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Man war schon weit im Herbste vorgerückt, als eines Morgens der Earl von Morton, dessen Bekanntschaft der Leser im vorigen Kapitel zusammen mit derjenigen des Grafen Murray gemacht hat, unvermutet in das Vorzimmer des letztern trat, in welchem grade Halbert Glendinning die Wache hielt.
»Ruft Euren Herrn, Halbert,« sagte der Earl, »es sind Neuigkeiten da von Teviotdale, auch für Euch welche, Glendinning!«
Der Graf erschien, begrüßte den Earl und fragte hastig, was er zu erzählen hätte.
»Es ist ein verläßlicher Mann aus dem Süden bei mir gewesen, « antwortete Morton, »er ist im Liebfrauenkloster gewesen. Der Aegypter unsers getreuen Glendinning, der schottische Moses, ist wieder zum Leben erwacht und wächst und gedeiht herrlicher denn je im Gosen von Teviotdale, zu Kennaqhueir im Kloster.«
»Was meint Ihr mit solcher Rede?« fragte Graf Murray.
»Nichts weiter, als daß Euer neuer Squire Euch einen Bären aufgebunden hat. Piercie Shafton ist frisch und gesund und liegt in den Fesseln eines holden Müllerskindes, das mit ihm in schmucker Verkleidung das Land durchstreift hat.«
»Glendinning,« wandte Murray sich an den Jüngling, während seine Stirn sich in finstre Falten legte, »Du wirst Dich doch nicht unterstanden haben, Dich durch eine Unwahrheit in mein Vertrauen einzudrängend?«
»Mylord,« erwiderte Halbert, »ich bin der Lüge unfähig, und sollte es mich das Leben kosten. Ich habe dem Manne, wie ich Euch erzählte, dieses Schwert meines Vaters durch den Leib gestoßen, daß ihm die Spitze zum Rücken herausdrang und der Griff ihm in der Brust saß. Und ebenso tief will ich es demjenigen in den Leih rennen, der sich erfrechen sollte, mich einer Falschheit oder gar einer Lüge zu zeihen.«
»Wie, Bursche,« rief Morton, »Du wolltest Dich erfrechen, einem Edelmanne Trotz zu bieten?«
»Halbert, still!« kam ihm Murray zuvor, »und Ihr, Mylord von Morton, seht ihm die heftigen Worte nach! Ich sehe ihm die Wahrheit auf der Stirn geschrieben.«
»Ich wünschte, was drin im Buche steht, möchte mit der äußern Aufschrift im Einklange stehen. Nehmt Euch in acht, Mylord, durch Euer allzu großes Vertrauen werdet Ihr Euch noch mal selbst ums Leben bringen.«
»Und Ihr durch Euern Argwohn um Eure Freunde!« erwiderte Murray.... »Doch genug davon! laßt mich hören, was Ihr zu melden habt.«
»Sir John Foster,« berichtete Morton, »steht im Begriff, Truppen nach Schottland zu senden, mit dem Befehle, das Liebfrauenkloster zu verwüsten.«
»Ohne auf meine Einwilligung und Anwesenheit zu warten?« rief Murray. »Wie? will er in das Land unserer Königin als Feind einfallen?« »Ja, auf ausdrücklichen Befehl der Königin Elisabeth, und die läßt bekanntlich nicht mit sich spaßen!« versetzte Morton; »von seinem Einmarsch ist schon mehrmals während unsers Hierseins die Rede gewesen, er ist aber immer wieder aufgegeben worden und hat jetzt in Kennaqhueir keinen geringen Schrecken verursacht. Der alte Abt ist zurückgetreten, und wen, meint Ihr wohl, haben sie an seiner Statt zum Abt erhoben?«
»Natürlich keinen,« erwiderte Graf Murray. »Bevor man dort nicht meinen Willen und den Willen der Königin kennt, wird man sich solcher Wahl nicht erfrechen.«
Earl Morton zuckte die Achseln.
»Den Zögling des alten Kardinals Beatoun hat man gewählt, den pfiffigen, resoluten Kämpen Roms, den Busenfreund unsres tätigen Primas von Sankt Andreas, der bis jetzt Unterprior von Kennaqhueir war. Jawohl, Eustachius ist jetzt Abt von Kennaqhueir, und gleich einem andern Papste Julius hebt er Leute aus und schickt sich zum Kampfe mit Foster an, falls er wirklich einrücken sollte.«
»Solchem Zusammenstoße müssen wir zuvorzukommen suchen,« erwiderte Graf von Murray hastig, »denn welcher der beiden Teile auch das Feld behielte, immer wäre es für uns eine unangenehme Sache. ... Wer ist Befehlshaber über die Truppen des Abtes?«
»Kein andrer, als unser alter, getreuer Freund Julian Avenel,« antwortete Morton.
