Jörgen.

Tesman. Mir zuliebe!

Hedda. Als Du heute früh nach Hause kamst und erzähltest, er hätte Dir vorgelesen –

Tesman. Nun – und?

Hedda. Da hast Du gestanden, Du beneidetest ihn um dieses Werk.

Tesman. Herrgott, das war doch nicht so buchstäblich gemeint.

Hedda. Immerhin. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, daß ein anderer Dich in den Schatten stellen sollte.

Tesman ungestüm, zwischen Zweifel und Freude schwankend. Hedda, – ist es wahr, was Du da sagst! – Ja aber, – aber – auf solche Art und Weise hast Du Deine Liebe zu mir früher nie gezeigt. Denk nur!

Hedda. Nun, so ist es besser, Du erfährst, – daß eben jetzt – heftig abbrechend. Nein, nein, Du kannst Dich bei Tante Julle erkundigen. Sie wird Dir schon Bescheid sagen.

Tesman. Ach, ich glaube fast, ich verstehe Dich, Hedda! Schlägt die Hände zusammen. Nein, Herrgott, Du, – sollte das möglich sein! Was?

Hedda. Schrei doch nicht so. Das Mädchen hört Dich sonst.

Tesman lachend, in übermäßiger Freude. Das Mädchen! Nein, Du bist wirklich gut, Hedda! Das Mädchen, – das ist doch Berte! Ich will selber hinaus und es Berte erzählen.

Hedda preßt die Hände zusammen wie in Verzweiflung. Ach, ich komme um, – ich komme um in alledem!

Tesman. In was denn, Hedda? Was?

Hedda kalt, sich beherrschend. In all dem – Komischen, – Jörgen.

Tesman. Komischen? Daß ich so seelenvergnügt bin? Immerhin –. Vielleicht empfiehlt es sich doch, Berte nichts zu sagen.

Hedda. O doch, – warum nicht das auch?

Tesman. Nein, nein, noch nicht. Aber Tante Julle muß es unter allen Umständen erfahren. Und dann auch das, daß Du anfängst, mich Jörgen zu nennen! Denk nur! Ach, wie wird sich Tante Julle freuen, – wie wird sie sich freuen!

Hedda. Wenn sie hört, daß ich Ejlert Lövborgs Schrift verbrannt habe – Dir zuliebe?

Tesman. Nein, ist ja auch wahr! Die Geschichte mit der Handschrift, davon darf natürlich kein Mensch was wissen. Aber daß Du für mich glühst, Hedda, – das muß Tante Julle wahrhaftig erfahren. Übrigens hätte ich gern gewußt, ob das bei jungen Frauen allgemein so ist, Du? Was?

Hedda. Du kannst Dich bei Tante Julle auch danach erkundigen.

Tesman. Ja, das will ich bei Gelegenheit wirklich tun. Sieht wieder unruhig und bedenklich aus. Nein aber, – aber das Manuskript! Guter Gott, wie schrecklich, – wenn man denkt – für den armen Ejlert! Trotz allem.

Frau Elvsted, ebenso gekleidet, wie bei ihrem ersten Besuch, mit Hut und Mantel, kommt herein durch die Vorzimmertür.

Frau Elvsted grüßt eilig und sagt in großer Erregung: Ach, liebe Hedda, sei mir nicht böse, wenn ich wiederkomme.

Hedda. Was ist Dir begegnet, Thea?

Tesman. Ist mit Lövborg wieder etwas passiert? Was?

Frau Elvsted. Ach ja, – ich habe so gräßliche Angst, es ist ihm ein Unglück zugestoßen.

Hedda faßt sie beim Arm. Ah, – glaubst Du das?

Tesman. Herrgott, aber nein – wie können Sie auf solchen Gedanken kommen, Frau Elvsted!

Frau Elvsted. Ich hörte ja doch, wie sie über ihn gesprochen haben in der Pension, – gerade als ich eintrat. Ach, es gehen ja heut in der Stadt die unglaublichsten Gerüchte über ihn um.

Tesman. Ja, denken Sie bloß, das habe ich auch gehört! Und dabei kann ich bezeugen, daß er direkt nach Haus gegangen ist und sich hingelegt hat. Denken Sie nur!

