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Indeß machte Girardière schon nach einigen Tagen, nachdem er sich sorgfältig angekleidet und aufgeputzt hatte, seine Aufwartung bei einem sehr reichen vormaligen Handelsmann, der eine Tochter von achtzehn Jahren mit schönen schwarzen Augen, einem kleinen Munde, einer kleinen Hand und kleinen Füßen hatte, die aber eben nicht für sehr geistreich galt.
Nach einer ziemlich gehaltlosen Unterhaltung, wie das meistens zwischen zwei geistlosen Personen der Fall ist, wagte Girardière mit einem dreisten Tone folgende Frage: »Herr Grandvillain, Sie haben gewiß schon seit einiger Zeit erfahren, daß ich den Entschluß gefaßt habe, zu heirathen.«
Herr Grandvillain (das war der Vater des Fräuleins) schüttelte den Kopf, wandte sich zu seiner Frau, die ein kleines Bologneserhündchen liebkoste, das sie auf dem Schooße hatte und sagte zu ihr: »Meine Liebe, hast Du gehört, daß Herr Girardière heirathen will?«
Die Dame richtete sich auf, suchte ihr Taschentuch hinter sich, langte ihre Dose auf dem Kamin und antwortete endlich: »Azor ißt seit gestern nichts, er schlägt sogar den Zucker, den er so sehr liebt, aus; ich befürchte, er möchte krank sein.«
Herr Grandvillain, der seine Frau mit ihrem Hündchen vollauf beschäftigt sah, wußte jetzt, daß es keinen Zweck gehabt hätte, seine Frage zu wiederholen und schürte das Feuer an.
Girardière dagegen fand es schicklich, seine Rede wieder aufzunehmen: »Verzeihen Sie, Herr Grandvillain, ich wünsche zu heirathen; ich verzichte auf die Thorheiten des Hagestolzenlebens. Von nun an will ich mich nur mit meiner Frau und meinen Kindern, die mir ohne Zweifel der Himmel schenken wird, beschäftigen; das muß für einen Mann die höchste Glückseligkeit sein.«
Herr Grandvillain schürte immerfort das Feuer an und that, als ob ihn all' das nichts anginge; Frau Grandvillain hatte ihre Blicke auf Azor gerichtet und hörte kein Wort.
Girardière, innig vergnügt über die Art, wie er seine Anrede begonnen, fährt mit seiner Zunge über die Lippen, richtet den Kopf stolz in die Höhe und fügt hinzu: »Nun, Herr Grandvillain, komme ich auf den Zweck meines Besuchs, welchen Sie wahrscheinlich zum Voraus gemerkt haben werden.«
Herr Grandvillain schüttelt wieder den Kopf.
»Ich will mich erklären: Sie haben eine allerliebste Tochter, Herr Grandvillain, sie ist ein Muster von Anmuth und Schönheit ... liebenswürdig, unterrichtet, gut erzogen ... kurz, ich kann mich nicht besser ausdrücken, als wenn ich sie mit ihrer Frau Mutter vergleiche.« – Mit meiner Frau Mutter? – »Nein, mit Ihrer Frau Gemahlin.« – »Ja so!«
»Man wird ihm ein Pflaster auf den Rücken legen müssen,« sagte Frau Grandvillain, indem sie das Ohr ihres Hundes in die Hand nahm. Girardière, erstaunt, hält einen Augenblick inne, faßt sich aber bald wieder und fährt fort: »So viele Reize konnte ich nicht ohne Rührung ansehen, und ohne jene reine und ehrbare Liebesflamme zu empfinden, die einem Manne, der Familienvater werden will, geziemt. Mit einem Wort, Herr Grandvillain, ich bitte Sie um die Hand des Fräuleins Helene, Ihrer Tochter.«
Herr Grandvillain läßt ein brennendes Scheit, das er gerade mit der Feuerzange hielt, fahren, dreht sich gegen Theophilus um und sagte: »Sie bitten um die Hand meiner Tochter ... und für wen?«
Diese Frage bewies, daß der alte Herr die an ihn so eben gerichteten Worte entweder nicht gut gehört oder falsch verstanden hatte; Girardière findet das sonderbar und setzt schnell hinzu: »Für mich, für mich Theophilus Girardière selbst. Sie kennen mich schon lange, ohne meinen Werth zu ermessen ... Ich halte es für überflüssig, bei Ihnen meinen Lobredner zu machen; allein ich versichere Sie, daß ich das Glück Ihrer reizenden Tochter machen werde.«
