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1. Und Jehovah redete mit Mose und sprach:
2. Heilige Mir alle Erstgeburt, alles, was die Mutter bricht, bei den Söhnen Israels, bei Menschen und bei Vieh; Mein ist es.
3. Und Mose sprach zum Volke: Gedenket dieses Tages, an dem ihr ausgezogen seid aus Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft; denn mit starker Hand hat Jehovah euch von da herausgeführt; darum soll kein Gesäuertes gegessen werden.
4. Heute ziehet ihr aus im Monat Abib.
5. Und es soll geschehen, wenn dich Jehovah bringen wird in das Land der Kanaaniter, und der Hethiter, und der Amoriter, und der Heviter, und der Jebusiter, das Er euren Vätern geschworen hat, dir zu geben, ein Land, wo Milch und Honig fließt, so sollst du diesen Dienst halten in diesem Monat.
6. Sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, aber am siebenten Tage ist ein Fest Jehovahs.
7. Ungesäuertes Brot soll gegessen werden sieben Tage, und man soll bei dir kein gesäuertes Brot sehen, kein Sauerteig soll bei dir gesehen werden in allen deinen Grenzen.
8. Und du sollst deinem Sohne berichten an diesem Tage, und sagen: Es ist um deswillen, was Jehovah an mir getan hat, als ich aus Ägypten zog.
9. Und es sei dir ein Zeichen an deiner Hand, und ein Denkmal zwischen deinen Augen, auf daß das Gesetz Jehovahs in deinem Munde sei, denn mit starker Hand hat dich Jehovah aus Ägypten geführt.
10. Und du sollst diese Satzung halten zur bestimmten Zeit von Jahr zu Jahr.
11. Und es soll geschehen, wenn dich Jehovah eingeführt hat in das Land der Kanaaniter, wie Er dir und deinen Vätern geschworen hat, und es dir gegeben hat.
12. Dann sollst du alles, was die Mutter bricht, Jehovah darbringen, und alle Erstgeburt unter deinem Vieh, was männlich ist, (sollst du) Jehovah (darbringen).
13. Aber alle Erstgeburt vom Esel sollst du lösen mit einem Lamm, und wenn du es nicht lösest, so sollst du ihm das Genick brechen; aber alle Erstgeburt vom Menschen unter deinen Söhnen sollst du lösen.
14. Und es soll geschehen, wenn dein Sohn morgen (d.h. in Zukunft) dich fragt und sagt: Was soll das? so sollst du ihm sagen: Mit starker Hand hat Jehovah uns aus Ägypten geführt, aus dem Hause der Knechtschaft.
15. Denn es geschah, als Pharao verhärtet war, (d.h. sich hartnäckig weigerte,) uns loszulassen, da tötete Jehovah alle Erstgeburt im Lande Ägypten, von der Erstgeburt des Menschen, bis zur Erstgeburt des Viehs; deswegen opfere ich Jehovah alles Männliche, was die Mutter bricht, und löse alle Erstgeburt meiner Söhne.
16. Und es soll dir ein Zeichen sein an deiner Hand und eine Denkbinde zwischen deinen Augen, denn mit starker Hand hat Jehovah uns aus Ägypten geführt.
17. Und es geschah, als Pharao das Volk entlassen, führte Gott sie nicht auf dem Wege nach dem Land der Philister, obwohl es der nächste war, denn Gott sprach: Es möchte das Volk gereuen, wenn sie einen Krieg sehen, und möchten zurückkehren nach Ägypten.
18. Darum führte Gott das Volk herum auf einem Weg durch die Wüste am Schilfmeer; und gerüstet zogen die Söhne Israels hinauf aus dem Lande Ägypten.
19. Und Moses nahm die Gebeine Josephs mit sich, denn einen Eid hatte er die Söhne Israels schwören lassen, und gesagt: Wenn Gott euch heimsuchen wird, sollt ihr meine Gebeine mit euch von hier hinaufbringen.
20. Und sie brachen auf von Sukkoth und lagerten sich in Etham, am Ende der Wüste.
21. Und Jehovah ging vor ihnen her am Tage in einer Wolkensäule, um sie auf dem Wege zu führen, und des Nachts in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, so daß sie Tag und Nacht gehen konnten.
22. Niemals wich die Wolkensäule am Tage, noch die Feuersäule bei Nacht von dem Volke.
8038. Es wird in diesem Kapitel im inneren Sinn vom Glauben an den Herrn gehandelt, und von dem ewigen Andenken daran, daß sie von Ihm erlöst wurden von der Verdammnis.
Der Glaube an den Herrn wird bezeichnet durch die Heiligung der Erstgeborenen; und das ewige Andenken an die Befreiung vom Herrn durch die Feier des Passah.
8039. Im Verlauf dieses Kapitels und nachher, wird von der weiteren Vorbereitung derer gehandelt, die der geistigen Kirche angehören, und vor der Ankunft des Herrn in der unteren Erde zurückgehalten wurden, bevor sie in den Himmel eingeführt werden konnten. Ferner davon, daß sie um dieses Zweckes willen zuerst mitten durch die Verdammnis sicher hindurchgebracht wurden, und hernach Versuchungen bestehen mußten, fortwährend in der Gegenwart des Herrn. Der Durchgang mitten durch die Verdammnis wird bezeichnet durch den Durchgang durch das Schilfmeer; die Versuchungen, durch das Leben in der Wüste, in die sie geführt wurden, und die Gegenwart des Herrn durch die Wolkensäule am Tag und die Feuersäule bei Nacht.
8040. Vers 1,2: Und Jehovah redete mit Mose und sprach: Heilige Mir alle Erstgeburt, alles, was die Mutter bricht, bei den Söhnen Israels, bei Menschen und bei Vieh; Mein ist es.
"Und Jehovah redete mit Mose und sprach" bedeutet Belehrung vom Göttlichen;
"heilige Mir alle Erstgeburt" bedeutet, daß der Glaube vom Herrn stamme;
"alles, was die Mutter bricht" bedeutet, der aus der Liebtätigkeit (stammt);
"bei den Söhnen Israels" bedeutet in der geistigen Kirche;
"bei Menschen und bei Vieh" bedeutet das innere und äußere Gute des Glaubens.
"Mein ist es" bedeutet, daß es dem Herrn angehöre.
8041. "Und Jehovah redete mit Mose und sprach", 2. Mose 13/1, bedeutet Belehrung vom Göttlichen.
Dies erhellt aus der Bedeutung von reden und sprechen, wenn von Jehovah über das in der Kirche zu Beobachtende (gesprochen wird), insofern es eine Belehrung bezeichnet, worüber Nr. 7769, 7793, 7825; und weil von Jehovah, so ist es Belehrung vom Göttlichen. Und aus der vorbildlichen Bedeutung von Moses, insofern er das göttlich Wahre bezeichnet, worüber Nr. 6771, 7014, 7382; daher bedeutet "Jehovah redete zu Mose und sprach", eine Belehrung vom Göttlichen durch das göttlich Wahre.
8042. "Heilige Mir alle Erstgeburt", 2. Mose 13/2, bedeutet, daß der Glaube vom Herrn stamme.
Dies erhellt aus der Bedeutung von Jehovah oder dem Herrn heiligen, insofern es heißt, Ihm weihen, d.h. bekennen und anerkennen, daß es von Ihm sei. Und aus der Bedeutung des Erstgeborenen, insofern er den Glauben bezeichnet, worüber Nr. 352, 2435, 6344, 7035.
Wenn Glaube gesagt wird, so wird darunter alles Wahre der geistigen Kirche verstanden, und weil alles Wahre der Kirche verstanden wird, so wird auch die geistige Kirche selbst darunter verstanden, denn das Wesentliche dieser Kirche ist das Wahre. Das Gute ist zwar das Wesentliche der Kirche und der eigentliche Erstgeborene: Nr. 2435, 3325, 4925, 4926, 4928, 4930, aber das Gute, das bei denen ist, die der geistigen Kirche angehören, ist an sich das Wahre, denn wenn sie nach dem Wahren ihrer Lehre handeln, dann wird das Wahre Gutes genannt; es ist dann vom Verstand in den Willen übergegangen, und vom Willen in die Handlung. Was aus dem Willen geschieht, heißt Gutes. Dieses Gute ist aber gleichwohl in sich und in seinem Wesen Wahres, weil ihnen die Kirchenlehren als Wahrheiten gelten, und die Lehrbestimmungen in den Kirchen voneinander abweichen, somit also auch die Wahrheiten, und diese dennoch, obwohl sie so verschieden sind, durch das Wollen und Vollbringen zum Guten werden, wie oben gesagt wurde.
Wenn der Mensch wiedergeboren wird, wird er durch den Glauben im Verstand oder in der Lehre zum Glauben im Willen oder im Leben geführt, d.h. durch das Glaubenswahre zum Guten der Liebtätigkeit. Wenn der Mensch im Guten der Liebtätigkeit ist, dann ist er wiedergeboren; und dann erzeugt er aus diesem Guten Wahres, welches das Wahre des Guten heißt. Diese Wahrheiten sind die eigentlichen Glaubenswahrheiten, die unter den Erstgeborenen verstanden werden; denn die Erzeugungen oder Geburten der Wahrheiten aus dem Guten verhalten sich wie die Generationen oder Nachkommenschaften der Söhne und Töchter von ihrem Vater, und später der Enkel und Enkelinnen, dann der Urenkel und Urenkelinnen, usf. Die erste oder unmittelbare Nachkommenschaft oder Generation, welche die der Söhne und Töchter ist, wird durch den Erstgeborenen bezeichnet, soviel ihrer auch sein mögen, nicht aber die zweite und dritte, außer in bezug auf ihre Eltern.
Daß jene (Wahrheiten) Jehovah oder dem Herrn geweiht sind, kommt daher, daß alles abgeleitete oder abstammende Wahre und Gute sein Wesen von seinem Ursprung empfängt. In diesem Geistigen hat das Recht der Erstgeborenen seinen Grund, von dem im Worte (die Rede ist).
8043. "Alles, was die Mutter bricht", 2. Mose 13/2, bedeutet (den Glauben), der aus der Liebtätigkeit (hervorgeht).
Dies erhellt aus der Bedeutung dessen, was die Mutter bricht, insofern es das bezeichnet, was von dem Wiedergeborenen unmittelbar hervorgeht, also was aus der Liebtätigkeit stammt, gemäß dem, was Nr. 8042 gesagt wurde; denn wer von neuem empfangen wird, kommt gleichsam wieder in den Mutterleib, und wer von neuem geboren wird, geht gleichsam wieder aus dem Mutterleib hervor. Was aber im Mutterleib empfangen, und aus dem Mutterleib geboren wird, ist nicht der Mensch als solcher, sondern es ist der Glaube der Liebtätigkeit, denn dieser bildet das Geistige des Menschen, somit gleichsam den Menschen selbst von neuem, denn sein Leben geht dann daraus hervor. Hieraus kann erhellen, was unter dem, was die Mutter bricht, im geistigen Sinn verstanden wird. Die Engel, die nur in geistigen Vorstellungen sind, verstehen nichts anderes darunter.
Was der Mutterleib bedeute, ferner was es heißt, im Mutterleibe sein, und aus dem Mutterleib hervorgehen, sehe man Nr. 3293 E, 3294, 3967, 4904, 4918, 4931, 5052, 5054, 6433.
Weil der Mutterleib dies bedeutet, deshalb heißt auch der Herr im Worte der Bildner vom Mutterleibe an, d.h. der Wiedergebärer, wie
Jes.44/2,3: "So spricht Jehovah, Der dich gemacht hat, und dein Bildner vom Mutterleibe an, stehet bei dir. Fürchte dich nicht, Mein Knecht Jakob, und Jeschurun, den Ich erwählt habe, denn Ich werde Wasser gießen auf das Dürstende, und Bäche auf das Dürre, Ich werde Meinen Geist über deinen Samen ausgießen, und Segen über deine Kinder": der Herr heißt Schöpfer und Bildner vom Mutterleib an, weil Er den Menschen wiedergebiert, und aus einem natürlichen zu einem geistigen macht. Weil die Wiedergeburt durch das Wahre und Gute geschieht, daher heißt es, "Er werde Wasser auf das Dürstende ausgießen, und Geist über seinen Samen. Das Wasser bedeutet das Wahre, das Sache des Glaubens ist: Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 5668, 7307; und Geist das Gute der Liebtätigkeit.