»Glendinning,« sagte Murray, »laß schleunig zum Aufsitzen blasen! Alle, die es ehrlich mit uns meinen, sollen sich ohne Verzug aufmachen. Jawohl, Mylord, wir stecken in einer recht mißlichen Klemme. ... stellen wir uns auf die Seite unsrer englischen Freunde, so laden wir Schimpf auf uns vor dem ganzen Lande, und zu solcher Handlung dürfen wir nicht schreiten. Zumal meine Schwester, deren Vertrauen ich kaum gewonnen habe, mir darüber höchst ungnädig werden dürfte. ... Leisten wir hingegen dem englischen Grenzwächter Widerstand, so müssen wir damit rechnen, daß uns dies Elisabeth als eine Begünstigung ihrer Feinde auslegen dürfte, und das ist für uns in keinem geringern Grade gefährlich.«
»Die Dame ist freilich wohl die beste Karte in unserm Spiel,« bemerkte Morton, »und doch würde ich nicht ruhig mit zusehen, wenn englische Klingen in schottisches Fleisch hauen wollten. Ich meine fast, wir täten am klügsten, ruhig unsre Straße zu ziehen, indem wir so tun, als könnten unsre Gäule auf den Hundswegen nicht recht vom Flecke. Mögen sie dann sich verhauen, so viel sie wollen, uns kann dann wenigstens von keiner Seite ein Vorwurf treffen, denn wir haben nichts davon gewußt und sind auch nicht dabei gewesen.«
»James Douglas,« erwiderte Murray, »dann würden wir beide Teile einbüßen. Nein, besser, wir rücken mit äußerster Schnelligkeit vor und suchen auf alle Weise den Frieden zwischen beiden Parteien zu erhalten. Hätte der Klepper, der diesen Piercie Shafton über die Grenze trug, bloß den Hals gebrochen! der vermaledeite Hanswurst ist gerade der Kerl danach, alles durcheinander zu wühlen und womöglich gar es zu einem Bürgerkriege zu bringen.«
»Hätten wirs beizeiten erfahren, daß der Kerl über die Grenze wollte,« meinte Douglas, »so hätten wir ihm dort heimlich aufgepaßt und ihn beizeiten um die Ecke gebracht! An Kerlen, die dazu bereit gewesen waren, fehlts doch im Lande nicht! Aber nun aufgesessen, James Stuart! Die Trompeten schmettern. Wir werden bald sehen, wessen Klepper den besten Atem hat!«
Die beiden mächtigsten Barone des Landes setzten sich an die Spitze des aus 300 Mann bestehenden Zuges, um nach Dumfries und von da nach Teviotdale zu reiten, und zwar in solcher Eile, daß an die hundert Pferde zu Falle kamen, und sie knapp 200 Mann noch stark waren, als sie sich dem Platze näherten, wo sich der Zusammenstoß der beiden feindlichen Truppenteile erwarten ließ.
Etwa sechs bis sieben Meilen mochten sie noch von dem Liebfrauenkloster entfernt sein, als ihnen ein Edelmann, den Graf Murray, weil er auf seine Einsicht rechnen zu dürfen meinte, zu sich entboten hatte, mit ein paar Dienern in gestrecktem Galopp ihnen entgegengesprengt kam. Er kam mit der Meldung, daß Foster, nachdem er wiederholt mit seinem Einfalle gedroht hatte, sich über die Kunde, daß Piercie Shafton sich unverhohlen im Klosterbezirk zeige, so ergrimmt habe, daß er die Befehle seiner Königin, die Grenze nicht zu respektieren, um deswillen schon auszuführen willens sei, um sich der Person dieses versäumten Schwätzers zu bemächtigen und den Patron endlich unschädlich zu machen. Der Abt hatte einen Kriegertrupp zusammengebracht, dessen Zahl sich mit derjenigen der Engländer wohl messen könne, wenn er anderseits auch nicht kriegstüchtig sei. Den Befehl habe Julian Avenel übernommen. Wie man allgemein annähme, würde es am Ufer eines kleinen Flusses, der die Grenze des Klostergebiets bilde, zum Zusammenstoße kommen.«
»Wer kennt diesen Platz?« fragte Murray.
»Ich, Mylord,« erwiderte Glendinning.
»Gut,« beschied ihn der Graf, »nimm Dir zwei Dutzend der besten Reiter mit und eile dorthin! Sage beiden, ich sei unterwegs mit einer großen Streitmacht und würde jeden ohne Gnade und Barmherzigkeit über die Klinge springen lassen, der den ersten Streich führen sollte. Davidson,« wandte er sich an den Ritter, der ihm die Meldung gebracht hatte, »Ihr bleibt als Führer bei mir. Du aber, Glendinning, tummle Dich und sage Foster, ich ließe ihm raten, wenn ihm sein Dienst bei der Königin Elisabeth lieb sei, mir nicht in den Kram zu pfuschen. Dem Abte dagegen tue kund und zu wissen, daß ich ihm den roten Hahn auf sein Klosterdach setzen lasse, wenn er sichs einfallen lassen sollte, loszuschlagen, ehe ich an Ort und Stelle wäre. Dem Hund Avenel aber bestelle, er hätte nun schon so, viel auf dem Kerbholz bei mir, daß ich ihn um einen Kopf kürzer machen ließe, wenn er sich etwa erfrechen sollte, noch für weitere Kreidestriche Sorge zu tragen. Und nun los! Schone weder Sporen noch die Weichen Deines Pferdes!«
»Zu Befehl, Mylord!« rief Glendinning und sprengte von dannen.
