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Dies sei größeren Herden genug. Noch andere Sorg' ist, |
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290 | Sei, und arme Geschäfte zu solcherlei Ehren erheben. Doch ich reißt durch Parnasus verwilderte Höh'n der Begeist'rung Süße Gewalt; es erfreuet zu gehn auf Gipfeln, wo keiner Vor mir den Weg vom Hügel zum Quell KastaliaEine dem Apollo und den Musen geheiligte Quelle am Parnaß bei Delphi, die von einem Felsen herab sich in den Fluß Pleistos ergießt. lenkte. Laut nun müsse der Mund, ehrwürdige Pales, ertönen. |
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Erst verordn' ich demnach, daß Schaf' in gebetteter Stallung |
300 | Weiter darauf fortwandelnd ermahn' ich, daß du den Ziegen Arbutussprossen genug darreichst und kühlendes Wasser, Auch den Stall vom Orkan an der Wintersonne dir bauest, Gegen die Mitte des Tages gewandt, bis künftig der kalte Wassermann schon absinkt und des Spätjahrs Ende befeuchtetBei den Römern begann das Jahr bekanntlich mit dem 1. März. Der Landmann hält an alten Einrichtungen fest. . |
305 | Sie auch heischen von uns nicht leichtere Sorge des Schutzes, Und nicht lohnen sie minder, wie sehr auch milesische WolleDie Schafe von Milet waren schon zu Polykrates' Zeit berühmt. Nächst Milet war Samos durch Schafzucht berühmt. Teueren Preis einträgt, gefärbt mit tyrischem Purpur. Besser lohnt sich die Zucht und reichlicher fließet die Milch dir; Denn je voller schäumt vom geleerten Euter der Kübel, |
310 | Desto fröhlicher strömt aus gemolkenen Eutern der Reichtum. Auch nicht minder indes schert man des cinyphischenVom Flusse Cinyps in Nordafrika. Langhaarige Ziegenböcke waren an der nordafrikanischen Küste heimisch. Bockes Bart und greisendes Kinn und niederwallende Zotten, Lagerndem Heer zum Gebrauch und dem ärmlichen Schiffer zur Hülle. Weidend aber durchgehn sie bewaldete Höh'n des Lycäus, |
315 | Stachlige Brombeersträuche und dornumwachsene Hügel, Eingedenk dann kehren sie selbst und führen die Zicklein Heim, mit strotzendem Euter sich kaum aufmühend zur Schwelle. Drum, je weniger sonst von menschlicher Pflege sie fordern, Desto sorgsamer Eis und Schneegestöber und Sturmwind |
320 | Abgewehrt; auch reiche die Kost und nährendes Reisig Gern und verschließe nicht immer das Heu in der Strenge des Winter. Aber sobald dem Rufe der Zephire fröhlich der Sommer |
325 | Felder hinaus, wenn der Morgen noch jung, noch graulich der Rasen Blinkt, und lieblich der Herd' auf zartem Grase der Tau ist. Hat nun den Durst die vierte der Himmelsstunden entzündet, Und durchschwirrt Baumreben Gesang wehklagender Grillen, Führe zum Brunnen das Vieh und hinab zum niederen Landsee, |
330 | Aus den eichenen Rinnen die laufende Welle zu trinken. Doch in der Mittagsglut erspähe ein schattiges Tal dir, Wo mit stämmiger Kraft Zeus' uralt ragender Eichbaum Weit die gewaltigen Äst' ausbreitet, oder wo finster Vom Steineichengehölz ein heiliger Schatten sich senket. |
335 | Lautere Flut dann wieder gereicht und wieder geweidet Bis zu der Sonn' Abschied, wenn kühlender Abend die Luft nun Mäßiget, und Waldtäler der Mond schon tauig erfrischet, Und Alcyone tönet am Strand', in den Büschen der Stieglitz. Was soll Libyens Hirten dir noch und Libyens Weiden |
