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Man verliert in diesem Lande die Begriffe für Entfernungen. Erzählt einem in Schanghai jemand: Sie müssen Hankau gesehen haben, so stößt man sich keinen Augenblick daran, daß die Reise vier Tage dauert. Erkennt man dann, daß Hankau nichts Besonderes bietet, so bereut man weder Zeit noch Kosten und folgt dem Rat des nächsten, der Sutschau lautet. Freilich, dieser Tip stammt von Sachverständigen, dem Schamschu-Klub. Den gibt's nur einmal in der Welt. Verkommene – pardon! das ist zuviel gesagt; also: verkommende ehemalige Seefahrer aus aller Welt, die irgendwo und irgendwie einmal strandeten. Ein ehemals norwegischer Offizier an der Spitze, der angibt, wohin die Fahrt geht. Es ist immer das gleiche Ziel. Denn Schamschu, Chinas gemeinster Fusel, ist das Wrack, dem allein sich diese verlorenen Existenzen anvertrauen. Ein Viertelliter genügt, und sie befinden sich in voller Fahrt, auf hoher See – und sie erzählen, wie nur ein unter Alkohol stehender alter Seebär erzählen kann. Eigenes und Fremdes. Aber man erlebt Länder und stürmische See und die tausend anderen Dinge, als säße man vor einem Film, wie man noch keinen sah. Da »Entlehnen« unter Berufung auf große Vorgänger (die angeblich auch entlehnten) längst Mode unter den Literaten wurde, so empfehle ich als unerschöpfliche Quelle die Mitgliedschaft dieses Klubs. An die Stelle »stilisierter Gedanken« (ich zitiere einen Wiener Poeten) würde endlich wieder Phantasie treten und die blutleere Dichtkunst unserer Tage beleben. – Also die Schamschus, wohlbemerkt Seeratten, erzählten von der Stadt Sutschau – und vor meinen Augen erstand ein chinesisches Venedig. Und als es am nächsten Tage vor mir lag, da war mir, als kehrte ich an einen Ort zurück, den ich längst kannte und zu dem Sehnsucht mich nun zurücktrieb. – Wäre ich ein Dichter, könnte ich schildern wie die Schamschuer, vor euch erstände jetzt ein Paradies. Aber ich armseliger Schriftsteller spüre, daß angesichts von soviel Lieblichkeit mein Mund verstummt und kein Gott die Kraft mir gab, zu sagen, was ich fühle. – Engländer und Franzosen haben ja nach Möglichkeit alle Kunstschätze in China zerstört, deren wahre Bedeutung erst heute richtig erkannt wird. Werte, die in der Welt nicht ihresgleichen haben, fielen europäischem Vandalismus im Namen der Kultur zum Opfer. Die Schönheit Sutschaus freilich ist selbst vor der Zerstörungswut der Europäer sicher. – Die Chinesen – besser: ihre Generale, denn das Soldatenhandwerk gehört zu einem der vier verächtlichen Berufe in China (o diese Barbaren!) – führen seit Jahrhunderten Kriege untereinander. Die zerstörten Stadtteile Hankaus sind Dokumente jüngeren Datums. Der verachtete chinesische Soldat machte halt nicht nur vor seinen Tempeln (das ist Tierinstinkt), nein, auch vor Städten der Kunst, weil man ihm sagte, daß sie »von höheren Menschen« stammten. Das bezeugt der Gelehrte Shikida, der mehr weiß und erzählte, als ich hier schildern kann. – Der verbrecherische Vandalismus, den Engländer und Franzosen 1860 unter Lord Elgins Führung begingen, als sie den Yüan ming yüan zerstörten, stellt selbst die sinnlosen Zerstörungen von 1900 in den Schatten, da die europäischen Soldaten kostbare chinesische Bildrollen ihrer Holzteile wegen dazu benutzten, Feuer zu machen. – Und je weiter man kommt, um so größer wird angesichts des bereits Zerstörten und des Noch-zu-zerstörenden – denn Sturmzeichen findet man allerorten – der Wunsch, die großen Militärmächte, die sich doch sonst um alles kümmern, was sie nicht angeht, mögen die Kunstschätze Chinas »garantieren«. – Nach Hangchon trieb mich Perzynskis Werk: »Von Chinas Göttern«, das längst in alle Sprachen übersetzt sein sollte.
