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Die Lebensbeschreibung des Mahdi Mohammed Achmed, die dieses Buch enthält, beruht nicht auf Erfindung, sondern in allen Einzelheiten auf historischen Zeugnissen. Selbst so phantastische Episoden wie Gordons Erlebnis mit den lachenden Störchen oder der Ritt des Senussiboten zum Mahdi, das Schicksal des Preußen Klootz und das des Franzosen Pain sind in zeitgenössischen Quellen erwähnt.
Ebenso sind die im Text verwendeten Reden, Proklamationen und Briefe des Mahdi keineswegs frei erfunden, sondern, sofern sie nicht etwas gekürzt sind, wörtlich der Sammlung von Dokumenten entnommen, die der anglo-ägyptische Nachrichtenoffizier Sir Reginald Wingate 1890 veröffentlicht hat, nachdem man in der Schlacht bei Toski die Archive des Mahdi erbeutet hatte.
Die Geschichte des Mahdi ist bisher nur von den Opfern oder wenigstens Gegnern seiner Herrschaft erzählt worden: von Slatin Pascha, von dem Pater Josef Ohrwalder und von Karl Neufeld, die lange Jahre im Lager der Mahdisten gefangen waren, und von dem Araber Nahum Bey Schuquair, der als ein Agent des anglo-ägyptischen Nachrichtendienstes die Feldzüge im Sudan mitgemacht hat. Sein Buch über die Geschichte des Sudans (zum Teil ins Deutsche übertragen von Ernst Ludwig Dietrich und von Martin Thilo) ist, da es immerhin von einem arabischen Muselmanen verfaßt ist, vielleicht die interessanteste zeitgenössische Quelle.
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Der Autor hat auf einer Reise durch den Sudan den Sohn des Mahdi, den Sajjid Sir Abderrahman el-Mahdi, kennengelernt und von ihm ausführliche und zum Teil ganz neue Mitteilungen über die Lebensgeschichte des Mahdi empfangen.
Auch dem ehemaligen Gefangenen des Mahdi, Rudolf Slatin Pascha, ist der Autor für brieflich erteilte Auskünfte zum größten Danke verpflichtet.
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Von den benutzten Büchern sollen hier nur die wichtigsten Erwähnung finden.
Rudolf Slatin: »Feuer und Schwert im Sudan.« – J. Ohrwalder: »Aufstand und Reich des Mahdi im Sudan.« – Charles Neufeld: »A Prisoner of the Khaleefa.« – Major F.R. Wingate: »Mahdiism and the Egyptian Sudan.« – Romolo Gessi Pascha: »Seven Years in the Sudan.« – Richard Buchta: »Der Sudan unter ägyptischer Herrschaft.« – Gaston Dujarric: »L'État Mahdiste au Soudan.« – Ernst Ludwig Dietrich: »Der Mahdi Mohammed Achmed vom Sudan nach arabischen Quellen.« (In der Zeitschrift »Der Islam«, Band XIV.) – Lic. Dr. Martin Thilo: »Ziher Rahamet Paschas Autobiographie.« – Earl of Cromer: »Das heutige Ägypten.« – Hasenclever: »Geschichte Ägyptens im 19. Jahrhundert.«
General Gordons Briefe und Tagebücher in mehreren Sammlungen. Mehrere englische Biographien; vor allem der schöne Essay von Lytton Strachey in seinem Band »Eminent Victorians«. – Sir Charles Wilson: »From Korti to Khartoum.«
Winston Churchill: »The River War.« – Steevens: »With Kitchener to Khartoum« und die Berichte mehrerer anderer Kriegskorrespondenten.
Junker: »Reisen in Afrika.« – Nachtigal: »Sahara und Sudan.« – E. W. Lane: »The Manners and Costums of the modern Egyptians.« – E. Doutté: »Magie et Réligion dans l'Afrique du Nord.« – Cheikh Mohammed Ben Otsmane El Hachaichi: »Voyage au Pays des Senoussia.« – Paul Kahle: »Zur Organisation der Derwischorden in Ägypten.« (»Der Islam«, Band VI.)
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Die Rechtschreibung der Eigennamen versucht, ohne philologische Genauigkeit, dem deutschen Leser einen Begriff von der Aussprache zu geben.
Der Name des ersten Khalifen und Nachfolgers des Mahdi wird in vielen Quellen Abdullah oder Abdallah geschrieben. Die Schreibung Abdullahi hat der Autor deswegen bevorzugt, weil sie Slatin gebraucht, der zu der nächsten Umgebung des Khalifa gehört hat, und weil ein Sohn des Khalifa, dem der Autor begegnet ist, den Namen seines Vaters so spricht.