340 | Melden mein Lied? was einzeln bewohnete Mattengezelte? Oftmals Tag und Nacht und ganz in der Folge den Monat Weidet die Herd' und durchstreift weithin Einöden und herbergt Nie, so endlos streckt das Gefild' sich. Alles im Zuge Führet Afrikas Hirt, sein Teppichdach und den Hauslar, |
345 | Rüstung, und amykläischen Hund, und kretischen Köcher, Gleichwie, in Waffen der Väter geübt, der tapfere Römer, Unter der Bürd' arbeitend, den Weg vollendet und plötzlich, Ehe der Feind es wähnt, vor befestigtem Lager bereitsteht. Nicht also der Szythen Geschlecht, wo die Flut der Mäotis |
350 | Brauset, und gelblicher Sand hinwälzt der strudelnde Ister, Und wo Rhodopes Kette bis unter den Pol sich herumbiegt. Dort in bergenden Ställen verschließt man Rinder, und nirgends Siehet man Gras im Feld, noch grünende Blätter auf Bäumen, Sondern es liegt von Bergen des Schnees unförmig und tiefem |
355 | Froste das Land ringsum, an sieben Ellen sich türmend. Stets ist Winter und stets kalt sausender Atem des Caurus. Nimmer vermag auch Sol die erblichenen Schatten zu trennen, Nicht wenn hoch das Gespann ihn hebt zum Äther, und nicht wenn Tauchend den Wagen er spült in Oceanus' rotem Gewässer. |
360 | Schnell in dem laufenden Strome verharscht dickeisige Kruste, Und schon trägt auf dem Rücken die Wog' umschmiedete Räder, Sie erst Kielen gebahnt, doch nun schwerrollender Lastfuhr. Häufig zerkracht auch eh'rnes Geschirr, und es starren die Kleider Umgehüllt, und mit Äxten zerhaut man gefrorene Weine. |
365 | Ja zu gediegenem Eis erstarreten Weiher von Grund aus, Und die verworrenen Bärte umstrotzen eisige Zapfen. Rastlos schneit es indes vom überzogenen Himmel, Matt verschmachten die Schafe, es stehn umhäuft im Gestöber Großbeleibete Stier'; und ein drängendes Rudel von Hirschen |
370 | Staunt ob der seltenen Last, da kaum man ihr Zackengeweih sieht. Diese auch weder mit Hundegehetz, noch einigem StellgarnEs ist dies ein Fallnetz mit weiten Maschen mit einer Vertiefung, Busen- oder Sacknetz, Netzhaube genannt. Es wurden darin nicht bloß kleine Tiere gefangen, z. B. Hasen, sondern auch größere Tiere, welche sich darin fest verstrickten und so festgehalten wurden. Jaget man, oder dem Schreck der purpurfarbenen LappenDas Blendwerk diente dazu, das Wild zu schrecken und es eine Zeitlang in einem Walddistrikte festzuhalten oder von der Flucht in einen andern zurückzuhalten. Ein solches Blendzeug bestand aus einem langen leinernen Seile, in halber Manneshöhe auf dünnen Gaffeln längs dem Reviere, worin sich das Wild befand, hingezogen, an welchem in geringen Abständen bunte, glänzende Federn (gleich unsern Lappen) herabhingen. Der Glanz und das bunte Aussehen dieser Federn machte die Tiere stutzig, so daß sie vor ihnen umschlugen. , Nein, wie das Wild fruchtlos mit der Brust den hemmenden Schneeberg Stößt, haun jene mit Eisen genaht; und in kläglichem Angstschrei |
375 | Blutet es, bis aufjauchzend die fröhliche Schar sie zurückträgt. Selber daheim sorglos in gegrabenen Höhlen und müßig Leben sie unter der Erd', und geschichtete Kloben, ja ganz noch Wälzeten sie Ulmstämme zum Herd' und häuften das Feuer. Hier durchscherzt man im Spiele die Nacht und labt sich mit Bechern |
380 | Künstlicher Wein', aus Malze gebraut, und der Säure des Spierlings. Also, bedeckt vom Gestirne des hyperborischen Wagens, Wohnt im Orkan des Rhipäus die Horde unbändiger Männer, Ganz den Leib in das Fell gelbzottiger Tiere verhüllend. Suchst du der Wolle Gewinn, zuerst sei rauhere Waldung, |
