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Ich nehme meinen Abschied

Acht Wochen der Macht. – Veränderungen im Korps. – Ich werde ins Kriegsministerium kommandiert. – General Adolphus W. Greely. – Mein Entlassungsgesuch. – Die weggeworfenen 1200 Dollars. – Von Beamtinnen Onkel Sams und Dampfaustern. – Ich bin entlassen. – Sergeant Souder wird Offizier. – Abschied von Major Stevens. – Nun fängt ein neues Leben an.

Prachtvolle Wochen heißer Arbeit waren es gewesen. Der bunte Wirrwarr, den jeder Tag brachte, die immer neuen Pflichten, die alle Kraft aufs äußerste anspannten, die Versuchsarbeit im Telegraphie-, Ballonwesen, Kriegsphotographie, die große Selbständigkeit, die jedem von uns ein freies Arbeitsfeld gab – all das viele Neue wirkt berauschend, begeisternd. Jeder von uns empfand es als hohe Ehre, sich halbtot schinden zu dürfen, und wachte von Anfang an eifersüchtig darüber, daß er auch ja Arbeit über Arbeit bekam ... Je mehr Arbeit, je mehr Ehre! Man verspürt die Wonnen des Schaffens und der Macht.

Aber sehr bald sollte sich Vieles verändern.

Leutnant Burnell war zum Kapitän ernannt worden, zwei neue Leutnants waren hinzugekommen in rascher Folge und über vierzig neue Sergeanten, die aus den besten Berufstelegraphisten und den Elektrikern ausgewählt wurden. Der Mannschaftsbestand stieg oft über zweihundert Mann. Die Organisation des Signalkorpsforts während kaum mehr als einem Vierteljahr war eine bewunderungswürdige Arbeitsleistung gewesen und ein großer Erfolg. Vom engen persönlichen Standpunkt aus aber schwand meine Freude am Signalkorps rasch. Ich war jetzt einer von vielen nur; die schöne Machtperiode der neun Sergeanten hatte kaum acht Wochen gedauert. Im Büro häufte sich die tägliche Routinearbeit so, daß ich schließlich nicht mehr war als ein Maschinenschreiber, der nur aus den Befehlen noch wußte, was draußen vorging. Das enge Verhältnis zum Kommandeur, das der Krieg geschaffen hatte, war langsam geschwunden, wie das sein mußte. In den Werkstätten drüben und in den Abteilungen arbeiteten fremde Menschen, mit den einen nichts verband als die gemeinsame Uniform. Soviel wußte ich: die allernächste Gelegenheit, die sich mir bot, das Entlassungsgesuch zu erneuern, wollte ich beim Schopfe nehmen!

In diesen ersten Zeiten der Arbeit hatte ich ja ganz vergessen, daß schon im Zeltlager von Montauk Point, sofort nach Beendigung des Krieges, das Ziel der nächsten Zukunft klar vor meinen Augen gestanden war:

Den Soldatenrock ausziehen! Zurück zur Zeitung!

Nur um den Krieg mitzumachen, war ich Soldat geworden. Nur darum. Und von Tag zu Tag wurde nun der Wunsch heißer in mir, ein Ende zu machen.

*

Im Anfang des Jahres 1899 wurde ich in das Büro des Signalchefs ins Kriegsministerium nach Washington kommandiert, als Sekretär des Majors. Es war eine ganz unwichtige Angelegenheit, um die es sich handelte – die Aufstellung der neuen Bedarfslisten, bei der ich mit unserem Büromaterial zur Hand sein mußte – und sie interessierte mich nur, weil sie einen Wechsel bedeutete. Sie sollte aber den Abschluß meines Militärdienstes bei Onkel Sam herbeiführen.

