Georg Weerth
Das Blumenfest der englischen Arbeiter
Georg Weerth

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VII

Der Makler

Jeder, der einmal in einer größern Handelsstadt war, in Liverpool, in Amsterdam, in Hamburg usw., wird bemerkt haben, daß es unter den Tausend und aber Tausend Menschen, die sich auf den Straßen aneinander vorübertreiben, immer einige Nasen, einige verzwickte Augen, einige krumme Rücken oder schlenkernde Arme gibt, welche einem bei jeder Gelegenheit, zu jeder Tageszeit in den geräuschvollsten Stadtvierteln von neuem begegnen. Man meint zuletzt, man habe die Leute schon früher gekannt, und da man sich davon überzeugt, daß sie alle Menschen kennen und fast alle grüßen und auch von den meisten wiedererkannt und wiedergegrüßt werden, so wechselt man eines Morgens vielleicht ebenfalls einen Gruß mit ihnen, aus Zerstreuung, aus Zufall, um nachher unwillkürlich zu lachen, wie man zu einer solchen Intimität mit einer total fremden Nase kommen konnte.

Diese ewigen Pflastertreter und Grüßer der Handelsstädte unterscheiden sich von den geputzten Flaneurs der Bäder und Residenzen durch ihr einfaches, ja sogar schäbiges Äußere. Abgelaufene Stiefel, staubige Hosen, fatale Röcke und antike Hüte bilden nur zu oft das Kostüm dieser Allbekannten und Allkennenden. Man sieht, es sind Leute, die nicht der Parade und des Pläsiers wegen umherlaufen. Ihr Gang ist zu rasch für die süße Beschäftigung des Nichtstuns. Die Bewegung ihrer Arme ist zu lebendig für ein Dasein der stillen Betrachtung, und ihre Nasen und Augen sind zu ausdrucksvoll, als daß man vermuten dürfe, sie würden je nach etwas anderm umspüren als nach sehr praktischen und einträglichen Dingen. Folgt man einem solchen Menschen mit den Blicken, so wird man ihn nach hundert Grüßen und Komplimenten endlich seitwärts springen und in den heiligen Hallen eines Geschäftslokales verschwinden sehen. Zwei Drittel dieser Leute, die überall und nirgends sind, die Gott und alle Welt kennen, gehören in den Handelsstädten zu der ehrsamen, wohlbekannten Gilde der Makler, zu jenen emsigen, höchst nützlichen Individuen, welche die Geschäfte zwischen Käufer und Verkäufer vermitteln und gewissermaßen im Handel die Rolle übernehmen, welche die Kuppler in der Liebe spielen.

Der Herr Emsig, der eben das Comptoir des Herrn Preiss betritt, ist einer der vollkommensten Leute seines Zeichens. Sparsam, tätig, ausdauernd, gefällig, immer auf dem Sprunge, immer in Transpiration, läuft er vom Morgen bis zum Abend von Haus zu Haus, von Tür zu Tür, hier Neuigkeiten hörend, dort Neuigkeiten erzählend, hier Aufträge empfangend, dort Aufträge verrichtend, hier dem Verkäufer auf Ehre und Seligkeit versichernd, daß er nur 3/8 geben könne, wenn er streng genommen ½ in der Tasche hat, und dort dem Käufer auseinandersetzend, daß er 99 geben müsse, wenn auch Aussicht vorhanden ist, daß man zu 98 kaufen kann. Und dabei immer die Ehrlichkeit und Offenherzigkeit selbst, ohne Geheimnis, voller Leutseligkeit und schlechter Witze. Ein Mann, zu allem zu gebrauchen; ein Mann, dem man nur das erste, Wort zu sagen braucht, weil er das zweite von selbst weiß; ein Mann, der sich selten irrt, der in jedes Herz und in jede Tasche zu sehen versteht, der in den kältesten und unbeweglichsten Gesichtern so richtig buchstabiert wie in einem grobgedruckten Buche; ein wahrer Sohn Merkurs, des listigen Gottes, als dessen schalkhafter Geist er lügend hin- und herüberschwebt vom Käufer zum Verkäufer und vom Verkäufer zum Käufer.