385 | Kletten und Stechunkraut, dir entfernt, auch üppige Weide. Stracks auch wähle die Herde mit seidenen Flocken und schneeweiß: Aber ihn selbst, und geh' er in glänzender Weiße, der Widder, Welchem schwarz nur die Zung' am feuchten Gaume sich zeiget, Banne du, eh' er mit Flecken die Lämmervliese dir bräunlich |
390 | SprengtZur Sache teilte mir ein befreundeter Landwirt folgendes mit: Von einem schönen weißen Sprungbock fielen in meiner Schafherde zwei fast schwarze Lämmer. Wenn Vergil darauf aufmerksam macht, daß man bei einem sonst ganz weißen Sprungbock auch auf Zunge und Gaumen achthaben möge, denn wenn diese schwarz oder gescheckt seien, fielen auch schwarze oder scheckige Lämmer, so wurde der Bock genau untersucht und siehe da – er hatte einen schwarzen Gaumen. Es ist dies ein neuer Beweis für die scharfe Naturbeobachtung der Alten, denn wenn der betreffende Bock auch neben zwei schwarzen noch achtzehn weiße Lämmer brachte, so ist es doch ratsam, beim Ankauf eines Bockes auch auf die innere Färbung des Maules zu achten. , und ein anderer folg', aus der vollen Herde gewählet. Durch die schimmernde Woll' hat einst, wenn glaublich die Sag' ist, Pan, Arkadias Gott, dich, lüsterne Luna, betöretPan verwandelte sich in einen weißen Widder und lockte dadurch die Mondgöttin in einen Wald. , Als zu den Hainen er rief, und nicht ungerne du folgtest. Aber ist Milch dein Wunsch, dann Cytisus häufig und Lotus |
395 | Selbst in der Hand zur Krippe gebracht, und salzige Kräuter. Mehr dann lieben dir jene den Bach, und schwellen die Euter, Sanft durchwürzend die Milch mit verstecktem Geschmacke des Salzes. Mancher wehrt von der Mutter sofort das gesonderte Böcklein Und umbindet die Schnauze von vorn mit gestachelter Halfter. |
400 | Was an steigender Sonne du molkst und in Stunden des Tages, Presse die Nacht; was drauf im erlöschenden Schimmer des Abends, Trage durch dämmernde Frühe zur Stadt in Butter der Schäfer, Oder mit sparsamem Salze bestreu's und heg' es den Winter. Selbst nicht HundeDie vorzüglichsten Hunderassen wurden aus Europa, Asien und Afrika bezogen. Man kannte deren sehr viele; jede derselben hatte natürlich ihre besonderen Vorzüge. Zu den ausgezeichnetsten und als solche bekanntesten zählten die Molossischen; sie waren kräftig gebaut, scharf, tüchtig und mutvoll, ebenso zur Jagd auf Hirsche und Wölfe geeignet, wie als wachsame Hausfreunde gegen Diebe und Raubtiere geschätzt. Gleich hochgehalten waren die spartanischen und kretischen Hunde, ebenso wegen ihrer feinen Nase, wie wegen ihrer Flüchtigkeit und Kraft, ferner die lakonischen und lokrischen. Die gelonischen und umbrischen waren gute Leithunde, aber feige. zu ziehen versäume du, sondern zugleich auch |
405 | Spartas hurtigem Brackengeschlecht und dem kühnen Molosser Kräftige Molke gereicht. Niemals, wenn jene bewachen, Droht der nächtliche Dieb dem Geheg' und der stürmende Raubwolf, Niemals schreckt dich im Rücken ein unfriedsamer Iberer. Oft auch verfolgst du im Laufe den schüchternen Esel des WaldesUnter den verschiedenen Wildeseln des Altertums ragt hervor das noch heute in der Mongolei vorkommende Urwildpferd, das die Alten fälschlich Onager nannten. |