Der Major war in Zivil, als das Automobil uns frühmorgens nach Washington zum Kriegsministerium brachte, denn amerikanische Offiziere tragen außerhalb der Forts ungern Uniform, und auch ich hatte die Erlaubnis erhalten, Zivil anzulegen. Höchst erfreut war ich darüber; gab mir das doch Gelegenheit, in den Arbeitspausen ein Stück Washington anzusehen, ohne mich lange umziehen zu müssen. In Sergeantenuniform ein gutes Restaurant aufzusuchen, wäre mir nicht eingefallen, denn amerikanische Freiheit hat ihre Grenzen.

Durch die breiten Gänge des Kriegsministeriums, in denen es von Menschen wimmelte, ging es zum Lift, vier Treppen empor, und wenige Minuten darauf standen der Major und ich in dem kleinen Arbeitszimmer des Signalchefs der Armee. Ich hatte den General noch nie gesehen und etwas wie scheue Bewunderung war in mir. Der alte Herr am Schreibtisch dort im schlichten Gehrock mit dem wallenden weißen Patriarchenbart und den ein wenig unmilitärischen silbernen Hauptlocken, war einer der kühnen Männer, die mit Leib und Leben um den alten Menschheitstraum gekämpft hatten, den Nordpol zu erreichen. Vor siebzehn Jahren ungefähr hatte Adolphus Washington Greely die internationale Expedition nach der Franklinbai geleitet und war drei Jahre lang in Schnee und Eis eingeschlossen gewesen. Seine Forschungen hatten ein neues Kapitel in der Geschichte der Arktik eingeleitet. Später war der berühmte Mann General und Leiter des Signalkorps geworden.

»Guten Morgen, Major.« sagte der alte Herr, über seine Brille hinwegblinzelnd. »Welcher Sergeant ist das?«

»Sergeant Carlé,« antwortete der Major.

»So?« Die hellen Augen funkelten mich an. »Einer von den Kubanern, hm. Sie sind sehr rasch Sergeant geworden!«

»Jawohl, General.«

»Km, ja. Haben Sie einen Wunsch, Sergeant?«

Ob – ich – einen – Wunsch – hätte? In militärischer Haltung stand ich da, unbeweglich wie eine Mauer, aber durch meinen Kopf rasten die Gedanken. Das war die Gelegenheit, die beim Schopfe gepackt werden mußte –

»Ich bitte, aus dem Militärdienst entlassen zu werden!«

»Weshalb, Sergeant? – –«. höchst erstaunt.

»Ich ließ mich eigentlich nur anwerben, um den Krieg mitzumachen, und möchte meine Zeitungsarbeit wieder aufnehmen.« »Eigentlich – eigentlich –« brummte der alte Herr unwillig. »Die Werbung erstreckt sich immer über eine Periode von drei Jahren. Das wußten Sie doch. Wo wurden Sie angeworben?«

»In San Franzisko, General.«

Der Major stand da, halb zur Seite gewandt, und biß sich lächelnd auf den Schnurrbart. Dann sagte er kurz:

»Ich befürworte das Ansuchen.«

»Nun,« sagte General Greely, »der Sergeant wird auf dem Dienstwege Bescheid erhalten. Vorher aber muß ich ihn darauf aufmerksam machen, daß auf Order des Kriegsministeriums neuerdings den Mannschaften, die vor der Zeit entlassen werden, die Reiseentschädigung nicht gewährt wird. Halten Sie Ihr Gesuch unter diesen Umständen aufrecht, Sergeant?«

»Jawohl, General!«

Da hatte ich mit einem Wörtchen so ungefähr eintausendzweihundert Dollars auf die Straße geworfen...

» Well,« sagte der Major, als wir nach einer Stunde Arbeit aus dem Zimmer des Generals auf den Korridor traten, »welche Entscheidung der Chef treffen wird, weiß ich nicht. Sie scheinen ja plötzlich eine verdammte Eile zu haben, sich von uns loszueisen –«

Und weg war er.

