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Nachwort

Nun sind wir mit unseren Theaterkindern bis dahin gekommen, wo sie alle drei keine Kinder mehr sind. Und nun werdet Ihr Euch besinnen und fragen: Was hat Tony Schumacher diesmal damit wollen? Denn das seid Ihr nun schon von ihr gewöhnt, daß sie Euch nicht nur eine Geschichte erzählen, sondern auch irgend etwas dabei sagen will. Und das ist diesmal etwas ganz Einfaches.

Manches unter Euch war vielleicht schon im Theater, hat Theaterkinder spielen oder in duftigen Röcklein tanzen sehen und hat sich bei Beifall und Blumenspenden gedacht: Ei, das muß fein sein, die haben's gut! Solche soll meine Geschichte hinter die Kulissen führen und ihnen zeigen, welch rastlose Arbeit und große Mühe dazu gehört, mit Entsagung und viel Müdigkeit, um endlich brauchbar zu werden fürs Auftreten. Das gilt auch denen, die das Theater nicht kennen und gleich Jule und Frau Lederer meinen, das seien eben Menschen, die da vorspielen ohne eigentlichen Ernst und Zweck, und die das Leben so leicht nehmen, wie sie es oft lächelnd darzustellen haben. Und wieder andere gibt's, die dünken sich weit erhaben über alle, die dort vorn auf der Bühne reden, singen und tanzen. Und sitzen doch allabendlich da und lassen sich unterhalten, ohne jegliches Dankbarkeitsgefühl im Herzen. Zu denen möchte Tony Schumacher sagen: Bleibt lieber zu Hause, wenn Ihr so wenig die, die sich für Euch abmühen, zu schätzen versteht!

Tony Schumacher hat Euch einen Einblick in diese Kreise gegeben, – nicht daß Ihr nun mehr als bisher ins Theater verlangt. Ihr braucht auch gar nicht hinzugehen, – das könnt Ihr später, wenn Ihr groß seid, zur Genüge tun! Aber sie wollte Euch zeigen, welch tüchtige, opferfähige und groß angelegte Persönlichkeit eine Frau Friedemann im vertragenen Kleid in ihrem Souffleurkasten sein kann – welch eisern fleißige, pflichttreue Menschen ein Herr Bruckmann und eine Fräulein Balbi sind, und welch feines, innerlich vornehmes, stets hilfsbereites Menschenkind ein Fräulein Bland. Welchen Einfluß aber wirkliche, echte Kunst auf solche haben kann, denen Gott Talente verliehen, das sehen wir an den drei Kindern, bei einem jeden in seiner Art.

Wahre Kunst veredelt und weiht jeden Ort, vorausgesetzt, daß sie aus einem Gottesfunken entspringt.

Damit Ihr ein wenig Menschen kennen lernt, die Euch fernstehen, hat Euch Tony Schumacher diesmal ins Theater geführt.

In jedem ihrer vielen anderen Bücher erzählt sie, nicht minder spannend und interessant, von anderen Menschen aus anderen Kreisen und in anderer Umgebung: von Zirkus- und Waldleuten, von Zigeunern und Spielzeugmachern, von Dorf- und Stadtkindern, von Schloß- und Hüttenbewohnern, wie Ihr aus dem nebenstehenden Titelverzeichnis ersehen könnt.

Der Herold-Verlag


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