Etwas beschämt gestehe ich heute, was mich neben Perzynski in erster Linie nach Hangchon zog. Es hat die schönsten Frauen Chinas! – Ob die Chinesen diesen Geschmack teilen, ist eine andere Frage. Denn wie die Chinesin, die einen Europäer heiratet, in der Wertung ihres Volkes zur second-class-Chinesin herabsinkt, so wird wohl auch die Mischung mit den arabischen Kolonisten, die sich so um 800 n. Chr. in Hangchon ansiedelten, und die diesen prachtvollen Frauentyp schuf, nicht nach dem Geschmack des Chinesen sein. – Aber schon im Ling-Ying-Kloster kommt man auf andere Gedanken und fühlt die Wahrheit des alten chinesischen Wortes: »Oben ist der Himmel; unten sind Suchon und Hangchon.«
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Als ich in Schanghai zum ersten Male ein chinesisches Theater betrat, glaubte ich, ich würde es – schon des ohrenbetäubenden Lärms der sogenannten Musik wegen – keine Viertelstunde lang ertragen. Und ich hab' es doch ertragen. Und wie! Ich habe die naivsten Vorgänge mit größerer Teilnahme miterlebt als Strindbergs raffinierteste Psychoanalysen. Dabei: wieviel innerlich verwandter bin ich dem dekadenten Fräulein Julie als den in ihrem Gefühl primitiven Darstellern der Ham-Dynastie? Aber ich erlebte ihr Schicksal mit, und es ließ mich nicht los, bis ich von jedem wußte, was aus ihm wurde.
Dabei vermieden die Schauspieler, durch Mätzchen und Tricks, also unkünstlerische Mittel, das Publikum zu fesseln. Sie gingen in ihrer Natürlichkeit so weit, daß der Held mitten in einem tragischen Dialog, der freilich sehr lang war, sich vom Theaterdiener ein Glas Wasser bringen ließ und mit zum Publikum gewandten Rücken, aber doch so, daß jeder es sehen mußte, sich auf offener Szene den Mund ausspülte, um dann in seiner Rede fortzufahren. Fürwahr eine arge Belastungsprobe! Man stelle sich vor, Moissi als Hamlet oder Kayßler als Wallenstein wagten das. Ohrenbetäubender Lärm des Publikums wäre die Folge. Hier reichte der Bann, unter dem die Hörer standen, über die kurze Unterbrechung hinweg. Niemand nahm Anstoß und auch ich, im ersten Augenblick entsetzt, hatte schon, ehe der Vorhang dieses Aktes sich senkte, das eigentümliche Zwischenspiel vergessen. Bei späteren Theaterbesuchen empfand ich diesen Vorgang, der sich wiederholte, und ähnliche überhaupt nicht mehr als störend.
Die Chinesen sind die geborenen Schauspieler. Ihr Erleben ist so unmittelbar, daß es sich auf die Umgebung überträgt, die alle Vorgänge gefühlsmäßig miterlebt. Es ist ja kein technischer Einfall und geschieht auch nicht zur Hebung des Bildhaften, für das der Chinese sonst viel Gefühl hat, daß der Schauspieler in China so gut wie überhaupt nicht redet. Er gibt Inneres, ja selbst äußerliche Vorgänge durch Miene, während seitwärts der Bühne der Chor die Handlung den Empfindungsarmen durch Worte näherbringt.
Das chinesische Theater brachte mir den Gedanken nahe, daß die Menschen, wenn sie noch so naiv wie zu Evas Zeiten wären, sich am Ende ganz gut auch ohne Sprache verständigen würden. Nicht auszudenken, wie schön die Welt dann wäre.
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Was während des Spiels im Zuschauerraum vor sich geht, ist ein Spiel für sich. Die Logen, in denen die geputzten, mit Schmuck behängten Chinesinnen den ganzen Abend über Tee trinken, Obst essen und Süßigkeiten naschen (das alles ist im Billettpreis von einem mexikanischen Dollar gleich zwei Mark vierzig einbegriffen! glückliches China!), stören weniger als die ihre Kinder säugenden Chinesenmütter und die alle paar Minuten unter die Nase gehaltenen kochendheißen Frottiertücher, mit denen sich die Theaterbesucher ihre vor Erregung und der herrschenden Hitze feuchten Gesichter trocknen. Daß die Frauen im Theater rauchen, ist selbstverständlich. Aber wenn man das Pech hat, hinter einer Loge zu sitzen, in der ein halbes Dutzend entzückender junger Chinesinnen den Zigarettenrauch in die Luft pusten, so beeinträchtigt das doch die reine Freude an den Vorgängen auf der Bühne.
Wie in Japan werden auch in China fast ausschließlich historische Stücke gespielt, deren es unzählige gibt. Der auserlesene Geschmack und die Kostbarkeit der Kostüme bewirken, daß in dem sonst ziemlich indifferenten Chinesen früh schon der künstlerische Sinn geweckt wird, vor allem der Sinn für Farben, den man beim unteren Volke selbst in Kreisen findet, die weder lesen noch schreiben können.
