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1

Wer ist denn die Dame, die neben Clyde Kirby sitzt?«

»Wo?«

»Da, in der ersten Reihe Orchestersessel, vierter Sitz vom Gang.«

»Reizend!« sagte Frau Eunice Garney und beäugte den Gegenstand ihrer Aufmerksamkeit mit ihrem sorgfältig eingestellten Opernglas, »aber ich kann mich nicht entsinnen, sie schon einmal gesehen zu haben.«

Der Herr, der diese Unterhaltung begonnen hatte, beugte sich zu ihr hinüber: »Wie es heißt, hat Kirby nicht viel moralische Hemmungen, besonders wenn es sich um Frauen handelt, und natürlich kann er da bei seinen Einkünften …« Er schwieg und ließ alles mögliche unausgesprochen ahnen.

»Jedenfalls verdankt er seinen Reichtum seinem eigenen Genie«, meinte hinter ihm Roger Kent, der dabei einen leisen Tadel nicht unterdrücken konnte, und dieser Tadel galt der offenkundigen Skandalsucht der Dame Eunice Garney. »Wenn ein Mann Stücke schreibt, sie an seinem eigenen Theater herausbringt und immer Bombenerfolge hat, warum soll er dann nicht ein Rieseneinkommen haben? Man hat mir erzählt, daß allein dieses ›Piratengold‹ ihm einen Reingewinn von fast hunderttausend Dollar gebracht hat.«

»Sehr leicht möglich!« Ward Hunneker nickte, ohne auch nur eine Sekunde die Augen von der Bühne abzuwenden, wo das Oberdeck eines Piratenschiffs bis an den Rand von reizenden Tänzerinnen erfüllt war. »Das ist die beste Aufführung dieser Art seit Jahren, die Musik ist ganz außerordentlich begabt. Und die Girls gar …« Sein Ton und sein verzücktes Gesicht drückten seinen Beifall viel überzeugender aus, als umständliche Lobeshymnen es vermocht hätten.

»Und jetzt kommt die große Ensemble-Nummer, das Finale des zweiten Aktes«, erklärte seine Frau, die das Stück bereits einmal gesehen hatte, »jetzt werden sie sich alle zum Schlußchor gruppieren.«

Noch während sie sprach, begannen sich die schlanken Piratenmädchen in der Mitte der Bühne zusammenzuschließen, wo sie eine dichte, stufenförmig aufgebaute Gruppe bildeten: die erste Reihe flach auf dem Boden liegend, die zweite hockend, die nächste auf den Knien und die in der letzten Reihe hoch aufgerichtet; und dann blitzte aus den flott umgebundenen Schärpen heraus Pistole auf Pistole, jede mit dem Lauf auf das Publikum gerichtet.

Die Lichter gingen aus, einen Augenblick war die Bühne in dichteste Finsternis gehüllt, bis sich plötzlich ein starkes Oberlicht über sie ergoß, dessen Strahlenkegel so scharf abgegrenzt auf den Mädchenchor vereinigt war, daß die beiden Schauspieler, die an seiner Seite standen, sich fast ganz im Schatten verloren. Heiter ging das Finale des übermütigen Chors zu Ende, und zum Schluß knallten alle Pistolen gleichzeitig los. Das realistische Piff-Paff ihrer Platzpatronen machte die Zuschauer ebenso gruseln, als ob sie unter echtem Feuer gestanden hätten …

Langsam senkte sich der große Vorhang. Aber noch hatte sein Saum nicht die Bühne erreicht, als ein Schrei das erlöste Aufatmen der Zuhörerschaft durchgellte … ein Schrei – mehr als das, ein Ausdruck panischen Entsetzens, so schauerlich, daß das überfüllte Haus sofort in eisigem Schweigen erstarrte … und dann erst klang hier und da ein Echo auf, im Parkett und auf den Rängen, und eine Welle der Verstörung, ein Ansatz zu einer echten Panik lief die Reihen der Zuschauer entlang. In der Loge der Hunnekers hatte während dieser schreckgelähmten Sekunde niemand gesprochen, keiner hatte sich gerührt.