Ich mußte meine Akten in Ordnung bringen und ging ins Nebenzimmer, die Schreibstube des Hauptquartiers. Das war ein großer Raum mit gewaltigen Aktenschränken an den Wänden. An sechs Schreibmaschinen saßen sechs junge Damen, eifrig tippend, und einige junge Herren kletterten die Leitern zu den Aktenschränken hinauf und hinab. In der Ecke stand ein Tischchen für mich. Nach einigen kurzen Worten mit dem Bürovorsteher setzte ich mich und tat so, als ob ich arbeitete. Mir wirbelte der Kopf. Würde mein Gesuch genehmigt werden? Fing nun ein neues Leben an? Ich wollte nachdenken, versuchen mir vorzustellen, was ich anfangen würde, wenn ich frei war, aber in meinem Schädel jagte es wirr durcheinander vor lauter Aufregung. Sollte ich zurück nach San Franzisko fahren? Sollte ich – – sollte ich – – –

Ich dachte an alles. Und doch wieder an nichts Greifbares. Schließlich folgte ich wieder meinem schönen alten Instinkt, die Dinge der Zukunft dahin zu verweisen, wohin sie gehörten: in die Zukunft. Zum Teufel, noch war ich nicht entlassen. Es nützte gar nichts, sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Das hatte Zeit. Und ich schob die Gedanken, die mich plagten, einfach weg.

Um ein Uhr ertönte ein schrilles Glockenzeichen, das die Lunchpause bedeutete, und ein guter Gedanke kam mir. Nur nicht allein sein müssen jetzt und sich mit Grübeln quälen!

»Ich bin Sergeant Carlé,« sagte ich zu Miß Tipp-Tipp, die mir am nächsten gesessen hatte, beim Hinausgehen.

»Das wissen wir! Lieber Mann, wir Mädels im Büro wissen alles!«

»So? Dann wissen Sie vielleicht auch, daß ich es abscheulich finde, allein zu lunchen. Wollen die Damen mir die Ehre erweisen, beim Lunch meine Gäste zu sein?«

»Was, wir alle?«

»Natürlich!«

»So 'was Nobles gibt's nicht wieder!« kicherten die Tipp-Tipp-Misses und erklärten einstimmig, man müßte Dampfaustern essen und es sei gar nicht weit. In dem weltberühmten kleinen Dampfaustern-Restaurant in der Nähe des Kapitols setzte der weißbefrackte Negerkellner sieben große Suppenteller vor uns hin, tat ein Stück Butter, Salz, Pfeffer, Paprika in jeden, und füllte sieben Drahtkörbchen mit Austern in den Schalen. Dann öffnete er sieben Türchen in den breiten schornsteinartigen Eisenröhren, die hinter der Bar die Wände entlangliefen, hängte die Drahtkörbe hinein, und drehte an einem Ventil. Die Eisenröhren waren Dampfleitungen. Heißer Dampf kochte die Austern in ihrer eigenen Schale. Nach einer halben Minute stellte er den Dampf ab, nahm die Körbe heraus, und öffnete Auster auf Auster über den Tellern, daß ja kein Tropfen des Safts verloren ging. Es entstand eine Art Suppe, so delikat, so kräftig, daß sie einen Toten hätte erwecken können. Ueber ihr und dem Geplauder meiner sechs Gäste vergaß ich völlig, daß in diesen Stunden ein Stück meines Geschicks sich entschied ...

Die Mädels schnabulierten tüchtig und schwatzten wie die Spatzen.