410 | Und du erjagst mit Hunden die Gems' und mit Hunden den Hasen; Oft aus den Suhlen des Walds hervorgetriebene Keiler Stürmst du mit bellender Meut' in die Flucht und durch die Gebirgshöh'n Drängst du zum Netz mit Geschrei den übergewaltigen Kronhirsch. Lern' auch im Stall anzünden die duftverbreitende Zeder, |
415 | Und wie mit Galbanonqualm man scheucht graunvolle Chelydern. Oft, wo lange die Krippe geruht, lag, Tastenden schrecklich, Dir die Natter versteckt, die scheu vor dem Lichte hinwegfloh; Oder die häusliche Unke, gewöhnt an Schatten, des Hornviehs Bittere Pest, und die Schafe mit giftigem Geifer bespritzend, |
420 | Brütet am Grund. Nimm Stein' in die Hand, nimm Stöcke, o Hirte, Und wenn sie drohend sich hebt und mit zischendem Halse sich aufbläht, Schmettere! Schon verbarg sie das zagende Haupt in den Boden, Weil der geringelte Leib und das letzte Ende des Schwanzes Matt hinzuckt, und träge die äußerste Windung sich nachschleppt. |
425 | Weiter bewohnt unselig Calabriens Forste die Hyder, Die mit erhobener Brust einrollt den schuppigen Rücken, Längs dem unendlichen Bauche mit großen Flecken gesprenkelt. Jene, dieweil noch ein Bach vorstürzt aus Quellen, noch irgend Naß vom Frühlinge triefen die Au'n, und nässendem Südwind, |
430 | Wohnt sie im Sumpf, wo sie, hausend am Bord, unmäßig mit Fischen Stets den finsteren Schlund und quakenden Fröschen sich anfüllt. Doch wenn in Glut ausdampfte der Pfuhl und die Erde zerlechzet, Springt sie ans Trockne hervor und funkelnde Blicke verdrehend, Tobt sie im Feld', unsinnig vor Durst und von Hitze gepeinigt. |
435 | Nimmer gelüstet mich dann, im Freien behaglich zu schlummern, Noch auf waldigem Hange gestreckt zu ruhen im Grase, Wenn sie die Hüll' auszog und erneut im Glanze der Jugend Nun vom Gewimmel im Neste sich herwälzt oder von Eiern, Bäumend zur Sonn', und dem Maul dreispaltige Zungen entschimmern! |
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Jetzt von den Seuchen vernimm Ursprung und warnendes Merkmal. |
445 | Drum wird sämtlich die Herd' in süßer Flut von den Schäfern Wohl geschwemmt, und der Widder mit triefenden Zotten im Strudel Untergetaucht, der gerafft im tragenden Strome hinabschwimmt. Oder den Leib nach er Schur salbt man mit bitterem Ölschaum, Welchem man Silberglätt' einmischt und natürlichen Schwefel, |
450 | Auch idäisches Pech und geschmeidiges Wachs, mit der strengen Niesewurz und der Zwiebel des MeersDie Meerzwiebel (scilla maritima) wächst jetzt am Seestrand Südeuropas, ist in Griechenland häufig, fehlt in Norditalien oder kommt nur als Seltenheit bei Nizza vor. – Nieswurz, mit scharf narkotischer Wurzel, diente als Heilmittel gegen verschiedene Tierkrankheiten. und dunkelem Erdharz. Doch nicht schneller bezwang ein Rettungsmittel die Drangsal, Als wenn einer mit Stahle beherzt den Kopf des Geschwüres Öffnetet. Nahrung gewinnt und lebt im Verborgnen das Übel, |
455 | Während mit heilender Hand der Wunde zu nahn sich der Schäfer Sträubt und faul dasitzend die Götter um Besserung anfleht. Ja sogar, wenn der Schmerz in der Blökenden innerstem Marke Wütete, und die Gelenk' abzehrte da trockene Fieber, Dienlich war's, den heftig entzündeten Gluten zur Dämpfung, |