Herr Grandvillain kneift seinen Mund zusammen, die untere Lippe vorwärts ziehend, was seiner Physiognomie für die, welche eine Antwort erwarten, einen nicht gar schmeichelhaften Ausdruck gibt. Der alte Herr nimmt mit der Feuerzange das glühende Scheit, das er einen Augenblick weggelegt hatte, wieder und antwortet gedehnt: »Ah! Sie wollen unsere Tochter heirathen ... ah! ah! ... Hanne, bring' mir noch ein Scheit Holz.«
Die Magd bringt ihrem Herrn das Verlangte. Herr Grandvillain macht auf's Neue sein Feuer an, indem er leise murmelt: »Sie wollen unsere Tochter heirathen ... Da fehlt es an Luft ... so brennt es nicht.«
»Das sind wahrhaftig,« sagte Girardière zu sich selbst, »sehr langweilige Eltern! aber ihre Tochter ist reich, hübsch und schön gewachsen. Man muß darüber weggehen ... einmal verheirathet, lasse ich den Papa das Feuer schüren und die Mama nach Behagen ihren Hund liebkosen.«
»Liebes Mütterchen,« sagte Herr Grandvillain nach ziemlich langer Zwischenzeit, »Herr Theophilus Girardière, den wir schon seit zwanzig Jahren kennen, bittet um die Hand unserer Tochter.«
Das liebe Mütterchen stößt einen tiefen Seufzer aus und antwortet: »Wenn man ihm ein wenig Brodsuppe mit Hühnerfleisch machen würde, äße er vielleicht davon.«
Girardière stampft aus Verdruß mit dem Fuße auf den Boden; der Hund bellt aus Furcht; Frau Grandvillain schreit laut und weint beinahe. Mit zorniger Miene sieht sie Theophilus an, der den Hund geängstigt hat, und sagt ganz trocken zu ihm: »Herr Girardière, warum stampfen Sie mit dem Fuß so auf den Boden? ... das ist sehr kurios ... in einem Salon stampft man nicht so ... Azor ist gar nicht daran gewöhnt ... Sie haben das arme Thierchen erschreckt ... seine Haare haben sich ganz aufgerichtet ... er ist ohnehin krank ... das kann ihn noch kränker machen.«
Girardière sieht seinen Fehler wohl ein; seine ungeduldige Bewegung kann ihm theuer zu stehen kommen. Um seinen Fehler wieder gut zu machen, ruft er aus: »Ach! es thut mir unendlich leid ... ich habe einen Krampf bekommen ... dieses hübsche Hündchen ... ich habe es geängstigt ... o armes Thierchen! es war nicht meine Absicht ... er hat einen herrlichen Schwanz!«
Theophilus will Azor mit der Hand streicheln, allein er fängt an zu brummen, und Frau Grandvillain zieht den Sessel mit den Worten zurück: »Lassen Sie ihn gehen ... er liebt Sie nicht, man sieht das wohl ... Nähern Sie sich nicht ... machen Sie ihn nicht brummen ...«
Girardière entfernt sich unterthänigst, nähert sich wieder dem Herrn vom Hause und sagt zu ihm: »Sie haben meine Frage in Bezug auf Ihre allerliebste Tochter nicht beantwortet. Was soll ich daraus schließen?«
»Mein Lieber, ich denke darüber nach ... Sie sind für unser Kind etwas zu alt.«
»Um so vernünftiger werde ich sein, und um so mehr wird mir daran liegen, ihr zu gefallen.«
»Sie besitzen kein großes Vermögen.«
»Mit ihrem Heirathsgut werden wir ein hinreichendes Auskommen haben. Ich bin nicht ehrgeizig.«
»Sie gefallen ihr vielleicht nicht.«
»Ich hoffe das Gegentheil.«
»Nun, wir wollen sehen ... Ich für meine Person habe nichts dagegen ... ich kenne Ihre Familie schon lange, ich weiß, daß Sie ein rechtschaffener Mann sind, und da meine Tochter sehr vernünftig ist, so ist es nicht unmöglich, daß Sie ihr gefallen.«
Girardière ist vor Freude außer sich; er möchte sich gerne in die Arme Herrn Grandvillains werfen; da aber dieser gerade ein brennendes Scheit mit der Feuerzange hält, so unterdrückt er, aus Furcht, wieder einen Bock zu machen, sein Entzücken.