Ebenso Wasser und Geist bei Joh.3/3-6,10: "Jesus sprach zu Nikodemus: Wahrlich, wahrlich, Ich sage dir, so jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. Spricht zu Ihm Nikodemus: Wie kann ein Mensch von neuem geboren werden, wenn er alt ist, kann er auch wieder in den Leib seiner Mutter gehen? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, Ich sage dir, so jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, kann er nicht in das Reich Gottes eingehen. Was vom Fleische geboren ist, das ist Fleisch, aber was vom Geiste geboren wird, das ist Geist. Du bist ein Lehrer in Israel, und weißt das nicht?".
Der Herr wird auch an einer anderen Stelle Bildner vom Mutterleib genannt bei Jes.44/24: "So spricht Jehovah, dein Erlöser und dein Bildner vom Mutterleib an: Ich, Jehovah, mache alles, Ich spanne die Himmel aus allein, und breite die Erde aus von Mir selbst": unter Himmel und Erde wird im allgemeinen Sinn die innere und äußere Kirche verstanden: Nr. 82, 1411, 1733, 1850, 3355, 4535; und im besonderen das Innere und Äußere der Kirche bei dem Menschen, der wiedergeboren ist, und durch ausspannen und ausbreiten wird bezeichnet, machen oder erschaffen aus göttlicher Macht: Nr. 7673. Daher wird der Herr der Wiedergebärer, Bildner und Schöpfer genannt, und die Wiedergeburt eine neue Schöpfung.
Jes.46/3: "Merket auf Mich, ihr vom Hause Jakobs, und ihr übrigen vom Hause Israels, ihr, die ihr (von Mir) getragen wurdet vom Mutterschoß an, und gehoben vom Mutterleibe an".
Ps.71/6: "Auf Dich, Herr Jehovah, wurde ich gelegt vom Mutterleibe an, aus meiner Mutter Schoß hast Du mich herausgeführt, Du (bist) mein Lob immerdar".
Hieraus erhellt nun, was bezeichnet wird durch alles, was die Mutter bricht, und folglich auch, was die Erstgeburt im inneren Sinn bedeutet.
8044. "Bei den Söhnen Israels", 2. Mose 13/2, bedeutet, in der geistigen Kirche.
Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die geistige Kirche bedeuten, worüber Nr. 4286, 6426, 6637, 6862, 6868, 7035, 7062, 7198, 7201, 7215, 7223.
8045. "Bei Menschen und bei Vieh", 2. Mose 13/2, bedeutet das innere und äußere Gute des Glaubens, wie Nr. 7224, 7523.
8046. "Mein ist es", 2. Mose 13/2, bedeutet, daß es dem Herrn angehöre.
Dies erhellt daraus, daß Jehovah im Worte der Herr ist: Nr. 1343, 1736, 2921, 3023, 3035, 5041, 5663, 6281, 6303, 6905, 6945, 6956; deshalb bedeutet "Mein ist es ", daß es dem Herrn angehöre.
Daß alles Gute und alles Wahre, somit die Liebtätigkeit und der Glaube vom Herrn stammt, und durchaus nicht vom Menschen, sehe man Nr. 904 E, 2411, 3142, 3147, 3151, 5482, 5649, 6193, 6325, 6466-6495, 6613-6626, 6982, 6985, 6996, 7004, 7055, 7056, 7058, 7270, 7343.
8047. Vers 3-10: Und Mose sprach zum Volke: Gedenket dieses Tages, an dem ihr ausgezogen seid aus Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft; denn mit starker Hand hat Jehovah euch von da herausgeführt; darum soll kein Gesäuertes gegessen werden. Heute ziehet ihr aus im Monat Abib. Und es soll geschehen, wenn dich Jehovah bringen wird in das Land der Kanaaniter, und der Hethiter, und der Amoriter, und der Heviter, und der Jebusiter, das Er euren Vätern geschworen hat, dir zu geben, ein Land, wo Milch und Honig fließt, so sollst du diesen Dienst halten in diesem Monat. Sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, aber am siebenten Tage ist ein Fest Jehovahs. Ungesäuertes Brot soll gegessen werden sieben Tage, und man soll bei dir kein gesäuertes Brot sehen, kein Sauerteig soll bei dir gesehen werden in allen deinen Grenzen. Und du sollst deinem Sohne berichten an diesem Tage, und sagen: Es ist um deswillen, was Jehovah an mir getan hat, als ich aus Ägypten zog. Und es sei dir ein Zeichen an deiner Hand, und ein Denkmal zwischen deinen Augen, auf daß das Gesetz Jehovahs in deinem Munde sei, denn mit starker Hand hat dich Jehovah aus Ägypten geführt. Und du sollst diese Satzung halten zur bestimmten Zeit von Jahr zu Jahr.
"Und Mose sprach zum Volke" bedeutet Belehrung durch das göttlich Wahre;
"gedenket dieses Tages, an dem ihr ausgezogen seid aus Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft" bedeutet, daß man sich vor allem erinnern müsse an jenen Zustand, in dem sie waren, als sie vom Herrn aus der geistigen Gefangenschaft befreit wurden;
"denn mit starker Hand hat Jehovah euch von da herausgeführt" bedeutet, daß sie durch die göttliche Macht des Herrn befreit wurden;
"darum soll kein Gesäuertes gegessen werden" bedeutet, es solle nichts Verfälschtes angeeignet werden;
"heute ziehet ihr aus" bedeutet die Befreiung in Ewigkeit;
"im Monat Abib" bedeutet den Anfang des neuen Zustandes;
"und es soll geschehen, wenn dich Jehovah bringen wird in das Land der Kanaaniter, und der Hethiter, und der Amoriter, und der Heviter, und der Jebusiter" bedeutet in die Gegend des Himmels, die eingenommen war von denen, die im Bösen und Falschen sind;
"das Er euren Vätern geschworen hat, dir zu geben" bedeutet die aus dem Göttlichen (d.i. von Gott), denen verheißen war, die im Guten und Wahren sind;
"ein Land, wo Milch und Honig fließt" bedeutet wo Fröhlichkeit und Freude;
"so sollst du diesen Dienst halten in diesem Monat" bedeutet den für immer bestehenden Gottesdienst des Herrn um der Befreiung willen;
"sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen" bedeutet die Reinigung vom Falschen;
"aber am siebenten Tage ist ein Fest Jehovahs" bedeutet den heiligen Gottesdienst des Herrn;
"ungesäuertes Brot soll gegessen werden sieben Tage" bedeutet, daß sie gänzlich gereinigt werden sollten vom Falschen;
"und man soll bei dir kein gesäuertes Brot sehen" bedeutet, daß durchaus kein Verfälschtes zugelassen werden dürfe;
"kein Sauerteig soll bei dir gesehen werden" bedeutet auch nichts Falsches;
"in allen deinen Grenzen" bedeutet soweit das Wahre sich erstreckt, das aus dem Guten (stammt);
"und du sollst deinem Sohne berichten an diesem Tage, und sagen" bedeutet die innere Wahrnehmung des Wahren, die Sache des Gewissens ist;
"es ist um deswillen, was Jehovah an mir getan hat, als ich aus Ägypten zog" bedeutet, daß sie vom Herrn befreit worden seien aus geistiger Gefangenschaft und aus der Verdammnis;
"und es sei dir ein Zeichen an deiner Hand" bedeutet, daß es beständig in ihrem Willen sein müsse;
"und ein Denkmal zwischen deinen Augen" bedeutet beständig im Verstande;
"auf daß das Gesetz Jehovahs in deinem Munde sei" bedeutet damit das göttlich Wahre in allem sei, was daraus hervorgeht;
"denn mit starker Hand hat dich Jehovah aus Ägypten geführt" bedeutet aus göttlicher Macht seien sie befreit worden;
"und du sollst diese Satzung halten zur bestimmten Zeit von Jahr zu Jahr" bedeutet, daß dieses Ordnungsgesetz in diesem Zustand immerdar (bestehen solle).
8048. "Und Mose sprach zum Volke", 2. Mose 13/3, bedeutet Belehrung durch das göttlich Wahre.
Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn durch das göttlich Wahre (gesprochen wird) über das, was in der Kirche beobachtet werden soll, insofern es eine Belehrung bezeichnet, worüber Nr. 7186, 7267, 7304, 7380, 7517; und aus der vorbildlichen Bedeutung von Moses, insofern er das göttlich Wahre bezeichnet, worüber Nr. 8041.
8049. "Gedenket dieses Tages, an dem ihr ausgezogen seid aus Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft", 2. Mose 13/3, bedeutet, daß man sich vor allem erinnern müsse an jenen Zustand, in dem sie waren, als sie vom Herrn aus der geistigen Gefangenschaft befreit wurden.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "gedenke", insofern es heißt, man solle sich erinnern; aus der Bedeutung des Tages, insofern er einen Zustand bezeichnet, worüber Nr. 23, 487, 488, 493, 893, 2788, 3462, 3785, 4850, 5672, 5962, 7680; aus der Bedeutung von ausziehen, insofern es soviel ist als befreit werden, denn durch den Auszug der Söhne Israels wird die Befreiung durch den Herrn bezeichnet, nämlich derjenigen, die der geistigen Kirche angehörten, über welche Befreiung man sehe Nr. 6854, 694, 7091 E, 7828, 7932, 8018. Aus der Bedeutung von Ägypten und dem Hause der Knechtschaft, insofern es die geistige Gefangenschaft bezeichnet, denn durch Pharao und die Ägypter wurden diejenigen bezeichnet, die im anderen Leben durch Falsches die Geistigen anfochten: Nr. 7097, 7107, 7110, 7126, 7142, 7220, 7228, 7317; daher bedeutet das Land Ägypten die Anfechtung: Nr. 7278, denn die Anfechtung durch Falsches ist nichts anderes als eine geistige Gefangenschaft. Wenn sie nämlich angefochten werden, dann werden sie gleichsam gefangengehalten im Falschen, von dem sie fortwährend befreit zu werden sich bemühen. Daher werden sie auch im Worte "Gebunden in der Grube" genannt: Nr. 6854. Diese geistige Gefangenschaft ist es, die auch durch das Haus der Knechtschaft bezeichnet wird. Daß Knechtschaft die Bekämpfung vom Falschen oder die Anfechtung bezeichne, sehe man Nr. 7120, 7129.
8050. "Denn mit starker Hand hat Jehovah euch von da herausgeführt", 2. Mose 13/3, bedeutet, daß sie durch die göttliche Macht des Herrn befreit worden seien.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "mit starker Hand", insofern es die Macht bezeichnet, und wenn es von Jehovah gesagt, die Allmacht. Daß Stärke soviel ist als Macht, ist klar; daß die Hand auch Macht bedeute, sehe man Nr. 878, 3387, 4931-4937, 5327, 5328, 5544, 6947, 7188, 7189, 7518, 7673. Und aus der Bedeutung von herausführen, insofern es soviel ist als befreien. Daß Jehovah der Herr ist, sehe man Nr. 8046.
8051. "Darum soll kein Gesäuertes gegessen werden", 2. Mose 13/3, bedeutet, es solle nichts Verfälschtes angeeignet werden.
Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, insofern es soviel ist als sich aneignen, worüber Nr. 3168, 3513 E, 3596, 4745; und aus der Bedeutung des Sauerteiges, insofern er das Falsche bezeichnet, worüber Nr. 2342, 7906. Daher bedeutet das Gesäuerte das Verfälschte.
Was die Aneignung des Falschen und Verfälschten anbelangt, so muß man wissen, daß das Falsche und Verfälschte von keinem als Falsches und Verfälschtes angeeignet wird, der im Guten ist und im Wahren sein will, sondern von dem, der im Bösen ist, und daher nicht im Wahren sein will. Daß von dem, der im Guten ist, und daher im Wahren sein will, das Falsche nicht als Falsches angeeignet wird, kommt daher, weil er über Gott, über das Reich Gottes und über das geistige Leben richtig denkt, und daher das Falsche so annimmt, daß es nicht gegen jenes ist, sondern gewissermaßen übereinstimmt; dadurch mildert er es, aber das Herbe und Harte desselben in seiner Vorstellung nicht. Wenn dies nicht geschehe, könnte kaum jemand selig werden, denn das Falsche herrscht mehr als das Wahre. Man muß aber wissen, daß die, welche im Guten sind, auch in der Liebe zum Wahren sind, weshalb sie, wenn sie im anderen Leben von den Engeln belehrt werden, das Falsche verwerfen, und das Wahre annehmen, und zwar gemäß dem Grade ihrer Liebe zum Wahren, den sie in der Welt hatten.
8052. "Heute ziehet ihr aus", 2. Mose 13/4, bedeutet die Befreiung in Ewigkeit.