Hedda. Nun, – und was hat man denn in der Pension gesagt?

Frau Elvsted. Ach, ich bekam über nichts Auskunft. Ob sie nun selber nichts Näheres wußten oder –. Sie hüllten sich in Schweigen, als sie mich sahen. Und zu fragen, das getraute ich mich nicht.

Tesman geht unruhig auf und ab. Wir wollen hoffen, – wir wollen hoffen, Sie haben falsch gehört, Frau Elvsted!

Frau Elvsted. Nein, nein, ich bin sicher, daß von ihm die Rede war. Und dann habe ich gehört, daß man von so etwas wie Spital sprach oder –

Tesman. Spital!

Hedda. Nein, – das ist doch wohl unmöglich!

Frau Elvsted. Ach, ich bekam eine solche Todesangst seinetwegen. Und dann bin ich hinauf in seine Wohnung gegangen und habe da nach ihm gefragt.

Hedda. Und dazu hast Du Dich verstehen können, Thea!

Frau Elvsted. Ja, was hätte ich denn sonst tun sollen? Denn ich glaubte die Ungewißheit nicht länger ertragen zu können.

Tesman. Aber Sie haben ihn wohl auch nicht getroffen? Was?

Frau Elvsted. Nein. Und die Leute konnten mir über ihn weiter keine Auskunft geben. Er wäre nicht mehr nach Haus gekommen seit gestern nachmittag, sagten sie.

Tesman. Gestern! Denken Sie bloß, daß die Leute so etwas sagen konnten!

Frau Elvsted. Ach, es muß etwas Schlimmes mit ihm passiert sein, – anders kann ich es mir gar nicht denken.

Tesman. Du, Hedda, – wie wäre es, wenn ich in die Stadt ginge und mich so an verschiedenen Stellen erkundigte –?

Hedda. Nein, nein, – misch' Du Dich nur nicht da hinein.

Brack, den Hut in der Hand, kommt durch die Vorzimmertür herein, die Berte öffnet und hinter ihm schließt. Er sieht ernst aus und grüßt stumm.

Tesman. Ach, Sie sind es, lieber Assessor? Was?

Brack. Ja, ich mußte notwendigerweise noch heut zu Ihnen heraus.

Tesman. Ich sehe es Ihnen an, Sie haben die Nachricht bekommen von Tante Julle.

Brack. Das habe ich auch, jawohl.

Tesman. Sie! Ist das nicht traurig? Was?

Brack. Nun, lieber Tesman, wie man es eben nimmt.

Tesman sieht ihn unsicher an. Ist vielleicht sonst noch etwas geschehen?

Brack. Allerdings.

Hedda gespannt. Etwas Trauriges, Herr Assessor?

Brack. Auch, – wie man es nimmt, Frau Tesman.

Frau Elvsted in unwillkürlicher Erregtheit. Ach, es ist etwas mit Ejlert Lövborg!

Brack sieht sie obenhin an. Wie kommen Sie darauf, gnädige Frau? Wissen Sie vielleicht schon etwas –?

Frau Elvsted verwirrt. Nein, nein, ganz und gar nicht; aber –

Tesman. Aber, um Gotteswillen, so sagen Sie es doch!

Brack zuckt die Achseln. Nun denn, – leider, – man hat Ejlert Lövborg ins Spital gebracht. Er liegt wohl schon im Sterben.

Frau Elvsted schreit auf. Ach Gott, ach Gott –!

Tesman. Ins Spital! Und auch schon im Sterben!

Hedda unwillkürlich. So schnell also –!

Frau Elvsted jammernd. Und wir mußten ohne Versöhnung scheiden, Hedda!

Hedda flüstert. Aber Thea, – Thea!

Frau Elvsted, ohne auf sie zu achten. Ich muß hin zu ihm! Muß ihn sehen, solange er noch am Leben ist!

Brack. Das nützt Ihnen nichts, gnädige Frau. Es darf niemand zu ihm hinein.

Frau Elvsted. Ach, so sagen Sie mir doch nur, was ihm zugestoßen ist! Was ist es denn?

Tesman. Er hat doch wohl nicht gar selbst –! Was?