Sie waren allesamt festangestellte Beamtinnen, pensionsberechtigt und auf Lebenszeit versorgt. In früheren Zeiten kam Jammer und Elend über die Tausende von niederen Angestellten in den Büros der Washingtoner Ministerien, wenn nach neuer Wahl ein Präsident dem andern folgte. Das Heer von Wählern des neuen Mannes drängte nach Stellen. Der Erwählte mußte wohl oder übel die Mitarbeiter seines Vorgängers auf die Straße werfen, um seinen beutegierigen Anhängern Raum zu schaffen, und so bedeutete jeder Wechsel in der Präsidentschaft wie unter den einzelnen Ministern ein Brotloswerden von vielen Menschen in der Bundeshauptstadt bis hinunter zu den Portiers und Fensterputzern. Alle flogen sie! Wehe den Besiegten! hieß es auch im unblutigen Wahlkampf viele Jahrzehnte hindurch, bis sich endlich den gesetzgebenden Körperschaften die Erkenntnis aufdrängte, daß die Geschichte höchst unmoralisch war und vor allem, was ihnen vielleicht wichtiger schien, höchst unzweckmäßig. Denn an Stelle der eingearbeiteten Beamten trat so immer wieder ein Heer von ahnungslosen Neulingen, die mühsam angelernt werden mußten. Es wurde daher eine Art unabhängiger Beamtenschaft geschaffen, der Civil Service, der Zivildienst. Die kleinen und mittleren Staatsbeamten wurden nunmehr der Reihe nach aus einer Schar von Bewerbern ausgewählt, die schwierige Prüfungen bestanden haben mußten. Es gab eine Stenotypistenprüfung, eine Buchhalterprüfung, eine Sprachenprüfung, eine Postprüfung, wissenschaftliche Spezialprüfungen und so weiter. Männliche wie weibliche Beamte des Zivildienstes konnten nunmehr nur wegen Verfehlungen nach einem Gerichtsverfahren entlassen werden. Die hohen Beamten freilich »flogen« nach wie vor bei einem Wechsel der Regierung.

»Wieviel Gehalt bekommt ihr denn?« fragte ich vergnügt.

»Hundertundzwanzig Dollars im Monat.« lachten die Mädels.

Onkel Sam war doch immer nobel! Und sie erzählten, diese jungen Dinger, von ihren Klubs, von ihren Privathotels, in denen sie beisammen wohnten, von ihren Sparkassen, von ihrer Bank. Denn sogar eine Beamtinnen-Bank hatten sie sich gegründet. Ein Mädel aber mit Stumpfnäschen sagte:

»Noch lieber möchte ich verheiratet sein ...«

*

Die zwei Stunden waren wie im Fluge vergangen. Die Beamtinnen Onkel Sams setzten sich wieder an ihre Maschinen und ich wollte mir vom Bürovorsteher meine Akten zurückerbitten, als er schon auf mich zukam:

»Major Stevens erwartet Sie im Offizierszimmer,« sagte er. »Hat soeben nach Ihnen gefragt. Gegenüber – gleicher Korridor – vierte Türe links!«

Ich ging hinüber, klopfte an.

»Herein!« Das war des Majors Stimme.

Und ich trat ein – und muß im nächsten Augenblick ein so erstauntes, ein so dummes, ein so hilflos perplexes Gesicht gemacht haben, daß das unbändige Lachen der beiden Offiziere, die rauchend an dem runden Tischchen saßen, zweifellos gerechtfertigt war. Schallend lachten sie auf. Der Major war der eine, und der andere – Sergeant Souder! In Leutnantsuniform. Freiwilligen-Infanterie. In Leutnantsuniform!! Sekundenlang war ich sprachlos vor Erstaunen, dann aber mißfiel mir das Lachen.

»Sergeant Carlé,« meldete ich kurz.

Der Major winkte krampfhaft ab.

»Sie haben aber auch ein Gesicht gemacht,« lachte er, »als sähen Sie Ihre eigene Großmutter in indezenten kurzen Röckchen einen Cancan tanzen! Bitte, nehmen Sie Platz, Mr. Carlé – Zigarre, bitte, Mr. Carlé –

Und es überrieselte mich wie eine heiße Welle. Ein Offizier sagte nicht »Mister« zu einem Sergeanten in der amerikanischen Armee! Das bedeutete –

»– General Greely hat Ihr Gesuch genehmigt. Ich werde Ihnen nachher die nötigen Dokumente aushändigen und wünsche Ihnen jetzt Glück und Erfolg auf Ihrem Lebensweg. Souder – in dem Schränkchen dort muß eine Whiskykaraffe und ein Syphon sein. Danke. Meine Herren, wir trinken auf das Wohl des Sergeanten Souder und des Sergeanten Carlé. Mögen Sie ein tüchtiger Offizier werden, Souder, und Sie ein berühmter Zeitungsmann, Carlé. Vergeßt euren alten Kommandeur nicht, Kinder!«

Und wir tranken, und er zerschellte seinen Kelch an der Wand.