Dies erhellt aus der Bedeutung von heute, insofern es soviel ist als ewig, worüber Nr. 2838, 3998, 4304, 6165, 6984; und aus der Bedeutung von ausziehen, insofern es heißt errettet werden, wie Nr. 8049.
8053. "Im Monat Abib", 2. Mose 13/4, bedeutet den Anfang eines neuen Zustandes.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Monats, insofern er das Ende des vorhergehenden Zustandes und den Anfang des folgenden bezeichnet, also auch einen neuen Zustand, worüber Nr. 3814.
Daß der Monat Abib der Anfang aller folgenden Zustände sei, erhellt aus dem, was über diesen Monat im vorhergehenden Kapitel gesagt worden, nämlich: "Dieser Monat sei für euch das Haupt der Monate, der Erste sei er für euch unter den Monaten des Jahres": 2. Mose 12/2; man sehe 7827, 7828.
8054. "Und es soll geschehen, wenn dich Jehovah bringen wird in das Land der Kanaaniter, und der Hethiter, und der Amoriter, und der Heviter, und der Jebusiter", 2. Mose 13/5, bedeutet, in die Gegend des Himmels, die eingenommen war von denen, die im Bösen und Falschen sind.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Landes der Kanaaniter, der Hethiter, der Amoriter, der Heviter und der Jebusiter, insofern es den Himmel bezeichnet, hier die Gegend des Himmels, die von denen, die im Bösen und Falschen sind, eingenommen war.
Daß das Land Kanaan das Reich des Herrn im Himmel und auf der Erde, d.h. in der Kirche bezeichnet, sehe man Nr. 1413, 1437, 1585, 1607, 1866, 3038, 3481, 3686, 3705, 4116, 4240, 4447, 4454, 4516, 4517, 5136, 5757, 6516. Das Böse und Falsche wird durch die hier genannten Völker bezeichnet, das Böse aus dem Falschen des Bösen durch die Kanaaniter: Nr. 4818; das Falsche, aus dem das Böse hervorgeht, durch die Hethiter: Nr. 2913; das Böse und das Falsche aus demselben durch die Amoriter: Nr. 1857, 6306. Der Götzendienst, in dem noch etwas Gutes durch die Heviter: Nr. 6860; und der Götzendienst, in dem noch etwas Wahres, durch die Jebusiter: Nr. 6860. Daß die Gegend des Himmels, in welche diejenigen kommen, die der geistigen Kirche angehören, vor der Ankunft des Herrn von Bösen und Falschen eingenommen war, sehe man Nr. 6858.
Was diesen Gegendstand noch weiter anbelangt, so muß man wissen, daß vor der Ankunft des Herrn der Himmel nicht unterschieden wurde in drei Himmel, nämlich in den innersten oder dritten, in den mittleren oder zweiten, und in den untersten oder ersten, wie nach der Ankunft des Herrn, sondern es war einer; der geistige Himmel war noch nicht. Die Gegend, wo der geistige Himmel sein sollte, war von denen eingenommen, die im Bösen und Falschen waren, aber in einigem Wahren und Guten gehalten werden konnten, (nämlich) durch äußere Mittel, besonders durch Vorstellungen von Hoheit und Würde, ebenso wie es auch in der Welt geschieht; denn hier werden, die im Bösen und Falschen sind, gleichwohl genötigt, das Wahre gleichsam zu denken und zu reden, sowie auch das Gute gleichsam zu wollen und zu tun, durch äußere Mittel, nämlich durch Ehrenstellen und Gewinn. Die Ursache, warum jene Gegend des Himmels damals von solchen eingenommen war, lag darin, daß es an Guten fehlte, und die Angehörigen der geistigen Kirche noch nicht vorbereitet waren, und doch alles von Geistern angefüllt sein mußte, damit ein stetiger Zusammenhang vom Herrn aus bis zum Menschen bestand; denn wäre eine Trennung (oder Kluft) eingetreten, so wäre der Mensch zugrunde gegangen.
Auch heutzutage sind einige Gegenden des Himmels von solchen eingenommen, aber die, welche sich daselbst befinden, werden mit starker Hand abgehalten, Böses zu tun. Unmittelbar über dem Haupte sind diejenigen, die mit dem Schein der Unschuld täuschen und verführen, aber über ihnen sind die Himmlischen von der Ältesten Kirche, die sie mit solcher Kraft in Banden halten, daß sie durchaus keinem Böses tun können. Hinter dem Hinterhaupte ist auch heutzutage eine Gegend, die zum Himmel gehörte, von Bösen eingenommen; und auch vorne gegen die linke Seite hin. Die Bösen haben auch beständig das Bestreben, die Gegenden, wo die Guten sind, anzugreifen, und greifen sie auch wirklich an, sobald sie nicht von den Guten angefüllt sind. Dieses Bestreben durfte ich öfters wahrnehmen. Solche Gegenden werden eingenommen, wenn sich in der Welt die Bösen mehren und die Guten vermindern, denn dann treten die bösen Geister zum Menschen hinan und die guten Geister weichen zurück, und in dem Maße als diese zurückweichen, werden die den Menschen zunächst liegenden Gebiete von den Bösen eingenommen, und wenn dies allgemein geschieht, dann wechseln die Bewohner jener Gegenden. Dies geschieht, wenn die Kirche ihrem Ende nahe ist, denn dann herrscht das Böse und Falsche. Aber gegen das Ende der Kirche werden jene herabgestürzt, und die von ihnen eingenommenen Gegenden den Guten gegeben, die inzwischen für den Himmel bereitet wurden.
Dies wird verstanden unter Folgendem bei Joh.Offenb.12/7,8: "Es entstand ein Krieg im Himmel, Michael und seine Engel stritten mit dem Drachen, und der Drache stritt und seine Engel, und siegten nicht, und ihre Stätte ward nicht mehr gefunden im Himmel".
Dieser Zustand des Himmels wurde durch das Land Kanaan vorgebildet, insofern jene Völker es in Besitz genommen hatten, und durch die Söhne Israels, insofern sie dieselben daraus vertreiben sollten; denn durch das Land Kanaan wird das Reich des Herrn, somit der Himmel und die Kirche bezeichnet, wie man aus den oben angeführten Stellen ersehen kann.
8055. "Das Er euren Vätern geschworen hat, dir zu geben", 2. Mose 13/5, bedeutet, das vom Göttlichen verheißen war denen, die im Guten und Wahren sind.
Dies erhellt aus der Bedeutung von schwören, wenn es von Jehovah (geschieht), insofern es eine unwiderrufliche Bestätigung vom Göttlichen bezeichnet: Nr. 2842, 3375; daher bedeutet "schwören zu geben", eine Verheißung; und aus der Bedeutung der Väter, insofern es die bezeichnet, die im Guten und Wahren sind; denn durch Väter werden, wenn von der Kirche gehandelt wird, die Alten bezeichnet, oder die alten Kirchen, die im Guten und Wahren standen: Nr. 6050, 6075, 6589, 6876, 6884, 7649.
8056. "Ein Land, wo Milch und Honig fließt", 2. Mose 13/5, bedeutet, wo Fröhlichkeit und Freude (herrscht).
Dies erhellt aus der Bedeutung des Landes, wo Milch und Honig fließt, insofern es das Angenehme und Wonnige bezeichnet. Fröhlichkeit und Freude wird gesagt, weil im Worte Fröhlichkeit vom Wahren gesagt wird, und Freude vom Guten, ebenso das Angenehme und Wonnige. Und so wird auch Milch gesagt vom Wahren des Guten, und Honig vom Guten des Wahren.
8057. "So sollst du diesen Dienst halten in diesem Monat", 2. Mose 13/5, bedeutet den für immer bestehenden Gottesdienst des Herrn wegen der Befreiung.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Dienstes, insofern er den Gottesdienst bezeichnet, z.B. Nr. 7934; und aus der Bedeutung des Monats, insofern er das Ende eines früheren Zustandes und den Anfang eines neuen ausdrückt; und auch (aus der Bedeutung) des Monats Abib, insofern er den Anfang bezeichnet, von dem alle folgenden Zustände ausgehen, worüber Nr. 8053. Daher bedeutet der Monat auch das Fortdauernde.
8058. "Sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen", 2. Mose 13/6, bedeutet die Reinigung vom Falschen.
Dies erhellt aus der Bedeutung der sieben Tage, insofern sie das Heilige in sich schließen, worüber Nr. 395, 433, 716, 881, 5265, 5268; und daß sie den vollen Zustand bedeuten: Nr. 6508. Und aus der Bedeutung von "ungesäuertes Brot essen", insofern es die Aneignung des Wahren und die Reinigung vom Falschen bezeichnet, denn das Ungesäuerte bedeutet das vom Falschen gereinigte Gute, und essen die Aneignung: Nr. 3168, 3513, 3596, 3832, 4745. Das ungesäuerte Brot bedeutet das vom Falschen gereinigte Gute, weil Brot das Gute und Sauerteig das Falsche bezeichnet.
8059. "Aber am siebenten Tage ist ein Fest Jehovahs", 2. Mose 13/6, bedeutet den heiligen Gottesdienst des Herrn.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "am siebenten Tage", insofern es einen heiligen Zustand bezeichnet. Daß Tag einen Zustand bedeutet, sehe man Nr. 23, 481, 488, 493, 893, 2788, 3462, 3785, 4850, 5672, 5962; und daß sieben das Heilige bedeutet: Nr. 395, 433, 716, 881, 5265, 5268. Ferner aus der Bedeutung des Festes Jehovahs, insofern es den Gottesdienst des Herrn bezeichnet. Fest bedeutet Gottesdienst mit freudigem Geist: Nr. 7093; und Jehovah ist der Herr: Nr. 8046.
8060. "Ungesäuertes Brot soll gegessen werden sieben Tage", 2. Mose 13/7, bedeutet, daß sie gänzlich gereinigt werden sollten vom Falschen.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "ungesäuertes Brot essen", insofern es heißt das vom Falschen gereinigte Gute sich aneignen, wie Nr. 8058. Weil dies wiederholt gesagt wird, so bedeutet es, daß es gänzlich (und vollständig) geschehen müsse. Und aus der Bedeutung der sieben Tage, insofern sie das Heilige bezeichnen, und auch einen vollen Zustand, worüber Nr. 8058.
8061. "Und man soll bei dir kein gesäuertes (Brot) sehen", 2. Mose 13/7, bedeutet, daß durchaus kein Verfälschtes zugelassen werden dürfe, nämlich so, daß es angeeignet wird, gemäß dem was Nr. 8051 erklärt worden ist. Daß dies durchaus nicht geschehen dürfe, wird dadurch bezeichnet, daß es wiederholt gesagt wird.
8062. "Kein Sauerteig soll bei dir gesehen werden", 2. Mose 13/7, bedeutet, auch nichts Falsches.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Sauerteiges, insofern er das Falsche bezeichnet, worüber Nr. 7906. Das Verfälschte, das durch gesäuertes Brot bezeichnet wird, und das Falsche, das durch Sauerteig bezeichnet wird, unterscheiden sich dadurch voneinander, daß das Verfälschte Wahres ist, das zur Begründung (und Bestätigung) des Bösen verwendet wird, das Falsche aber alles ist, was gegen das Wahre streitet.
8063. "In allen deinen Grenzen", 2. Mose 13/7, bedeutet, soweit das Wahre sich erstreckt, das aus dem Guten stammt.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Grenze, insofern sie die Ausdehnung des Wahren vom Guten bezeichnet, denn alles Wahre hat seine Ausdehnung, die sich bisweilen durch eine Sphäre offenbart; und weil es eine Ausdehnung hat, so hat es auch seine Grenzen. Die Sphäre der Ausdehnung des Wahren ist gemäß der Beschaffenheit und der Quantität des Guten, denn das Gute ist wie eine Flamme, und das Wahre wie ein Licht. Die Sphäre der Ausdehnung in der geistigen Welt dringt zu den Gesellschaften, die ringsumher sich befinden; so weit sich die Sphäre erstreckt, so weit besteht auch Verbindung (und Gemeinschaft), worüber man sehe Nr. 6598-6613. Nach der Sphäre der Ausdehnung im Himmel richtet sich bei einem jeden die Einsicht und Weisheit, wie auch die Glückseligkeit, nämlich gemäß der Größe, zugleich mit der Beschaffenheit (der Sphäre).
Hieraus kann man ersehen, was "in allen Grenzen" im geistigen Sinn bedeutet. Hier, daß im Guten nichts Falsches sein dürfe. Das Falsche ist nämlich außerhalb der Sphäre, denn es beginnt da, wo das Wahre aufhört, und wenn es in die Sphäre eintritt, dann wird es angeeignet. Daß es nicht eindringen darf, wird bezeichnet durch: "man soll bei dir kein gesäuertes Brot oder Sauerteig sehen in allen deinen Grenzen".