In diesem Augenblick tritt Fräulein Helene in den Salon ein; sie ist ein junges Mädchen, begabt mit jener glücklichen Gemüthsart, die nichts betrübt, nichts quält, lustig, sorglos, nicht verliebt; mit einem Herzen das noch für Niemand schlägt, dachte sie nur an das Vergnügen des Augenblicks, erinnerte sich nicht an gestern und bekümmerte sich nicht um morgen. Sie war hübsch, das wußte sie, weil man es ihr oft wiederholt hatte, aber sie war nicht gefallsüchtig, weil sie gegen Alle gleichgültig war. Ein junger Mann, der sie schmachtend ansah, brachte sie zum Lachen; wenn man ihre Hand ergriff, rief sie: »Sie thun mir weh.« Wenn man ihr auf dem Fuße nachging, wurde sie böse. Einige hielten Fräulein Grandvillain für sehr dumm; allein jedenfalls mochte der Ausdruck von Naivetät, den man in ihren schönen Augen fand, noch ihren Reiz vermehren, besonders in einer Zeit, wo die naiven Frauenzimmer so selten sind.
Bei einer solchen Gemüthsart nimmt man einen Gatten, ohne darauf zu achten, ob er jung oder alt, schön oder häßlich ist, man heirathet, um im Brautstaat aufzutreten, um die Königin eines Festes zu sein, um seine Lage zu wechseln, mit jener Freude, welche die Kinder bei einem Wohnungswechsel empfinden, ohne sich über die Folgen zu beunruhigen.
Fräulein Helene kommt singend und hüpfend in den Salon herein, umarmt ihre Mutter, streichelt Azor, nimmt ihren Vater am Kopfe und küßt ihn auf die Stirne. Girardière steht auf und verbeugt sich mit einem Lächeln tief vor dem jungen Mädchen. Herr Grandvillain winkt seiner Tochter, sie neigt sich zu ihm hin, er sagt ihr Etwas in's Ohr, und unser Heiraths-Candidat denkt bei sich: »Ich wette, der Vater redet mit ihr über mich.«
Wirklich richtete Fräulein Helene ihre Augen einen Augenblick in die Höhe, um Theophilus zu betrachten, der eine romantische Stellung angenommen hatte, worauf sie in ein Gelächter ausbrach, und endlich leise erwiderte: »Ach, mein Gott, mir ist es einerlei ... der Herr da gilt mir so viel als ein anderer! ... er trägt eine Brille ... das wird mich ergötzen, einen Gatten mit einer Brille zu haben ... Nun ja, lieber Papa, verheirathe uns, ich möchte schon lange auf eine Hochzeit gehen ... O! verheirathe mich ... dann wird man mich Madame heißen.«
Darauf entfernte sich Fräulein Helene hüpfend aus dem Salon und fing das Lied, welches sie beim Hereintreten getrillert, wieder an, jedoch nicht ohne einige falsche Töne hören zu lassen.