Durch das ewige Rennen und Stürzen ist Herr Emsig fast den ganzen Tag außer Atem. Er spricht daher nur in kurzen Sätzen.

»Schönen guten Morgen, Herr Preiss. – Wie befindet sich Ihre werte Gesundheit? – Wünsche wohl geruht zu haben. – Was gibt es Neues?«

»Neuigkeiten erwarte ich von Ihnen«, erwiderte Herr Preiss, indem er, ohne den Makler anzusehen, in seiner Arbeit fortfuhr.

»Der Kaiser von China hat im Tode gelegen; die Königin von England hat schon wieder ein Kind gekriegt; in Polen ist ein Froschregen vorgekommen. Was sagen Sie dazu?«. »Ich glaube, daß es wahr ist.«

»Ich nicht; der Kaiser von Rußland ist nach Warschau abgereist; der König von Preußen hat einen Gichtanfall gehabt; in Wien herrschten die Blattern; Ruhe in Frankreich. Was sagen Sie dazu

»Sonst nichts Neues?«

»Sonst gar nichts Neues. In München sind Bierrevolten vorgefallen, König Ludwig soll sich sichtbar verjüngen; es verbreiten sich wunderliche Gerüchte – Lola Montez soll schwanger sein. Was sagen Sie dazu

»Daran sind Sie gewiß schuld!«

»Bedaure, daß ich nicht mehr die Ehre habe – die Dreiprozentigen sind gestiegen; sehr schönes Wetter heute; viel Animo im Geschäft; kann ein Pöstchen Frankfurter gebrauchen. Was sagen Sie dazu

»Kann nicht damit aufwarten.« ' »Werde es sonstwo bekommen. Überall Spekulationslust. Geld ist billig. Leute haben recht. Wollen Sie nichts unternehmen? Können reich werden. Was sagen Sie dazu?«. »Bin schon reich.«

»Sollten sich ah der neuen österreichischen Anleihe beteiligen; sollten Effekten kaufen. Gibt nichts Besseres als den Effektenhandel. Was meinen Sie dazu«?«.

»Der Effektenhandel ist ein unmoralisches Geschäft!«

»Unmoralisch! Was ist unmoralisch? Geld verdienen ist unmoralisch! Aber billige Preise – eine Steigerung vor der Tür – Aussicht auf Gewinn: das ist Humor, das ist Moral! Sie sind der moralischste Mensch, wenn Sie in den Effekten spekulieren. Unmoralisch! – Jetzt sage ich nichts mehr.«

»Um so besser!«

»Ach, Herr Preiss, ich kenne Sie gar nicht mehr. Sie haben sich sehr verändert. Sind die schönen Zeiten vorüber? Haben Sie aufgehört, sanguin zu sein? Wollen Sie schon jetzt auf Ihren Lorbeern ruhen? Wollen Sie schon jetzt mit Salomo sprechen, daß alles eitel ist? – Oh, Herr Preiss, ich bedaure Sie, ich weine. Ich bin betrübt, daß Sie nicht begreifen können diese hohe Politik des Effektenhandels, jenen erhabenen Gedanken, sich durch ein Geschäftchen in Staatspapieren an der Weltgeschichte unsres Jahrhunderts zu beteiligen, einzugreifen in den Gang der Begebenheiten und eine, Rolle zu spielen unter den größten Männern, den Finanziers der Jetztzeit, in deren Händen die Geschicke liegen, des Orients und des Okzidents –« Herr Emisig schnappte nach Luft; er konnte nicht mehr. – »Was sagen Sie dazu

»Gar nichts!«

»Gar nichts? Nichts sagen Sie dazu? Habe ich je so etwas gehört? Was sagen Sie denn zu den österreichischen Metalliques? Was denken Sie davon?