8064. "Und du sollst deinem Sohne berichten an diesem Tage, und sagen", 2. Mose 13/8, bedeutet, die innere Wahrnehmung des Wahren, die Sache des Gewissens ist.
Dies erhellt aus dem, was Nr. 7935 erklärt worden ist, wo das (gleiche gesagt wird).
HG 8065
8065. "Es ist um deswillen, was Jehovah an mir getan hat, als ich aus Ägypten zog", 2. Mose 13/8, bedeutet, daß sie vom Herrn befreit worden seien aus geistiger Gefangenschaft und aus der Verdammnis.
Dies erhellt aus der Bedeutung von ausziehen, insofern es heißt befreit werden; und aus der Bedeutung Ägyptens, insofern es die geistige Gefangenschaft und die Verdammnis bezeichnet, wovon Nr. 8049.
8066. "Und es sei dir ein Zeichen an deiner Hand", 2. Mose 13/9, bedeutet, daß es beständig in ihrem Willen sein müsse.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Zeichens, insofern es eine beständige Erinnerung ist, denn was zum Zeichen und zum Merkmal dient, das besteht der beständigen Erinnerung wegen.
Ein Zeichen an ihrer Hand sollte es sein, damit sie, sooft sie die Hand bewegten, oder etwas taten, sich daran erinnerten, und ein Denkmal zwischen ihren Augen (sollte es sein), damit sie, sooft sie etwas betrachteten, dessen (nämlich der Befreiung) eingedenk wären. Und aus der Bedeutung der Hand, insofern sie Macht bedeutet, worüber Nr. 878, 3387, 4931-4937, 5327, 5328, 5544, 6292, 6947, 7011, 7188, 7189, 7518, 7673. Hier den Willen, weil jede Handlung und Macht der Handlung, die durch die Hand geschieht, vom Willen ausgeht.
8067. "Und ein Denkmal zwischen deinen Augen", 2. Mose 13/9, bedeutet, beständig im Verstande.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Denkmals, insofern es ebenfalls eine beständige Erinnerung bezeichnet. Es heißt Denkmal, weil dieser Ausdruck im Worte vom Verstandesgebiet, dagegen Zeichen vom Willensgebiet gebraucht wird. Und aus der Bedeutung der Augen, insofern sie sich auf den Verstand beziehen, worüber Nr. 2701, 3820, 4403-4421, 4523-4534, daher wird durch "Denkmal zwischen den Augen" bezeichnet, daß es beständig in ihrem Verstande, d.h. in ihrem Denken sein müsse.
Wie es zu verstehen sei, daß es beständig in ihrem Verstande, und beständig in ihrem Willen sein müsse, soll mit wenigem gesagt werden: Was bei dem Menschen durch Glaube und Liebtätigkeit eingeprägt ist, oder was der Mensch völlig glaubt und liebt, das ist beständig in seinem Denken und Wollen; denn er denkt es und will es, obschon er in Vorstellungen und Beschäftigungen mit anderen Dingen ist, und meint, daß jenes alsdann in seinem Gemüte nicht gegenwärtig sei, denn es befindet sich hier unter den anderen, was die Beschaffenheit seines Gemütes bildet.
Daß es sich so verhält, zeigt sich deutlich an der geistigen Sphäre, die rings um den Geist oder Engel ist, denn wenn er sich nähert, erkennt man sogleich aus dieser Sphäre, welchen Glauben und welche Liebtätigkeit er hat, und vieles, was ihm am Herzen liegt, obwohl er alsdann nicht daran denkt. Solche Dinge sind es, die das Leben des Gemütes bei einem jeden bilden, und sich beständig in demselben behaupten. Dies kann durch vieles beim Menschen erläutert werden, z.B. durch die verschiedenen Gedanken, Neigungen, und Handlungen, die von Kindheit an eingeprägt wurden, und durch ähnliche Dinge, die beständig gegenwärtig sind und herrschen, auch wenn man nicht mit Bewußtsein daran denkt.
So verhält es sich mit der Liebe zum Nächsten, mit der Liebe zum Herrn, mit der Liebe zum Guten und Wahren und mit dem Glauben. Die, welche darinnen leben, wollen und denken es beständig, denn es liegt in ihnen, und wenn es in ihnen liegt, so wird es das allgemein Herrschende genannt; man sehe Nr. 6159, 6571, 7648.
8068. "Auf daß das Gesetz Jehovahs in deinem Munde sei", 2. Mose 13/9, bedeutet, damit das göttlich Wahre in allem sei, was daraus hervorgeht.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Gesetzes Jehovahs, insofern es das göttlich Wahre ist, worüber Nr. 7463; und aus der Bedeutung von im Munde sein, insofern es heißt, in allem, was daraus hervorgeht, d.h. aus dem Verstande und dem Willen, denn "im Munde" ist soviel als in der Rede sein, und in der Rede liegen die beiden Fähigkeiten des Gemüts, sowohl des Verstandes-, als des Willensvermögen, das erstere im Sinn der Worte und der Dinge, das letztere in der Neigung, die der Rede ihr Leben gibt.
8069. "Denn mit starker Hand hat dich Jehovah aus Ägypten geführt", 2. Mose 13/9, bedeutet, aus göttlicher Macht seien sie befreit worden.
Dies erhellt aus der Bedeutung der starken Hand Jehovahs, insofern sie die göttliche Macht des Herrn bezeichnet, und aus der Bedeutung von herausführen, insofern es soviel ist als befreien, worüber Nr. 8050.
8070. "Und du sollst diese Satzung halten zur bestimmten Zeit von Jahr zu Jahr", 2. Mose 13/10, bedeutet, daß dieses Ordnungsgesetz in diesem Zustand immerdar bestehen solle.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Satzung, insofern sie ein Gesetz der Ordnung bezeichnet, worüber Nr. 7884, 7995; aus der Bedeutung der Zeit, insofern sie den Zustand ausdrückt, worüber Nr. 2625, 2788, 2837, 3254, 3356, 3404, 3827, 3938, 4814, 4882, 4901, 4916, 6110, 7381; daher bedeutet "zur bestimmten Zeit" in jenem Zustand. Ferner aus der Bedeutung des Jahres, insofern es die vollständige Periode von Anfang bis zu Ende bezeichnet, worüber Nr. 2906. Also ist von Jahr zu Jahr soviel als immerdar.
8071. Vers 11-16: Und es soll geschehen, wenn dich Jehovah eingeführt hat in das Land der Kanaaniter, wie Er dir und deinen Vätern geschworen hat, und es dir gegeben hat, dann sollst du alles, was die Mutter bricht, Jehovah darbringen, und alle Erstgeburt unter deinem Vieh, was männlich ist, (sollst du) Jehovah (darbringen). Aber alle Erstgeburt vom Esel sollst du lösen mit einem Lamm, und wenn du es nicht lösest, so sollst du ihm das Genick brechen; aber alle Erstgeburt vom Menschen unter deinen Söhnen sollst du lösen. Und es soll geschehen, wenn dein Sohn morgen (d.h. in Zukunft) dich fragt und sagt: Was soll das? so sollst du ihm sagen: Mit starker Hand hat Jehovah uns aus Ägypten geführt, aus dem Hause der Knechtschaft. Denn es geschah, als Pharao verhärtet war, (d.h. sich hartnäckig weigerte,) uns loszulassen, da tötete Jehovah alle Erstgeburt im Lande Ägypten, von der Erstgeburt des Menschen, bis zur Erstgeburt des Viehs; deswegen opfere ich Jehovah alles Männliche, was die Mutter bricht, und löse alle Erstgeburt meiner Söhne, und es soll dir ein Zeichen sein an deiner Hand und eine Denkbinde zwischen deinen Augen, denn mit starker Hand hat Jehovah uns aus Ägypten geführt.
"Und es soll geschehen, wenn dich Jehovah eingeführt hat in das Land der Kanaaniter" bedeutet die Gegend des Himmels, die von denen eingenommen war, die im Bösen und Falschen sind;
"wie Er dir und deinen Vätern geschworen, und es dir gegeben hat" bedeutet die aus dem Göttlichen denen verheißen ist, die im Guten und Wahren sind;
"dann sollst du alles, was die Mutter bricht, Jehovah darbringen" bedeutet der Glaube der Liebtätigkeit, der aus der Wiedergeburt hervorgeht, komme vom Herrn;
"und alle Erstgeburt unter deinem Vieh" bedeutet alle Liebtätigkeit, die aus der neuen Geburt hervorgeht;
"was männlich ist" bedeutet was Sache des Wahren des Glaubens;
"sollst du Jehovah darbringen" bedeutet, daß es dem Herrn gehöre;
"aber alle Erstgeburt vom Esel sollst du lösen mit einem Lamm" bedeutet der bloß natürliche Glaube werde dem Herrn nicht geweiht, sondern das Wahre der Unschuld, das darin enthalten;
"und wenn du es nicht lösest, so sollst du ihm das Genick brechen" bedeutet, wenn das Wahre der Unschuld nicht darin liege, so müsse es abgesondert und verworfen werden;
"aber alle Erstgeburt vom Menschen unter deinen Söhnen sollst du lösen" bedeutet, daß nicht die Wahrheiten des Glaubens dem Herrn geweiht werden sollen, sondern das Gute desselben;
"und es soll geschehen, wenn dein Sohn morgen dich fragt" bedeutet das Innewerden aus dem Wahren im Gewissen;
"morgen" bedeutet immer wenn es geschieht;
"was soll das?" bedeutet die Erforschung, warum es also sei;
"so sollst du ihm sagen" bedeutet die Antwort;
"mit starker Hand hat Jehovah uns aus Ägypten geführt, aus dem Hause der Knechtschaft" bedeutet, daß sie vermöge der göttlichen Macht des Herrn aus der geistigen Knechtschaft befreit worden seien;
"denn es geschah, als Pharao verhärtet war, uns loszulassen" bedeutet, daß sich die verstockten, die durch das Falsche anfochten, damit jene nicht gerettet würden;
"da tötete Jehovah alle Erstgeburt im Lande Ägypten" bedeutet, daß alle verdammt (d.h. verworfen) wurden, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben waren;
"von der Erstgeburt des Menschen, bis zur Erstgeburt des Viehs" bedeutet das innere und äußere Falsche des getrennten Glaubens;
"deswegen opfere ich Jehovah alles Männliche, was die Mutter bricht" bedeutet, daß deshalb dem Herrn der Glaube der Liebtätigkeit, der aus der neuen Geburt hervorgeht, geweiht werden müsse;
"und löse alle Erstgeburt meiner Söhne" bedeutet, daß nicht die Wahrheiten des Glaubens dem Herrn geweiht werden sollen, sondern das Gute desselben;
"und es soll dir ein Zeichen sein an deiner Hand" bedeutet es müsse beständig im Willen sein;
"und eine Denkbinde zwischen deinen Augen" bedeutet beständig im Verstande;
"denn mit starker Hand hat Jehovah uns aus Ägypten geführt" bedeutet, daß sie durch die göttliche Macht des Herrn befreit worden seien.
8072. "Und es soll geschehen, wenn dich Jehovah eingeführt hat in das Land der Kanaaniter", 2. Mose 13/11, bedeutet die Gegend des Himmels, die von denen, die im Bösen und Falschen sind, eingenommen war.
Dies erhellt aus dem, was Nr. 8034, berichtet worden.
8073. "Wie Er dir und deinen Vätern geschworen, und es dir gegeben hat", 2. Mose 13/11, bedeutet, wie aus dem Göttlichen denen verheißen ist, die im Guten und Wahren sind; dies erhellt aus Nr. 8055, wo das gleiche.
8074. "Dann sollst du alles, was die Mutter bricht, Jehovah darbringen", 2. Mose 13/12, bedeutet, der Glaube der Liebtätigkeit, der aus der Wiedergeburt hervorgeht, komme vom Herrn.
Dies erhellt aus der Bedeutung von darbringen, insofern es heißt, weihen (oder zusprechen); ebenso wie heiligen: Nr. 8042, und opfern Nr. 8088; und aus der Bedeutung von "was die Mutter bricht", insofern es den Glauben aus der Liebtätigkeit bezeichnet, wie er bei den Wiedergeborenen ist, worüber Nr. 8042, 8043. Daß Jehovah der Herr ist, sehe man Nr. 8046.
8075. "Und alle Erstgeburt unter deinem Vieh", 2. Mose 13/12, bedeutet alle Liebtätigkeit, die aus der neuen Geburt hervorgeht.