Nun aber wandte sich Eunice Garney mit einer stummen Frage an Roger Kent, der neben ihr saß. Als sie aber sein aschfarbenes Gesicht sah, wurde auch sie kreidebleich, und plötzlich brach sie in ein nervöses, kaum unterdrücktes Schluchzen aus.

»Was ist denn? Was ist denn los?« Ihr Mann lehnte sich über die Brüstung der Loge und suchte eifrig die Quelle der Störung. Es hatte fast den Anschein, als ob alles nur eine Täuschung gewesen sei; niemand wußte, was wirklich passiert war. Plötzlich aber erhob sich unten im Parkett die Dame neben Clyde Kirby von ihrem Sitz, öffnete den Mund und stand eine Sekunde wankend da. Dann brach sie über der Messingstange, die den Orchesterraum abschloß, zusammen. Aber in dem Sessel neben ihr blieb Clyde Kirby vollkommen regungslos, seinen Kopf auf die Brust gesenkt.

Mehrere Leute bemühten sich um die Ohnmächtige. In der Aufregung gab niemand auf ihren Begleiter acht, und erst, als man sie hochgehoben hatte, fiel dem Nachbar Clyde Kirbys auf, wie sonderbar dessen Haltung war und wie grauenhaft der immer mehr wachsende rote Fleck, der da an einer Stelle der Hemdbrust hervorbrach. Plötzlich stieß er einen Entsetzensschrei aus, und jetzt wandte sich die Aufmerksamkeit der anderen sofort hierher.

Clyde Kirby war tot.

Nachdem sich der wirkliche Grund der Aufregung herausgestellt hatte, legte sich allmählich die Unruhe der Zuschauer. Der Direktor des Theaters trat vor den Vorhang.

Er bat die verstörten Gäste, daß jeder auf seinem Platze bleiben möge. Es sollte vor allen Dingen niemand versuchen, die Leiche zu berühren, bis man die Polizei herbeigeholt hatte. Während er noch sprach, rief ein Theaterangestellter die Polizei an, gab einen kurzen Bericht über das Geschehene und bat, sofort das Nötige zu veranlassen.

»Gut!« kam eine helle Stimme durch die Leitung. »Halten Sie die Zuhörer so ruhig wie möglich und lassen Sie niemanden das Theater verlassen. Wir schicken Ihnen Inspektor Peter McCoy.«

›Erschossen‹ … dieses Wort verbreitete sich durch das überfüllte Haus auf jene geheimnisvolle Weise, in der sich immer Sensationsnachrichten verbreiten. Es raunte ein unheilvolles Flüstern: ›Mord‹ …

In der Loge der Hunnekers erlangte Roger Kent langsam seine Haltung zurück, er blickte verstohlen auf die anderen, um festzustellen, ob irgend jemand von ihnen seine Verstörtheit bemerkt hätte. Aber alle schienen viel zu großes Interesse an dem zu haben, was in der ersten Reihe der Orchestersitze vor sich ging, als daß sie ihm die geringste Aufmerksamkeit schenken konnten. Eunice Garney, die einzige, die den seltsamen Ausdruck auf seinem Gesicht gesehen hatte, gab keinen Laut von sich. Nachdem er so seine Sicherheit wiedergewonnen hatte, beugte er sich mit den übrigen nach vorn und richtete seine Aufmerksamkeit auf den zusammengesunkenen Körper auf dem dritten Platz vom Gang aus.

Nach erstaunlich kurzer Zeit kam der Inspektor mit einer Schar von Beamten in Uniform und in Zivil, unter ihnen ein schlankes dunkelhaariges Mädchen, das sich dicht bei ihm hielt. Zuerst wurde bekanntgegeben, daß der dritte und letzte Akt des »Piratengoldes« heute abend nicht gespielt werden würde. Wer sein Eintrittsgeld zurückhaben wollte, möge sich an der Theaterkasse melden, und dann sollte jeder das Haus verlassen dürfen, sobald er den hierzu bestimmten Polizisten Namen und Adresse angegeben hatte. Ferner wurde gebeten, daß jeder, der etwas Besonderes über Clyde Kirby wußte, dies dem Inspektor McCoy mitteilen möchte.