Hedda. Ja, das hat er, – davon bin ich überzeugt.

Tesman. Hedda, – wie kannst Du denn –!

Brack, der sie beständig beobachtet. Sie haben es leider erraten, Frau Tesman.

Frau Elvsted. Ach, wie entsetzlich!

Tesman. Selbst also! Denk nur!

Hedda. Sich erschossen!

Brack. Auch erraten, Frau Tesman.

Frau Elvsted sucht sich zu fassen. Wann ist es geschehen, Herr Assessor?

Brack. Heut nachmittag. Zwischen drei und vier.

Tesman. Aber, lieber Gott, – wo hat er es denn getan? Was?

Brack etwas unsicher. Wo? Ja, mein Lieber, – er hat es wohl in seinem Logis getan.

Frau Elvsted. Nein, das kann nicht richtig sein. Denn ich war ja oben zwischen sechs und sieben.

Brack. Na, dann also anderswo. Das weiß ich nicht so genau. Ich weiß nur, man hat ihn aufgefunden, hat –. Er hatte sich durch die – Brust geschossen.

Frau Elvsted. Ach, was für ein grauenhafter Gedanke! Daß er auf solche Weise enden mußte!

Hedda zu Brack. Durch die Brust?

Brack. Ja, – wie ich sage.

Hedda. Also nicht durch die Schläfe?.

Brack. Durch die Brust, Frau Tesman.

Hedda. Ja, ja, – die Brust ist auch gut.

Brack. Wie, gnädige Frau?

Hedda abweisend. Ach, – nichts, nichts.

Tesman. Und die Wunde ist lebensgefährlich, sagen Sie? Was?

Brack. Die Wunde ist absolut tödlich. Wahrscheinlich ist es schon mit ihm aus.

Frau Elvsted. Ja, ja, ich ahne es! Es ist aus! Aus! Ach, Hedda –!

Tesman. Aber sagen Sie mir doch, – woher wissen Sie denn das alles?

Brack kurz. Durch einen von der Polizei. Einen, mit dem ich zu sprechen hatte.

Hedda mit lauter Stimme. Endlich einmal eine Tat.

Tesman erschrocken. Um Gotteswillen, – was sagst Du, Hedda!

Hedda. Ich sage, daß darin Schönheit ist.

Brack. Hm, Frau Tesman –

Tesman. Schönheit! Denk nur!

Frau Elvsted. Ach, Hedda, wie kannst Du nur von Schönheit sprechen bei so etwas!

Hedda. Ejlert Lövborg hat die Rechnung mit sich selbst beglichen. Er hat den Mut gehabt, das zu tun, was – was getan werden mußte.

Frau Elvsted. Nein, glaub' doch nur nicht, daß es auf solche Art zugegangen ist! Was er getan hat, das hat er im Wahnsinn getan!

Tesman. In Verzweiflung hat er es getan!

Hedda. Das hat er nicht. Davon bin ich überzeugt.

Frau Elvsted. Doch, das hat er! Genau so wahnsinnig war er, als er unsere Hefte in Stücke riß.

Brack betroffen. Die Hefte? Das Manuskript, meinen Sie? Das hat er in Stücke gerissen?

Frau Elvsted. Ja, das hat er heut nacht getan.

Tesman flüstert leise. Ach, Hedda, darüber kommen wir nie hinweg!

Brack. Hm, das ist doch sonderbar.

Tesman geht durchs Zimmer. Man denke sich, so muß Ejlert aus der Welt gehen! Und nicht einmal das läßt er zurück, was seinem Namen Dauer verliehen hätte –

Frau Elvsted. Ach, könnte man es doch wieder zusammenstellen!

Tesman. Ja, denken Sie, wenn man das könnte! Ich weiß nicht, was ich drum gäbe –

Frau Elvsted. Am Ende ginge es doch, Herr Tesman.

Tesman. Was meinen Sie?

Frau Elvsted sucht in ihrer Kleidertasche. Da, sehen Sie her. Ich habe die losen Zettel aufbewahrt, die er mit hatte, wenn er diktierte.

Hedda einen Schritt näher. Ah –!

Tesman. Die haben Sie aufbewahrt, Frau Elvsted! Was?