Noch hatte er mit seinem kleinen Kommando nicht die Hälfte des Weges zurückgelegt, als ihm ein paar Leute entgegenkamen, die einen dritten schleppten, der schwer verwundet sein mußte, Halbert erkannte Klostervasallen in ihnen und rief sie an. Aber im selben Augenblick glitt der Verletzte zur Erde, und die andern beiden stiegen ab, um dem Sterbenden die letzte Tröstung zu spenden, und so konnte Halbert nichts von ihnen vernehmen. Er sprengte weiter, und mit um so größerer Hast, als er jetzt immer mehr Leute erblickte, die das Sankt Andreas-Kreuz auf Sturmhaube und Harnisch trugen, und allem Anschein nach, wie die drei ersten, denen er begegnet war, das Schlachtfeld geräumt hatten. Aber auch von ihnen konnte Halbert keine Kunde erlangen. Die meisten ritten dem heranziehenden Reiterhaufen aus dem Wege oder hielten sich rechts oder links in solchem Abstande, daß es nicht möglich war, sich mit ihnen zu verständigen. Aber Halbert zweifelte nun nicht länger mehr, daß die Klösterlichen in die Flucht geschlagen worden seien, und unsäglich besorgt um das Schicksal seines Bruders, der dort sicher an dem Treffen teilgenommen hatte, trieb er sein Roß zu solcher Eile an, daß kaum ein halbes Dutzend seiner Leute mit ihm Schritt halten konnte. Endlich hatte er einen Hügel erklommen, an dessen Fuße die Ebene sich erstreckte, in welcher das Treffen sich abgespielt hatte.
Es war ein düstres Bild, das sich vor seinen Augen hier entfaltete. Es war hart gekämpft worden, wie ja immer in diesen Grenzgefechten, bei denen tief eingewurzelter Haß die Waffen schärfte. In der Hütte des Blachfeldes lagen die Leiber von Soldaten, die im Handgemenge niedergemacht worden waren. Neben ihnen lagen Verwundete im Gebete oder bettelten um Wasser. Unsicher, in welcher Richtung er seinen Ritt fortsetzen solle, von Angst erfüllt, daß er den Bruder unter den Toten finden werde, anderseits unter der Annahme, daß er bei weiterer Annäherung sein Leben wie das seiner Mannschaft in die schlimmste Gefahr durch die siegreichen Engländer setzen müsse, beschloß er zu warten, bis Graf Murray mit seinen Streitkräften heran sein werde, und nahm auf einem günstigen Platze Posten, den die Schotten beim Anfange des Treffens innegehabt und, wie der Augenschein lehrte, hartnäckig verteidigt hatten.
Kurze Zeit nachher drang auf einmal an sein Ohr leises Wimmern, offenbar von einem Weibe herrührend. Außer stande, sich zu erklären, wie auf einem Kampfplatze, wo doch nur Männer gefochten haben konnten, ein Weib zugegen sein sollte, blickte er sich besorgt um und bemerkte endlich neben einem Ritter in glänzender Rüstung, dessen Helm trotz allem Schmutz, der auf ihm haftete, doch den hohen Rang deutlich erkennen ließ, der ihm gehörte, die Gestalt einer Frau, die, in einen Reitermantel gehüllt, ein Kind an ihrem Busen hielt.
Da warf er einen raschen Blick auf die Truppen der Engländer, die aber nicht im Vorrücken waren, sondern augenscheinlich alle Mühe hatten, sich wie er zu sammeln; wenigstens ließ sich das aus den Signalen ihrer Trompeten deutlich erkennen. Auf diese Weise gewann Halbert Zeit, sich um die Unglückliche zu kümmern, die neben dem Ritter lag. Er fragte sie, nachdem er sein Pferd einem Lanzenknecht gegeben, in freundlichem Tone, ob er ihr in ihrer Not beistehen könne. Er bekam nicht sogleich Antwort, denn das Weib war bemüht, dem Ritter, neben dem sie lag, die Springfedern von Helmsturz und Ringkragen zu öffnen, was aber ihrer ungeübten und zitternden Hand nicht gelingen wollte. Aber, nach einer Weile sagte sie im Tone schmerzlicher Ungeduld:
»Ach! er erholte sich gewiß bald, wenn ihm Luft verschafft werden könnte! Alles gäbe ich drum, wenn ich diese eisernen Platten lösen könnte, die ihm ja allen Atem benehmen!«
Halbert Glendinning bückte sich, den Helmsturz zu öffnen und den Ringkragen zu lösen und erkannte nun zu seinem namenlosen Erstaunen in dem am Boden liegenden Ritter den Baron Julian von Avenel. Sein bleiches Antlitz ließ deutlich erkennen, daß er den letzten Kampf gekämpft hatte, daß der wilde, ruhelose Geist mitten im Kampfe, den er ja immer geliebt hatte, von ihm gewichen war. ...