»Ich denke an den Spielberg, an den Korporalstock. Ich meine, ich würde geprügelt.«

»Oder wollen Sie spanische? Was fällt Ihnen dabei ein?«

»Die Inquisition, Ketten und Schafott.«

»Oder bei russischen?«

»Sibirien und die Knute. Sind Sie bald fertig?«

»Ja, ich bin fertig, ganz fertig. Ich habe genug, genug bis an den Jüngsten Tag. Aber geben Sie mir Ihre Gründe für diese Abneigungsgründe, Herr Preiss! Ohne Gründe gehe ich nicht aus Ihrem Comptoir.«

»Sind Stockprügel keine Gründe?«

»Nein, es sind Stockprügel.«

»Sind Inquisitionen und Ketten keine Gründe?«

»Nein, es sind bloß die Komparative der Stockprügel.«

»Sind Sibirien und die Knute keine Gründe?«

»Nein, es sind bloß Superlative.«

»Hören Sie mal, Sie Superlativ von einem Fondsmakler, lassen Sie mich in Ruhe. Ich soll den Regierungen Geld leihen? Ich soll verrottete Staaten wegen ihrer schlechten Politik unterstützen? Ich soll korrumpierten Höfen Gelegenheit geben, sich in allen Greueln der Ausschweifung herumzuwälzen? Für stehende Heere beitragen, die uns Krieg und Pestilenz über den Hals bringen? Ich? Hören Sie mal, Herr Emsig – «

»Habe alles gehört, Herr Preiss, schaudre, ja, ich schaudre und weine. Es ist wahr, es ist kein Zweifel mehr, der Herr Preiss sind Demokrat geworden; der Herr Preiss ein Demokrat! ›Verrottete Staaten – korrumpierte Höfe – Greuel der Ausschweifung – !‹ So sprechen die Demokraten; Leute unter Null; Menschen, 10 Prozent unter Pari; Kerle mit 40 Prozent Rabatt; arme Schlucker, bei denen der Schöpfer ausrief: Fort mit Schaden! Ja, so sprechen die Demokraten. Der Herr Preiss ein Demokrat! Seit Moses ist kein größeres Wunder geschehn. Schönen guten Morgen, Herr Preiss!«

Herr Emsig schritt der Türe zu. –

Nach diesen heitern Präliminarien, die sich in ein oder andrer Weise bei jedem Besuche des Herrn Emsig erneuerten, hielt es endlich Vater Preiss für geraten, von seiner Arbeit aufzuschauen und den Comptoirstuhl so herumzudrehen, daß der Rücken an das Pult lehnte und die volle Front dem Makler zugewandt war.

Herr Emsig kannte die Manöver seines Gegners aus langer Erfahrung. Er hatte nur auf diesen Moment gewartet. Während Herr Preiss den Umschwung seines Comptoirstuhles vollendete, sprang Herr Emsig schon wieder von der Tür zurück, und gleich zwei Kampfhähnen, die nach kurzer Pause nur um so wütender entbrennen, maßen sich jetzt die beiden Alten mit forschenden Blicken.

Herr Preiss war es, der diesmal die Konversation zuerst wieder aufnahm. Ein etwas spöttisches Lächeln zuckte um seine Lippen, und in langgezogenem Tone begann er:

»Sieh da, Herr Emsig! Wo kommen Sie her? Ich hatte Sie gar nicht bemerkt. Was haben Sie mir zu sagen?«

»Nehmen Sie mir das nicht übel, Herr Preiss, das ist stark, sehr stark. Seit vollen zehn Minuten schütte ich Ihnen mein Herz aus –«

»Seit wann haben Sie ein Herz?«

»Seit einer vollen Viertelstunde unterhalte ich Sie über die tiefsten Geheimnisse meiner Seele –«

»Haben Sie wirklich eine Seele?«

»Und Sie antworten mir auf alles, was ich vorbringe, und tun, als ob Sie ganz Ohr wären, und jetzt kennen Sie mich kaum, wissen kaum, daß ich hier bin – Herr Preiss, das ist beleidigend, verletzend. Die Zeit ist kostbar.«

»Spottwohlfeil ist die Zeit, wenn es flau im Geschäft ist. Also, was wollen Sie eigentlich von mir?«