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Der Chinese ist bekanntlich die größte Spielratte der Welt. Vor jedem dritten Hause sieht man ihn am hellichten Tage auf der Erde hocken und Karten spielen. Es gibt in den alten Chinesenvierteln Schanghais ganze Straßenzüge, in denen man nichts anderes als das geistlose Mah-Jongg fabriziert, das ein gewitzter Europäer über die Salons von London und Paris nun auch den Berlinern als das geistvollste Spiel der guten Gesellschaft aufredet. Hinter den äußerlich ernstesten Dingen, für die man eine Erklärung sucht, verbirgt sich bei näherem Zusehen oft als wahrer Grund die Leidenschaft des Spiels. So ist es leider auch bei den über ganz China in großem Stil abgehaltenen Pferderennen, die mit ernstester Pferdezucht so gut wie gar nichts zu tun haben. »Das Derby«, so beteuerte mir ein reicher Chinese, der einen großen Rennstall unterhält, stolz, »wird bei uns zweimal im Jahre gelaufen.« – Ich hatte das Glück, es mitzuerleben. Die äußere Aufmachung wie bei uns. Das Publikum übertrifft an Eleganz und Buntheit – es gibt keine Nation des Ostens und Westens, die nicht vertreten wäre – alles, was ich in Baden-Baden, Paris, Trouville, Enghien, Epsom und Ascot zu sehen bekam. Es geht auch äußerlich alles sportmäßig zu. Aber wenn man den Dingen auf den Grund geht, sieht man, daß der Sport als solcher allen diesen Besuchern Hekuba ist, das Derby selbst aber nichts weiter als eine große Volkslotterie darstellt. Altersgrenzen der Pferde existieren nicht. Alle Sieger bestimmter größerer Rennen sind qualifiziert; daher das Derby auch Champion-Rennen, die qualifizierten Pferde Champions heißen. Die Bewerber, geht man ihrer Herkunft nach, sind meist in der Mongolei aufgekaufte Ponys. Die Distanz beträgt einundeinviertel englische Meilen, die Distanz der übrigen Rennen eine viertel bis zwei Meilen. Wochen schon, bevor das Champion-Rennen gelaufen wird, ist ganz Schanghai in Feiertagsstimmung und fieberhafter Erregung. Die Modehäuser arbeiten die Nächte durch, damit ihre Kundinnen auf den für Schanghai charakteristischen Tanztees, die eine Art Vorschau zu den großen Rennen bilden, glänzen. Man spricht von gar nichts anderem als von – Sie meinen, dem vermeintlichen Sieger? – Nein! das interessiert niemanden – wohl aber das neue Kleid, in dem man die lieben Bekannten am Tage des Rennens auszustechen hofft. Da der Chinese ein sehr großer Optimist ist und trotz der alljährlichen zweimaligen Enttäuschung jedesmal von neuem glaubt, sein Los, also sein Pferd, von dem er nichts weiter als die Nummer kennt, werde gewinnen, so werden Anschaffungen und Schulden gemacht. Und wie gering ist dabei die Gewinnchance! Fünfzigtausend Lose werden ausgegeben. Der Sieger aus jedem der etwa siebenundzwanzig bis dreißig zum Champion-Rennen qualifizierten Vorrennen bekommt eine Nummer, die aus dem Kessel der fünfzigtausend Lose gezogen wird. Es gewinnen also zunächst nur siebenundzwanzig bis dreißig Nummern. Und nun laufen die Sieger. Und wer das Los des Siegers hat, bekommt den ersten Preis. Er beträgt zweihundertfünfzigtausend mexikanische Dollars – für das zweite Pferd fünfzigtausend und für das dritte Pferd achtzehntausend mexikanische Dollars. Fragt man nach Vater oder Mutter des Siegers, so begegnet man erstaunten Gesichtern. Und ein chinesischer Habitué, dem ich einen Bogen mit für den Pferdesport einschlägigen Fragen gab, konnte von achtzehn nicht drei beantworten, schrieb aber neben Frage zwölf, die lautete: »Schieben die Jockeis untereinander?« als Antwort: »Ja, entschieden!« Diese Frage schien ihm sicher von allen die überflüssigste und dümmste. Ueberhaupt soll man sich in China das Fragen abgewöhnen. Als ich letzthin einem hohen chinesischen Beamten gegenüber meiner Verwunderung über die Besetzung der meisten höheren Posten beim chinesischen Zoll und der chinesischen Postbehörde mit Europäern Ausdruck gab, erhielt ich zur Antwort: »Weil die weniger stehlen!« und er erzählte mir von einem Postbeamten, der Monate hindurch hohe Postwertzeichen, die zur Frankierung wertvoller Sendungen bestimmt waren, statt sie der amtlichen Vorschrift gemäß aufzukleben, mit vollendeter künstlerischer Fertigkeit auf die Umschläge aufgemalt habe.
Nur ein glücklicher Zufall führte zur Entdeckung. Eines Tages nämlich waren die Bestände so groß, daß ein Teil außerhalb des verschlossenen Postsacks befördert wurde. Es regnete – und siehe da! – die Farben lösten sich und verschwammen. – So konnte er nicht mehr leugnen und wurde überführt.
