Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Aufe ist nit abe, 's ist aber we'ger wahr, Wann ich meinen Schatz am Tag nit seh, Und in der Nacht nit bei ihm steh, Meyn ich, es sey ein Jahr. Zu dir bin ich gangen, Geh mir nit über mein Aeckerle, Und die Blätter sind grün, Und wenn der Mond hell scheint, Mein Daumen, mein Finger, Herüber, hinüber, Der Bote ist kommen, |
* *
*
(Ast's Zeitschrift für Wissenschaft und Kunst. I. S. 93.)
Die Kirschen sind zeitig, Die Weichseln sind braun; Hat jede einen Buben, Muß auch um einen schaun. Du schöner Kuckuk, Bin ich oft mit meinem Schätzchen Wann ich jezt oft allein Dort laß ich mein Kühlein Ein schöns, ein schön Häuschen, |
* *
*
Klein bin ich, klein bleib ich, Drum werd ich veracht; Jezt will ich studieren, Will werden ein Pfaff. Was willst du studieren, |
* *
*
Silberner Degen, Ein goldener Knopf; Die Mädle sind traurig, Franzosen sind fort! |
* *
*
Ueber dem Wald, über dem Wald, Hats 'nen schönen Reifen; Dem Mädle sind die Ohren kalt, Die Buben wollens greifen. |
* *
*
'S mein seyn und 's dein seyn, Und 's zu dir liego, Das bringt mich sechs Jahr lang Ins Soldatelebo. Sechs Jahr und drei Monat, Dann ist mein Zeit aus; Nach kömmt es mein Schätzle, Und führt mich nach Haus. |
* *
*
Ich weiß nicht wo's Vöglein ist, Ich weiß nicht wo's pfeift; Hinterm kleinen Lädelein, Schätzlein wo leist? Es sitzt ja das Vögelein Wo ich gelegen bin, |
* *
*
Er. | Du Dienerl, du nett's, Du liegst mir im Herz; Du kömmst mir nicht raus, Bis die Liebe ist aus. |
|
Sie. | Aus ist sie mit dir, Im ganzen Revier; Wenn die Donau eintrocknet, Dann heurathen wir. |
|
Er. | Sie trocknet nit ein, Bleibt alleweil naß; Jezt muß ich halt schauen, Um ein anderen Schatz. |
* *
*
Wann mein Schatz Hochzeit macht, Hab ich einen traurigen Tag: Geh ich in mein Kämmerlein, Wein um meinen Schatz. Blümlein blau, verdorre nicht, O du mein liebes Hergottle, Adam und Eva habens Lieben erdacht, Mein Gott und mein Herr, Wegen eim Schätzele trauern, In der Kirch, da ist ein Tritt, Hab ein Ringlein am Finger, Aus ist es mit dir, Dort drüben am Rhein, |
* *
*
Mein Schätzle ist Nunn, Mach mich nit lachun; Die Lieb ist brochun, Kanns nimmer machun. Schatzlein freu dich, juchze, Daß im Wald finster ist, Daß im Wald finster ist, Ich hab geheurat, ich hab gehaußt, |
* *
*
Hab Holzäpfel gehaspelt, Kein Zaunstecken, kein Spitz; Bin oft zu meim Schatz gangen, Hats kein Mensch gewüßt. Klein bin ich, das weiß ich, Ich hab ein schöns Schätzlein, |
* *
*
Mein Schätzle ist hübsch, Aber reich ist es nit; Was nützt mir der Reichthum, Das Geld küß ich nit. Schön bin ich nit, reich bin ich wohl, 's Kranzerle weg, |
* *
*
Aufs Gässel bin ich gangen, Aufs Gässel geh ich noch; Der Scherg will mich fangen, Ey hätt er mich doch. Wie soll er mich denn fangen, Bey Tag geh ich nit; Bey der Nacht is stockfinster, Da sieht er mich nit. |
* *
*
So und so so geht der Wind, So und so pfeift er; Und wenn ich mein Schätzle säh, Wär mirs gleich viel leichter. So lieb als mir mein Leben ist, Das Liederl ist gesungen, |
* *
*
Es ist ein Mädel hier, Es hat ein Gulden vier; Hat ein spitzigs Mäule, Ein Näsle als wie ein Säule; Zwey Augen als wie ein Stier, Trotz allen Mädchen hier. Jetzt ist mein Liedel aus, |
* *
*
Schwimmen zwei Fischle im Wasser herum, Strecken die Schwänzerl in die Höh; Liegt es mein Schatzerl im Federbett, Thut ihm sein Köpfle so weh. Komm ich bei Mitternacht, |
In dem schätzbaren Tyroler Sammler Innsbruck 1807. II. B. finden sich von S. 57-96 allerley Tyroler Tanzreime abgedruckt mit Erläuterungen, die Sprache liegt der unsern sehr fern, und bedarf daher dieser Erläuterungen sehr; und doch liegt der größte Reitz gerade in dieser Sprache. Dies wäre zu weitläuftig geworden für den Umfang unsres Buchs; Freunde dieser Liedergattung verweisen wir daher auf jenes Buch selbst.