Dies erhellt aus der Bedeutung dessen, was die Mutter bricht, d.h. der Erstgeburt, insofern es den Glauben der Liebtätigkeit bezeichnet, der Angehör der neuen Geburt ist, worüber Nr. 8043; und aus der Bedeutung des jungen Tieres, insofern es die Neigung zum Guten bezeichnet, worüber Nr. 45, 46, 142, 143, 246, 714, 715, 719, 776, 1823, 2179, 2180, 3218, 3519, 5198, somit das Gute der Liebtätigkeit.
8076. "Was männlich ist", 2. Mose 13/12, bedeutet, was Sache des Wahren des Glaubens ist, worüber Nr. 2046, 4005, 7838.
8077. "(Sollst du) Jehovah (darbringen)", 2. Mose 13/12, bedeutet, daß es Eigentum des Herrn sei, denn unter Jehovah wird im Worte kein anderer als der Herr verstanden; man sehe Nr. 1343, 1736, 2921, 3023, 3035, 5041, 5663, 6281, 6303, 6905, 6945, 6956.
Was in diesen beiden Versen enthalten ist, wird nicht ausführlicher erklärt, weil es schon 2. Mose 13/2, Nr. 8042-8045 erklärt worden ist.
8078. "Aber alle Erstgeburt vom Esel sollst du lösen mit einem Lamm", 2. Mose 13/13, bedeutet, der bloß natürliche Glaube werde dem Herrn nicht geweiht, sondern das Wahre der Unschuld, das darin enthalten.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Erstgeburt, insofern sie das ist, was zuerst hervortritt bei dem Wiedergeborenen oder das Erstgeborene, somit der Glaube. Daß der Glaube das Erstgeborene sei, ist bisher gezeigt worden. Ferner aus der Bedeutung des Esels, insofern er das Natürliche bezeichnet, denn durch Esel wird das Wißtümliche bezeichnet: Nr. 5492, 5741; ferner das Dienende: Nr. 5958, 6389, somit auch das Natürliche; denn die wißtümlichen Kenntnisse gehören dem Natürlichen an, und das Natürliche ist im Verhältnis zum Geistigen das Dienende. Daher wird hier durch die Erstgeburt des Esels der bloß natürliche Glaube bezeichnet (worüber im Folgenden). Aus der Bedeutung von lösen, insofern es soviel ist als anstatt dessen etwas anderes geben. Daß lösen dies bedeutet, erhellt aus dem vollen Sinn der Worte: "Die Erstgeburt des Esels sollst du nicht Jehovah darbringen, sondern lösen mit einem Lamm".
Daß Jehovah etwas darbringen soviel ist als dem Herrn weihen, ebenso wie heiligen und opfern, sehe man Nr. 8074, somit heißt nicht darbringen, sondern lösen, Ihm nicht weihen, sondern statt dessen etwas anderes geben.
Ferner aus der Bedeutung des Lammes, insofern es das Wahre der Unschuld bezeichnet. Lamm bedeutet das Wahre der Unschuld, weil unter Kleinvieh Lamm oder Ziege verstanden und durch diese die Unschuld bezeichnet wird: Nr. 3519, 3994, 7840; hier das Wahre der Unschuld, weil nicht Lamm oder Ziege, sondern Kleinvieh (pecus) gesagt wird. Hieraus erhellt, daß durch "alle Erstgeburt des Esels sollst du lösen mit einem Lamm" bezeichnet wird, daß der bloß natürliche Glaube dem Herrn nicht geweiht werden solle, sondern das Wahre der Unschuld, das darin (enthalten ist).
Der bloß natürliche Glaube ist der Glaube, der nicht auf dem inneren Weg eingeflößt wird, sondern auf dem äußeren, wie z.B. der sinnliche Glaube, der stattfindet, wenn man glaubt, etwas sei so, weil das Auge es sieht und die Hand es berührt. Dieser Glaube ist es, von dem der Herr Joh.20/29, zu Thomas sagt: "Weil du gesehen hast, Thomas, glaubst du; selig sind, die nicht sehen und doch glauben". Ferner der Wunderglaube, der vorhanden ist, wenn man bloß wegen der Wunder glaubt, daß etwas sich so verhalte, über welchen Glauben man sehe Nr. 7290; und auch der Autoritätsglaube, der da ist, wo man glaubt, etwas sei so, weil ein anderer, dem man Glauben schenkt, es gesagt hat.
Der geistige Glaube aber ist der, welcher auf innerem und zugleich auf äußerem Wege eingeflößt wird. Das Einflößen auf innerem Wege macht, daß man glaubt, und das, was auf äußerem Wege einfließt, bewirkt dann, daß es bestätigt wird. Das Geistige des Glaubens ist die Neigung zur Liebtätigkeit, und daher die Neigung zum Wahren um des guten Nutzzweckes und um des Lebens willen. Diese (Gefühle) machen, daß der Glaube ein geistiger ist. Das Einflößen des Glaubens auf innerem Wege geschieht durch das Lesen des Wortes, und dann durch Erleuchtung vom Herrn, die gemäß der Beschaffenheit der Neigung gegeben wird, d.h. gemäß des Zweckes, bei dem Streben, die Wahrheit zu erkennen.
Hieraus kann man nun ersehen, was der bloß natürliche Glaube ist, und daß dieser Glaube, weil er nicht geistig ist, dem Herrn nicht dargebracht oder geweiht werden kann, d.h., es kann nicht anerkannt und geglaubt werden, daß er vom Herrn sei, denn der Herr fließt durch die Neigung zum Wahren und Guten ein. Daß der Glaube eine innere Neigung sei, sehe man Nr. 8034. Das Wahre der Unschuld, das jenem (natürlichen) Glauben innewohnen und vom Herrn angenommen werden kann, liegt darin, daß man aus Unschuld glaubt, daß etwas so sei.
Daraus erhellt nun, wie es zu verstehen ist, daß der bloß natürliche Glaube dem Herrn nicht geweiht werden soll, sondern nur das Wahre der Unschuld, das darin (enthalten ist).
8079. "Und wenn du es nicht lösest, so sollst du ihm das Genick brechen", 2. Mose 13/13, bedeutet, wenn kein Wahres der Unschuld darin enthalten sei, so müsse es abgesondert und verworfen werden.
Dies erhellt aus der Bedeutung von nicht lösen, insofern es heißt, dem Herrn nicht weihen, sondern statt dessen etwas anderes geben, wie Nr. 8078; und aus der Bedeutung von "das Genick brechen", insofern es heißt absondern und verwerfen. Das Brechen des Genicks hat diese Bedeutung, weil der Nacken (oder Hals) die Verbindung des Inneren mit dem Äußeren bezeichnet: Nr. 3542, 3603, 3695, 3725, 5320, 5328, 5926, 6033; somit bedeutet das Brechen desselben die Trennung und Verwerfung, nämlich des bloß natürlichen Glaubens, wenn kein Wahres der Unschuld darin (enthalten).
8080. "Aber alle Erstgeburt vom Menschen unter deinen Söhnen sollst du lösen", 2. Mose 13/13, bedeutet, daß nicht die Wahrheiten des Glaubens dem Herrn geweiht werden dürfen, sondern das Gute derselben.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Erstgeburt, insofern sie den Glauben bezeichnet, worüber Nr. 352, 2435, 6344, 7035, 8042. Ferner aus der Bedeutung der Söhne, insofern sie die Wahrheiten bezeichnen, worüber Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 3373; und aus der Bedeutung von lösen, insofern es heißt, an dessen Statt etwas anderes geben, wie Nr. 8077, 8078; daß es bedeutet, man dürfe sie nicht (dem Herrn) weihen, folgt aus dem vollen Sinn, der in den vorliegenden Worten liegt: "Und alle Erstgeburt des Menschen unter deinen Söhnen sollst du nicht darbringen, d.h. nicht opfern, sondern lösen", nicht darbringen heißt nicht weihen: Nr. 8074, 8078.
Hieraus erhellt, daß durch "alle Erstgeburt des Menschen unter deinen Söhnen sollst du lösen", bezeichnet wird, daß nicht die Wahrheiten des Glaubens dargebracht werden sollen, sondern an deren Stelle etwas anderes. Daß dieses andere das Gute des Glaubens ist, kann daraus erhellen, daß durch den Erstgeborenen im allgemeinen das Gute des Glaubens bezeichnet wird, wie Nr. 8042, 8043; wenn aber gesagt wird "die Erstgeburt vom Menschen unter seinen Söhnen", dann ist es das Wahre des Glaubens. Denn im Glauben liegt das Wahre und das Gute.
Daß das Gute des Glaubens oder die Liebtätigkeit dieses andere sei, das anstatt der Glaubenswahrheiten dem Herrn geweiht werden soll, kann auch daraus erhellen, daß die Erstgeborenen der Söhne Israels nicht angenommen wurden, sondern an deren Statt die Leviten, und zwar deswegen, weil durch die Leviten das Gute des Glaubens oder die Liebtätigkeit vorgebildet wurde: Nr. 3875, 4497, 4502, 4503.
Daß der Stamm Levi angenommen wurde statt aller Erstgeborenen, sehe man 4. Mose 3/12,13,40-51; 8/15-18.
Daß das Gute des Glaubens dieses andere ist, das dem Herrn geweiht werden soll, kann auch daraus erhellen, daß der Glaube nicht (wahrer) Glaube ist ohne Liebtätigkeit: Nr. 654, 724, 1162, 1176, 2231, 2343, 2349, 2429, 2839, 2982, 3146, 3325, 3849, 3865, 4368, 5351, 7039, 7082, 7083, 7084, 7342 E, 7950.
Ferner daraus, daß das Gute des Glaubens in Wirklichkeit die erste Stelle einnimmt, hingegen das Wahre des Glaubens nur scheinbar: Nr. 3539, 3548, 3556, 3563, 3570, 3576, 3603, 3701, 4925, 4926, 4928, 4930, 4977, 5351, 6256, 6269, 6272, 6273;
somit daß die Liebtätigkeit der Erstgeborene ist: Nr. 3325, 3494, 4925, 4926, 4928, 4930.
Das Wahre des Glaubens für sich allein, ohne dessen Gutes, soll dem Herrn nicht geweiht werden, d.h. Ihm nicht gegeben, oder anerkannt werden, daß es von Ihm komme, weil alles Glaubenswahre kein Leben in sich hat, bevor es zum Guten des Glaubens wird; und das Wahre des Glaubens wird zum Guten des Glaubens dadurch, daß man es will und tut: Nr. 7835. Wenn es so zum Guten des Glaubens wird, dann wird vom Herrn anerkannt, daß es Ihm angehöre, denn der Herr gibt den Glauben nur mittelbar durch das Gute desselben. Alles Glaubenswahre wird auch wirklich bei dem Menschen der geistigen Kirche zum Guten des Glaubens, wenn er wiedergeboren wird, und dann erst wird es Eigentum des Herrn.
Das Gesetz von der Lösung der Erstgeborenen vom Menschen wurde zu dem Zweck gegeben, damit sie nicht ihre Söhne opfern möchten, was bei den Heiden in Gebrauch kam, bei denen die Satzungen der Alten Kirche (die eine vorbildliche Kirche war), geblieben, aber im Lauf der Zeiten völlig verfälscht worden waren. Daß die Erstgeborenen Gott geheiligt werden sollten, war nach den Satzungen der Alten Kirche; aber unter Heiligung fingen sie an, eine Opferung zu verstehen. Das gleiche zu tun, waren auch die Nachkommen Jakobs geneigt, deshalb wurde dieses Gesetz vor ihnen erklärt, und damit jenes (Opfern) nicht geschehe, wurden anstatt der Erstgeborenen die Leviten angenommen.
Dieses Gesetz wurde erklärt nach seinem entsprechenden Sinn in der geistigen Welt, nach dem nicht die Wahrheiten des Glaubens heilig sind, (also auch nicht geheiligt oder geweiht werden sollen,) sondern das Gute des Glaubens. Die Heiligung faßte man späterhin so auf, daß man den Erstgeborenen vor Jehovah bringen oder darstellen und ein Opfer statt desselben darbringen müsse, gemäß der Stelle bei
Luk.2/22-24: "Als erfüllt waren die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Moses, brachten sie Jesum nach Jerusalem, damit sie Ihn dem Herrn darstellten, wie geschrieben steht im Gesetze des Herrn, daß alles Männliche, was die Mutter bricht, dem Herrn geheiligt genannt werde, und damit sie ein Opfer darbrächten".
8081. "Und es soll geschehen, wenn dein Sohn dich fragt", 2. Mose 13/14, bedeutet das Innewerden aus dem Wahren, das im Gewissen.