»Er ist tot!« sagte Halbert zu dem jungen Weibe, in welchem er nun ohne Mühe die unglückliche Konkubine des Ritters, Katharina, erkannte.
»Nein, nein, nein!« rief das Weib, »sprecht nicht so! er ist nicht tot, er ist bloß ohnmächtig. Ich habe selbst schon einmal so da gelegen, und damals hat mich seine Stimme ins Leben zurückgerufen, als er freundlich zu mir sprach: Blick auf, Katharina! mir zu lieb! Und nun rufe ich, Julian! blick auf, Julian, mir zu lieb! ...« und sie betastete den leblosen Leib, »ich weiß ja, Julian, daß Du nicht tot bist! ... nein, nein, Du tust ja bloß so, Du stellst Dich ja bloß so, um Schreck einzujagen, aber Du kannst mir nicht Angst machen, Julian;« und sie versuchte krampfhaft zu lachen ... dann wechselte sie die Stimme und bat: »Sprich! o, sprich! und wärs auch nur, meine Torheit zu verhöhnen! Ach, Julian, alle rauhen Worte, die Du mir gesagt hast, sie würden mir klingen, wie die liebsten und teuersten, die Du an mich richtetest, ehe ich Dir alles, alles gab. ... Ach, hab Mitleid mit mir und geh nicht so von mir!« und dann wandte sie sich zu Halbert: »Ach, so hebt ihn doch auf! hebt ihn auf! um Gottes willen! habt Ihr denn gar kein Mitleid in Eurer Brust? ... Ach, er hat mir versprochen, mich zur Frau zu nehmen, mich zur Gattin zu machen, wenn ich ihm einen Sohn brächte, und nun bring ich ihm einen! einen, der ihm ähnlich sieht, wie aus den Augen geschnitten! Ach, wie soll er sein Wort halten können, wenn Ihr ihn nicht wieder zu sich bringen wollt! Ach, Christie von Clinthill, Rowley, Hutcheon, Ihr habt an seinen Festen teilgenommen, habt mit ihm geschmaust und gezecht, aber in der Schlacht, da habt Ihr ihn verlassen, da seid Ihr von ihm gewichen, Ihr falschen Schurken! da habt Ihr nicht gesorgt, daß ihn kein Stahl treffe!«
»Ich nicht, beim Himmel! ich nicht!« lallte ein im Sterben liegender Krieger unfern von ihm, der sich auf den Ellbogen zu stützen suchte, und in welchem Halbert die ihm wohlbekannten Züge des Knappen Julians erkannte, »ich bin keinen Fußbreit von ihm gewichen, aber der Mann kann nicht länger fechten, als er Atem hat, und mir geht der Atem schon aus. So, mein junger Freund?« sagte er, mit einem Blick auf Glendinning, als er dessen Rüstung erblickte, »hast Du wirklich noch den Helm genommen? Na, es lebt sich besser darunter als es sich stirbt! ... Na, ich hätts lieber gesehen, der Zufall hätte Deinen Bruder hergeführt, an Stelle von ... hm, in dem steckt noch was Gutes ... aber Du ... Du bist von so wildem Sinne ... und wirst bald ganz ebenso gottvergessen sein wie ich ... ganz ebenso gottver...«
»Da sei Gott vor!« rief Halbert.
»Amen, von Herzen Amen!« lallte der Verwundete, »dort wohin ich komme, wird es Gesellschaft geben auch ohne Dich genug. Aber, Gott sei gelobt! an dieser Schändlichkeit trifft mich keine Schuld!« sagte er, mit einem Blick auf die arme Katharina, und mit einem Gemurmel zwischen den Lippen, das sich halb wie ein Gebet, halb wie ein Fluch anhörte, wandte er sich ... und dann entfloh ihm die Seele. ...
Einen Augenblick lang vergaß Glendinning seine Lage und seine Pflicht, denn der Vorgang war von zu erschütternder Wirkung gewesen ... dann aber wurde er durch Pferdegestampf und durch den Schlachtruf: »Sankt Georg für England!« wieder in die Gegenwart zurückgerufen. ... Seine paar Leute, denn die meisten waren in Erwartung von Murrays Ankunft zurückgeblieben, hielten sich mit gelüfteten Lanzen im Sattel, des Befehls gewärtig, ob sie kämpfen oder sich ergeben sollten.