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Gräfin Beatrice ist die vollendete Dame. Ich führe das darauf zurück, daß sie mit sich selbst noch nicht recht im reinen ist. Und Furcht hat, sich etwas zu vergeben. Mit Recht. Denn der Indische Ozean ist keine Kleinigkeit. Es ist mehr als nur die Temperatur an sich von fast vierzig Grad, die sich Tag und Nacht gleichbleibt. Diese Art Hitze ist eine andere als im Roten Meer. Die empfand man als ein Vielfaches der von Italien her gewohnten. Man ging da ein paarmal am Tage unter die Dusche, wechselte Wäsche und den weißen Anzug, sobald man das Bedürfnis dazu empfand; also, sobald man transpirierte. Man war für Stunden wieder frisch, arbeitsfähig, aufgelegt zu allem möglichen. Gewiß, auch zur Erotik. Aber doch beherrscht und in Grenzen. – Hier aber, im Indischen Ozean, trieb es einen nicht zur Dusche. Man transpirierte nicht. Kein Mensch transpirierte. Selbst die Eisengitter des Schiffes, die sonst, rieb man sie eben ab, gleich wieder patschig naß waren, gaben nicht einen Tropfen Nässe von sich. Alles Gedankliche stirbt. Man ist nicht einmal imstande, die Gedanken anderer zu reproduzieren. Ich trage als heiliges Besitztum, wie andere die Bibel! – aber nein! die Bergpredigt befindet sich darunter – ein paar Gedichte von Goethe und Verlaine mit mir herum. Ich sage sie mir fast jeden Abend auf, und wenn ich nachts aus dem Schlaf erwache, ertappe ich mich oft dabei, wie ich sie ganz unbewußt halblaut vor mich hinbete. Hier, in der sengenden Atmosphäre, finde ich nicht zu ihnen. Es ist wie eine geistige Trockenverbrennung. Geistiges und Gedankliches erlischt. Aber die Sinne toben. Ich habe nie gewußt, daß Hitze auf den Geruchsinn wirkt. Hier wird es offenbar. Allen – nicht nur mir. Nicht die Gerüche einer Hexenküche, aus der die Mysterien einer schwarzen Messe aufsteigen. Aehnlich aber in der Wirkung. Revolution der Sinne, gegen die Commandante und Maestro machtlos sind. Wahllos wie dort, obschon hier nicht Gleichgesinnte aufeinanderprallten. Die Unterschiede von Tag und Nacht scheinen aufgehoben. Der Gong, der zu den Mahlzeiten ruft, mahnt, daß es Tag ist. Die Wirkung ist von kurzer Dauer.
Wo blieb Beatrice während dieser Tage und Nächte? Man sah sie nicht. Böse Zungen kamen zum Schweigen, als man ihre Dienerin in den Armen des Ersten Matrosen fand. Sie zogen sich gutbürgerlich aus der Affäre. Der Commandante unter Assistenz des belgischen Doktors und Missionars trauten sie. Holde Einfalt!
An dieser Trauung nahm Beatrice teil. Es ging hoch her während vierundzwanzig Stunden. Matrosenhochzeit im Indischen Ozean ist ein selten Ding. Der Whisky floß, und die Stimmung stieg. Seemannslieder, Mandolinengezupfe, Ziehharmonika und Tanz. Bunte Blumen, die Andernfalls – Erinnerung erwacht, Sehnsucht steigt auf – für die Seidenschau auf der Fahrt hinter Aden geschnitten, die der Erste Matrose an sich genommen hatte, ohne die Verwendung zu ahnen, die sie drei Wochen später finden sollten, schmückten das Schiff. Ist es die Hitze, daß die Ausgelassenheit dieser Menschen nicht schwingt, sondern eckig und klotzig wirkt wie die Bewegungen grober Holzfiguren?
Beatrice zahlte alles, was da unten an Bord verzehrt und zerschlagen wurde. Sie spielte aber nicht wie die meisten anderen Passagiere erster Klasse den Zuschauer, sondern beriet mit dem Commandante und mir ganz sachlich, wie sich nun während der Fahrt das eheliche Verhältnis der beiden Gatten zu gestalten habe. Auf meinen Einwand, daß die Gestaltung sich ja bereits vollzogen und in der nun geschlossenen Ehe eine für beide Teile gleich harte Sühne gefunden habe, erwiderte Beatrice mit der Bitte, sachlich zu bleiben. Der Commandante stimmte ihr bei und sagte:
»Ein Vorfall wie der darf sich natürlich nicht wiederholen. Wenigstens nicht sichtbar für Dritte.«
»Also muß irgendwie ein gemeinsamer Raum geschafft werden.«
»Das verstößt gegen das Reglement. Danach ist einem Matrosen überhaupt verboten, seine Frau mit an Bord zu nehmen.«
»Dann wäre es doch richtiger gewesen, sie nicht heiraten zu lassen!« meinte ich.