Frau Elvsted. Ja, da sind sie. Ich habe sie mitgenommen, als ich abreiste. Und so sind sie in meiner Tasche geblieben –

Tesman. Ach, lassen Sie doch einmal sehen!

Frau Elvsted reicht ihm einen Stoß kleiner Zettel. Aber es ist ein solches Durcheinander. Wie Kraut und Rüben.

Tesman. Denken Sie mal, wenn wir uns dennoch durchfinden könnten! Vielleicht, wenn wir einander helfen –

Frau Elvsted. Ach ja, wir wollen es jedenfalls versuchen.

Tesman. Es wird gehen! Es muß gehen! Ich setze mein Leben daran!

Hedda. Du, Jörgen? Dein Leben?

Tesman. Ja, oder richtiger gesagt, die ganze Zeit, die ich zur Verfügung habe. Meine eignen Sammlungen müssen so lange zurückstehen. Hedda, – Du verstehst mich? Was? Das ist eine Sache, die ich Ejlerts Andenken schuldig bin.

Hedda. Mag sein.

Tesman. Und nun, liebe Frau Elvsted, nun wollen wir uns zusammennehmen. Herrgott, es nützt doch nichts, dem nachzugrübeln, was nun einmal geschehen ist. Was? Wir wollen zusehen, wie wir die Ruhe unserer Seele so weit wieder erlangen, um –

Frau Elvsted. Ja, ja, Herr Tesman, ich will mein Mögliches versuchen.

Tesman. Na, so kommen Sie her. Wir wollen gleich einmal die Notizen durchsehen. Wohin sollen wir uns setzen? Hierher? Nein, lieber drin ins Zimmer! Entschuldigen Sie, Assessor! Kommen Sie nur, Frau Elvsted.

Frau Elvsted. Ach Gott, – wenn wir es doch nur zustande brächten!

Tesman und Frau Elvsted gehen hinein ins Hinterzimmer. Sie nimmt Hut und Mantel ab. Beide setzen sich an den Tisch unter die Hängelampe und vertiefen sich eifrig in die Untersuchung der Papiere. Hedda geht zum Ofen hin und setzt sich in den Lehnstuhl. Unmittelbar darauf geht Brack hin zu ihr.

Hedda halblaut. Ach, Assessor, – was für eine Befreiung liegt doch in dem, was sich mit Ejlert Lövborg zugetragen hat!

Brack. Befreiung, Frau Hedda? Ja, für ihn ist es allerdings eine Befreiung –

Hedda. Ich meine, für mich. Eine Befreiung, zu wissen, daß doch noch eine freiwillige Tat des Muts in dieser Welt geschehen kann. Eine Tat, auf die unwillkürlich ein Schimmer von Schönheit fällt.

Brack lächelt. Hm, – liebe Frau Hedda –

Hedda. Ach, ich weiß schon, was Sie sagen wollen. Denn Sie sind doch auch eine Art Fachmensch, Sie genau wie – na!

Brack sieht sie fest an. Ejlert Lövborg ist Ihnen mehr gewesen, als Sie vielleicht vor sich selber eingestehen wollen. Oder sollte ich mich darin irren?

Hedda. Auf so etwas gebe ich Ihnen keine Antwort. Ich weiß nur, daß Ejlert Lövborg den Mut gehabt hat, das Leben nach seinem eigenen Kopf zu leben. Und dann jetzt – das Große! Das, worauf Schönheit ruht. Daß er die Kraft und den Willen hatte, vom Fest des Lebens aufzubrechen – so früh.

Brack. Es tut mir leid, Frau Hedda, – aber ich bin genötigt, Sie aus einem schönen Wahn herauszureißen.

Hedda. Einem Wahn?

Brack. Aus dem man Sie übrigens ohnedies bald herausgerissen hätte.

Hedda. Nun – und was ist?

Brack. Er hat sich nicht – freiwillig erschossen.

Hedda. Nicht freiwillig!

Brack. Nein. Die Sache mit Ejlert Lövborg verhält sich nicht ganz so, wie ich sie dargestellt habe.

Hedda in Spannung. Haben Sie etwas verschwiegen? Was denn?