Ein Arzt, der sich unter den Zuschauern befand, bot seine Hilfe an. Nach kurzer Untersuchung konnte er nur Kirbys Tod bestätigen. Soweit er es ohne Obduktion feststellen konnte, war der Autor des »Piratengoldes« durch einen Herzschuß getötet worden. »Geben Sie, bitte, acht, daß die Leiche nicht aus ihrer Lage gebracht wird«, warnte ihn der Inspektor, »der Winkel, unter dem ihn das Geschoß getroffen hat, kann von großer Wichtigkeit sein; es muß alles so bleiben, bis der Polizeifotograf Aufnahmen gemacht hat.« Dann wandte er sich an den unruhig hin und her gehenden Direktor: »Wo ist die Dame, die in seiner Gesellschaft war?«

»Sie ist ohnmächtig geworden, und man hat sie in die Proszeniumsloge rechts gebracht. Ich glaube, sie ist noch nicht bei Bewußtsein.«

»Wenn es so weit ist, benachrichtigen Sie mich bitte! Und bis dahin sorgen Sie dafür, daß das Haus geleert wird und daß die Leute, die neben und hinter den zweien gesessen haben, bleiben, bis ich sie vernommen habe. Und beaufsichtigen Sie die Leute beim Ausgang.«

»Natürlich! Ich habe eigens einen Mann am Bühnenausgang postiert, und die Piratenmädels habe ich auf der Bühne zurückhalten lassen.«

»Zuerst möchte ich die Leute, die in der Nähe von Clyde Kirby saßen, sprechen. Haben Sie einen Raum, wo wir ungestört sind?«

»Mein Büro ist auf dem Flur, gleich hinter den linken Logenreihen; dort sind Sie ganz ungestört.«

Er zeigte den Weg und bemerkte mit leiser Überraschung, daß das schlanke junge Mädchen ihnen wie selbstverständlich folgte. Als sie im Büro des Direktors angelangt waren, stellte sie Inspektor McCoy mit der Miene eines stolzen Vaters vor:

»Sie haben gewiß von Fräulein O'Brien, Privatdetektivin, gehört. Sie war zufällig bei mir, als Sie anriefen, und ich erhielt die Erlaubnis meines Vorgesetzten, sie mitzunehmen. Sie arbeitet oft mit der Polizei. Übrigens: wie heißen Sie? Ich hatte vorhin Ihren Namen nicht verstanden.«

»Bob Maxwell. Ich war mit Clyde Kirby in den letzten sechs Jahren viel zusammen.«

»Dann sollten Sie eigentlich imstande sein, mir einige Angaben über ihn zu machen.« McCoy holte ein dickes Notizbuch aus der Tasche und suchte schnell nach einer leeren Seite. »Haben Sie irgendwelche Vermutungen, warum er ermordet wurde?«

»Mein Gott, nein.« Der Direktor wischte sich die Stirn. »Er hatte eine Menge Feinde, glaube ich, das ist ja bei den meisten erfolgreichen Autoren der Fall, aber das kann doch nicht … der Schuß muß von einem der Girls aus dem Piratenchor abgegeben worden sein.«

Der Inspektor nickte ihm ein wenig erstaunt zu.

»Fast sieht es so aus. Aber wäre es denkbar, daß eine scharfe Patrone in eine der Pistolen gekommen ist?«

»Absolut nicht! Ein Bühnenarbeiter ladet die Dinger alle mit Platzpatronen, bevor sie zu Beginn des zweiten Aktes ausgeteilt werden und …«

»Wir wollen das einmal ganz genau festhalten«, warf McCoy ein, »die Pistolen bleiben also nicht im Besitze der Girls von einer Aufführung zur anderen?«

