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Der Klarinetthiasl aus Wiesen war ein tüchtiger Musikant. Einst ging er spät in der Nacht von einem Nachbarorte, in dem er zum Tanz aufgespielt hatte, nach Hause.
Als er durch das Spatzenviertel in Wiesen ging, wurde er auf einmal von hohen weißen Gestalten umringt. Bevor er sich von seinem Schrecken erholt hatte, fühlte er sich in die Luft gehoben und fortgetragen. Er erkannte nun, daß er Hexen in die Hände gefallen war. Sie brachten ihn auf den Hexenanger, eine kleine Wiese in der Nähe des Ortes, die von den Leuten stets gemieden wurde, weil sie wußten, daß sich dort Geister und Hexen aufhalten. Hier angelangt, mußte er vorerst den Hexen einen Schwur leisten, der so lautete:
»Wir reiten siebenmal um den Mist
und leugnen den Herrn Jesu Christ.«
Hernach wurde er mit köstlichen Speisen und Getränken bewirtet, und dann mußte er den Hexen aufspielen. In seiner Angst spielte er, so gut er konnte. Die Hexen tanzten und sangen zu seinem Spiel, bis die goldene Sonne über die Berge stieg.
Reichlich mit Krapfen und Mehlspeisen beschenkt, wurde er entlassen. Daheim erzählte er das sonderbare Erlebnis seiner Frau. Sie machte ein sehr ungläubiges Gesicht und hatte ihn augenscheinlich in Verdacht, daß er zuviel getrunken habe.
Als er nun die Mehlspeisen hervorziehen wollte, um die Wahrheit seiner Erzählung zu beweisen, fand er in seiner Tasche nur Pferdemist.