»Ihnen nochmals wiederholen, daß es nichts Köstlicheres gibt als die Zeit, für einen Menschen wie mich, dessen Minuten nicht wie bei Ihnen nach Talern und Dukaten, sondern nach lumpigen Groschen gezählt werden – was sagen Sie dazu

»Wie stehen russische?«

»Niedrig, niedrig, Herr Preiss!«

»Und spanische?«

»Kosten fast gar nichts.«

»Und östreichische?«

»Kriegen Sie umsonst zu.«

»Hören Sie mal, Herr Emsig, ich bin nicht abgeneigt, etwas zu brauchen, wenn ich es umsonst habe. Für Rußland interessiere ich mich nicht, für Spanien noch weniger, aber für Östreich habe ich etwas übrig, wenn es nichts kostet. Was meinen Sie, Lenz?«

Der Buchhalter Lenz schrak wie gewöhnlich zusammen, als sein Name genannt wurde. Er steckte die Nase über die linke Schulter, fragte, was der Herr Preiss zu befehlen habe, und stolperte dann prisend zwischen Herr und Makler.

»Sehn Sie mal, der Herr Emsig will uns zu einer Spekulation in österreichischen Metalliques verleiten. Was ist Ihre Ansicht?«

»Das Haus Habsburg«, begann Herr Lenz, »ist ein ehrwürdiges, altes Haus, über dessen Solidität, wie bei allen alten Häusern, eigentlich nichts Positives bekannt ist, welches aber schon so viele Stürme glücklich überstanden hat, daß man fast erwarten sollte, es werde auch in Zukunft seine Akzepte zu honorieren imstande sein.«

Hier nahm Herr Lenz wieder eine Prise. »Außerdem ist das Geschäft der Habsburger, wenn ich mich so ausdrücken darf, nicht nur ein sehr bedeutendes, sondern auch bei einigermaßen richtiger Leitung ein möglicherweise sehr ersprießliches, denn das Kaiserreich, so prekär es auch in seiner Zusammensetzung aus den widerstrebendsten Branchen auf den ersten Anblick erscheinen mag, besteht nichtsdestoweniger aus sehr soliden Brocken, aus Provinzen, die immerhin einen guten Puff Taxen vertragen können. Es kommt daher eben, nur auf die Leitung an, und ich muß gestehen, daß ich den alten Herrn von Metternich, wenn auch grade nicht für einen sehr ökonomischen Geschäftsmann, so doch für einen Chef von großer Courage halte, dem es auch nach allenfallsigen schlechten Spekulationen stets wieder gelingen dürfte eine befriedigende Bilanz abzuschließen. Treten daher nicht ganz unvorhergesehene Ereignisse ein, fallen keine allgemeineuropäischen Konflikte vor, bricht, mit einem Worte, grade keine Revolution aus –«

Bei dem Worte ›Revolution‹ mußte Herr Lenz unwillkürlich niesen. Der Makler Emsig bekreuzte sich; Herr Preiss trat drei Schritte rückwärts.

»Ich sage, bricht grade keine Revolution aus, so muß ich offen bekennen, daß ich nicht die geringste Gefahr dabei sehe, wenn man sich mit dem ehrenwerten Hause der Habsburger bis über Hals und Kragen in ein Geschäft eingelassen hätte.«

»Sie sind sanguin, Lenz!« nahm hier Vater Preiss das Wort, »sehr sanguin! Haben Sie schon je in des alten Metternich Tasche gesehen? Haben Sie je schon in die Herzen der habsburgischen Völker geblickt? Wer bürgt mir dafür, daß nicht einst ein sehr bedauerlicher Zank zwischen der Staatstasche und den Völkerherzen ausbricht?«