Brack. Der armen Frau Elvsted wegen habe ich mir ein paar kleine Umschreibungen erlaubt.

Hedda. Und welche?

Brack. Erstens, daß er wirklich schon gestorben ist.

Hedda. Im Spital?

Brack. Ja. Und ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben.

Hedda. Was haben Sie noch verschwiegen?

Brack. Daß der Vorgang sich nicht in seinem Zimmer abgespielt hat.

Hedda. Nun, das kann ja auch so ziemlich einerlei sein.

Brack. Nicht so ganz. Ich muß Ihnen nämlich sagen, – Lövborg wurde erschossen aufgefunden in – in Fräulein Dianas Boudoir.

Hedda will aufspringen, sinkt aber zurück. Das ist unmöglich, Herr Assessor! Da kann er heut nicht wieder gewesen sein!

Brack. Er war heut nachmittag da. Er kam, um etwas zurückzufordern, das man ihm genommen hätte, wie er sagte. Sprach verworrenes Zeug von einem Kind, das abhanden gekommen wäre.

Hedda. Ah, – darum also –

Brack. Ich dachte mir, es könnte vielleicht sein Manuskript gewesen sein. Aber das hat er doch selber vernichtet, wie ich höre. Dann muß es also wohl die Brieftasche gewesen sein.

Hedda. Das wird es wohl. – Und dort – dort wurde er also gefunden.

Brack. Ja, dort. In der Brusttasche eine abgeschossene Pistole. Der Schuß hatte ihn tödlich getroffen.

Hedda. In die Brust, – jawohl.

Brack. Nein, – er traf ihn in den Unterleib.

Hedda sieht zu ihm auf mit einem Ausdruck von Ekel. Auch das noch! Ach, das Lächerliche und Gemeine, es legt sich wie ein Fluch auf alles, was ich nur anrühre.

Brack. Es kommt noch etwas hinzu, Frau Hedda. Was auch ins Gebiet der Gemeinheit gehört.

Hedda. Und das ist?

Brack. Die Pistole, die er bei sich hatte –

Hedda atemlos. Nun! Was ist mit der!

Brack. Die muß er gestohlen haben.

Hedda springt auf. Gestohlen! Das ist nicht wahr! Das hat er nicht!

Brack. Es ist unmöglich anders. Er muß sie gestohlen haben –. Pst!

Tesman und Frau Elvsted sind vom Tisch im Hinterzimmer aufgestanden und kommen in den Salon.

Tesman mit den Papieren in beiden Händen. Du, Hedda, – es ist mir fast ein Ding der Unmöglichkeit, da drin unter der Hängelampe etwas zu sehen. Denk Dir!

Hedda. Ja, ich denke.

Tesman. Können wir uns vielleicht ein bißchen an Deinen Schreibtisch setzen? Was?

Hedda. Meinetwegen gern. Schnell. Nein, warte! Laß mich erst abräumen.

Tesman. Ach, das brauchst Du gar nicht, Hedda. Es ist Platz genug da.

Hedda. Nein, nein. Laß mich erst abräumen, sag' ich, – und das hier solange hinein aufs Piano tragen. So!

Sie hat einen Gegenstand, mit Notenblättern bedeckt, unter dem Bücherfach hervorgezogen, legt noch ein paar andere Blätter darüber und trägt alles hinein ins Hinterzimmer links. Tesman legt die Zettel auf den Schreibtisch und trägt die Lampe vom Tisch an der Ecke dahin. Tesman und Frau Elvsted setzen sich und nehmen die Arbeit wieder auf. Hedda kommt zurück.

Hedda hinter Frau Elvsteds Stuhl, befühlt ihr leicht das Haar. Nun, süße Thea, – wie steht es mit Ejlert Lövborgs Denkmal?

Frau Elvsted blickt entmutigt zu ihr auf. Ach Gott, – es wird gewiß ungeheuer schwer sein, sich darin zurechtzufinden.

Tesman. Es muß gehen. Unter allen Umständen. Und Ordnung zu bringen in die Papiere anderer, – das ist so recht eine Sache, die mir liegt.

Hedda geht hin zum Ofen und setzt sich auf eins der Taburette. Brack steht über sie gebeugt, wobei er sich auf den Lehnstuhl stützt.