Dies erhellt aus der Bedeutung von fragen, insofern es ein Erkennen aus dem Innewerden bezeichnet, worüber Nr. 5597, 5800, 6250; und aus der Bedeutung des Sohnes, insofern er das Wahre bezeichnet, worüber Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 3373. Daß es ein Innewerden aus dem Wahren ist, das dem Gewissen angehört, erhellt aus dem, was Nr. 7935 erklärt wurde, wo das gleiche.
Es wird gesagt "aus dem Wahren, das Sache des Gewissens ist", weil das Gewissen derer, die der geistigen Kirche angehören, ein Bewußtsein des Wahren ist; denn es bildet sich aus den Lehren der Kirche, die als Wahrheiten geglaubt werden, mögen sie nun wahr sein oder nicht. Aber dann werden sie Sache des Gewissens, wenn sie auch noch nicht Sache des Lebens werden.
8082. "Morgen", 2. Mose 13/14, bedeutet, immer wenn es geschieht.
Dies erhellt aus der Bedeutung von morgen oder des morgenden Tages, insofern es das Ewige bezeichnet, worüber Nr. 3998, also auch beständig oder immer, hier immer (oder jedes Mal), wenn es geschieht.
8083. "Was soll das?", bedeutet die Frage, warum es (so geschehe), "so sollst du ihm sagen" 2. Mose 13/14, bedeutet die Antwort; dies erhellt ohne Erklärung.
8084. "Mit starker Hand hat Jehovah uns aus Ägypten geführt, aus dem Hause der Knechtschaft", 2. Mose 13/14, bedeutet, daß sie vermöge der göttlichen Macht des Herrn aus der geistigen Knechtschaft befreit worden seien.
Dies erhellt aus Nr. 8049, 8050.
8085. "Denn es geschah, als Pharao verhärtet war, (d.h. sich hartnäckig weigerte), uns loszulassen", 2. Mose 13/15, bedeutet, als sich die verstockten, die durch das Falsche anfochten, damit sie nicht befreit würden.
Dies erhellt aus der Bedeutung von sich verhärten, sofern es heißt, sich verstocken, worüber Nr. 7272, 7300, 7305; aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, insofern er diejenigen bezeichnet, die durch das Falsche anfochten, worüber Nr. 7107, 7110, 7126, 7142, 7220, 7228, 7317; und aus der Bedeutung von entlassen, insofern es heißt befreien.
8086. "Da tötete Jehovah alle Erstgeburt im Lande Ägypten", 2. Mose 13/15, bedeutet, daß alle verdammt, d.h. verworfen wurden, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben waren, worüber Nr. 7039, 7779. Daß durch Tod die Verdammnis derer bezeichnet wird, die in jenem Glauben waren und dennoch ein böses Leben führten, sehe man Nr. 7766, 7778.
HG 8087
8087. "Von der Erstgeburt des Menschen, bis zur Erstgeburt des Viehs", 2. Mose 13/15, bedeutet das innere und äußere Falsche des getrennten Glaubens.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Erstgeburt Ägyptens, insofern sie den von der Liebtätigkeit getrennten Glauben bezeichnet, wie Nr. 8086, somit das Falsche des Glaubens. Denn die, welche den Glauben von der Liebtätigkeit sowohl durch die Lehre als durch das Leben trennen, müssen notwendig im Falschen sein, weil das Böse des Lebens beständig einwirkt und das mit ihm übereinstimmende Falsche einredet. Und wenn Wahres dargeboten wird, dann bewirkt es durch eine verkehrte Anwendung, daß es übereinstimmend wird, und verfälscht es somit; und aus der Bedeutung des Menschen und des Viehs, insofern sie das Innere und Äußere bezeichnen, worüber Nr. 4724, 7523.
8088. "Deswegen opfere ich Jehovah alles Männliche, was die Mutter bricht", 2. Mose 13/15, bedeutet, deshalb müsse dem Herrn der Glaube der Liebtätigkeit geweiht werden, der aus der neuen Geburt hervorgeht.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "Jehovah etwas opfern", insofern es soviel ist als dem Herrn weihen. Opfern bedeutet hier das gleiche wie heiligen: 2. Mose 13/2, und auch wie darbringen: 2. Mose 13/12. Daß Jehovah opfern, bedeutet, dem Herrn etwas weihen, sehe man Nr. 8042, und so auch darbringen: Nr. 8074. Unter weihen wird verstanden, sich nicht selber anmaßen, sondern bekennen und anerkennen, daß es vom Herrn sei.
Aus der Bedeutung von dem, was die Mutter bricht, insofern es bezeichnet, was dem Glauben durch die Liebtätigkeit zugeteilt wird, worüber Nr. 8043. Daß dieses aus der neuen Geburt hervorgeht, sehe man Nr. 8042; und aus der Bedeutung des Männlichen, insofern es das Wahre des Glaubens bezeichnet, worüber Nr. 2046, 4005, 7838.
8089. "Und löse alle Erstgeburt meiner Söhne", 2. Mose 13/15, bedeutet, daß man nicht die Wahrheiten des Glaubens dem Herrn weihen (darbringen) dürfe, sondern das Gute derselben.
Dies erhellt aus dem, was Nr. 8080 erklärt worden ist, wo das gleiche.
8090. "Und es soll dir ein Zeichen sein an deiner Hand" bedeutet, es solle beständig im Willen sein. "Und eine Denkbinde zwischen deinen Augen" bedeutet, beständig im Verstande. "Denn mit starker Hand hat Jehovah uns aus Ägypten geführt", 2. Mose 13/16, bedeutet, daß sie durch die göttliche Macht des Herrn befreit worden seien.
Dies erhellt aus dem, was oben zu 2. Mose 13/9 erklärt wurde, wo die gleichen Worte sind, worüber Nr. 8066, 8067, 8069.
8091. Vers 17,18: Und es geschah, als Pharao das Volk entlassen, führte Gott sie nicht auf dem Wege nach dem Land der Philister, obwohl es der nächste war, denn Gott sprach: Es möchte das Volk gereuen, wenn sie einen Krieg sehen, und möchten zurückkehren nach Ägypten. Darum führte Gott das Volk herum auf einem Weg durch die Wüste am Schilfmeer; und gerüstet zogen die Söhne Israels hinauf aus dem Lande Ägypten.
"Und es geschah, als Pharao das Volk entlassen" bedeutet, als diejenigen, die anfochten, diejenigen verließen, die der geistigen Kirche angehörten;
"führte Gott sie nicht auf dem Wege nach dem Land der Philister" bedeutet, es sei vom Göttlichen vorgesehen worden, daß sie nicht zu dem Wahren des Glaubens übergingen, das nicht aus dem Guten stammt;
"obwohl es der nächste war" bedeutet, es werde zuerst begegnen;
"denn Gott sprach" bedeutet das göttliche Vorhersehen;
"es möchte das Volk gereuen, wenn sie einen Krieg sehen" bedeutet, sie würden vom Wahren durch Bekämpfungen abweichen;
"und möchten zurückkehren nach Ägypten" bedeutet, daß sie dadurch in das Falsche geraten würden, das völlig gegen das Wahre und Gute des Glaubens (gerichtet ist);
"darum führte Gott das Volk herum auf einem Weg durch die Wüste" bedeutet, daß sie vermöge göttlicher Leitung dahin geführt wurden, daß sie das Wahre und Gute des Glaubens durch Versuchungen bestärkten;
"am Schilfmeer" bedeutet die Verdammnis, durch die sie zuerst hindurchgehen mußten;
"und gerüstet zogen die Söhne Israels hinauf aus dem Lande Ägypten" bedeutet, daß sie aus dem Zustand der Anfechtungen befreit und dadurch bereitet wurden, Versuchungen auszuhalten.
8092. "Und es geschah, als Pharao das Volk entlassen", 2. Mose 13/17, bedeutet als diejenigen, die anfochten, diejenigen verließen, die der geistigen Kirche angehörten.
Dies erhellt aus der Bedeutung von entlassen, insofern es soviel ist als verlassen; aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, insofern er diejenigen bezeichnet, die durch Falsches anfochten, worüber Nr. 7107, 7110, 7126, 7142, 7220, 7228, 7317; und aus der Bedeutung der Söhne Israels, die hier das Volk sind, insofern sie diejenigen vorbilden, die der geistigen Kirche angehören, worüber Nr. 8044.
8093. "Führte Gott sie nicht auf dem Wege nach dem Land der Philister", 2. Mose 13/17, bedeutet, es sei vom Göttlichen vorgesehen worden, daß sie nicht zum Wahren des Glaubens übergingen, das nicht aus dem Guten (stammt).
Dies erhellt aus der Bedeutung von "Gott führte sie nicht auf dem Wege", insofern es bedeutet, es sei vom Göttlichen vorgesehen, daß sie nicht übergingen. Denn durch führen wird, wenn es von Gott gesagt wird, die Vorsehung bezeichnet und durch Weg das Wahre: Nr. 627, 2333; hier übergehen zu demselben. Und aus der vorbildlichen Bedeutung der Philister, insofern sie diejenigen bezeichnen, die in dem Wissen der Glaubenskenntnisse sind, aber nicht in einem Leben der Liebtätigkeit, worüber Nr. 1197, 1198, 3412, 3413, mithin die im Glaubenswahren sind, das nicht aus dem Guten stammt.
Daß die Philister und ihr Land dieses bedeuten, kann aus den Stellen im Worte erhellen, wo sie genannt werden, besonders Jerem. Kapitel 47, wo sie beschrieben werden; ferner bei Joel 4/4-6 (oder 3/4-6), und auch aus den historischen Teilen des Wortes, wo von den Kriegen zwischen den Söhnen Israels und den Philistern gehandelt wird, und von ihrer Unterwerfung durch die Philister, und jetzt (von der Unterwerfung derselben) durch die Söhne Israels. Durch die Philister werden dort diejenigen vorgebildet, die in einem (von der Liebe) getrennten Glauben sind, oder bei denen das Wissen der Glaubenskenntnisse das Hauptsächliche ist, nicht aber das Leben nach denselben, folglich diejenigen, die glauben und lehren, daß der Glaube allein selig mache.
Die Ansicht vom Glauben allein, oder von dem getrennten (Glauben) ist keine neue, oder nur unserer Zeit angehörige, sondern sie war schon in den alten Kirchen, und machte sich immer mehr geltend mit dem Bösen des Lebens. Sie wird auch hie und da im Worte beschrieben, jedoch nur durch Namen: zuerst durch Kain, der seinen Bruder Habel tötete: Nr. 337, 340, 1179; Kain bezeichnet daselbst im inneren vorbildlichen Sinn einen solchen Glauben und Habel die Liebtätigkeit. (Jene Meinung) wird auch durch Cham beschrieben, als er von seinem Vater verflucht wurde: Nr. 1062, 1063; nachher durch Ruben, insofern er das Lager seines Vaters bestieg: Nr. 3870, 4601; und durch Schimeon und Levi, als sie den Hamor und die Männer von Sichem töteten und deshalb von ihrem Vater verflucht wurden: Nr. 3870, 6352. Dieser Glaube wird auch durch die Ägypter beschrieben und durch ihre Erstgeburten, insofern diese getötet: Nr. 7766, 7778, und sie selbst ertränkt wurden im Schilfmeer. Er wird auch beschrieben durch die Philister: Nr. 3412, 3413; und auch durch Tyrus und Zidon hie und da bei den Propheten, bei denen durch die Philister das Wissen der Glaubenskenntnisse und durch Tyrus und Zidon die inneren und äußeren Erkenntnisse selbst bezeichnet werden. Endlich auch durch Petrus, als er dreimal den Herrn verleugnete: Nr. 6000, 6073 E.
Man sehe, was über diesen Glauben früher nachgewiesen wurde: Nr. 36, 379, 389, 916, 1017, 1076, 1077, 1162, 1176, 1798, 1799, 1834, 1844, 2049, 2116, 2228, 2231, 2261, 2343, 2349, 2364, 2383, 2385, 2401, 2435, 2982, 3146, 3242, 3325, 3412, 3413, 3416, 3427, 3773, 4663, 4672, 4673, 4683, 4721, 4730, 4766, 4783, 4925, 5351, 5826, 5820, 6269, 6272, 6273, 6348, 6353, 7039, 7097, 7127, 7317, 7502, 7545, 7623-7627, 7724, 7779, 7790, 7950.
8094. "Obwohl es der nächste war", 2. Mose 13/17, bedeutet, er werde zuerst begegnen.