»Da steht unser Hauptmann,« sagte einer von Halberts Leuten, als ein an Zahl weit überlegner Trupp Engländer, der Vortrab von Fosters Zuge, heranrückte.
»Euer Hauptmann?« wiederholte höhnisch der englische Führer, »oho! mit dem Schwert in der Scheide! und angesichts des Feindes zu Fuße? ... Muß ja ein recht grimmiger Soldat sein! ... Na, junger Frosch!« wandte er sich höhnend an Halbert, »seid Ihr nun fertig mit Träumen? ... wollt Ihr mir nun wohl sagen, ob Ihr fechten ober ausreißen wollt?«
»Weder das eine noch das andre!« versetzte Halbert Glendinning mit großer Ruhe.
»Dann tu Dein Schwert ab und ergib ich!« sagte der Engländer.
»Erst, wenn ich anders nicht kann,« versetzte Halbert, noch immer mit der gleichen Ruhe.
»Stehst Du auf eigne Faust hier, oder bist Du in eines andern Dienst?« fragte der englische Hauptmann.
»Im Dienste des Grafen von Murray,« erwiderte Glendinning.
»«So? Na, dann hast Du Dir ja den besten Dienst ausgesucht!« sagte der Hauptmann, »das ist ja der treuloseste aller Edelleute unter Gottes Sonne! falsch wie Galgenholz, und zwar gegen England sowohl als gegen Schottland!«
»Du lügst!« rief Glendinning, ohne Bedacht auf die Folgen zu nehmen.
»Oho! jetzt so hitzig, und vor einer Minute noch so kalt?« versetzte der Hauptmann, ... »so? ich lüge? ... willst Du diesen Vorwurf auf mir sitzen lassen oder vom Leder ziehen?«
»Mann gegen Mann, oder ich allein gegen zwei, oder zwei gegen fünf ... ganz wie es Euch recht ist,« sagte Halbert Glendinning ... nur gebt Raum genug!«
»An Raum solls Dir nicht fehlen, junger Heißsporn,« versetzte der Engländer; »sollt ich fallen, dann laßts ihn nicht entgelten, Kameraden. ... Zurück! Er soll Raum haben, und wenn ich unterliege, Jungens, dann soll er frei abziehen dürfen mit seinen Leuten!«
»Lang lebe der Hauptmann!« riefen die Soldaten, erfüllt von Ungeduld, den Zweikampf anzusehen.
»Lange wird ers wohl auf diese Weise nicht mehr machen,« sagte der Rottenführer, »wenn er als alter, sechzigjähriger Mann noch mit all und jedem wegen der geringfügigsten Lappalie sich in einen Zweikampf einläßt, obendrein mit solch blutjungem Gesellen, von dem er Vater sein könnte. ... Na, Gott sei Dank! da kommt unser Grenzwächter! der kann ja den Strauß gleich mit ansehen!«
Wirklich kam jetzt Sir John Foster herangesprengt mit einem starken Reitertrupp, im selben Augenblick, als seinem Hauptmann, der gegen einen so kräftigen, gewandten Jüngling wie Glendinning nicht mehr standhalten konnte, das Schwert aus der Faust geschlagen wurde.
»Pfui, alter Stalwarth Bolton, heb Dein Schwert auf!« rief Sir John Foster, »und Du, junger Sausewind! sage mir, wer und was Du bist und hier willst!«
»Wer ich bin? ein Dienstmann des Earl von Murray, der Euer Gnaden durch mich sagen läßt,« versetzte Glendinning; »aber da kommt er ja selbst ... dort sehe ich den Vortrab seiner Reiter den Hügel herauf reiten.«
»In Reih und Glied getreten!« kommandierte Foster; »wessen Speer gebrochen ist, der zieht sein Schwert! Wir sind zwar zu neuem Kampfe nicht sonderlich mehr tüchtig, aber wenns sein muß, dann muß es eben gehen, auch wenn wir statt Mäntel bloß Fetzen noch auf dem Leibe haben! ... Inzwischen, mein lieber Stalwarth Bolton, haben wir das Wild gestellt, auf dessen Jagd wir ausgezogen sind. Hier zwischen zwei Reisigen steht Piercie Shafton, unter sichrer Bedeckung!«
»Was? der Junge da?« rief Bolton, »der ist Piercie Shafton so blutwenig wie ich! Freilich, er hat seinen prächtigen Kittel an. Aber Piercie Shafton ist ein reichliches Dutzend Jahre älter als dieser Jammerbold! Ich hab den Piercie Shafton doch gekannt, wie er kaum größer war als ein Dreikäsehoch. ... Habt Ihr ihn denn nie in der Rennbahn oder bei Hofe gesehen, wenn Audienz war?«
Da schallten Trompetenstöße über das Blachfeld, und ein schottischer Herold trat vor und erklärte, der edle Graf von Murray lasse in allen Ehren und ohne alles Arg um eine Zusammenkunft nachsuchen mit Sir John Foster, inmitten beider Truppen, jeder mit einem Gefolge von sechs Mann und unter zehn Minuten Freiheit, zu kommen und zu gehen, je nach Belieben.