Hedda flüstert: Was haben Sie da von der Pistole gesagt?

Brack leise. Daß er sie gestohlen haben muß.

Hedda. Warum gerade gestohlen?

Brack. Weil jede andere Erklärung ausgeschlossen sein muß, Frau Hedda.

Hedda. Ja so.

Brack blickt sie leicht an. Lövborg ist natürlich heut früh hier gewesen. Nicht wahr?

Hedda. Ja.

Brack. Waren Sie mit ihm allein?

Hedda. Ja, eine Weile.

Brack. Haben Sie das Zimmer während seiner Abwesenheit nicht verlassen?

Hedda. Nein.

Brack. Denken Sie nach. Waren Sie auch nicht einen Augenblick draußen?

Hedda. Ja, vielleicht einen kleinen Augenblick – im Vorzimmer draußen.

Brack. Und wo hatten Sie Ihren Pistolenkasten so lange?

Hedda. Den hatte ich unten in –

Brack. Na, Frau Hedda?

Hedda. Der Kasten stand da hinten auf dem Schreibtisch.

Brack. Haben Sie seitdem nachgesehen, ob beide Pistolen drin sind?

Hedda. Nein.

Brack. Ist auch nicht nötig. Ich habe die Pistole gesehen, die Lövborg bei sich hatte. Und ich habe sie sofort wiedererkannt von gestern. Und von früher auch.

Hedda. Haben Sie sie vielleicht?

Brack. Nein, die Polizei hat sie.

Hedda. Wozu braucht die Polizei die Pistole?

Brack. Um dem Besitzer auf die Spur zu kommen.

Hedda. Meinen Sie, er kann entdeckt werden?

Brack beugt sich hinunter zu ihr und flüstert: Nein, Hedda Gabler; solange ich schweige – nicht.

Hedda sieht ihn scheu an. Und wenn Sie nicht schweigen, – was dann?

Brack zuckt die Achseln. Es bleibt ja immer noch der Ausweg, daß die Pistole gestohlen ist.

Hedda fest. Lieber sterben!

Brack lächelt. So etwas sagt man. Aber man tut es nicht.

Hedda ohne zu antworten. Und wenn nun die Pistole also nicht gestohlen ist. Und der Besitzer wird entdeckt – was kommt dann?

Brack. Ja, Hedda, – dann kommt der Skandal.

Hedda. Der Skandal!

Brack. Ja, der Skandal, – wovor Sie eine solche mörderische Angst haben. Sie müssen natürlich aufs Gericht. Sie und auch Fräulein Diana. Sie muß ja doch über den Sachverhalt aussagen. Ob es ein Fehlschuß war oder Tötung. Hat er die Pistole aus der Tasche ziehen wollen, um ihr zu drohen? Und ist der Schuß dann losgegangen? Oder hat sie ihm die Pistole aus der Hand gerissen, ihn erschossen und die Pistole wieder in seine Tasche gesteckt? Das könnte ihr schon ähnlich sehen. Denn sie ist ein handfestes Weibsbild, besagtes Fräulein Diana.

Hedda. Aber diese ganzen Widerwärtigkeiten gehen doch mich nichts an.

Brack. Nein. Aber Sie haben zu antworten auf die Frage: warum haben Sie Ejlert Lövborg die Pistole gegeben? Und welche Schlüsse wird man ziehen aus der Tatsache, daß Sie sie ihm gegeben haben?

Hedda senkt den Kopf. Das ist wahr. Daran habe ich nicht gedacht.

Brack. Nun, glücklicherweise ist keine Gefahr, solange ich schweige.

Hedda sieht auf zu ihm. Ich bin also in Ihrer Hand, Herr Assessor. Mit Haut und Haar bin ich in Ihrer Gewalt fortan.

Brack noch leiser flüsternd. Liebste Hedda, – glauben Sie mir, – ich werde die Situation nicht mißbrauchen.

Hedda. Aber doch in Ihrer Gewalt. Abhängig von Ihrem Wunsch und Willen. Unfrei. Unfrei also! Steht mit Heftigkeit auf. Nein, – den Gedanken ertrage ich nicht! Nie und nimmer.