460 | Unten zu schlagen am Fuß die mit Blut aufspringende Ader, Nach der bisaltischenDie Bisalten waren ein Volk in Thrazien; über die Gelonen vgl. II, 115; die Geten wohnten am rechten Donauufer in dem alten Dacien. Horde Gebrauch und des wilden Geloners, Wann er zum Rhodope stürmt und zur einsamen Steppe der Geten Und sich geronnene Milch zum Trunk einmenget mit Roßblut. Siehest du fern ein Schaf, das oft zur Ruhe des Schattens |
465 | Einkehrt, auch unlustig die Spitzen der Kräuter nur kostet, Oder träge dem Zug nachschleicht und mitten im Felde Weidend sinkt, und allein heimkehrt in der Späte des Abends, Schnell dann vertreibe den Fehler das Messer, ehe dir gräßlich Durch unsorgsames Volk die raffende Pest sich verbreitet. |
470 | Nicht so häufig durchtobt rauh winternder Sturm die Gewässer, Als unzählbare Seuchen die Trift. Nicht streckt auch die Krankheit Einzelne Häupter dahin; nein, ganze Gehege auf einmal, Hoffnung und Herde zugleich, und den ganzen Stamm des Geschlechtes. Solches erkennt wer die Alpen der Luft und norischerDas Land Norikum umfaßte das heutige Salzburg, Kärnten und Steiermark. Hier war zu Vergils Zeit die im folgenden beschriebene Viehseuche ausgebrochen. – Die Japyden waren ein Volk in Illyrien. Hügel |
475 | Steile Kastell' und die Fluren des Japyden Timavus, Jetzt noch lange nachher anschaut, und die Reiche der Hirten Einsam rings, und rings die waltigen Tale verödet. Hier vor Zeiten erwuchs in kranker Luft das Verderben |
480 | Mordet' es alle Geschlechter des Viehs und alle des Wildes, Ja es verpestete Teich' und grasige Weiden mit Fäulnis. Auch nicht einfach würgte der Tod. Wenn die Flamme des Durstes, Jagend durch Puls und Adern, geschrumpft die elenden Glieder, Plötzlich ergoß sich sodann ausströmende Nässe, die in sich |
485 | Alle Gebein', allmählich gelöst von der Krankheit, hineinzog. Oft da zur Ehre der Götter gestellt am Altare das Sühnschaf, Weil der wollene Schmuck mit schneeiger Bind' es umschleiert', Unter dem zaudernden Dienst der Opferer sterbend dahinsank. Oder wenn eins mit dem Stahle zuvor geschlachtet der Priester, |
490 | Doch nicht brennt der Altar mit aufgelegeten Fibern, Noch vermag Antworten der ratende Seher zu forschen, Kaum auch röten von Blut sich untergestellete Messer, Kaum wird oben der Sand von nüchternem Eiter beschmutzet. Jetzo erstirbt in Scharen das Kalb auf fröhlichen Angern, |
495 | Und sein süßes Leben an voller Krippe verhaucht es. Jetzo rennt wahnsinnig der schmeichelnde Hund, und es rüttelt Keuchender Husten das Schwein und engt den gemästeten Rachen. Kläglich sinkt, wie der Kunst uneingedenk, so des Grases, |
500 | Häufig den Grund und senkt die schlaffen Ohren, die unstet Schweiß umquillt, mit Kälte des nahenden Todes; die Haut auch Starrt, antastendem Druck durch trockene Härte sich sträubend. Also bezeichnen zuvor die früheren Tage das Unheil. Aber sobald fortwandelnd der Seuche Gewalt sich erbittert, |
505 | Dann traun brennen die Augen in Glut, dann tief aus der Brust auf Atmen sie; oft mit Stöhnen beklemmt, und die Seiten hinab sind Von langschluchzendem Krampfe gespannt; schwarz tropfet der Nase Blut, und den schwärenden Schlund umdrängt die rauhere Zunge. Wirksam war's, mit der Röhre des Horns einflößen des Bacchus |
510 | Edelen Trank: dies schien der Sterbenden einzige Rettung. Bald war dieses sogar ein Verderb, und in Wut nach dem Labsal Brannten sie jetzt, und sie selbst, schon nahe dem Tode des Jammers (Gnad', o Götter, den Frommen, und Frevelnden jene Zerrüttung!) Rissen mit bleckendem Zahn sich das Fleisch von verstümmelten Gliedern. |