Dies erhellt aus der Bedeutung des nächsten (Weges), wenn es vom getrennten Glauben gesagt wird, insofern es heißt, daß er zuerst begegne. Wie das zu verstehen sei, daß die Meinung von dem getrennten Glauben (oder vom Glauben) allein zuerst entgegenkomme, soll mit wenigem gesagt werden:
Das Böse des Lebens führt sein Falsches mit sich. Dieses Falsche liegt im Menschen verborgen, der im Bösen des Lebens ist, und er weiß bisweilen nicht, daß es bei ihm ist. Sobald er aber über die Wahrheiten der Kirche denkt und besonders über das Heil, dann tritt jenes Falsche hervor, und offenbart sich, und wenn er das Wahre selbst im allgemeinen nicht leugnen kann, so erklärt er es zugunsten seines Bösen, und verfälscht es dadurch. Und wenn er so über den Glauben und die Liebtätigkeit nachdenkt, die das Wesentliche der Kirche und des Seelenheiles sind, dann kommt ihm alsbald der Glaube entgegen, nicht aber die Liebtätigkeit, weil diese dem Bösen seines Lebens entgegengesetzt ist. Daher entfernt er auch die Liebtätigkeit und erwählt den Glauben allein. Hieraus erhellt, daß das Wahre des Glaubens nahe liegt, nicht aber das Gute des Glaubens, d.h., daß jenes zuerst entgegenkommt, nicht aber dieses.
Aus diesem irrtümlichen und falschen Prinzip geht dann vieles hervor, was falsch und irrig ist, so z.B.:
daß die guten Werke nichts zur Seligkeit beitragen;
daß das Leben dem Menschen nach dem Tode nicht folge;
daß alsdann der Mensch selig werde aus bloßer Barmherzigkeit durch den Glauben, wie er auch immer in der Welt gelebt habe;
daß der Frevelhafteste in der letzten Stunde seines Lebens selig werde durch den Glauben;
daß das Böse abgestreift werde in einem Augenblick; dieses und ähnliches wird infolge jenes Prinzips gedacht und festgesetzt und steht damit in Verbindung wie durch eine Kette. Jene (Lehrmeinungen) würden aber ganz anders aufgefaßt werden, wenn die Liebtätigkeit und das Leben das Prinzip (oder der herrschende Grundsatz) wären.
8095. "Denn Gott sprach", 2. Mose 13/17, bedeutet, das göttliche Vorhersehen.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "Gott sprach", wenn von dem Zukünftigen (die Rede ist), insofern es dann das göttliche Vorhersehen bezeichnet, wie auch Nr. 5361, 6946.
8096. "Es möchte das Volk gereuen, wenn sie einen Krieg sehen", 2. Mose 13/17, bedeutet, sie würden vom Wahren durch Bekämpfungen abweichen.
Diese erhellt aus der Bedeutung von gereuen, insofern es soviel ist als abweichen vom Wahren, (worüber folgen wird,) und aus der Bedeutung des Krieges, insofern er geistige Kämpfe bezeichnet, worüber Nr. 1664, 1788, 2686, somit Bekämpfungen. Gereuen heißt hier vom Wahren abweichen, weil durch den Auszug der Söhne Israels aus Ägypten, durch ihren Aufenthalt in der Wüste und durch die Einführung in das Land Kanaan bezeichnet wird, daß sie beständig zum Guten hingeleitet wurden und dadurch zum Himmel. Daher wird durch gereuen und umkehren nach Ägypten bezeichnet, vom Guten abgehen, somit vom Wahren abweichen; denn Ägypten oder die Ägypter bedeuten diejenigen, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben und gegen die Wahrheiten der Kirche sind: Nr. 6692, 7039, 7097, 7317, 7766, 7926.
Was die Bekämpfung anbelangt durch die, welche in dem Glaubenswahren sind, das nicht aus dem Guten stammt, und die durch die Philister bezeichnet werden, so muß man wissen, daß sie im anderen Leben die Redlichen anfechten und beständig das Gute des Glaubens oder die Liebtätigkeit bekämpfen, denn die Grundsätze, die sie in der Welt angenommen haben, nehmen sie mit sich in das andere Leben und behalten sie bei, bis sie endlich abgeödet, d.h. alles Wissens der Glaubenserkenntnisse beraubt sind und in die Hölle gestürzt werden. Heutzutage gibt es eine große Zahl solcher. Sie wohnen zur Rechten nach vorne hin auf einer Fläche unter der Fußsohle; ihre Wohnung ist eine Art von Stadt. Es wurde mir einigemal gegeben, mit ihnen zu reden, und ihre Vernünfteleien über den bloßen Glauben zu hören, die scharfsinnig, und ihre Bekämpfungen der Liebtätigkeit, die hartnäckig sind.
Das ist es nun, was im inneren Sinn darunter verstanden wird, daß sie nicht geführt wurden auf dem Wege nach dem Lande der Philister, und daß es sie etwa gereuen möchte, wenn sie einen Krieg sehen.
8097. "Und möchten zurückkehren nach Ägypten", 2. Mose 13/17, bedeutet, sie würden dadurch in Falsches geraten, das völlig gegen alles Wahre und Gute des Glaubens ist.
Dies erhellt aus der Bedeutung von Ägypten, insofern es das bezeichnet, was gegen das Wahre und Gute des Glaubens ist: Nr. 6692, 7039, 7097, 7317, 7766, 7926. Daß dahin umkehren soviel ist, als in Falsches geraten, ist klar.
8098. "Darum führte Gott das Volk herum auf einem Weg durch die Wüste", 2. Mose 13/18, bedeutet, daß sie durch die göttliche Leitung dahin gebracht wurden, daß sie das Wahre und Gute des Glaubens durch Versuchungen befestigten.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "Gott führte", insofern es die Vorsehung bezeichnet, wie Nr. 8093, oder was dasselbe ist, die göttliche Leitung; und aus der Bedeutung des Weges durch die Wüste, insofern er die Versuchungen bezeichnet, die sie zu bestehen hatten, die somit zur Bestätigung des Wahren und Guten des Glaubens dienten; denn durch Versuchungen wird es bestätigt.
Wüste bedeutet das Unbewohnte und Unbebaute, worüber Nr. 2708, im geistigen Sinne das, in dem kein Gutes und Wahres ist. Ferner, wo das Wahre noch nicht mit dem Guten verbunden ist, somit wird durch Wüste der Zustand derer bezeichnet, bei denen die Verbindung geschehen soll. Und weil die Verbindung nicht anders geschieht als durch Versuchungen, so bedeutet sie auch diese, aber nur dann, wenn die Zahl Vierzig hinzugefügt wird, entweder vierzig Jahre, oder vierzig Monate, oder vierzig Tage; denn vierzig bedeutet Versuchungen und die jedesmalige Dauer derselben: Nr. 730, 862, 2272, 2273. Dies wird bezeichnet durch die Wanderungen der Söhne Israels in der Wüste vierzig Jahre lang; auch die Versuchungen, die sie erduldeten, wurden beschrieben. Daß sie deshalb in die Wüste geführt wurden, um dieselben zu bestehen und vorzubilden, erhellt aus den Worten:
5. Mose 8/2,16: "Gedenke aller Wege, die dich Jehovah, dein Gott, geführt hat, diese vierzig Jahre in der Wüste, um dich zu demütigen und zu versuchen, auf daß du erkennst, was in deinem Herzen ist. Er speiste dich mit Manna in der Wüste, das deine Väter nicht gekannt haben, damit Er dich demütigte und dich versuchte, auf daß Er dir wohl tue in deiner Nachkommenschaft".
Weil durch vierzig die Versuchungen und deren Dauer bezeichnet werden und durch Wüste der Zustand derer, die sie bestehen, darum ging auch der Herr, als Er versucht werden sollte, in die Wüste und war vierzig Tage daselbst. Matth.4/1,2f; Luk.4/1,2f; Mark.1/12,13.
8099. "Am Schilfmeer" (oder am Meere Suph), 2. Mose 13/18, bedeutet die Verdammnis, durch die sie zuerst hindurchgehen mußten.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Schilfmeeres, insofern es die Hölle bezeichnet, wo diejenigen sind, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben, und in einem Leben des Bösen sind. Und weil das Schilfmeer die Hölle bezeichnet, so bedeutet es auch die Verdammnis. Damit, daß sie zuerst durch die Verdammnis durchgehen mußten, verhält es sich in folgender Weise: Diejenigen, die der geistigen Kirche angehörten und bis zur Ankunft des Herrn in der unteren Erde behalten und dort von denen angefochten wurden, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben sind, (von denen in den vorhergehenden Kapiteln gehandelt worden,) wurden, als sie aus diesem Zustande befreit waren, nicht unmittelbar in den Himmel erhoben, sondern zuvor in einen anderen Zustand der Reinigung geführt, nämlich in den der Versuchungen. Denn das Wahre und Gute des Glaubens kann ohne Versuchungen weder befestigt noch verbunden werden, und bevor es befestigt und verbunden war, konnten jene nicht in den Himmel erhoben werden. Dies wurde vorgebildet durch die Söhne Israels, insofern sie nicht sogleich in das Land Kanaan eingeführt wurden, sondern zuvor in die Wüste, wo sie vierzig Jahre lang blieben, und inzwischen verschiedene Versuchungen bestanden, worüber in den Büchern Mose.
Was das anbelangt, daß sie zuerst durch das Schilfmeer hindurchgingen, durch das die Hölle derer bezeichnet wird, die in einem (von der Liebtätigkeit) getrennten Glauben und in einem Leben des Bösen sind, also mitten durch die Verdammnis, so muß man wissen, daß diese Hölle nach vorne ist, tief unter den Höllen der Ehebrecher, und sich ziemlich weit gegen links ausdehnt; sie ist von den Höllen der Ehebrecher durch Gewässer wie eines Meeres getrennt; zur Rechten daselbst, aber höher, (ist der Ort,) wo diejenigen versammelt werden, die im Wahren des Glaubens, aber nicht im Guten des Glaubens sind, und die durch die Philister bezeichnet werden: Nr. 8096; die untere Erde aber, wo die sind, die angefochten werden, ist unter der Fußsohle ein wenig nach vorne.
Diejenigen, die von den Anfechtungen befreit werden, werden nicht rechtshin geführt (denn dort sind die, welche durch Philister bezeichnet werden), sondern werden gegen die linke Seite hin geleitet mitten durch die Hölle, von der oben die Rede war, und dringen nach der linken Seite vor, wo gleichsam eine Wüste ist; daß auf diesem Wege diejenigen hindurchgehen, die von den Anfechtungen erlöst werden, wurde mir zweimal zu sehen gegeben; wenn sie hindurchgehen, werden sie so vom Herrn beschützt, daß nichts Böses, noch weniger etwas von der Verdammnis sie berührt; denn sie sind von einer Schar Engeln umgeben, bei denen der Herr gegenwärtig ist.
Dies wurde vorgebildet durch den Durchgang der Söhne Israels durch das Schilfmeer; und dies wird auch verstanden unter Folgendem bei Jes.51/9,10: "Auf, auf, ziehe Stärke an, Arm Jehovahs; warst Du es nicht, Der das Meer austrocknete und die Gewässer des großen Abgrundes, Der die Tiefen des Meeres zum Weg machte, daß die Erlösten hindurchzogen?": der Arm Jehovahs ist der Herr in Ansehung Seines Göttlich-Menschlichen; die Gewässer des großen Abgrundes und die Tiefen des Meeres bedeuten die Hölle, wo diejenigen sind, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben und in einem bösen Leben stehen; die Gewässer, wie die des Meeres, in denen sie sind, bedeuten das Falsche, denn das Falsche erscheint im anderen Leben wie dichte und dunkle Wolken, und auch wie Überschwemmungen von Wasser: Nr. 739, 4128, 7307; die Erlösten, die hindurchgingen, sind die, welche vom Herrn befreit worden sind.
Jes.63/11: "Jehovah gedachte an die Tage der Vorzeit, an Moses, und an Sein Volk; wo ist, Der euch herausführte aus dem Meere, mit dem Hirten Seiner Herde; wo ist Der, Welcher den Geist Seiner Heiligkeit in Seiner Mitte legte?": in dieser Weissagung wird unter Moses der Herr verstanden, Der auch der Hirte der Herde ist; unter dem Volk, das Er herausführte aus dem Meer, diejenigen, die aus der Verdammnis befreit wurden.