»So!« antwortete der Engländer, »also mit diesem falschen Schotten soll ich mich in eine Unterredung einlassen? der weiß doch jeden so zu beschwatzen und einem ehrlichen, schlichten Menschen solchen Staub in die Augen zu streuen, daß einem Hören und Sehen vergeht. Im Reden bin ich ihm nicht gewachsen, und auf einen Waffengang kann ich mich jetzt auch nicht mit ihm einlassen. ... Herold, wir bewilligen die Zusammenkunft, und Ihr, junger Kriegsmann,« wandte er sich zu Halbert Glendinning, »Ihr zieht ab mit Euren Reisigen zu der Partei, zu der Ihr gehört. ... Marsch! folgt Eures Earls Trompete! Und Ihr, Stalwarth Bolton, bringt Euren Trupp in Reih und Glied, bleibt aber in Bereitschaft, vorzurücken, wenn ich Euch winke ...«
Trotz des Befehls, den ihm Foster gegeben, konnte Glendinning den Blick nicht von der unglücklichen Frau wenden, die noch immer auf dem Boden lag, unempfindlich für die Gefahr, von den Pferden, die um sie her standen, zertreten zu werden. Ein zweiter Blick aber belehrte ihn, daß es auch mit ihr zu Ende sei, daß auch sie den letzten Hauch von sich gegeben habe. ... Er freute sich fast über diese Wahrnehmung, denn es erfüllte ihn mit seltsamem Wohlbehagen, daß kein Huf mehr ihr wehtun, kein Huf mehr ihr schaden könne. ... Aber er nahm ihr das Kind aus den Armen, wenn er sich auch fürchtete ob des Gelächters, das die Krieger anstimmen würden, wenn sie ihn mit solcher Last in ihrer Mitte sehen würden. ...
»Schultert das Kind!« rief ein Arkebusier.
»Präsentiert's Kind!« rief ein Lanzenträger.
»Schweigt, Unmenschen!« rief Stalwarth Bolton, »aber verliert die letzte Spur von Menschlichkeit nicht! Ich verzeih's dem jungen Menschen, daß er sich an meinen grauen Haaren vergangen hat, weil er sich des armen, hilflosen Wesens auf solche Christenart annimmt, über das Ihr doch alle miteinander hingeritten wäret, als wärs Wolfsbrut, und nicht ein Kind, vom Weibe geboren!«
Inzwischen trafen die beiden Truppenführer auf dem gewählten neutralen Platze zusammen, und der Earl von Murray eröffnete die Unterhaltung mit der Ansprache:
»Heißt das ehrlich gehandelt, Sir John, oder für was seht Ihr uns beide an, den Earl von Morton und mich, daß Ihr in Schottland einfallt, wie der Führer einer wilden Horde, Treffen liefert und Menschen erschlagt, ganz wie es Euch zu Sinne kommt? ... Was habt Ihr für schriftliches Recht dazu?«
»Mylord von Murray,« erwiderte hierauf Foster, »Ihr habt mich wochenlang hingehalten mit dem Versprechen, den Aufwiegler gegen meine Landesherren, diesen Piercie Shafton, zu verhaften und in meine Hände zu liefern, habt aber nicht Wort gehalten, sondern allerhand Ausflüchte vorgebracht, bald die Unruhen im Westen, bald was anders! Da er nun gar die Frechheit gehabt hat, dieser erbärmliche Wicht, sich knapp zehn Meilen weit von England öffentlich zu zeigen, so durfte ich mich nicht länger mehr ungehorsam gegen meine Herrin und Gebieterin zeigen, durfte ich mich nicht länger von Euch hinhalten lassen, sondern mußte meine Macht und Gewalt in Geltung setzen und den Aufwiegler greifen, wo ich ihn fände.«
»Und habt Ihr ihn denn nun?« fragte der Earl. »Vergeßt nicht, daß es für mich ein Schimpf wäre ohnegleichen, wenn ich ihn von Euch außer Landes bringen ließe, ohne Euch fühlen zu lassen, daß Ihr niemand, ohne mich zu fragen, aus dem Lande meiner Schwester hinausführen dürft."
»Ihr würdet also, aller Gunst zum Hohn, die Ihr von der Königin von England empfinget, um solches Schuftes willen die Hand wider sie erheben?« fragte Sir John Foster.