»Unser Major!« rief Souder mit leuchtenden Augen. Wieder klirrte zerbrochenes Glas. Es war nur eine Viertelstunde, die ich in dem winzigen Privatzimmerchen der Signaloffiziere im Washingtoner Kriegsministerium verlebte, doch die kurze Spanne Zeit war ein Männerzusammensein, voll tiefen Fühlens. Das Geplauder schien oberflächlich und klang lustig, aber in das Lachen hinein woben sich für jeden Bilder aus der kaum vergangenen Zeit, da wir Kameraden gewesen waren im Krieg, wir drei. Das kittet. Der Major meinte, es sei ja nett, daß er uns glücklich los sei, und schalt Souder einen Duckmäuser, und Souder berichtete von dem reichen Schmied in dem Indianiastädtchen, das seine Heimat war. Der war Mitglied des Kongresses und ein alter Freund Souders. Der Sergeant hatte ihn in Washington getroffen vor einigen Tagen, und der parlamentarische Schmied war eiligst zum Kriegsminister gelaufen, ein Leutnantspatent in der Freiwilligenarmee herauszuschinden für seinen Protegé – Der neuernannte Leutnant mußte heute noch nach San Franzisko abreisen, um sich zur Philippinenarmee einzuschiffen.

Und wir lachten und tranken.

»Kuba und das Signalkorps!« toastete Major Stevens. »Adieu Jungens!« Und er schüttelte Souder und mir die Hände, gab mir einen Briefumschlag, und dann gingen wir, ein jeder seinen Weg. Der Major zum General, Souder zum Infanteriestab unten, sich zu melden, ich nach dem Fort. Ich habe keinen einzigen von den Männern aus dem kubanischen Kriege jemals wiedergesehen. Mit einer Ausnahme – Billy! Den alten Billy vom Schienenstrang, den ein sonderbarer Zufall mir auf den letzten der Leichtsinnspfade stellen sollte.

*

Es gehörte zum guten Ton der Armee, daß einer, der ihr den Rücken kehrte, das rasch und unauffällig machte. Von der Sekunde an, in der man seine Entlassung in der Tasche hatte, paßte man nicht mehr in den militärischen Rahmen. So fuhr ich rasch nach Fort Myer, nachdem der Gang zum Zahlmeisteramt mit dem Entlassungsdokument in wenigen Minuten erledigt war. Sergeant Hastings war telegraphisch benachrichtigt worden und sagte wenig: der alte Reguläre begriff es nicht, daß man den Rock mit den wertvollen Sergeantenstreifen freiwillig ausziehen konnte. Er nickte, als ich ihn bat, meine militärischen Habseligkeiten, die Uniformen, die Mäntel, die Mützen für mich zu verkaufen, und war verwundert, weil ich wünschte, er möge meine Entlassung erst beim Abendappell den anderen Sergeanten mitteilen. Ich mochte das Gerede jetzt nicht. Keiner der anderen stand mir nahe. Und als ich die paar Sachen für mein Köfferchen zurechtgelegt hatte, zog ich noch einmal Sergeantenuniform an, um nicht aufzufallen, und ging durch die Quartiere und die Werkstätten. Ich sah den Leuten einige Augenblicke lang zu, betrachtete mir eine signalisierende Flaggenabteilung, sah ein Automobil davonsausen –

»Heidi, Kinder! Es ist wirklich etwas sehr Gleichgültiges, ob es unter euch einen Sergeanten gibt, der Carlé heißt, oder nicht. Lebt wohl. lieben Kinder ...«

Mechanisch griff ich noch einmal nach einem Taster.

Hei – oh!

Nun fing ein neues Leben an!


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