»Es war eine Forderung der Sittlichkeit,« erwiderte Beatrice.
Da vergaß ich mich und sagte: »Sittlichkeit ist auch langweilig.«
Beatrice fühlte sich getroffen und wurde rot.
»Sie steht in meinen Diensten. Ich trage die Verantwortung,« sagte sie.
»Auch für die Ehe?« erwiderte ich.
»Also scheiden Sie die Beiden wieder,« schlug Beatrice vor.
»Das kann nur das Gericht.«
»Was glauben Sie, was die Schiffahrtsgesellschaften für Geschäfte machen würden, wenn die Commandanten das Recht hätten, Ehen zu scheiden,« sagte ich. – Beatrice entschied:
»Man muß sie selbst fragen.«
Das junge Paar erschien vor unserem Tribunal in rosig angehauchter Stimmung.
»Wie haben Sie sich die Führung Ihrer Ehe hier auf dem Schiff gedacht?« fragte der Commandante.
Es stellte sich heraus, daß Beide darüber auch nicht einen Augenblick lang nachgedacht hatten. – Als Beatrice ihnen deswegen Vorhaltungen machte und sie darauf hinwies, daß eine Ehe doch eine ernste und heilige Sache sei, meinte der Erste Matrose:
»Das wird man schon früh genug gewahr. Wozu sich damit gleich die Hochzeit verekeln.« Und die junge Frau setzte hinzu:
»Ueberhaupt bei der Temperatur.«
»Wo wollt ihr hier wohnen?« fragte der Commandante.
»Im Mannschaftsraum, wo sonst?« erwiderte der Matrose.
»Zu acht Mann?« – Wir waren entsetzt. Aber es stellte sich heraus, daß die sieben noch dichter zusammengerückt waren und durch Ziehen einer Bretterwand fast die Hälfte ihres Raumes zu einer selbständigen Kabine hergerichtet hatten. Trotz der Hitze und der an und für sich schon übermäßigen Beengtheit.
»Also lassen Sie schon,« bat Beatrice den Commandante.
Der berief sich auf sein Reglement und die Folgen seiner Nichtbeachtung. »Wenn ich das durchgehen lasse,« sagte der, »so wird der Indische Ozean künftighin der Schauplatz von Massenheuer sein. Kein Matrose oder Steward, keine Stewardesse und keine Amerikanerin über vierzig wird ihn in ledigem Zustand verlassen.«
»Das wäre doch eine sozial sehr wünschenswerte Neuerung,« meinte ich.
»Entsetzlich!« erwiderte der Commandante. »Denken Sie doch, daß wir aus dem Indischen Ozean auch mal wieder herauskommen.«
»Ja und ...?« fragte Beatrice.
»Na, da setzt doch dann die normale Temperatur und mit ihr auch das normale Denken und Fühlen wieder ein.«
»Entsetzlich!« rief die junge Frau.
»Setzt es bei Ihnen schon ein?« fragte ich.
»Nein! aber ich kann mir denken!« rief sie und sah ihren vor ein paar Stunden angetrauten Gatten fast feindlich an.
»Hab man keine Furcht,« beruhigte er sie, »zehn Monate im Jahr schwimme ich mit dem Schiff herum.«
»Das ist es ja,« rief sie, »mit wem schwimme ich?«
»Das kann ich dir sagen!« drohte er.
»Man ist nur ein Mensch von Fleisch und Blut. Du kanntest mich ja und hättest dir sagen müssen, daß du nicht der richtige Mann für mich bist.«
»Wer denkt denn gleich immer ans Heiraten.«
»Fang nicht so an! Ich hab dich nicht gedrängt. Ich hätte auch in Europa noch einen Mann gefunden.«
»War ich vielleicht erpicht auf dich?«
Sie sahen sich an; nicht mehr so feindlich; fragend mehr. Ja, wer war es denn, der uns trieb? Und sie wandten die Köpfe und ihre Augen suchten Beatrice.
»Die Gräfin!« riefen sie wie aus einem Mund. – Die wurde blaß und griff nach der Hand des Commandante:
»Ich kann es nicht!«
»Sie verhüten ein Unglück!«
»Es hätte keine Gültigkeit.«
»Ja, hat es denn nicht Zeit bis zum nächsten Hafen?« fragte ich.
Das junge Paar sah sich an.
»So eilig ist es nun nicht,« sagte sie und er setzte hinzu:
»Bis wir heimkommen, kann es schon so bleiben.«
»Sie sind vernünftiger als wir,« meinte Beatrice. Aber der Commandante war klug und deutete es anders.