»Nicht um deswillen, Sir John,« antwortete Murray, »aber um der Unverletzlichkeit unsers freien Königreichs willen würde ich in solchem Falle kämpfen bis zum letzten Blutstropfen!«
»Ganz wie es Euch beliebt, Graf Murray,« lautete Fosters frostige Erwiderung, »mein Schwert ist durch den Kampf, den es heute bestanden hat, noch lange nicht rostig geworden.«
»Bei meiner Ehre, Sir John,« nahm jetzt Sir George von Chipchase das Wort, »wir haben keinen Grund, uns mit diesen schottischen Lords in einen Kampf einzulassen, denn ich bin ganz der gleichen Meinung, wie unser greiser Stalwarth Bolton, daß wir in unserm Gefangnen den Piercie Shafton so wenig erwischt haben, wie den Earl von Northumberland selber ... Wozu also den Friedensbruch zwischen den beiden Königreichen um einer Lappalie willen verschärfen?«
»Sir George,« erwiderte Foster, »ich habe oft die Rede gehört, daß der Reiher, den Ihr in Eurem Wappen führt, sich vor dem Falken fürchte ... ei, laßt die Hand vom Schwertknauf, es war nicht im Ernst gemeint, was ich hier sagte. ... Aber was nun meinen Gefangenen anbetrifft, so soll er herbeigebracht werden, damit wir uns überzeugen können, wer er ist, und was er ist; aber, Mylords, alles unter der Zusage unverbrüchlicher Sicherheit,« sagte er, indem er sich zu den schottischen Lords wendete.
»Auf unser Ehrenwort,« erklärte Earl Morton, »es soll keinerlei Gewalt gebraucht werden.«
Ein wildes Gelächter brach nun los, als der Gefangene vor die Kriegsmannen geführt wurde und sich in ihm nicht allein eine ganz andre Person entpuppte, als der gesuchte Sir Piercie Shafton, sondern sogar nicht einmal ein Manns-, sondern ein Weibsbild!
»Reißt der Betze den Mantel von der Fratze!« rief Sir Foster, »und dann jagt sie hinter zu den Stallknechten, denn aus bessrer Gesellschaft kommt sie ja doch nicht. Mein Wort darauf!«
Sogar der Graf von Murray fühlte sich über diese Täuschung des Hüters der englischen Reichsgrenze zum Lachen gereizt, was bei ihm nicht grade häufig war. Allein daß der schönen Molinara, die nun zum zweiten Male Sir Piercie Shafton dadurch vor schwerer Gefahr behütete, daß sie sich auf der Flucht für ihn ausgab, irgend welches Leid angetan werde, das litt seine ritterliche Ehre unter keinen Umständen.
»Ihr habt nun des Unheils mehr, weit mehr angerichtet, als sich verantworten läßt,« sagte der Earl; »wollte ich jetzt noch dulden, daß diesem jungen Frauenzimmer auch nur ein Haar gekrümmt werde, würde ich Schmach und Unehre auf mich häufen.«
»Mylord,« sagte Morton, »wenn Sir John sich dazu verstehen will, auf ein Weilchen mit mir beiseite zu reiten, so werde ich ihm Gründe genug namhaft machen, daß er es für geraten ansehen wird, das Feld zu räumen.«
Der Graf winkte zustimmend mit der Hand, und der Earl von Morton nahm nun den Hüter der englischen Reichsgrenze beiseite.
»Sir Foster,« erklärte er ihm, »es nimmt mich Wunder, daß ein Mann wie Ihr, der doch seine Königin kennen sollte, sich in Dinge einläßt, die ihr nicht allein keinen Nutzen, sondern im Gegenteil Verdruß und Schaden bringen müssen, indem sie sie in Zwistigkeiten mit ihren Nachbarn verwickeln. Ich will Euch unverhohlen die Wahrheit bekennen, Herr Ritter. Hättet Ihr wirklich bei solch törichtem Einfall den richtigen Sir Piercie Shafton erwischt, und wäre es durch Eure Heldentat, wie doch bestimmt zu erwarten stand, zu einem tatsächlichen Bruche zwischen den beiden Reichen gekommen, so würde die weltkluge Fürstin und ihr nicht minder weltkluger Kronrat dem Ritter Sir John Foster es schwerlich Dank gewußt haben. Sie hätte wohl eher ihn in Ungnade fallen lassen, als daß sie sich in einen zweifelhaften Krieg mit Schottland eingelassen hätte. Allein, nun da Ihr Euer Ziel nicht erreicht habt, dürft Ihr Euch verlassen drauf, daß Ihr Euch bloß in schweren Verdruß setzt, wenn Ihr die Sache noch weiter verfolgen wolltet. ... Ich will den Grafen Murray zu bestimmen suchen, daß er es durchsetzt, daß Sir Piercie Shafton den Boden Schottlands verläßt. Im weitern aber seid klug und laßt von Gewalt ab, denn wenn Ihrs drauf ankommen ließet, so würdet Ihr mit Euren geschwächten Leuten wohl kaum etwas ausrichten gegen unsre durchaus frische Mannschaft.«
»Eine verdammte Geschichte!« sagte Foster, nachdem er eine Weile mit gesenktem Haupte neben dem Earl gehalten hatte ... »ich werde für alle Plackerei, die ich heut gehabt habe, wohl nur wenig Dank ernten!«
Darauf ritt er zu dem Earl zurück und erklärte, daß er aus Rücksicht gegen Seine Herrlichkeit, wie auch mit Rücksicht auf die persönliche Verwendung des Earl von Morton sich dahin entschlossen habe, von allen weitern Feindseligkeiten Abstand zu nehmen und sich wieder über die Grenze zurückzuziehen.
