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Nachklang

Altenhausen, 30.12.1913.

Ew. Exzellenz! Hochverehrter Herr Professor!

Auch in diesem Jahre komme ich, meiner unvergeßlichen Schwester gedenkend und in ihrem Sinne, mit meinem Gruße zum Jahreswechsel. Möge Ihnen auch in dem überbiblischen Jahrzehnt Ihre köstliche Jugendfrische erhalten bleiben!

Bei uns ist es nun, nachdem auch Mama von uns gegangen, noch stiller geworden, und die Gedanken kehren oft in die Vergangenheit zurück. Oftmals bedenke ich, daß unser Stilleben für Franziska nicht das richtige Bereich gewesen ist, und daß wir ihr hohes Streben nicht recht verstanden haben; aber daß sie ein seltener Mensch war, das haben auch wir stets empfunden. Welch herrliche, überragende Frau wäre sie geworden, wäre sie zur rechten Zeit in das für sie passende Erdreich verpflanzt worden!

Niemand hat sie besser gekannt und höher geschätzt als Sie, Herr Geheimerat, und das verbindet uns für immer mit Ihnen. Seit Sie vor nun schon bald 10 Jahren Franziskas Grab besuchten, sind Sie uns lieb und wert geworden.

Ich lege ein Efeublatt von meiner Schwester Grab ein.

In dankbarem Gedenken an die freundliche Aufnahme, die ich in Ihrem Hause erfuhr, und mit der Bitte, Ihrer Frau Gemahlin mich bestens empfehlen zu wollen, bin und bleibe ich

Ew. Exzellenz aufrichtig ergebene
Ursula von Altenhausen.