Girardière hat zwar nicht verstehen können, was das Mädchen zu ihrem Vater gesagt hat, allein ihre Heiterkeit scheint ihm eine günstige Vorbedeutung, und er nähert sich von Neuem Herrn Grandvillain. »Ich habe mit meiner Tochter von Ihnen gesprochen,« sagte der alte Herr, die Feuerzange ergreifend.
»Nun, ihre Antwort?«
»Ich habe Ihnen nichts Unangenehmes mitzutheilen ... sie haßt Sie nicht.«
»Wäre es möglich? ... Was? Fräulein Helene findet mich nach ihrem Geschmack? ...«
»Das heißt, sie findet Sie ... Hanne, bring' wieder ein Scheit ... sie würde Sie zum Gemahl nehmen ... herzlich gern ... Ein rundes Scheit, Hanne.«
»Ach! wie glücklich machen Sie mich!«
Girardière, außer sich vor Freude, stellt schnell den Sessel zurück, um die Hand des alten Herrn zu ergreifen; der Sessel fällt durch das zu heftige Zurückziehen um, worauf das zottige Hündchen von Neuem bellt, und die alte Frau ausruft: »In der That, es scheint, als ob Sie es mit Fleiß thäten; haben Sie den Tod meines Hundes beschlossen? ... dieser arme Azor wollte schlafen ... Sie haben ihn aufgeschreckt ... er hängt seine Ohren ... er weiß nicht mehr, wie er daran ist. Sehen Sie, wie er zittert.«
Girardière hebt bestürzt den Sessel auf und stottert neue Entschuldigungen hervor; er will sein Gespräch mit Herrn Grandvillain wieder anknüpfen, allein dieser ist Willens, sein gewöhnliches Mittagsschläfchen zu machen, und verabschiedet sich von Theophilus mit den Worten: »Besuchen Sie uns wieder ... in einigen Tagen ... ich werde mit meiner Frau reden ... dann wollen wir Ihnen eine bestimmte Antwort geben.«
Girardière verbeugt sich vor Frau Grandvillain und ihrem Hund bis auf den Boden, empfiehlt sich auf's Neue dem alten Herrn und entfernt sich voller Hoffnung, denn von dem Augenblicke an, wo er dem Fräulein gefiel, dünkt es ihm, die Hauptsache sei abgethan und das Uebrige komme von selbst.
Freudetrunken kehrt er nach Hause zurück, betrachtet sich im Spiegel, bildet sich ein, seine Haare seien wieder gewachsen, und singt seiner alten Mutter vor: »Entschieden ist es, ja, ich nehme nun ein Weib! ...«
»Hast Du eine Wahl getroffen, mein Söhnchen?«
»Ja, liebe Mama, ich habe heute meine Aufwartung gemacht, meine Anfrage gestellt; ich gefiel auf der Stelle der jungen Person, woraus ich schließe, daß man mir bei meinem nächsten Besuche sagen wird: »›sie gehört Ihnen.‹«
»Du hast sehr geeilt, mein Sohn, Du hättest Dir mehr Zeit zum Wählen nehmen sollen.«
»Ich bereue meine Wahl nicht: Fräulein Helene Grandvillain ist hübsch, sehr hübsch ... und geistreich ... sehr lebhaft ... boshaft ... O, ich bin überzeugt, daß sie außerordentlich witzig ist ... Sie hat überdies hundertundzwanzigtausend Franken Heirathsgut, ohne das, was noch zu hoffen ist ... ich glaube, ich darf zufrieden sein.«
»Aber, mein Söhnchen, sie, die Dich zum Gemahl bekommt, wird auch sehr glücklich werden ... rechnest Du das für nichts?«
»Liebe Mama, ich glaube Sie schmeicheln mir.«
»Ich sage Dir, daß Du allerliebst bist, ich kenne Dich ja durch und durch, vielleicht hast Du das mir zu verdanken.«
Girardière ließ zwei Tage vorübergehen; aber am dritten konnte er seiner Ungeduld nicht widerstehen; er kleidete sich ganz schwarz an und begab sich zu Herrn Grandvillain.