»Einen Augenblick noch, Sir John!« sprach Murray, »es geht nicht an, daß ich Euch aus dem Reiche lasse, ohne daß Ihr mir eine Geisel stellt, als Sicherheit dafür, daß sich das Unheil, das Ihr über Schottland gebracht habt, nicht wiederhole ...«
»Das soll niemand in England von John Foster sagen,« rief der Hüter englischer Reichsgrenze, »daß er gleich einem Besiegten sich zur Stellung von Geiseln verpflichtet hätte ... obendrein auf einem Schlachtfelde, auf dem er den Sieg errungen hat. ... Indessen,« setzte er nach einigem Bedacht hinzu, »sollte sich mein Hauptmann Stalwarth Bolton dazu verstehen wollen, aus freien Stücken bei Euch zu verweilen, so hätte ich nichts dawider, und nach meinem Dafürhalten wäre es schon aus dem Grunde recht gut, wenn er hier bliebe, weil er sich doch mit eignen Augen überzeugen könnte, ob dieser Piercie Shafton, den er doch kennt, wirklich des Landes verwiesen wird.«
»Ich aber betrachte und behandle ihn, wie eine mir von Euch gestellte Geisel,« erklärte der Graf. Sir John Foster tat jedoch so, als hörte er die Worte nicht, sondern machte sich mit Stalwarth Bolton zu schaffen, dem er seine Weisungen erteilte.
»Da reitet ein getreuer Diener einer schönen, aber gestrengen Gebieterin,« sagte Murray beiseite zu Morton, »und doch weiß er nicht, der glückliche Mensch, ob ihm die Vollstreckung ihrer Befehle nicht am Ende gar den Kopf kostet. Eins aber hat er sicher, wenn er sie unvollstreckt läßt, und zwar die Ungnade seiner Gebieterin. ... Wahrlich, ein brillantes Glück, nicht bloß den Launen Fortunas unterworfen zu sein, sondern auch noch den Launen einer Königin, die der andern Donna hierin vielleicht noch voransteht!«
»Mylord,« bemerkte Morton, »auch wir dienen einer Herrscherin!«
»Freilich, Douglas, freilich,« antwortete Graf Murray mit unterdrücktem Seufzer ... »aber wie lange noch eine Frauenhand in solchem zerklüfteten Reiche wie unserm Schottland die Zügel der Regierung wird in der Hand behalten können, das wird die Zukunft wohl erst zu zeigen haben. Jetzt aber, Douglas, auf nach dem Liebfrauenkloster! wir müssen die Zustände, die dort eingerissen sind, mit eignen Augen sehen. ... Heda, Glendinning! kümmre Dich mal um das Frauenzimmer hier und nimm sie unter Deinen Schutz! Aber zum Teufel, Bursche! was hältst denn Du in den Armen? Ein Kind? Mord und Tod! wo hast Du denn das aufgegabelt? unter solchen Umständen, wie wir sie jetzt erlebt haben?«
Halbert Glendinning erzählte nun den Sachverhalt. Der Earl ritt zu der Stelle hin, wo die Leiche Julian Avenels lag, in den Armen der unglückseligen Gefährtin seines wilden Lebens, gleich dem Stamm einer vom Sturm entwurzelten Eiche ... niedergeschmettert mit dem an ihm rankenden Efeu, mit den aus ihm sprossenden Ranken ... Beide waren kalt, der Baron sowohl wie seine Konkubine ... kalt wie der Tod. ... Murray wurde von tiefem Herzweh erfüllt, als er sich bei diesem Anblick der eignen Herkunft erinnerte. ...
»Douglas,« sprach er, »was haben die zu verantworten, welche die süßesten Gaben der Zärtlichkeit auf solche Weise mißbrauchen?«
Der Earl von Morton, der eben so unglücklich war als Gatte, wie zügellos in seinen Leidenschaften, antwortete:
»Ja, Mylord, nach solchen Dingen erkundigt Ihr Euch wohl besser bei Leuten wie Heinrich Warden und John Knox. Denn ich maße mir in allem, was die Weiber angeht, kein Urteil an.« »Auf denn nach dem Liebfrauenkloster!« rief der Earl von Murray, »und Du, Glendinning, gib das Kind dem weiblichen Reitersmanne dort! Der mag dafür sorgen. Den Leichen aber laß keinen Unglimpf antun, sondern sorge dafür, daß sie ein schickliches Grab bekommen, wie es ihrem Ansehen und Stande zukommt! ... und nun vorwärts, Kameraden und Freunde!«