»Nein. Sobald der Vorhang nach der letzten Chornummer herunter ist, tut jedes Girl die Waffe in einen Kasten, der eigens dazu da ist. Und dann bleiben sie bis zur nächsten Aufführung unter der Obhut von Ragan, dem Requisiteur.«

»Na schön. Und wieviel Zeit vergeht zwischen dem Augenblick der Waffenausgabe bis zum Schuß?«

»Auf die Minute kann ich Ihnen das nicht angeben, aber spätestens am Schluß der vorangehenden Nummer haben die Mädels die Pistolen. Sie nehmen sie an sich, sobald sie sich umziehen gehen, und müssen sie schon in ihrer Schärpe stecken haben, wenn sie wieder auftreten.«

»So würde also ein Mädel doch Zeit haben, eine scharfe Patrone an Stelle der Platzpatrone einzulegen?«

»Ich glaube ja.«

»Nun zu Herrn Kirby selbst. War er verheiratet?«

»Nein.«

»Und Sie kennen die Dame, die heute in seiner Gesellschaft war?«

»Nein, sie ist mir vollkommen fremd.«

»Und die Girls vom Chor, wie steht's mit ihnen? Ist eine mit ihm liiert?«

»Jaaa.« Der Ton des Direktors zeigte eine gewisse Befangenheit. »Es sind eigentlich zwei. Die eine, Mona Dare, war so eine Art Schützling oder Adoptivtochter, die andere, Vivian Fayne, war eine etwas intimere – wie soll ich mich ausdrücken – Freundin.«

»Also seine Geliebte, um es klar zu sagen?«

»Nun ja, wir wollen daraus kein Staatsgeheimnis machen, das geht ja schon seit einem Jahr und länger zwischen den beiden.«

»Ist Ihnen zufällig bekannt, ob es Streit zwischen ihnen gegeben hat?«

»Ach Gott, nichts Bestimmtes!«

»Also etwas Unbestimmtes doch?!«

»Man hat so gemunkelt, daß sich seine Leidenschaft etwas abgekühlt habe.«

»Und seine Adoptivtochter?«

»Mona Dare? Aber das ist noch ein Kind, keine siebzehn Jahre, und Kirby von Herzen zugetan.«

»Ein bißchen jung für ein Tanzgirl.«

»Schauspielerkind! Das liegt ihr im Blut. Sie wollte unbedingt auftreten, war ganz verrückt danach. Es ist ihr erstes Auftreten.«

»Wir werden beide verhören müssen. Wissen Sie, ob eine von ihnen mit Schußwaffen richtig umgehen kann? Wer den Todesschuß auf Kirby abgegeben hat, muß ein scharfes Auge haben.«

»Tut mir leid, Inspektor, ich weiß das nicht.«

»Schön, lassen wir das für später,« schloß McCoy. »Nun wäre es am besten, wenn wir uns das Publikum vornehmen wollten. Ich würde Ihnen dankbar sein, wenn Sie mir die Leute schicken wollten, die in Kirbys Nachbarschaft saßen … jeden einzeln.«

Diese Verhöre erwiesen sich als recht zeitraubend. Alle waren eifrig bemüht, ihre Eindrücke wiederzugeben und genau zu berichten, was ein jeder gesehen und sich gedacht hatte – aber keiner konnte etwas berichten, was einen Weg weisen konnte.

Inspektor McCoy war gerade dabei, das Büro zu verlassen, um sich auf die Bühne zu begeben, als Bob Maxwell zurückkam. Er erzählte, daß ein Logenbesucher glaube, etwas mitteilen zu können, was zur Aufklärung vielleicht wichtig wäre. McCoy beschloß, ihn sofort kommen zu lassen, und Maxwell führte einen distinguiert aussehenden älteren Herrn herein, den er als Roger Kent vorstellte. McCoy notierte sich Namen und Adresse.