Der alte Herr saß wieder neben dem Feuer, seine Frau war nicht da. Theophilus fragte den Vater Helenens mit größerem Muthe: »Ob er sich schmeicheln dürfe, bald sein Sohn zu heißen?« – Mein lieber Herr Girardière«, erwiderte Herr Grandvillain, mit der Feuerzange spielend, »was mich betrifft, so sind Sie mir sehr anständig ... ich weiß, Sie sind ein ganz rechtschaffener Mann ... auch Ihr vernünftiges Alter schien mir für Helene eine sichere Garantie. Sie mißfallen meiner Tochter, die übrigens Jedermann liebt, nicht ... es ist das beste Kind auf der Welt ... – »Also darf ich hoffen?« – Nein, mein Lieber, Sie bekommen meine Tochter nicht zur Frau ... es thut mir sehr leid, allein meine Frau gibt ihr Jawort nicht dazu, weil Sie zweimal ihren Hund erschreckt haben, und Azor sehr mißfallen.« Girardière bleibt wie versteinert stehen; so gewiß er von der Zusage überzeugt war, um so härter wird er durch den erhaltenen Korb gekränkt. Endlich ruft er sehr mißvergnügt aus: »Wie ... wegen des Hundes nimmt man mich nicht zum Tochtermann an?« – Ja, lieber Freund. – »Aber ein Mann verdient meiner Ansicht nach mehr Rücksicht, als ein zottiges Hündchen!« – In den Augen meiner Frau nicht, denn diese liebt ihren Hund über Alles ... – »Ich hätte ihn auch geliebt.« – Allein er liebt Sie nicht. – »Vielleicht mit der Zeit ... und durch Milchbrödchen ...« – Ich habe Ihnen die Antwort meiner Frau mitgetheilt. Wenn sie etwas beschlossen hat, so bleibt sie dabei; richten Sie sich also darnach. – »Erlauben Sie ... ich kann nicht glauben, daß wegen einer so geringen Ursache ...« – In dieser Welt gibt es keine geringen Ursachen! ... gegenwärtig ist ein Hund oder jedes andere Thier im Stande, eine Staatsumwälzung zu verursachen! – »Wenn ich also dem Hund Ihrer Frau Gemahlin gefallen hätte? ...« – Dann würden Sie ohne allen Zweifel mein Tochtermann geworden sein. – »Das ist sehr unangenehm; ich glaubte nicht, daß meine Verbindung von der Laune eines Hundes abhänge! ...« – Adieu, mein Lieber ... Hanne, das Holz ist schon wieder alle ... bring mir einen dicken Knüppel, Hanne.«
Girardière verließ sehr übel gelaunt Herrn Grandvillain, entfernte sich, indem er seinen Hut bis über die Augen hineindrückte, und stampfte zornig auf die Treppe, indem er sagte: »Ha, verfluchter Azor! ... wenn ich dich da hätte, du müßtest mir dafür büßen!«
Eine herrliche Partie, ein junges, hübsches Frauenzimmer verfehlt zu haben, weil man einem zottigen Hunde mißfiel, ist äußerst niederschlagend, besonders wenn man seinen Triumph so gewiß voraussetzte.
Einige Tage lang hatte Girardière große Mühe, den Aerger, welchen ihm dies Abenteuer verursachte, zu bemeistern, doch endlich tröstete er sich mit den Worten: »Ein solcher Unfall wird mir nie mehr begegnen! Ich werde nicht überall in ihren Hund vernarrte Schwiegermütter, so lächerliche, so unverschämte Frauen, wie Frau Grandvillain, finden! ... Laßt uns eine andere Partie suchen und unsere Blicke anderswohin richten! ... Wenn ich einmal einen Korb erhielt, sage ich deßhalb noch nicht mit Catullus: Lugete Venus Cupidinesque! (Trauert Venus und Ihr Liebesgötter!) ...«
Herr Girardière erinnerte sich noch ein wenig des Lateins, das er in seinem Knabenalter die dicke Tourloure hatte lehren wollen.