»Die Liebe!« versetzte der Makler Emsig mit Rührung und schnitt ein Gesicht, hold wie die Stockrose. »Die Liebe des Volkes zu seinem angestammten Herrscherhause bürgt Ihnen dafür, daß die Kaiserstaaten nie von jenen Ausbrüchen der Unzufriedenheit heimgesucht werden, wie wir sie erlebt haben in verschollenen Zeiten in jenem Landes, dessen Dreiprozentige unter dem Schutze eines großen Bürgerkönigs heute nicht minder unterworfen sind der allgemeinen Steigerung und grade den besten Beweis liefern, wie ruhig man sich einlassen darf –«

»Werden Sie nicht pathetisch, Herr Emsig!«

»Pathetisch! Habe ich nicht das Recht, pathetisch zu werden, wenn mich das Glück der Völker ergreift? Bin ich nicht gerührt des Morgens beim Kaffee, wenn ich die auswärtigen Kurse in der Zeitung finde und aus jedem Achtelchen, aus jedem Viertelchen, welche Konsols oder Dreiprozentige in die Höhe gegangen sind, die allgemeine Zufriedenheit, das allgemeine Weltvertrauen lese? Andere Leute lesen zuerst die Nachrichten; ich lese zuerst die Kurse, in denen die Weltgeschichte ausgedrückt wird in runden Zahlen und Brüchen, deutlich und verständlich für alle, die da Augen haben zu lesen und Gefühle zu begreifen! Was sagen Sie dazu

Da der Buchhalter Lenz an dem Bart der Feder kaute und nachdenkend zu Boden sah und Herr Preiss kopfrechnend gen Himmel blickte, so wartete der Makler nicht auf eine Antwort, sondern er fuhr fort:

»Sie sagen, daß ich recht habe. Ja, ich habe recht. Noch gestern hat mich meine jüngste Tochter gefragt: ›Vater, weshalb siehst du zuerst immer nach den Kursen?‹ – ›Liebes Kind‹, habe ich geantwortet, ›das kommt von der schönen Einrichtung. Sieh mal hier: gestern standen die Konsols 84, und heute stehen sie auch 84; nun weiß ich, daß in England nichts passiert ist. Gestern kosteten die Dreiprozentigen ..., heute stehen sie ..., der Herr Guizot muß also einen großen Triumph in der Kammer gemacht haben. Gestern hielten sich östreichische auf ..., heute stehen sie auf ...; der Kaiser hat also gewiß gut geschlafen, und was ich mit meinem Verstande geraten hatte, das hatte sich in der Wirklichkeit zugetragen, das stand schwarz auf weiß gedruckt.‹ Und sehen Sie, Herr Preiss, so etwas kann einen rühren, wenn man, dies allgemeine Vertrauen sieht, diese Liebe zur guten Sache, diese friedliche Weltentwicklung, und mit inniger Überzeugung ruft man aus: ›Ja, es gibt noch Gemüt in der Welt, alles ist Avance, alles Gewinn!«

»Na, dann kaufen Sie mir für 20000 Taler Metalliques!« rief Herr Preiss, indem er plötzlich aus seinem Rechenexempel wie aus einem Traume erwachte.

»Abgemacht!« erwiderte Herr Emsig und griff nach Hut und Stock, um sofort das Weite zu suchen.

»Aber kaufen Sie billig, nicht über ...!«

Der Makler drehte sich in der Tür um, legte den Kopf auf die Schulter, kreuzte die Arme vor der Brust und verdrehte Augen und Mundwinkel zu einem wehmütigen Lächeln.

»Herr Preiss, sehen Sie mich an! Sehe ich aus, als ob ich teuer kaufen würde? Sehe ich unbillig aus? Ach, Sie wissen's, der Eduard Emsig weiß das Vertrauen seiner ehrenwerten Geschäftsfreunde zu schätzen! Ließe ich mir doch eher ein Stück von, meinem Körper schneiden, ehe ich ein Viertel gäbe, wo ich mit einem Achtelchen siegen kann!«

Keuchend und transpirierend vor maßloser Geschäftslust purzelte Herr Eduard Emsig die Treppe hinab in die Straße, ein wahrer Sohn Merkurs, des listigen Gottes, als dessen schalkhafter Geist er hin- und herüberschwebte vom Käufer zum Verkäufer und vom Verkäufer zum Käufer.


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