»Ich erfuhr eben, daß Sie irgend etwas gehört oder gesehen hätten, was mit dem Mord an Clyde Kirby zusammenhängt?«

»Ganz und gar nicht«, widersprach Roger Kent. »Was ich zu sagen habe, hängt mit dem Mord nur so weit zusammen, als es vielleicht einen Anhalt bietet. Er wurde mit Drohbriefen erpreßt.«

»Wissen Sie das bestimmt?«

»Ich hörte es von ihm selbst und besitze auch einen Brief von dem Erpresser.«

»Hm! Sie waren also Kirbys Freund und Vertrauter?«

»Keins von beiden. Ich habe diesen Mann vor dem letzten Dienstag, als er mich in meiner Eigenschaft als Rechtsanwalt konsultierte, niemals gesehen.«

»Wollen Sie uns genau angeben, was Sie wissen?«

»Nicht sehr viel.« Kent weigerte sich, Platz zu nehmen, und blieb steif stehen. Auf seinem Gesicht lag ein abweisender Ausdruck. »Keiner meiner anderen Klienten gehört dem Theaterberuf an, und ich war sehr überrascht, als Clyde Kirby mich am Dienstag anrief und um eine Unterredung bat. In der Tat hatte ich zuerst Bedenken, mit ihm zu sprechen. Aber endlich entschloß ich mich doch, es zu tun. Er besuchte mich noch am selben Nachmittag, weigerte sich aber, mir zu sagen, warum er an Stelle seines gewohnten Rechtsanwalts gerade mich konsultierte oder mir zu sagen, wer mich ihm empfohlen habe. Er bestand aber dringend darauf, daß ich diese Angelegenheit in die Hand nähme. Als ich erfuhr, daß es sich um eine Erpressung handle, sagte ich ihm sofort, daß mein Büro solche Fälle nie bearbeitet hätte, und daß wir sehr selten neue Klienten aufnähmen. Nur durch meine Abneigung, diesen Fall zu bearbeiten, erklärt es sich, daß ich so wenig berichten kann. Clyde Kirby bat mich, ich möchte mir doch die Angelegenheit eine Woche lang überlegen, bevor ich endgültig absage, und gab mir einen Brief von dem Erpresser, aber keine weiteren Anhaltspunkte, da es noch unsicher war, ob ich die Sache übernehmen würde. Ich habe diesen Brief in meinem Büro und werde ihn, wenn Sie wünschen, der Polizei zur Verfügung stellen.«

»Gibt er keinen Aufschluß über die Person des Erpressers?«

»Nicht den geringsten, Clyde Kirby sagte mir nur, daß es eine Frau sei.«

»Ich werde morgen danach schicken.«

McCoy erhob sich.

»Ich danke Ihnen für diese Mitteilung; vielleicht hilft sie uns weiter.«

Roger Kent empfahl sich mit einer steifen Verbeugung und ging schweigend hinaus. Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, wandte sich McCoy an das junge Mädchen, das noch nicht einmal gesprochen hatte, seitdem sie das Büro des Direktors betreten hatte.

»Tam, du bist unter den mir bekannten weiblichen Wesen das einzige, das wunderbar schweigen kann.« Er grinste ihr freundlich zu.

»Freu dich nicht zu früh, mein guter Alter! Sobald wir auf die Bühne kommen, werde ich wahrscheinlich so viel dazwischen reden, daß du mich am liebsten wegschicken möchtest.« Dann mit einem nachdenklichen Blick auf die Tür, durch die Roger Kent verschwunden war: »Unangenehmer alter Kerl, findest du nicht auch? Wenn seine Bekanntschaft mit Clyde Kirby so flüchtig war, wie er behauptete, warum war er dann so nervös?«

»Nervös? Ich fand, er war ganz kühl und beherrscht.«

»Nur seine Hände nicht. Hast du nicht bemerkt, wie seine Finger immer an seinem Rock herumstrichen, um irgendwelche nicht vorhandenen Stäubchen abzubürsten?«

»Ach, das ist ja ein Spleen von dir, den Leuten auf die Hände zu sehen«, sagte der Inspektor ungeduldig.

»Vielleicht. Immerhin verraten die Hände mehr Geheimnisse als die meisten Gesichter. Warten wir ab, ob Roger Kent nicht gelogen oder etwas Wichtiges verheimlicht hat.«


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