»So wie ihr euch das denkt, geht das nicht,« sagte er. »Das hat nun ein Ende und muß bleiben, bis ihr daheim seid.« – Jetzt schlossen sie sich noch enger zusammen:
»Wir sind verheiratet!« trumpften sie auf. – Man stellte sie vor die Wahl: entweder verließ die junge Frau im nächsten Hafen das Schiff und fuhr auf einem anderen Steamer heim oder man kehrte zu dem Verhältnis zurück, das bei der Abfahrt in Triest bestanden hatte. Mit anderen Worten: die Bretterwand in der Mannschaftskabine fiel und die junge Frau blieb mit der anderen Zofe in ihrer Kabine. – Das junge Paar besprach sich ziemlich lange; und entschied sich für das letzte.
»Das ist die wahre Liebe!« rief Beatrice und drückte die junge Frau an ihr Herz.
»Es ist die gefundene Gelegenheit,« berichtigte ich und erhielt von Beatrice zur Antwort:
»Sie denken immer nur Böses.«
»Es erscheint Ihnen nur böse,« erwiderte ich.
Aber sie hatte kein Vertrauen. Weder in Hongkong, noch in Schanghai ließ sie sich bewegen, an Land zu gehen. Telegramme aus Bangkok – ich zählte zusammen neun – zerriß sie uneröffnet.
»Mir zuliebe lesen Sie,« bat ich. »Es braucht ja nicht vom Grafen, es kann von Andernfalls sein.«
»Interessiert mich nicht,« erwiderte sie. Und sie zerriß die Formulare so gründlich, daß an eine Zusammenstellung nicht zu denken war.
Eine Stunde bevor wir Schanghai verließen, hörte ich das erste Mal von Andernfalls. Ich erhielt ein Telegramm:
»Kann mir noch kein Urteil bilden. Allem Anschein nach aber eine wilde Sache. Andernfalls Gräfin S.-M.«
*
An Bord im Hafen von Schanghai wiederholte sich, was sich im Kleinen bereits in Colombo und – schon mit leichtem chinesischen Einschlag – in Singapore abgespielt hatte: der Run der Händler. In Aden handelten fast ausschließlich die Juden. Es ist der vielleicht einzige Ort in der ganzen Welt, an dem Juden unbehelligt von Haß und Neid ihrer Mitmenschen leben. Dabei haben sie es gerade hier zu ansehnlichem Wohlstand gebracht. Sie tragen rote Kappen, und der Fremde ist geneigt, sie für Araber, gar für Türken zu halten. Dabei unverkennbar die Rasse, die sich hier bestimmt noch in keinem Falle mischte oder sonst in irgendeiner Form assimilierte. Schwermut in den Augen, das Leid um die Lippen, aber ein gerader Rücken und ein aufrechter leichter Gang. Nichts von der Schwere des ewigen Juden, der heimatlos und gehetzt durch die Welt jagt. Die Juden Adens haben ihre Heimat – und was für eine! Nie ahnte ich, daß eine Stadt, die so stark alle Merkmale der Wüste trägt und auf toter, nirgends auch nur einen Strauch gebärender Erde, in der oft jahrelang kein Tropfen Regen fällt – daß eine solche Stadt den Wunsch, auch nur auf kurze Zeit in ihr zu leben, wecken kann. Das Leben ist – im Gegensatz zu Port Said, das wie eine Filiale von Paris anmutet – natürlich ganz europafremd. Es wirkt wie das Gemälde eines großen Künstlers. Dieser Eindruck ist so vollkommen, daß man jeden Menschen und jeden Kamelwagen als selbstverständlich gerade an der Stelle empfindet, an der man ihm begegnet. Er gehört zum Ganzen und ist für den künstlerischen Gesamteindruck notwendig. Das gilt auch von den paar tausend Juden. Nie und nirgends in der Welt ist mir Stadt und Landschaft so als ein Gemälde erschienen wie hier.