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Schau, der unter dem Zwange der Schar aufdampfende Pflugstier |
520 | Kein hochwölbender Schatten des Hains, kein grasiger Anger, Kann ihm rühren das Herz, kein Bach, der, Kiesel bespülend, Silberrein sich ergießt in die Ebene, sondern er hängt ihm Welk die Seit', und die Augen umzieht dumpf starrende Trägheit, Und zur Erde sinkt der schwer vorhandene Nacken. |
525 | Was nun frommt Arbeit und Verdienst? was kaum mit der Pflugschar Aufgelockertes Feld? Und doch nicht schaffte des Bacchus Massische Kraft, nicht ihnen erneuerter Schmaus das Verderben. Laub genießen sie nur und einfach nährende Kräuter; Trank sind lautere Quellen dem Durst und des laufenden Baches |
530 | Strömungen; auch nicht Sorge verscheucht den erquickenden Schlummer. Nie zu anderer Zeit, erzählen sie, fehlten der Gegend Kühe für Junos Fest; und ein Paar unähnlicher Büffel Zog den Wagen empor zur reichbeschenkten Kapelle. Mühsam hackt mit Karsten sein Land der Bauer, verscharret |
535 | Selbst mit pflanzenden Fingern die Saat, und über Gebirgshöh'n Schleppt am Nacken gestrengt er herab schwerknarrende Lastfuhr. Kein nachstellender Wolf umspäht die Hürde des Schäfers, |
540 | Jetzt bei Hunden umher und nahe den Wohnungen gehn sie. Schon des unendlichen Meeres Geschlecht, und der Fluten Gewimmel, Liegt am Saume des StrandsFische werden übrigens nie von einer Seuche ergriffen, wie schon Aristoteles (Tiergeschichte VIII, 19, 20) bemerkt hat; sie sterben ab, wenn das Wasser verdorben ist. , Schiffbrüchigen gleich, von der Strömung Angeschwemmt; in die Ströme fliehn die seltsamen Robben. Schon muß sterben die Natter, umsonst geschirmt von des Lagers |
545 | Krümmungen, und, die die Schuppen erstarrt aufsträubet, die Hyder. Vögeln selbst nicht gönnet die Luft noch Sicherheit, sie auch Stürzen herab, ihr Leben in wolkiger Höhe veratmend. Ja was mehr, schon ist auch der Weid' Umwechselung eitel, |
550 | ChironChiron war berühmt durch seine Heilkunde; sein Schüler war Äskulap. – Melampus, ein berühmter Seher, übte durch übernatürliche und geheime Mittel die Heilkunst. , der Phillyra Sohn, und der Sohn Amythaons Melampus. Grimmvoll tobt und ans Licht aus stygischen Nächten gesendet, Treibt vor sich die blasse Tisiphone Seuchen und Angst her, Höher mit jedem Tag ihr gieriges Antlitz erhebend. Jammergeblök der Herden und häufiges Brüllen erschallet |
555 | Ström' und trockene Ufer entlang und Flächen der Berge Und schon wütet in Scharen die Würgerin; selbst in den Ställen Häuft sie die Leichen empor, von gräßlichem Moder zerfallen, Bis man mit Erde zu decken sie lernt und in Gruben zu bergen. Denn nicht war zum Gebrauche die Haut und die Menge des Fleisches, |
560 | Weder den raffenden Fluten, noch selbst der Flamme bezwingbar. Auch nicht scheren die Vliese, von Seuche und Schärfe zerfressen, Konnte man, oder das morsche Gespinst anzetteln dem Webstuhl. Dort hatt' einer sogar die leidige Hülle versuchet: Brennende Blasen umher und widrigen Schweißes Gerüche |
565 | Folgeten Glied für Glied; und darauf nicht lange verweilt' er, Bis die Gelenk' anschwärend das heilige FeuerWahrscheinlich ist darunter ein krebsartiges Brandgeschwür zu verstehen; an die Rose ist wohl nicht zu denken. hinwegfraß. |