Jerem.49/21: "Vom Schall ihres Sturzes bebte die Erde; am Schilfmeer wurde sein Schall gehört": das Schilfmeer bedeutet die Hölle, denn hier wird gehandelt von Edom und dessen Verdammnis und gesagt, daß der Schall (seines Sturzes) gehört worden sei vom Schilfmeer her, während doch nicht diese ertranken in jenem Meer, sondern die Ägypter. Daraus erhellt, daß das Schilfmeer die Hölle und Verdammnis bedeutet. Durch Edom werden hier diejenigen bezeichnet, die aus dem Bösen der Selbstliebe die Glaubenswahrheiten verwerfen und das Falsche festhalten: Nr. 3322.
Hieraus kann man nun erkennen, was Schilfmeer im inneren vorbildlichen Sinn bedeutet, und was der Durchzug der Söhne Israels, und das Ertrinken der Ägypter darin, wovon im folgenden Kapitel.
8100. "Und gerüstet zogen die Söhne Israels hinauf aus dem Lande Ägypten", 2. Mose 13/18, bedeutet, daß sie aus dem Zustand der Anfechtungen erlöst und dadurch bereitet wurden, Versuchungen zu bestehen.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "gerüstet hinaufziehen", insofern es bezeichnet, daß sie bereitet wurden, hier Versuchungen zu bestehen, weil sie durch das Schilfmeer in die Wüste geführt wurden. Daß die Wüste der Zustand der Versuchungen bezeichnet, sehe man Nr. 8098. Aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche vorbilden, worüber öfter; und aus der Bedeutung des Landes Ägypten, insofern es den Zustand der Anfechtungen bezeichnet, worüber Nr. 7278, daher bedeutet heraufziehen, aus demselben errettet oder befreit werden.
Hieraus erhellt, daß durch die Worte "die Söhne Israels zogen gerüstet herauf aus dem Lande Ägypten", ausgedrückt wird, daß sie aus dem Zustand der Anfechtungen errettet und dadurch bereitet wurden, Versuchungen zu bestehen. Welcher Unterschied sei zwischen Versuchungen und Anfechtungen, sehe man Nr. 7474.
8101. Vers 19: Und Moses nahm die Gebeine Josephs mit sich, denn einen Eid hatte er die Söhne Israels schwören lassen, und gesagt: Wenn Gott euch heimsuchen wird, sollt ihr meine Gebeine mit euch von hier hinaufbringen.
"Und Moses nahm die Gebeine Josephs mit sich" bedeutet das vorbildliche der Kirche, das bei ihnen war;
"denn einen Eid hatte er die Söhne Israels schwören lassen, und gesagt" bedeutet die Verpflichtung;
"wenn Gott euch heimsuchen wird" bedeutet, wenn das Letzte und Erste der Kirche kommen werde;
"sollt ihr meine Gebeine mit euch von hier hinaufbringen" bedeutet wie oben das Vorbildliche der Kirche bei ihnen, aber nicht eine Kirche, die auch im Inneren ist.
8102. Es ist nicht notwendig, dieses weiter zu erklären, weil es schon 1. Mose 50/24,25 erklärt worden ist, wo die gleichen Worte, man sehe Nr. 6590, 6592.
8102_. Vers 20-22: Und sie brachen auf von Sukkoth und lagerten sich in Etham, am Ende der Wüste. Und Jehovah ging vor ihnen her am Tage in einer Wolkensäule, um sie auf dem Wege zu führen, und des Nachts in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, so daß sie Tag und Nacht gehen konnten. Niemals wich die Wolkensäule am Tage, noch die Feuersäule bei Nacht von dem Volke.
"Und sie brachen auf von Sukkoth und lagerten sich in Etham" bedeutet den Zustand, nachdem sie befreit worden;
"am Ende der Wüste" bedeutet den ersten Zustand der Versuchungen;
"und Jehovah ging vor ihnen her" bedeutet die beständige Gegenwart des Herrn;
"am Tage in einer Wolkensäule" bedeutet, daß der Zustand der Erleuchtung gemäßigt wurde durch das Dunkel des Wahren;
"um sie auf dem Wege zu führen" bedeutet die Leitung des Herrn;
"und des Nachts in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten" bedeutet, daß der Zustand der Verdunklung gemäßigt wurde durch die Erleuchtung vom Guten;
"so daß sie Tag und Nacht gehen konnten" bedeutet, so sei Leben in beiden Zuständen gewesen;
"niemals wich die Wolkensäule am Tage, noch die Feuersäule bei Nacht von dem Volke" bedeutet, daß die Gegenwart des Herrn eine fortwährende gewesen.
8103. "Und sie brachen auf von Sukkoth und lagerten sich in Etham", 2. Mose 13/20, bedeutet den Zustand, nachdem sie befreit worden.
Dies erhellt daraus, daß die Reisen und Lagerungen der Söhne Israels, nachdem sie aus Ägypten gezogen, die geistigen Zustände derer bedeuten, die von dem Herrn befreit worden sind, worüber oben. Die Veränderungen der Zustände werden bezeichnet durch die Reisen von einem Ort zum anderen und die Aufenthalte daselbst. Hier der zweite Zustand durch das Aufbrechen von Sukkoth nach Etham, weil der erste Zustand durch die Reise von Raamses nach Sukkoth bezeichnet wurde: Nr. 7972.
Im inneren Sinn des Wortes werden auch wirklich durch die Reisen die Zustände und Einrichtungen des Lebens bezeichnet: Nr. 1293, 3335, 5605, und durch die Lagerungen die Ordnungen des Wahren und Guten, die Sache des Lebens sind: Nr. 4236.
8104. "Am Ende der Wüste", 2. Mose 13/20, bedeutet den ersten Zustand der Versuchungen.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Wüste, insofern sie einen Zustand bezeichnet um Versuchungen zu bestehen, worüber Nr. 8098; und weil dieser Zustand am Ende der Wüste anfing, deshalb wird durch das Ende der Wüste der erste Zustand bezeichnet.
8105. "Und Jehovah ging vor ihnen her", 2. Mose 13/21, bedeutet die fortwährende Gegenwart des Herrn.
Dies erhellt ohne Erklärung. Daß Jehovah der Herr ist, sehe man Nr. 8046.
8106. "Am Tage in einer Wolkensäule", 2. Mose 13/21, bedeutet, daß der Zustand der Erleuchtung gemäßigt wurde durch das Dunkel des Wahren.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "am Tage", insofern es den Zustand der Erleuchtung bezeichnet, denn die Tageszeiten, wie Morgen, Mittag, Abend und Nacht entsprechen den Erleuchtungen, die sich auf die Einsicht und die Weisheit im anderen Leben beziehen: Nr. 5672, 5962, 6110. Daher bedeutet Tag den Zustand der Erleuchtung oder des klaren Innewerdens, und Nacht den Zustand der Nichterleuchtung oder des dunklen Innewerdens: Nr. 7680. Und aus der Bedeutung der Wolke, insofern sie das Dunkle (oder Verdunklung) des Wahren bezeichnet, aus dem Grunde, weil die Wolke die Klarheit des Lichtes von der Sonne wegnimmt und auch mildert.
Im Worte wird an mehreren Stellen gesagt, daß Jehovah in einer Wolke erschienen sei, und daß Er umgürtet sei von einer Wolke; ferner, daß eine Wolke unter Seinen Füßen sei; dann wird unter der Wolke die Verdunklung des Wahren verstanden, besonders der Buchstabensinn des Wortes, denn dieser Sinn ist in Verhältnis zum inneren Sinn das Dunkle des Wahren; man sehe die Vorrede zu 1. Mose 18. Kapitel, ferner Nr. 4391, 5922, 6343, 6752.
Dies wurde durch die Wolke bezeichnet, als der Herr dem Petrus, Jakobus und Johannes in der Herrlichkeit oder Verklärung erschien: Luk.9/34,35. Als Er vom Berge Sinai dem Volke erschien, und dem Moses, als er daselbst zu Ihm hintrat: 2. Mose 19/9; 20/18; 24/15-18; 34/5; sowie auch dadurch, daß der Herr so oft sagt: "Er werde kommen in den Wolken des Himmels": Matth.24/30; 26/64; Mark.13/26; 14/62; Luk.21/27.
Der Buchstabensinn des Wortes wird eine Wolke genannt, weil der innere Sinn, welcher Herrlichkeit genannt wird, von keinem Menschen verstanden werden kann, wenn er nicht wiedergeboren und alsdann erleuchtet worden ist. Wenn der innere Sinn des Wortes oder das göttlich Wahre in seiner Herrlichkeit einem nicht wiedergeborenen Menschen erscheinen würde, so würde er wie eine Finsternis sein, in der er gar nichts sehen könnte, und wodurch er sogar erblinden, d.h. nichts glauben würde. Hieraus kann man erkennen, was die Wolke am Tage bedeutet, nämlich das Dunkle des Wahren, und wo vom Wahren gehandelt wird, der Buchstabensinn.
Es wird gesagt, "in der Wolkensäule und Feuersäule", weil die Säule das Feste bedeutet, welches stützt, wie Jerem.1/18; Ps.75/4; Joh.Offenb.3/12; Hiob 9/6; und sie wird vom Natürlichen gesagt, weil das Natürliche dem Geistigen gleichsam als feste Stütze oder Grundlage dient; denn das Geistige endigt im Natürlichen, und ruht in demselben. Daher kommt es, daß die Füße des Engels, der aus dem Himmel herabstieg, "wie Feuersäulen" erschienen: Joh.Offenb.10/1; denn die Füße bedeuten das Natürliche: Nr. 2162, 3144, 3761, 3986, 4280, 4938-4952, 5327, 5328.
8107. "Um sie auf dem Wege zu führen", 2. Mose 13/21, bedeutet, die göttliche Leitung.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "auf dem Wege führen", wenn es von Jehovah (gesagt wird), insofern es die Vorsehung bezeichnet, und die göttliche Leitung, worüber Nr. 8093, 8098.
8108. "Und des Nachts in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten", 2. Mose 13/21, bedeutet, daß der Zustand der Verdunklung gemäßigt wurde durch die Erleuchtung vom Guten.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Nacht, insofern sie den Zustand der Dunkelheit bezeichnet, worüber Nr. 1712, 6000; aus der Bedeutung des Feuers, insofern es das Gute der Liebe ist, worüber Nr. 934, 4906, 5215, 6314, 6832, 6834, 6849, 7324, 7852; und aus der Bedeutung von erleuchten, insofern es die (innere) Erleuchtung bezeichnet.
Daß Jehovah oder der Herr erschien oder voranging in der Wolkensäule am Tage, und in der Feuersäule bei Nacht, geschah deshalb, weil dadurch der Zustand des Himmels vorgebildet wurde; denn in diesem sind beständige Veränderungen und Zustandswechsel, weil die Engel fortwährend vervollkommnet werden, was ohne beständige Zustandswechsel keineswegs geschehen kann. Im allgemeinen verhalten sich diese Veränderungen und Wechsel wie die Zeitenwechsel in der Welt, nämlich wie die Jahreswechsel, welche sind Frühling, Sommer, Herbst, Winter, und wieder Frühling; und wie die Tageswechsel, welche sind Morgen, Mittag, Abend, Nacht, und wieder Morgen. Wenn dort Morgen und Mittag ist, dann findet Erleuchtung des Verstandes vom Herrn statt; alsdann wird jedoch diese Erleuchtung gemäßigt durch eine Verdunklung des Wahren, wie durch eine Wolke, und wenn dort Abend und Nacht ist, findet bei ihnen Verdunklung des Verstandes statt, aber diese wird vom Herrn durch das Gute der Liebe gemäßigt, wie durch ein Feuer, das erleuchtet.
Das ist es, was vorgebildet wurde durch die Wolkensäule am Tage, und durch die Feuersäule bei Nacht bei den Söhnen Israels in der Wüste.
8109. "So daß sie Tag und Nacht gehen konnten", 2. Mose 13/21, bedeutet, so sei Leben in beiden Zuständen gewesen.
Dies erhellt aus der Bedeutung von gehen und reisen, insofern es soviel ist, als leben, worüber Nr. 3335, 3690, 4882, 5493, 5605; und aus der Bedeutung des Tages, insofern er den Zustand der Erleuchtung bezeichnet, und der Nacht, insofern sie den Zustand der Dunkelheit ausdrückt; worüber Nr. 8106, 8108, somit beide Zustände.
8110. "Niemals wich die Wolkensäule am Tage, noch die Feuersäule bei Nacht von dem Volke", 2. Mose 13/22, bedeutet, daß die Gegenwart des Herrn fortdauernd gewesen.
Dies erhellt aus dem, was bisher erklärt worden ist; denn dadurch erschienen vor dem Volke die Engel, in deren Mitte der Herr war.
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Nr. 8111 - 8124 abgedruckt in Band