Aber ich wollte von den Händlern sprechen. Und nicht einmal von denen in Aden. Denn wir liegen in Schanghai und an Bord haben sich ein paar Dutzend Chinesen etabliert, als wenn sie auf Jahre hinaus hier ihre Verkaufsstände beibehalten wollen. Dieser elegante, schlanke Chinamann, ganz in schwarzer Seide, mit gepflegten Händen und einem Gang, um den die Götter ihn beneiden können, ist der Schneider. Er wie seine ganze Zunft ist berühmt. Weit über sein Riesenreich hinaus. Zwei etwa vierzehnjährige Jungen assistieren. Er nimmt Maß. Nur drei Zahlen notiert er sich. Länge der Hose, Schulterbreite und Umfang des Leibes. Du glaubst, er fängt eben an zu messen. Da verbeugt er sich lächelnd und dankt. – »Wann probieren Sie an?« – Er lächelt wieder und schüttelt den Kopf. »Gar nicht!« sagt er. – »Hören Sie mal ...,« widerspreche ich, »das gibt es doch nicht.« – »In China schon,« erwidert er. Und Umstehende bestätigen es. – Ein Anzug aus bestem weißen Leinen für sechs mexikanische Dollars gleich vierzehn Mark vierzig. Ein Anzug aus feinster Bastseide zweieinhalb Pfund gleich fünfundvierzig Mark. Das kann doch nichts sein, denkt man und zieht nach zwei Tagen die fertigen Sachen an, die ganz genau so sitzen wie die der ersten Schneider in London und Berlin. Was sind daneben die Wunder Indiens? Und man staunt, daß nicht Unternehmer diese Kleiderkünstler mit nach Europa nehmen und dort etablieren. Ich habe in einem ersten Berliner Spezialgeschäft für Tropenkleidung jeden Anzug dreimal anprobiert, für den Leinenanzug fünfzig und für den bastseidenen hundert Mark bezahlt, und als ich sie anzog – der Rest ist Schweigen. Ich bringe sie meinem Friseur mit oder eröffne in Berlin ein Büfett im Russian-Stil. Bis zu meiner Rückkehr werden die russischen Emigranten Berlin ja endgültig erobert haben.
Aber nicht nur der Schneider verblüffte. Da stand ein verschmitzter Chinese und hatte neben sich ein paar Dutzend Mah-Jonggs aufgebaut. Feinste Handarbeit! Kunstvolle Kästen mit vier Etagen. Mit hundertsechzig Mark war das einfachste ausgezeichnet – in Berlin W 62, Kurfürstenstraße. Der Chinese verlangte dafür dreißig mexikanische Dollars gleich zweiundsiebzig Mark und wurde ausgelacht. Er ging auf fünfundzwanzig herunter, von fünfundzwanzig auf zwanzig und von zwanzig auf zehn. Aber der Amerikaner, der es kaufen wollte, blieb bei seinem Gebot von fünf mexikanischen Dollars gleich zwölf Mark. Das Gesicht, mit dem der Chinese es ihm nach unendlichen Gebärden schließlich reichte, das Lächeln, mit dem er die fünf Dollars einstrich, ließ erkennen, daß er auf höchstens vier gerechnet hatte.
Was von Mah-Jongg gilt, gilt von Porzellan, Elfenbein, von der Seide und allen anderen Waren, deren Heimat China ist. Buddhas, für die hundert mexikanische Dollars, also zweihundertvierzig Mark gefordert werden, gehen für dreißig Schillinge, also achtundzwanzig Mark weg, kostbare Vasen, die zweihundert mexikanische Dollars kosten sollen, werden bis auf zwanzig heruntergehandelt. –
Aber man ist kaum wieder auf hoher See, da kommen ernste Bedenken. Ist der Buddha echt? Man fragt den und jenen. Leute, die sammeln und es wissen müßten. Es stellt sich heraus, es gibt auf der ganzen Welt nur einen, der mit ziemlicher Sicherheit Echtheit und Alter der Buddhas bestimmen kann. Affektionswerte also. Man muß den guten Glauben haben. Oder Friedrich Perzynski sein. Der kennt China und seine Götter wie kein zweiter. Aber wo unter den Lebenden gibt es noch einen Weltreisenden, der begeistert ausruft: »Die Verkehrsmittel sind Gott sei Dank kläglich!« und fortfährt:
»Reisen – das ist nicht die zeitvergeudende Beschäftigung geistig verkümmernder Menschen, die mit der Eisenbahn Kontinente durchkreuzen und die Vollkommenheit unserer und ihrer eigenen Zivilisation anstaunen, weil sie nun schon fast allerorten auf einer Sprungfedermatratze bei elektrischem Licht die letzten Reuterdepeschen genießen können, und die in die Speisesäle großer Hotels jenen faden Alltagsgeruch hineintragen, den Snobismus für das Aroma Wohlerzogener hält.«
Diesem Perzynski, der die Grotten von Johore in den Bergen bei Hsiling entdeckte – denn wenn englische Fasanenjäger unter ihnen entlang kletterten, ohne ein Dutzend überlebensgroße Skulpturen zu sehen oder zu beachten, so bleibt es Neuland –, traue ich es zu, Alter und Echtheit eines jeden Buddha festzustellen. Er ist es ja – und jeder, der von chinesischer Kunst nur eines Geistes Hauch verspürt, weiß, was das heißt – der, ich glaube mit Hilfe eines Lamapriesters, die Götter fand, die des großen Hsüan tsanps Schüler auf Geheiß des Meisters herstellten. Jenes selben Hsüan tsanp, dessen Manuskripte Marc Aurel Stein an der Kansu-Grenze in einem Tempel fand und über die alle Sinologen Europas heute brütend sitzen. Doch keine Sinologie! Des Europäers Sehnsucht, der in China Kunst sucht und auf Götter jagt, ist Lohan. Griechenlands Größtes verblaßt daneben. Wer dies Antlitz auch nur auf Tafeln sah, vergißt es nicht.