Brack sieht sie halb spöttisch an. Man pflegt sich doch sonst ins Unvermeidliche zu fügen.

Hedda erwidert den Blick. Ja, mag sein.

Sie geht hinüber zum Schreibtisch.

Hedda unterdrückt ein unwillkürliches Lächeln und ahmt Tesmans Tonfall nach. Na? Will es gelingen, Jörgen? Was?

Tesman. Ach, weiß der liebe Himmel. Jedenfalls wird die Geschichte eine Arbeit auf Monate hinaus werden.

Hedda wie oben. Denk einer an! Fährt leicht mit den Händen durch Frau Elvsteds Haar. Kommt Dir das nicht wunderlich vor, Thea? Jetzt sitzst Du hier zusammen mit Tesman, – ebenso wie Du früher mit Ejlert Lövborg zusammen gesessen hast.

Frau Elvsted. Ach Gott, wenn ich Deinen Mann nur auch begeistern könnte.

Hedda. Ach, das kommt schon – mit der Zeit.

Tesman. Ja, weißt Du was, Hedda, – mir scheint wirklich, ich verspüre nachgerade schon so etwas. Aber setz' Du Dich nur wieder zum Assessor.

Hedda. Könnt Ihr zwei mich hier zu gar nichts brauchen?

Tesman. Nein, zu absolut nichts. Wendet den Kopf. Künftig müssen wirklich Sie so liebenswürdig sein und Hedda Gesellschaft leisten, lieber Assessor!

Brack mit einem Blick auf Hedda. Wird mir ein ganz außerordentliches Vergnügen sein.

Hedda. Danke sehr. Aber jetzt bin ich müde. Ich will mich da drin ein bißchen aufs Sofa legen.

Tesman. Ja, tu das, mein Schatz. Was?

Hedda geht ins Hinterzimmer und zieht die Vorhänge hinter sich zu. Kurze Pause. Plötzlich hört man, wie sie eine wilde Tanzmelodie auf dem Piano spielt.

Frau Elvsted fährt vom Stuhl auf. Uh, – was ist das!

Tesman läuft zur Türöffnung. Aber, liebste Hedda, – spiel' doch heut keine Tänze! Denk doch an Tante Rina! Und auch an Ejlert!

Hedda streckt den Kopf zwischen den Vorhängen hervor. Und an Tante Julle. Und an die ganze Gesellschaft. – Gleich werde ich still sein.

Sie schließt die Vorhänge wieder hinter sich.

Tesman am Schreibtisch. Es ist gewiß nicht gut für sie, uns bei dieser traurigen Arbeit zu sehen. Wissen Sie was, – Frau Elvsted, – Sie sollten zu Tante Julle ziehen. Dann komme ich an den Abenden hinauf. Und dann könnten wir uns da an die Arbeit setzen. Was?

Frau Elvsted. Ja, das wäre vielleicht das beste –

Hedda aus dem Hinterzimmer. Ich höre recht wohl, was Du sagst, Tesman. Aber wie soll ich mir denn hier draußen die Abende vertreiben?

Tesman blättert in den Papieren. Ach, der Assessor ist gewiß so liebenswürdig und besucht Dich trotzdem.

Brack im Lehnstuhl, ruft munter: Gern, Frau Tesman, – jeden lieben Abend! Wir zwei werden uns hier schon ganz gut unterhalten!

Hedda hell und laut. Ja, die Hoffnung haben Sie wohl, Herr Assessor? Sie, als einziger Hahn im Korbe –

Ein Schuß fällt drinnen. Tesman, Frau Elvsted und Brack fahren in die Höhe.

Tesman. Ach, da wirtschaftet sie wieder mit den Pistolen herum!

Er schlägt die Vorhänge zur Seite und läuft hinein. Frau Elvsted gleichfalls. Hedda liegt leblos ausgestreckt auf dem Sofa. Verwirrung und Schreien. Berte kommt verstört von rechts.

Tesman schreit Brack zu: Sich erschossen! In die Schläfe geschossen! Denken Sie bloß!

Brack halb ohnmächtig im Lehnstuhl. Aber, barmherziger Gott, – so etwas tut man doch nicht!


 << zurück