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Als ich Schanghai und damit China verließ, um nach Japan zu fahren, blieb ungestillte Sehnsucht zurück, und mir war, als würde China sehr bald mein Schicksal werden. Schwer fand ich zu den Europäern an Bord zurück. Mir war, als müßten auch sie nun anders fühlen. Aber sie saßen bei ihrem Whisky, lasen »The Shanghai Daily« und politisierten. Ungern berichte ich, was sie sprachen. Doch scheint's mir von Bedeutung und nicht ohne Zusammenhang mit dem Erleben auf dieser Reise:
Eine amerikanische Familie aus Auroramd, eine englische aus der Gegend von Birmingham. Sehr smarte Leute. Unabhängig voneinander und ohne sich zu kennen, haben sie Europas zur Zeit größte Sehenswürdigkeit, die zerstörten Gebiete Nordfrankreichs, besucht. Eine äußerst geschickte Propaganda in den U. S. A. hat es den Amerikanern in Nord und Süd eingehämmert, daß Versailles, die Venus von Milo, die Peterskirche in Rom, Rembrandts Nachtwache und die Bernina-Alpen europäische Sehenswürdigkeiten von gestern seien, überholt durch die neueste Attraktion, deren Schöpfer die Hunnen (sprich Germans), deren Opfer die sanftmütigen Franzosen sind. Und ich neige ganz im stillen zu der Ansicht, daß es gewissen Kreisen in Paris ganz erwünscht wäre, wenn diese werbefähige Attraktion der Mitwelt noch recht lange erhalten bleibt, daß es ihnen mit dem Wiederaufbau und dessen Beschleunigung also nicht so ernst ist, wie sie tun. – Die englische Familie und die amerikanische, die von weither kamen, um dies Wunder zu bestaunen, reagierten verschiedenartig.
Ich habe an Bord zwei Monate lang wohl nicht einmal mit Engländern und Amerikanern von dem Krieg gesprochen. Takt ließ uns an diesem Thema, dem man Reize gewiß nicht abgewöhnen kann, vorbeisteuern. Grenzgebiete, die zu streifen unvermeidlich war, passierten wir reibungslos. Kurz vor der Abfahrt von Schanghai erfuhr der Amerikaner die Freisprechung Ludendorffs im Münchener Hochverratsprozeß. Die Kontenance verließ ihn. Der Mensch, wie er betonte, nicht der Amerikaner erboste sich. – »Um den Krieg zu gewinnen, hätte er ganz Europa anzünden können. Aus Aerger über den verlorenen Krieg auch nur eine Hütte anzuzünden, ist ein Verbrechen.« – Stimmt es, was ich pflichtgemäß erwiderte, ohne zu wissen, ob es Wahrheit ist, daß Ludendorff damals noch fest an einen Sieg glaubte, so soll die deutsche Propagandastelle in Aktion treten. Die beiden Amerikaner habe ich überzeugt, es gilt, weitere siebzig Millionen zu überzeugen. – Die beiden Engländer sind außer in Nordfrankreich auch im besetzten Gebiet gewesen. Ihr »shocking« ist so ehrlich, daß man ihnen glaubt, wenn sie sagen: »Was die Deutschen in Nordfrankreich und Belgien gesündigt haben, ist durch die Franzosen an Rhein und Ruhr mehr als ausgeglichen.« – Ich schlage also vor, daß die deutsche Propagandazentrale – ach, ich kenne sie! – sie wird keinen Finger rühren; und wenn sie sich bemüht, wird es ein Fehlgriff sein! – nach französischem Vorbild »Vergnügungsreisen nach Rhein und Ruhr« organisiert und zwar möglichst im Anschluß an die Rundfahrten durch Nordfrankreich. Es ist moralischer Kredit, aber auch Geld dabei zu verdienen. Also: Schieber heraus!
Das amerikanische und englische Ehepaar reist mit großen Empfehlungen an offizielle Persönlichkeiten nach Japan. Und immer klarer wird es mir, was ich bereits einmal angeregt: die Propagandastelle der deutschen Regierung möge erwägen, ob es nicht zweckmäßig sei, gut erzogene, gut aussehende, perfekt Englisch sprechende Damen und Herren mit gesellschaftlichen Talenten auf den großen Ozeandampfern reisen zu lassen. – Damit man aber nicht glaubt, ich rede pro domo: ich bin zwar gut angezogen, sehe aber nicht mehr gut aus und spreche ein furchtbares Englisch – und komme als Diplomat voyageur also nicht in Frage. – Den Gedanken des Diplomat voyageur aber lasse ich mir nach meiner Rückkehr patentieren und bin überzeugt, daß sich alle Staaten der Welt – außer Deutschland – um das Patent reißen werden.